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1. Leitfaden für den geographischen Unterricht und die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 42

1886 - Bunzlau : Kreuschmer
42_______ 1« a»®fld?Wer: f?tv ^°,rbran stießt von N. nach S. und ist 18 Merlen lang. Er geht durch zwei Secen: 1) Den See Merom trübes Wasser und schilfig. } ?^>®ree Genezareth, das galiläische Meer oder der See Liberias, s un ^ Duelle breit; er liegt in einer reizenden Gegend und war von blühenden Städten umgeben. , ?as tote Meer oder Salzmeer, 12 Meilen lang und 3meilen Ivi 'teilen, nackten Felsen umgeben; das Wasser ist salzig und bitter, von Erdöl und Asphalt bedeckt. Der Jordan nimmt auf rechts: den Bach Kapernaum und den Krith; ^ den Hreromax mit Regaba, den Jabok, Hesbon und Arnon. Der Kldron streßt rn das tote Meer. ^n das Mtttelmeer fließen: Leontes, Belns, Kison, Kana und Eskol. , und Produkte: Es gab nur zwei Jahreszeiten, einen heißen Sommer und erneu nicht kalten Winter. Der Frühregen fiel im ^der zur Saatzeit, der Spätregen im März, zur Zeit der Reise. Man treibt Ackerbau, Wem--, Obst- und Olbau, Viehzucht und Fischerei. .. Der Ölbaum hat weidenähnliche Blätter und pflaumenähnliche Fruchte, Oliven, aus denen das Olivenöl gewonnen wird. . Ber Jericho, der Palmenstadt, wuchs die Dattelpalme, auch der Balsambaum, dessen Rrnde den Balsam ausschwitzt. Zu den Landplagen gehörten die Erdbeben und ein glühender Ost wind, aus den Wüsten Arabiens kommend; auch Heuschrecken. Pest und Aussatz. I>ie Landesteile. . Oatitäa. Die Einwohner Galiläas waren sehr fleißig und betriebsam; dabei zeichneten sie sich durch natürliche Gutmütigkeit und geistige Begabung aus._ Von den Bewohnern Judäas wurden sie wegen ihres Verkehrs mit den Heiden verachtet. — Es waren hier zu Seiten viele blühende Städte, als: Dan, Chorazin, Kapernaum, Bethsaida, Liberias, Endor, Sunem, Nain, Nazareth (anmutig auf dem Gipfel ernes Berges gelegen), Kana und Ptolemais (am Meere gelegen, diente den Kreuzfahrern als Landungsplatz). L. Scrmcrricl. Zwischen den Samaritern und Juden bestand unversöhnlicher Haß, da die Bewohner Samarias in der Zeit der jüdischen Gefangenschaft durch eine Mischung aus Juden und Heiden entstanden waren. Hier lagen: Jesreel in der Ebene Jesreel, Bethsan, Snchoth, -ithirza, Samaria, Sichern mit dem Jakobsbrunnen, und Dathan. , C. Xfubäcx, benannt nach dem Stamme Juda. Die Bewohner hielten sich ausschließlich für das auserwählte Volk Gottes. .. „Jerusalem hatte zur Zeit Jesu 150000 E-, lag auf vier Hügeln, nämlich: Zion mit der Burg Davids und dem Palafte des Hohenpriesters; Akra mit dem Paläste Salomos; Bezetha mit der Neustadt und dem Palaste des Herodes; Morija mit dem Tempel, welcher außer dem Hauptgebäude drei Vorhöfe hatte, nämlich den Vorhof der Priester, der Juden und der Heiden. Letzterer wurde von Jesus von den Käufern und Verkäufern gereinigt. — Nahe bei Jerusalem lagen Bethphage, d. H. Feigenort, und Bethanien, d. h. Dattelort. — Gilgal,

2. Schlesien - S. 14

1901 - Bunzlau : Kreuschmer
14 Ii. Betrachtung der natürlichen Gebiete in ihren Teilen. Das Riesengebirge. Gliederung, Flüsse. Das Riesengebirge besteht aus zwei Kämmen, die im Osten und Westen (durch Hochflächen) miteinander in Verbindung stehen. Der nörd- liche Kamm, dem die Landesgrenze folgt, wird der schlesische, der südliche der böhmische Kamm genannt. Dort, wo die beiden Kämme im Westen ineinander übergehen, liegt die Elbwiese. Auf ihr entspringt die Elbe. Schon nach kurzem Lauf muß der muntere Gebirgsbach von seiner Höhe hinab in den waldigen Elbgrund. Dieser Übergang erfolgt aber so plötzlich, daß der Bach hier einen bedeutenden Wasserfall bildet. Rauschend fließt die Elbe zwischen Felsen und bewaldeten Bergen durch den Elbgrund, bis sie durch die Lücke in der Mitte des böhmischen Kammes einen Abfluß nach Böhmen hinein flndet. „Zwischen dem schlesischen und böhmischen Kamme befand sich einst ein Hochgebirgssee. Derselbe durchnagte den südlichen Kamm und öffnete damit der Elbe einen Weg hinab in die böhmische Ebene." (Harms, Vaterländische Erdkunde.) Der östliche Flügel des Riesengebirges zeigt zwei Ausläufer (siehe Skizze). Am südlichen entspringt der Bober, dessen Thal den ganzen Ostflügel des Gebirges begrenzt, dann, nach Westen umbiegend, den nörd- lichen Ausläufer von den bedeutendsten Vorbergen des Riesengebirges

3. Schlesien - S. 17

1901 - Bunzlau : Kreuschmer
Das Riesengebirge. 17 drehen, sitzen Männer und halten den Glasgegenstand mit den Stellen, die matt (nicht mehr durchsichtig) erscheinen sollen, auf die Scheibe. So entstehen die schönen Verzierungen und Figuren, die wir auf manchen Gläsern, Glastellern u. s. w. sehen. Hinter dem Dorfe kommen wir zu einer Glashütte, in der gegen 700 Arbeiter beschäftigt werden. (Siehe S. 45.) Das nahe Jsergebirge liefert zur Glasbereitung Quarz, der Wald Holz zum Heizen und zur Herstellung der Pottasche?) Jetzt können wir es uns auch erklären, warum wir bei unserer Wanderung durch das Dorf so viele Glasschleifereien antrafen. Von der Glashütte führt uns der sanft ansteigende Waldweg in einer halben Stunde zum Zackelfall. Hier sehen wir links vom Wege in eine tiefe, waldige Schlucht hinab, in die sich das Zackel aus einer Höhe von 27 ni über einen felsigen Abhang brausend hinabstürzt. Bei dem Aufschlagen auf das Felsgestein löst sich das Wasser in weißen Schaum auf. (Flußwehr der Heimat!) Steigen wir vom Zackelfall weiter bergan, so führt uns der Weg zunächst noch durch dichten Hochwald, wie er das ganze Gebirge um- gürtet, den Thälern Schutz gegen Erdrutsche und Lawinen gewährend. Bald aber bemerken wir, daß die Bäume ihre Gestalt verändert haben. „Oft hundertjährig, hart über dem Boden ihre Äste entsendend, selten mehr als mannshoch, strecken sie ihre vom Sturm zerfetzten Wipfel gen Himmel." (Bunte Bilder aus dem Schlesierlande.) Lange, bärtige Flechten hängen von ihren Zweigen herab. Der Wald hört schließlich auf, und unser Weg führt nur noch zwischen Gebüschen von Knieholz bergan. „In meterlangen, oft armstarken Ästen am Boden hingeduckt, spottet diese Bergkiefer dem wildesten Wüten des Sturmes, und das dichte Gewirr ihrer kurz aufstrebenden Äste trägt acht Monate im Jahre die mächtige Last der Schneedecke, ohne Schaden zu nehmen." (Bt. B. a. d. Schles.) (Erkläre den Namen Knieholz.) Unser Weg führte uns hier und da an einem klaren Wässerlein vorüber. In diesen jungen Wasseradern rieselt nur wenig Wasser dahin, sind sie doch eben erst dem Gebirgs- abhange entquollen. Bald sind die Abhänge, an denen uns der Weg aufwärts führt, nur noch mit kurzhalmigem Grase bedeckt. Die blauen Blütensterne des hohen Alpenlattichs, die tiefgelben des Fingerkrautes, die blauen Rispen des Eisenhuts, die gelben Blütenkörbe des Habichtskrautes und vereinzelt auch schon die dunkelblauen Glocken des Enzians schmücken den fahlen, gelbgrünen Grasteppich der Hochweiden. Schon ist die Zwergprimel, das sogenannte Habmichlieb, das auf diesen Höhen seine Heimat hat und um Pfingsten den Boden mit seinen Blüten purpurn überzieht, verblüht; schon hat die Alpenanemone, die bald nach der Schneeschmelze weite Flächen mit ihren weißleuchtenden, großen Blüten überdeckt, die langgeschwänzten st Pottasche wird aus der Asche des Holzes gewonnen. Pohl, Schlesien. 2

4. Schlesien - S. 13

1901 - Bunzlau : Kreuschmer
Das Jsergebirge. 13 stadtähnlich zusammengebaut, sondern stehen zerstreut auf grünen Wiesen- plänen und unter Baumgruppen auf dem sanft geneigten Abhange. Seine sechs Mineralquellen enthalten große Mengen von Kohlensäure." (Aus Sommers Landeskunde von Schlesien.) Schilderung des Jsergebirges. Zu den Eigentümlichkeiten des Jsergebirges gehören die zwischen den drei südlichen Kämmen liegenden Hochebenen. Eine derselben (zwischen dem Hohen und Mittleren Jserkamme, Jserwiese) ist 2—3 km breit und 4—5 km lang. Sie ist mit einem düsteren Moore bedeckt, das öde und todesstille zwischen den Bergen liegt. Gras und Binsen, Knieholz und Zwergbirken bedecken das Hochmoor. Stundenlang kann man im Jsergebirge durch düstere, dichte Wälder wandern. Finstere Wolken bedecken den Himmel; denn der Wald zieht sie an. Die herabfallenden Regenmassen sowohl als auch die nebelerzeugen- den Sümpfe bewirken, daß das Klima des Gebirges rauh und kalt ist. Das Jsergebirge speist aber auch dafür seine Flüsse (Zacken, Queis, Jser, Neiße) reichlich mit Wasser und bei seiner außerordentlichen Aus- dehnung auch in die Breite sammeln sich in dem niederschlagsreichen Ge- birge um so mehr Schneemassen. Ihr Schmelzwasser verwandelt dann die genannten Flüsse oft in reißende, gewaltige Ströme.

5. Schlesien - S. 40

1901 - Bunzlau : Kreuschmer
40 Ii. Betrachtung der natürlichen Gebiete in ihren Teilen. Sommer währt dort zuweilen kaum drei Monate, und au einzelnen hoch- gelegenen, gegen die Sonne geschützten Stellen kommen ansehnliche Schnee- massen oft gar nicht zum Schmelzen (Schneegruben, Teiche). Regen und Schnee, Nebel und heftige Winde sind im Gebirge häufiger als in der Ebene, weil die Wolken von den Bergen angezogen werden. Gewitter richten zuweilen großen Schaden an, weil sie nicht selten mit sehr heftigen Regengüssen und Hagel verbunden sind." (Adamy, Schlesien.) Wir können, wenn wir die Orte der Berggegenden miteinander vergleichen, sagen: „Je höher ein Ort liegt, desto kühler und desto reicher an Regen- und Schnee- fall pflegt er zu sein." (Partsch.) (Warum bilden Charlottenbrunn, Landeck und Flinsberg Ausnahmen? Warum sind Görlitz und Ratibor viel rauher als genannte Orte? Warum ist das Gebiet der Bartsch verhältnismäßig kalt? (Teiche!) Warum wird die böhmische Seite des Riesengebirges mehr erwärmt, so daß sie in be- deutenderer Höhe als die schlesische noch Feld- und Obstbau gestattet?) C. Die Ebene. Görlitz und Umgebung. (Oberlausitz, Lausitzer Neiße.) Die Landschaft, in der Görlitz liegt. Der westliche Teil Schlesiens ist ein dreieckiger Zipfel, welcher durch den Queis von der Provinz abgeschnitten wird. Dieses Dreieck gehörte früher mit dem größten Teile zum Königreich Sachsen. Jetzt nennt man dieses Gebiet die preußische Oberlausitz. Ihre Hauptstadt ist Görlitz, ihr Hauptstrom die Lausitzer Neiße. Quelle und Oberlauf der Neiße. Die Quelle der Lausitzer Neiße befindet sich am Südabhange des Jsergebirges. Ihr Lauf wird zunächst durch dieses Gebirge bestimmt; denn da es sich in südöstlicher Richtung senkt, zwingt es den jungen Strom nach Süden. Bald aber stehen ihm im Süden Bergzüge gegenüber, die ihn nötigen, nach Nordwesten umzubiegen. Von nun an begleitet die Neiße mit ihrem linken Ufer das Lausitzer Gebirge. Am Nordwestrande desselben ändert sie abermals ihren Lauf. In nördlicher Richtung strömt sie durch anmutiges Hügelland, zwischen oft steilen, dicht bewaldeten Ufer- rändern der Stadt Görlitz zu. Der Thalrand der Neiße bei Görlitz. Görlitz liegt zum größten Teile am linken Ufer der Neiße. Hier hat der Strom hohe und steile Thalränder. (Das Hügelland, die weiße Schicht, tritt nahe an den Fluß heran, dessen grün dargestelltes Thal ziemlich schmal ist.) Die Stadt liegt teils auf dem hügeligen Gelände, teils im Flußthal, imb wir schreiten daher bei unserer Wanderung durch die Stadt in den

6. Schlesien - S. 44

1901 - Bunzlau : Kreuschmer
44 Ii Betrachtung, der natürlichen Gebiete in ihren Teilen. (Beide Flüsse haben dieses westlich gerichtete Thal vielleicht bereits vor- gefunden; siehe Fußnote auf S. 45.) Bald darauf aber empfängt der Bober den von Süden nach Norden fließenden Oueis, und nun nimmt er dessen Laufrichtung an. (Warum? Welcher Fluß mag der stärkere sein? Wir haben bei Behandlung des Jsergebirges gesehen, warum der Queis besonders zur Zeit der Schneeschmelze mehr Wasser mit sich führt als der Bober.) Die Heide ist reich an Teichen. Das Regen- und Quellwasser hatte auf dem allzu ebenen Boden nicht immer genügend regen Abfluß, hat sich daher auf seinem Laufe oft in flachen Erdsenkungen, in seichten Mulden gesammelt und dadurch die Teiche gebildet. Wir betrachten einen solchen Heideteich. Auf seinem ruhigen Spiegel schwimmen die lederartigen Blätter der gelben und weißen Seerose. Die schönen, großen Blüten (bei der gelben napf-, bei der weißen tulpenförmig) ragen über die Wasserfläche heraus. Vom Ufer- rande aus sind allerlei Sumpfgräser (zeigen und nennen) weit eingedrungen in das Gewässer. Ihre Wurzeln und die verfaulenden Stengel und Blätter der abgestorbenen Gräser bilden ein dichtes Geflecht, und auf dem- selben steht in dichten Rasen das Torfmoos (zeigen), dessen Pflänzchen sich mit Wasser vollgesogen haben wie ein Schwamm. Treten wir mit der Fußspitze auf den grünen Teppich, so quillt braunes Wasser hervor und rieselt über den Fuß. Wir ziehen ein Torfmoospflänzchen aus dem dichten Moospolster heraus und betrachten es. Oben ist es grün, unten bräunlich; oben lebt und wächst es weiter, unten stirbt es ab und ver- inodert mit den abgestorbenen Sumpfgräsern. Auf den vergangenen Pflanzen- geschlechtern gedeihen also neue und wieder neue. Bei einem Teiche sind die Sumpfgräser schon weit in das Gewässer vorgedrungen; nur in der Mitte schimmert noch etwas Wasser durch den dichten, grünen Gräserwald. Am Rande dagegen hat sich bereits ringsum eine festverfilzte Decke von Sumpfgräsern und Moos gebildet. Treten wir darauf, so quillt kein Wasser hervor, aber unter jedem Fußtritte giebt der Boden ringsum etwas nach. Zerreißen wir den grünen Rasen an einer Stelle, so quillt ein schwarzer Brei hervor, und wir sehen daraus, daß der Rasen nicht auf sicherem Boden ruht. Er gleicht einer schwankenden Brücke, die nur deshalb so fest hält, weil die Wurzeln der Pflanzen so dicht und fest miteinander verwebt sind. Wir stehen auf einem in der Entwickelung begriffenen Schaukelmoor. Endlich kommen wir auch an ein vollständig ausgebildetes Moor. An seinem Rande steht eine Holzhütte, das Wohnhaus der Torfarbeiter. Sie stechen mit ihren Schaufeln viereckige Stücke aus dem Moorboden heraus und fahren sie dann auf Karren in einen luftigen Schuppen, in dem die feuchten Erdklumpen austrocknen sollen. Diese sehen braunschwarz aus, und man erkennt aus ihrem filzigen, faserigen Aussehen deutlich genug, daß sich diese schwarze Erde aus vermodernden Sumpfpflanzen gebildet hat, zumal häufig noch Pflanzenteile zu erkennen sind. Torf

7. Schlesien - S. 19

1901 - Bunzlau : Kreuschmer
Das Riesengebirge. 19 Panorama), auf der wir dann 300 m tiefer stehen als vorher bei den Schneegruben. Eine breite Wiefenfläche breitet sich auf dieser Stelle des Kammes zu beiden Seiten unseres Weges aus. Während das Wolkenwasser sonst in das Innere des Gebirges eindringt, um an den Abhängen in den Quellen wieder zu Tage zu treten x), bildet es hier infolge des undurch- dringlichen Untergrundes Sümpfe mit schwankender Oberfläche. Borsten- gras, bleiches Sumpfmoos und Sumpfkiefern bilden die Pflanzenwelt der Wiese (Mädelwiese). Jenseits derselben erhebt sich als mächtiger Eckpfeiler die Kleine Sturmhaube, ein Kegel aus kahlen Felstrümmern und Steinblöcken. Von der Mädelwiese wieder bergauf steigend, gelangen wir an der Kleinen Sturmhaube vorüber bis an den Rand der beiden Teiche. Hier sind zwei den Schneegruben ähnliche Felskessel, deren Grund von je einem Teiche erfüllt ist. Nachdem wir die Teichränder passiert haben, führt uns der Kamm- weg eine gute halbe Stunde lang über eine 1 km breite Wiesenfläche. (Koppenplan.) Vor unseren Blicken steigt von derselben die Schneekoppe, der höchste Berg Norddeutschlands, 211 m aus. Ihr Gipfel liegt 1605 m über dem Meeresspiegel. (Wieviel Meter höher als unser Heimatsort?) Eine auf den Steinen wachsende Flechtenart verleiht dem Trümmerkegel einen gelbgrünlichen Schein. „In vierzig Minuten erreichen wir auf sehr steilem Zickzackwege den flachgewölbten Gipfel. Er ist 80 Schritt lang und 60 Schritt breit. In feiner Mitte steht eine runde, steinerne Kapelle. Auf der preußischen und österreichischen Seite ist je ein Gasthaus gebaut. Hunderte von Wanderern können hier beherbergt werden." Außerdem steht auf preußischem Gebiete die höchste Wetterbeobachtungswarte Norddeutschlands. „Wie eine aufgerollte Landkarte liegen Schlesien und Böhmen vor uns da bis nach Breslau und Prag hin; sogar das Lausitzer Gebirge und das sächsische Erzgebirge kann das Auge erspähen." (Anhang zu Hirt's Lesebuch.) „Blühende Fluren, schimmernde Städte, dreier Könige glückliche Länder schau' ich begeistert, schau' ich mit hoher, inniger Lust." (Th. Körner.) Von der Riesenkoppe führt unsere Wanderung über den langen Riesenkamm. An seinem Ende steigen wir dann bergab. Bald sind wir am obersten Rande des Waldgürtels (siehe S. 17) an- gelangt, und nun steigen wir fortwährend durch Wald abwärts. Wo er sich lichtet, liegen auf weiter Wiesenfläche mehrere Holzhäuser, Gebirgsbauden. *) Der Kamm ist wasserarm, und nur die Knieholzgebüsche mit ihren Schütz- lingen, den Moosen und Flechten, halten den Boden feucht. 2*

8. Schlesien - S. 21

1901 - Bunzlau : Kreuschmer
Das Riesengebirge. 21 durch unsere Kleider, daß uns die Zähne klappern, wenn wir uns nicht alsbald in große Tücher hüllen, wie sie jeder Gebirgswanderer zur Vor- sorge auf seine Reise mitnimmt. Immer neue Nebelmassen wälzt der Wind herbei. Jetzt hebt er sie; wir sehen den Kamm eine Strecke weit vor uns befreit von Nebeln und haben auch etwas Ausblick seitwärts ins Thal. Die Wolken, die sonst so hoch über uns schweben, sie stehen also in diesem Augenblicke nur etwa haushoch über uns. Bald aber stecken wir wieder mitten drin in ihnen. Unsere Kleider werden feucht, und fast durchnäßt suchen wir schließlich in einer Baude oder in einem Gasthause Schutz. Der oft plötzliche Wechsel zwischen gutem und schlechtem Wetter hat die Sage vom Berggeist Rübezahl veranlaßt. Er hat im Gebirge sein unterirdisches Reich. Zuweilen kommt er auf die Oberwelt. Dann „sendet er Blitz und Donner, Nebel, Regen und Schnee vom Berge nieder, während eben noch alles im Sonnenglanz lag", oder er führt die Wanderer im unwegsamen Gebirge irre. In Menschengestalt, als Mönch, Fußwanderer, Reiter, Holzhacker oder Bauer tritt er an die Menschen heran, die sein Reich betreten, und neckt, betrügt oder beschenkt sie, je nachdem sie es verdienen. (Erzählung einiger Sagen; Lesen des Abschnitts „Rübezahl" in Hirts Lesebuch Ausgb. B. Teil Iv. 2. S. 150.] (Der durch diese Kammwauderung gewonnene Stoff kann nun auch unter gewissen Gesichtspunkten zusammengestellt werden. Als Beispiel einer solchen Zusammenstellung diene der folgende Abschnitt.] Die Bedeutung des Gebirges. 1. Das Gebirge beeinflußt die Wasserfülle und den Lauf der Flüsse. Das Gebirge ist die Heimat vieler Flüsse. Auf den Hochwiesen des Gebirges lagern oft die Wolken. Sie geben ihre Feuchtigkeit an die aus- gedehnten Sumpf- und Moorflächen ab, die riesigen Wasserbehältern gleichen. Außerdenl ziehen die großen Waldungen die Wolken an, und daher regnet es im Gebirge stark und oft. „Das empfangene Wasser geleitet der Berg in sein Inneres hinab, wo es in Tausenden von Adern und Äderchen flutet wie das Blut im menschlichen Körper. Aber es sucht das Licht! In zahl- losen Quellen bricht es hervor und rinnt in Bächen die Berge hinab. Die Bäche vereinigen sich zum Fluß; der Fluß wächst zum mächtigen Strome heran. Die Berge sind der Ströme Mutterhaus." (Harms, Vaterländische Erdkunde.) Schmilzt im Frühjahr der Schnee, so schwellen die Flüsse oft bedeutend an. Wenn im Sommer das ebene Land dürr und trocken ist, spendet das Gebirge, da es ja so oft in Wolken gehüllt ist, immer noch genug Feuchtigkeit für die Flüsse, die es in die Ebene hinabschickt. Doch bei anhaltendem Regenwetter, besonders bei Wolkenbrüchen, die im Gebirge im Sommer zuweilen niedergehen, schwellen die Flüsse oft so an, daß sie aus ihreni Bette treten und dadurch große Verheerungen anrichten.

9. Schlesien - S. 32

1901 - Bunzlau : Kreuschmer
32 Ii. Betrachtung der natürlichen Gebiete in ihren Teilen. in den Straßenrinnen dahinfluten), schoß dann bergab, spülte am Gestein, grub sich Rinnen und wusch im Laufe der Jahrhunderte Spalten und Schluchten aus. Wo sich in kleinen Felsenritzen Wasser gesammelt hatte verwandelte es der Winter in Eis. Beim Gefrieren dehnte sich das Wasser aus und preßte das Gestein weiter auseinander. Nach vielen, vielen Wintern war dann aus dem Felsenritz ein breiter Spalt geworden. Fand dieser Vorgang nahe am Rande der Felsen statt, dann wurde auf diese Weise nicht selten das nach dem Rande zu gelegene Felsstück abgesprengt, und so entstanden die schroffen Sandsteinwände mit ihren scharfen Ecken und spitzigen Zacken, die Felsenklötze mit ihrer platten Oberfläche. Die Große Heuscheuer, der höchste Berg im Gebirge (mit einer Ober- fläche von 200 und 300 m Seitenlänge), hat steile und kahle Felswände. Daher mußte erst ein bequemer Aufgang hergestellt werden. „Es mußten Stufen in die Felsen gehauen und lieft Felsspalten überbrückt werden. Wundersame Felsgebilde finden wir hier, z. B. ein beladenes Kamel, zwei Schiffe, einen Bären, einen schlafenden Mohren, eine Kanzel." (Anhang.) Im Südwesten des Heuscheuergebirges liegen zwei Bade- und Kur- orte, Cudowa und Reinerz. In beiden spenden die Heilquellen Wasser, welches Eisen und Kohlensäure (der Lehrer erinnere an Selterwasser) enthält. Am Nordostfuße liegt (südlich von Neurode) der bedeutendste Wallfahrtsort Schlesiens, Albendorf. „Die Teiche, Bäche und Berge seiner Umgebung hat man mit entsprechenden Namen aus dem heiligen Lande und der Umgegend Jerusalems belegt." Industrie und Ackerbau in der Grafschaft. Am Südwestfuße des Eulengebirges finden wir (um die Stadt Neu- rode, also am Anfange des Waldenburger Gebirges) Steinkohlenlager. Daher entstanden hier Fabriken für Baumwoll- und Tuchwaren (Neu- rode). Der Sandstein der Gegend wird in großen Steinbrüchen ge- sprengt, in Blöcke gesägt und zu Stufen, Thüreinfassungen, Platten u. s. w. verarbeitet. Da die mächtigen Waldungen der Randgebirge Holz in Menge liefern, so beschäftigen sich viele Leute der Grafschaft mit der Herstellung von Musikinstrumenten, Figuren, Holznägeln (für Schuhmacher), Zünd- hölzern und Streichholzschachteln. „Etwa in 2500 Familien des Glatzer Ländchens werden Schachteln für schwedische Zündhölzer verfertigt. Selbst jüngere Kinder üben sich in dieser Arbeit und erlangen bald eine große Gewandtheit. Eine Mutter mit drei Kindern stellt in der Woche 3000 bis 4000 Schwedenschachteln her" (Anhang), ein Kind vielleicht täglich 120 Schachteln. In den langen Gebirgsdörfern fertigen viele tausend Weber und Spinner leinene und baumwollene Waren. (Anm. S. 28.) Aber auch für Ackerbau und Viehzucht ist die Grafschaft ebenso geeignet wie die Hirschberger Hochebene. Dies beweisen die üppigen Getreide- und Flachsfelder und die herrlichen Viehstämme.

10. Schlesien - S. 38

1901 - Bunzlau : Kreuschmer
38 Ii- Betrachtung der natürlichen Gebiete in ihren Teilen. barem Boden (Lehm, Thon und Mergel). Hier baut man Weizen und Zuckerrüben, Raps und Flachs und an den sonnigen Abhängen der Hügel Obst und Wein. Trebnitz, das kleine Städtchen nördlich von Breslau, liegt anmutig zwischen den Höhen des sogenannten Katzengebirges (den nach ihm be- nannten Trebnitzer Hügeln), „durchwirkt von Obstgärten und verschönt durch einen ansehnlichen Rest des alten Buchenwaldes" (Partsch), der einst statt der Ackerfelder alle Hügel bedeckte. Trebnitz ist ein Badeort, in welchem die Kranken ähnlich wie in Muskau Moorbäder anwenden können?) Am Fuße der Trebnitzer Hügel sind wir bereits wieder in unfrucht- barem Lande. So sagt ein Volkssprnch von der Gegend um Obernigk, am Fuße der Trebnitzer Hügel, „Obernigk liegt zwischen Sorge und Kummernigk^); wer sich hier will ernähren, muß suchen Pilze und Beeren; wer sie nicht kann finden, der muß Besen binden." Dies trifft allerdings nicht ganz zu. Obernigk ist heute ein beliebter Ausflugsort der Breslauer. Zahl- reiche Villen mit Gärten und schönen Straßen zeugen von dem dort herrschenden Wohlstände. Am Nordfuße der Trebnitzer Hügel fließt die Bartsch in westlicher Richtung der Oder zu. In ihrer Niederung liegen viele Teiche und Sümpfe. Großer Fischreichtum zeichnet die Bartsch aus, und die Bewohner der Gegend sind daher Fischer und Fischzüchter. In den Teich- und Sumpflandschasten wohnen zahlreiche Wasservögel, und der Jäger erlegt wilde Gänse und Enten, auch Reiher und wilde Schwäne. Grünberg3). Grünberg, eine gewerbfleißige Stadt (mehr als ein Dutzend Tuch- fabriken aufweisend), ist ausgezeichnet durch seinen sehr ertragreichen Obst- und Weinbauz. Grünberg ist der nördlichste Punkt der Erde, an dem Weinbau betrieben wird. Wenn wir die Stadt verlassen haben, so erheben sich vor uns in sanfter Steigung die Weingärten. „Die niedrigen, höchstens mannshohen Stöcke, gestützt durch danebensteckende Pfähle, stehen in Reihen, etwa ein halbes Meter von einander entfernt." Sie prangen im schönsten Grün ihrer Blätter und bilden mit den dazwischen stehenden, dicht belaubten Obstbäumen und den niedlichen Winzerhäuschen den Schmuck der Grün- berger Hügel. In der warmen Sonne (Lage der Gärten!) reifen die Trauben der Ernte, der sogenannten Weinlese, entgegen. Im Herbste (Oktober) beginnt dieselbe an einem festgesetzten Tage. Schon in ver Morgenfrühe verkündet der Klang der Glocken den Beginn *) Welche Bedeutung hat die geschützte Lage, hat die Nähe Breslaus für Trebnitz als Badeort? 2) Sorge und Kummernigk sind zwei Dörfer in dieser Gegend. 3) Nach dem gleichlautenden Abschnitte im Schlesierbuche. 4) Die um Grünberg mit Wein bebaute Fläche (1300 ha) beträgt i 2 3 4fl0 des Gebietes, das man am Rhein zum Weinbau verwendet hat.
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