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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 5

1910 - Düsseldorf : Schwann
\. Aus der Römerzeit. Beschaffenheit des Landes. Wo heute bic Stadt Düsselbors mit ihren vielen Sausenden uoit Gciuivcchnei'u, i()vcit breiten Straßen und prächtigen Einlagen (ich ausdehnt, bet lucir uor etwa 2000 ^jobicn ein mit Wäldern und Sümpfen bebccftcs, fast menschenleeres Semb. Der Rhein, noch nicht von Dämmen und Ufermauern eingeengt, floß in mehreren Armen bnrch unsere (Äegenb. Der Hauptarm stojz damals, vom „Alten Rhein" bei llrbenbcich Herkommenb imb die Bogen des heutigen Laufes mehrmals fchneibenb, die Himmelgeister Wiesen und das Dorf Volmerswerth links lafsenb, iibei ^ylehe, dann beut gleichnamigen Wasserlaufe solgenb, bicht am Südwestsriedhofe und den südliche,, Häusern von Hamm vorbei, in westlicher Richtung quer bnrch das jetzige Bett bis au bic Mauern von Neuß (noch 1377); alsdann dem Bogen des Erftkanals folgend, qtter bnrch bic Lauswarth und Unterbilk; barauf in östlicher Richtung dem Laufe des süblicheu Düsselarmcs solgenb, in einem Bogen zwischen Oberbilk und Lierenselb durch; bauu in nör blick er Richtung durch das Fliuger Bruch bis Zoppcnbrück; endlich in nordwestlicher Richülug, dem Lause des Kittelbaches folgend, um die Rheininsel Kaiserswerth bis znm „Alten Rhein" bei Wittlaer. (Siehe umstehenbe Skizze.) Noch heute beuten bic Namen Volmerswerth, Möuchcnwcrth und Lanswarth baraiis hin, daß bort früher Inseln geivcscn Und. Der Hittelbach, bcr süblichc Düsselarm, bic Flehe imb bcr Erftkanal siub Teile der alten Flußläufe, und bic feuchten Wiesen bei Mörsenbroich, Düsseltal, Licrcufclb, Stoffclu und Torfbrnch Überreste jener ausgedehnten Sümpfe. Von den großen Walbungen sinb nur der ©rctsoibcrger und der 9laper Walb, sowie bcr Eller Forlt übrig geblieben. Bilker und Flinger Busch verschwanden erst in neuerer Zeit, letzterer bis aus einen kleinen Rest, den Königsbnsch. Aber manche Flurbezeichnungcu und Ortsnamen1 wie Lohansen, Derendorf, Rath und Stockum erinnern daran, daß auch dort in früheren Zeiten ein Wald gewesen und ausgerodet worden ist. Die ersten Kämpfe mit den Römern. Am rechten User des Niederrheins wohnten zu jener Zeit neben anderen germanischen Stämmen die Sigambrcr, Ubier, Usipeter und Tenftercr. Auf bcr linken Seite hatten sich teils germanische, teils gallische Völkerschaften niebergelast’cn. Das Gebiet der einzelnen Stämme läßt sich i Vgl. das Verzeichnis geschichtlicher Straßen- und Ortsnamen Seite 75.

2. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 93

1910 - Düsseldorf : Schwann
V*. Vergleichende Zeittafel. Heimatgeschichte. Um 100 n. Chr. Die Tenkterer siedeln sich unter römischer Oberhoheit im Gebiet des heutigen Düsseldorf an. 255 Tie Franken vertreiben die Römer von der rechten Rheinseite. Um 700 Suitbertns, der „Apostel des Bergischen", predigt im Gebiet des heutigen Düsseldorf und gründet die Bilker Pfarrkirche. 1159 Erste urkundliche Erwähnung des Ortes Düsseldorf. 1189 Der Ritter Arnold von Tevern verkauft Düsseldorf an den Grafen Engelbert I- von Berg. 1288 Graf Adolf V. von Berg erhebt nach der siegreichen Schlacht bei Worringen Düsseldorf zur Stadt. 1383 Herzog Wilhelm I. von Berg macht Düsseldorf zur Haupt-- und Residenzstadt. 1435 Gründung des St.-Sebastianus-Schützenvereins. 1521 Bereinigung von Kleve-Mark-Ravenstein mit Jülich-Berg-Ra-vensberg durch Herzog Johann m. 1527 Gründung der evangelischen Gemeinde in Düsseldorf. 1539 bis 1592 Wilhelm Iii., der Reiche, Herzog von Jülich-Kleve-Berg. 1585 Vermählung des Jungherzogs Johann Wilhelm mit der Markgräfin Jofobe von Baden. 1592 bis 1609 Johann Wilhelm I., Herzog von Jülich-Kleve-Berg. 1597 Ermordung derherzoginjakobe. Weltgeschichte. 12 bis 9 v. Ehr. Der römische Feldherr Drufus erbaut Kastelle auf der linken Rheinseite. 375 n. Ehr. Beginn der sog. Bölker-wanderung. 687 bis 714 Pipin von Heristall, erster Majordomus des gesamten Frankenreiches. 755 Bonisazius, der „Apostel der Deutschen", stirbt. 1152 bis 1190 Friedrich L, Barbarossa, deutscher Kaiser. 1273 bis 1291 Rudolf von Habsburg, deutscher König. 1517 Beginn der Reformation. Georg-Eckert-Instituf für internationale Schulbuchforschung Braunschweig Schulbuchbibliothek

3. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 301

1910 - Düsseldorf : Bagel
301 Bürgertum das Bewußtsein wach werden, daß sie alle das größte Interesse haben, wie in alten Zeiten, zusammenzuhalten. Das gilt für sie selber zunächst, dann aber auch für den ganzen Staat, der in dem Deutschtum sein stärkstes Bindemittel hat. Es muß möglich sein, den staatserhaltenden Kräften die Ueberzeugung beizubringen, daß sie gegen die zerstörenden sich zu vereinigen haben. Schon jetzt ist die sozialdemokratische Partei im Reichstag die zweitstärkste und schon jetzt hat der Unmut über die undeutsche Gesinnung des Klerus viele Tausende aus der römischen Kirche hinausgeführt. (37 000.) So haben alle Deutschen in Oesterreich, mögen sie auch noch so sehr ihre nächsten Angelegenheiten pflegen, doch auch allen Grund, darüber nicht zu vergessen, daß sie sehr hohe und wichtige Interessen gemeinsam haben. Möchte doch dieses Bewußtsein der Zusammengehörigkeit immer stärker alle Deutschen durchdringen! Nr. 25. Neuere französische Geschichte. (Die äußerlichen Berührungen mit Deutschland.) Die eigentliche Geschichte Frankreichs ist hier nicht zu behandeln. Es wird hier davon nur soweit gesprochen werden, als die Geschichte Frankreichs sich äußerlich mit derjenigen Deutschlands berührt oder genauer gesagt über die Frage, mit welchem Erfolg die Franzosen im letzten Jahrhundert bemüht gewesen, die Grenze ostwärts zu schieben. Die Franzosen sehen den Rhein als die natürliche Grenze an. Schon Cäsar sagt, daß Gallien bis an den Rhein reiche. Aber derselbe Cäsar berichtet auch bereits von deutschen Völkerschaften, die auf dem linken Ufer des Flusses ansässig geworden. Seit diesen ältesten Zeiten hat es kaum ein Geschlecht gegeben, das nicht einen Krieg wregen dieser Grenzen erlebt hätte. Die bemerkenswertesten Vorstöße der Franzosen in der jüngeren Zeit waren die unter Ludwig Xiv. und die unter den beiden Napoleonen. 1. Dem König Ludwig Xiv. gelang es allerdings 1648 nicht bloß, den endgültigen Besitz von Metz, Toul und Verdun zu erreichen, sondern auch das österreichische Elsaß und Georg-Ecke rt-lnstitijt für internationale Schulbuchforschung Braunschweig Schulbuchblbüothek

4. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. uncounted

1910 - Düsseldorf : Bagel
Verlag Von August Bagel In Düsseldorf. Karten Und Skizzen Aus Der Geschichte Zur Raschen Und Sichern Einprägung Zusammengestellt Und Erläutert von Professor Dr: Eduard Rothert. I. Band: Karten und Skizzen aus der Geschichte des Altertums. 25 Karten in Farbendruck mit mehreren Nebenkarten und kurzen historischen Notizen. Auf groß Lexikon-Oktav gefalzt. 5. u. 6. Aufl. Gebunden in Halbleinen Mk. 5,—, in Ganzleinen Mk. 5,50. Ii. Band: Karten und Skizzen aus der Geschichte des Mittelalters. 22 Karten in Farbendruck mit mehreren Nebenkarten und kurzen historischen Notizen. Auf groß Lexikon-Oktav gefalzt. 5. u. 6. verbesserte Auflage. Gebunden in Halbleinen Mk. 4,—, in Ganzleinen Mk. 4,50. ___ Iii. Band: Karten und Skizzen aus der Vaterländischen Geschichte der Neueren Zeit (1517 —1789). 22 Karten in Farbendruck mit mehreren Nebenkarten und kurzen historischen Notizen. Auf groß Lexikon-Oktav gefalzt. 8. und 9. Aufl. Gebunden in Halbleinen Mk. 4,—, in Ganzleinen Mk. 4,50. Iv. Band: Karten und Skizzen aus der Vaterländischen Geschichte der letzten 100 Jahre (Neueste Zeit). 25 Karten in Farbendruck mit mehreren Nebenkarten und kurzen historischen Notizen. Auf groß Lexikon-Oktav gefalzt. 12. bis 14. vermehrte und verbesserte Auflage. Gebunden in Halbleinen Mk. 3,—, in Ganzleinen Mk. 3,50. V. Band: Karten und Skizzen aus der Außerdeutschen Geschichte der letzten Jahrhunderte. Ergänzung zu den „Karten und Skizzen aus der Vaterländischen Geschichte“. 21 Karten in Farbendruck mit mehreren Nebenkarten und kurzen historischen Notizen. Auf groß Lexikon-Oktav gefalzt. 3. und 4. verbesserte und wesentlich vermehrte Auflage. Gebunden in Halbleinen Mk. 4,—, in Ganzleinen Mk. 4,50. Die Bände Iii, Iv und V werden auch in zwei Bände zusammengefaßt ausgegeben, und zwar als: Band Iii. Va: Karten und Skizzen aus der Allgemeinen Geschichte der Neueren Zeit (1517—1789). 26 Karten. Gebunden in Halbleinen Mk. 5,—, in Ganzleinen Mk. 5,50. Band Iv. Vb: Karten und Skizzen aus der Allgemeinen Geschichte der letzten 100 Jahre (Neueste Zeit). 41 Karten. Gebunden in Halbleinen Mk. 6,—, in Ganzleinen Mk. 6,50.

5. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. uncounted

1910 - Düsseldorf : Bagel
Benutzt sind: v. Clausewitz, Strategische Beleuchtung. Goethe, Kampagne in Frankreich. Häußer, Deutsche Geschichte. Großer Generalstab, Schlachtenerfolg, v. Cämmerer, Die Befreiungskriege. v. Treitschke, Deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts. K. Biedermann, Dreißig Jahre deutscher Geschichte. Gasner, Deutsches Straßenwesen. Heller, Handelswege Innerdeutschlands. Hans Blum, Die deutsche Revolution 1848/49. H. Blankenburg, Der deutsche Krieg 1866. W. Müller, Deutsche Einigungskriege. Graf H. v. Moltke, Geschichte des deutsch-französischen Krieges. A. Chuquet, Der Krieg 1870/71. v. Pflugk-Harttung, Krieg und Sieg. v. d. Borght, Deutsche Sozialpolitik in den letzten 20 Jahren. Kaemmel, Illustrierte Geschichte der Neuesten Zeit. Egelhaaf, Geschichte der Neuesten Zeit. Namentlich für den Kulturkampf und den deutsch-tschechischen Streit sind aus dem letzten Werk einige Angaben ühernommen.

6. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 52

1910 - Düsseldorf : Bagel
Zur selben Zeit hatte in Paris das wieder eingerichtete Regiment der Bourbonen sich bereits gründlich unbeliebt gemacht. Mit diesen und mit den alten Familien kamen auch die alten Ansichten und Ansprüche. Sie hatten, wie man sagte, nichts gelernt und nichts vergessen. Es kehrten aber auch die alten Krieger heim, die teils im Felde gewesen, teils draußen eingeschlossen in den Festungen oder gefangen oder versprengt gewesen waren. Sie alle priesen die großen Zeiten des verbannten Napoleon. Daß im allgemeinen der Vergleich zwischen früher und jetzt nicht zugunsten der neuen Zeit lautete, ist leicht begreiflich. Man hätte aber die unbehagliche Gegenwart auch wohl noch länger ertragen, wenn nicht ein Ereignis jeden Franzosen unmittelbar vor die Entscheidung gestellt hätte, ob er die alte oder ob er die neue Zeit vorziehe. Das war die am 1. März erfolgte Landung Napoleons bei Antibes in der Nähe von Cannes. Ihr Zweck war selbstverständlich die Wiedergewinnung des Thrones. Daß Napoleon die Lage in Frankreich richtig beurteilte, bewies gar bald sein Empfang. Die ersten Truppen, die ihm am 7. März bei Grenoble entgegentraten, gehorchten dem Offizier, der Feuer kommandierte, nicht, sondern warfen sich dem Kaiser zu Füßen. Und daß die ganze Armee ähnlich empfand, zeigten die ändern Truppen, die der Reihe nach in Lyon und anderswo ihm entgegentreten sollten und sofort ihm wieder zujubelten. Ney, der den Abenteurer Napoleon in einem Käfig gefangen nach Paris bringen wollte, fügte sich ohne weiteres in Auxerre den Anordnungen seines alten Herrn und trat die ihm zugewiesene Stellung mit Freuden wieder an. Bereits am 19. März konnte Napoleon unter dem Jubel der Bevölkerung in seine „getreue Stadt Paris“ wieder einziehen. Anders aber, als wie die Franzosen, urteilten die Mächte. Sie verständigten sich sofort über die noch nicht entschiedenen Streitfragen und ließen die von Napoleon gemachten Vorschläge, die Grenzen von 1792 nunmehr anerkennen zu wollen, vollkommen unbeachtet; Napoleon sei ein Störer des Weltfriedens. Den Pariser Frieden würden sie mit Gewalt aufrecht erhalten. So mußten denn die Waffen aufs neue entscheiden. Seiner Natur entsprechend ging Napoleon sofort zum Angriff über. Zur Verfügung standen ihm jetzt sehr tüchtige Streiter, denn alle die alten Krieger waren wieder im Lande

7. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 5

1910 - Düsseldorf : Bagel
bei Aldenhoven, dann über Dumouriez bei Neerwinden und versuchte darnach, statt mit vereinigter Macht auf Paris loszumarschieren, die streitigen Grenzfesten in seinen Besitz zu bringen. Der Uebertritt Dumouriez1 veranlaßte nicht eine Schwächung der französischen Streitkräfte, wohl aber eine Steigerung der Leidenschaften; umgekehrt aber wurden die Erfolge der Verbündeten in demselben Maße geringer, als jeder nur für seine nächsten Absichten kämpfte. Die Engländer kämpften erfolglos um die Eroberung Dünkirchens, die Holländer erreichten nichts von ihrer alten „Barriere“, die Preußen aber, welche Mainz wiedergewonnen und bis zu den Weißenburger Linien vorgedrungen, wichen darnach in eine zweite, weiter zurückliegende Verteidigungsstellung zurück. Und als dann die Oesterreicher, die zuvor eine Reihe von Festungen eingenommen hatten, beim Versuche, Charleroi zu entsetzen, dessen Fall vernahmen, wichen sie nach der Niederlage bei Fleurus mutlos bis über den Rhein zurück. Jourdan verfolgte sie sofort bis dahin. Pichegru aber gewann um dieselbe Zeit mit Leichtigkeit von dem Oranier das ganze Holland. Preußen, das (1795) im Begriff war, zur dritten Teilung Polens zu schreiten, zog sich durch den Baseler Frieden aus diesem ihm so lästig gewordenen Krieg ganz zurück. Es begnügte sich mit der Zusicherung der Franzosen, für seine linksrheinischen Besitzungen weiter östlich entschädigt werden zu sollen. Das alte deutsche Reich wurde damit von Preußen schon jetzt völlig aufgegeben. Nr. 3. Erste Koalition: Fortsetzung 1796 97. Die Kämpfe dieser Jahre sollten auch für Oesterreich die erste größere Entscheidung bringen. Man erwartete sie auf deutschem Boden, wo zwei bewährte französische Feldherren mit ungewöhnlich großen Heeren am Mittel- und Niederrhein standen, um in der Richtung auf Wien den Krieg siegreich zu Ende zu führen. Viel kleiner war die französische Armee, die zwischen Nizza und Savona an der Riviera sich sammelte (anfangs 30 000 Mann, später 60 000 Mann). Sie stand unter dem Befehle eines bis dahin unbekannten, ganz jugendlichen Generals, Napoleon Bonaparte. Er war mit seinen 27 Jahren das

8. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 102

1910 - Düsseldorf : Bagel
102 leicht zur Messe gelangen zu lassen, war den ändern bald voran. Aber auch Hannover, das in den Mooren und Marschen besondere Schwierigkeiten hatte, dazu die Steine weither holen mußte, baute fleißig, so daß die geräumigen Wege wenigstens in Wagenbreite gepflasterten Boden erhielten. An Eifer für diese Neubauten übertraf aber keiner den König Friedrich Wilhelm Iii., der den Staat, die Provinzen und die Gemeinden um die Wette zum Wegebau drängte. Schon hatte er die Vorgefundene Meilenzahl der Steinwege reichlich verdoppelt, als ein Ereignis eintrat, das die ganze Arbeit zu einer vergeblichen zu machen drohte; das war die Erfindung der Eisenbahnen. Und wirklich haben diese eine vollständige Umwälzung in allen Verkehrsverhältnissen herbeigeführt. Wie viel besser wurden jetzt die Billigkeit, Schnelle, Regelmäßigkeit, Sicherheit und Pünktlichkeit, und wie ungeheuer wuchs der Umfang des Verkehrs! Welche gewaltige Folgen hatten die Bahnen für die Politik, für die Wissenschaft und für das ganze Leben! In wie nahe Beziehungen traten jetzt enfernte Völker! Und wie gewann Deutschland durch seine zentrale Lage jetzt an Bedeutung! Und doch ist dies nur eine Erneuerung der Stellung, die Deutschland Ende des Mittelalters besessen. Und die Plätze, welche damals den Handel beherrschten, wie Köln, Frankfurt, Nürnberg, Leipzig, errangen nur die vermittelnde Stellung früherer Zeiten wieder, nur viel, viel großartiger und glänzender. Und wie sie, so kamen mit den Eisenbahnen auch die alten Handelslinien wieder zu ihrem Recht. So liegt es denn nahe, bei der Schilderung der Begründung neuer Verkehrswege auch der alten kurz zu gedenken. Der Bau der ältesten, ganz Deutschland durchziehenden Handelswege geschah, wenn auch nicht auf Kosten, so doch nach dem Willen der alten Kaiser, namentlich der Karolinger und der Hohenstaufen. In ihrem Aufträge trafen die Grafen die Anordnungen; die eigentliche Arbeit besorgten die angrenzenden Land- und Stadtgemeinden. Es waren keine so festen Straßen, wie einst die Römer sie von den .Alpen bis zum Meere gebaut. Brücken, wie diese sie bei Mainz und Andernach sogar über den Rhein herstellen konnten, Bohlenwege (pontes longi), die

9. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 12

1917 - Düsseldorf : Schwann
12 Zeichendeuterinnen, Vel6da mit Namen, die auf einem Turm an der Lippe sa, geno ein besonderes Ansehen; weither kam man gezogen und fragte sie nach dem Willen der Götter. Schicksalszeichen waren die Runen, deren Bedeutung man sich zuraunte", wie ein Geheimnis. Sie wurden meist in buchene Stbchen eingeritzt; Priester warfen diese der den Boden hin und lasen sie wieder auf, um dann aus ihrer Reihenfolge das Zuknftige zu deuten. Unsere Ausdrcke Buchstabe", Buch", Ri", d. h. Nitz, und Reizeug", lesen" und entwerfen" weisen noch darauf hin. Eine anmutige Spur germanischer Zukunftsdeutung ist noch die Kindersitte, die Fden der verblhten Hundsblume abzublasen und aus den stehenbleibenden die Zahl der Lebensjahre zu bestimmen, die dem spielenden Kinde noch beschieden ist. Die ersten Kmpfe zwischen Rmern und Germanen. Die Kmpfe der Rmer mit den Germanen sind im wesentlichen Verteidigungs kmpfe gegen die gesrchtete Barbarenkraft. Die rmischen Eroberungsversuche in Germanien scheitern an dem Charakter von Land und Volk und weichen einem friedlichen Verkehre, besonders am Rhein. 17. Der Cimbern- und Teutonenkrieg. Es war im Jahre 113 v. Chr., als eine seltsame Kunde die Bewohner Italiens erschreckte: ein wildes Volk, das auf zahllosen, von Rindern gezogenen Karren Weiber und Kinder und alle seine Habe mit sich fhre, sei der die Grenzen des rmischen Reiches hereingebrochen. Und so war es: die C i m b e r n und Teutonen, germanische Jger- und Hirten-stamme, denen es in ihrer rauhen Heimat Jtland zu eng geworden war, hatten sich aufgemacht gen Sden, um neue, bessere Wohnsitze zu gewinnen. 119 So traten zum erstenmale unsere Vorfahren in der ^ Weltgeschichte auf. stlich der Alpen, in der Gegend der heutigen Stadt Klagenfurt in Krnten, vernichteten die riesenhaften Nordlandsshne ein rmisches Heer, das ihnen entgegentrat. Es war die erste Germanenschlacht der Geschichte. Scheu vor den volkreichen Stdten Italiens trieb sie dann am Nordfue der Alpen entlang nach Westen. Neue rmische Legionen erlagen ihrer Wut im Rhnetale, bei dem heutigen Orange, und ein cimbrischer Schrecken" erfllte Rom. Aller Augen wandten sich hier auf den kriegserfahrenen Marius. Und der ehemalige Bauernknabe von Arplnum wurde Roms Retter in der Not. Er verstrkte als Knsnl sein Heer durch die Aufnahme von Sldnern und verschanzte sich in einem Lager zwischen Westalpen und Rhne, wo er mit eiserner Zucht die verwilderten Truppen schulte.

10. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 77

1917 - Düsseldorf : Schwann
77 weil ich geboren bin?": mit diesem Klagerufe schied der letzte gekrnte Hohenstanfe in Italien aus dem Leben. Seine Leiche verbrannte in einer Bauernhtte. Der hohenstaufischen Herrschaft in Unteritalien suchte der Papst, der seine Macht von ihr bedroht glaubte, ein Ende zu setzen. Er lud daher den franzsischen Prinzen Karl von Anjou ein, das alte Nor-mannenreich in Besitz zu nehmen. Gegen diesen riefen die Groen des Landes Konrads sechzehnjhrigen Sohn K o n r a d i n (d. h. kleiner Konrad) herbei. Der frstliche Jngling zog mit seinen Rittern der die Alpen; er verlor aber durch Sorglosigkeit einen schon errungenen Sieg und fiel auf der Flucht in feindliche Hnde. Mitsamt seinem Jugendfreunde, dem Prinzen Friedrich von Baden, und einigen anderen Getreuen erlitt er auf dem Marktplatze zu Neapel wie ein Verbrecher den Tod von Henkershand, 1268. O Mutter, welchen Schmerz bereite ich dir!" waren Konradins letzte Worte. Auch die letzte Frau des Staufergeschlechts, Margarete, die Tochter Friedrichs Ii. und Jsabellas, hatte ein trauriges Ende. Sie flchtete vor den Mihandlungen ihres Gemahls, des thringischen Landgrafen Albrecht des Unartigen, d. h. des Entarteten, von der Wartburg. Im bermae mtterlichen Schmerzes soll sie beim Abschiede ihren kleinen Sohn Friede! in die Wange gebissen haben; Friedrich mit der gebissenen Wange" heit er in der Geschichte. Einsam und verlassen starb die arme Frau 1270, zwei Jahre nach Konradins Tode, in Frankfurt am Main. So ging in Blut und Elend das edelste Kaisergeschlecht des Mittelalters zugrunde. 126. Die kaiserlose Zeit". Schon 1256 starb auch Wilhelm 1256-1273 von Holland, und immer trber ward es im Reiche. Ein Teil der Fürsten lie sich durch Geld gewinnen, einen englischen Prinzen zum Könige zu whlen, ein anderer erhob einen spanischen Fürsten. Beide hatten aber gar keine Bedeutung; das Reich war verwaist. Die ffentliche Ordnung verfiel; Gesetz und Recht schtzten nicht mehr, denn sie hatten selber feinen Schutz. Der Starke bedrngte den Schwachen, und das Faustrecht", die Gewalt der Faust, regierte. Die Ritter verrohten; sie verarmten rasch in ppigkeit und Nichtstun und wurden zu Raubrittern. Das Volk seufzte. Ausgang und Folgen der Kreuzzge. 127. Der Ausgang. So groß auch die Begeisterung gewesen war, aus der die Bewegung der Kreuzfahrten hervorging, so klglich war doch ihr eigentlicher Ausgang, denn es fehlte ihr vor allem an einheitlicher Kraft. Noch zu Lebzeiten Kaiser Friedrichs Ii. ging Jerusalem fr immer an die Unglubigen verloren, 1244; der
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