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1. Das Mittelalter - S. XI

1889 - Gotha : Perthes
Xi Seite 2. Periode: Wis zum Augs-vurger Ketigionsfrieden (bis zur Auflsung der aeudlud. Weokratie). I. Die nationale Entwickelung des Abendlandes auf staatl. Gebiete. 1. Deutschland. A. Die beginnende Auflsung des Reiches (Interregnum) .... 134 B. vergebt, versuche der Herstellung der knigl. u. kaiserl. Gewalt . . . 135 C. Ausbildung der kurfrstl, Macht (Henfer Beschlu u. goldene Bulle) 138 D. Zerfall des Reichs (unter den letzten Luxemburgern).......140 a) Norddeutsche Hause b) Sddeutsche stdtebnde c) Veme Die wichtigsten Territorien auf dem Kode der alten Herzogtmer . . 149 2. England. A. Die angelschsischen (und dnischen) Könige.........157 B. Normannisch-franzsische Herrschaft (bis zur magna charta) .... 157 C. Bildung der englischen Nation u. Grundlegung der parlamentarischen Monarchie.........159 3. Frankreich. A. lviederaufrichtung des Knigtums (gegen die groen Vasallen) . . 162 B. Ausbildung einer unabhngigen Staatsgewalt (gegen die universalen kirchlichen Mchte)......164 C. Herstellung nationaler (Einheit und Unabhngigkeit (gegen England) . 165 a) Die ersten groen Niederlagen des franzsischen Adels b) Zwiespalt zwischen Orleans und Burgund c) Rettung des franz. Knigtums d) Anfnge des absoluten Knigtums 4. Italien. A. parteifampf der Gnelfen und Ghibelliuen........168 B. versuch einer (Einigung Italiens unter der rmischen Republik . . 169 C. Bildung von Tyrauneichcrrschaften u. greren italienischen Staaten . . 170 Renaissaure des Altertums. Der (ital.) .......172 Seite Ii. Der Verfall des Papsttums u. der Kirche im 14. it. 15. Jhrt). 1. Sturz der ppstl. Weltherrschaft anf staatl. Gebiete.....174 2. Erschtterungen der ppstl. Herr- schaft auf kirchl. Gebiete. A. Die Reformation Iviclifs . . . 175 B. Die Kirchenspaltung.....176 C. Die groen Konzilien und die Huf-sitische Bewegung......176 3. Bruch des Papsttums mit den Grundrichtungen der Mittelalter-lichen Kirche (der universalen Hie-rarchie u. dem asketischen Christentum) 180 Alexander Vi. Julius Ii. Leo X. Iii. Die Erneuerung der universalen kmpfe und Bestrebungen. 1. Vordringe der Osmauen gegen die christl. Welt. A. Festsetzung der osmanischen Trken in (Europa........183 B. Die letzten Kreuzzge gegen den Islam..........184 C. Die Vollendung des osmanischen Iveltreichs........184 2. Ausbildung des Gegensatzes der franzsischen und spanisch-dentschen (habsbnrgischen) Macht. A. Frankreich a) Vollendung der inneren Einheit. 185 b) Kmpfe in Italien.....187 B. Die spanisch-deutsche (habsb.) Macht a) Spanien (Einigung u. Erhebung zu einer Weltmacht) .... 188 b) Deutschland (unter den Habs- burgern)........189 Albrecht Ii. Friedrich Iii. Maximilian I. (Versuche einer staatlichen Reform.) Iv. Die deutsche Deformation. Die Renaissance des Altertums (deutscher Humanismus)......194 Wiedergeburt des Christentums in Martin Luther..........195 1. Luthers Bruch mit freut Romanis- Mns (bis zum Wormser Edikt). A. Luthers Bannung durch den Papst 196 B. Luthers chtung durch den Kaiser (lvormser Reichstag).....198

2. Das Mittelalter - S. 1

1889 - Gotha : Perthes
Aas Mittelalter. Vorgeschichte. berblick. Der politische Geist des Altertums war auf Eroberung und Herr-schaft gerichtet und fhrte zuletzt zur Aufrichtung des universalen rmischen Kaiserreichs: als dieses unterging, lebte er in der rmisch-katholischen Kirche fort, zu welcher die christlichen Gemeinden des Abendlandes sich zu-sammengeschlossen hatten. Mit dem Weltbegehren, dem hierarchischen Streben dieser Kirche, steht in schroffem Gegensatz die Weltverachtung, die asketische Sittlichkeit, in welche die religise Eniwickelung des Altertums auslief. Die hierarchische wie asketische Richtung ist in der Kirche im 5. Jahrhundert bereits klar ausgebildet. Aus der Vereinigung der Germanen mit der rmisch-christlichen Welt entsteht eine neue Periode der Geschichte, die wir das Mittelalter nennen. Der Versuch einiger germanischer Völker, im Gegensatz zur rmisch-christlichen Kultur sich auf rmischem Boden zu behaupten, milang und fhrte die arianischen Staaten schnellem Untergange entgegen. I. Das Christentum im rmischen Reiche. 1. Vis zur staatlichen Anerkennung durch Konstantin . Gr. A. Gharakter des tzhristentums. Indem das rmische Weltreich (der Lnderkreis Orbis terrarum um das Mittelmeer herum) sich vollendete, verschwanden in seinem Bereiche die freien und unabhngigen Völker mit ihren nationalen Eigentmlichkeiten von der Erde; rmisches Recht und rmische Sprache begannen ihren Siegeszug der die ganze gebildete Welt. Das herrschende rmische Volk, das alle nationale und politische Freiheit vernichtet hatte, konnte indes selbst seine brgerliche Freiheit nicht be-haupten und verlor sie an den Imperator (divus Augustus), durch dessen gttliche Verehrung die damalige Menschheit auch die innere Freiheit preisgab. Wessel, Lehrbuch der Geschichte. 1

3. Das Mittelalter - S. 6

1889 - Gotha : Perthes
6 der Todesstrafe belegt. Die Entscheidungen der allgemeinen Konzilien waren zugleich Reichsgesetze. Die erste bedeutende Streitfrage war die Lehre von der Natur Christi. Arlus. Presbyter zu Alexandria, hatte behauptet, da Christus einst durch gttlichen Willen, wie alles andere, aus nichts ge-schaffen, von der hchsten Naturbegabung zur hchsten Entwickelung gelangt, also nicht wahrhaft Gott zu nennen sei. Da der Streit sich erhitzte, berief Konstantin 325 die erste allgemeine Versammlung der Bischfe (das erste kumenische Konzil) nach Nica (in Bithynien), durch die des Arius Lehre verdammt und der Ausdruck, da der Sohn gleichen Wesens mit dem Vater sei (rw 7cazqi poovoiog) das Losungswort der neuen Rechtglubigkeit wurde. Fr diese Lehre hatte besonders Athanasius, gleich-falls Presbyter zu Alexandria, das Wort gefhrt. Der Streit, durch die weltliche Macht entschieden, brach bald wieder aus und dauerte bis zum Ende des Jahrh.; erst durch Theodosius ward dem Arianismus im Osten ein Ende gemacht; gleichzeitig ward er auch im Westen unterdrckt und somit die katholische Kirche wieder hergestellt. B. Der Gegensatz der oft- und westrmischen Kirche. Die Schei-dung in eine orientalische und occidentalische Kirche, die sich im Laufe des 3. Jahrh. in Sprache, Sitte und theologischer Richtung vollzogen hatte, ward durch volitische Vorgnge in den nchsten Jahrhunderten weiter ausge-bildet. Als Bischof der einzigen apostolischen Gemeinde des Occidents, als Metropolit mehrerer Provinzen und zugleich wegen seines Sitzes in der Haupt-stadt der Welt ragte schon anfangs des 4. Jahrh. der Bischof von Rom der alle anderen Bischfe hervor, und auch die Orientalen, welche den Rang der Bischfe nach der politischen Bedeutung der Städte zu bestimmen pflegten, rumten ihm den ersten Platz unter den Bischfen ein. Diesem politischen Gesichtspunkte gem mute, als Rom mit der Grndung einer neuen Hauptstadt eine politische Nebenbuhlerin erhielt, der Bischof von Konstan-t i n o p e l einen gleichen Rang mit dem rmischen oder der Stellung der zweiten Hauptstadt des Reiches entsprechend den zweiten unter den Bischfen bean-spruchen. Aus dem zweiten kumenischen Konzile zu Konstantinopel (381) wurde ihm denn auch der erste Rang nach dem Bischfe von Rom zugesprochen. Nach der Teilung des rmischen Reiches in Ost- und Westrom suchten aber die ostrmischen Kaiser den Bischof von Konstantinopel dem der westrmischen Hauptstadt im Range gleichzustellen, zumal der rmische Bischof Mitte des 5. Jahrh. den Anspruch erhob, eine Oberaufsicht der alle Bischfe auszuben. Als oberste Leiter der orientalischen Kirche muten die ostrmischen Kaiser die Ausdehnung der Gewalt des rmischen Bischofs in ihrem Gebiete zu verhindern suchen. Auf dem vierten kumenischen Konzile zu Chalcedon 4) (451) ward diese Gleichstellung der beiden Patriarchen 2) 1) Allmhl. erlangten sieben Synoden d. Ansehen kumenischer Versammlungen, deren Entscheidungen in Glaubenssachen traft des den Bischfen in besonderer Weise verliehenen heil. Geistes seit d. 6. Jahrh. fr unfehlbar galten. Das 3. kumenische Konzil ist zu Ephesus 431 abgehalten worden. 2) Der Name Patriarch war im 4. Jahrh. Ehrenname jedes Bischofs, ging Ende b. 5. Jahrh. im Orient aber ausschliet, auf d. Bischfe von Konstantinopel, Alexandria, Antiochia u. Jerusalem der. Fr d. rm. Bischof kam anfangs des 6. Jahrh. vorzugsweise d. Name Papa auf, der brigens noch lange Zeit Ehrenname jedes Bischofs im Abendlande blieb.

4. Das Mittelalter - S. IX

1889 - Gotha : Perthes
Aerficht des Inhalts. Seite Vorgeschichte. I. Das Christentum im rmischen keich. 1. Bis zur staatlichen Anerkennung durch Konstantin d. Gr. A. Charakter des Christentums . . 1 B. Siegreiche Ausbreitung des Christen-tums im rmischen Reich . . . 2 C. Entwicklung der christlichen Kirche 3 2. Bis zur vollen Ausbildung der Hierarchie und des Muchtums. A. Vernichtung des Heidentums und der Hresie........5 B. Gegensatz der oft- und westrmischen Kirche..........6 C. Entwicklung der rm.-kath. Kirche und des primates petri ... 7 D. (Entartung des chriftl. Glaubens und der christl. Sittlichkeit ... 8 Il Die Germanen bis zum Unter-gange der arianischen Knigreiche. 1. Die Germanen vor der Vlker-Wanderung. A. Ihre ltesten Wohnsitze .... 9 B. Die ersten gefchichtl. Wanderungen 10 a) Zge der Kimbern und Teutonen b) Die Sueben in Gallien unter Ariovist C. Die rmischen Lroberungsversuche in Germanien.......11 a) Feldzge des Drusus b) Herrschaft der Rmer in Germ. c) Krieg des Germanicus D. Das Anstrmen der germ. Völker gegen das rmische Reich ... 16 a) Markomannenkrieg Seite b) Gotenkrieg c) Kriege der Alamannen, Franken und Sachsen Pie inneren Zustnde der Germanen . 18 A. politische B. Religise 2. Die Germanen während ihrer Wanderungen. A. Wanderungen der Westgoten . . 24 B. Wanderung der vandalen, Alanen und Sueben........25 C. Vordringen der Franken und Alamannen ; Wanderungen der Bur-gunder und der Angelsachsen . . 26 Attila..........27 D. Untergang des westrm. Reichs u. die Wanderungen der (Dftgoten . 28 bertritt der germ. Mandervmer zum Christentum........29 3. Die arianischen Knigreiche auf westrmischem Boden. A. Das Westgotenreich.....30 B. Das burgundische Reich .... 30 C. Das vandalenreich.....31 D. Das stgotenretch......31 1. Periode: Ms zum Unter-gang der Staufer (Bis zur Wollendnng der ppstt. Weltherrschaft). I. Die Bildung des universalen Frankenreiches. 1. Die Langobarden. A. Ihre Wanderungen bis nach Italien 35 B. Ihre Herrschaft in Italien... 36

5. Das Mittelalter - S. 34

1889 - Gotha : Perthes
1. Jeriode. Bis zum Untergang der Staufer (bis zur Bollendung der ppstlichen Weltherrschaft). I. Die Lildnng des universalen Frankenreiches. Ii. Das frnkische Kaiserreich. Iii. Die Bildung des universalen deutschen Keiches. Iv. Das deutsche Kaiserreich (rmische Neich deutscher Nation). Die kreuzzge. berblick. Die germanische Vlkerwanderung ist nur ein Teil jener mchtigen Vlkerbewegungen, welche die Geschichte des Mittelalters einleiten; denn in die von den Germanen im stl. Europa gerumten Landstriche dringen slavische (und finnisch-mongolische) Völker ein; jener germanisch; stabischen Wanderung aber, welche den Occident umgestaltet hat, steht der groe arabische Vlkersturm gegenber, welcher eine hnliche Wirkung auf den Orient gehabt hat. Indem die Araber zugleich eine neue Weltreligion ausbilden und mtt den Waffen in der Hand ihren Glauben nach dem Occident tragen, geraten sie mit den christlichen Vlkern' in einen unvershnlichen Streit. Der Gegensatz beider Religionen ist das ganze Mittelalter hindurch lebendig; zuletzt dringt der ^slam nach dem Falle Ostroms sogar tief in die christliche Welt ein. Aber während derselbe zwar uerlich Fortschritte macht, innerlich jedoch erstarrt, eneuat das Christentum durch die Reformation ein neues. hheres leben unter den Vlkern; zugleich erffnet sich ihm durch die Entdeckung der neuen Welt ein Schauplatz fr eine unermeliche Thtigkeit. Die Trger allgemeiner Kultur bleiben daher die christlichen -Belker, unter diesen aber ist es im Anfange des Mittelalters zuerst das frnkische, das zu hheren Stufen der Entwicklung hinansteigt und den Gang der europischen Geschichte in neue Bahnen hinberfhrt. Auf rmischem (gallischem) Boden erobernd sich ausbreitend, greift es zugleich in die alte A^t Muck und fgt allmhlich die Völker des alten Germaniens (Deutschlands) den Ordnungen eines greren Staatsverbandes ein. Infolge seines Anschlusses an die rmische Kirche berliefert es ihnen das m deren Besitze befindliche geistige Erbe des Altertums. Als unter Karl d. Gr.

6. Das Mittelalter - S. 133

1889 - Gotha : Perthes
Bis zum Augsburger Religionsfrieden (bis zur Auflsung der abendlndischen Theokratie). I. Die nationale Entwickelnng des Abendlandes auf staatlichem Gebiet. Ii. Ber Verfall des Papsttums und der Kirche im 14. und 15. ahrh. Iii. Die Erneuerung der universalen Kmpfe und Sestrebungen. ^ Iv. ie deutsche Reformation im 16. ahrh. Bie Entdeckungsfahrten. berblick. Auf den Trmmern des deutschen Kaisertums erhob sich im 13. Jahrh. die Weltherrschaft des Papsttums auf staatlichem wie kirchlichem Gebiete. Der klgliche Ausgang der Kreuzzge freilich erschtterte den Glauben des Abendlandes an den gttlichen Beruf des Papstes zur Leitung der Welt vollkommen und rief eine Ernchterung von den bisherigen berspannten Ideen hervor. Unter den mchtigen Eindrcken, welche die abendlndischen Völker im Verkehr mit einander und mit einer fremden Kultur empfingen, reiften sie zur Selbstndigkeit und entwickelten derart das Bewutsein ihrer nationalen Wrde, da sie im 14. Jahrh., eines nach dem andern, die ppstliche Einmischung auf staatlichem Gebiete zurckwiesen; ja, im 15. Jahrh. griffen sie bereits den ppstlichen Absolutismus in der Kirche an und suchten die eigenmchtige Verwaltung und schrankenlose Hab-sucht der rmischen Kurie auf den groen Konzilien zu beschrnken. Whrend dies den staatlich geeinten Nationen einigermaen gelang, blieb das politisch zerrissene Deutschland rmischer Habgier weiterhin ausgesetzt, die schlielich das Heiligste fr Geld verkaufte. Da erhob sich unter Luthers Fhrung das mi-handelte deutsche Volk gegen das rmisch-katholische Papsttum und gewann, auf die ursprnglichen Quellen des Christentums (das Evangelium) zurckgehend, einen von der alten Kirche verschiedenen sittlich-religisen Stand-Punkt. Der Verlauf dieser groen Reformation des Geistes, welcher die humanistische Bewegung mit den Mitteln des rmisch-griechischen Alter-tums vorgearbeitet hatte, ward uerlich beeinflut von den universalen Kmpfen und Bestrebungen, die sich am Ende des Mittelalters erhoben, : -

7. Das Mittelalter - S. 134

1889 - Gotha : Perthes
134 einerseits von dem erneuerten Kampfe des Christentums und Islams in Folge des Eindringens der Osmanen in Europa, anderseits von den zwischen der franzsischen und spanisch - deutschen (Habsburgischen) Macht gefhrten Kriegen um den Besitz Italiens und der rmischen Kaiserkrone. Indem die deutsche Reformation endlich siegreich durchdrang, lste sie die abendlndische Theokratie ebensowohl des Kaisers wie des Papstes fr immer auf. Bei der eigentmlichen territorialen Entwicklung Deutschlands ward freilich hier die Spaltung, die auf staatlichem Gebiete herrschte, nun auch auf das kirchliche bertragen; immerhin waren die rmischen Fesseln gesprengt, welche die nationale Entwickelung hemmten, und war Raum geschaffen fr die Bahnen einer neuen Zeit, fr die durch die Entdeckung einer anderen Welt zugleich ein unendlich erweiterter Schauplatz gewonnen war. I. Die nationale Entwickelung des Abendlandes auf staatlichem Gebiet. 1. Deutschland. Der Sieg des Papsttums der das Kaisertum war fr Deutschland nach auen mit dem thatschlichen Verluste Italiens und Burgunds, nach innen mit dem vollen Siege des Frstentums der das Knigtum verbunden. Neben dem Frstentum erhoben sich im Reiche als neue Macht die Städte; mit Hilfe von Bnden haben dieselben drei Jahrhunderte hin-durch eine den Fürsten ebenbrtige Stellung behauptet. In bereinstimmung mit dem Papsttum whlten die Fürsten zunchst zu Knigen Männer mit migem Hausbesitz, deren erstes Bestreben es dann ward, zur Ausbung ihres Knigtums eine bedeutende Haus macht zu er-werben; gegen jedes so aufstrebende knigliche Geschlecht ward ein neues Haus auf den Thron erhoben, bis endlich Habsburg dauernd die Krone gewann. An die Seite des immer mehr herabgewrdigten Knigtums drngte sich mit dem Anspruch auf die Regierung das Kurfrstenkollegium, in dessen Be-Mssen sich notdrftig die Einheit des Reiches wiederspiegelt; von ihm ist den steigenden Anmaungen des Papsttums gegenber auch die nationale Selbstndigkeit verteidigt worden. A. Die beginnende Auflsung des Weiches (in dem sogen. Interregnum). Nach dem Tode Konrads Iv. fand Wilhelm von Holland eine ge-wisse uerliche Anerkennung. In der allgemeinen Auflsung des Reiches, dem sogen. Interregnum (12541273), traten 1254 die rheinischen Städte zur Erhaltung des Landfriedens und zur Sicherung der Straen und des Handels zu einem Bunde zusammen; sie waren bei dem Tode Wilhelms (1256). der auf einem Heereszuge von den Friesen erschlagen ward, alseine Macht im Reiche derart anerkannt, da eine Reihe von Laienfrsten mit ihnen betreffs der Wahl eines neuen Knigs in Verbindung trat. Gerade jetzt aber vollzog sich, wie es scheint, ebensowohl im Gegensatz zu den Stdten wie zu dem berma bischflicher Macht, das bisher im Reichsfrstenrat geherrscht hatte, eine Umbildung der deutschen Verfassung; es

8. Das Mittelalter - S. 184

1889 - Gotha : Perthes
184 Strae (die alte Handeln u. Kreuzzugsstrae, vgl. S. 123. 2) gewonnen wurde. Sodann wurde Serbien *) tributpflichtig und Bulgarien Ende des 14. Jahrh. dem trkischen Reiche einverleibt, das nun bereits seine Macht bis an die Grenze Ungarns ausbreitete. Zwischen den beiden christlichen Kaiserreichen, dem griechischen, das immer mehr auf Konstantinopel beschrnkt ward, und dem rmischen, erhob sich das trkische Weltreich, das ganze Abendland bedrohend. B. Die letzten Kreuzzge gegen den Islam. Von neuem ward im Abendlande das Kreuz gepredigt; in der That kam infolge der lebhaften Be-mhungen Sigismunds, Knigs von Ungarn, ein aus fast allen christlichen Nationen gebildetes, doch besonders franzsisches Ritterheer zusammen; unter Leitung Sigismunds zog es die Donau hinab; die glnzenden, aber zuchtlosen Scharen erlitten indes 1396 bei Nikopolis (a. d. Donau in Bulgarien) eine schreckliche Niederlage. Konstantinopel wre schon jetzt dem Osmanen Bajeftd, dem Nachfolger und Sohn Murads I. (f 1389), erlegen, htten diesen nicht andringende mongolische Scharen nach Asien gerufen. Aus den Steppen des Amu und Sir aufbrechend, hatte der Mongole Timnr in ununterbrochenem Siegeszuge sich zum Herrscher aller Lnder von China bis zum Mittelmeer und den Gestaden des schwarzen Meeres gemacht. Im I. 1403 kam es zwischen dem gewaltigen Mongolenfrsten und Bajesid zu der furchtbaren Schlacht von Angra (d. alten Anct/ra in Galatien), in der Bajesid geschlagen und gefangen wurde. Als aber bald darauf mit Timurs Tode (f 1405) das Mongolenreich zusammenbrach, erhoben sich die Osmanen zu alter Kraft und wurden von neuem der Schrecken des Abend-landes. Ein neues Kreuzheer zog nach der unteren Donau, erlitt aber 1444 bei Warna (am schwarzen Meere in Bulgarien) eine furchtbare Niederlage. Seitdem verzweifelte das Abendland, die Osmanen aus Europa zu vertreiben und gab die Kreuzzge auf. Ungarn und Siebenbrgen, die in Jo-Hann Hnnyad^) [hu'ttjat>] und dessen Sohn Matthias Corvinus aus-gezeichnete Feldherren hatten, wurden gleichsam die Vormauern der Christenheit, an denen der osmanische Ansturm sich brach. C. Iie Wossendung des osmanischen Wettreichs. Das vom Abend-lande preisgegebene Konstantinopel, das alte Bollwerk christlicher Bildung dem Orient gegenber, fiel jetzt in die Hnde des Islams; es ward 1453 von Mohammed Ii. erobert3); derselbe vollendete dann in den nchsten Jahren die Unterjochung der Balkanhalbinsel; 1458 ward Serbien, 1463 Bosnien in eine trkische Provinz verwandelt. Mohammeds Enkel. Selim I., wandte seine Waffen gegen den Mittel-Punkt der islamitischen. Welt, eroberte 1516 und 1517 das Mameluken- 1) In die Donaulnder waren nach der Vlkerwanderung die sogen. Sdslaven (vgl. am Schlu die Vlkertafel) gerckt, und zwar saen sdl. von der Donau u. Save von O. nach W.: die Bulgaren (westl. vom schwarzen Meer), Serben, Bosnier (die beiden letzteren durch die Drina geschieden, r. Nebenfl. der Save, die alte Grenze Msiens u. Dalmatiens), Kroaten (an das adriatische Meer stoend). 2) Huuyad v. Siebenbrgen wurde 1446 Reichsverweser in Ungarn fr den jungen König Ladislaus, Sohn Albrechts Ii.; nach dessen Tode (t 1457) ward Hunyads Sohn, Matthias Corvinus. König von Ungarn (vgl. S. 190. 3). 3) Wie ein Romulus der letzte westrmische, so war ein Konstantin (Xi.), der letzte ostrmische Herrscher.

9. Das Mittelalter - S. 186

1889 - Gotha : Perthes
186 alters, in dem 1430 gestifteten Orden des goldenen Vliees vereinigte der Herzog den hchsten Adel um seine Person. In der Mitte des englischen, franzsischen und deutschen Reiches gelegen, bte die burgundische Macht nach allen Seiten hin einen bedeutenden Einflu aus und nutzte einen ehrgeizigen Fürsten zu weiteren Erwerbungen und hheren Zielen antreiben. Da folgte auf Philipp den Guten sein Sohn. Karl der Khne (1467 1477), eine ungestme und rcksichtslose Natur. Zu dem glnzenden ritterlichen Lehnsheere fgte er eine Sldnertruppe von etwa 20 000 schwergersteten Fuknechten. Vor allem galt es. den territorialen Zu= sammenhang der sdlichen burgundischen Striche (Herzogtum u. Freigrafschaft B.) und nrdlichen niederlndischen Gebiete herzustellen. Die trnnen Verhalt-nisse im deutschen Reiche und die Schlaffheit Friedrichs Iii. luden ihn frmlich ein, jene Verbindung im Osten der das Herzogtum Lothringen (zivisch. Luxem-brg u. d. Franche Comtt) zu suchen. Die Verlobung seiner Tochter und Erbin Maria mit dem Sohne Friedrichs, Maximilian, sollte der Kder werden, den Kaiser fr seine Plne zu gewinnen; er forderte zunchst die Reichs-verweserschaft fr alle Lnder links vom Rhein und den kniglichen Titel; in Trier kamen beide 1473 zusammen, um den Vertrag abzuschlieen, ^n fieberhafter Erregung verfolgten insbesondere Ludwig Xi. und die Schweizer das buraundisch-habsburgische Bndnis. Karl selbst verdarb durch sein bermutiges Austreten und das Hinausschieben der frmlichen Verlobung sane Sache. Friedrich Iii. brach die Verhandlungen ab. Karl griff nun zu den Waffen und hoffte mit der Eroberung der Festung Neu (a. l. Ufer des Niederrheins, oberhalb Dsseldorfs) eine sichere Stellung am Rhein zu gewinnen. Aber die Belagerung zog sich hin; die Einnahme der Festung aufzugeben, verhinderte Karls starrer Trotz und seine militrische Ehre. Indessen erhoben l^ch wider ihn von allen Seiten die Gegner. Vor allem schlo Ludwig Xi. 1474 den fr das franzsische Knigtum so folgenreichen Vertrag mit den Schweizern, durch welchen diese sich gegen ein Jahrgeld fr alle Zeit zur Stellung von Hilfstruppen verpflichteten. Durch franzsisches Geld bestimmt, begannen^fte sogar mit Einfllen in das Burgundische den Krieg gegen Karl. Den Eidgenossen schlo sich der Herzog Ren von Lothringen an. Zu.dem nt= sah von Neu sammelte endlich auch Kaiser Friedrich Hi- ein jicichshcer, das in der seit langer Zeit unerhrten Strke von 100 000 Mann im Frhling 1475 dem burgundischen Heere gegenberlagerte. Karl war in der belsten Lage und suchte nun von Neu fortzukommen. Indem er jetzt die Verlobung seiner Tochter zusagte, gewann er Friedrich Iii., der die Ehre des deutschen Reiches preis gab und heimlich Frieden schlo. . Karl warf sich nun mit aller Macht auf die andern Gegner, er besetzte Lothringen und machte die Hauptstadt Nancy (a. d Meurthe r. Nebenfl. d. Mosel) zum Mittelpunkt seiner Herrschaft. Anfangs des I. 147 uberstieg er von der Franche Comtt aus die Jurapsse, um die Schweizer zu zchtigen. aber bei Gr ans on (im Sdw. d. Nienburger Sees) wurde er be,iegt und erlitt, als er, die Schmach zu tilgen, in demselben ^ahre den Angriff erneuerte, bei Mutten (am gleichnamigen See) eine 2. Niederlage. Der vertriebene Herzog Ren kehrte jetzt nach Lothringen zurck und zog in Nancy wieder ein, sah sich aber bald von Karl hier eingeschlossen, er eilte persnlich nach der Schweiz, um Entsatz fr Nancy zu erlangen; man gestattete

10. Das Mittelalter - S. 9

1889 - Gotha : Perthes
ganze Abendland verbreitete, so entstand ein Verein vieler Klster unter einer gleichen Regel, d. h. der erste Mnchsorden (Benediktinerorden). Kassiodor x), Staatsminister unter dem Ostgoten Theoderich und feinen Nachfolgern, der (wahrscheinlich 538) sich in ein von ihm erbautes Benediktinerkloster zurckzog, wandte die Thtigkeit der Mnche auch auf gelehrte Beschftigungen. Indem die Benediktiner wste Gegenden urbar machten, fr Erziehung und Unterricht in ihren Klosterschulen sorgten, in ihren Klosterchroniken die Zeit-geschichte darstellten und durch Abschreiben die Werke des Altertums erhielten, haben sie sich um die allgemeine Bildung die hchsten Verdienste erworben und den edlen, fr alle Bedrfnisse der Menschheit gleich empfnglichen Geist des Christentums bewhrt. Wenn das Christentum die Aufgabe, in dem rmischen Reiche ein hheres geistiges und sittliches Leben zu wecken, nicht erfllt hat. so liegt der Grund einerseits in der tiefen Versunkenheit der alten Welt, anderseits auch darin, da aus der christlichen Kirche selbst das innere Leben und die frische Begeisterung der ersten Jahrhunderte gewichen war. Manches ute_ hatte sie in dem rmischen Staate gewirkt; die unsittlichen Schauspiele des Heidentums waren aufgehoben oder beschrnkt, die Gladiatorenkmpfe verschwanden allmhlich, das Los der Sklaven und Gefangenen war gemildert, den Weibern waren grere Rechte eingerumt. Aber zur Hervorbringunz einer neuen Zeit bedurfte es der naturwchsigen Kraft eines neuen Volkes. Il Die Germanen bis zum Untergange der Manischen Knigreiche. 1. Die Germanen vor der Vlkerwanderung. A. Ihre ltesten Wohnsitze. Die Germanen gehren dem indo-europischen oder arischen Stamme an (vgl. Vlkertasel am Schlu); . einige Jahrh. vor Beginn unserer Zeitrechnung, wo sie zuerst erwhnt werden, ; jalten sie die Gestade der Nord- und Ostsee inne; im Westen am Rhein stieen sie aus die Kelten, die gleichfalls ein Glied des indo-europischen Stammes sind; von diesen wahrscheinlich bekamen sie den Namen der Ger-manett2), den die Rmer beibehalten haben; sie selbst bezeichneten sich nicht mit einem gemeinsamen Namen; scheinbar ohne das Bewutsein der gleichartigen Abstammung, lebten sie, in eine Reihe von Vlkerschaften geteilt, durch kein politisches Band zusammengehalten, dahin 3). Trotz mannigfacher Verwandtschaft 1) In s. Schrift De artibus ac diseiplinis liberalium artiurn" behandelte er b. 7 Schulwisseuschasten, in welchen b. Summe aller bamaligen Bilbung enthalten schien ; biefe Einteilung blieb in den Schuten des Mittelalters bestehen. Grammatik, Rhetorik u. Dialektik bilbeten das Trivium fr b. unteren Klassen ob. Trivialschulen, Geometrie, Musik, Arith-metik, Astronomie das Quabrivium fr b. hheren Klassen. 2) Die Bedeutung ist unsicher; bei den Germanen selbst ist die Bezeichnung nie heimisch geworben. 3) Nur in b. Sage, die Tacitus berichtet, offenbarte f. b. Gefhl der Einheit. da b. Stammvter des Volkes, b. Ahnen dreier groer Stmme, der Jngvonen (Ingaevones), Istvonen (Istaevones) u. Hermionen (Herrnines), von Mannus, b. ersten Menschen, u. biefer von b. erbgeborenen Glte Tuisto abstamme.
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