Bayern. 9
große Donau-Moos. Eine große, öde Strecke ist das Lech-
feld bei Augsburg.
2. Die oberpfälzische Hochebene, welche vom
Böhmerwald, Fichtelgebirg, Frankenjura und der Donau begrenzt
ist, hat neben mageren Strecken, Heiden und kümmerlichen Nadel-
Wäldern doch auch fruchtbare Gebiete.
3. Die fränkische Ebene, welche sich zu beideu Seiten
des Mains und der Regnitz ausbreitet. Das fruchtbarste Gebiet
in derselben ist die Gegend um Bamberg (Gemüse, Süßholz,
Obst); weniger fruchtbar, aber gut angebaut ist die Gegend um
Nürnberg (Gemüse, Tabak, Krapp, — Meerrettich bei Baiers-
dorf). Ergiebige Hopfenfelder finden sich bei Spalt, Hersbrnck,
Altdorf und Neustadt an der Aisch. In den Thälern des Mains,
der Saale und der Tauber wird Wein und viel Obst gebaut.
Die rheinische Tiefebene, welche vom Hartgebirge
bis zuiu Rhein reicht, ist größtenteils sehr fruchtbar und aufs
sorgfältigste angebaut (Wein, Gemüse, Tabak).
§ 9. Quelle heißt das Wasser, welches aus der Erde hervorbricht.
Auch der Ort, an welchem Wasser aus der Erde hervorkommt, kann mit
dem Namen Quelle bezeichnet werden. Führt das Wasser einer Quelle
aufgelöste mineralische Bestandteile mit sich, so nennt man sie Mineral-
quelle (Heilquelle, Gesundbrunnen). Quellen, welche zu jeder
Zeit gleichmäßig fließen, heißen stätige Quellen; fließen sie aber bald
wasserreicher, bald wasserärmer, oder zu Zeiten gar nicht, so werden sie
Hungerquelleu genannt. Der Abfluß einer oder mehrerer Quellen
wird Bach genannt. Mehrere vereinigte Bäche bilden einen Fluß,
und wenn mehrere Flüsse sich vereinigen, so entsteht ein Strom. Ein
Fluß, der sich ins Meer ergießt, von der Quelle bis zur Mündung
seineu Namen behält und auf seinem Laufe audere Flüsse aufnimmt,
heißt Hauptfluß oder (Strom. Flüsse, welche sich in einen andern
Fluß oder Strom ergießen, heißen Nebenflüsse. Wenn ein Fluß
nach kurzem Laufe das Meer erreicht, heißt er Küstenfluß, verliert
er sich im Sande, Steppenfluß. Die Vertiefung, in welcher das
Wasser fließt, nennt man Flußbett. Die Ränder des Flußbettes
heißen Ufer. Stellt man sich so, daß man mit dem Gesichte dahin sieht,
wohin das Wasser eines Flusses fließt, so hat man zur rechten Hand
das rechte Ufer und zur linken Hand das linke Ufer. Der Ort,
wo sich ein fließendes Gewässer in ein anderes ergießt, heißt Mündung
oder Ausfluß. Der Höhenunterschied zwischen zwei Punkten der Ober-
fläche eines Gewässers heißt Gefälle. Wasserspiegel nennt man
die Oberfläche eines Gewässers; Tiefe heißt der Abstand des Wasser-
spiegels von dem Grunde. Kreisförmige Bewegungen des Wassers
werden Wirbel genannt. Sind diese sehr stark, so heißt man sie
Strudel. Stürzt ein fließendes Gewässer auf seinem Lauf über eine
Höhe herab, so entsteht ein Wasserfall. Ein Fluß mit allen ihm
zufließenden Gewässern bildet ein Flußsystem. Der Laudstrich, in
welchem die Gewässer eines Flußsystems fließen, bildet das Flußgebiet.
Wasserscheide nennt man die Grenze zwischen zwei Flußgebieten.
Flüsse: Die Hauptflüsse Bayerns sind: die Donau und
der Rhein.
Hirschmann u. Zahn, Grundz. d. Erdb. I. 2
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
— 110 —
1. Württemberg ist reich bewässert.
Außer Neckar, Donau und Jller durchziehen noch, wie unsere Hand-
karte lehrt, eine überaus große Anzahl kleiner Gewässer das Land. Die-
selben bewässern nicht allein Felder und Wiesen, sondern tragen auch die
Stämme, die von den Holzhauern auf den Höhen des Schwarzwaldes
gefällt und von Rinde und Ästen befreit worden sind, hinab zum Neckar
und treiben weiter die Räder zahlreicher Schneidemühlen, Pochwerke und
Fabriken. — Bodensee.
2. Württemberg ist auch reich an landschaftlichen Schönheiten.
Besonders schön ist das Neckarthal, wo in lieblichem Wechsel Laub-
Wälder rauschen, Rebenpflanzungen mit schmucken Winzerhäuschen sich finden
und Kapellen und Schlösser von den Höhen niederschauen ins grüne Thal,
wo — umgeben von obstreichen Gärten und wohlbewässerten Wiesen —
freundliche Städtchen sich ausbreiten, so z. B. Tübingen, wo sich seit vielen
hundert Jahren eine Universität befindet, wie in Jena oder in Leipzig.
3. Württemberg hat einen fruchtbaren Boden.
Fast im ganzen Lande, sowohl im Stufenlande als auch auf der
Hochebene, gedeihen Getreide, Gemüse und Hopfen vorzüglich. An vielen
Orten rauscht herrlicher Wald. Im Neckarthale reift sogar Wein in
Hülle und Fülle. Nur auf den Höhen des Juragebirges finden wir
geringe Fruchtbarkeit. Wir wissen warum! (Schlechter Boden —
Wassermangel — Witterung. — Vergl. 1. Abt. S. 143.)
4. Württemberg hat auch Bodenschätze.
Es ist reich an Eisen, Salz und heilsamen Quellen. Eisen wird
im Juragebirge gesunden. Salz gewinnt man hauptsächlich bei
Schwäbisch - Hall. (Bestimme die Lage!) Heilsames Wasser sprudelt
z. B. bei Wildbad (Westlich von Stuttgart) aus der Erde. Einst floß
auch zu Heilbronn (Name der Stadt!) ein heilsamer Quell. Jetzt ist
er versiegt. — Kohlen besitzt Württemberg nicht. Um so wichtiger
sind die zahlreichen Flüßchen und Bäche des Landes. Warum. (Wasser-
kraft!)
5. Württemberg hat auch eine sehr betriebsame Be-
völkerung.
Auf der Hochebene und im Tonauthale beschäftigt man sich Vorzugs-
weise mit Ackerbau; im geschützten Neckarthale außerdem noch mit
Weinbau, Obstbau und Hopfenbau. Im Süden des Landes finden
wir blühende Viehzucht. Besonders bedeutend ist die Rinder- und
Pferdezucht. Im Juragebirge ist der Bergbau (Eisen) zu Hause. Im
Schwarzwalde blühen Holzhandel (Flößerei) und Holzverarbeitung.
Auch in den größeren Städten herrscht reges Leben. In Eßlingen und
Aalen (Bestimme die Lage!) wird das Eisen des Jnragebirges zu
Maschinen, Blechwaren n. s. w. verarbeitet. In Heilbronn (Lage!)
treffen wir große Papierfabriken an. In Stuttgart hat — ähnlich
wie in Leipzig — der Buchhandel seinen Sitz. Außerdem finden hier
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
— 151 —
Schnell griff sie nach dem Eimer, um Wasser aus dem Brunnen zu
schöpfen, aber — sonderbar! — das Wasser strömte fort und fort aus
dem Brunnen, so daß sie bald bis über die Knie im Wasser stand. Sie
rief um Hilft, aber niemand hörte den Ruf. Das Wasser stieg immer
höher, und immer höher kletterte die Alte in Todesangst, bis sie endlich
ans der Spitze ihres Hauses stand. Da ging die Sonne unter und der
Bann war gelöst. Aber nun entstand ein See, der immer größer und
Zuletzt so groß ward, daß er das Land überschwemmte und von Rügen
das Stück Land abtrennte, welches jetzt nach Frau Hidden heißt: Hiddensee.
Nach Pfeil.
2. Der Lügenstein in Halberstadt.
In Halberstadt aus dem Domplatze befindet sich ein großer runder
Fels. Man nennt diesen Stein Lügenstein, und zwar auf Grund einer
Sage.
Hildegrim, der erste Bischos von Halberstadt, wollte in dieser Stadt
einen Dom bauen lassen, und dazu berief er einen tüchtigen Baumeister,
der einen Plan zu dem Bauwerke entwerfen mußte. Das ging freilich
nicht so schnell, denn der Bischof hatte an dem Plane bald dies bald
das auszusetzen. Endlich fand der Plan die Genehmigung des Auftrag-
gebers. Nun ließ der Baumeister geschickte Gesellen kommen und ver-
sprach diesen einen hohen Lohn, wenn sie es fertig brächten, den Bau in
kurzer Zeit zu vollenden.
Die Gesellen gingen ans Werk. Bevor der Grundstein gelegt wurde,
hielt der Baumeister eine Rede, in welcher er sagte, daß das zu bauende
Hans dazu ausersehen sei, dem Herrn zu dienen und den durstenden
Seelen aus dem Born der ewigen Wahrheit Labung zu bieten. Als der
Meister von den durstenden Seelen sprach, glaubte der fernstehende Teusel
es handle sich um den Bau eines Wirtshauses, und da ein solches seinen
vollen Beifall fand, weil er da manche Seele zu gewinnen hoffte, so
nahm er sich vor, den Bau zu fördern; er legte deshalb selbst Hand ans
Werk und trug das Baumaterial mit herbei. Kamen die Gesellen früh
zum Bauplatz, waren sie nicht wenig verwundert, denn der Bau hatte
während der Nacht ersichtlich zugenommen.
So vergingen einige Wochen. Da merkte der Teufel endlich, daß
er an der Errichtung eiues Gotteshauses mit gearbeitet habe, und er
beschloß, den Bau samt den Arbeitern zu vernichten. Als eines Morgens
der Baumeister der Arbeit seiner fleißigen Gesellen zuschaute, erschien
hoch oben in der Luft der Teufel mit einem großen, mächtigen Felssteine
und rief den Arbeitern zu: „Ich habe euren Bau gefördert, weil ich
glaubte, daß ihr ein Wirtshaus schaffen wolltet; jetzt sehe ich, daß meine
Arbeit vergebens gewesen ist, nun will ich mich rächen und euch unter
den Trümmern eures Baues begraben!"
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
— 70 —
Schandau in Sachsen eintritt und etwas unterhalb von Riesa das König-
reich wieder verläßt. Den Elbstrom nmgiebt — wie die Karte lehrt
— eine große Anzahl Flüsse und Bäche, die er — wenn auch manche
erst im Auslande — in sein Bett aufnimmt. Der größte der Neben-
flüsse ist die Mulde. Was lehrt die Karte über ihre Entstehung? (Sie
entspringt auf dem Erzgebirge und zwar entsteht sie aus zwei Quell-
flüssen- der östlichere heißt Freiberger Mulde, der westlichere Zwickauer
Mulde.) Erkläre diese Namen! Wichtig ist weiter die weiße Elster.
Suche ihre Quelle! (Im westlichen Erzgebirge!) Bestimme die Rich-
tung ihres Lauses! (Tie Elster fließt vornehmlich nach Norden, macht
aber mehrere nach Westen gerichtete Bogen.) Was lehrt die Karte weiter
über den Lauf der Elster? (Austritt — Lauf durch Thüringen und
Preußen — Eintritt.) Sprich über ihre Mündung! (Saale — zwischen
Halle und Merseburg, also auf preußischem Gebiete.)
Zur sachlichen Besprechung.
Welcher Segeu erwächst denn aus einer reichen Bewässerung? —
Die Flüsse bewässern Wiesen und Felder. Sie unterstützen den Menschen
bei der Arbeit. (Mühle und Fabriken!) Sie ermöglichen den Verkehr.
(Auf dem Rücken der Elbe schaukeln Gondeln, brausen Dampfschisse und
ziehen Segelschiffe mit schwellenden Segeln dahin!) Sie gewähren Nah-
rnng (Fischfang) und dienen der Gesundheitspflege (Baden, Schwimmen).
2. Sachsen ist reich an landschaftlichen Schönheiten. Ganz
besonders schön ist
a. Das Elbsandsteingebirge. Zeige es und bestimme seine
Lage! (Keilförmig zwischen Erzgebirge und Lausitzer Ge-
birge eingeschoben. — Ende des Gebirges in der Nähe von
Pirna.) Erkläre den Namen des Gebirges! Jährlich reisen
Tausende in diese Gegend, um die Berge zu erklimmen, von
denen man weit hin über die Lande schauen kann, oder um
die seltsamen Felsgebilde (Türmen, Säulen, Nadelu u. s. w.
vergleichbar!), großartigen Felsbrücken, tiefen Schluchten und
Höhlen zu besichtigen, die sich im Gebirge so zahlreich finden,
oder um die schattigen Thäler zu durchwandern, in denen
klare, forellenreiche Bäche dahinschäumen, oder um die freund-
lichen Städtchen und Dörfer zu besuchen, die sich —
umgeben von fruchtbaren Feldern, Wiesen und Obstbäumen
— ausbreiten am rauschenden Strome. Am meisten besucht
wird die Bastei, ein Felsen, der 196 Meter hoch und fast
senkrecht vom Elbufer emporsteigt. Von seiner Höhe aus
erblickt das Auge ties unten die Elbe, die sich wie ein
Silberband dahinschlängelt, und weiterhin mir Berge und
Sandsteinfelsen. Unter ihnen ragt besonders der Königstein
(Zeigen!) hervor, der auf seiner Höhe eine kleine Festung
trägt.
s7
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
— 72 —
wurden von den Feinden erschlagen. Er selbst mußte fliehen.
Auf schnellem Rosse sprengte er durch Wald und Dickicht
seinem Schlosse zu. Hinter ihm her jagten die Feinde.
Plötzlich bäumte sich das Roß des fliehenden Ritters hoch
auf. Es stand am Rande eines hohen Felsens. Am Fuße
des Felsens brauste die Zschopau. Wohl blinkten am andern
Ufer des Flusses die Türme der Burg, aber Harras konnte
nicht zu ihr gelangen. Er befand sich in einer schrecklichen
Lage. Inwiefern? (Sprengte er vorwärts, so stürzten Roß
und Reiter in den Abgrund, blieb er stehen, so verlor er
sein Leben durch das Schwert der Feinde.) Was sollte er
thnn? Immer näher kamen die Feinde. Schon sah er ihre
Rüstungen durch die Zweige blinken. Da sandte er ein
kurzes Gebet zu Gott empor, gab seinem Rosse die Sporen
und — sprengte hinab in den brausenden Fluß. — Der
kühne, gräßliche Sprung gelang. Das Roß versank aller-
dings zerschmettert in den Fluten, aber der Ritter tauchte
wieder empor. Er teilte mit kräftiger Hand die Wogen und
erreichte wohlbehalten das Ufer. — Ein eisernes Kreuz be-
zeichnet noch heute die Stelle des Felsens, von der Harras
in die Tiefe hinabgesprungen sein soll. Der Felsen trägt
den Namen Harrasfelsen. — Wiedergabe.
Zur sachlichen Besprechung.
Welche Vorteile erwachsen den Bewohnern Sachsens daraus, daß
ihr Land so reich ist an landschaftlichen Reizen? — Reger Fremdenver-
kehr. (Vermieten von Sommerwohnungen, Führerlöhne, größerer Ver-
brauch von Lebensmitteln n. f. w.)
3. Sachsen hat einen fruchtbaren Boden.
Die fruchtbarsten und gesegnetsten Strecken finden wir im Norden
und in den Flußthälern. Im Norden, in der Nähe der Stadt Leipzig,
breitet sich eine weite Ebene aus, auf deren lehmigen Boden Korn und
Gerste, Weizen und Hafer in üppigster Fülle prangen. Im Elbthale
gedeihen sogar Wein, zarte Gemüse und köstliche Obstsorten, wie Apri-
kosen, Pfirsichen u. s. w. Auf den Höhen der Gebirge aber und an den
Thalabhängen breiten sich herrliche Wälder und grasreiche Matten aus.
In den Wäldern wächst unter den hohen grünenden Tannen die Heidel-
und Preiselbeere in Hülle und Fülle. Moos zieht sich wie ein schwellen-
des Polster über die vorstehenden Baumwurzeln. In den Zweigen der
Bäume haben kleine Singvögel ihr Nest gebaut, Finken, Meisen und
Zeisige. In ihr Lied tönt von fern das Rufen des Kuckucks oder das
Klopfen des Waldzimmermannes, des Spechts. Rehe und Hirsche durch-
streifen den Wald und kommen abends zum Bache, der murmelnd durch
Fichtendickicht hinabrinnt zum Thale. — Die Wälder wechseln ab mit
Wiesen, mit Wiesen, welche durchströmt werden von dem Bache, dem
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
-- 74 —
wärmen, zündete er ein Feuer an. Da aber ein heftiger
Wind es immer wieder auslöschte, so trug er eine Menge
Steine zusammen und baute damit eine Art Mauer gegen
den Blasaus. Aber wie erstaunte er. als auch seine Mauer
in Brand geriet und fast gänzlich vom Feuer verzehrt wurde!
Doch merkwürdigerweise verbrannten nur die schwarzen
Steine, die das mutige Pferd mit deu Hufen aus der Erde
herausgescharrt hatte, und die auf dem Felde zerstreut umher-
lagen. Der Hirt, der sich dieses Wunder nicht erklären
konnte, erzählte das Erlebte sogleich seinem Herrn. Allein
dieser, dem so etwas noch nicht vorgekommen, lachte ihn aus.
Am andern Tage wiederholte der Hirt den Versuch und
warf abermals schwarze Steine in das Feuer, und siehe, sie
verbrannten ebenso gut, wie die am Tage vorher. Nun
nahm er einige solcher Steine mit nach Hanse und zündete
sie in Gegenwart seines Herrn an. Jetzt wußte anch dieser,
daß es schwarze Steine gäbe, die eben so gut wie Holz
brennen. Doch es vergingen noch viele, viele Jahre, ehe man
den großen Wert der Steinkohle erkannte,
c. Sachsen hat endlich auch heilsame Quellen aufzuweisen.
Tie wichtigsten befinden sich in der Nähe von Elster. Zeige
und bestimme die Lage! (In der Südwestecke des König-
reichs. — Elstersluß.) Hier sprudeln elf Quellen aus der
Erde. Jede Quelle ist ähnlich wie ein Schöpfbrunnen ein-
gemauert und mit einem Eisengitter versehen. Mädchen in
hübscher, sauberer Kleidung stehen dabei und füllen die Gläser
der Leute, welche von dem heilsamen Wasser trinken wollen.
Das Quellwasser wird durch Röhren auch iu Badestuben
geleitet, damit man es dort in Wannen lassen und in ihm
baden kann. Wer getrunken oder gebadet hat. kann schöne
Spaziergänge machen, hinaus in den duftenden Nadelwald
oder hinauf auf die Höhen, die den Badeort umgeben. —
Woraus erklärt sich die Heilwirkung dieser Quellen? (Iu
ihrem Wasser sind Mineralien oder Gase aufgelöst, z. B.
Schwefel, Eisen, Kohlensäure u. s. w.)
Zur sachlichen Besprechung.
Inwiefern sind diese Bodenschätze wirklich ein Segen für das Land?
Tausende erhalten in Bergwerken. Pochmühlen und Schmelzhütten Arbeit.
— Durch die Erträge der Staatsbergwerke werden die Staatseinnahmen
vermehrt. (Weniger Steuern! — Vergl. 1. Band S. 105). — Fremden-
verkehr (Bäder.)
5. Sachsen hat eine überaus betriebsame Bevölkerung.
Während im Niederlande (Zeige!) oder in den fruchtbaren Thälern in
den Gärten und Weinbergen gegraben und gehackt und auf den Feldern
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
— 49 —
c. Hier giebt es endlich ausgedehnte Waldungen.*) Welchen
Nutzen spenden sie? (Wildstand — Holz.)
2. Hessen-Nassau hat eine Reihe bedeutender Orte.
Diese Ortschaften sind uns alle schon aus dem früheren Unterrichte
her bekannt. (Deutschland. 1. Abteilung!) Wir nennen:
a. Wiesbaden, Selters und Ems. Bestimme die Lage dieser
Städte! (Wiesbaden liegt am Südabhange des Taunus, Selters am
Nordabhange des Taunus, Ems im Thale der Lahn.) Worin besteht
die Bedeutung dieser Orte? (Es sind berühmte Badeorte. Hier ent-
strömen der Erde heilsame Quellen, deren Wasser schon Tausenden Kraft
und Gesundheit wiedergab. Dieses Wasser wird nicht allein an Ort
und Stelle zum Trinken und Baden verwendet, sondern auch versandt.
So gehen z. B. von Selters aus jährlich mehr als zwei Millionen
Thonkrüge in alle Welt, die sämmtlich mit Mineralwasser gefüllt sind.)
b. Weiter ist uus die Hauptstadt der Provinz bekannt, Kassel.
Zeige diese Stadt und bestimme ihre Lage! (Fulda — Habichtswald
und Kaufuugerwald.) Woher keuuen wir sie? (Aus dem Geschichte
unterrichte! Bei Kassel liegt ja Schloß Wilhelmshöhe, wo einstmals der
König von Westfalen, Hieronymus, genannt „König Lustik", Hof hielt
und im Jahre 1870 Kaiser Napoleon Iii. als Gefangener wohnte.)
Wilhelmshöhe ist ein wundervolles Schloß. Es wird seiner Schönheit
wegen jährlich von Tausenden besucht.**)
c. Endlich kennen wir auch Frankfurt. Zeige und bestimme die
Lage! (Am Main — in der Mitte des letzten nach Süden zu offenen
Bogens.) Woher kennst du diesen Ort? (Aus der Geschichte. Im
Dome zu Frankfurt ist ja so mancher deutsche Kaiser gekrönt oder ge-
wählt worden. Im altertümlichen Saale des Römers haben oft die
deutschen Fürsten beim festlichen Krönungsmahle gesessen, so wie einst in
Aachen. Wir wissen auch, daß Frankfurt bis zum Jahre 1866 der Ort
war, wo die Vertreter des deutschen Bundes, der im Jahre 1815 nach
Abwerfung des französischen Jochs geschlossen worden war, zusammen-
kamen.) Aber nicht nur die geschichtlichen Erinnerungen, die sich an die
alte Stadt knüpfen, sind es, die Frankfurt bekannt gemacht haben in aller
Welt. Frankfurt ist auch — ähnlich wie Leipzig — berühmt als
Handels- und Meßstadt. Schildre das Leben zur Zeit der Messe! An-
*) In Hessen sind ungefähr 40% des Bodens mit Wald bedeckt. — Nassau
ist das waldreichste Gebiet Deutschlands.
**) Stehen Abbildungen zur Verfügung, so kann auf diese Schönheiten näher
eingegangen werden. Der Lehrer kann erzählen vom Riesen schloß, das von der
Mitte des Habichtswaldes niederblickt und auf seiner Plattform die kupferne Bil d-
sänle des Herkules trägt (In der Keule des Riesen haben 5 bis 6 Personen
Platz!), von den künstlichen Wasserfällen (Die Kaskaden sind 12 Meter breit,
haben 36 Absätze und eine Länge von 250 Meter), den mächtigen Fontänen,
die^ ihre Wasser hoch in die Lust senden und dann in weite Becken niederfallen
lassen, von den Tempeln, Grotten, Teichen und Bildsäulen, die den Herr-
lichen Park schmücken u. s. w.
Tischeudorf, Zxutjchland. 2. Abt. 2. Aufl. 4
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Schloß_Wilhelmshöhe Hieronymus Napoleon
— 160 —
10 m nach allen Seiten hin ausbreitet. Alljährlich prangt er im vollsten
Blütenschmucke und niemand sieht ihm sein hohes Alter an. Manche
Leute schreiben seinen Blättern und Blüten heilsame Kräfte zu.
Emil Schneider.
10. Lied von Schleswig-Holstein.
Schleswig-Holstein meerumschlungen, Gott ist stark auch in den Schwachen,
deutscher Sitte hohe Wacht! wenn sie gläubig ihm vertrau'»'
Wahre treu, was schwer errungen, zage nimmer, und dein Nachen
bis ein schön'rer Morgen tagt! wird trotz Sturm den Hafen schau'n
Schleswig-Holstein stammverwandt, Schleswig-Holstein stammverwandt,
wanke nicht, mein Baterland, harre aus, mein Vaterland,
dir reich ich die Brudershand! hoffe auf das Vaterland!
Ob auch wild die Brandung tose, Von der Woge, die sich bäumet
Flut auf Flut von Bai zu Bai — läugs dem Belt am Ostseestrand,
o laß blüh'n in deinem Schöße bis zur Flut, die ruhlos schäumet
deutsche Tugeud, deutsche Treu'! an der Düne flücht'gem Sand:
Schleswig-Holstein stammverwandt, Schleswig-Holstein stammverwandt,
bleibe treu, mein Vaterland, stehe fest, mein Vaterland,
treu dem deutschen Vaterland! dich hält fest die Bruderhand!
Doch wenn inn're Stürme wüten, Und wo an des Landes Marken
drohend sich der Nord erhebt, sinnend bückt die Königsau,
schütze Gott die Heldenblüten, und wo rauschend stolze Barken
die ein milder Süd belebt! elbwärts zieh'n zum Holsteingau:
Schleswig-Holstein stammverwandt, Schleswig-Holstein stammverwandt
stehe fest, mein Vaterland, bleibe treu, mein Vaterland,
dich hält deutscher Treue Band! dort ist auch das deutsche Band!
Teures Laud, du Doppeleiche
unter einer Krone Dach,
stehe fest und nimmer weiche,
wie der Feind auch dräuen mag!
Schleswig-Halstein, stammverwandt,
wanke nicht, mein Vaterland,
uus verbindet deutsches Baud!
M. F. Chemnitz.
11. Dr. Johann Faust in Le'pzig.
Johann Faust, der nach der Meinung der Leute einen Bnnd mit
dem Teufel gemacht hatte, so daß er mit des Teusets Hilfe Thateu ver-
richten konnte, die ihm kein anderes Menschenkind nachzumachen vermochte,
schlenderte einmal mit mehreren Freunden zur Meßz^it durch die Straßen
Leipzigs. Sie gelangten da auch in die Nähe des Marktes an Auer-
bachs Keller, aus dem vier Männer ein großes Faß heraufzufchroten sich
abmühten. Aber wie sehr die Knechte auch sich anst engten, das Faß in
die Höhe zu bringen, es wollte nicht gelingen.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Emil_Schneider Johann_Faust Johann Johann_Faust Johann
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Nord Holsteingau Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Schleswig-Halstein Chemnitz Leipzigs
— 48 —
führt die Gewässer des Athabaskasees, des Gr. Sklavensees
und des Gr. Bärensees dein nördlichen Eismeere zu.
2. Die Ströme im Gebiete des atlantischen Ozeans:
ki) Der St. Lorenzstrom. Er ist der Abfluß der fünf kanadischen
Seen und wälzt seine Wassermasse durch eine schlanchartig
erweiterte Mündung dein schon erwähnten St. Lorenzbnsen zu.
b. Der Hudson (spr. hadßn). Er durchbricht die Alleghanies
und mündet bei New-Jork in den atlantischen Ozean. Diese
Stadt werden wir in der nächsten Stnnde besuchen.
c) Der Mississippi. Er entspringt östlich von den fünf kana-
dischen Seen, fließt erst nach Südosten, dann nach Süden, dann
wieder nach Südosten und bildet bei seiner Einmündung in den
Busen von Mexiko ein Delta. An dem Ufer seines Oberlaufes
rauschen gewaltige Urwälder, am Mittellaufe breiten sich die
Prairien ans. Gewaltige Nebenflüsse strömen ihm zu. Von
rechts kommen der Missouri und der Arkansas. Beide
entspringen auf dem Felsengebirge. Beide fließen in nordöst-
licher Richtung dem Hnuptstrome zu. (Parallelströme.) Von
links führt der Ohio (spr. oheio) seine Wassermassen heran.
Er entspringt am Nordwestabhange des Alleghaniegebirges,
fließt in südwestlicher Richtung und mündet zwischen Missouri
und Arkansas in den Mississippi.
d. Der Rio Grande del Norte. Seine Quelle liegt im Felsen-
gebirge, in der Nähe der Arkansasquelle. In vielfach gewun-
denem Laufe strömt er dem Busen von Mexiko zu.
3. Ströme im Gebiete des großen Ozeans:
a. Der Colorado. Er entspringt auf dem Felsengebirge und
fließt erst in südwestlicher, dann in südlicher Richtung dem Golf
von Kalifornien zu.
b) Der Columbia. Er hat seinen Ursprung im Felsengebirge
und fließt in gewundenem Lauf erst nach Norden, dann nach
Südwesten und bahnt sich endlich durch das Kaskadengebirge
hindurch den Weg zum großen Ozean.
Zur sachlichen Besprechung.
a. Miß mit Hilft des Zirkels die Länge der wichtigsten Ströme
Südamerikas!
b. Erkläre mit Hilft der Karte, woher es kommt, daß dem großen
Ozean nur wenige Ströme zufließen.
c. Mississippi heißt „großer Fluß", Missouri bedeutet „Schlamm-
ström". Erkläre diese Namen!
B. Seen. Nordamerika ist reich an Seen. Die wichtigsten folgen
in ziemlich gerader Linie von Nordosten nach Südosten auseinander und
heißen:
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
— 24 —
Wenn durch Zufall ein Funke auf die ausgedörrte Ebene fällt, so
verbreitet sich mit Windeseile eine Feuersbrunst meilenweit von Fluß zu
Fluß, die tausend Tieren den Tod bereitet und einen ziegelartig gebrannten
Boden hinterläßt.
Ii. Die Llanos als Grasmeer.
Tritt endlich nach langer Dürre die wohlthätige Regenszeit ein, so
verändert sich die Steppe gar wundersam. Kaum ist die Oberfläche der
Erde benetzt, so überzieht sich die weite Ebene mit duftenden Kräutern
und herrlichen Gräsern. Pferde und Rinder weiden nun im frohen Ge-
nufse des Lebens. Im hochaufschießenden Grase verbirgt sich der schön-
gefleckte Jaguar und sucht, die Weite des nötigen Sprunges sorgfältig
messend, die vorüberziehenden Tiere zu erhaschen. Bisweilen sieht man,,
wie an den Ufern der Sümpfe der befeuchtete Boden sich langsam und
schollenweise hebt und dann mit heftigem Getöse in die Luft geschleudert
wird. Wer des Anblickes kundig ist, flieht den Ort, denn er weiß, daß.
dort eine riesenhafte Wasserschlange oder ein Krokodil, das die Zeit der
Trockenheit uuter dem znsanimengetrockneten Schlamm verbrachte, hervor-
zusteigen in Begriff ist.
Iii. Die Llanos als Wasserfläche.
Infolge des anhaltenden Regens schwellen nun allmählich die Flüsse,
die die Ebene begrenzen*), an, sie treten aus ihren Ufern und setzen
die ganze unermeßliche Ebene nnter Wasser, aus dem nun die höher
gelegenen Stellen wie Inseln hervorragen und den Pferden, Maultieren
und Rindern eine enge Zufluchtsstätte bieten. Ans Mangel an Weide
schwimmen dann die zusammengedrängten Tiere oft stundenlang umher
und nähren sich kärglich von der blühenden Grasrispe, die sich über dem
trüben brauugefarbten Wasserspiegel erhebt. Viele Füllen ertrinken, viele
werden von den Krokodilen erhascht, mit dem zackigen Schwänze zer-
schmettert und verschlungen. Nicht selten bemerkt man Pferde und Rinder,
die, dem Rachen der blutgierigen, riesenhaften Eidechsen entschlüpft, die
Spur des spitzen Zahnes am Schenkel tragen.
Aber nicht nur die Krokodile stellen den Pferden nach. Auch unter
den Fischen haben sie einen gefährlichen Feind. Tie sumpfigen Lachen
die noch lange zurückbleiben, wenn die Ströme wieder in ihr altes Bett
zurückgetreten sind, sind nämlich mit zahllosen elektrischen Aalen gefüllt,
deren schleimiger, gelbgefleckter Körper ans jedem Teile elektrische Schläge
aussenden kann. (Denke an die Leydener Flasche und den Schlag, den
man erhält, wenn man, um sie zu entladen, ihren Knopf berührt.) Diese
elektrischen Aale, auch Zitteraale genannt, erreichen eine Länge von 1—
und sind imstande, die größten Tiere zu betäuben oder gar zu töten.
*) Z. B. der Arauca, der Apura, der Payra.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]