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1. Der Weltkrieg - S. 35

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 35 — 16. Ergebnis. Mit der Festsetzung der Verbündeten an der Sereth-Donanlinie war der rumänische Feldzug vorläufig beendet. Die siegreichen Mittelmächte konnten stolz sein auf das, was sie in diesen wenigen Monaten in militärischer, wirtschaftlicher und politischer Beziehung erreicht hatten. Die Größe des militärischen Erfolges kommt einmal in der Tatsache zum Aus-druck, daß mehr als 100000 qkm, das ist mehr als zwei Drittel des 138000 qkm großen Landes, samt seiner Landeshauptstadt erobert worden Rwänischer I Kriegs chaiiplabz ^ _ Maßstab 1:6000000 Rietrosz 'Xua 2300 Q 1800 2sooj’rt7xji#7^7,- 14jo i Wulm.] Stiwrw war. Weiter war unsere Front um rund 1000 km gekürzt. Endlich war das nach Beendigung der ersten Periode in die Verteidigung gedrängte rumänische Heer selbst so gut wie vernichtet. Durch ständige Schläge und eine rastlose Verfolgung hatten die Verbündeten es zum mindesten zu zwei Dritteln seines Bestandes außer Gefecht gesetzt, es seines gesamten Kriegsgerätes beraubt und die erbärmlichen Trümmer so zermürbt und durcheinandergewürfelt, daß man sie schleunigst aus der Kampflinie hatte nehmen und die Verteidigung des letzten Stückes vaterländischen Bodens den Russen hatte überlassen müssen. In wirtschaftlicher Beziehung war es bedeutsam, daß das eroberte Gebiet zu den wertvollsten Landstrichen Europas gehört, seine Bodenschätze,

2. Enthaltend 10 farbige Landkarten des Weltkrieges mit Erläuterungen - S. uncounted

1914 - München : Schuh
„ Viel Feind, viel Ehr“ Im sonnigen Juni und Juli des Jahres 1914 lag das Deutsche Reich noch in einem Traum von Frieden. Wer hätte auch im entferntesten an die Entflammung eines Weltenbrandes in so ungeheuerer Ausdehnung in dem Augenblick gedacht, als die Schreckenskunde von der schändlichen Ermordung des Erzherzog-Thronfolgers Franz Ferdinand von Oesterreich und seiner Gemahlin Herzogin Sophie von Hohenburg die Welt durcheilte! Der Gedanke daran schien schon ein Frevel. Deutsche Arbeit, deutsche Gründlichkeit, deutscher Fleiss bewerkstelligten noch in friedliebender und den Frieden wahrender Weise, wie durch die 44 vorangegangenen Jahre den Austausch der Güter der Welt unter allen Völkern, als so plötzlich, unerwartet und ungewollt, im August 1914 dem mit Oesterreich-Ungarn verbündeten Deutschen Reich der Krieg aufgenötigt wurde. Die Geschichte wird für alle Zeiten dem Frevler Russlandund dem Meerbeherrschenden} perfiden und auf Deutschlands Entwicklung neidvollen Albion, das Schandmal desverbrechens an der Menschheit und Zivilisation aufbrennen, diesen furchtbaren Völkerkrieg grundlos in Szene gesetzt zu haben, wobei das betörte Frankreich die Rolle des bedauernswerten Verleiteten spielte. Auf dem in so frevelhafter Weise herausgeforderten Waffengang der deutschen Stämme und des verbündeten Oesterreich-Ungarn hat, gottlob, wie es nicht anders zu erwarten stand, schon reicher Segen gelegen. Die deutsche Sache, die eine nur allzugerechte ist, und die beispiellose Begeisterung, der Opfermut in allen Volksschichten, nicht zuletzt auch die felsenfeste Einigkeit der verbündeten Völker und Länder, haben eine gewaltige Zeit heraufgerufen und den deutschen Waffen von Anbeginn des Krieges den Sieg gesichert. Dem Zwecke, diesen glorreichen Siegeszug deutscher Waffen und Taten zu Wasser und zu Land, in West, Ost, Süd und Nord, mühelos und übersichtlich verfolgen zu können, dient der Kriegsatlas, der zugleich aufklärende Erläuterungen über die Grösse der Länder und der Bevölkerung, die Kriegsstärke der Heere und der Marine und sonstige statistische Angaben von Interesse enthält. - Der Kriegs-Atlas soll dem Beschauer von Anbeginn des Krieges bis in die Gegenwart und für die Zukunft ein nützlicher Führer sein, der auf den vielen überaus deutlichen Karten, die jeweilige Kriegslage genau erkennen lässt. So möge der Kriegsatlas, dem die Devise „Viel Feind, viel Ehr(< vorangestellt ist, seinen Zweck an deutschen Herden erfüllen, er soll auch ein dauerndes Erinnerungsblatt bilden an die glorreiche eiserne Zeit und an die Treue der verbündeten deutschen Stämme. Kehren sie dann wieder, die ruhmgekrönten Söhne des Vaterlandes aus den Kämpfen für deutsche Ehre, Recht und Heimat, dann wird der Kriegsatlas auch von diesen Tapferen immer wieder gern zur Hand genommen werden, um erneut die ruhmgekrönten Wege und Schlachten zu verfolgen, die, wenn auch mit furchtbaren Opfern zu einer neuen Zeit der Freiheit heimischen Bodens, zu noch mächtigerer Entfaltung deutscher Arbeit, deutschen Wohlstandes, in einem dauernd gesicherten Frieden geführt haben. München im Oktober 1914. Der Verlag.

3. Bayern unter Prinzregent Luitpold und König Ludwig III. Der Weltkrieg (seit 1914) - S. 16

1916 - München : Oldenbourg
16 Ter Weltkrieg (seit 1914). daß dieser Krieg früher oder später doch geführt werden mußte und daß es immerhin besser sei ihn jetzt zu führen als später, wenn die Gegner, darunter auch das verräterische Italien, ihre Vorbereitungen beendet hätten. 23. Juli So erfolgte denn ein bestimmt gefaßtes österreichisches Ultimatums an Serbien, worin verlangt wurde, daß die serbische Regierung unter Mitwirkung österreichischer Beamter die Anstifter des Mordes bestrafe, die geheimen Verbindungen gegen Österreich auflöse und Sicherheiten dafür gebe, daß Vonseiten Serbiens in Zukunft alle Bestrebungen zur Losreißung österreichischer Gebietsteile unterblieben. Als dieses Ultimatum, wie zu erwarten war, von Serbien im Vertrauen auf die versprochene russische seit 25. Juli Hilfe abgelehnt wurde, ergab sich die Mobilisierung der verschiedenen Heere von selbst, die dann mit der Unvermeidlichst eines Naturereignisses ab i. Aug. auch die verschiedenen Kriegserklärungen nach sich zog. Während der Mobilisierung gingen zwar die Verhandlungen zwischen den einzelnen Gegnern weiter. Da sie aber aufseiten des Dreiverbandes offenbar nur den Zweck hatten Zeit zu gewinnen, konnten sie den Gang der Ereignisse natürlich nicht aufhalten. In Deutschland erkannte man sofort allgemein, was die verbündeten feindlichen Mächte im Schilde führten und daß es galt nicht bloß die Zertrümmerung Österreichs zu verhüten sondern auch das eigene Dasein zu retten. Um Deutschlands Macht und Ehre, um Deutschlands politische und wirtschaftliche Zukunft ging der Streit. Was die Väter 1870/71 und seitdem geschaffen, mußten die Söhne 1914 verteidigen, um es ungeschmälert den Enkeln hinterlassen zu können. Deshalb brauste ein Sturm 2.Aug. von Begeisterung durch die deutschen Gaue. Auf den Ruf des Kaisers eilten die Deutschen freudig zu den Fahnen und zwar nicht bloß die Pflichtigen sondern auch so viele Freiwillige (über 2 Millionen), daß man diese gar nicht alle in das Heer einstellen konnte. Mit herzerfreuender Einmütigkeit bewilligte der deutsche Reichstag alle Kriegsforderungen der verbündeten Regierungen (darunter auch eine Kriegsanleihe von 5 Milliarden)^. c) Ausbruch und Verlauf des Krieges. 1. Tie Ereignisse des Jahres 1914. Der Aufmarsch der deutschen und österreichischen Heere vollzog sich mit erstaunlicher Sicherheit und Schnelligkeit. Gegen Serbien ließ Österreich einstweilen nur eine geringe Truppenzahl stehen, die hinreichte das serbische Heer bis auf wei- x) Ultimatum (vom lat. ultimum — das Letzte) bedeutet eine „letzte" friedliche Aufforderung, deren Nichtbefolgung dann die Anwendung von Gewalt nach sich zieht. 2) Zwei weitere Kriegsanleihen wurden 1915 genehmigt und ergaben (mit der ersten zusammen) insgesamt rund 26 Milliarden Mark. Eine vierte (im Frühjahr 1916) brachte über 10,7 Milliarden.

4. Bayern unter Prinzregent Luitpold und König Ludwig III. Der Weltkrieg (seit 1914) - S. 20

1916 - München : Oldenbourg
20 Der Weltkrieg (feit 1914). 2. Tie Ereignisse des Jahres 1915. Im Winter 1914/15 mußte in Deutschland und Österreich-Ungarn zunächst eine wichtige organisatorische Arbeit geleistet werden. Die große Zahl der Waffenfähigen, die im Frieden nicht gedient hatten, wurde ausgebildet und dann in das Heer eingereiht: so konnte man neue festgefügte Armeen ins Feld führen und die zahlenmäßige Überlegenheit der Gegner dadurch ausgleichen. Ans dem westlichen Kriegsschauplatz wütete der sog. Schützengraben-(Stellungs-) krieg ohne wesentliche örtliche Veränderungen weiter. Die 16./18. Febr. große Winterschlacht in der Champagne brachte den Franzosen wohl 45000 Mann Verluste, aber keine Vorteile; ebenso erfolglos blieben die Angriffe, die Joffre am 5. April zwischen Maas und Mosel gegen die deutschen Stellungen begann und wochenlang fortfetzte, ferner die Vorstöße, die die Westmächte im Lause des Sommers bei Ypern, bei Arms, in den Argonnen und in den Vogesen unternahmen. Selbst der mit ge-6%2tme@£f!'maitigen Mästen durchgeführte allgemeine Herbstangriff der Westmächte ' Zeitigte kein anderes Ergebnis, als daß unsere Gegner 150000 Mann opferten. Im Nordosten wurden zunächst die Russen durch die Winterschlacht 7.-14. Febr. in Masuren (a. d. ostpreuß.-russ. Grenze) vernichtend geschlagen und verloren über 100000 Gefangene, 300 Geschütze und unermeßliches Geräte aller Art. Generaloberst v. Hindenbutg erhielt für diese glorreiche %at die Würde eines Generalfeldmarfchalls. Im Mai führte dann Hindenbmg einen Vorstoß über den Njemen nach Kurland aus und nahm den russischen Kriegshafen Libau (am Meerbusen von Riga). In Galizien vereinigte sich eine deutsche Armee (unter Generaloberst v. Mackensen) mit den Österreichern (unter Erzherzog Friedrich) und brach 22. März überraschend gegen die Russen vor, die inzwischen Przemysl durch Hunger zur Übergabe gezwungen hatten. Durch die blutige Schlacht bei Tarnow 2./3. Mai und Gorlice (am Flusse Dunajetz) wurde die russische Front durchbrochen und nun drangen die verbündeten Deutschen und Österreicher unaufhaltsam 3.Jumnach Osten vor. Die Rückeroberung Przemysls sicherte ihnen den 22.Juu Übergang über den Fluß Sau und die Wiedereinnähme Lembergs brachte nicht nur den größeren Teil Galiziens abermals in die Hände der Verbündeten sondern zwang auch die Russen aus Polen und den Karpathen sich zurückzuziehen. General Mackensen und Erzherzog Friedrich wurden für diese Heldentaten zu Generalfeldmarschällen ernannt. Mittlerweile war für den Osten eine neue deutsche Armee unter Generalfeldmarschall Prinz Leopold von Bayern gebildet worden und Müle'wi Juli begann dann der großartige Vormarsch der gesamten deutsch-österreichischen Ostfront. Am 4. Ang. fielen die Festungen Warschau und Jwangorod, ant 19. Aug. die Festung Kowno, am

5. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 54

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
54 Einundzwanzigster Abschnitt: Der rumänische Krieg. Iii Behörden als unabkömmlich bezeichnet und zurückgestellt waren. So bekommen wir eine große Menge neuer, guter Truppen. And da hat denn auch der Reichstag dem Gesetz zugestimmt, daß während des Krieges die Behörden jedem einzelnen Deutschen anbefehlen können, wo er und was er für Arbeit zu nehmen hat, wenn sich nicht auf ihre Aufforderung hin genug freiwillig melden. Aus alledem haben die Feinde deutlich genug gesehen, daß es uns mit der Weiterführung des Krieges bitter ernst war. Und als sie dies gesehen hatten, da erließ etwa vierzehn Tage vor Weihnachten unser Kaiser zusammen mit den verbündeten <derrschern eine Aufforderung an alle unsere Feinde, sie möchten Gesandte schicken, die mit Gesandten von uns über den Frieden verhandeln sollten. Da hat sich denn wieder einmal gezeigt, wer eigentlich der Friedensstörer in Europa war. Denn die Zeitungen in den feindlichen Ländern und die Abgeordneten in ihren Parlamenten und auch ihre Minister haben sofort ein fürchterliches Geschimpfe .erhoben und haben erklärt, sie wollten feinen Frieden machen, ehe sie uns nicht gründlich besiegt und niedergeschlagen hätten. Wenige Tage^vor Weihnachten 'schickte noch der Präsident der -Vereinigten Staaten, Wilson, ebenfalls einen Brief an alle friegführenden Länder/ in dem er sie auch bat, doch endlich in Friedensverhandlungen einzutreten. Aber unsere Feinde waren so auf unsere Vernichtung besessen, daß sie trotz all ihrer Niederlagen und trotz unserer friedlichen Angebote ganz dreist erflärtcn, sie würden erst von Frieden reden, wenn unsere joeere wieder aus ihrem Lande gejagt wären. And so mußte der Krieg weiter gehen. So hatten wir die Sache auch nicht gemeint, daß wir deswegen etwa anfangen wollten, in der Kriegführung schlaff zu werden. Das haben unsere Feinde gleich erleben müssen. 3n Rumänien war die Schwenfmtg vollzogen, und wir standen in einer Linie von Osten nach Westen dicht vor der Moldau und dem russischen Beßarabien. Gerade in den Weihnachtstagen 1916 begann dort eine gewaltige Schlacht, die mit Mackensens Sieg endete. So besamen wir noch vor Beginn der großen Winterfälte die Eingänge ins russische Land in unsere Land. Dann erfolgte die Bekanntmachung, daß vom 1. Februar 1917 ab alle Schiffe, die versuchten, nach England, Frankreich oder Italien zu fahren, ohne Warnung von unseren U-Booten versenkt werden würden. Und nun geht es endlich ernsthaft gegen unseren schlimmsten Feind: England.

6. Der Weltkrieg - S. 2

1915 - Leipzig : Hirt
2 I. Kreutzer: Der Weltkrieg. in Serajewo, der Hauptstadt Bosniens, den sterreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin. Die Spuren des grausigen Verbrechens wiesen nach Serbien, wo Beamte und Offiziere um den Mordplan gewut und seine Ausfhrung gefrdert hatten. Da verlangte sterreich von Serbien eine unter sterreichischer Aufsicht durch-zufhrende Untersuchung, strenge Bestrafung der Schuldigen und die Unter-drckung der geheimen Gesellschaften. Als die serbische Regierung im Vertrauen auf Rußland eine unbefriedigende Antwort gab, erklrte fter-reich den Krieg; zugleich aber teilte es den andern Staaten mit, da es keine Eroberungen in Serbien beabsichtige und die Unabhngigkeit deslandes nicht antasten werde. Trotz dieser Erklrung machte Rußland, Serbiens Beschtzer, sofort einen Teil seines Heeres mobil. Die von Berlin nach Petersburg gerichtete Warnung, da Rulands Vorgehen Deutschland zu hnlichen Maregeln zwingen werde, blieb unbeachtet, hauptschlich deshalb, weil die russische Regierung inzwischen erfahren hatte, da sie in jedem Falle, auch wenn es zum Kriege komme, auf den Beistand Frankreichs und Englands rechnen konnte. Diese Gewiheit gab am Hose von Petersburg der von dem Grofrsten Nikolaus und dem Minister Sasonow gefhrten Kriegspartei das bergewicht. So nahm das Verhngnis seinen Gang. Anstatt die kriegerischen Vorbereitungen einzustellen, ordnete Rußland die Mobilmachung seines ganzen Heeres an. Da richtete die deutsche Regierung am 31. Juli an Rußland eine letzte Erklrung (Ultimatum): wenn Rußland nicht binnen 12 Stunden seine Rstungen einstelle, werde auch Deutschland sein Heer kriegsbereit machen. Gleichzeitig erhielt der deutsche Botschafter in Paris den Auftrag, von der franzsischen Regierung binnen 18 Stunden eine Erklrung zu fordern, ob sie in einem russisch-deutschen Kriege neutral bleiben wolle. Wh-reud der franzsische Ministerprsident ausweichend antwortete Frankreich werde tun, was sein Vorteil ihm gebiete , lie Rußland das deutsche Ultimatum unbeantwortet. Deshalb befahl der Kaiser am Nach-mittag des 1. August die Mobilmachung. In diesem Augenblick ber-schritten russische Truppen schon die deutsche Grenze, und dasselbe taten am folgenden Tage, gleichfalls vor der frmlichen Kriegserklrung, die Franzosen. Am 4. August erklrte auch England den Krieg, angeblich weil die Neutralitt Belgiens durch den Einmarsch deutscher Truppen verletzt worden war, in Wahrheit jedoch, weil die englische Regierung, durch geheime Vertrge mit Frankreich und Rußland gebunden war und auf einen leichten und schnellen Sieg rechnete. Um die Anstifter des Mordes von Serajewo der verdienten Strafe zu entziehen, haben Rußland, England und Frankreich einen Krieg entfesselt, der Hunderttausenden das Leben kostete und der Millionen uuer- Inventarisiert unter Isbi . wh 37 V# I

7. Kriegserzählungen für die Kleinen - S. 39

1915 - Wittlich [u.a.] : Fischer
— 39 — eine polnische Vauernfamilie mit einem 10jährigen Knaben, der Jan hieß. Seine Eltern wurden auf der Flucht erschossen. Er begab sich nun zu den österreichisch-ungarischen Soldaten. Bei ihnen machte er sich durch allerlei kleine Dienste nützlich, und alle hatten ihn gern. Einmal hatte man im Schützengraben Mangel an Patronen. Wegen des heftigen feindlichen Kugelregens aber war es den Soldaten unmöglich, frische Munition herbeizuholen. Da bot sich der Knabe an, es zu tun. Seine Bitte wurde ihm abgeschlagen, weil die Gefahr zu groß war. Auf einmal schlich er heimlich davon, und bald kehrte er mit Munition zurück. In der Nähe des Schützengrabens traf ihn eine feindliche Kugel. Trotzdem eilte er weiter, bis er endlich, noch mehrmals getroffen, zusammenbrach. Rasch wurde die Munition in Sicherheit gebracht. Infolge der schweren Verwundung starb der brave Knabe bald darauf im Lazarett. 76. Das Heldenmädchen von Rawaruska. In den ersten Tagen des Monats September 1914 entbrannten bei Rawaruska in Galizien heiße Kämpfe zwischen den Österreichern und Russen. Die glühende Sonnenhitze machte den Kampf noch anstrengender. Brennender Durst quälte die mutigen Streiter. Ihnen brachte ein zwölfjähriges Mädchen aus der Nähe Hilfe. Rosa Zenoch ist sein Name. Das Mädchen hatte sich auf das Schlachtfeld begeben, um auch etwas für das bedrängte Vaterland zu tun. Trotz der großen Gefahr trug es immer wieder Trinkwasser bis in die vordersten Reihen der österreichischen Soldaten. So erquickte es manchen, der schon am Verschmachten war. Es setzte sein Liebeswerk fort, bis ihm eine Schrapnellkugel einen Fuß zerschmetterte. Rosa wurde nun nach - Wien ins Lazarett gebracht. Aber schon während der Fahrt mußte ihr der Fuß abgenommen werden. Kaiser Franz Joseph hörte von ihrem Heldenmut. Er ließ ihr nebst einer Geldspende ein kostbares Halsband überreichen,' auch versprach er, für ihre Zukunft zu sorgen.

8. Der Weltkrieg - S. 103

1916 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
103 ja Frderung der leitenden Staatsmnner und unter Fhrung jener gewissen-losen Kriegshetzer in einen frmlichen Blutrausch versetzt, der dem König die Revolution und allen Gemigten berfall und Mord androhte. Von dieser Stimmung getragen, beschrnkte sich nun die italienische Re-gierung nicht mehr auf die Forderung der Abtretung des unerlsten Italiens", sondern beanspruchte andere alte sterreichische Erblande an den sdlichen Grenzen der Monarchie als Preis dafr, da Italien den in heiem Kampfe stehenden Bundesgenossen nicht in den Rcken falle. Es verlangte die nnbe-dingte Preisgabe des Trentino mit Einschlu des urdeutschen Bozen, eine be-deutende Grenzberichtigung am Jsonzo, die Abtretung der sdlichen dalmatischen Inseln, die Umwandlung von Trieft in einen Freihafen, sowie freie Hand in Albanien und stellte dazu die Bedingung, da alle Abtretungen sofort vollzogen wrden. Obwohl diese Forderungen fr sterreich unerfllbar waren, brach es die Verhandlungen nicht ab, und in dem Bestreben, die dauernde Freund-schaft zwischen sich und Italien zu sichern, entschlo es sich zu weitgehenden Konzessionen, sogar solchen territorialer Natur, indem es sich zur Abtretung von Gebieten mit italienischer Bevlkerung bereit fand. Aber dieses Entgegen- ' kommen sterreichs, das fr die Donaumonarchie groe und schmerzliche Opfer bedeutete, wurde mit Hohn abgewiesen. Whrend die Verhandlungen noch schwebten, kndigte Italien den Bndnisvertrag mit sterreich, und am 23. Mai lie es in Wien eine Kriegserklrung berreichen, die so erbrmlich begrndet war, wie noch keine der Kriegserklrungen in diesem Weltkampfe. Italien hatte damit in der Stunde der Gefahr feine Bundesgenossen nicht nur im Stich gelassen, sondern war mit fliegenden Fahnen in das Lager ihrer Feinde bergegangen. Es hatte sich des freventlichsten Bruches von Treue und Glauben schuldig gemacht, und unauslschlich wird ihm in der Geschichte der Makel des verchtlichsten Verrates, den die Geschichte kennt, aufgeprgt sein. 2. Deutfcblands Stellung. Italien hatte versucht, indem es immer nur auf sterreich abzielte, Deutschland aus dem Spiel zu lassen. Natrlich war das ein vergebliches Unterfangen. Deutschlands Vertreter bei der italienischen Regierung, der ehemalige Reichskanzler Fürst Blow. der wieder in den aktiven Staatsdienst zurckgetreten war, hatte seine ganze diplomatische Geschick-lichkeit, seine genaueste Kenntnis der italienischen Persnlichkeiten und Verhlt-nisse in unermdlicher Arbeit fr die Verstndigung aufgeboten. Jetzt, als sich alle Mhe vergeblich erwies und Italien durch feinen vom Zaun gebrochenen Krieg auch das Bndnis mit uns ohne Recht und Grund zerrissen hatte, wurden auch unserseits die diplomatischen Beziehungen mit Italien ab-gebrochen. ^ Fürst Blow verlie Rom. Eine Kriegserklrung ist nicht erfolgt. 3. Die Huf nhme des Verrats in fterreicb-Ungarn. In sterreich rief die Lsung der Spannung eine nie gesehene Begeisterung fr den Krieg hervor. Trotz des Bnndesverhltniffes war man besonders in Tirol seit langem aus die Mglichkeit vorbereitet, da Italien einmal den berfall versuchen werde, und druend blickten die Forts und ihre Batterien von den Bergen herunter in das falsche Land als ein beredtes Zeugnis fr das Zu-trauen, das man zu diesem Bundesgenossen hegte. Jetzt war das eingetreten, *" was man erwartete, und das Gefhl der Befreiung und Erhebung ging durchs Land. Heiligen Zorn im Herzen, zogen die Tiroler Freifcharen nach Sden

9. Teil 1 - S. 18

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
18 Zweiter Abschnitt. amerikanische Brot und Fleisch teurer zu verkaufen. And da ist dies nun auch nicht mehr billiger als das, was unsere deutschen Landwirte verkaufen. Darum gehen nun die Leute gerade so gern zu den deutschen Landwirten einkaufen, und diese können ihre Äcker weiter bestellen. Als nun der Krieg ausbrach und aus Rußland und Amerika nichts mehr herankam, da hatten wir doch unsere eigenen Landwirte, die viel Fleisch und Brot erzeugten. Da mußten wir uns wohl ein wenig einschränken, weil das vom Ausland kommende Essen fehlte, aber wir brauchten doch nicht zu verhungern, wie wir's gemußt hätten, wenn unsere Landwirte nicht mehr Getreide bauten und Vieh züchteten. Der Zoll aber, den man an der Grenze für Korn und Vieh zahlt und der unsere Landwirtschaft geschützt hat, heißt Schutzzoll. Gegen den Schutzzoll haben auch viele Leute gescholten, weil sie doch seinetwegen das Essen teurer bezahlen mußten. Aber was wäre nun ohne ihn geworden? Wir hätten freilich früher billiger zu leben gehabt. Aber unsere eigene Landwirtschaft hätte inzwischen aufgehört und, sowie der Krieg ausbrach, wäre Hungersnot in Deutschland gewesen. Da hätten wir uns einfach besiegt erklären müssen. Da ist es doch gut, daß unser Kaiser nicht nur mit einem starken Äeer und einer größeren Flotte, sondern auch mit dem Schutzzoll für eine fleißige und ertragreiche Landwirtschaft den siegreichen Krieg vorbereitet hat. Weil er den Frieden gehalten hat, obwohl die anderen hetzten und sich zu einem hinterlistigen Überfall rüsteten, darum ist Wilhelm Ii. ein Friedenskaiser, weil er aber inzwischen alles gut und sorgsam für einen Krieg vorbereitet hat, darum ist er auch unser Kriegskaiser. Merkworte: Franzosen altes Soldatenvolk: ruhmsüchtig. Ludwig Xiv. und Napoleon I. Deutschland damals uneinig. Deutschland seit 1870 einig. Frankreich besiegt, rachsüchtig. Rußland arm, weil Volk und Adel träge sind. Erobern immer Land, um Geld zu erhalten. Wollen offenen Äafen: Hamburg oder Konstantinopel. Österreich will sich nicht umklammern lassen. - Feindschaft gegen Deutschland und Österreich.

10. Wie es zum Weltkrieg kam - S. 16

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
16 Italiens Treubruch Serbien einen aggressiven Hst gegen Rußland bar. Diese Behauptung roirö durch die Vorbereitungen Rußlands für den Angriffskrieg gegen die beiden Zentralmächte widerlegt. Italien entschuldigte seine Neutralität ferner mit einem Hinweis auf die Gefahren des Weltkrieges angesichts seiner exponierten geographischen Lage — gemeint sind die Englands Angriff preisgegebenen Rüsten — und kam damit der Wahrheit näher, wir durften aber zum wenigsten wohlwollende Neutralität erwarten. 3n diesem Sinne telegraphierte König Viktor (Emanuel Iii. am 2. Hugust an Kaiser Franz Joseph : „Ich brauche nicht zu versichern, daß Italien, welches alle nur möglichen Anstrengungen unternommen hat, um die Aufrechterhaltung des Friedens zu sichern, und alles, was in seiner Ttlacht liegt, tun wird, um möglichst bald an einer Wiederherstellung des Friedens mitzuhelfen, gegenüber seinen Verbündeten eine herzlich freundschaftliche Haltung bewahren wird entsprechend dem Dreibundsvertrage und seinen aufrichtigen Gefühlen und den großen Interessen, die es wahren muß." Italien erbat sich aber bereits im Hugust gewisse Entschädigungen für den Fall, daß (Österreich-Ungarn im Kriege seinen Länderbesitz auf dem Balkan vergrößere. Die Verhandlungen hierüber wurden im Dezember von neuem aufgenommen. Sie führten endlich zu dem Ergebnis, daß sich Österreich-Ungarn schweren Herzens dazu entschloß, kampflos auf Gebiete zu verzichten, die seit Jahrhunderten unter dem Habsburgischen Zepter standen. Der Reichskanzler teilte am 18. Mai im Reichstage mit, welche Zugeständnisse unser Verbündeter an Italien machen wollte. Die wichtigsten waren: Hb-tretung von Welschtirol und dem westlichen Ufer des Isonzo; Triest sollte zur freien Stadt erhoben werden, Italien bekam 'freie Hand in Hibanien und den wertvollen Hafen valona. Deutschland sicherte die loyale Husführung der Bestimmungen ausdrücklich zu. Somit waren die irredentistischen wünsche Italiens von Österreich-Ungarn vollständiger befriedigt worden, als Italien je erwarten durfte. „(Dhne einen Tropfen Blut, ohne das Leben eines einzigen Italieners zu gefährden, konnte Italien die lange Liste der Konzessionen haben" (von Bethmann Hollweg am 18. Ittai). Trotzdem entschloß sich am 4. Mai das Kabinett Salanöra, ohne auf ein letztes Hn-gebot Österreich-Ungarns zu antworten, den Bündnisvertrag zu kündigen, den Italien noch am 5. Dezember 1912 als bis zum 8. Juli 1920 bestehend festgesetzt hatte. Diese rechtswidrige Hufhebung des Dreibundvertrages wurde von der österreichisch-ungarischen Regierung in der Note vom 21. Mai nicht anerkannt, worauf am 23. Mai der italienische Botschafter die Kriegserklärung überreichte. Deren wichtigste Stelle, die vom Kriegsgrund handelt, bringt eine hohle Phrase: „Fest entschlossen, mit allen Mitteln, über die sie verfügt, für die Wahrung der italienischen Rechte und Interessen Sorge zu tragen, kann die
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