vom 16. bis 18. Oktober. Hier kämpften 300000 Verbündete gegen 200 000 Franzosen und 1000 Kanonen öffneten rhre Feuerschlunde. 42000 Verbündete und 38000 Franzosen bedeckten das Schlachtfeld; 300 Kanonen, 1000 Wagen und 7 Adler wurden erbeutet. Dre Rhem-buudstruppeu gingen jetzt auch zu den Verbündeten über. Am 19. Oktober der Einzug in Leipzig. Ant 30. Oktober wrrd Napoleon von dem bairischen General Wrede bei Hanau bekämpft. —
In der Neujahrsnacht 1814 ging Blücher der Canb über den Rhein, während die übrigen Armeeen an andern Punkten folgten. Nach mehreren Schlachten, die für Napoleon meist unglücklich ausfielen, kamen die siegreichen Heere den 29. März vor Paris, erstürmten den Montmartre, und schon den 31. März 1814 wurde die Stadt übergeben. Kaiser Alexander und Friedrich Wilhelm hielten ihren Einzug. Der französische Senat sprach am 2. April Napoleons Absetzung ans, und Ludwig Xviii. bestieg den Thron. Napoleon erhielt die Insel Elba als Eigentum. ^ t .
Der Wiener Kongreß war eröffnet, als 1815, die Kunde kam, Napoleon fei wieder in Frankreich. Da drangen die Preußen unter Blücher und die Engländer unter Herzog Wellington in die Niederlande ein, die Österreicher sammelten sich am Oberrhein, und die Russen sollten über den Mittelrhein gegen Frankreich vorgehen. Schlacht bei Ligny am 16. Juni 1815, wo Napoleon sich auf Blücher warf, und am 18. Juni Schlacht bei Belle-Alliance, wo Napoleon von den Engländern und Preußen gänzlich geschlagen wurde. Seine Verfolgung durch die Preußen. Am 7. Julr 1815 rückten die Verbündeten zum zweitenmale in Paris ein, und es erfolgt der zweite Pariser Fnede,. Napoleon wurde nach der Insel St. Helena gebracht, wo er den 5. Mai 1821 starb. Blücher starb am 12. September 1819 zu Krieblowitz bei Breslau und liegt dort begraben.
Am 7. Juni 1840 starb Friedrich Wilhelm 111. und wurde an der Seite seiner Gemahlin Lonise zu Charlottenburg beigesetzt.
Friedrich Wilhelm It., 1840 bis 1861. Die feierliche Huldigung in Königsberg und Berlin und die Berufung der Landstände 1847. — 1848 und 1849 die Revolution in fast ganz Europa. —1850 wurde die Verfassung des Staates eingeführt; das Krankenhaus Be-
4*
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Wrede Napoleon Alexander Alexander Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleons Ludwig_Xviii Ludwig Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Helena Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Hanau Rhein Paris Napoleons Elba Frankreich Wellington Niederlande Frankreich Paris Breslau Charlottenburg Königsberg Berlin Europa
99
zum Theil sogleich von ihren rechtmäßigen Herren wieder i» Besitz gr.
nominen wurden.
Indeß ivaren auch in Spanien die Franzosen allmälich besiegt und
vertrieben und Wellington stand nach dem entscheidenden Siege bei
Vittoria bereits mit dem englisch-spanischen Heer an den Grenzen
Frankreichs.
In der Neujahrsnacht ans 1814 ging Blücher bei Mannheim
und Koblenz über den Rhein, Schwarzenberg mit dem Haupthecr
überschritt ihn bei Basel. Blücher siegte bei Brienne und Laon,
Schwarzenberg bei Arcis; Vortheile, welche Napoleon über einzelne
Hcerabtheilnngen gewann, konnten nichts mehr entscheiden, und am 31.
März zogen die Verbündeten, nach Erstürmung des Montmartre, sieg-
reich in Paris ein Napoleon wurde nun abgesetzt und nach der Insel
Elba, die er zum Eigenthnm erhielt, verbannt, die Bourbonen zurück-
gernseu und Ludwig Xvhl , Bruder des Hingerichteten Königs, gab
Frankreich durch die Eh arte eine neue Verfassung.
Durch den ersten Pariser Frieden wurde Frankreich auf die Grenzen
von 1792 zurückgeführt, dem Papste der Kirchenstart zurückgegeben; auch
das übrige Italien kehrte unter seine rechtmäßigen Fürsten zurück, mit
Ausnahme Neapels, welches. Mnrat verblieb, der sich schon früher von
Napoleon losgesagt hatte. 1815 verlor er cs aber doch und wurde später
erschossen. Die ehemalige Republik der Niederlande nebst Belgien wurde
ein Königreich unter Wilhelm l. von Oranien.
Während die Monarchen auf dem Cougreß zu Wien die Verhält-
nisse Europas ordneten, landete Napoleon unerwartet in Frankreich am
1. März 1815, wurde vom Heer mit Begeisterung empfangen und sah
sich bald im Besitz von ganz Frankreich. Aber schon nach 100 Tagen
wurde seine Herrschaft durch die zuerst auf dem Kampfplatz erscheinenden
Preußen und Engländer unter Blücher und Wellington in der Schlacht
bei Belle Allianccoder Waterloo zertrümmert, den 18. Juni 1815.
Er selbst wurde als Gefangener Europas nach der Insel Helr-na gebracht,
wo er am 5. Mai 1821 starb.
Durch den zweiten Pariser Frieden ivnrde Frankreich auf die Gren-
zen von 1790 zurückgeführt; leider scheiterte der Antrag Preußens, auch
Elsaß und Lothringen wieder zu Deutschland zu bringen an dem Wider-
stand Englands und Rußlands. Die Wiener Eongreßacte ordnete die
europäischen Staatenverhältnisse, jedoch nicht zu allgemeiner Zufriedenheit.
Die 38 Staaten Deutschlands wurden zum deutschen Bund vereinigt
welchen der Bundestag zu Frankfurt repräsenlirt.
§. 50. Europa von 181.5— 1830.
Jin Gefühl des Dankes gegen Gott schlossen die Monarchen von
Oesterreich, Preußen und Rußland den heiligen Bund, durch
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Extrahierte Personennamen: Vittoria Napoleon Napoleon Ludwig_Xvhl Ludwig Napoleon Wilhelm Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Wellington Frankreichs Mannheim Rhein Schwarzenberg Basel Laon Schwarzenberg Paris Elba Frankreich Frankreich Italien Neapels Wien Europas Frankreich Frankreich Wellington Europas Frankreich Lothringen Deutschland Englands Deutschlands Frankfurt Europa Oesterreich
Rechnung tragen wollte, ließ sich znin Krieg gegen Oesterreich verleiten.
Doch die Italiener wurden von dein greisen aber kräftigen Feldmarschall
Radetzky bei Ln st oz za und Novara besiegt, und auch Venedig
uinßte sich nach langem Kampf ergeben.
In Deutschland forderte man zuerst in Baden die von der De-
uwkratie aufgestellten Gewährschasten der Volksfrcihcit, Preßfreiheit,
Schwurgerichte und Bürgerwehr und ein , deutsches Pa rl enicnt."
Bald folgten die Aufstände in Wien und Berlin und der Zusammen,
tritt der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt a.,M , die
Wahl des Erzherzogs Johann zum Reichsverwescr, Abschaffung des
Bundestags, die Erklärung der Volkssonvcrünität, die, zwar ans andern
Ursachen entstandene, aber von der Nationalversammlung unterstützte Er-
Helling von Schleswig-Holstein gegen die Unbill der in Dänemark
zur Herrschaft gelangten Demokratie, der furchtbare, nur mit russischer
Hilfe Unterdrückte Aufstand in Ungarn, die slavischen Bewegungen, der
Barrikadenkampf in Wien und Erstürmung der Hauptstadt, worauf
Kaiser Ferdinand die Regierung seinem Neffen Franz Joseph abtrat.
In Frankfurt wurden iirdes; die Grundrechte und die Reichsverfas-
snng festgestellt, und König Friedrich Wilhelm Iv. der 1840 seinem
Vater gefolgt war, zum Erbkajscr erwählt, der aber die Wurde ablehnte.
Hieraus erfolgte demokratische Ansstände in Sachsen, Baden und der
Pfalz wurden durch preußische Heere niedergeworfe». Nachdem Erzher-
zog Johann seine Würde niedergelegt hatte, und die meisten Negierungen
ihre Unterthanen von Frankfurt abriefen, zog sich das ans der Zinken
bestehende Rumpfparlament nach Stuttgart, Ivo es zrir Anstösnng ge-
zwungen wn.de.
In Frankreich brachte der Staatsstreich vom 2. Dezember 1851
Louis Napoleon ans den Kaiserthron. Durch enges Anschließen an
England suchen diese beiden West mächte das Ucbergewicht in der
europäischen Politik zu erlangen.
In Deutschland hatte Preußen durch Stiftung der Union und
das Erfurter Parlament einen Versuch zur Gründung des Bundes-
staates gemacht. Oesterreich, Baiern, Sachsen. Hannover und Würtem-
bcrg schlossen ein Gcgenbündniß, und schon standen die Heere sich schlag-
fertig gegenüber, als man sich zu Olmüst einigte und endlich zum
alten Bundestag zurückkehrte.
Preußen, durch d..s Ministerinm Brand en bürg-Mauten ffel
ans den Händen der Dcniokratie gcrett t. behielt eine konstitutionelle Ver-
fassnng; Oesterreich centralisirte die verschiedenen Länder der Monarchie
zu einem Staat.
Ob das, was seitdem zur Herstellung der Ordnung, zur Verbesserung
der hervor retcndcn Mängel, 'zur Sicherung der bestehenden Zustände
geschehen ist, Bestand haben wird, und ob die Zukunft uns Besserung oder
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Extrahierte Personennamen: Feldmarschall
Radetzky Johann Johann Helling Ferdinand Ferdinand Franz_Joseph Franz Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Johann Johann Ivo Louis_Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Venedig Deutschland Baden Wien Berlin Frankfurt Schleswig-Holstein Dänemark Ungarn Wien Frankfurt Sachsen Baden Frankfurt Stuttgart Frankreich England Deutschland Oesterreich Baiern Sachsen Oesterreich
íh
§. 47. Die französischen Rrvolntionskriege.
Seit jener oben erwähnten Kriegserklärung an Oesterreich, wo jetzt
Franz Ii herrschte, hatte sich ein Krieg entzündet, an dein nach der
Hinrichtung des Königs fast ganz Europa thcilnahm.
Die Preußen drangen in die Champagne, die Oesterreicher in Flan-
dern ein, wurden aber durch Mangel und Krankheiten zmn Rückzug
gezwungen. Durch den Sieg bei Jema pp es eroberten die Franzoseil
die österreichischen Niederlande, verloren sie aber später wieder. Erst 1794
fing das Glück an, sich ihnen mehr zuzuwenden. Sie gewannen bei
Fleurus einen Sieg, durch den sie Belgien anss Nene gewannen, dessen
Einverleibung mit Frankreich dekretirt wurde. In den Niederlanden
gründeten sie nach Vertreibung des Erbstatthalterseine b ata vische Re-
publik. Eben jetzt schloßen Preußen und Spanien zu Basel Frieden
mit Frankreich, Juli 1795. Nun rüstete der Convent zwei Heere gegen
Oesterreich, die unter Jonrdan und Moreau ins südliche Deutschland
eindrangen, aber vom Erzherzog Karl über den Rhein zurückgeworfen
wurden.
Jndosscn ijsluc Kaiserin Ka tbnrina von Rußland nach glücklich beende-
tem Tmknckiieg ihren Einfluß auf Polen immer inehr ausgedehnt. Ala die Polen
sich nun eine bessere Verfassung geben und die Königswürde erblich machen woll-
ten, schritten Rußland und Preußen zur zweiten Theilung, 1793. Als hierauf
die Polen unter Thaddäus Ko-ziusko ssch zum verzweifelten Widerstand er-
hoben, wurde nach Besiegung derselben der Rrk vollends unter die drei Mächte
getheilt. Die Weichsel wurde die Grenze zwischen Preußen und Oesterreich, der
Riemen zwischen Prenßeu und Rußland, der Bug zwischen Rußland und Oesterreich.
In der Vendcke, die sich für Ludwig Xvii, den Sohn des hin-
gcrichteteten Königs her starb 10 Jahr alt im Gefängniß) erhoben hatte,
wurde der Ansstand nach Zjähriger tapferer Gegenwehr durch Ho che
unterdrückt.
Bei der Belagerung von Tonion zeichnete sich zuerst als^Artille-
rieoffizier Napoleon Bon aparte ans, (geb. zu Ajaceio ans Korsika
1768). Bald daraus siegte er in Paris mit den Truppen des Convents
über die Sektion der Bürger, die sich erhoben hatten, und empfahl sich
dadurch dem neuen Direktorium.
Nun wurde er als Obergeneral nach Italien geschickt, 1796, und
führte dort sein Heer von Sieg zu Sieg, bei Montenotte, Lodi (Erstür-
mung der Addabrücke), Arcole, Rivoli. Sardinien, Neapel, der Papst muß-
ten den Frieden theuer erkaufen durch Abtretungen, Geld und Kunst-
schätze. Die Republik Venedig wurde vernichtet, und Oesterreich mußte im
Frieden zu Eampo -Formio Belgien und die Loinbardei gegen einen
Theildes venetianischen Gebietes abtreten, 1797. Ans den eroberten Ländern
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Extrahierte Personennamen: Franz_Ii Franz Karl Karl Ludwig_Xvii Ludwig Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Europa Belgien Frankreich Spanien Basel Frankreich Oesterreich Deutschland Rhein Polen Polen Oesterreich Oesterreich Korsika Paris Italien Arcole Rivoli Sardinien Neapel Venedig Oesterreich Belgien
96
Eugen Be auharnoi s, znni Viccköuig. Ferner machte er seinen Bru-
der Joseph zum König von Neapel, Ludwig zum König von Holland.
Gegen solche Gewaltstreiche stiftete England mit Oesterreich, Rußland
und Schweden die dritte Coalition, 1805. Mit unerwarteter Schnel-
ligkeit aber drang Napoleon in Deutschland ein, nahm in Ulm ein öster-
reichisches Heer unter Mack gefangen, besetzte Wien, besiegte in der
Dreitaiserschlacht bei Austerlitz im Dezember 1806 die Oesterrei-
cher und Russen, worauf Kaiser Franz im Frieden zu Preßbnrg Vene-
dig und Tyrol abtreten musste.
Schon in diesem Kriege waren Baiern, Baden und Wnrtemberg
mit ihm verbündet; jetzt erklärte er 16 der deutschen Fürsten für sonverain,
stiftete mit denselben den Rheinbund und erklärte sich znm Protektor
desselben, 1806. Dies führte zur Auflösung des fast l00 0jäh-
rigen deutschen Reichs. Kaiser Franz ll. legte die deutsche Kaiser-
krone nieder und erklärte sich znm Kaiser von Oesterreich. Nun erklärte
Preußen, welches bisher ruhig zugesehen hatte und sogar durch die ge-
zwungene Annahme Hannovers mit England in Streit verwickelt war,
den Krieg. Aber durch die unglückliche Schlacht bei Jena und Aner-
städ t, den 14 Oktober 1800, durch die Besetzung Berlins, sowie durch
die gemeinsam mit den Russen verlorenen Schlachten bei Fried land
und Ey lau 1807, sah es sich znm Frieden zu Tilsit gezwungen.
Durch denselben verlor Preußen alles Land bis an die Elbe, woraus,
verbunden mit Kassel, Hannover und Brannschweig, Napoleon für seinen
Bruder Jerome das Königreich Westphalen bildete. Preußen blieb
von den Franzosen besetzt und mußte schwere Contribntionen zahlen.
Während dieses Krieges verordnete Napoleon die Continentalsp erre,
durch welche er den englischen Handel vernichten wollte, woraus sogar
Kaiser Alexander 1. der seinem Vater Paul 1801 gefolgt war, ein-
ging. Die Engländer aber bombardirten Kopenhagen und nahmen die
dänische Flotte weg. Sachsen, vorher mit Preußen verbündet, trat znm
Rheinbünde und wurde, wie früher schon Baiern und Würtemberg, znm
Königreich erhoben. Auch wurde König Friedrich August znm Groß-
herzog von Warschau ernannt, welches ans den Preußen abgewon-
nenen polnischen Ländern gebildet war.
In Portugal wurde das Haus Braganza gestürzt, in Spanien die
Bourbonen zur Abdankung gezwungen, 1808, und Napoleons Bruder
Joseph znm König ernannt, der dagegen Neapel seinem Schwager-
Joachim M ii v a t übergab. Dies entzündete ans der pyrenäischen Halb-
insel einen allgemeinen Aufstand, der von einem englischen Heer unter
Wellesley (nachher Herzog von Wellington) unterstützt wurde.
Diesen Kampf mußte Napoleon seinem Bruder überlassen und schnell
gegen Oesterreich ziehen, welches ihm den Krieg erklärt hatte, 1809. Mit
Rheinbnndstrnppen siegte er bei Regensbnrg, Landshnt, Eckmühl
nahm Wien ein, und verlor zwar gegen Erzherzog Karl die Schlacht bei
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Extrahierte Personennamen: Eugen Joseph Ludwig_zum_König Ludwig Napoleon Franz Franz Franz_ll Franz Napoleon Napoleon Alexander Friedrich_August_znm_Groß- Friedrich August Napoleons Joseph_znm_König Joachim_M Napoleon Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Holland England Oesterreich Schweden Deutschland Ulm Wien Oesterrei- Baden Wnrtemberg Rheinbund Oesterreich England Jena Berlins Kassel Hannover Sachsen Rheinbünde Würtemberg Warschau Portugal Haus_Braganza Spanien Napoleons Neapel Wellington Oesterreich Wien
Die Angriffe der Franzosen ans Neapel wurden abgeschlagen und Franz
mußte zu Cambray Frieden schließen. Habsburgs Einfluß auf Ita-
lien blieb gesichert und Karl empfing 1530 zu Bologna die lombar-
dische, sowie die Kaiserkrone. Er war der letzte, deutsche Kaiser, der vom
Papste gekrönt wurde. Weniger glücklich waren die Kämpfe gegen die
Türken in Ungarn, das größtentheils in ihren Händen blieb. Gegen den
Seeräuber Chairadin Barbarossa, der sich Algiers und Tunis be-
nrüchtigt hatte, unternahm Karl 1535 einen Zug, eroberte Tunis und
gab es seinem früheren Besitzer unter spanischer Hoheit zurück. Ein
zweiter Zug gegen Algier 1541 mißglückte durch Schuld der ungünsti-
gen Jahreszeit.
Unter dem Vorwände, die deutsche Freiheit gegen die Willkühr des
Kaisers zu schützen und den Protestanten beiznstehen, bemächtigte sich der
mit Moritz non Sachsen verbündete H ei nr i ch Ii. von Frankreich
dcrstädte Metz, Toulnnd Verdun,die ihm im Friede» von Ehatean
E am br esis überlassen werden mußten. Das war der erste Raub, den
Frankreich an Deutschland beging.
Die größten Hoffnungen zur Ausgleichung der Religionswirren in
Deutschlen d setzte Karl ans ein allgemeines Eoncilium, welches im
Dezember 1545 zu Trient eröffnet wurde. Dieses wurde aber ans
Mißtrauen gegen Papst und Kaiser, von den protestantischen Reichs-
ständen verworfen Sie verlangten ein gerechtes Eoncilium deutscher
Nation. Der Kaiser erklärte aber diese Verwerfung für Verachtung
seiner Majestät und beschloß, Gewalt gegen sie zu brauchen.
Am Vorabend dieses Krieges, der der Schmalkaldische genannt
wird, starb in seinem Geburtsort Cisleben der Glanbensheld Luther
am 18. Februar 1546. In dem nun von den Protestanten begonne-
nen Krieg hätten sie leicht den noch nicht gerüsteten Kaiser besiegen können
wenn nicht Zwietracht und Unentschlossenheit unter ihnen geherrscht hätte.
Sie trennten sich und zogen in ihre Länder, während der Kaiser die
oberländischen Städte brandschatzte. Hieraus rückte er rasch in Sachsen
ein, nahm den Kurfürsten Johann Friedrich in der Schlacht bei
Mühlberg gefangen und erklärte ihn seines Landes für verlustig,
welches er dem mit dem Kaiser verbündeten Herzog Moritz von Sach-
sen gab, 1547. Ebenso wurde Landgraf Philipp von Hessen in ge-
fänglicher Haft gehalten. Da.der Kaiser nun die Oberhand zu haben
glaubte, erließ er das sogenannte Interim, eine Verordnung, wie es
in der Religion bis auf Weiteres gehalten werden solle. Da sich die
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Cambray Karl Karl Chairadin_Barbarossa Barbarossa Algiers Karl Karl Moritz Karl Karl Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz_von_Sach- Philipp_von_Hessen Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Habsburgs Bologna Ungarn Tunis Algier Sachsen Frankreich Frankreich Deutschland Deutschlen Sachsen Mühlberg
wurde eine ligurischc und eine cisal Pini sehe Ncpnblik geschaffen.
Vom deutschen Reich verlangte Frankreich die Abtretung des linken
Rheinnsers Nach Gefangennehnmng des Papstes P i ns Vl.^wnrde
der Kirchenstaat in eine römische Republik, die Schweiz in eine hel-
vetische verwandelt.
Da das Direktorium, das weder gefürchtet noch geachtet war, den
siegreichen General fürchtete, schickte es ihn mit einem Heer nach Aegyp-
ten, um cs zu erobern. Cr landete am 1. Juli 1798, eroberte Alexan-
drien, siegte über die Mamelucken bei den Pyramiden und gewann
daniit Kairo und fast ganz Egypten. Während dessen wurde aber seine
Flotte von den Engländern unter Nelson bei Abnkir vernichtet. Ein
Zug nach Syrien scheiterte durch Sidney Smiths tapferer Vertheidi-
gung von Acre; da übergab er den Oberbefehl an Kleber, entkam
glücklich durch die kreuzende englische Flotte im August 1799 nach Frank-
reich, lvo ihn eine große Parthei mit Sehnsucht erwartete.
In seiner Abwesenheit hatten Oesterreich, Rußland, Neapel und die
Pforte 1798 die zweite Eoalition geschlossen. Im Beginn des Krieges
hatten die Franzosen Neapel und Toskana erobert, bald aber wurden sie
überall zurückgedrängt. Erzherzog Karl trieb Ionrdan überden Rhein,
der russische Feldherr Snwarow nahm durch seine Siege, über Mo-
reau ganz Italien Zwar zog Snwarow nach einem kühnen Zug über
die Alpen in der Schweiz den kürzeren, und Kaiser Paul, unzufrieden
über England, rief sein Heer zurück-, doch blieb Italien den Franzosen
verloren. Da erschien Bonaparte, stürzte das Direktorium und errichtete
den 24. Dezember 1799 die E onsnl arr egiern n g, indem er selbst als
erster Eonsnl an die Spitze fiat Darauf schickte er Moreau nach
Deutschland, der siegreich bis Wien vordrang; er selbst ging über den
großen Bernhard nach Italien, eroberte dasselbe durch den glänzenden Sieg
bei M a r e n g o, 1890, und erzwang den Frieden von Z ü n ev i ll e
den 9. Februar 1801.
Adttclung dk6 liiiffii Nhnnufcvs an Frankreich: Entschädigung der deutschen
Zinsten auf Kesten der geistlichen Stände und Reichsstädte. Mit England wurde
1802 zu Amiens Fiicde geschlossen.
§. 48. Napoleons Herrschaft-
Bonaparte schaffte mm mit Kraft mib Klugheit Ordnung in dem
zerrütteten Frankreich, stellte die Kirche wieder her, ließ sich 1802 zum
lebenslänglichen Eonsnl und, nachdem er eine republikanische Verschwö-
rung durch Moreans Verbannung, sowie eine royalistische durch Piche-
gri'ls Tod beseitigt hatte, 1804 als Napoleon !. zum Kaiser der Fran-
zosen erklären. Hetrnrien mid die ligurischc Republik vereinigte er mit
Frankreich, machte Italien zum Königreich und ernannte seinen Stiefsohn,
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Extrahierte Personennamen: Sidney_Smiths August Karl_trieb_Ionrdan Karl Snwarow Snwarow Paul Bernhard Napoleons Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Rheinnsers Kairo Syrien Frank- Oesterreich Neapel Toskana Rhein Italien England Italien Deutschland Wien Italien Frankreich Amiens Napoleons Frankreich Fran- Frankreich Italien
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Aspern, zwang aber durch den darauf folgenden Sieg bei Wagram
Oesterreich zum Frieden von Wien.
Okstkrrki'ch verlor Salzburg seine polnischen, italienischen und dalmatischen
Besitzungen. Tyrol, das sich für den alten Herrn unter Andreas Hofer erhoben
hatte und nur mit Mühe unterworfen war, blieb theils bei Baicrn, theils wurde
es zu Italien geschlagen. Hofer wurde zu Mantua erschossen.
Um seiner Herrschaft dei! Anschein seiner Legitimität zu geben, ver-
mählte sich Napoleon nach Scheidung von seiner Gemahlin Josephine,
mit Marie Lonise von Oesterreich. Bald vereinigte er Etrurien,
Holland, das nördliche Westphalen, Berg, Ostfriesland, Oldenburg und
die Hansestädte mit Frankreich und stand so, da alles übrige, außer
England, von ihm abhängig war, ans dem Gipfel seiner Macht,
§. 49. Napoleons Sturz.
Die Herrschaft Napoleons, der keine Rechte achtete und durch
Eroberungssucht und Willknhr immer zu neuen Gewaltthaten getrieben
ward, machte sich den Franzosen anss höchste drückend, den unterjochten
Völkern verhaßt. Als Kaiser Alexander sich von dem Continental-
systeni lossagte und die Räumung Preußens forderte, beschloß Napoleon
den Krieg. ' Mit mehr als 500,000 Soldaten ans allen Ländern Euro-
pas, mit Ausnahme Schwedens, zusammengebracht dringt er im Juni
1812 über den Niemen ins russische Reich ein. Die Russen ziehen sich
zurück und die Polen hoffen bereits ans Wiederherstellung ihres Reiches.
Aber bald reißt Verwirrung im französischen Heer ein, es fehlt an Ver-
pflegung, an geordneter Äerproviantirnng. Während Macdonald mit
dem linken Flügel, großentheils Preußen, gegen die Düna vordringt,
rechts Schwarzenberg mit den Oesterreichern eine ziemlich unthätige Rolle
spielt, rückt der Kaiser selbst in das Herz des russischen Reichs. Bei
Smolensk findet der erste heiße Kampf statt.
Nachdem Kntüsow den Oberbefehl der Russen übernommen, wa-
gen dieselben vor Moskau einen neuen Kampf. In der mörderischen
Schlacht bei Börodino, den 7 September, siegt die Verzweiflung der
an allem Mangel leidenden Franzosen. Am 15. September besetzten sie
Moskau und hoffen nun das Ende aller Mühseligkeiten. Aber die
Russen setzen selbst die Stadt in Brand, (Rostopschin), so daß sich Na-
poleon genöthigt sieht, dieselbe am 18. Oktober zu räumen und den
Rückzug anzutreten. Ans diesem furchtbaren Marsch wurde das schon
durch Noth und Seuchen gelichtete Heer von Hunger und durch die Kälte
eines früh eingetretenen Winters, sowie den unablässig verfolgenden Feind
fast ganz vernichtet. Nach dem schrecklichen Uebergang über die B c-
resl'na, Ende November, verließ Napoleon das Heer und eilte nach
Paris um den Abfall der Verbündeten durch nene° Rüstungen zu ver-
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Extrahierte Personennamen: Andreas_Hofer Napoleon Josephine Marie_Lonise Napoleons Napoleons Alexander Alexander Napoleon Macdonald Schwarzenberg Kntüsow Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Wagram
Oesterreich Wien Salzburg Italien Mantua Oesterreich Etrurien Holland Ostfriesland Oldenburg Frankreich England Napoleons Napoleons Schwedens Smolensk Moskau Börodino Moskau Paris
— 24 —
\6^8 Westfälischer Friede. Brandenburg erhält £)intev=
pommmt, Halberstadt, Minden, Kammin und die Anwartschaft auf Magdeburg.
(655—(660 Schwedisch - Polnischer Erbfolgekrieg. Karl X. Gustav. Kasimir.
(656 Schlacht bei Warschau. Friedrich Wilhelm und Aarlx. Sieger.
(660 Friedrich Wilhelm erlangt die Souveränität in Preußen
durch den Frieden zu Oliva.
(658—(705 Leopold I.
(6^5—(7(5 Ludwig Xiv., 511 Anfang durch Mazarin geleitet, seit (66( Selbstherrscher. Dollendung des 2lbsolutismus in Frankreich. L’etat c’est moi! i Höfischer Absolutismus).
(659 Pyrenäen - Friede. Der Kamm der Pyrenäen Grenze
zwischen Spanien und Frankreich.
(662 —(66^ Erster Türkenkrieg. Itcontecuculi siegt bei St. Gotthard a. d. Raab.
(667—(668 Erster Raubkrieg Ludwigs Xiv. Friede zu Aachen.
Frankreich erhält einen Teil von Flandern mit Lille.
(672—(678 Zweiter Raubkrieg.
(675 Friedrich Wilhelm besiegt die Schweden bei Fehrbellin.
(678 Friede zu Nymwegen. Frankreich erhält die Franche
Comte.
(679 Friede zu St. Germain eit Laye. Friedrich Wilhelm
muß trotz seiner Siege auf Vorpommern verzichten.
Die Reunionskammern.
(68( Straßburg von den Franzosen geraubt.
(685 Aufhebung des Ediktes von Nantes. Tausende von
Hugenotten verlassen Frankreich; viele finden Aufnahme in der Mark.
(685—(699 Zweiter Türkenkrieg.
(685 Belagerung Wiens. Rüdiger von Starhemberg. Karl
von Lothringen. Der Niedergang der türkischen Macht in Europa beginnt.
(686 Einnahme von Ofen.
(69 ( Ludwig von Baden siegt bei Salankemen.
(697 Prinz Eugen siegt bei Zenta.
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TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Karl_X Karl Gustav Gustav Kasimir Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Leopold_I. Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Itcontecuculi Gotthard Raab Ludwigs Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Starhemberg Karl
von_Lothringen Karl Ludwig_von_Baden Ludwig Eugen Eugen Zenta
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Halberstadt Minden Magdeburg Warschau Frankreich Spanien Frankreich Ludwigs_Xiv Aachen Frankreich Lille Schweden Fehrbellin Frankreich Nantes Frankreich Wiens Europa
25 —
1699 Friede zu Karlowitz. Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien,
Slavonien endgültig an Österreich.
\ 688—\697 Dritter Raubkrieg. Grauenvolle Verwüstung der Pfalz.
Der Friede zu Ryswyck läßt Frankreich im Besitz Strafe burgs und der Reunionen im Elsaß.
1688—1715 Friedrich Iii. (I.) Akademie der Wissenschaften. Leibnitz.
1701 18. 3anuar. Friedrich I. König in Preußen.
1 700 Aussterben der Habsburger in Spanien.
1701—\7h Spanischer Erbfolgekrieg.
1704 ittarlborougb und Prinz Eugen siegen bei Böchftädt.
1705—17 U Josef I.
\ 706 Utarlborougt? siegt bei Ramillies, Prinz (Eugen bei Turin.
1708 Schlacht bei Oudcnarde, Sieg der verbündeten Feldherren.
(709 Schlacht bei Utalplaquet, unentschieden.
1710 Zharlborough gestürzt.
1715 u. 1714; Friedensschlüsse zu Utrecht, Rastatt und Baden. Zertrümmerung der spanischen Ideltmonarchie. Frankreichs Übergewicht zurückgedrängt.
I689—1725 Peter der Große. Rußland tritt in die Reihe der Kultur-mächte.
1700—1721 Nordischer Krieg. Schwedens Großmachtstellung sowie sein politischer Einfluß in Deutschland vernichtet.
1700 Karl Xii. besiegt Peter den Großen bei Narva. Gründung
von St. Petersburg.
1706 Friede zu Altranstädt. August der Starke verzichtet auf den
polnischen Thron. Unterstützung der Protestanten in Schlesien.
1709 Karl Xii. bei Pultawa besiegt. Flucht nach der Türkei.
1718 Karl Xii. fällt vor Friedrichshall.
1720 preußen erhält im Frieden von Stockholm Dorpommern bis zur Peene.
1721 Rußland erhält im Frieden zu Nystad die Ostseeprovinzen.
17u—17^0 Karl Vi. Die pragmatische Sanktion.
1716—1718 Erster Türkenkrieg. Prinz Eugen siegt bei Peterwardein und Belgrad. Friede zu Passarowitz. Österreichs größte Ausdehnung.
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TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Leibnitz Friedrich_I. Eugen Eugen Eugen Peter_der_Große Karl_Xii Karl Peter August Karl_Xii Karl Karl_Xii Karl Karl_Vi Karl Eugen Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Kroatien Frankreich Elsaß Spanien Turin Rastatt Baden Frankreichs Schwedens Deutschland Narva Petersburg Schlesien Stockholm_Dorpommern Belgrad