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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 4

1898 - Halle : Anton
4 Deutschland. W. Amerika, im O. Europa und Afrika. 4) Der Große Ozean liegt zwischen Amerika, Asien und Australien. 5) Der Indische Ozean liegt zwischen Australien, Asien und Afrika. 8} ö- ©genfcfyaften. ]) Das Wasser des Meeres ist von blauqrüner Farbe und bittersalzigem Geschmack. 2) Die Tiefe des Meeres ist verschieden: nack dem Strande zu wird das Wasser flach; an manchen Stellen im Meere aber bat man Tiefen von 9000 m gefunden. 3) Unter den B e w e g u n g e n des Meeres kehrt die Ebbe und Flut regelmäßig nach fast (> '/4 Stunden wieder. Es wird diese Be- wegung des Meerwassers durch die Anziehung verursacht, welche Mond und Sonne auf die Wasserbülle der Erde ausüben. Ii. Kuropa. 1. Lage, (Grenzen und Gliederung. 9] \. £ag;e und Grenzen. Europa liegt ganz auf der nördlichen und fast ganz auf der östlichen Erdhülfte. Die äußersten Punkte sind: im N. das Nordkap (71 " n. Br.), im W. Kap da Roca Id. i. Felskap^ (251 " L.), im S. Kap Tarifa (36 " n. Br.), im O. zieht das Ural- gebirge in 60 " L. — Grenzen bilden das Nördliche Eismeer, der Atlan- tische Ozean, das Mittelländische Meer, das Schwarze Meer, das Asvwsche Meer [aföff—], die Seeenkette des Mauytsch, der Kafpifche See, der Ural- fluß und das Urälgebirge. 10] 2. Gliederung geben die Meerbusen und Halbinseln. 1) Die wichtigsten Meerbusen sind: a) im N. das Weiße Meer, l>) im W. die Ostsee, die Nordsee, das Ärmelmeer (der Kanal) und der Meerbusen von Biscaya, e) im S. das Mittelländische Meer. 2) Die wich- tigsten Halbinseln sind: a) im W. Skandinavien und Jütland, I>) im S. die Pyrenäen-, die Apenninen- und die Balkan-Halbinsel. 2. Deutschland. A. Lage. 11] Deutschland wird begrenzt: a) im N. von der Nordsee, Dänemark und der Ostsee, 1>) im O. von Rußland, o) im S. von Österreich und der Schweiz, d) im W. von Frankreich, Belgien und den Niederlanden. B. Bodenform und Bewässerung, a. überschau. 12] Die Bodenform Deutschlands ist mit einem Dache zu 'vergleichen, das nach S. steil, nach N. allmählich abfällt. Die höchste Gebirgsmafse ist das Alpen gebirge im S. Nach N. zu lagert sich das etwa 450 km breite Süd- und mitteldeutsche Bergland vor. Dieses dacht ]ich in N. zu dem bis 500 km breiten Norddeutschen Di et lande ab. Das Tiefland wird an seinem nördlichen Saume durch die Nordsee und durch die Ostsee begrenzt. — Sechs Hauptströme bewässern Deutschland: der größte ist die Donau, der westlichste der Rhein; weiter gegen O. folgen Weser, Elbe, Oder und Weichsel. b. Die Landschaften Deutschlands. 1. Die Landschaft der Weichsel. 13] Im So. von Deutschland erheben sich die Karpaten. Dort ent- springt die Weichsel. Nach kurzem Oberlause tritt sie in die polnische

2. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 20

1898 - Halle : Anton
20 Die skandinavische Haldinsel. — Die britischen Inseln. Bergland im nördlichen Teile. Nach So. dacht sich das Bergland zu einem bis 100 km breiten Tieflande ab, welches die Ostsee nm- säumt. Die Richtung der s.-ö. Abdachung halten sast alle Gewässer inne. Es münden in den Bottnischen Meerbusen: die Jörne Els, 11 in c Els. Augerrnan E l f und D a l E l s; die K lar Els mündet in den Wener- see, aus dem die Göta Elf zum Kattegat abfließt; in das Skäger Rak ergieht sich der Glommen. Eine Senke im südlichen Teile des Landes wird von Seeen ausgefüllt; es folgen von W. nach O.: der Wener-, Wetter- und Mälarsee, deren Wasser wegen des felsigen Grundes von wunderbarer Klarheit ist. Der durch den Wener- und Wettersee geführte Götakanal verbindet Nord- und Ostsee. Nördlich vom Mälarsee liegt die Universitätsstadt Upsäla, in der Enge zwischen dem Mälarsee und der Ostsee S t ö ck h o l m , die Hptst. und erste Handelsstadt von Schweden (270). Norrköping [nörrtjöping] ist die wichtigste Fabrikstadt des Landes, Gotenburg wegen der Kanalverbindung mit Stöckholm der zweite Platz für den schwedischen Handel. An einem zum Skager Rak sich öffnenden Fjord liegt Kristiania, die Hptst, von Norwegen (150). 107] Klima und Pflanzendecke. Die Westküste hat kühle Sommer und milde Winter, hänsige Nebel und Regen. Die Gebirge des Innern kühlen die von der Meeresküste her wehenden milden Winde ab. Daher ist die Witterung im östlichen Hügellande rauh. Im südlichen Skandinavien ge- deihen noch die Ackergewächse Deutschlands; weiter nach N. finden sich Nadelhölzer, endlich nur noch Moose und Flechten. 108] Bevölkerung. Das Volk ist germanischen Stammes. Im W. wohnen die Tormänner, ein sittenreiner, freiheitliebender Nolksstamm; hier ist der Bauer noch sein eigener Handwerker und meist auch der Lehrer seiner Kinder. Die im O. sitzenden Schweden haben vor ihren Nach- barn Gewandtheit und rühriges Wesen vorans. Im N. wohnen mongo- tische L a p p e n , die sich von der Zucht des Renntiers nähren. Norweger und Schweden bekennen sich zur lutherischen Kirche. 9. Das Königreich Großbritannien und Irland. 109] Lage. Die britischen Inseln werden im O. von der Nordsee, im S. vom Kanal, im W. vom Atlantischen Ozean umgeben. Die Irische See teilt sie in die Inseln Großbritannien und Irland. Die Irische See hängt mit dem Atlantischen Ozean im N. durch den Nord- kanal, im S. durch den St. Georgskanal zusammen. 1. Großbritannien. 110] Bodenform und Bewässerung. Der O. und S. des Landes ist Tiefland, der W. und N. ist gebirgig. 111] \. Das Bergland ist durch zwischenliegendes Tiefland in 5 Gruppen gesondert, a) Das Bergland von Eornwall in der Südwest-Ecke, ist reich an Kupfer und Zinn und daher ein wichtiges Bergbaurevier. b) Das Bergland von Wales >nels] füllt die Halbinsel gl. N. aus. c) Das Bergland von Nordengland ist ein höhlenreiches Kalkge- birge in der Mitte des Landes. >1) Das B e r g l a n d von Süd s ch o t t ° land ist durch einen breiten Tieflandsstreisen getrennt von o) dem Berg-

3. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 30

1898 - Halle : Anton
30 14. Das Kaisertum Rußland. 14 6} nach der Starte. 147] Bodenforni und Bewässerung. In Rußland findet sich nur im 0. Gebirgsland. Die Hauptmasse ist Tiefland. Ein von Sw. nach verlaufender Landrücken bildet die Wasserscheide der Hanptströme und teilt das Tiesland in das Nordrussische und das Sudrnssische Tiesland. 148] \. Das Nordrussischc Tiesland erstreckt sich von der Ostsee bis zum Ural. Der Ural beginnt am Nordlichen Eismeere und zieht bis über die Quelle des Urälslusses hinaus. Das Gebirge ist reich an Gold und Platin, daher Sitz starken Bergbaus, dessen Hauptort Jekaterin-

4. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 31

1898 - Halle : Anton
31 bürg ist. — Das Tiefland ist im östlichen Teile durch große Ströme, im westlichen Teile teilweis durch große Seeen bewässert. Die größten Ströme sind: a) Die Petschora entspringt aus dem Ural und fließt durch Moos- und Sumpffluren zum Eismeer. l>) Die Dwina mündet in das Weiße Meer, c) Die Newa und d) die Düna gehen zur Ostsee. Die größten Seeen sind: der Onega-, der Lädoga-, der Jlmen-und der Peipussee. -- Im nördlichsten Teile des Tieflandes ist das Klima rauh; deshalb decken den Boden nur Moose und Flechten. Südlicher be- ginnt der Baumwuchs. Die Wälder haben großen Reichtum an Pelztieren und sind daher ein Jagdrevier. Große Städte finden sich nur an der Ostsee; die größte ist die Hptst. S t. Petersburg, 1703 vou Peter d. Gr. mitten zwischen den Sümpfen der Newa angelegt (1 Mill.). 149] 2. Das Sübruffifchie Tiefland erstreckt sich im S. bis zum Schwarzen Meere und zum Kaukasus. Die Bewässerung ist ebenfalls reich, a) Der 3)it je st r und der Dujepr strömen in das Schwarze Meer, c) Der Don geht in das Asowsche Meer. 6) Die Wolga, Europas größter Strom (3500 km lang), strömt östlich, macht bei Kasän ein Knie, fließt dann südlich, spaltet sich vielfach und ergießt sich in den Kaspischen See. Südlich des Wasserscheiderückens beginnt die Gegend des Getreidebaus. Hier liegt in der Laudesmitte Moskau, die alte Landeshauptstadt, jetzt die erste Fabrik- und Handelsstadt des Reiches (800). In Südrnßland sind die Hauptorte A st r a ch a n (?), das wegen des Fischreichtums der Wolga starkeu Fischhandel (besonders mit Kaviar) treibt, und Odessa, das die Weizen- ernten Südrußlands in den Handel bringt. Westlicher liegen Kiew skiesf] (?), wegen seiner Heiligengräber die „heilige Stadt der Russen"; Warschau (?), die alte Hauptstadt des Königreichs Polen (500); an der Ostseeküste der wichtige Handelsplatz Riga. 150] Klima und Pflanzendecke. Rußland zeigt scharfe Gegensätze im Klima. Im nördlichen Rußland dauert der Winter 8 Monate; der süd- liche Teil des Landes hat wärmere Sommer als selbst Italien; aber mit diesen Sommern wechseln kalte, schneereiche Winter. Die Pflanzendecke zeigt alle Ubergänge vom dürstigen Moose (im N.) zum edlen Weinstock (im S.). 151] Bevölkerung- In den Ostseeländern sitzen Deutsche, slawische Polen, Litauer und Letten, mongolische Esten und Finnen; in Ostrußland wohnen mongolische Samojeden, Baschkiren (beide im Ural) und Tatären (um Kasän); in Südrnßland liegt das Gebiet der mongolischen K a l m ü ck e n. Das herrschende Volk sind die Russen; sie sind slawischen Stammes, gutmütig aber roh, in den niederen Stünden meist ohne Schulbildung, doch geschickt in künstlichen Handarbeiten; sie be- kennen sich zur griechisch-katholischen Kirche. 15). Rückschau auf Europa. 152] 1) Europa hat seine meisten Nutzpflanzen, sowie seine meisten Haus- tiere von Asien erhalten. — 2) In Hinsicht auf Abstammung gehören die Notker Europas teils zur kaukasischen (300 Mill.), teils zur mongoli- scheu Rasse (30 Miß.). 3) In Hinsicht auf Religion ist Europa der christliche Erdteil; denn außer 6 Mill. Juden, 61 Mill. Moham- medanern und */4 Mill. Heiden wird es nur von Christen bewohnt.

5. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 37

1898 - Halle : Anton
Russisch-Asien, — Afrika. 37 In den nördlichsten Gegenden liegt Sibirien einen großen Teil des Jahres unter Schnee; wirtlicher sind die südlichen Gebiete: hier finden sich Ge- treideselder und Wälder von Lärchentannen und Birken. Trotz des un- geheuren Umsangs (24 mal so groß wie Deutschland) hat das Land nur 4 Mill (£., die teils aus Verbrechern bestehen, welche die Strafe der Verbannung getroffen hat. Hauptnahrungsquellen sind in den südlichen Gebieten Ackerbau und Viehzucht, im Altai Bergbau auf Gold und Kupfer, in den Waldgegenden Jagd auf Pelztiere. Der Hauptort des sibirischen Pelzhandels ist T o b ö l s k (?). An der chinesischen Grenze liegt Kj ächta, der Vermittelungsplatz des Handels zwischen Rußland und China. Landes- Hauptstadt ist Jrkütsk (?) an der Handelsstraße von Kjachta über To- bölsk nach Rußland, daher Hauptort des sibirischen Handels (35). Zu Sibirien gehört die langgestreckte, gebirgige Insel Sachalin gegenüber der Amürmündung. 168j 2. Curau (d. i. Tiefland) umfaßt die Kirgisensteppe und West- Turkestän. a) Die Kirgisen steppe liegt im No. des Kaspischen Sees und des Aralsees und besteht aus ebenen Weidestrichen. Die Kirgisen sind Nomaden. — b) We st-Türke st an begreift die Tiefebene nördlich von Iran bis zum Aralsee. Das weite Gebiet ist fast überall wasserlose, öde Steppe und nur an den Flußläufen des Amu und Syr angebaut. Die Turkmenen sind ein Gemisch vieler Volksstämme, mohammedanischer Reli- gion und in den Grenzgebieten als verwegene Räuber gefürchtet. Die Hptst. ist B u ch ä r a. Turän steht unter russischer Oberherrschaft. 169] 3. Aaukasien ist das Gebirgsland des Kaukasus. Dieser ist eine gewaltige Gebirgsmauer und bildet das Grenzgebirge zwischen Europa und Asien. Unter den hier heimischen Völkerstämmen haben sich die T s ch e r - k e s s e n durch ihren kühnen Unabhängigkeitskampf gegen die Russen berühmt gemacht. Hauptstadt ist T i f l i s (d. i. Warmquellenstadt). 10. Rückschau auf Asien. 1701 1) Asien ist die Heimat der meisten Obst- und Getreidearten und das Vaterland der meisten unserer Haustiere. — 2) Nach ihrer Ab - stammuug gehören die Völker Asiens zur mongolischen und kaukasischen Rasse; die Mongolen (3/5) haben ihre Sitze meist im No., die Kaukasier (-/5) meist im Sw.— Nach ihrer Religion sind 7ls aller Asiaten Heiden; außerdem hat die Lehre Mohammeds die weiteste Verbreitung (80 Mill.). Iv. Afrika. Lage, Grenzen, Gliederung und Bewässerung. 171] \. Lage und Grenzen. Afrika liegt im S. von Europa und im Sw. von Asien. Die äußersten Punkte sind: im N. Kap Blanco (37° n. Br.), im O. Kap Guardafui ^gwardafüi] (51" 2.), im S. das Nadelkap (34" s. Br), im W. das grüne Vorgebirge (343 " L.). Afrika ist von Europa durch die Meerenge von Gibraltar ge- schieden, dagegen mit Asien durch die Landenge von Sues verbunden. — Im N. grenzt Afrika an das Mittelländische Meer; im O. wird es vom Roten Meere und vom Indischen Ozean bespült; im W. zieht der Atlantische Ozean.

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 169

1845 - Halle : Anton
169 ausbreitenden Polen Widerstand leisten zu können, wurden 20,00» Preussen, die unter dem Prinzen von Hohenlohe am Rheine stunden, nach der polnischen Grenze beordert. Ehe jedoch Hohenlohe ankam, war eine russische Armee unter Suwarow durch Litthauen vorgedrnngen, hatte am 18ten und löten Sept. die Polen unter Sierakowski bei Krupczyee geschlagen, und besigte am loten October Kos- ciuszko selbst bei Maciejowice gänzlich. Kosciuszko ward verwundet und gefangen. Warschau muste am 4len No- vember capituliren und ward am 9ten von den Russen besezt. Ein Heerhaufen der Insurgenten erlag dann nach dem anderen. Die Gemeinen zerstreuten sich; die Anfürer wurden gefangen. Und am 3ten Januar 1795 ward durch die Wiener Uebereinkunft eine neue Teilung Polens zwischen Oestreich und Russland bestirnt, zu der man Preussen, dem ein/Teil des Landes gelaßen ward, den Beitrit frei ließ. Das Königreich Polen hatte gänzlich ein Ende. Stanislaus August (der am 9ten Januar Warschau verlaßen, und sich nach Petersburg begeben hatte) lebte nachher in Grodno als Privatman; er entsagte am 25ten November der Krone gegen eine jährliche Pen» sion von 200,000 Ducaten. Die definitive Anordnung der Teilung zwischen allen drei Mächten hatte am 21ten October 1795 stat gehabt *). Diese Begebenheiten in Polen, die des Zusammen- hanges wegen sofort bis zu ihrem Abschlüße erzält worden *) Berliner Kalender S. 180. „Preussen erhielt durch diese dritte Teilung Polens, Masovicn und Podlachien dis zum rech» ten Ufer des Bug. Russland gab von Litthauen einen Teil des Palatinats von Troki und den District von Samogilien bis zum Niemen heraus. Auch ein unbedeutender Strich in Kleinpolen ward preussisch. Endlich behielt Preussen die Einkünfte des schlesi- schen Amtes Jmielin, die Friedrich Ii. den Krakauer Bischöfen noch gelaßen hatte. Der preussische Anteil maß überhaupt 997 □ Meilen auf denen man eine Bevölkerung von mehr als 900,000 Einwoncrn zälte. Oestreichs Anteil war etwas kleiner, der Russ- lands mehr als doppelt so groß. Ein Teil der neuen preulsischcn Erwerbungen ward zu Südpreussen geschlagen; der Rest und ein Stük der älteren bildete fortan Neuostpreussen. Das Gebiet von Siewierz erhielt den Namen Neu-Schlesien. In Warschau und Bialyftock wurden neue Kammern und Rcgirungen errichtet: der Siz der Petrikauer-Behörden später nach Kalisch verlegt. "

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 475

1845 - Halle : Anton
475 Wo sich Abteilungen preussischcn Militärs blicken ließen, wurden sie entwafnet; die preussischcn Kassen wurden in Beschlag genommen. In 14 Lagen war ein polnischer Heerhaufe gebildet; ein polnisches Regirungscollegium über- nam interimistisch die Verwaltung des Landes. Napoleon hatte sofort alle Vorräte des preussischen Landes zu beßerer Ausrüstung seiner Armee benuzt: Zeug- häuser, Tuchlager, Marställe, Geldvorräte; selbst das nun mit Frankreich verbündete Kursachsen muste acht Millionen Taler zalen. Davoust, Lannes, Augereau waren sofort weiter nach Osten vorgedrungen; ihnen folgten Murat, Soult, Berthier und Ney. Am Löten Nov. verließ Napo- leon selbst Berlin wider, und am 28ten zog er in Posen ein. Die Russen hatten schon am 14ten Nov die Weich- sel von Warschau an bis Plock besezt. Diese Armee war wenig über 50,000 Man stark und von Bennigsen com- mandirt. Aus den Truppen, die noch in der Provinz Preussen gebliben, und aus den Resten der Armee, die sich durchgebracht hatten, ward ein preussisches Heer von etwa 25,000 Man aufgebracht, was unter von Lestocqs Fürung unter Bennigsen gestelt ward. Diese Streitkräfte waren freilich zum Widerstande durchaus unzureichend. Schon am 30ten Nov. rükten Murat und Davoust in Warschau ein, wo am 27ten die Weichselbrücke zerstört worden war. Von allen Seiten sammelte und ordnete sich die polnische Insurrection in Lowicz. Am Iten Dec. räumten die Rus- sen auch Praga. Schon vom nächsten Tage an begannen die Franzosen auf Känen über den Fluß zu gehen; bis zum 8ten war die Reiterei und Davousts ganzes Corps auf dem rechten Ufer bei Iablona, wohin ihm almälig auch das Lannes'sche Corps folgte. Die Avantgarde stund am Narew und Bug. Nun war die einzige Rettung Prcussens noch bei Russland. Alexander bot, ohngeachtet er schon länger mit Persien in Kämpfe verwickelt, eben in Begrif war, auch mit der Türkei einen Krieg zu beginnen, doch Alles auf, um Preussen, um dem State, den er als Vormauer des eignen Reiches betrachten muste, zu Hilfe zu eilen. Ein

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 508

1845 - Halle : Anton
508 schreitender Demoralisation in Europa, und war also be- greiflicher Weise nicht zu bewegen, sich dem von Frankreich und Russland angenommenen Systeme gegen England an- zuschließen. Aber wärend er diese Feindseligkeit auf das entschidenstc aussprach, war er vil zu pedantisch den Krieg der daraus folgen muste mit der Energie zu füren, wie er gefurt werden musle, wenn er irgend von Erfolgen be- gleitet sein solle — ja! er hatte bei diesem Kriege sogar die Stimmung seiner eignen Nation gegen sich, welche die Franzosen liebte und Napoleon in dem philiströsen Er- staunen, was jene Zeit ergriffen hatte, anbetete. Im Fe- bruar 1808 brach die russische Armee unter Buxhövden ohne vorangegangene Kriegserklärung in Finland ein. Ge- neral Klingspor konte die Landschaft nicht verteidigen; er hatte stat in seiner Stathalterschaft in Stockholm gelebt, und sich um wenig gekümmert; erst am Iten März kam er in Tawastehus an. Der brave Admiral Hielmstierna muste eine Scheercnflotte, die bei Abo im Eise festsaß, 40 Farzeuge, verbrennen, um sie den Ruffen nicht in die Hände kommen zu laßen. Die beiden Heere unter von Klcrcker und dem Grasen Cronstedt hatten sich bis Ulea- borg zurükgezogen, wo in der zweiten Halste des März etwa 12,000 Man, darunter 9000 waffenfähige beisammen waren; 6000 lagen in Sweaborg, und 300 in dem klei- nen Castelle Swartholm. Admiral Olof Cronstedt übergab nach einer Capitulation vom 7ten April verräterischer Weise, nachdem er in den 10 ersten Tagen ein Dritteil seines Pulvers nuzlos verschoßcn hatte, eine Schecrenflotte von 130 Farzeugen und die Veste Schweaborg den Russen, nachdem er nur 6 Todte und 32 Verwundete hatte am 3ten Mai und trat in ihre Dienste. Ein russisches Mani- fest erklärte, Finland sei dem russischen Reiche einverleibt; die Einwoncr wurden zur Huldigung genötigt; durch die von Cronstedt verratenen Schiffe erhielten die Russen eine vorirefliche Schecrenflotte. Daß man habe Krieg anfangen können ohne Fridcnsaufkündigung hatte Gustav ein solcher Gräuel der Heiden geschinen, daß er das ganze russische diplomatische Corps in Schweden verhaften ließ. Bald

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 509

1845 - Halle : Anton
509 nach dem Beginne aber des Krieges mit Russland hatte auch der Kampf mit Dänemark, welches als mit Rufs- land verbündet auftrat, ausgenommen werden mäßen. Die Dänen wünschten, von Napoleon unterftüzt, Schonen zu erobern. Bernadotte fürte ihnen ein größtenteils aus spa- nischen Hilfstruppen unter dem Marques Romana gebil- detes Corps zu, aber kurz zuvor ehe der Uebergang nach Schweden siat haben konte, gelang es Romana sich mit seinen Regimentern nach Spanien einzuschiffen, dessen Verhältnisse, wie wir weiter unten sehen werden, von Napoleon ebenfals in unseligste Verwirrung gebracht wa- ren. Die Schweren waren inzwischen unter Klingspor, oder vilmehr unter dessen Adjutanten Adlerkreuz im Sommer 1808 in Finland wider glüklich. Bei Pyhäjocki am 16ten, bei Sikajocki am 18ten, bei Revolax am 27ten April ward tapfer gekämpft; das sigreiche Gefecht des Obersten Sandels bei Pulkila verschafte diesem Gelegenheit, den Russen 600 Wagen mit Kriegs - und Mundvorrat und 200 Gefangene zu nemen. Dann drang er in das südliche Savolax vor; nam Magazine; 32 Kanonen, die die Rus- sen im Stiche laßen musten, und am 24ten Juni wider 200 russische Proviantwagen. Bei Kuopio hielt sich dann Sandels den ganzen Herbst und Winter, und durchstreifte von da aus im Rücken der Russen ganz Karelen. Das Hauptheer hatte ganz Uleaborgslän von Feinden gesäubert; auch Wasalän. Das Abschneiden ihrer Zufur zwang die Russen überal zurükzugehen; man konte ihnen aber mit dem Hauptheere in Finland nicht so leicht nachdringen als Sandels mit leichten Truppen. Dazu felte es an Waffen und Zeug, „ ohngeachtet im Kriegsministerio Oberfeldzeug- meister saßen und Schweden das Land des Eisens ist.^ Sechsunddreißigtausend neue englische Flinten wurden größ- tenteils zurükgeschikt, weil man sie in Stockholm aus Na- tionaleitelkcit für unbrauchbar erklärte. Etat 8000 Man Unterstützung, um welche das finnische Heer gebeten, gien- gen zwei kleinere Scharen ab, die eine unter Vegesack (2,500 Man) solle Abo nemen; landete am 30ten Juni bei Lemos; fand bald 5000 Russen gegen sich stat prä-

10. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 510

1845 - Halle : Anton
510 sumtiver 1500 Man und muste troz aller Tapferkeit nach Aland zurük. Die andere (1500 M.) unter Bergenstrale solle nach Wasa, traf die Russen wol vorbereitet, und ward ebenfals zurükgeworfen. Späteren Unterstützungsver- suchen gieng es wenig bester. Die Finländer selbst waren den Schweden zu Hilfe gekommen; die Bauern unter E>ich Olikainen aus Idensalmi stunden in Savvlar auf; auch in Wasalan. Aber Gustav unterstüzte Klingspor nicht, sondern versuchte Norwegen zu erobern, wärend er auch dem dazu bestirnten Heere Waffen und Zeug feien ließ. Klingspor konte sich sv nicht halten, und im Herbst 1808 kam Finland wider fast ganz in die Hände der Russen, wärend Norwegen, vor allen durch die Tapfer- keit, welche die eignen Einwoner bewisen, uneinnembar blib. In ohnmächtigem Zorne über die Armee in Fin- land, die doch nur entschidener Uebermacht und ihren eignen Eigen (da man den dabei erlittenen Verlust an Manschast nicht crsezte) — endlich den unentschidener endigenden Schlachten bei Kuortane am Iten Sept. und bei Orawais am Ilten Sept. unterlegen war, nam Gu- stav seinen Garderegimentern, die er unter dem Obristen Boye nach Finland geschikt halte und die bei Helsingen zum Rükzuge gezwungen worden waren, ihre Fanen. Am 20ten Sept. schloß General Klercker für die finnische Ar- mee mit den Russen Waffenstilstand auf unbestimte Zeit. Dieser Waffenstilstand endigte nach vorgängiger Kündi- gung am 27ten October. Im November hatten Klercker und Sandcls überhaupt nur noch 7000 Man unter dem Gewer, und Adlerkreutz und der jüngere Kamensky schloßen eine Convention, durch welche die Russen fast ganz Fin- land eingeräumt erhielten. Unterstützung, welche König Gustav von England haben konte, stieß er in seinem starren Eigensinne selbst zurük, denn ein Hilfscorps, was ihm im Sommer 1808 zugesandt, aber nicht unbedingt seiner Leitung anvertraut ward, erregte so sehr seinen Zorn, daß er nahe daran war, auch England Krieg an- zukündigen. Er wolle den englischen General Moore, der die 10,000 Man fürte, verhaften laßen, worauf dieser,
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