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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 28

1875 - Braunschweig : Bruhn
w r- Zuerst wurde Macedonien - dessen König Philipp sich mithanni-bal verbündet hatte — in zwei Kriegen (197 gegen Philipp und 148 gegen Perseus) besiegt und zu einer römischen Provinz gemacht. Zwischen dem ersten und zweiten macedonischen Kriege (190) wurde Antiochus von Syrien (ebenfalls von Hannibal zum Kriege gereizt) geschlagen und Kleinasien bis zum Taurus ihm abgenommen. Griechenland wurde nach der Zerstörung von Korinth 116, unter dem Namen Achaja, eine römische Provinz. §. 29. Ver dritte punische Krieg (149—146). . Karthago erholte sich trotz seiner großen Verluste bald wieder durch Betriebsamkeit und gute Regierung, das erregte den Neid der Römer (Cato sagte m jeder Senatssitzung: „Uebrigens stimme ich dafür, dass Karthago zerstört werden muss"). Da die Karthager gegen den Bundesgenossen der Römer, den numidischen König Masinissa, welcher unaufhörlich im kleinen Kriege mit versteckter und offener Gewalt ihre Rechte und Besitzungen verletzte, die Waffen ergriffen, erklärten die Römer dies für Friedensbruch und schickten ein onael^)eer nac^ ^fr^a- Vergebens entschuldigten sich die Karthager, gaben 600 Geißeln und lieferten endlich sogar, weil es gefordert wurde, die Waffen aus, um ihre <L>tadt zu retten. Als aber die Römer zuletzt die Räumung der Stadt verlangten und den Karthagern geboten, fünf Stunden von dem Meere entfernt sich anzusiedeln, da ergriff sie der Mut der Verzweiflung; alles Metall, welches sie besaßen, schmiedeten sie zu Waffen, mit Sehnen aus Frauenhaaren bespannten sie ihre Bogen und vertheidigten heldenmütig ihre Stadt achtzehn Monate lang, bis Lcipio Aemilianuö (ein Stiefsohn des Afrikanus) kam, Karthago mit Sturm einnahm und auf Befehl des Senats bis auf den Grund zerstörte. Nordafrika wurde römische Provinz. §. 30. Die Gracchen (133 — 121). Nach Karthagos Fall war Rom der mächtigste Staat Europas. Aber durch die Plünderung der eroberten Länder und durch die Steuerpacht gelangte eine Anzahl vornehmer Familien zu ungeheurem Reichthum, während die Zahl der kleinen Grundbesitzer (Bauern) abnahm und der größte Theil der Bürger Roms verarmte. Zwar brachte die Unterwerfung Griechenlands den Römern die griechische Bildung, indem sich griechische Künstler und Gelehrte unter ihnen ansiedelten, und indem griechische Kunstwerke nach Rom gebracht wurden. Aber die ungeheuren Reichthümer, welche die Vornehmen Roms anhäuften, und die Bekanntschaft mit den weichlichen Genüssen des Orients verdrängten die alten einfachen römischen Sitten und erzeugten Prunksucht, Schwelgerei und Habsucht. Gegen die Ungleichheit zwischen dem armen und reichen Bürger Roms suchten Tiberiuö und Cajuö Gracchus, die beiden Söhne der edeln Cornelia (Tochter des Scipio Afrikanns), anzukämpfen. Tiberius setzte es als '^olkstribun durch, dass das alte Gesetz wieder durchgeführt werden sollte, nach welchem kein Bürger über 500 Morgen Staatsländereien b e-sitzen sollte. Das dadurch gewonnene Land sollte an die ärmeren Bürger

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 41

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 41 — Die staatlichen Einrichtungen. Von der Gründung der Republik (510) bis zur Zeit der Gracchen entwickelte sich in dem noch kleinen Rom echter Sinn für Gesetzlichkeit und Hingabe an das Gemeinwohl. Alle Parteikämpfe, welche in diese Zeit fallen, bewegen sich auf dem Boden des Gesetzmäßigen. Vorzüglich in den Zeiten der punifchen Kriege zeigte die römische Bürgerschaft ihren guten Tugendsinn, durch den sie die Welt bezwang. Die Volksversammlung war die souveräne Macht, welche die Beamten wählte, gewöhnlich für die Zeit eines Jahres. Dann traten dieselben in den Senat ein, welcher alle wichtigen Angelegenheiten berieth, um sie dann dem Volke zur Beschlussfassung vorzulegen. Das Volk war in Tribus (Stämme) eingetheilt, wählte seine Vertreter (Tribunen), die das Recht des Volkes wahren sollten. In besonders gefährlichen Zeiten wählte der Senat einen Diktator, der auf 6 Monate die unumschränkteste Gewalt befaß. Die Bürgerschaft gliederte sich in folgende Klaffen: Senatoren, Ritter-stand, gewöhnliche Bürger. Die Klienten (Nicht-Römer) und Sklaven waren in politischer Beziehung gleich Null. Diese politische Eintheilung gab später der Republik den Todesstoß. Mit diesem Sinn für strenge Gesetzlichkeit hing auch eine strenge Religiosität zusammen. Ohne den Ausspruch der Götter geschah keine Versammlung, keine Gesetzgebung. Zu alle dem kam eine strenge Familienzucht. Der Aelteste des männlichen Geschlechts war das allvermögende Oberhaupt; Erziehung zum Gehorsam, zu allem Nützlichen, dem Staat Ersprießlichen war der leitende Grundsatz. So erklärt sich auch die Erscheinung, dass, mit Ausnahme Coriolans, kein Römer in den Reihen der Feinde Roms stritt. Dem Vaterland gehorsam zu sein, wenn auch gegen eignen Willen, sich im Kriege des Vaterlandes durch Tapferkeit und Tüchtigkeit würdig zu beweisen: war jedes Römers hohes Ziel. Als leitender Grundsatz zur Beherrschung der unterworfenen Völker galt, denselben so viel als möglich ihre ursprünglichen Rechte zu lassen, sie milde zu behandeln und — Zwietracht unter ihnen zu unterhalten. Divise et impera (theile und gebiete!) war ihr politischer Wahlsprnch. Der wachsende Reichthum führte auch den Verfall der Sitten herbei, und von der Zeit der Gracchen an wütete der Streit zwischen den besitzenden und besitzlosen Klaffen. Vom Jahre 200 ab kamen die Römer mehr und mehr mit den Griechen in Berührung, und griechisches Wesen und griechische Kunst und Wissenschaft siedelten nach Rom über. Es gehörte zum guten Ton, in Athen oder Rho-dns sich mit der griechischen Literatur vertraut zu machen. Von den Wissenschaften waren es besonders Geschichte, Philosophie und Rhetorik, die in Rom zur Blüte gelangten. Berühmte Geschichtsschreiber waren: Sallustius, Cäsar (seine Kriege in Gallien), Tacitus (Geschichte Germaniens), Livius (römische Geschichte). Im Zeitalter des Angustus gelangten auch die Künste zur Herrschaft; lyrische Dichter waren Ovid, Horaz, von den epischen Dichtern ist besonders Virgil zu merken.

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 75

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 75 — Um die Geschäftsordnung dabei zu erleichtern, theilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise und gab jedem Kreise einen Kreisobersien. (Die Kreise waren: n u r v ,, r, v . . , u 1 der österreichische, 2. der bairische, 3. der schwäbische, 4. der fränkische 5. der oberrheinische, 6. der kurrheinische Mamz, Trier ic.], 7. der bnrgundische,8. der westphälische, 9. der niedersächsische, 10. der obersach- ft^e®ie Schweiz wollte das Reichskammergericht nicht anerkennen und trennte sich 1499 förmlich vom deutschen Reiche.— Die Anerkennung erfolgte aber erst 1648. Durch Verheiratung seiner Familie mit den Häusern Ungarn und Böhmen bereitete Max die Verbindung dieser Länder mit Oesterreich vor. Deutschland verdankt Maximilian auch die allgemeine Polizeiordnung, die Einführung des Postwesens (von Thurn und Taxis) und die geregelte Einrichtung des K r i e g s w e s e u s. Maximilian, der letzte Ritter, starb 1519, nachdem er seinen Enkel Karl, der schon Spanien besaß, zu seinem Nachfolger empfohlen hatte. §. 54. Das Ende des Mittelalters (um 1500). Im Laufe des 15. Jahrhunderts traten wichtige Begebenheiten ein, die eine große Veränderung in dem Zustande Europas hervorbrachten und Vorboten einer neuen Zeit wurden. 1. Das Ende des griechischen Kaiserreichs 1453. Die Verderbtheit des Hofes und des Volkes, zahllose innere Streitigkeiten hatten das griechische Kaiserreich bereits zerrüttet, da erschienen die osmanischen Türken, ein Volk aus Mittelasien, welches in Kleinasien und an der untern Donau sich festgesetzt hatte, und eroberten unter ihrem Sultan Muhammed Ii. Constan -tinopel (1453), bei dessen Vertheidigung der letzte griechische Kaiser fiel. 2. Die Erfindung des Schießpulvers. Durch sie erfuhr das Kriegswesen eine völlige Umgestaltung; denn es kam nun weniger auf die Kraft des Einzelnen, als vielmehr auf die Geschützkunst und auf die Wirkung der Massen im Kriege an. (Entstehung der Infanterie.) Das Pulver, den Chinesen schon früher bekannt, wurde in Deutschland von einem Mönche Bert hold Schwarz, bei den Versuchen, G old zu machen, neu entdeckt. (Seit 1350 wurde es schon bei Kanonen und Mörsern benutzt, später erst kamen die Handbüchsen und Musketen aus.) 3. Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst (1440) wurden die Wissenschaften und die geistige Bildung gehoben und verbreitet. Der Erfinder war Johann Guttenberg in Mainz. (Ihm zur Seite stand der reiche Goldschmied Johann Faust. Im Jahre 1457 erschien das erste gedruckte Buch, ein lateinischer Psalter, und im Jahre 1462 wurden die ersten deutschen Bibeln herausgegeben.) 4. Der Compass.: war§di< wichtigste Erfindung für die Schiffahrt in den letzten Jahrhunderten des Mittelalters. Während man sich bis dahin nur bei unbedecktem Himmel nach der Sonne und den Gestirnen aus dem Meere rich°

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 144

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 144 Millionen Thaler) Kriegskosten innerhalb dreier Jahre, während welcher Zeit Theile Frankreichs besetzt bleiben sollten. Der Kaiser Wilhelm aber sandte am 2. März an seine Gemahlin Au-gusta eine Depesche folgenden Inhalts: „So eben habe ich den Friedensschluss ratificiert, nachdem er schon gestern von der National-Versammlnng angenommen ist. So weit ist also das große Werk vollendet, welches durch siebenmonatliche schwere Kämpfe errungen wurde; Dank der Tapferkeit, Hingebung und Ausdauer des unvergleichlichen Heeres in allen seinen Theilen und der Opferfreudigkeit des Vaterlandes. Der Herr der Heerschaaren hat überall unsere Unternehmungen sichtlich gesegnet und daher diesen ehrenvollen Frieden in seiner Gnade gelingen lassen. Ihm sei die Ehre!" So steht Deutschland wieder in alter Herrlichkeit da im Völkerrathe. Deutsche Grenzgebiete, Elsass und Lothringen, die vor Jahrhunderten durch List und Gewalt dem Reiche entrissen wurden, sind wieder zurückgewonnen worden und alle deutschen Stamme bilden ein einziges einiges mächtiges B olt Kulturgeschichtliches. Künste Das Christenthum hatte die Menschen zur Freiheit aufgerufen. Aber bald hatte die Uebermacht der Hierarchie (Priesterherrschaft) diese Freiheit wieder zurückgedrängt. Für die Zeiten der Barbarei war diese Priesterherrschaft nothwendig gewesen: unter ihrem Schutze erstarkte das germanische Kulturleben. So brach dasselbe mächtig hervor, und die hierarchische Macht begann zu schwinden; ein ritterliches und ein städtisches Leben entfaltete sich und brachte besonbers auch die Blüte der bilbenben Künste hervor. Zuerst arbeiteten alle Künstler im Dienste der Kirche, alle gingen barauf aus, die Kirche zu verherrlichen, die christlichen Jbeen zur Anschauung zu bringen. Aber der Trieb nach Freiheit und Selbstbestimmung erwachte mit dem Sinken der Hierarchie und unter dem Einflüsse neuer Jbeen immer mehr und mehr. Das erkennt man an der Baukunst, Skulptur und Malerei. Die Strenge der alten Gothik lockerte sich, nach Willkür und Laune der Meister, die zwar überwiegenb noch für kirchliche Zwecke baueten, aber nicht blos ans der Tra-bition, sondern auch aus dem Stubium der Natur und der alten Kunstwerke schöpften. Neue Kunstwerke würden nicht mehr geschaffen, um blos der Kirche zu bienen, sondern um der eignen Lust am Schönen und Ber beut enben zu genüg en. Aber bis Kunst hob sich auch baburch, bass, in Folge der Eroberung Constantinopels durch bte Türken (1453), die Schätze der altgriechischen Literatur, durch die auswanbernben Griechen im Abenbtanbe bekannt und verbreitet würden, wie benn überhaupt durch die griechischen Gelehrten der Sinn für Wissenschaften im Abendlande neu angeregt wurde. Die Künste gelangten zuerst in Italien, wohin sich die meisten griechischen Gelehrten gewandt hatten, zur höchsten Blüte. Besonders war es die Malerei, welche dort am Ende des 1-5. und im Anfange des 16. Jahrhunderts ihr goldenes Zeitalter hatte.

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 153

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 153 — und andere Gestirne bewegen und der letztere vervollkommnete die Entdeckungen seines großen Vorgängers. Im 17. und 18. Jahrhundert aber zeigte sich, durch den unheilvollen 30-jährigen Krieg verursacht, ein Rückschritt in den Wissenschaften besonders in Deutschland, und erst im Zeitalter des großen Friedrich begann wieder ein erneuerter Aufschwung, der so großartig war, dass Deutschland auf geistigem Gebiete sich mit allen Völkern messen konnte. Die Philosophen Leibnitz am Ende des 17. Jahrh, in Hannover und Berlin und Kaut, am Ende des 18. Jahrh, in Königsberg, die Geschichtsforscher Joh. Müller und Justus Möser, der Geograph C. Ritter in Berlin und viele andere große Männer der Neuzeit erwarben sich unsterblichen Ruhm als Gelehrte. Das Erziehungs- und Unterrichtswesen, welchem schon Luther und Melanchthon ihre Aufmerksamkeit im hohen Grade gewidmet hatten, kam in neue Bahnen durch Amos Commeuius (f 1671), Aug. Hermann Franke (1700), den Stifter des berühmten Waisenhauses zu Halle an der Saale, und vor allen durch den Schweizer Heinrich Pestalozzi (t 1827), auf dessen Grundsätzen das Unterrichtswesen der Volksschule der Gegenwart basiert. Aber auch im Auslande machte in der neueren Zeit die Wissenschaft nicht unbedeutende Fortschritte. Als Astronom zeichnete sich im 17. Jahrh, der Italiener Galiläi aus, in England erwarben sich die Astronomen Newton (f 1727) und dessen Nachfolger Herfchel großen Ruhm, und in Schweden lebte Linus, der größeste Botaniker des 18. Jahrh. Gewerbe. Der Gewerbefleiß wurde im 16. Jahrh, gehoben und bereichert durch die Erfindung der Taschenuhren durch Peter He le in Nürnberg, des Spinnrades von Jürgens in Braunschweig und des Strumpfwirkerstuhls von dem Engländer Lee. Noch wichtiger für die Unterstützung der Gewerbe aber war die Erfindung der Dampfmaschinen von dem Engländer James Watt (1769). Handel. Durch die Erfindung des Kompasses, die Entdeckung neuer Erdtheile und Handelswege begann am Anfange des 16. Jahrh, für den Handel eine ganz neue Zeit. Die Blüte ganzer Städte und Völker, die am alten Mittelmeerhandel und seinen Nebenstraßen sich betheiligten, schwand (Venedig, Genna rc.), andere traten an ihre Stelle und gaben dem Handel einen Aufschwung, so dass man ihn nun mit Fug und Recht „Welthandel" nennen kann. Seit Eolumbus wagte man sich, dem Kompass und später auch den verbesserten Seekarten vertrauend, über den Ocean und verließ die Binnenmeere und Küsten. Aus Portugiesen und Spanier folgten in kühnen Handelsunternehmungen zuerst die Niederländer. Die Holländer errichteten Kolonien im fernen Indien, wodurch der niederländische Handel ungemeine Fortschritte machte. Amsterdam wetteiferte mit Lissabon und trat bald an die erste Stelle. Wie die Macht Venedigs, so schwand auch in dieser Zeit die der Hansa. Aber der niederländische Handel wurde bald überflügelt durch England, und Londo n wurde die erste Welthandelsstadt. Seit Elisabeth von England und D r a k e s Fahrten und Entdeckungen errang der englische Handel die erste

6. Geschichte des Mittelalters - S. 52

1880 - Braunschweig : Bruhn
Betrachtung von Karl's innerer Tätigkeit. Wir müssen Karl bewundern . 1. wegen seiner in's Kleinste gehenden Umsicht in der Verwaltung des aus den verschiedensten Völkern gemischten Reiches, 2. weaen seiner landesväterlichen Sorge für das Wol seiner Untertanen, selbst in den kleinsten Dingen. (Vgl. Friedrich d. Gr.) @ ^ fll * m//<$inrichtungen waren auf einen hoch-genialen Statslenker berechnet. Deßhalb konnte der Etat unter einem schwächeren Regenten keinen Bestand haben. (Vgl. Perikles, Friedrich d. Gr.) 2 Ein Lehnsstat kann überhaupt nur unter einem sehr tüchtigen Regenten eine bedeutende Macht entwickeln. tz. 18. Entstehung des Papsttums. l) Vorbemerkungen: 1. Dl- wahre Erbschaft d-S w°ttb°h-rrsch-nd-n römischen States trat an das römische Papsttum. 2. Das Papsttum hat die wirkliche Weltherrschaft (Universal-Monarchie) erlangt. 3. Die Entwicklung des Papsttums war um so wundsrbarer, die Macht desselben um so gewaltiger, da sie rein ideeller Natur war. Dies zeigte sich in den Kämpfen mit den Kaisern.2) Einleitung: Die christliche Kirche im römischen Reiche. 3uerst rein demokratische Verwaltung der Christengemeinden: a Presbyteroi (Aeltere) — Kirchenvorsteher, d'. Diakonoi (Diener) — Gehülfen bei der Armen- und Krankenpflege. Diese wurden nach gleichem Wahlrecht aus allen Gemeindegliedern gewählt. 1) Quellen: 1) Vortrag meines verehrten Lehrers des Herrn Dir. Dr. Frredr. ^ Hofmann. (Dieser ist für das Ganze als Quelle benutzt) 2) Wylie, „Geschichte, Lehren, Geist und Aussichten des Papsttums;" von der evangelischen Alliance gekrönte Prersschrrst tit deutscher Bearbeitung. 3) v. Ranke, „Die römischen Papste." Einleitung. 4) F. Dahn, „Gesellschaft und Stat m den germanischen Reichen der Völkerwanderung." Bausteine I.p. 432 5) Wattenbach, „Geschichte des römischen Papsttums. 2) Vgl. Schiller, Wallenstein's Tod I. 4: „Ein unsichtbarer Femd ists, den ich fürchte."

7. Geschichte des Mittelalters - S. 54

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 54 — Resultat der Entwicklung der Hierarchie (Gesammtheit der Geistlichen) bis zur Zerstörung des weströmischen Reiches: 1. Der geniale Ausbau der Hierarchie stellte die Kirche hin als „eine festgeschlossene und doch feingegliederte Einheit" gerade in der Zeit, in welcher die Einheit des States auseinanderbrach. 2. Deßhalb überdauerte die gesellschaftliche Macht der Kirche Die Statsgewalt des römischen Reiches und zog sogar noch Nutzen aus den Stürmen der Völkerwanderung. 3. Aus einer Demokratie war die Kirche zuerst eine Aristofmtie geworden, und da nur noch Konstantinopel Rom die Stellung als Oberhaupt der Kirche streitig machte, war sie der Monarchie sehr nahe. Die Erhebung des römischen Sischofs ;um Oberhaupt der abendländischen Christenheit. Vorbemerkungen: 1. Seit c. 550 legte man hauptsächlich dem römischen Bischof den ursprünglich als Anrede aller Bischöfe gebräuchlichen Titel „papa“ (heiliger Vater) bei, und die Deutschen nannten ihn 2. D^Bischof von Rom wurde bald der erste unter den Patriarchen. , . . ^ ,, 3. Er erlangte durch geschickteste Benutzung der seiner Machtstellung günstigen Umstände die unbedingte Oberherrschaft über die gestimmte abendländische Christenheit. Ursachen der Erhebung des römischen Bischofs. ^..Innere: 1. Von Anfang an hatte der römische Bischof hohes Ansehen m der Kirche. a. Er war Bischof der Hauptstadt der Welt (Konstantinopel nur künstlich dazu gemacht). b. Seine Gemeinde war der Legende nach vom Hauptapostel Petrus gegründet, und aus ihr waren die meisten Märtyrer hervorgegangen. r . c. Im ganzen Abendlande konnte sich kern Bischof mit dem römischen messen, während im Morgenlande sich mehrere Patriarchen den ersten Rang streitig machten. d. Ganz hervorragende Männer saßen schon m sehr früher Zeit auf dem römischen Stuhle wie Leo I. c. 4oü Gregor I. c. 600.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 34

1880 - Braunschweig : Bruhn
2 Dm ei laben 661-750 - Residenz Damaskus. Das Geschlecht wird von den Abbasiben ausgerottet Nur Abderraman entkommt und gründet das selbständige Khalifat von Cordova. (Vgl. §. 14. Ii. x>. 35.) 3- der Zeitgenosse Karl'- b.@, Anhang: weiteres Schicksal. c. 1050 Die weltliche Gewalt geht an die ©elbschufen über, die Leibwache der Khalifen. *) , Der Kbalif bleibt aeistüches Oberhaupt. (1258 Bagdad erobert durch die Mongolen, Ende des Khalisats.) Teilung des seldschukischen R-iches in mehrere Teile: c>ran u ermatt Aleppo, Xnntnßcuö, Jconium (Jiunt). So war d» Zustand im Orient bei Beginn der Krenzjuge. §. Ü. Die während der Völkerwanderung gegründeten germanischen Reiche und ihr Schicksal. I. Reich der Angelsachsen in Britannien. c. 600 Angelsachsen Christen. Erstes Erzbistum Canterbury. 827 Egbert vereinigt die angelsächsische Heptarchie zum Königreich c. 880 Siegreiche Kämpfe unter Alfred 6. ®x. gegen die Dänen^(Ror- c. 1020 Die Dänenkönige Sven und Knut d. Gr. sind auch Herren von England. c 1050 Eduard der Bekenner vertreibt die Danen. ' 1066 Schlacht bei Hastings^): — Wilhelm der Eroberer, He z g von der Normandie,3) siegt über Harald und R e sul t at;llanbringen b^es romanischen Elementes in bte englische Sprache. (Die Normannen waren schon romamsirt.) 2. Begrünbung bei1 normannischen Dynastie. Manbteile der englischen Nation: a. keltische, b. angelsächsische, c. normannische. 1) Vgl. Prätorianer, Karolinger, Mameluken. 2) Thierry bei Plötz, Lectures Choisies p. öl. 3) S. §. 22. p. 64.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 64

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 64 — Ludwig das Kind ') 899—911. _ , Für den siebenjährigen Knaben fuhrt die Regtrung Erzbtschof Hatto von Mainz.2) Mit ihm sterben die deutschen Karolinger aus. Deutschland wird ein Wahlreich. Wahrend dieser Zeit gänzliche Zerrüttung Deutschlands: I. Aeußere Feinde. Normannen. 3) Dieser nördlichste Zweig des Germanenstammes wird durch Ueber-völkerung der skandinavischen Heimat gezwungen, neue Wohnsitze zu suchen. — Zweite Völkerwanderung. — Sie waren erfahrene Seeleute (Phönikier des Nordens) und gefürchtete Seeräuber (Wikinger). Die Normannen, von Lothar gegen seine Brüder in's Land gerufen, werden die Verderber Frankreich's und Deutschland's. (Vgl. Völkerverbindungen §. 8. p. 25.) Sie verwüsten nicht nur die Küsten, sondern fahren weit in die Flüsse hinauf, überall sengend, plündernd und mordend. (600 Schiffe.) (Hamburg, Köln, Trier, Nymwegen, Paris u. a.) Noch nach der Niederlage an der Dyle verheeren sie das linke Rheinufer bis oberhalb Bonn. (Vgl. Attila.) Allmählich hörten ihre Plünderungsfahrten auf. a. Erstarkung des deutschen Reiches. b. Seßhaftigkeit der Normannen. Es gelang ihnen nämlich folgende Reiche zu gründen: 1. Island 860 (dichte Bevölkerung, hohe Kultur, Edden). — Von hier aus Kolonien in „Grönland" und „Winland" (Ostküste von Nord-Amerika bis in die Gegend von Boston). 2. Rußland (862 durch den „Waringer" Runs) — Bald Vermischung mit den Slaven. 3. Normandie 912.4) 4. Unter-Italien und ©teilten c. 1050 (erstes Erscheinen 1016). 5. England 1066 5) (hier „Dänen" genannt s. §. 14. p. 34). 1) S. Kohlrausch a. a. O. p. 64. v , ^ , 2) Sage vom Mäuseturm hat sich gebildet, als durch Volksetymologie aus Mauth- turm ..Mäuseturm" geworden war. . . 3) Ihr Leben und Treiben spiegelt sich ab im Gudrmilud, in der Frtthjoss-Sage und in der Edda. Siehe auch Donndorf, „Dienormannen und ihre Bedeutung für das europäische Kulturleben im Mittelalter." Vorträge edd. Virchow und v. Holtzen-dorff Nr. 225. Mark 0,75. 4) S. Thierry bei Plötz a. a. O. p. 34: „Gründung des Normaunenrelches in Frankreichscstuja^ 8»beding, Englisches Lesebuch It. p. 158: „Die Nor- mannen; ihre Eroberung Englanb's und deren Folgen."

10. Geschichte des Mittelalters - S. 75

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 75 - Heinrich Ii. der Heilige l) 1002—1024. 1. Siegreicher Kampf mit Gegenkönigen. Name „der Heilige" - Gründung des Bistums Bamberg nach Unterdrückung eines gefährlichen Aufstandes der Babenberger. 2. Langwierige und erbitterte Kämpfe mit Polen. Resultat: Dem Reiche blieb nur ein Schein der Oberlehnsherrlichkeit. Die Reichslehen waren erblich geworden. Er befragte in wichtigen Angelegenheiten die geistlichen und weltlichen Großen. (Anfänge des deutschen Reichstages.) Damals bestand ein durch Reichsstande beschränktes Königtum. Heinrich Ii. war der letzte Sproß des sächsischen Hauses. Die Krone ging über auf die Franken oder Salier 1024—1125. Kultur der Zeit. Wie Karl d. Gr. haben auch die sächsischen Kaiser für die Kultur gesorgt. Das nördliche Deutschland tritt in das Kulturleben ein, welches bisher nur im Süden und Westen Fuß gefaßt hatte. In Sachsen entwickelte sich reger Sinn für Kunst und Wissenschaft. Besonders die Frauen des Kaisershauses, Erzbischof Bruno und einige Bischöfe sorgten für Lehranstalten. In den neu gegründeten Bistümern entstanden schöne Kirchen. Literatur: Widukind — Mönch in Corvey „Sächsische Geschichte." Hroswitha —Nonne in Gandersheim „Geschichte Otto's d. Gr." in lateinischen Herametern. (Liutprand — Bischof von Cremona „Geschichteotto'sd.gr.") Handel und Industrie wurden befördert durch a. Die Entwicklung städtischer Gemeinwesen aus den Burgen. b. Die im Allgemeinen herrschende Ruhe und Ordnung. 6. Durch die fortschreitende Kolonisation im Osten und Norden, d. Durch die Entdeckung der Silberbergwerke im Harz. Thiel an der Waal (Handel mit England), Köln, Speier, Worms und Mainz waren schon bedeutende Handelsplätze. Auf der Brenner-, Gotthard- und Rheinstraße fand lebhafter Handelsverkehr zwischen Italien und Deutschland statt. Deutsche Handelsartikel: Waffen und andere Metallarbeiten, Leinwand, Leder. Bischof Bernward von Hildesheim war der erste Erzgießer seiner Zeit. 1) Bild a. a. O. p. 157. Vgl. G. Freytag „Ahuen" Ii.
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