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1. Geschichte des Alterthums - S. 8

1869 - Freiburg : Herder
8 Die ältesten Völker und Reiche. und düngt ihn zugleich mit einer dünnen Schlammschichte, die sich aus dem Wasser niederschlägt. Ist die Ueberschwemmung und Bewässerung vorbei, so erscheint das Thal als ein schwarzbrauner langer^ Streifen, daher nannten die alten Aegypter ihr Land Chemi d. h. das Schwarze. Es behält aber diese Farbe nicht lange, sondern verwandelt sie in die grüne, denn der mit Wasser gesättigte fette Boden wird mit Getreide, Hülsenfrüchten, Sesam, Lein, Hanf und Gemüse besäet, die schnell aufgehen und in 3—4 Monaten zur Reife gelangen. Darum kann der gleiche Boden noch einmal bestellt werden, dann muß man ihn aber künstlich bewässern, was im Alterthum durch Schöpfräder geschah, welche von Ochsen oder Menschen bewegt wurden. So wurde Aegypten, das nur höchst selten Regen hat und am Rande der heißen Zone liegt, ein außerordentlich fruchtbares Land und eine Korn- kammer für andere Länder. Eine Hauptnahrung des Volkes lieferten die Dattelpalmen, welche in unabsehbar langen Reihen den Flußufern ent- lang gepflanzt waren. Der Nil ist sehr reich an schmackhaften Fischen; die in dem Flusse und in den Gräben wachsenden Nymphäen (Wasserrosen) haben nahrhafte Wurzeln und Samenkörner, so daß das gemeine Volk sich sehr wohlfeile Lebensmittel verschaffen könnte. Vor Zeiten wuchs an den Ufern in sehr großer Menge der Papyrus, eine Grasart von Schilf- rohrhöhe, deren unterer Stengeltheil wegen des zuckerhaltigen Marks gegessen wurde; viel wichtiger war jedoch der Bast, aus dessen feinen Fasern die alten Aegypter ein sehr dauerhaftes Papier bereiteten. (Papier von Papyrus; den Bast nannten die Griechen Biblos, daher das griechische Bib- lion, d. h. Buch.) Außer Palmen hatte Aegypten keine anderen Bäume als Akazien, Feigen und Sykomoren; außer etwas Kupfer und Blei auch keine Metalle, dagegen Ueberfluß an Salz, Natron, Salpeter und Werksteinen. Das alte Volk und Keich der Pharaonen. 48. Das ägyptische Volk war von rothbrauner bis schwarzer Farbe, nicht groß, aber wohlgebaut und ausdauernd, fleißig, sparsam und hielt sich für das älteste und edelste Volk der Erde. Der erste Pharao (d. h. König) soll Men es gewesen sein, welcher in Mittelägypten wenig oberhalb der Stelle, wo sich der Nil in seine Mün- dungsarme theilt, die Hauptstadt Memphis gründete. Vor der Zeit Abrahams oder vor mehr als 2000 Jahre v. Ehr. standen in Unterägypten bereits die großen Städte Heliopolis (On in der Bibel genannt), Tanis (Zoan in der Bibel), Sais, Bubast ns und die Gränzfestung Pelu- s ium, in Oberägypten Theben, das wie Memphis wenigstens eine Fläche von 1 Quadratmeile bedeckte; gegen Nubien war Syene Gränzfestung. Dir Hyksos. §. 19. Die kriegerischen Hirtenstämme in dem benachbarten Ara- bien und Syrien hatten schon manchen Angriff auf das reiche Aegypten unternommen, bis es ihnen um 2100 v. Ehr. gelang, den Pharao zu stürzen und ihren Anführer zum Könige zu erheben. Sie herrschten mehr als 400 Jahre über Aegypten; doch ließen diese Hirtenkönige (Hyksos, Hak-Schafu in der altägyptischen Sprache) alle bürgerlichen und religiösen

2. Geschichte des Alterthums - S. 3

1869 - Freiburg : Herder
Die ältesten Völker und Reiche. Das altbabylonischc Reich. §. 6. Die Bibel nennt Nimrod als den ersten Herrscher und Er- oberer. Sein Sitz war Babylon; von hier dehnte er seine Herrschast bis Assyrien am obern Tigris aus, wo die Stadt Niniveh gegründet wurde, welche Babylon den Vorrang streitig machte. Die Könige von Babylonien und Assyrien geboten über eitlen großen Theil von Jnner- asien, machten Kriegszüge bis Syrien und Indien, aber etwas Näheres über diese Thaten, welche mehr als 2000 Jahre vor Christi Geburt ge- schahen, ist nicht bekannt. Indien. §. 7. Südwärts von dem Hochlattde Mittelasiens erstrecken sich zwei große Halbinseln, Vorderindien und Hinterindien, weit in den südlichen Ocean hinaus. Hinterindien hat in der Geschichte noch keine be- deutende Nolle gespielt, wohl aber Vorderindien, das man gewöhnlich unter dem Nanlen Indien versteht. Es ist über 60,000 mmeilen groß, nördlich von dem gewaltigeil Gebirge Himalaia (d. h. Wohnung des Schnees) begränzt, östlich von dem Hindukusch (indischer Kaukasus), der sich an den Himalaia anschließt und unter verschiedenen Namen bis all den südlichell Öcean hinzieht. Im südlichen Theile der Halbinsel erhebt sich die Hochfläche Dekhan, auf der Ostseite des Jndusstromes aber dehnt sich eine große Wüste aus. Voll dem Himalaia herab fließen die großen Ströme Indus, Ganges und Brahmaputra dem Ocean zu. Ein großer Theil Indiens liegt in der heißen Zone, und wo der Boden nicht aus Mangel all Regen oder Be- wässerung wüste liegt, entfaltet er eine außerordentliche Triebkraft; in den Wäldern wachsen Riesenbäume verschiedener Art, Farbehölzer, Palmen, all den Flußufern das baumhohe Bambusrohr; auf den Feldern wird Reis, das Hauptnahrungsmittel des Volkes, gebaut, Hirse, Baumwolle, Indigo u. s. w. Eben so groß und manigfaltig ist der Reichthum der Thier- well; aber neben dem Elephanten, der eingefangen und gezähmt wird, haust in den Wäldern der furchtbare Tiger und anderes Raubwild, die Riesenschlange und giftiges Gewürm, das selbst die Wohnungen unsicher macht, während in den Flüssen und Teichen Krokodile lauern. Welln der Regen ausbleibt, so verdorren in der Sonnenhitze die Feldfrüchte, wo sie nicht aus Flüssen und Kanälen bewässert werden können, und danil tritt Hungersnoth ein, durch welche schon manchmal Millionen armer Menscheli hinweggerafft wurden. In den sumpfigen Niederullgen des Ganges ist die Heimat der Cholera, von wo sie in neuester Zeit die ganze Erde um- wandert hat. Die Hindu. §• 8. Mehr als 2000 Jahre v. Ehr. Geb. wanderten aus dem Hoch- lande westlich von dem Indus japhetitische Hirtenstämme ein, die sich Arier (Arjas d. h. die Glänzenden) nannten; andere folgten ihneil und

3. Grundriss der römischen Altertümer - S. 228

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
I 228 § 118. Die heiligen Orte, Altäre und Tempelgeräte. in jedem Ratshause (curia) ein Altar. Yiele Altäre standen im freien für sich an Flüssen, in Hainen, unter Bäumen, an Brunnen, auf Bergen und öffentlichen Plätzen, an Kreuzwegen (für die lares viales). Diese freistehenden Altäre waren immer mit einem Gitterwerk (cancelli) umgeben. — Um die Altäre hing man oft Bänder (vittae, infulae), Kränze oder Zweige von jenen Bäumen, welche der betreffenden Gottheit heilig waren. Mit der fortschreitenden Kunst wurden auch die Altäre reich verziert, mit Reliefs oder religiösen Emblemen geschmückt oder mit Inschriften, die den Namen der Gottheit und den Grund der Dedication (lex dedicationis) angaben, versehen. Die Altäre samt Götterbilder waren Asyle (daher ad aras confugere, considere). 4. Bilder. Die Römer haben verhältnismäfsig erst spät, durch das Eindringen griechischer Kunst veranlaßt, begonnen, die Bildnerei im Dienste der Götter zu verwenden; sobald aber einmal der Bilderkult Eingang gefunden hatte, war derselbe aufs engste mit dem ganzen religiösen Denken und Thun verwoben. Der Name für Götterbild ist signum, während statua die menschliche Figur bezeichnet. An die signa also, da in ihnen die Gottheit unmittelbar gegenwärtig ist, richtete man Opfer und Gebete, bekränzte, salbte, badete, beschenkte sie, that ihnen bei Festaufzügen Prunkgewänder an, setzte sie bei Supplikationen auf die Polster und legte ihnen Speise vor u. dgl. 5. Tempelgeräte (vasa sacra). Beim Gottesdienste waren in Gebrauch: ampulla, ein henkelloses, bauchiges Gefäfs, um z. B. Wein auf die Opfer zu giefsen; simpulum oder simpuvium, eine Schöpfkelle an langem Stiele, um Wein in sehr kleiner Menge aus dem Mischkruge zu Libationen zu schöpfen, während die patera (cpiaxry) eine Schale war, teils ebenfalls zum Libiren, teils zum Auffangen des Blutes, urceoli, Weinkrüge, und guttus, ein kleines Gefäfs, um den Wein tropfenweise zu spenden. Diese Gegenstände waren anfangs von Holz, dann Thon, später von Silber oder Gold; acerra (Aißccvturoc) oder arcula turalis, ein viereckiges Weihrauchkästchen, das ein Diener herumtrug, damit man Weihrauch auf die Kohlen warf; turibulum ist ein mit Kettchen versehenes Weihrauch/afs. Die trulla gebrauchten vornehmlich die Yestalinnen, um Wasser zu schöpfen; es war eine gröfsere Schöpfkelle; in den ollae extares und corbes, jenes flache Schüsseln, dieses Körbchen, trug man die Eingeweide und Fleisch zum Altäre ; dagegen waren die calathi und canistra elegante Körbchen, oft aus Silberdraht, um Salzmehl, Kränze u. dgl. darin aufzubewahren. Die Beile (secures und bipennes) dienten den victimarii

4. Grundriss der römischen Altertümer - S. 25

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 10. Staatsgebäude. 25 oft mehrere Meilen (15—20 Stunden) lange Kanäle, in denen das Wasser aus einer Quelle nach der Stadt geleitet wurde. Sie bestanden oft nur aus einer einzigen Bogenreihe, oft waren deren zwei oder drei Parallelbogen und darüber flofs entweder nur ein Kanal (specus), oder es lagen zwei bis drei Ströme übereinander (s. Fig. 12). Der ganze Kondukt war in Stein oder in Ziegel ~ ausgeführt. Über der Quelle (caput aquae) wurde ein Quellhaus errichtet und das Wasser in der Stadt in einem großen Reservoir (castellum) gesammelt. Das Wasser lief bald in thönernen Röhren (tubi), bald in hölzernen oder bleiernen (fistulae). Seltener waren die Leitungen unterirdisch (cuniculi). Die Herstellung und Beauf- sichtigung dieser Wasserwerke, auch mu-nera genannt, lag den Censoren ob. So rühren von alten Censoren her die aqua Claudia, 313 v. Chr. von Appius Claudius, dem Erbauer der via Appia, hergestellt; der Anio vetus, 273 v. Chr.; die aqua Marciav (144 v. Chr.) war 16 710 Schritte (passus, Doppelschritte) lang und ruhte teilweise auf hohen Bogen, um das Wasser auf das Kapitol zu leiten; aqua Tepula, 126 v. Chr. Diese vier Leitungen lieferten täglich 11 348 qui-narii Wasser. Augustus liefs 700 Bassins (lacus), 105 Springbrunnen (salientes) und 130 Wasserkammern (castella) herstellen und eröffnete 170 unentgeltliche Bäder. — Die größte Leitung erbaute Kaiser Claudius. Im ganzen -zählte Rom im vierten Jahrhundert 17 große Aquädukte mit 1352 öffentlichen Brunnen. Fig. 32. Durchschnitt der Aqua Bei Anlegung von Aquädukten haben die Rö-Marcia, Tepula und Julia. mer keine Bodenschwierigkeiten gefürchtet: sie haben die Quellen gefafst, Thäler überbrückt und das Wasser allen Hindernissen zum Trotz oft mit riesigem Aufwand der gewaltigsten Mittel einer staunenswerten Technik in gerader Linie dem Bestimmungsorte zugeführt. Zuletzt erwähnen wir noch die bereits genannten Kaiserfora und die Kaiserpaläste, von denen die grofsartigsten auf dem Palatin und dessen Umgegend lagen: die domus Augusti, domus Tiberii, die domus aurea des Nero, die von den nachfolgenden Kaisern erweitert eine Stadt für sich ausmachte und Seen und Wälder mit wilden Tieren barg.

5. Geschichte des Altertums - S. 8

1882 - Freiburg : Herder
8 Die ltesten Völker und Reiche. fhrte, bei niederem Wasserstand aber die Bewsserungsgrben speiste, mit welchen die babylonische Ebene durchschnitten war. Zm Sommer fllt nmlich in jener Gegend selten Wegen, daher dorrt der schwere 'Boden zu einer harten Kruste aus; wird er aber bewssert, so kommt er an Fruchtbarkeit dem gyptischen gleich. Die alten Babylonier wsserten ihn vermittelst Pumpen und Schpfrdern und verwandelten die groe Ebene in einen unabsehbaren Garten. Diese Ebene, der Kern des Reiches, hatte an dem Enphrat und Tigris eine Schutzwehr gegen feindliche Einflle; Nabuchodorossor schtzte sie auf der dritten Seite, indem er da, wo beide Flsse sich einander bis auf acht Meilen nhern, von dem einen bis zu dem andern eine 6 m dicke und 33 m hohe Mauer baute, welche die medische genannt wurde und in ihren Resten noch sichtbar ist. 12. Von Nabuchodorossor erhielt die Stadt Babylon ihren vollen Umfang. Er baute den Stadtteil auf der stlichen Seite des Enphrat aus, so da Babylon ein Viereck einnahm, dessen Seiten je drei Meilen maen, die Stadt also 12 Meilen im Umfang hatte. Dieses Viereck war von einem tiefen ausgemauerten und wasserreichen Graben umgeben, hierauf von einer 200 Ellen hohen und 50 Ellen dicken Matter mit 250 Trmen und 100 ehernen Thoren. Die durch den 200 m breiten Euphrat getrennten Stadtteile verband der König durch eine hlzerne Brcke, die auf steinernen Pfeilern ruhte; er sicherte die Ufer des Flusses durch gewaltige Steindmme, an welchen zum Flusse hinab steinerne Treppen fhrten. In der stlichen Stadthlfte erbaute er sich einen groen Palast, zu welchem die sogen, hngenden Grten ge-hrten, nmlich Baumgrten, welche auf Mauern stufenfrmig bis zu einer Hhe von 40 m angelegt waren und durch Pumpwerke aus dem Euphrat bewssert wurden. Er stellte auch den Tempelturm des Baal wieder her. Derselbe erhob sich auf einer massiven viereckigen Unterlage in acht massiven verjngten Stockwerken bis zur Hhe von 200 m, war also das hchste aller menschlichen Bauwerke. Auf der Spitze stand ein Tempel des Baal, in welchem aber kein Bildnis des Gottes war. Aus den Turm hinauf fhrte von auen herum eine Rampe (Aufweg ohne Stufen), an welcher mehrere Ruhepltze angebracht waren. Das Bau-Material war Thon, der zu Ziegeln geformt an Luft und Sonne ge-trocknet, oder auch in fen gebrannt und glasiert wurde. Als Mrtel diente hauptschlich Erdpech, welches bei 'Js (jetzt Hith) in unerschpflicher Menge aus der Erde quillt und an der Luft verhrtet; es wurde auch als Breunmaterial benutzt; denn Babylon hatte keine Wlder und auer Dattelpalmen und Weiden keine Bume. Der von den Stadtmauern umschlossene Raum war nicht ganz be-

6. Geschichte des Altertums - S. 34

1882 - Freiburg : Herder
34 Die ltesten Völker und Reiche. und fngt gegen Ende des Juni in gypten zu steigen an; dies dauert im Juli, Angnst und September fort, bis gegen Ende September der hchste Wasserstand eintritt, 2024 Fu der dem niedrigsten, etwa 14 Tage anhlt, worauf das Wasser wieder langsam sinkt und im Mai wieder am niedrigsten steht. Die User des Flusses sind seit uralter Zeit mit fortlaufenden hohen und breiten Dmmen eingefat, zwischen welchen der angeschwollene Flu dahinrauscht; hat er die rechte Hhe erreicht, so werden die Dmme an passenden Stellen durchstochen und aus diesen Seitenffnungen strmt das trbe Nilwasser in die Grben, von welchen die Thalflche bis an die beiden Felsenrcken regelmig durchschnitten ist, durchfeuchtet den Boden und dngt ihn zugleich mit einer dnnen Schlammschicht, die sich aus dem Wasser niederschlgt. Ist die berschwemmung und Bewsserung vorbei, so erscheint das Thal als ein schwarzbrauner langer Streifen; daher nannten die alten gypter ihr Land Chemi, d. h. das Schwarze. Diese schwarze Farbe ver-wandelt sich aber bald in eine grne; denn der mit Wasser gesttigte fette Boden wird mit Getreide, Hlsenfrchten, Sesam, Lein, Hanf und Ge-mse beset, die schnell aufgehen und in 34 Monaten zur Neife ge-langen. Darum kann der gleiche Boden noch einmal bestellt werden, man mu ihn dann aber knstlich bewssern. Zm Altertum geschah das durch Schpfrder, welche von Ochsen oder Menschen bewegt wurden. So wurde gypten, das nur hchst selten Regen hat und am Rande der heien Zone liegt, ein auerordentlich fruchtbares Land und eine Kornkammer fr andere Lnder. Eine Hauptnahrung des Volkes lieferten die Dattelpalmen, welche in unabsehbar langen Reihen den Flu-ufern entlang gepflanzt waren. Der Nil ist sehr reich an schmackhaften Fischen; die in dem Flusse und in den Grben wachsenden Nymphen (Wasserrosen) haben nahrhafte Wurzeln und Samenkrner, so da das gemeine Volk sich sehr wohlfeile Lebensmittel verschaffen kann. Vor Zeiten wuchs an den Ufern in sehr groer Menge der Papyrus, eine Gras-art von Schilfrohrhhe, deren unterer Stengelteil wegen des zuckerhaltigen Marks gegessen wurde; viel wichtiger war jedoch der Bast, ans dessen feinen Fasern die alten gypter ein sehr dauerhaftes Papier bereiteten. (Papier von Papyrus; den Bast nannten die Griechen Biblos, daher das griechische Biblion, d. h. Buch.) Auer Palmen hatte gypten keine anderen Bume als Aka-ziert, Feigen und Sykomoren; auer etwas Kupfer und Blei auch keine Metalle, dagegen berflu an Salz, Natron, Salpeter und Werk-steinen.

7. Geschichte des Altertums - S. 29

1882 - Freiburg : Herder
Die Israeliten, 29 befreundeten Moabiter und Ammoniter gegen die Amoriter, besiegte dieselben und eroberte alles Land stlich vom Jordan bis zur Wste, nrdlich bis zum Hermon (Antilibanon). In dieses Gebiet teilten sich die Stmme Rubeu, Gad und der grere Teil von Manasse, denn sie waren Hirten und fanden hier schne Weiden. Nach Moses' Tode (um 1457) folgte Josua als Fhrer des Volkes, welcher unweit Jericho der den Jordan ging und in das eigentliche Land Kanaan eindrang. Die Kanaaniter wohnten in zahlreichen und wohlbefestigten Stdten, von denen die greren eigene Könige hatten, die sich jedoch zu keinem gemeinschaftlichen Bndnisse gegen die Israeliten vereinigten und nacheinander unterlagen. Die Israeliten verteilten das eroberte Land unter ihre Stmme; jedoch blieben einige Städte und Landschaften noch lngere Zeit frei und wurden erst in spterer Zeit tributpflichtig. Die Zeit der Richter. (14321095 v. hr.) Aas Land Z^atstina. 44. Das Gesamtgebiet der israelitischen Stmme erstreckte sich von den Quellen des Jordan im Libanon sdwrts bis zur Wste Pharan, etwa 32 Meilen, ostwrts vom Vorgebirge Karinel bis zum Gebirge Auran itis (jetzt Hanran), etwa 24 Meilen, so da die Oberflche nicht 500 ? Meilen einnahm. Es wird durch den Jor-dan in zwei ungleiche Hlften, in eine stliche und westliche, geteilt, die beide Hochflchen mit tief eingeschnittenen Bachthlern sind. Hauptsitz des israelitischen Volkes war jedoch das Hochland zwischen dem Jordan und dem Mittelmeere, das in drei Teile: Galila, Gebirge Ephraim und Gebirge Juda, geteilt war. Das Klima von Palstina, wie das Land Kanaan spter gewhnlich genannt wird, ist im allge-meinen ein sehr gnstiges. Der Hermon wird nie schneefrei, das niedere Gebirge bleibt es jahraus und jahrein. Vom November bis in den Dezember fllt der Frhregen, durch welchen die im Sommer grten-teils versiegten Gebirgsbche zu wilden Strmen anschwellen; vor Zeiten fllte er zugleich zahlreiche Giftemen und Wasserbehlter, um in der heien Jahreszeit Menschen und Vieh zu trnken und die Grten zu bewssern. Vor dem Eintritt des Frhregens wird die Winterfrucht geset, die Sommerfrucht im Mrz, welche durch den Sptregen, der von Mitte Mrz bis in den April hinein fllt, die ntige Feuchtigkeit zum Keimen und Wachsen erhlt. Am Osterfeste wurden bereits die ersten reifen hren geopfert und an Pfingsten das Erntedankfest gefeiert. Palstina erzeugte einen berflu an vortrefflichem Weizen

8. Erdkunde - S. 266

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 266 — so schmutziges Aussehen erhält) und zeigt überall klares, blaukes Eis, wie kaum ein anderer Gletscher. Über die Stufen der gewal- tigen sieben Reichen bachfälle hinunter gelangen wir aus den höhern Alpenthälern in das tiefe Hauptthal der Aare, welche aus dem obern Haslithal hervorströmt, nachdem sie in Verbindung mit dem Ärlenbach den imposanten Handeckfall gebildet hat. Beide Bergströme brausen hier von verschiedenen Seiten her einer tief aus- gewascheuen Schlucht zu und mischen in dieser aufstäubend ihre donnernden Fluteu. Weiter aufwärts bildet das Hospiz auf dem Gri mselpa ß einen beliebten Ausgangspunkt für kühne Alpenfreunde, welche die Juugfrau, die Schreckhörner, das Wetterhorn und selbst das gewaltige Finsteraarhorn besteigen. Die meisten Reisenden aber folgen der schönen Fahrstraße bis an den Rhonegletscher, der nicht nur zu deu nichtigsten, sondern auch zu deu interessantesten Gletschern der Schweiz gehört, sowohl wegen seines Reichtums au blauen Spalten als wegen des Ursprungs der Rhone. So ist in dem Berner Oberlande eine seltene und außerordent- liche Mannigfaltigkeit der großartigsten und reizendsten Naturscenen auf kleinem Räume angehäuft, und alle diese Schönheiten kann man in wenigen Tagen kennen lernen, die dann sicher zu den genuß- reichsten des Lebens zu zählen sind. (Nach Berlepsch.) Wer einmal den schönen Halbkreis von Antibes bis Monaco (vgl. Bild 35, S. 113) vom Meere aus mit aufmerksamen Blicken überschaut hat, wird sich kaum denken können, daß die Natur etwas Großartigeres und zugleich Reizenderes hervorzubringen im stände sei als die weite Meeresbucht, welche Nizza umschließt. Die Stadt Nizza (französisch Nice) liegt am Fuße des Mout Alban, an Bergen, die mit Landhäusern zwischen Orangen- und Citronenhainen bedeckt sind. Mitten in die Stadt schiebt sich ein mit Gärten und Anlagen bepflanzter Felsenvorsprung; östlich des- selben ist der kleine, aber sichere, in Fels gehauene Hafen, von welchem aus Nizza einen schwunghaften Handel mit Früchten, Essenzen und

9. Erdkunde - S. 303

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 303 — scheint die Sonne in diese düstere Tiefe. Es ist das Thal der Schatten und der Graber, und wer über die Brücke geht, die dort den Kidron überbaut, wird unwillkürlich von Grabesschaner be- schlichen. Rechts von der Brücke befinden sich die Gräber Absaloms, Josaphats und Zacharias'. Vor Absaloms Grab liegen eine Masse aufgeschichteter Steine. Heute noch werfen die Orientalen Steine vor die Gruft, indem sie einen Fluch aussprechen wider den gott- losen Sohn und wider jeden, der seinen Eltern nicht gehorcht. Ein hoher sittlicher Ernst liegt in diesem Brauche. — Am Ende des Thales Josaphat ist die Quelle Siloah. Könige und Propheten haben auf das Rieseln dieses Quells gehorcht und in seiner Kühle Trost in Bekümmernissen gesucht. Nirgeuds in der ganzen Umgebung Jerusalems kann der Wanderer sich mit einem Trünke Wassers er- frischen; nirgends findet er Schatten, um auszuruhen von den Müh- seligkeiten der Reise; nnr am Quell Siloah ist es ihm vergönnt, die lechzende Zunge zu erfrischen und das müde Haupt im Schatten niederzulegen. Auf Moria erhebt sich mit hochgewölbter Kuppel an derselben Stätte, wo einst der jüdische Tempel stand, die Moschee des Omar, nächst den Moscheen in Mekka und Medina das größte Heiligtum der Mohammedauer; denn sie umschließt die Stelle, von der aus Mohammed gen Himmel gefahren sein soll. — Der Kessel des Toten Meeres begrenzt die Aussicht gegen Südost. Tiefe Trauer, düsteres Schweigen liegt auf dem See wie auf der ganzen Umgebung desselben. „Dort im Osten," sagte mein Führer zu mir, „sehen Sie Bethanien und den Qlberg." ■—- Nächst Bethlehem ist Bethanien gewiß der lieblichste Ort, den der Reisende weit und breit findet. Und welch teure Erinnerungen knüpfen sich an diese Stätte! Hier haben Lazarus, Maria und Martha gewohnt; in ihrem Kreise hat Jesus ausgeruht von der heiligen Arbeit. Bethanien möchte ich den Ort der stillen Liebe nennen; es ist so einsam, so traulich an den Berg gebaut, rings von schattigen Bäumen und grünenden Feldern umlagert, daß man, umgeben von geliebten Herzen, darin wohnen möchte. Noch heute wallen alle Pilger besonders gerne nach Bethanien.

10. Erdkunde - S. 307

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 307 — Vergegenwärtigt man sich die Bedeutung des Nils für Ägypten, dem außer dem Strome weder Brunnen noch Bach noch Regen die feuchte Labung spenden, so begreift man wohl die seit ältester Zeit fortgeerbte Verehrung des Flusses. Im Altertum wurde ihm von den Ägyptern ein tiefsinniger Kultus der Dankbarkeit gewidmet, und heutzutage blickt der Fellah mit freudigem Stolz auf den Strom, den er „Vater des Segens" nennt. (Nach H. Masius.) Die Karawanen der Sahara. Die meisten Wüstenvölker stehen sich feindlich gegenüber; daher kann der Reisende, welchen Wissensdurst oder Gewinnsucht durch die Wüste treibt, nicht eigener Krast vertrauen, sondern ist gezwungen, einer Gesellschaft sich anzuschließen. Jede bedeutendere Grenzstadt der Wüste hat ihre „Karawanserei", die Herberge, Warenniederlage und den Sammelplatz für die ankommenden und abgehenden Kara- wanen (vgl. Bild 71, S. 199). Die Vorsteher der Maultier- und Kameltreiber setzen hier den Abgang der Züge nach Bedürfnis fest. Ist der Tag des Aufbruches gekommen, so stellen sich die erfahrensten Kameltreiber, welche schon oft die Reise gemacht haben und jede Oase, jeden Brunnen genau kennen, an die Spitze. Unter dem Geleite von Arabern oder von Mauren oder auch von Beduinen (vgl. Bild'62, S. 185), durch deren Land die Karawane geht, betreten die Reisen- den wohlgemut die Wüste. Die Karawanen ziehen von Süd nach Nord, von West nach Ost stets dieselben, durch die Natur vorgeschriebenen Bahnen; denn im Sandmeere bilden die Oasen die unveränderlichen Hafenplätze, denen der Reisende auf dem Kamel, „dem Schiff der Wüste", ent- gegensteuert. Eine Quelle bildet uach ihrer Mächtigkeit und Lausläuge eine größere oder kleinere Oase. Trefflich gedeiht hier die Dattel- Palme, welche den Regen scheut, aber den Fuß stets in Nässe baden will. Die Länge einer Tagereise richtet sich nach den Lagerplätzen. Gewöhnlich beträgt sie 30—40 km, dehnt sich aber in wasserarmen oder durch Räuber unsicher gemachten Gegenden auch auf 60 km aus. Zuweilen wird bei großer Hitze am Tage gerastet und in der
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