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1. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 187

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
187 1683. Die Türken bringen bis Wien vor und belagern die Stadt. Felbinarschall Rübiger von Stahremberg verteibigt mit größter Tapferkeit Wien. Nach acht Wochen langer Belagerung entsetzen das Reichsheer unter Karl von Lothringen und ein Ersatzheer unter Johann Sobiesky v. Polen die Stadt. Am 12. September werben die Türken vollstänbig geschlagen. 1697. Eugen von Savoyen (ober, wie er seinen Namen mit 3 Sprachen zu unterschreiben pflegte: »Eugenio von Savoye«), von Ludwig Xiv. spottweise „der kleine Abbe" genannt, schlägt ein Türkenheer bei Zenta an der Theiß. 1699. Im Frieden von Carlowitz tritt die Türkei ganz Ungarn an Österreich ab. c) Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst 1640—1688, 1640. Friedrich Wilhelm, fern vom Hofe seines Vaters Georg Wilhelm in einfachen Sitten erzogen und durch vierjährigen Aufenthalt in Hollanb (sucht Kriegsgefahren, z. B. in der Belagerung von Breba, auf, lernt die religiöse wie staatliche Freiheit, die Orbnnng und Gesetze Hollanbs kennen) aufs beste für seinen hohen Berns vorbereitet, tritt 20 Jahre alt die Regierung an. Friedrich Wilhelm grünbet ein stehenbes Heer und richtet eine einheitliche preußische Verwaltung ein. 1642. Friedrich Wilhelm schließt mit beit Schweden, welche die Mark fürchterlich aussogen, Frieden. 1648. Im Westfälischen Frieden erwirbt er Hinterpommern, Magbe-bnrg, Halber stabt und Minb en. 1656. Im Kampfe zwischen Schweden und Polen stellt sich der Kurfürst auf Seite der Schweden, um von der polnischen Oberhoheit über das Herzogtum Preußen befreit zu werben. Die Schlacht bei Warschau (28. bis 30. Juli) fällt zu gunsten der Schweden und Branbenburger ans. 1656. Im Vertrage zu Labiau verbürgt ihm der König von Schweden, Karl X. Gustav, Preußen als ein unabhängiges Herzogtum. 1657. Der König von Polen, der zuerst gebroht hatte, „er werbe den Kurfürsten bahin bringen, wo ihn toeber Sonne noch Monb bescheine," bietet ihm jetzt benselben Preis. Der Kurfürst tritt luieber auf Polens Seite, das im Vertrag von Wehlau ihm basselbe wie Schweden bewilligt. 1660, 3. Mai. Nach dem Tode Karls X. wirb im Frieden zu Oliva, einem Kloster bei Danzig, der Vertrag von Wehlan bestätigt. 1672. Friedrich Wilhelm eilt, unter allen Fürsten zuerst, dem von Ludwig Xiv. angegriffenen Holland zu Hilfe. 1673. Durch Neib und Mißgunst seitens Österreichs gehemmt, sieht er sich genötigt, den Frieden zu Vossem abzuschließen. 1674. Als das Deutsche Reich in beit Krieg tritt, steht er wieber am Rhein. 1675. 18. Juni, Ludwig Xiv. weckt dem Kurfürsten in den Schweden einen neuen Feind. Die Schweden fallen plünbernb, morbenb und fengenb in Branbenbiirg ein, werben aber bei Fehrbellin geschlagen. 1678. Der Kurfürst erobert das den Schweden gehörige Pommern.

2. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 69

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
69 In tiefer Schmach lag das Reich danieder. Nicht nur die religiösen Parteien zerrissen es; auch politische arbeiteten an seiner Auflösung. Ferdinands Sohn und Nachfolger, Maximilian Ii. (seit 1564—1576), war in jüngeren Jahren ein Anhänger der Reformation gewesen, hatte sich aber später wieder dem Katholizismus genähert und schließlich völlig ergeben. Auch er war der schweren Aufgabe nicht gewachsen, den zerstörenden Gewalten Trotz zu bieten, die von außen wie von innen auf das Reich losstürmten. Frankreich stand im Bunde mit den Türken und hätte sich keinen Augenblick bedacht, mit diesen Barbaren Europa zu teilen. Noch war der Halbmond im Wachsen, und die Deutschen mußten im Jahre 1568 die Schande erleben, daß ihr Kaiser, dessen Kasse der Krieg erschöpft hatte und dessen Heer entmutigt war, dem Osrnanen dreißigtausend Dukaten jährlichen Tributes zuzusagen genötigt werden konnte. Aber auch ein Deutscher war es, freilich ein humanisierter, Johann (Don Juan) von Österreich, Sohn Kaiser Karls V. und einer Regensburgerin, der in dem glorreichen Seesiege bei Sepanto (1571) den Türken die erste Niederlage beibrachte, welcher dann kein wirklicher Sieg auf türkischer Seite mehr folgte. Der Halbmond wuchs von da an nicht mehr, bis er, freilich erst mehr als ein Jahrhundert später, in den denkwürdigen Tagen vor Wien und in Ungarn abzunehmen begann. Im Inneren des Reiches lebte das totgeglaubte Raubrittertum wieder auf. Einer der gefährlichsten dieser Wegelagerer, Wilhelm von (Crumbach, verleitete in Gotha den beschränkten, eiteln und abergläubischen Herzog Johann Friedrich Ii. von Sachsen nicht nur zu dem Plane, den Kurhut wiederzugewinnen, sondern auch zu dem Versuche, mit französischer, schwedischer, niederländischer und sogar türkischer Hilfe zum Kaiferthron emporzusteigen. Aber der Herzog fiel in die Acht des Kaisers; der zunächst bedrohte Kurfürst August (Moritzens Bruder und Nachfolger) vollzog dieselbe (1567) und siegte mit leichter Mühe. Grumbach wurde grausam hingerichtet, der Herzog aber bis zu seinem Tode gefangen gehalten. Seine Gattin, Elisabeth von der Pfalz, teilte feine Haft und starb darin ein Jahr vor ihm (1594). Ein Kaiser wie Max Ii. entsprach den Hoffnungen noch nicht, welche die römische Kirche auf die völlige Rückeroberung Deutschlands fetzte ;3e'uitert-er widersprach denselben sowohl durch seine Schwäche und Unzuverlässigkeit, als durch eine religiöse Toleranz, die er bisweilen, keineswegs aber immer übte. Entgegen seinem unterwürfigen Vater, war er nicht geneigt,

3. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 190

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
190 2. Die Türkenkriege Österreichs. 1716. Prinz Eugen schlägt die Türken in der Sckilacht bei Peterwardein und 1717 bei Belgrad. („Prinz Eugen, der edle Ritter" —.) 1718. Der für Österreich günstige Friede von Passarowitz wird geschlossen. 1736—1739. Der Kaiser unternimmt in Gemeinschaft mit Rußland einen ungünstigen Krieg gegen die Türken: im Frieden zu Belgrad müssen alle Eroberungen herausgegeben werden. 1740. Karl Vi. sucht durch Verträge mit den europäischen Regierungen die Nachfolge seiner einzigen Tochter Maria Theresia in Österreich zu sichern. (Pragmatische Sanktion.) Zweiter Abschnitt. Kaiser, Reich und Bürgertum nach dem 30jährigen Kriege. Lage des Die Verträge von Osnabrück und Münster hatten Deutschland den Neiches.^nge ersehnten Frieden gegeben, aber Land und Volk zeigten allenthalben die traurigen Folgen einer dreißigjährigen Erschütterung. Ganze Landschaften, die blühendsten zumal, lagen in beispielloser Verwüstung, waren entweder von ihren Bewohnern verlassen oder so tief verfallen,' daß die Sorge und Arbeit mehr als eines Menschenalters nötig war,' auch nur die groben Spuren der Zerstörung zu verwischen. Der einst so mächtige Aufschwung des städtischen Lebens war gebrochen; Industrie, Handel und Schiffahrt hatten ihre alten Sitze für lange Zeit, zum Teil für immer, verlassen; die Macht der Hansa, schon im vorangegangenen Jahrhundert tief erschüttert, war nun vollends zu Ende gegangen; ihre ehemalige Weltftellnng war teils den mächtig aufstrebenden Nachbarstaaten, teils den von Deutschland losgerissenen Gebieten anheimgefallen. Das alte Reich selber, durch alle Wechselfälle früherer Jahrhunderte in feinem Umfange nicht wesentlich beschränkt, hatte jetzt die ersten großen und bleibenden Verluste an Land und Leuten aufzuzählen. Denn nicht nur die Abfälle alter Zeiten wie die Schweizer Eidgenossenschaft erlangten damals ihre rechtliche Anerkennung, nicht nur die lothringischen Bistümer wurden aus einem bestrittenen Besitze ein rechtmäßiges Eigentum des westlichen Nachbarn; es ward zugleich die fremde Oberherrlichkeit im Elsaß, in Pommern, in Bremen und Verden anerkannt, und — fast die schmerzlichste von allen Einbußen — der kostbare Besitz der burgundischen Niederlande war teils in fremde Hand geraten, teils in die Bahnen einer auf deutsche Kosten aufblühenden Sonderentwicklung hineingedrängt worden. Mit der Herrschaft

4. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 25

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
25 ihnen die glückliche Form, als hätte sie ein Mitstreitender in den höchsten Augenblicken hervorgebracht, uns die vollkommenste Wirksamkeit empfinden läßt." Raben er freilich behandelte sie als „grausamen Witz". „Ramler singt auf eine andere, höchst würdige Weise die Thaten seines Königs." Christian Ewald von Kleist feiert in erhabenem Tone „das unüberwindliche Heer" und stellte seine Leier wie seinen Degen in den Dienst des Helden. Weit schwächer sind die „Amazonenlieder" Christian Felix Weißes: um so mächtiger aber dröhnten die Bardiete K l o p st o ck s, G e r st e n b e r gs und Kretsch manns, wenn nicht unmittelbar auf Friedrich angestimmt, sondern aus deutsche Urkraft für deutsche Freiheit gegen fremde Tyrannei, so doch hervorquellend aus dem durch den gewaltigen Kampf „erregten kriegerischen Trotzgefühl". Auch der Barde „Sined", der österreichische Jesuit Michael Denis, versagte dem großen Gegner nicht seine Bewunderung, aber er schlug die Harfe lieber zum Preis der Helden seines engeren Vaterlandes und fand einen würdigen Stoff iu dem Kämpfen der geeinten deutschen Stämme gegen „Stambuls Horden": „Sie ziehen heran, ein Sinn und ein Herz, zu schlagen und siegen fürs Erbe von Teut." Der Aus-bacher Johann Peter U z, von dessen Existenz sein Markgraf erst in R o in Kunde erlangte, sträubt sich „wider kriegerisch Lob", trauert, „seit Zwietracht sich erhob und Helden edles Blut verschwenden" und fragt bekümmert: „Wie lang zerfleischt mit eigener Hand Germanien seine Eingeweide?" Er wehklagt um Kleist und die übrigen gefallenen Helden, die über den Sternen auf Friedrich herabsehn „Bewundernd mit besorgtem Blick, Und flehn für ihn und ihre Brüder Um Leben und um Glück," die zugleich aber „zu Gott um Frieden für die Erde" und für Deutschland flehn. Die „deutsche Sappho", Anna Luise Kar sch, fühlt ihren Geist zu schwach, die Thaten „dieses Erdengottes" zu singen; aber ob auch ihre „stumme Freude schweigt", sie hört mit staunender Lust der Engel Lobgesang: „Es tönet Friede! Friede!" Am gewaltigsten preist „der Größe ewiges, einziges Urbild", „Friedrich Hermann" und „Friedrich Brennns", den „Unerreichten", Daniel Schubart, weissagend:

5. Geschichts-Bilder - S. 332

1878 - Langensalza : Greßler
332 welche damals lebten, waren dem Hofe befreundet, und noch heute versteht man m der Literaturgeschichte unter dem »Zeitalter Lud. 2!H.x£V^ 6°ldene Zeitalter der französischen Dichtung. -Auf die Hofhaltung wandte Ludwig ungeheure Summen. Er setzte feinen Ehrgeiz darin, in seinem Leben den Glanz der Krone widerzuspiegeln und sich mit allem Zauber der Majestät zu umgeben. Die Pracht, welche er zu Versailles, seinem Lieblingsschlosse, elitsaltete, blendete ganz Europa und verleitete mehrere deutsche Fürsten (August I. von Sachsen und Friedrich I. von Preußen) ihre Hofhaltungen nach dem sremden Neuster einzurichten. Die Türken vor Wien.*) (1683.) In Ungarn waren schon seit dem Jahre 1670 Unruhen gewesen. Las Land war unzufrieden über Verletzung seiner Verfassung, über me Besatzungen deutscher Soldaten, überhaupt aus Haß gegen die Deutschen; die Protestanten in Ungarn beklagten sich noch überdies über Verfolgungen, deren Ursachen sie den Jesuiten zuschrieben. Im ^ahre 1678 war ein offenbarer Aufruhr ausgebrochen, als die Unzufriedenen an dem Grafen Emmerich von Tökely einen entschlossenen Anführer fanden. Er brachte fast ganz Ungarn unter die Waffen und schloß sogar ein Bündniß mit den Türken. — Der kriegerische und ehrgeizige Großvezier Kara Mustapha bereitete sich, mit einem Heere ins Feld zu rücken, wie es seit der Eroberung Konstantinopels nicht gesehen war. Zum Glück fand der Kaiser, Leopold I., an dem polnischen Könige Johann So-biesky einen tapfern Bundesgenossen, an den deutschen Fürsten treue und wider Gewohnheit rasche Helfer, und an dem Herzog Karl von Lothringen einen trefflichen Feldherrn für sein Heer. Dieser heldenmüthige Fürst, der Besieger der Türken, der Lehrmeister des nachher so berühmten Prinzen Eugen, war eben so groß und ehrenwerth als Mensch, wie als Krieger, und eine Stütze des österreichischen Hauses. Doch brach das Frühjahr 1683 herein, ohne daß die Rüstungen vollendet waren, und die Türken, die sonst erst gegen den Sommer ins Feld zu rücken pflegten, waren schon im Winter aufgebrochen und gingen am 12. Juni über die Essecker Brücke. Das deutsche und kaiserliche Heer wurde in Eile bei Preßburg gemustert; es fanden sich nur 22000 Mann zu Fuß. Die Macht der Türken belief sich aber über 200,000. Diese hielten sich mit keiner Belagerung in Ungarn auf, worauf man gerechnet hatte, sondern zogen gerades Weges auf Wien. Bestürzung und Angst erfüllten die Stadt. Der Kaiser mit seinem Hofe flüchtete nach Linz; viele Einwohner folgten; *) 9ladj F. Kohlrausch.

6. Geschichts-Bilder - S. 456

1878 - Langensalza : Greßler
456 1770 und 1790 benutzt, um zu Rußlands Vortheil Aufstände in Griechenland zu erregen, welche aber, von den Türken blutig unterdrückt, die Lage des unglücklichen Volkes nur verschlimmerten. Zu der Zeit, als die Deutschen Napoleons Joch abschüttelten, als die großen geschichtlichen Ereignisse jener Zeit alle Geister anregten, begannen auch die Bestrebungen edler Männer in Griechenland darauf hinzuwirken, daß ihrem Volke die Freiheit zu Theil werden möchte. Sie veranlaßten deshalb, daß griechische Jünglinge auf deutschen, französischen und andern Hochschulen wissenschaftlich gebildet wurden; denn ein günstiger Erfolg war nur zu erwarten, wenn das so lange in Sklaverei lebende Volk eine bessere Bildung erlangt hatte. Wie in Deutschland während der Knechtschaft unter Napoleon die Freunde der Freiheit Verbindungen schlossen, welche gegen die Fremdherrschaft gerichtet waren; so bildete sich auch unter den Griechen ein solcher Freundesbund, Hetäria genannt, welcher sich gleiches Ziel der türkischen Herrschaft gegenüber gestellt hatte. Im Jahre 1821 trat der Fürst Alexander Dpsilanti, früher russischer General, an die Spitze derer, welche mit gewaffneter Hand für Griechenlands Freiheit kämpfen wollten. Der Aufstand brach im Monat März in Jassy aus. Die nächste Folge war, daß die Türken, auf die Nachricht davon, ihre Wuth an den Griechen, besonders in Konstantinopel, ausließen. Der Patriarch von Konstantinopel, das Oberhaupt der griechischen Kirche, ein 83jähriger Greis, wurde vor seiner Kirche aufgehängt und diese Kirche nebst 15 andern zerstört. Tausende von Griechen, Männer, Frauen und Kinder verloren unter den abscheulichen Martern das Leben, oder wurden zu Sklaven gemacht. Die sogenannte heilige Schaar Apsilanti's, der vergebens die Hülfe des russischen Kaisers angerufen hatte, wurde durch die türkische Heeresmacht bald überwältigt und am 19. Juni 1821 gänzlich aufgerieben. Ipsilanti selbst entkam nach Oesterreich, wo er sechs Jahre lang in Festungshaft gehalten wurde und bald nach seiner von Rußland erlangten Befreiung starb (Januar 1828). Auf der Halbinsel Morea war der Aufstand glücklicher. Die türkischen Statthalter daselbst suchten erst das allenthalben auflodernde Feuer mit List zu ersticken. Sie luden die vornehmen Griechen, namentlich auch die Bischöfe, zu sich nach Tripoliza, um über Erleichterung des »hart bedrängten Volkes« mit ihnen zu berathen. 78 Griechen, welche der Einladung gefolgt waren, wurden treulos ermordet. Der Aufstand griff in Folge dessen mit immer größerer Macht um sich. Die Türken mußten sich in die festen Städte zurückziehen, ihre Flotte wurde von den griechischen Schiffen gezwungen, nach den Dardanellen zurückzukehren, deren Eingang die Griechen bewachten. Unter den Führern zu Lande zeichnete sich Odysseus aus. Er schlug im September mit seinen tapferen Genossen bei

7. Geschichts-Bilder - S. 457

1878 - Langensalza : Greßler
457 den Thermopylen ein türkisches Heer, und mehrere feste Städte fielen in die Hand der Griechen. Im gebildeten Europa fand die Sache der Griechen lebhaften Anklang; viele junge Leute zogen unter dem Namen der Philhellenen (Griechenfreunde) nach Griechenland, um an dem Kampfe Theil zu nehmen. Der berühmte englische Dichter Lord Byron zeichnete sich unter diesen besonders aus. Während dessen war die türkische Flotte (April 1822) auf Chios gelandet; die Türken hatten die schöne Insel verwüstet und unter den Bewohnern ein fürchterliches Blutbad angerichtet. Da sammelten die Griechen ihre Flotte, und ihre Brander (Schiffe, die mit brennbaren Stoffen gefüllt, angezündet auf die feindlichen Schiffe getrieben wurden, um sie in Brand zu stecken) sprengten bei Lesbos das türkische Admiralschiff von 130 Kanonen mit dem Kapudan Pascha und 1100 Mann in die Luft. So währte der Aufstand bis zum Jahre 1825, ohne daß die Türken ihn ersticken konnten. Endlich riefen sie das nach europäischem Muster gebildete ägyptische Heer des Paschas Mehemed Ali zu Hülse. Sein kriegserfahrener Sohn Ibrahim landete auf Morea, verwüstete und unterwarf mit schrecklichem Blutvergießen die Halbinsel und verkaufte die Gefangenen, ohne Unterschied des Alters und Geschlechts, als Sklaven. Im April des Jahres 1826 fiel auch nach langer tapferer Vertheidigung Miffolunghi in seine Hände. Siegreich hatte es der dritten und vierten Belagerung widerstanden — der fünften aber unterlag es. Eine kleine Heldenschaar kämpfte hier Monate lang gegen die feindliche Macht von 25000 Mann Landtruppen und eine ganze Flotte. Der Hunger wüthete in der Stadt; an Ersatz war nicht mehr zu denken. Da verließ am Abend des 22. April der Rest der Vertheidiger, 1800 Bewaffnete, worunter mehrere Frauen in Männertracht, die Festung. Tapfer schlugen sich die Helden mit dem Verluste des Drittheils ihrer Zahl durch das Belagerungsheer durch. Vor der Wuth der ägyptischen Truppen stürzten sich viele Frauen in die Brunnen, in das Meer, oder in die Flammen der brennenden Häuser. Gegen 2000 sprengten sich mit dem Pulvermagazin sammt vielen ihrer Verfolger in die Luft. Diese Greuelscenen erregten immer größere Erbitterung. Da die Pforte jede Vermittlung der europäischen Mächte ablehnte, so schlossen Rußland, England und Frankreich einen Vertrag, der die Beendigung des Kampfes bezweckte. Die französischen, englischen und russischen Flotten legten sich der ägyptisch-türkischen Flotte bei Navarino am 20. Okt. 1827 gegenüber. Die gegenseitige Erbitterung war groß; aber beide Theile wollten den Schein, als hätten sie die Feindseligkeiten begonnen, vermeiden. Endlich, zu Codrington's (des englischen Admirals) großer Freude, thaten die Türken den ersten Schuß. Im Nu war die Schlacht allgemein.

8. Geschichts-Bilder - S. 458

1878 - Langensalza : Greßler
458 Nach vier Stunden war von der türkisch-ägyptischen Flotte nichts mehr übrig als 15 kleinere Schiffe und eine Fregatte, die von den Siegern nur aus Mitleid verschont wurden. Bald darauf landete ein französisches Heer unter dem General Mai so n, und Ibrahim mußte mit seinen Schaaren wieder nach Aegypten zurück. ^n Europa erregte die Kunde von dem Siege bei Navarino unter den Völkern die lebhafteste Freude, und der Kampf der Griechen ward zugleich dadurch unterstützt, daß Rußland seit 1826 gegen die Türken führte, der für die Pforte unglücklich endete. x*n stolge dessen kam am 14. September 1829 der Friede zu Adrianopel zu Stande. Der Sultan sah die Nothwendigkeit em, sich dem gebieterischen Drange zu fügen; er zeigte sich jetzt auch geneigt den von den Großmächten festgesetzten Bestimmungen über das schick,al Griechenlands beizupflichten, und im Dezember 1829 wurde auf der Konferenz zu London Griechenland zu eiuem völlig un ab h ängi g en-Lta a t e erklärt.— Nach erlangter Unabhängig-von der türkischen Herrschaft gingen noch einige Jahre hin, ehe das i^anb, von Parteikämpfen zerrissen, zur Ruhe kam. Endlich, im ijahre 1832, setzten die Großmächte den Prinzen Otto von Baiern zum Könige von Griechenland ein. Obwohl unter seiner Regierung unstreitig vieles geschehen ist, um die griechischen Zustände zu bessern, so entstand doch im Jahre 1862 ein Aufstand, in welchem der König die Krone verlor. Den entledigten Thron bestieg tm ^ahre 1863 der minderjährige Prinz Georg, Sohn des jetzigen Königs von Dänemark. Die Eroberung von Algier durch die Franzosens) [i830]. Seit drei Jahrhunderten war die Nordküste Afrika's in den Händen eines Räubervolkes, welches gedeckt und geschirmt durch feine Häsen und Kastelle an einem säst überall unzugänglichen Gestade das Mittelmeer beunruhigte und das Schrecken friedlicher Seefahrer war. Wenngleich verschiedenen Oberherren gehorchend, die den Titel »Dey« führten, vereinigte diese Seeräuber doch derselbe Glaube, — der muhamedanische — dieselbe Beutegier, derselbe wilde Haß gegen die Christen, dieselbe Rohheit und Grausamkeit gegen die Unglücklichen, die in ihre Hände sielen. In früheren Zeiten wagten diese Seeräuber selbst häufige Landungen aus Si-eilten, Sardinien und anderen Inseln des Mittelmeeres und befrachteten ihre Schiffe oft mit Hunderten von geraubten Männern, grauen und Kindern, sowie mit reichen Schätzen und Kostbarkeiten. Ihre Schlupfwinkel: Tripolis, Tunis und Algier glichen Hornissennestern in dem Bienenstaate Europa's. Alle kleinen Seemächte mußten, um nur nicht ihren Handel im Mittelmeere gelähmt *) Nach Fischer.

9. Geschichts-Bilder - S. 469

1878 - Langensalza : Greßler
469 Der chemische Telegraph gewährt den Vortheil, daß man nunmehr das Telegraphiren nicht blos auf Zeichen zu beschränken braucht, wo einzelne Pnnkte und Striche die Bedeutung von Buchstaben haben, sondern daß man geschriebene Briese, Zeichnungen, Noten u. s. w., mit einem Worte, Alles, was man mit der Feder zu schreiben und zu zeichnen im Stande ist, durch eine telegraphische Vorrichtung so in die Ferne übertragen kann, daß auf der Empfangsstation genau die Schrift und die Zeichnung des Absenders an den Empfänaer übergeben wird. Der orientalische Krieg und die Belagerung von Sebastopol.*) Die alte Neigung Rußlands, sich auf Kosten des morschen türkischen Reiches zu vergrößern und wo möglich Konstantinopel, den Schlüssel zum Eingänge in das mittelländische Meer, in seine Gewalt zu bringen, erwachte im Jahre 1853 einmal wieder. Die Türken hatten nämlich die den griechischen Christen versprochenen Erleichterungen, gleiche religiöse Rechte mit den Muhamedanern, nicht gehalten. Dieses gab dem Kaiser Nikolaus von Rußland Veranlassung, sich in die türkischen Angelegenheiten zu mischen und gleichzeitig das Recht als Schutzherr über die griechischen Christen m der Türkei zu fordern. Die Pforte wies die Ansprüche des Kaisers zurück. Nikolaus aber bestand aus seinen Forderungen und zur Unterstützung derselben rückten am 2. Juli 1853 die Russen in die Moldau und Walachei ein. Der Sultan, welcher schon Englands und Frankreichs Schutz für sein Reich angerufen hatte, erklärte nun am 25. Sept. Rußend den Krieg. Der Kampf begann an der Donau und in Klein» slsien. Die Türken, unter Omer Pascha, fochten sehr tapfer und schlugen am 4. November die Russen bei Oltenizza. Allein der russische Admiral Nachimow griff am 30. November die türkische Flotte im Hasen von Sinope am schwarzen Meere an und verbrannte und vernichtete sie unter einem schrecklichen Blutbade, in welchem 4000 Türken umkamen. Die vier Großmächte, England, Frankreich, Oesterreich und Preußen schlossen nun, um den Frieden herzustellen, am 4. Dezember zu Wien einen Vertrag Nach dem-selben sollte dem Sultan das türkische Reich in seinem jetzigen x Bestände gesichert werden. Der Winter verging mit Unterhandlungen, die zu keinem Riete führten. Endlich stellte Oesterreich im Februar 1854 ein Heer an der türkischen Grenze auf, was die Russen bewog, die Donausürsten-ttjiimer zu räumen, worauf diese von den Österreichern besetzt wurden. In Folge dessen steten die Russen in die Dobrudscha ein, um die dortigen kleinen Festungen zu erobern. Oesterreich und *) Meist nach Koblrausch.

10. Geschichts-Bilder - S. 334

1878 - Langensalza : Greßler
334 Kurfürsten von Sachsen und Baiern, die Haufen des fränkischen Kreises unter dem Fürsten von Waldeck, der Herzog von Sachsen-Lauenburg und die Markgrafen von Baden und Baireuth, der Landgraf von Hessen und die Fürsten von Anhalt, und viele andere edle Fürsten aus Deutschland erschienen mit frischer Hülfe. Mit solchen Männern konnte es Karl von Lothringen wagen, gegen den Feind zu ziehen; doch war sein Heer nur 46000 Mann stark. Am 12. September Morgens senkte sich die christliche Schlachtordnung vom Kalenberge herab. Der an der Donau gelegene Flecken Nußdorf wurde zuerst von den Kaiserlichen und Sachsen, die den linken Flügel hatten, angegriffen und nach hartnäckiger Gegenwehr der Feinde erobert. Unterdeß war am Nachmittage auch der König auf dem rechten Flügel in die Ebene hinabgekommen und traf hier auf die zahllosen Schwärme der türkischen Reiterei. Wie ein Sturmwind stürzte er sich mit seiner polnischen Reiterei mitten in den Feind und durchbrach seine Reihen; aber die Tapferkeit riß ihn zu weit fort, er wurde mit den ©einigen umringt und war in Gefahr, der Menge zu unterliegen. Da rief er mit lauter Stimme die deutschen Reiter zu Hülfe, welche ihm gefolgt waren; sie eilten herbei, stürzten auf den Feind, befreiten den König, und bald flohen die Türken auf allen Seiten zurück. Aber alle diese Gefechte schienen nur ein Vorspiel zu der großen Schlacht zu sein, welche das Schicksal des Krieges entscheiden mußte; man sah noch das unermeßliche Lager der Türken mit vielen tausend Gezelten und ihr Geschütz feuerte noch gegen die Stadt. Der Oberfeldherr hielt einen Rath, ob noch diesen Abend die Schlacht fortgesetzt werden, oder die Krieger bis zum andern Morgen ruhen sollten; da ward ihm berichtet, daß die Feinde schon allenthalben auf der Flucht zu fein schienen. Und so war es. Ein unwiderstehlicher Schrecken war über sie gekommen; sie flohen mit Zurücklassung des Lagers und alles Gepäcks, und bald flohen auch die, welche noch auf die Stadt geschossen hatten. Die Beute im Lager war unermeßlich; man schätzte sie auf 15 Millionen, und das Zelt des Großveziers allein auf 400,000 Thaler; in der Kriegskasse wurden zwei Millionen gefunden. Der König von Polen, der allein vier Millionen als feinen Antheil erhielt, schreibt darüber und über die große Freude der geretteten Einwohner Wiens in einem Briese an seine Gemahlin folgendermaßen: »Das ganze feindliche Lager, sammt dem Geschütz und einem unschätzbaren Reichthum, ist in unsere Hände gefallen. Kameele und Maulthiere, sammt den gefangenen Türken, werden heerdenweife fortgetrieben. Des Großveziers Erbe bin ich geworden. Das Feldzeichen, welches ihm pflegt vorgetragen zu werden, nebst dem mu-hamedanifchen Panier, womit ihn der Sultan für diesen Feldzug beehrt hatte, die Gezelte, Wagen und Gepäck sind mir zu Theil
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