70
Zweiter Zeitraum.
ung der Insel Scyros, wo des Theseus Gebeine ruheten, der
470 an einem Tage erfochtene Sieg über die persische Land - und See-
V.eh. macht am Eurymedon, in Pamphylien; endlich die Eroberung des
thracischen Chersonnes, (jetzt die Halbinsel von Gallipoli
bedeckten Athen mit Ruhm und Reichthümern, und hielten Per-
sien in einer vorsichtigen Entfernung von den griechischen Küsten,
denn ob der sogenannte cimonische Friede wirklich abgeschlos-
sen ward, ist ungewiß. Der von Cimon schlau ertheilte und
von den Bundesgenossen genehmigte Rath, statt des lästigen Kriegs-
dienstes Geld zu bezahlen, befestigte Athens Obergewalt, Hege-
monie, und versetzte die übrigen griechischen Staaten in eine fast
sklavische Abhängigkeit.
Aber die häufige Abwesenheit Cimons gab einem folgenreich
aufkeimendcn Geiste Gelegenheit, Einfluß zu erlangen; es war Pe-
rikles, des Xantippus Sohn, welcher bei Mykale siegte. Große
Anlagen, durch eine sorgfältige Erziehung ausgebildet, schufen in
Perikles einen gefährlichen Nebenbuhler für Cimon. Der Don-
ner und der Blitz, wie man bildlich sagte, wohnten auf seinen be-
redten Lippen; entgegengesetzt von Cimon trachtete er des Volks
Gewalt zu heben, beschränkte deshalb den ehrwürdigen Areopag
und bewirkte Cimons Verbannung, dem die Menge abgeneigt
geworden, weil er der Spartaner Gesetze und Sitten liebte und
4gi rühmte. Nach 5jährkger Abwesenheit rief man ihn jedoch zurück
v. cri). und übertrug ihm die Eroberung der Insel Cypern, welche den
456 Persern gehorchte. Hier endete er sein ruhmerfütttes Leben ent-
v.ch. durch eine erhaltene Wunde odereine Krankheit. Er befahl
seinen Tod der Armee zu verheimlichen und so ward Cyperns Er-
^ oberung die letzte seiner Trophäen. Die verschwenderische Freige-
bigkeit des Cimon, so wie die hohen Tugenden, die ihn schmück-
ten, bewahrten ihm des Volkes 'Achtung und Vertrauen, obschon
er der Aristocratie den Vorzug gab vor der Democratie.
Perikles führre Athens goldnes Zeitalter herauf. .
Die schönste Blüthe der Künste und Wissenschaften gehört seiner
40jährigen Staatsverwaltung an. Der treffliche Bildhauer Phi-
d i as schuf herrliche Kunstwerke oder leitete den Bau majestätischer
Gebäude. So entstanden das Ode um für musikalische Wett-
kämpfe, die Propyläen, oder Vorhallen, von dem Baumeister
Mnesikles erbaut für die Summa von 2012 Talenten (2£
Million Thaler), das Parthenon, ein Tempel der Minerva,
und die kolossale Bildsäule dieser Göttin auf der Akropolis,
deren Helmbusch und Lanze die Schiffer beim Umbiegen um das
Vorgebirge Sunium, 5 deutsche Meilen von Athen, im Strahle der
Sonne erglänzen sahen; unzählige andere Prachtgebäude und Bild-
werke; endlich erhielten die zwei langen Mauern ihr Daseyn, wel-
che die südwestlich liegenden, von Athen gegen vier Stunden ent-
fernten drei Häfen Piräeus, Munichta rmd Phalerus,, mir
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
84
Tritter Zeitraum.
Dritter Zeitraum.
Von Alexander dem Großen bis Augu stu s, vo n 333 bis
' 30 vor Christuö, eine Zeit von 303 Jahren.
§. 19.
Alexander der Große und seiner Reiche Zersplit-
terung.
Ggsts Gesch. v. Griechen!, seit Alexanders d. Macedonicrs Thronbesteigung bis
z. cndl. Unterjochung durch d. Römer, in 8 Büchern; <1. d. Engl, übers. Leipz. 1796.
Pr. r Thlr. 8 Gr. Mitfords Gesch. Griechenlands ». d. 3. Ausgabe a. d. Engl, übers,
v. Baron. Bresl. 1800 — 1. 1 — 2. 83. Pr. 3 Thlr. 8 Gr. Mannerts Gesch. d.
unniittelb. Nachfolger Alex. d. Gr. a. d. Quellen geschöpft. Lcipz. 178/. Pr. 1 Thlr.
8». Croix examen critique des anciens historiens d’Alexandre le Grand.
Paris 1775. «ouv. édit. 1804. 4.
Alexander bestieg den makedonischen Thron nach der Er-
zz6 mordung seines Vaters Philipp. Ehrgeiz und Kühnheit sprachen
v. Eh. sich schon durch einzelne Züge in seinem Knaben - und Jünglings-
alter aus, Aristoteles weckte in ihm den Sinn für Kunst und
Wissenschaft. Der laute Jubel der von Philipp unterdrückten
Völker über seinen Tod verstummte bald vor den kräftigen Maß-
regeln seines Sohnes. Die Illyrier und Triballer fühlten zuerst
die Schwere von Alexanders Arm, und die Thebaner, welche die
Anführer ihrer macedonischen Besatzung ermordet hatten, sahen da-
für ihre Stadt dem Boden gleichgemacht, nur mit Ausnahme der
Tempel und des Hauses des unvergessenen Dichters Pin dar.
Ganz Griechenland huldigte jetzt dem jungen Könige und ernannte
ihn zu Korinth, wo er den Cyniker Diogenes aufsuchte, zum Ober-
feldherrn der gegen Asien bestimmten griechischen Heere. Die
Obhut von Makedonien und Griechenland übergab Alexander dem
Antipater, dann setzte er mit einer auserlesenen Schaar von
35,000 Mann über den Hellespont und trug den ersten Sieg am
Z34 Granikus, in Kleinasien, über die Perser davon, welche, mehr
als 100,000 Mann stark, von dem Rhodier Memnon befeh-
ligt wurden. Klitus rettete hier im hitzigen Gefechte dem Alexan-
der das Leben. Seinen Feldherrn Parmenio entsendete er nach
Phrygien zur Unterwerfung des Innern, während er selbst vor-
sichtig die Provinzen und Städte der Küste bezwang. Die dort
wohnenden griechischen Stämme bewillkommten ihn als einen Be-
freier; Sardes leistete keinen Widerstand; Karlen, Lycien, Pam-
phylien, Cilicien eben so wenig. Zu Gordium traf er
wieder mit Parmenio zusammen und zerhieb den berühmten gor-
dischen Knoten. Siegreich durchschritt er Kappadocien, zog
sich durch ein Bad im Cydnus, bei Tarsus, in Cilicien
eine tödtliche Krankheit zu, von welcher ihn sein Arzt Philippus
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Ggsts Alexanders Mannerts Alexander Alexander Philipp Philipp Aristoteles Philipp Philipp Alexanders Alexander Alexander Rhodier_Memnon Klitus Gordium
Extrahierte Ortsnamen: Griechenlands Paris Alexanders Griechenland Korinth Asien Makedonien Griechenland Z34_Granikus Kleinasien Sardes Tarsus
123
Die römischen Kaiser in Nom.
Vierter Zeitraum.
Bon Augustas bis zum Untergänge des abendländischen
K a i se r t h u m S, non 30 v. Ch. bis 476 n. C h. ; cinc Seit
von 506 Jahren.
§• 24.
Die römischen Kaiser in Nom.
Guetvn bis auf Domitian ; Tac tus Annalen, vom Tiber sie Bcspasian ; Dclkeius Patcr-
cilus ; D. G. Jos. Hüblcrs Gesch. der Römer unter d. Imperatoren, wie auch der gleichzeitigen
Völker bis zur großen Bölkcrwanderiing. Frciberg 1805. 4 Th. Erevicc's reni. Kuiserhistorie
vom Augustus an bis zu Sonstantinus. Aus den Franz. 12 Thle. Pc. 7 Thlr. 8 Er. Gesch.
d.röin. v. Erbauung d. St. Rom bis auf Unkerg. d. abendl. Keiiferth. Aus dem Engl, iibcrs.
u. mit einer Gesch. d. estroni. Kaiserth. ergänzt v. Thcobl. Kosegarten. Leipz. Wcidnian».
Luchhdl. 1702 — 1802. 4 Thl. Pr. 5 Thlr. 8 Gr. Oliv. Goldsniith's Gesch. d. Rönier, zum
Gcbr. auf Gymnas.u. Schul, neu bearbeitet v. Stahel. Wiirzb. 1813 — 1820. 2 B. Pr.
1 Thlr. 8 Er. Frz. Fiedlers Gesch. des rem. Staates u. Volks für d. obern Elasten u. gelehrte
Schul. Leipz. b. Hinrichs. 1821. Pr. 1 Thlr, 10 Gr. I- G. A. Klipping : August, d. erste
rem. Kaiser aus d. Schrift, d. Alt. vorges. Helnist. 1748. Fr. Horn, Tiberius, ein histor.
Geinäldc. Leipzig, bei Hinrichs. 1811. Pr. 1 Thlr. 4 Gr. Desselben historisches
Gemälde: Galba, Otho u. Vitellins. Berl. b. Nicolai 1812. Pr. 16 Gr. Genersich : Trasa»,
ein biogr. Gemälde. 2 B. m. Kupf. Wien 1811. Pr. 1 Thlr. 16 Gr. Buchholz : sviare.
Aurel. Verl. 1806. Pr. 2 Thlr. Meyer's Lehrb. d. röm. Alrcrth. f. Gynmas. u. Schulen.
Verl. 5. Ausi. 1821. Pr. 1 Thlr. 3 Gr. K. A. Bcttigers : Sabina od. Mvrgenscenen ini Pub-
zimmer einer reichenoiömerin, ein Beitrag;, richtigen Deurtheil. des Privatlebens der Röm.
u. z. bessern Verständniß d.rom. Schriftst. Leipz. b. Göschen u. vecb. u. vermehrte Aufi. 1806.
2 Thle. ni. 13 Kupf. Pr. 3 Thlr. 12 Gr.
Seit mehr als 50 Jahren blutete der römische Staat an den
selbst geschlagenen Wunden der Bürgerkriege; alle Greuel, welche
Gesetzlosigkeit und entfesselte Leidenschaften nur immer herbeirufen
können, waren über die unglücklichen Einwohner gekommen, die
lebenden Geschlechter hatten den Frieden nicht gesehen, ahnten aber
dessen Segnungen und schmachteten nach diesem unbekannten Glücke,
darum erschien ihnen der siegreiche Oktavian, trotz seiner schlei-
chenden, hinterlistigen und grausamen Gemüthsart, dennoch als ein
segensreicher Schutzgeist, und aus Klugheit oder Furchtsamkeit ge-
mäßigt und milde, erfüllte der neue Herrscher die kühnsten Hoffnun-
gen der Völker in der langen Reihe von 44 Jahren. Voll Um- zo v.
sicht ließ er die äußere Form der alten Republik bestehen, ent- eh. •-
hielt sich des verhaßten Königstitcls, verwaltete die üblichen Staats- 14
ämter nur auf immer zu erneuernde Fristen mit scheinbarem Wi- n-Gf)'
derstreben, und übte, unter diesem Schleier dcmüthiger Enthaltsam-
keit, die unumschränkteste Gewalt aus. Schmeichelnd ertheilte ihm
der Senat drei Jahre nach dem Antritte seiner Regierung den
Beinamen Augustus, der Erlauchte, Herrliche, da ec nicht
Diktator heißen wollte, wie Sulla und Casar. Unter dem
Schirme der Gesetze erblühete der Wohlstand, begründete sich das
öffentliche Vertrauen, denn es gab wiederum Sicherheit und Eigen-
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Domitian Hüblcrs Augustus Franz Franz Keiiferth Kaiserth Stahel Fiedlers Hinrichs August Tiberius Hinrichs Galba Nicolai Genersich Buchholz Alrcrth Gynmas Sabina_od Augustus Sulla
Extrahierte Ortsnamen: Frciberg Rom Goldsniith's Leipzig Wien
Die römischen Kaiser in Rom.
133
dius ein geographisches Lehrbuch (de situ ordis), was noch an
die beffere klassische Schreibart erinnert, so wie au6) Columella
in seinem Werke über die Landwirthschaft" (de agricultura seu
de re rustica). Des Seneca Schreibart zeugt, durch Künste-
lei und gesuchte Zierlichkeit, von dem sinkenden Geschmack, und
die Dichter Persius und Lucanus, beide unter Nero, werden
nie mit Hora; und Virgil verglichen werden; des Ioscphus,
in griechischer Sprache hinterlasscne, Werke geben zwar herrliche
Aufschlüsse über sein Volk, die Juden, und Jerusalems Eroberung,
können aber ebenfalls nicht mit einem Thucydides in einer Reihe
stehen. Plinius der altere gehört durch seine „Naturgeschichte"
und Plinius der jüngere durch seine „Briefe" unter die letzten
Sterne dieser Zeit. Als Dichter kaum des zweiten Ranges er-
scheinen Valeriusflaccus, welcher den Argonautenzug besang;
Silius Jtalicus, der den zweiten punischen Krieg poetisch
behandelte, Statius, welcher die Thebaide, Achillais und eini-
ges andere verfaßte. Dagegen geißelten die Satiriker M a r t i a l
und Juvenal ihr verdorbenes Zeitalter bald mit witzig scherzen-
der Laune, bald mit bitterm Ingrimm. Des griechischen Philo-
sophen und großartigen Dulders Epiktet sinnvolle Aussprüche
sind in einem Handbüchlein „Enchiridion" der Nachwelt erhalten
worden und die „Biographien" des Plutarch möchten wohl noch
lange unerreichte Muster bleiben. Mit meisterhaftem Griffel zeich-
nete Tacitus noch seine Geschichten auf zur Zeit des Ner-
va, wahrend in tiefem Abstande unter ihm erscheinen: Sue-
tonius; er lebte bis unter Hadrian und schrieb die Leben der
zwölf ersten Imperatoren; F r o n t i n u s, er starb unter Trajan;
von ihm sind zwei Werke vorhanden „von den Kriegslisten" (de
fitrategematibus), und „über die Wasserleitungen der Stadt
Rom" de aquaeductibus urbis Romas); Florus, er gab
in einer blümelnden Sprache eine kurze Uebersicht „epitome“ der
römischen Geschichte heraus, so wie auch Just inus. Des
G e ll ius „attische Nachte" (noctes Aificae), er lebte unter
den Antoninen, bieten manches Wissenswerthe für Sprachforscher
und Kritiker dar. Der philosophische Arzt Galen und der Re-
ligionsspötter Lucian, beide Griechen, fanden bei dem Kaiser
Marc Aurel Anerkennung und Aufnahme. Arrianus, ein
Schüler des Epikret, hinterließ außer einigen philosophischen Ab-
handlungen ? Bücher über den Kriegszug Alexanders; P to le-
in aus, ein gelehrter Astronom und Geograph, unter Antoninus
zu Alexandria lebend, entwarf Tabellen über die Bewegung der
Sonne, des Mondes und der Planeten, stellte hierüber ein System
auf „iieycd/j ouvrants11 und verfaßte eine „Geographie" in 1rn__
acht Büchern. . ' J02_
Commodus bewahrheitete jenen Sah, daß die Söhne aus- 12
gezeichneter Männer ihren Vätern selten gleichen; denn was nur eh-
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Kreuzzüge. 219
den vielen Kriegen. Mit ihm erlosch das fränkische Kaiser-
haus nach einer Dauer von 101 Jahren unter vier Regenten,
von denen die beiden ersten die vorzüglichsten waren. Heinrich starb 1125
zu Utrecht an einem krebsartigen Uebel.
§. 44.
K reuzznge.
Wilkcns Gefch. der Kreuzzüge Z B. Leipz. 1817 — Is. Pr. 6 Thlr. 12 Er.
Hakm's Gemälde der Kreuzzüge n. Palästina z. Befreiung d. heiligen Grabes Frkf.
ci. d. O. 3 Th. 1820. Pr. 0 Thlr. 4 Gr. Funk's Gemälde a. d. Zeitalter der
Kreuzziige. 3 Th. Leipz. b. Brockhaus 1820 ^— 24. Pr. 7 Thlr. 6 Er. Heerens
Versuch e. Entwicklung der Kreuzziige f. Europa. Gotting. 1808. Pr. 1 i^hlr. 12 Er.
Schachert: Peter v. Amiens und Gottfried v. Bouillon od. Gesch. der Erober. d. heil.
Grabes, e. Lehrb. f. funge Freunde der Gesch. durckgcs. u. herausgeg. v. Spieker.
Verl. 1820. Pr. 1 Thlr. 12 Gr. Schulze: d. Kreuzzüge od. Schilderungen der wich-
tigsten Begebenheiten u. Charaktere aus d. Zeit, derselb. aus den 4. B. des histor,
Vildersaals, Gotha b. Perthes 1820. Pr. 1 Thlr. m. e. Kupfer.
Wallfahrten nach dem heiligen Lande hatten schon seit den
ersten christlichen Jahrhunderten statt gefunden, wozu theils ein
natürlicher Zug des Gemüths trieb, an denkwürdigen Orten und
Gegenden der Vergangenheit Leiden oder Freuden noch einmal zu
empfinden und langst dahin geschwundene Thaten und Menschen
gleichsam mit leiblichem Auge wieder zu schauen; theils auch der
schwärmerisch fromme Glaube, durch die Mühseligkeiten und Ge-
fahren einer solchen Reise Sünden abzubüßen und den Himmel
zu verdienen. - Minder groß waren die Beschwerden, so lange die
gebildeteren, auf Handelsverkehr fleißig achtenden Araber als
Herren des heiligen Landes geboten; unerträglich wurden sie unter io?r
den rohen und habsüchtigen Tücken. Immer lauter ertönten
hierüber die Klagen durch ganz Europa, und immer öfter wie-
derholte man, wie es die Pflicht der gefammten Christenheit er-
heische, solchen Frevel ferner nicht mehr zu dulden. Wegen dieser
vorherrschenden Stimmung machten die grauenvollen Schilderungen
von der jammervollen Lage der Christen in Jerusalem so tiefen
Eindruck, welche Peter von Amiens nach seiner Rückkehr 10s«
aus dem heiligen Lande mit glühender, schwärmerischer Beredsam-
keit entwarf. Ein Sendschreiben des Patriarchen Simeon aus
Jerusalem empfahl ihn dem Papste Urban li., welcher in dem
Ueberbringer ein tüchtiges Werkzeug erkannte, die, schon von Gre-
gor Vll. gehegten Eroberungsplane auf das heilige Land in Voll-
ziehung zu bringen. Eine zu Piacenza und dann zu C lermo nt 1095
gehaltene Kirchenversammlung erweckte in Tausenden den Ent-
schluß einen Eroberungszug nach Palästina zu unternehmen, wozu
sich Leute aller Stande drängten, weil alle irgend ein erwünschtes
Ziel dabei zu erreichen hofften. Die Ritter dürsteten nach Ruhm und
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Wilkcns_Gefch Palästina Heerens Gotting Peter_v Gottfried Peter_von_Amiens Urban
Extrahierte Ortsnamen: Brockhaus Europa Amiens Gotha Europa Jerusalem Jerusalem Piacenza Palästina
217
Deutschland. Fränkisches Kaiserhaus.
Kaiser zu wählen. Heinrichs Muth ward gebrochen, er bat um
Aufschub, den man ihm nur auf ein Jahr bewilligte, darum eilte
er nach Italien und bequemte sich zu der empörenden Demüthi-
gun'g in dem Schlosse zu Canossa, der Gräfin Mathilde gehörig, *07?
drei Tage lang vor Gregor Vii. um Lossprechung vom Banne zu
flehen. Diese ward ihm zwar, aber unter so harten Bedingun«
gen, daß Heinrich durch das für ihn erwachende Mitgefühl wieder
Anhang fand und gewaffnet nach Deutschland zurückziehen konnte,
wo man unterdessen den Herzog Rudolf von Schwaben zum
Gcgenkaiser erwählt hatte. (2m dreijähriger Krieg zerrüttete Deutsch-
land, der Voctheil neigte sich mehr aufheinrichs Seite; ec belohnte
seine Anhänger und ertheilte Friedrich von Büren, dem er sei-
ne Tochter Agnes vermahlte, das Herzogthum Schwaben. Dieser
erbauete eine Burg und nannte sie Hohenstaufen; dieser Na-
me ging auf seine Familie über, welche dereinst auf dem deut-
schen Kaiserthrone so ruhmvoll glanzen sollte. Nach langem Zögern
erklärte sich Gregor endlich für Rudolf und wiederholte den Bann
gegen Heinrich Iv., welcher seinerseits in Clemens Iii. einen
Gegenpapst aufstellte, so, daß das deutsche Reich zwei Kaiser und
die römische Kirche zwei Päpste hatte. In einer an der Elster
in Sachsen, univeit Gera, gelieferten Hauptschlacht siegte zwar ivso
Heinrich nicht; allein seinem Gegner ward die rechte Hand im Ge-
fechte abgehauen, ein Gottesurtheil nach der allgemeinen Meinung;
auch starb Rudolf und dieses war für den Kaiser eben so ersprieß-
lich, als ein vollständiger Sieg. Im folgenden Jahre stand er
in Italien, belagerte Gregor Vii. in der Engelsburg, ließ sich
durch Clemens Iii. die Kaiserkrone aufsetzen, und weilte drei Jahre
in Italien. Robert Guiscard befreiete endlich-den heiligen um
Vater, bereitete ihm einen Aufenthalt in Salerno, wo Gregor Vii.
sein Leben beschloß, ohne sich auch nur zu der geringsten Nach-
giebigkeit bequemt zu haben. In Deutschland wendeten sich die Es,
Angelegenheiten zu Heinrichs Vortheil. Des langen und verderb-
lichen Kriegs müde, waren selbst die Sachsen zur Versöhnung ge-
neigt; der Gegenkönig, welchen man nach Rudolf in dem Gra-
fen Hermann von Luxenburg erwählt hatte, legte diese
Würde freiwillig nieder, und Heinrich schien jetzt am Ende seiner ioss
Leiden zu seyn. Allein es harreten seiner noch bittere Kränkungen.
Die Partei Gregors Vii. ernannte nach seinem Tode einen neuen
Papst, Victor Iii., nach dessen baldigem Ableben Urban Ii.,
der in Italien dew Krieg wider den Kaiser anfachte, und dessen
ältesten Sohn Koncad daselbst zur Empörung gegen seinen
Baker reizte. Tiefer als alle bisherige Schläge des Schicksals
fühlte Heinrich diesen Schmerz. Nach siebenjährigem Verweilen
gewann er dennoch die Oberhand, den unnatürlichen Sohn aber
erklärte er durch ein Fürstengericht zu Kölln der Nachfolge für
verlustig und trug selbige auf dessen jungem Bruder Heinrich über. 100s
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs_Muth Heinrichs Gregor_Vii Gregor Heinrich Heinrich Rudolf_von_Schwaben Rudolf Friedrich_von_Büren Friedrich Agnes Gregor Gregor Rudolf Rudolf Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Clemens_Iii Heinrich Heinrich Rudolf Rudolf Gregor Clemens_Iii Robert_Guiscard Gregor_Vii Gregor Heinrichs Heinrichs Rudolf Rudolf Hermann_von_Luxenburg Heinrich Heinrich Gregors Victor_Iii Urban Heinrich Heinrich Heinrich_über Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Deutschland Schwaben Sachsen Gera Italien Engelsburg Italien Salerno Deutschland Sachsen Italien
325
Deutschland.
Neunter Zeitraum.
Neuere Geschichte.
Don Karl V. bis zur französischen Revolution, vo /
1520 — 17 89, eine Zeit von 269 Jahren.
§. 59.
Deutschland.
Eichhorns Gisch, der 3 letzten Jahrhunderte. 3. Ausl. Hanover Is 17 — 18. 6
Th. Pr. 12 Thlr. Zur Ergänzung der Heid. erst. Ansgab.: Neunzehntes Jahrh. Pr.
1 Thlr. 6 Gr. Nemers Handb. d. neuern Ecsch. v. d. Kirchenvcrbess. bis auf d.
Aachncr Congrcfi. Braunschweig 1818. 5. verb. u. vcrm. Ausl. v. Saalfeld. Pölitz:
Histor. Gemälde d. 3 letzt. Jahrh. bis ;. Presburg. Frieden. 2 Th. Pr. 2 Thlr. 8 Gr.
Leipz. b. Hinrichs 1809 — 10. Haste's Gestaltung Eurvpa's seit d. Ende des Mit-
telalters bis auf d. neueste Zeit nach d. Wien. Congr. Leipz. b. Brockhaus 1. Th.
1818. Pr. 2 Thlr. 16 Gr. Marheineckc: Gesch. der dcut. Reformat. 3 Th. Berlin
1806. I. Matth. Schröckh christl. Kircheng. seit der Reformat. Leipz. 1804. Desselben:
Abritz d. Lebensbeschreibung Or. Mart. Luthers. Leipz. 1778. Pr. 5 Gr. Tischer,
lieben, Thalen u. Meinungen Or, Mart. Luthers ; e. Lescb. Leipz. b. Boß. 18<!Z. Pr.
12 Gr. Motz: Leben, Meinung, u. Schicks. Or. Mart. Luthers, größtentheils mit
dessen eigenen Worten. Halle b. Gebauer. 1706. Pr. 1 Thlr. 4 Gr. m. e. Kupfer.—
Niemeper, Mart. Luther n. s. Leben u. Wirken nebst Luthers Bilde. Halle. 2. Aufl.
1817. Pr. 15 Er. liefert: Luthers Lebe», nebst e. kurzen Gesch. d. Reforni. Oeutsch-
Unds m. d. Literat. 2 Th. Gotha b. Perthes 1317. Pr. 2 Thlr. 20 Gr,
Zart sind die Faden, durch welche die Vorsehung die Schick-
sale der Menschen und Menschengeschlechter an einander reiht,
und scheinbar geringfügig die Mittel, deren sie sich zur Erreichung
großer Zwecke bedient! Wie eine schwüle Gewitterluft lastete das
allgemein gefühlte Verlangen nach einer bis auf die Wurzel gehen-
den Verbesserung der kirchlichen Angelegenheiten auf allen Ge-
müthern, und manche Entdeckungen, Erfindungen und Anregungen
bahnten einer neuen Zeit still den Weg. Die Eroberung
Eonftantinopels durch die Türken, 1453, scheuchte viele dort
lebende Gelehrte aus der, nun unwirtbbaren, Heimat; sie suchten
und fanden in Italien, das so viele Staaten und Höfe zahlte,
eine gastliche Aufnahme, lehrten daselbst die mitgebrachten Kennt-
nisse, und entzündeten die Rebe für das classische Altecthum, wel-
ches in Deutschland durch einen Reuchlin (ch 1522) und
Erasmus (ch 1530) gründliche Beförderer, und in Ulrich von
Hutten -und Franz von Sickingen, (beide starben 1523)
ritterliche Vertheidiger fand. Der Geist der Forschung und einer
freien Selbständigkeit verbreitete sich von nun, an mit Riesenschrit-
ten. Die herrliche Erfindung der Buchhruckerkunst durch
Johann Guttenberg, um 1440 oder 1442, und deren Ver-
vollkommnung mit Hülfe seiner Gefährten Johann Fuft oder
Faust und Peter Schöffer, durchbrach die engen Schranken
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Eichhorns_Gisch Nemers_Handb Pölitz Hinrichs Marheineckc Matth Schröckh Motz Ulrich_von
Hutten Franz_von_Sickingen Franz Johann_Guttenberg Johann Johann_Fuft Johann Peter_Schöffer
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Hanover Congrcfi Saalfeld Wien Berlin Luthers Luthers Luthers Luthers Gotha Italien Deutschland
Dreißigjähriger Krieg 330
§. 61.
Dreißigjähriger Krieg.
W. H. Bougeani's Gesch. d. Zojährigen Krieges u. d. darauf ^folgten westph.
Friedens, a. d. Franz, m. Anmerk. v. F. §. Mambach. Halle b. Gebauer 1758 —
60. 4 Th. Pr. 5 Thlr. 12 Gr. I. <?. Krause's Lehrb. d. Zojähr. Kr. u. d. westph.
Fried. Halle b. Hendel 1782. Pr. 6 Gr. F. v. Schillers Gesch. d. Zojähr. Kr.
Leipz. b. I. Göschen. 180?. Pr. 2 Thlr. 12 Gr. Z — 4 Th. fortgesetzt v. K. S.
v. Weltmann 1808. Pr. 2 Thlr. 12 Gr. Galletti's Gesch. d. Zojähr. Kr. u. d.
westph. Fr. Gvtha b. Cttingcr 1804. Pr. 1 Thlr. Lr. Wcstcnrieder's Gesch. d.
Zojähr. Kr. München b. Lindauer 1804. Pr. 1 Thlr. 8 Gr. K. W. F. Breyers
Gesch. d. Zojähr. Kr. München b. Lindauec 1811. Pr. 2 Thlr. 16 Gr. Desselben
Beiträge zur Gesch. d. Zojähr. Kr. München 1812. Pr. 16 Gr.
Matthias wurde zu Frankfurt mit ungewöhnlichem Pomp
gekrönt, erfüllte aber die von ihm gehegten Hoffnungen keinesweges,
sondern verfiel beinahe in dieselben Fehler feines Bruders, welchen
er vom Throne verdrängt hatte. Jmnier höher stieg die Span-
nung zwischen den Catholiken und Protestanten, und da Matthias
kinderlos war, drangen erftere in ihn, feinen Vetter, den Erzherzog
Ferdinand, einen Zögling der Jesuiten, welchem bereits Steier-
mark. Karnthen und Krain gehörten, zu seinem Nachfolger zu 'er-
nennen, und Matthias erklärte ihn zufördcrst zum Mitregenten in
Böhmen. Eine Verletzung des Maj esta tsbriefs brachte das
glimmende Feuer zum Ausbruch. Nach selbigem war es den Pro-
testanten verstattet, neue Kirchen zu erbauen, welches die Regierung
aber nur von den protestantischen Standen des Königreichs und
nicht von den Unterthanen carholifcher Stande gelten
lasten wollte. In dem Städtchen Kloster Grab, das dem Erz-
bischöfe von Prag gehörte, und in Braunau, dem dortigen
Abte gehorchend, erbaueten die protestantischen Unterthanen eine Kir-
che; auf Ansuchen dieser Prälaten wurde im erstern Orte die Kir-
che wieder niedergerissen, in letzterm geschlossen; auch verhaftete
man hier mehrere Bürger. Ein lauter Schrei über Verletzung des
Majestatsbriefs lief durch ganz Böhmen; Gras Matthias von
Thurn, aus Görz, zum Defensor der evangelischen
Gemeine Böhmens ernannt, berief die protestantischen Stan-
de nach Prag, verfaßte ein Schreiben an den Kaiser voll Beschwer-
den über das Vorgesallene und mit der Bitte um Wiederherstel-
lung der alten Rechte. Eine drohende, harte Antwort erfolgte.
Sofort ging Thurn, gefolgt von den Abgeordneten der Stande,
den Grafen von Schlick, Ulrich Kinsky, von Lodkowiz u. a., nebst
vielen bewaffneten Knechten, auf das Schloß zu Prag, legten
Hand an zwei kaiserliche Rache, Mactiniz und Slawara,
und warfen sie, nebst deren Geheimschreibec, Fabricius, als ein
kriechender Schmeichler verhaßt, zum Fenster hinaus, 80 Fuß tief
hinab in den Schloßgraben. Ein dort liegender Schutthaufen
machte, daß sie unverletzt davon kamen; aber der Würfel war nun
Zz?
1617
den? 3.
1618
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: W._H._Bougeani's Franz Franz Hendel Weltmann Gvtha K._W._F._Breyers Matthias Matthias Ferdinand Ferdinand Matthias Matthias_von
Thurn Ulrich_Kinsky Lodkowiz
369
Spanischer Erbfolgekrieg.
wig, bestieg als Georg t. den englischen Thron 1714. Der
Churfürst von Sachsen, Friedrich August I. suchte und er-
hielt, nachdem er sich zur catholischen Religion bekannt, die Krone
von Polen 1697, was Sachsen nachmals in den nordischen Krieg
verwickelte. Der Chursürst von Brandenburg, Friedrich 111.,
erlangte endlich von dem Kaiser die Anerkennung als König von
Preuß.en 1701, da er selbigem zu diesem Zwecke viele und an-
haltende Dienste geleistet.
§. 63.
Spanischer Erbfolgekrieg.
Sörgels Etsch, d^r Europ. Kriege des 18. Iahrh. Altenb. b, Richter 1791.
2 Th. Pr. 4 Thlr. 29 Er.
Die Bedingungen des Ryßwicker Friedens würden von Lud-
wig Xi V. nicht so gemäßigt gestellt worden seyn, hätte ec nicht be-
reits einen neuen Krieg vorausgesehen. Karl Ii., König von
Spanien, welkte kränkelnd und kinderlos dem Tode entgegen.
Zwar hatte er den Enkel seiner Schwester, Margaretha The-
resia, Leopolds!. Gemahlin, den Churpcinzen von Baiern,
Joseph Ferdinand, zu seinem Nachfolger bestimmt; allein dr» iv.
dieser starb frühzeitig und Karl I!. richtete daraus seine Blicke auf 8-'' -
seinen Neffen, den Erzherzog Karl, zweiten Sohn des deutschen
Kaisers. Aber auch Ludwig Xiv., durch seine Gemahlin Maria
Theresia, Karls Ii. ältere Schwester, dem spanischen Königs-
hause verschwägert, trachtete nach der spanischen Krone, und suchte
sie für seinen Enkel, Philipp von Anjou, zweiten Sohn des
Dauphin, zu gewinnen. Die Stimmung des madrider Hofes be-
günstigte mehr den östreichischcn Prinzen; doch die größere Ge-
wandtheit des französischen Gesandten, Marquis von Harcourt,
trug den Sieg davon über die langsame Bedächtlichkeit des östreichi-
schen Abgeordneten, Grafen von Harrach; Karl Ii. ernannte
in einem Testamente den Herzog Philipp von Anjou zu seinem
Nachfolger und starb bald darauf. Der Krieg war jetzt unvermeid- i7,„)
lid). Maria Theresia hatte bei ihrer Vermählung mit Ludwigxiv.
allen Ansprüchen auf Spanien enrfagt, niä)t aber Margaretha
Theresia, die deutsche Kaiserin, darum behauptete Oestreich im
alleinigen Rechte zu seyn, wahrend das französische Cabinet dabei
blieb, man könne nur für sich, nicht aber für seine Nachkommen
auf Familienrechte verzichten. Der Kaifer waffnete; mit ihm wa-
ren Preußen, Hannover, die Pfalz, das deutsche Reich; der Chur-
fürst von Baiern, Maximilian Emanuel, hingegen, dessen
Bruder, der Churfürst von Köln, so wie auch Braunschweig-
Wolfenbüttel, schlugen sich auf französische Seite; Ludwig
versprach ersterem die spanischen Niederlande. Wilhelm Iii.,
24
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Georg_t Friedrich August_I. Friedrich_111. Friedrich Sörgels Karl_Ii Karl Margaretha_The- Leopolds Joseph_Ferdinand Ferdinand Karl_I! Karl Karl Karl Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Maria
Theresia Maria Theresia Karls Philipp_von_Anjou Philipp Marquis_von_Harcourt Harrach Karl_Ii Karl Philipp_von_Anjou Philipp Maria_Theresia Maria Theresia Margaretha
Theresia Theresia Oestreich Maximilian_Emanuel Maximilian Ludwig Ludwig Wilhelm
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Extrahierte Personennamen: Casorta Ferdinands Karls Ferdinand_Iv Ferdinand Maria_Theresia Maria Theresia Oestreich Bodin_Résumé Louis_Xvi Schlossers Heidelb Menzels_Gcsch H._H._Pölitz Ludwig_Xvi Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Ferdinands Spanien Karls Neapel England Neapel Spanien Frankreich