Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
Inhalt Raum/Thema: Reformation
I
vi Vorrede.
„Antiromanus; oder die Kirchengeschichte eine Warnurrgs-
tasel für Fürsten und Völker vor Begünstigung des römi-
schen Katholizismus :e. " (Leipzig bei Brockhaus 1823.
1 Thlr.) der in der Allgemeinen Zeitung, besonders aber
in der Jenaer Literaturzeitung 1825 inden Erganzungsblat-
tern Nr. 51, 52 sehr ausführlich und beifällig beurtheilt
wurde, und im Jahr 1830 eine freundlich aufgenommene
„Geschichte der christlichen Religion für die Gebildeten un-
ter ihren Bekennern" (Leipzig bei Dürr 2 Bde gr. 8.
80 Bogen 3 Thlr.) — geliefert. Diese Reformations-
geschichte hat zwar mit jener größer» Religionsgeschichte
natürlich Vieles gemein, die daher zur Erläuterung zu
gebrauchen ist, aber beide find nach verschiednen Entwür-
fen bearbeitet. Diese Reformationsgeschichte sollte auf
eine kürzere Weise hauptsächlich das große Werk der Kir-
chenverbefferung auf eine für die angegebnen Leser angemes-
sene Weise darstellen, und zwar so, daß die Erzählung von
der Einführung und Bedeutung des Christenthums, von
seiner Verbreitung und von den Schicksalen, wodurch eine
Reformation nothwendig wurde, in der Kürze vorausge-
schickt, und dann jenes Weltereigniß nach seiner Beschaf-
fenheit und seinen Wirkungen biö auf den heutigen Tag,
geschildert, auch einige Kenntniß von den andern wichtig-
sten Kirchen mitgetheilt würde. Dankbar hat der Vers,
die Ausstellungen der Recensenten, die auch das Gelungene
rühmend hervorgehoben, (besonders im Bailschen Archiv und
in Bertholds kritischem Journal Vii. 3.) *) so wie die
*) Schwerlich kann der Mecensent in der Jenaer Litcraturzektung,
(O. P. B. jetzt Superintendent im Preußischen) der damals die Rc-
formatlonsgeschichten Dutzendweise vorführte und machtsprüchlich ad fer-
tigte, diese Geschichte gelesen haben, da er z. B. in seinem Urtheilc,
I
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
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Inhalt Raum/Thema: Reformation
Vorrede.
Xi!!
und Völker mit Unruhe, Sorgen und Gefahren bedrohen-
des Ereigniß und ein vielfacher Kampf der verschiedensten
Interessen darzustellen ist, Einiges von den Standpunkte
des Volkes aus, für das er dreißig Jahr hindurch gewirkt,
dem er weder geschmeichelt, noch aber auch Gerechtigkeit
im Urthei! versagt zu haben hofft, hinzuzufügen. Ist
auch sein eigentlicher Berufskreis klein, so gibt es ja wohl
in unfern Tagen, wenn man nur Augen und Ohren nicht
verschließen will, allenthalben mehr als zu viel Zu sehen,
zu hören und zu lesen, daß man selbst im stillen Dörfchen
kein Fremdling in der Zeitgeschichte bleiben kann. Ob
schon der Vers, auf seiner Lebensrcise auch auf manchen
Stein des Anstoßes getroffen, von Jugend auf in den
Schul - und Univerfitatsjahren mit Dürftigkeit zu kämpfen
gehabt, so daß ziemlich die erste Halste seines Lebens reich
an mancherlei Entbehrungen, wenn auch nicht arm an
Freuden war; ob ihm gleich durch eine wunderliche Ver-
kettung der Umstände ohne seine Schuld nur eine einmalige
nicht eben frühe Anstellung auf einer nur mittelmäßigen
Patronatstelle zu Theil geworden ist, wo er zwar nie
ängstliche Bekümmernisse, jedoch auch sein Theilchen von
Sorgen hatte, und man ihn wenigstens in dieser Bezie-
hung nicht gerade ein Schooßkind des Glücks nennen wird,
so kann er doch in seinem 66sten Lebensjahre kein unbe-
dingter Lobredner der sogenannten alten guten Zeit seyn,
und sein Zeitalter nicht so gerade zu verdammen, wie es viele
seiner Zeitgenossen thun. Er hat auf seiner oft sehr schwie-
rigen Wanderschaft so viele gute Menschen gefunden, die
ihm die Hand boten, wenn er wankte; in seinen Lehrern
zugleich so viele Wohlthäter (unter welchen der verewigte
Brendel in Eisenberg oben an steht); als Fremdling unter
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
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Inhalt Raum/Thema: Reformation
Inhaltsverzeichniß.
Xxv
erpressungen. Das Jubeljahr. Spaltung unter zwei und drei
Papste. Vorbereitung zur Reformation). S. io 1 — 105.
§. 26. Dritter Abschnitt. tz. 26. (Luther. Seine Kindheit
und Jugend. Staupitz. Luthers Studiren — Ruf nach
Wittenberg >— Reife nach Rom. Reuchlin. Erasmus).
S. 105 —112.
tz. 27. Der Anfang der Reformation. (Papst Leo X. Tezel.
Luthers 95 Thesen. Friedrich der Weise. Spalatin. Me-
lanchthon. Luthers Unterredung mit Cajetan in Augsburg —
mit Miltitz in Altenburg). S. 112 — 118.
tz. 28. Fortsetzung. Die Leipziger Disputation 1519. Luther
in Worms 1521. (Or. Eck. Herzog Georg von Sachsen.
Kaiser Karl V. Bannbulle gegen Luthern — ihr Schicksal —
Luther von Worms auf die Wartburg). S. 118—125.
§. 29. Fortsetzung. (Gegner der Reformation in Paris. Hein-
rich Vlli. in England. Kapstadts Uebertreibungen. Luther
kehrt zurück. Ueberfetzung des Neuen und des Alten Testa-
ments. Austritt aus dem Mönchsorden. Verheirathung.
Johann der Beständige. Kirchen - und Schulvisitation. Gro-
ßer und kleiner Katechismus. Reformation in Niederfachfen
Preußen u. s. w. Karlstadts Schicksale). S. 125 — 131.
§. 3o. Der Bauernkrieg 1525. (Ursachen und Ausgang).
S. 131 — 133.
§. 31. Fortsetzung der Reformation. Luthers Zusammenkunft
mit Zwingli 1529. Merkwürdige Reichstage in Speier 1529
und in Augsburg 1530. (Philipp von Hessen. Der Name
Protestanten. Torgauer Artikel. Augsburgische Confesston.
Die katholische Widerlegung und Melanchthons Vertheidigung.
Johann Friedrich der Großmüthige). S. 134—139.
§. 32. Fortsetzung. Herzog Heinrich von Sachsen. Das Con-
cilium zu Trident. (Georgs Ende. Reformation in Hein-
richs Lande, in Brandenburg, im Stift Zeiz. Nicolaus von
Amsdorf; im Stift Merseburg. Schlüsse des Conciliums;
Römischer Katechismus. Kaiser Ferdinand l.). S. 139— 141.
§. 33. Luthers Lebensende- (Aufenthalt in Zollsdorf — Körper-
liche Schwäche —- Mißvergnügen. Reife nach Eisleben. Tod.
Begräbnis. Schilderung seines Aeußerlichen — seiner Thä-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Luther Reuchlin Leo_X Leo Friedrich Friedrich Luther Georg_von_Sachsen Karl_V._Bannbulle Karl_V. Luther Johann Karlstadts Philipp_von_Hessen Philipp Johann_Friedrich Johann Friedrich Heinrich_von_Sachsen Heinrich Nicolaus_von
Amsdorf Ferdinand_l. Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Luthers Wittenberg Rom Luthers Luthers Augsburg Altenburg Worms Worms Wartburg Paris England Niederfachfen Luthers Augsburg Melanchthons Georgs Hein- Brandenburg Merseburg Luthers Zollsdorf Eisleben
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Inhalt Raum/Thema: Reformation
~1
Einleitung. 3
unserer nach allen Selten so bewegungsvollen Zeit bedarf) Um
das Ganze, das nun schon einen Zeitraun von mehr a!s acht-
zehnhundert Jahren in sich schließt, besser zu überschauen, wird
diese Geschichte in mehre Perioden (Zeiträume) cingetheilt,
deren wir hier, wo wir uns besonders in der reichhaltigen
Geschichte von der Reformation auf das Allernothwcndigste,
zum Verstandniß der Kirchenverbesserung Unentbehrlichste
beschranken, nur drei annehmen, die bei einigen der wich-
tigsten Ereignisse ihre Ruhepunkte finden.
I. Erster Zeitraum. Von der Erscheinung Jesu auf der
Erde und der Gründung des Christenthums bis um das
Jahr 5oo, wo mit Constantinus dem Großen zuerst
ein christlicher Kaiser regiert und das Christenthum an-
fangt die herrschende Religion in dem großen römischen
Reiche zu werden.
Ii. Zweiter Zeitraum vom Jahr ooo*— 153 7 r wo das
Christenthum sich mit vielem Segen weiter verbreitet,
wo aber auch vorzüglich da, wo es zuerst blühete, trau-
rige Streitigkeiten und Trennungen entstehen, Jrrthü-
mcr und Mißbrauche überhand nehmen und wo beson-
ders ein Lehrer sich über die andern zu einer höchst
furchtbaren Macht erhebt, weswegen eine Kirchenver-
besserung höchst nothwendig wird.
Iii. Von der Reformation 1617 bis auf unsere Zeiten.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
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Inhalt Raum/Thema: Reformation
214
Griech ische Kirche.
drohte und versprach, wollte selbst von dem Eide entbinden,
womit er besiegelt war, allein alles war vergeblich. Die
Reichsstande bekamen durch Frankreichs Vermittelung viele
Vorrechte, da ihm freilich daran lag, Oesterreichs Einfluß
auf Deutschland immer mehr zu schwachen. Die Niederlande
und auch die Schweiz, die schon Ido7 durch Wilhelm Tel!
sich von Oesterreich und 1476 von ganz Deutschland trennte,
wurden beide i648 als Freistaaten anerkannt.
Deutschland war zur Einöde geworden. Kursachsen
verlor in diesen dreißig Jahren auf drei Millionen Menschen
durch Schlachten und anderes Elend; ferner 80 Millionen
Thaler an Geld und Gcldcswerth; viele hundert Städte,
Flecken und Dörfer wurden verheeret; die Mark Branden-
burg sähe noch i654einerwüste ähnlich, und in Niedersachsen,
Schwaben, Hessen, Baiern, ja überall war unbeschreibliches
Elend. Es entstand lange Zeit die traurigste Verwilderung;
Zorn und Rache glühte noch lange im Innern der Parteien,
bis man nach und nach das Schreckliche der Religionskriege
eiuschcn lernte; und es läßt sich hoffen, daß religiöse Ver-
schiedenheit kein solches Feuer wieder anzündcn, sondern daß
die Religion der Bruderliebe als Stifterin und Erhalterin
des Friedens, nicht der Zwietracht werde gebraucht werden.
§. 45.
Neuere Geschichte der griechischen Kirche
seit 1453.
Auf diese griechische Kirche hat die Reformation sehr we-
nig Einfluß gehabt. Früherhin regierten die Kaiser zu gleich die
Kirche und ob es gleich nicht an Streitigkeiten in ihrem In-
nern und mit Rom fehlte, so wardoch an große Fortschritte in
der christlichen Volksbildung nicht zu denken. In dem eigent-
lichen Griechenland hingen die Patriarchen mit dem Kirchen-
wesen seit r453 sehr von den Ansichten oder dein Gcldgeize
der stolzen Türken ab; doch behaupteten sie immer eine ge-
wisse Oberherrschaft über die andern Gemeinden mit ihren
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Oesterreichs Deutschland Niederlande Oesterreich Deutschland Deutschland Niedersachsen Schwaben Hessen Baiern Rom Griechenland
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Inhalt Raum/Thema: Reformation
Geschichte der Reformation nach dem Religionsfrieoen. 195
zu einer Vergiftung zuzuschreiben, so scheint doch die Furche
vor einem solchen Schicksal und eine ängstliche Wahl der
Speisen und Getränke sein Leben mit verkürzt zu haben. In
Oestreich ließ schon die Kaiserin Maria Theresia, (regierte
}7^o—1780) noch viel weniger ihr Sohn Joseph Ii. (starb
1790) diejesuiten aufkommen; ob die jetzigen Ligoristen oder
Redemptorianer versteckte Jesuiten sind, ist noch nicht klar. In
Schlesien dauerte der Orden fort bis 1776; aber in Rußland,
wohin so viele nach deraufhebung des Ordens geflüchtet wa-
ren, verletzten sic durchjihre Bekehrungssucht die geistlichen und
weltlichen Gesetze, und wurden 1816 aus Petersburg und
18 >7 aus dem Reiche verwiesen. Jndeß bl eben die Ez'je-
suiten immer in Verbindung, und r8,4 wurde der Orden
zum Erstauuen der christlichen Welt von dem Papste Pius
Vii. wieder hergcstellt. Ob er sich überlebt habe, ob und
wie er im Stillen würke oder nicht, darüber sind die Mei-
nungen gctheilt. Er hat noch immer hohe Gönner und die
alten Grundsätze, daher wenigstens Vorsicht nicht zu tadeln
ist. In Frankreich hatten sich die Jesuiten nach Napoleons
Sturz wieder eingefunden, aber in der Julirevolution i85o
unterlagen sie mit ihren verblendeten Beschützern.
§. 4lr
Geschichte der Reformation nach dem Neligions-
frieden 1555.
Millionen protestantischer Christen, besonders da, wo
sie ganz frei von äußern Bedrückungen waren, freuten sich
dankbar ihres Glücks. Sie hörten nun Gottes Wort ver-
ständlich vortragen und konnten es selbst lesen; erbauten sich
bei ihrem Gottesdienste durch Predigt, Gesang und Gebet,
und in ihren Wohnungen durch häusliche Andachtsübungen.
Ju dem großen und kleinen Katechismus von Luther, in der
augsburgischen onfcssion, wie sie war übergeben worden,
und in der Apologie derselben, so wie in den schmalkaldischen
Artikeln hatten die Protestanten öffentlich erklärt, in welchen
Lehren sie mit der alten christlichen und zum Theil noch jetzt
13*
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Maria_Theresia Maria Theresia Joseph_Ii Napoleons Luther
Extrahierte Ortsnamen: Oestreich Petersburg Frankreich Napoleons Gottes
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Inhalt Raum/Thema: Reformation
252 Schicksale der römisch - katholischen Kirche
tige Befehlshaber und selbst eine fanatische Partei am Hose,
die in den Protestanten heimliche Anhänger Napoleons such-
te, so treu auch diese Unterthancn der neuen Regierung
dienten, begünstigten diese Greuel. Es haben indcß alle
diese Mittelchen den kränklichen Körper des Kirchenstaates
nicht Herstetten und die Wunden, die dem römischen Katho-
lizismus selbst von scheinbaren Freunden geschlagen worden
sind, nicht wieder heilen können. An Ausschreiben mit We-
hcrufen über die verderbte abtrünnige Welt haben cs die
Papste in der neuern Zeit auch nicht fehlen lassen, aber attenk-
halben sprechen sie zu Harthörigen; die alten Gcldzuflüsse
vertrocknen immer mehr, und selbst folgsame Söhne, wie in
Spanien, haben sich doch in den Bedrängnissen der letzten
Jahrzehnte genöthigt gesehen, auch die zum Theil freilich
Ungeheuern Schatze und Besitzungen der Geistlichkeit und
Klöster zur Mitlcidcnhcit hcrbeizuziehen; der Papst konnte
nicht umhin, mit einzuwilligen. Neapel hatte seit langer Zeit
einen Zelter oder ein weißes Pferd mit ansehnlichen Geschen-
ken, als Zeichen der Belehnung entrichtet, aber es machte
sich von dieser Verbindlichkeit frei. Die alten Mittel zur
Aufhülfe wurden auch von den neuern Päpsten herbeigerufen,
aber mit geringem Erfolg. So schrieb Leo Xii. für
das Jahr 1826 abermals ein Jubelfest aus und es mangelte
dabei nicht an Zusicherungen von Ablassen, wenn man gewisse
Kirchen fleißig besuche; ja man erdreistete sich in Dresden
zum Gebet für Aufhörung der Ketzerei aufzufordern. Aber
es war nicht mehr die alte Zeit; selbst eine Anzahl Katholiken
erklärten dort neuerlich, daß sie wohl ihrer Kirche treu blei-
den, aber nicht Päpstler seyn wollten. — Ist der Papst wirk-
lich der untrügliche Statthalter desjenigen, der das Licht
der Welt seyn und den Seinen Leben und volle Genüge ge-
währen wollte, so sollte man freilich wohl vorzüglich in dem
Kirchenstaate das Muster der weisesten Gesetze, der besten
Regierung, der heilsamsten Einrichtungen für das leibliche
und geistige Glück der Untcrthanen, der größten Wohlfarth
und der innigsten Zufriedenheit antreffcn. Aber unsre ein-
sichtsvollsten Staatsmänner und ein Blick auf das schöne
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Leo_Xii Leo Wohlfarth
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
Inhalt Raum/Thema: Reformation
Vorrede
zu der dritten Auflage mit Beziehung auf
Borbericht zu der ersten und zweiten.
¿t/iefe Reformationsgeschichte war bestimmt, auf das
Jubelfest 1817 mit vorzubereiten; sie hat, wie dem Vers,
vielfach versichert worden ist, nützlich mit dafür gewirkt,
und günstige Beurtheilungen erhalten. Nachdem auch die
zweite Auslage vergriffen ist und das Buch noch immer einer
freundlichen Nachfrage gewürdiget wird, so hat es der
Vers. theils durch neue Bearbeitung vieler §§., Lheils durch
Erweiterungen bis in das Jahr 1834 zu vervollkommnen,
besonders die merkwürdigsten Erscheinungen der neuesten
Zeit auf dem kirchlichen und religiösem Gebiete zu berück-
sichtigen, und denkenden Lesern aus dem in der Auf-
schrift genannten Publikum eine Gabe zu reichen gesucht,
die ihnen auch darüber einiges Licht und eine Anlei-
tung gäbe, sie parteilos zu betrachten und sich ein nicht
einseitiges Urtheil zu bilden. Fremd kann ihnen jetzt,
wo man alle Tagsgeschichten in die Volksblatter aufnimmt,
nichts von dem Mitgetheilten seyn, aber wäre es dem
Vers, gelungen, daß er zur gerechten Würdigung beigctragen
hätte, so dürste er nichts Überflüssiges und nichts Unver-
dienstliches unternommen haben. Er hat in der Zwischen-
zeit unter dem Namen „ Christianus Sincerus “ den
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
— 39 -
Geschichte.
6. und 7. Schuljahr. (Lehrplan Ii.)
16. Die alten Deutschen.
Lehrmittel: Bild: Germanisches Gehöfte (v. Lehmann).
I. Stufe.
In welchem Reiche wohnen wir? Wie nennt man die Bewohner Deutschlands mit einem Namen? Zwischen welchen 2 größeren Flüssen liegt Deutschland? (Rhein und Weichsel). Welche Beschäftigung haben die Bewohner Deutschlands? (Ackerbau, Viehzucht, Handel, Gewerbe). Welch größere Orte sind dir bekannt? Werden die Häuser weit von einander gebaut fein. Erzähle von den Häusern in der Stadt! Ob es wohl vor langer, langer Zeit auch so ausgesehen haben mag in unserm Vaterlande!
Ii. Stufe.
1. Erzählung: 1. Land. Vor ungefähr 2000 Jahren bewohnten die alten Deutschen oder Germanen das Land zwischen Elbe und Rhein. Unermeßliche Wälder und große Sümpfe bedeckten das Land. Wilde Tiere, wie Auerochsen, Wölfe, Bären lebten in den Wäldern.
2. Aussehen. Die alten Deutschen waren ein rauhes Volk, waren groß und kräftig, hatten blaue Augen, blondes Haar. Dieses war öfters zu einem Knoten zusammengebunden. Ihre Kleidung bestand aus einem selbst gewirkten Unterkleide und einem Mantel aus einem Tierfell.
3. Gehöfte. Städte und Dörfer gab es nicht. Jedes Gehöfte war eine Einöde. Ringsherum lagen Felder und Wiesen. Die Häuser waren aus Baumstämmen gezimmert. Die Fugen wurden mit Lehm verstrichen oder mit Moos ausgefüllt. Die Dächer waren mit Schilfgras, Gezweige eingedeckt. Der ganze Hof war mit einem Pfahlzaun umgeben. Der alte Deutsche arbeitete nichts. Seine Beschäftigung war das Jagen und Fischen. Mit großer Lust zog er in den Krieg. Schild und Speer trug der Germane stets bei sich. Die Arbeit verrichteten die Sklaven.
4. Eigenschaft. Waren Krieg und Jagd vorbei, so lagen sie auf der Bärenhaut und unterhielten sich mit Würfelspiel. Oft verlor der Germane Haus und Hof und sogar feine Freiheit. Während des Spieles tranken sie auch sehr viel Met und Bier. Lügen kannte der alte Deutsche nicht. Sein Versprechen war ihm heilig.
2. Betrachten des Bildes: a) Haus und Hof. Woraus ist das Haus gebaut? Womit ist es eingedeckt? Was fehlt dem Hause in den Wänden?
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Lehmann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland Rhein Deutschlands Rhein
— 66 —
weiteren Versuchen noch nach Gold? Fand er, was er suchen wollte? Welches Sprichwort kannst du ableiten? „Wer sucht, der findet".
Allgemein: Erzählung: Der Weinberg. (Nr. 107. Mittelklassenlesebuch).
Wonach suchten die 3 Söhne? Wie fanden sie den Schatz? Welchen Spruch schrieben sie an die Türe ihres Weinberges? Was hat nun jeder Mensch bei seiner Arbeit anzuwenden, wenn er daraus guten Lohn suchen und finden will? (Fleiß).
V. Stufe.
a) Im Dienste des sachlichen Verständnisses: Wie schützten sich früher die Soldaten, daß sie nicht durch Pfeile, Schwerthiebe verletzt wurden? (Panzer, Schild rc.). Warum tragen heutzutage unsere Soldaten nicht mehr Schild und Panzer. Kurze Beispiele von der Durchschlagskraft der heutigen Gewehrkugel.
Welche Schlachten sind dir bekannt, die noch mit den alten Waffen ausgetragen wurden? Die letzte Schlacht mit den alten Waffen war bei Ampfing (1322).
b) Im Dienste des sittlichen Unterrichtes: Dürfen Kinder zuhause mit dem Revolver oder der Flinte des Vaters spielen? Warum nicht? Warum ist das Spielen mit Pulver gefährlich? Wo Pulver aufzubewahren sei?
c) Im Dienste des Aufsatzes:
Die alten und die neuen Waffen.
Mit Erfindung des Schießpulvers ist eine Änderung in der Kriegführung eingetreten. Im Mittelalter brachten die Krieger ihren Bolzen hart an die Burgmauer. Der Bolzen war ein schwerer Schlagbaum mit einer Eisenspitze. Die Soldaten hoben den an Ketten hängenden Bolzen zurück und
ließen ihn dann mit aller Wucht mit der Spitze an die Mauer stoßen.
Lange ging es her bis eine Bresche gelegt war. Ein geschützter Ort mußte oft jahrelang belagert werden. An Stelle des Bolzen ist nun die Kanone getreten. Nicht menschliche Kraft, sondern die Sprengkraft des Pulvers schleudert jetzt das Geschoß. In wenigen Stunden kann man mit Granaten den größten Ort dem Erdboden gleich machen.
Als Handwaffe kannte man früher die Schleuder und den Bogen mit dem Pfeil. Diese waren aus Holz. An deren Stelle ist nun das Gewehr getreten. Das Geschoß ist eine Bleikugel. Den Pfeil konnte man nur mit Sicherheit in einer kurzen Entfernung auf das Ziel schleudern. Die Gewehrkugel findet das Ziel, wenn es auch einige Kilometer weit entfernt ist. Die
Kugel hat auch eine größere Durchschlagskraft als der Pfeil.
Unsere Waffen sind also viel besser als die alten.
d) Im Dienste des Lesens: Nr. 257, S. 276. Erfindung des Schießpulvers. Nr. 254, S. 272. Ein Bild der Stätdte aus dem Mittelalter.
e) Zeichne alte Waffen.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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