Nr. 92 und besitzt ein Gymnasium. — Die Umgebung Blankenburgs
(Heidelberg, Ziegenkopf, Teufelsmauer, Regensteich gehört zu deu schöusteu
Punkten des Harzes. Welche Stationen berührt man auf der Reise von nnserm
Heimatsorte nach Blankenburg? Welche Annehmlichkeiten bietet sie? Wie lange
dauert die Reise? Wieviel kostet sie? — Michaelstein, Dorf mit der
Zentral-Fischzucht-Anstalt für den gesamten Harz. — Hüttenrode,
Station der Zahnradbahn von Blankenburg nach Tanne, mit Eisenstein-
grnbm der Harzer Werke. — Rübeland, Dorf au der Bode,
Station der Zahnradbahn von Blankenburg nach Tanne, mit einer
Eisenhütte der Harzer Werke und Pulverfabrik. Rübeland zieht die
Harzreisenden besonders an dnrch seine berühmten Tropfsteinhöhlen:
Bau mauus höhle, Biels höhle und Hermannshöhle.
2. Amt Hajselfelde. Darin: Hasselfelde, die südlichste und
höchstgelegene Stadt des Herzogtums, mit 2600 Eiuw.
H. ist oftmals dnrch große Brände heimgesucht, infolge des letzten im
Jahre 1834 neu und regelmäßig aufgebaut Wordeu. — Stiege, Markt-
flecken auf der Hasselfelder Hochebene, dessen „Männer" von allen Harz-
bewohnern dem Heidentnme am längsten ergeben gewesen sein sollen.
Das Stieger „Schloß" steht zur Zeit unbewohnt. Stiege ist der
Hanptvertriebsort der kleinen Harzkäse. — Tann e, Endstation der
Zahnradbahn von Blankenburg nach Tanne, Dorf au der Bode, mit
einer Eisengußwaren -Hütte. — Braunl a g e, Marktflecken au der
Bode, am Fuße des Wormbergs, mit einer Glashütte. Bei Braun-
läge wurde im Jahre 1747 der erste Kartoffelanbau in uuserm
Heimatslande versucht. Brauulage ist seiner geschützten Lage und schönen
Umgebung wegen jetzt ein klimatischer Kur o rt.
3. Amt Malkenrird. Darin: Walkenried, Dorf, Station
der Bahn von Northeim nach Nordhausen, mit den Ruinen eines
Klosters (Lutherfalle). Die Umgegend ist reich an Gipssteinen. —
Wieda, Dorf, mit Eisengießerei. — Zorge, Marktflecken, mit
Eiseusteingrubeu und Hüttenwerken (Gießerei) der Harzer Werke.
Hohegeiß, höchstgelegenes Dorf des Herzogtums, Höhenkurort und
Sommerfrische. —• Welches ist die höchstgelegene Stadt des Herzogtums?
B. Der westliche Kauptteil
des Herzogtums Brauuschweig enthält die Kreise Holzmiuden und
Gandersheim.
§ 2. Ter Kreis Holzminden
bildet die Westhälste des n> estlich eil Hauptteils Ilild wird von Meinbrexen bis Hehlen
von der W es c r im Westen begrenzt. Aus dem rechten Weserufer erheben sich der
colluii], Hils und Ith. Das Klima ans den Gebirgen ist kalt. Das Weser-
tl,al hingegen gehört zu den fruchtbarsten Gegenden des Herzogtums. Ter Kreis
■Volzum,den umsaht die 4 Amter: Dolzminden, Stadtoldendors, Eschershausen und
Ottenstein.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Mitte erhebt sich der Heber, und den östlichen Teil füllen die westlichen Abhänge
des Harzes. Ter größte Fluß des Kreises ist die L eine, mit ihrem rechten Zuflüsse, der
Innerste. Die Hauptprodukte des Kreises sind, außer Getreide und Kartoffeln,
besonders Zuckerrüben und Flachs (Lein). Bei Lutter a. Bge. und Langelsheim
werden Quadersandsteine gebrochen. Der Kr. Gandersheim umfaßt die 4 Ämter:
Gandersheim, Greene, Seesen und Lutter.
1. Amt Gandersheim am rechten Ufer der Leine. Darin:
Gandersheim, Kreisstadt an der Gande, Station der Südbahn, mit
2700 (....) Einw. G. besaß ehemals eine Abtei mit einer noch
jetzt stehenden schönen Stiftskirche. Die berühmteste Nonne des
Benediktinerinnenklosters war die Dichterin Hroswitha im 10. Jahr-
hundert. Das Herzog-Ludolfs-Bad ist ein heilkräftiges Soolbad. In
G. befindet sich ein Real-Progymnasinm, auf welchem die Berechtigung
zum eiujährig-freiwilligeu Militärdienste erworben wird.—Kreiensen,
Torf, Knotenpunkt der Südbahn von Braunschweig uach Holzminden
und der Bahn von Hannooer nach Kassel. — Zu diesem Amte gehört anch
der Mktsl. Bodenbnrg, Enklave, nördlich des westlichen Hauptteils, ganz von der
Pr. Hannover nmschlossen.
2. Amt Greene am linken Ufer der Leine. Darin: Green e,
Mktfl. an der Leine, oberhalb welches sich der Viadukt der Südbahn,
ein Meisterstück der Baukunst, befindet. Gr. besitzt eine berühmte Korn-
branntweinbrennerei. Von den Ruinen der Greener Burg aus genießt
man eine herrliche Aussicht in das fruchtbare Leinethal. — Delligsen,
Mktsl. uuter dem Hilse, mit dem Eisenwerke „Karlshütte".
3. Amt Seesen. Darin: Seesen, Stadt, Station der Südbahn
und Endstation der brannschweigischen Landes-Eisenbahn, mit 4000
(....)Einw. In Seesen befindet sich das Schwefelbad „Wilhelms-
bad." Seesen besitzt die „Iakobson- Schule", eine (auch von
Christen besuchte) jüdische Realschule mit der Berechtigung zum einjährig-
freiwilligen Militärdienste. ?— Gittelde, Mktfl. am nordwestlichen
Vorsprunge des Harzes, mit dem E r n st - A n g n st - S t o l l e n, welcher
die Grnbenwüsser aller Gruben des hannoverschen Oberharzes abzuführen
bestimmt ist. In der Nähe Gittelde's liegen die Ruinen der Staufen-
bürg. — Bornum, Dorf bei Seesen, mit der Eisengießerei „Wilhelms-
Hütte", in welcher der Löwe gefertigt ist, welcher das i. I. 1890 auf
dem Schlachtfelde von Qnatrebras errichtete Denkmal für Herzog Friedrich
Wilhelm (1806—1815) fchmückt. — Außerdem giebt es noch ein: Bornum
bei K ö n i g s l u t t e r und B o r n n m b e i B ö r ß u m. —
4. Amt Futter. Darin: Lutter am Barenberge, Mktfl., Station
der Südbahn. Die Umgebung Lutters liefert als nutzbaren Stein den
berühmten Quadersandstein. Geschichtlich denkwürdig ist Lutter aus dem
dreißigjährigen Kriege durch die Schlacht bei Lutter am Barenberge
i. I. 1626, wo Tilly über das protestantische Heer unter Führung
Christians Iv. von Dänemark siegte. — Langelsheim an der Innerste,
welche hier aus dem Gebirge heraustritt, der größte brauuschweigische
Marktflecken, Kreuzungspunkt mehrerer Eisenbahnlinien, mit 2800 (....)
Einw. L. besitzt 1 Kalisalz- und Alaunfabrik, Holzschleifereien, Holz-
ftvfffabriken und 1 Harzer - Sanerbrnnnensabrik. In den Kommunion-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Greene Hroswitha Greene Friedrich
Wilhelm Friedrich Wilhelm Tilly Christians Dänemark
Hütten Frau-Sophienhütte bei Langelsheim und Herzog-Juliushütte bei
Astfeld werden die int Rauunelsberger Bergwerke bei Goslar gewonnenen
Erze verschmolzen. — Wolfs Hagen, Dorf im Gebirge, Luftkurort, mit
Schwefelholzfabrik im Orte und Holzstofffabrik im nahen Jnnerstethale.
— Hahausen, Dorf, mit dem Weiler Neuekrug, Haltestelle der Süd-
bahn, und der Glashütte „Neu-Mausfeld". — Wieviel Glashütten hast Du
kennen gelernt? An welchen Ortschaften befinden sich dieselben? -
Zu dem Amte Lutter gehört auch die Enklave Ostharingen, Dorf, ganz
von der Pr. Hannover umschlossen.
C. Aer nördliche Hauptteil
des Hzgts. Brauuschweig, die Hauptmasse des Landes, liegt zu beiden
Seiten der Oker bis zur Aller (Oker-Aller-Bezirk) und gehört teils
dem Hügellande (Lichtenberge, Oderwald, Asse, Elm), teils dem Flach-
lande an. Ter nördliche Hauptteil, welcher sich allmählich zur uord-
deutscheu Tiefebene abdacht, zeigt das mildeste und schönste K l i m a.
Durch die Bodenbeschaffenheit und das dadurch bedingte Klima wird
im nördlichen Hauptteile am meisten der Ackerbau begünstigt. Die
Hauptprodukte des Ackerbaues sind Getreide, Kartoffeln, Hülsenfrüchte
und Hackfrüchte. Ihre Blüte verdankt die Landwirtschaft dem Baue
der Zuckerrüben. Von den 32 Zuckerfabriken des Landes entfallen
auf den nördlichen Hauptteil 28. Der nördliche Hauptteil umfaßt die
Kreise Braunschweig, Wolfenbüttel und Helmstedt.
§ 4. Der Kreis Braunschweig
bildet deu nordwestlichen Teil des nördlichen Hauptteils des Hzgts. Braunschweig
und liegt größtenteils in dem allmählich nach Nordwesten abfallenden Übergangs-
gebiete von, Hügellande zur norddeutschen Tiefebene. Er wird von der Oker durch
schnitten. Der vorwiegend eben e Boden bringt hervor Getreide, Kartoffeln, Gemüse,
Spargel, Cichorien und Zuckerrüben. Der schwere Marschboden der Enklave Thebing-
Hausen enthält Fettweiden (Rindvieh- und Pferdezucht). Der Kreis Braunschweig
umfaßt die 4 Ämter: B r a u »s ch weig, Riddagshausen, Vechelde und
T h e d i u g h a u s e u.
1. Amt Braunschweig. Darin: Brauuschweig, augeblich i. I.
861 von dem Sachsenherzoge Bruno gegründet, an der Oker, Einmündung
der hauptsächlichsten Eisenbahnlinien des Landes, die Haupt- und Residenz-
stadt des Herzogtums, mit 101000 (......) Eiuw. — Br. ist die be-
deutendste Fabrikstadt (Maschiueu, Zucker, Cichorien, Konserven, Wurst,
Bier, Mumme, Honigkuchen, Pfeffernüsse, Inte, Ziegel u. s. w.) und
Handelsstadt, welch' letzteren zwei Messen (im Februar und August)
unterstützen. — Br. bildet den Sitz der m eisten Oberlandes-
Behörden, wie des Staatsministerinms, der Landesversammlung, des
Oberlandesgerichts, des Landgerichts, der Kammer, des Hanptsinanz-
kollegiums, der Steuerdirektion, der Baudirektion, der Laudes-^konomie-
Kommission und des Ober-Sanitäts-Kolleginms. — An Bildnngsan-
stalten besitzt Braunschweig: 1 technische Hochschule, 2 humanistische
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
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Wiesen genährten Kühe gebeu eine ausgezeichuete Milch, aus welcher
der berühmte Harzkäse fabriziert wird.
Der Harz giebt seinen Reichtum aber nicht bloß über, sondern
auch unter der Erde. Der Harz birgt nämlich in seinem Innern
Granit, Eisenstein und Erze. Die Erze werden in Bergwerken los-
gebrochen und zu Tage gefördert. Durch das Zerkleinern der Erze in
den Hammer- oder Walzwerken und durch das Ausschmelzen in den
Hochöfen und Schmelzwerken (Hüttenarbeit) wird Eisen, Blei, Kupfer
und Silber gewonnen. Die Bitte um Erhaltung der beiden Hanpt-
schätze des Harzes drückt der alte Harzspruch aus:
„Es grüueu die Tannen, es wachse das Erz;
Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz!"
Der Harz veranlaßt durch seine Erzeugnisse die Harzer zu den
Beschäftigungen: Waldarbeit, Holzfällen, Kohlenbrennen, Säge-
müllerei, Holzwaren-Anfsrtignng, Vogelfang, Jagd, Rindviehzucht,
Käsefabrikation, Bergbau und Hüttenarbeit.
Eine Linie von Wernigerode nach Lauterberg scheidet deu Harz
in seine beiden Hanptteile: in den südöstlichen, niedrigen Unter-Harz
und in den nordwestlichen, höhern und ranhern Ob er-Harz.
Der höchste Punkt eines Gebirges heißt Gipfel.
Ter höchste Berg des Harzes auf braunschweigischem Gebiete
ist der 1000 in hohe Wormberg (Wurmberg) oberhalb Brannlage.
Das Wärmegesetz bezüglich der Höhe lautet: Das Klima
eines Orts ist desto kälter, je höher er liegt.
Darum werden die Nadelhölzer des Harzes nach dem Gipfel zu
immer kleiner und spärlicher, schrumpfen dann zu Zwergkiefern zusammen
und eudigeu iu Gesträuch, Heidekraut und Moos.
Die mit großen Torfmooren, Heideflächen und Granitblöcken
angefüllte Hochebene ist das Brockenfeld.
Aus dem Brockenfelde steigt der höchste Gipfel des ganzen Harzes
empor: der 1140 ni hohe Brocken (Pr. Sachsen), ein herrlicher und
vielbesuchter Aussichtspunkt.
Wie richtet man eine Harzreise (Brockentvur) ein?
, Il Der westliche Hauptteil
des Hzgts. Braunschweig gehört ebenfalls dem Berg lande an. Die
Osthälste desselben, der Kreis Gandersheim, wird von den nord-
westlichen Abhängen des Ober-Harzes und dem Heber angefüllt.
Die West Hälfte des westlichen Hauptteils, der Kreis Holzminden, weist
das zweitbedeutendste Gebirge unseres Heimatslands auf:
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
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(Pulver) gesprengt, sodann behauen und endlich in Stein-
schleifereien geschliffen. Die stärkeren Blöcke liefern ein geschätztes
Material für Hochbauten, Treppenstufen, Krippen und Tröge;
die dünneren werden unter dem Namen „Sollinger Platten"
zu Trottoirs, Hausfluren, Fußböden und Dachplatten verwandt
und sogar in das Ausland ausgeführt.
b. Der Hils erhebt sich westlich von der Leine und erreicht iu
der 470 m hohen „Bloße Zelle" seine höchste Spitze. Er
streicht von Südwesten nach Nordosten aus der Grenze der
Kreise Gandersheim und Holzminden. Der Hils ist auf seinem den
Windzügen ausgesetzten scharfen Kamme vorwiegend mit Fichten
bestanden, welche weiter abwärts mit Laubhölzern abwechseln.
Der Hils bietet iu seiner Umgebung Töpferthon. Ter
Töpferthon wird iu Töpfereien zu dem nach dem benachbarten
hannoverschen Marktflecken Duingen benannten „Duingener Stein-
gut" verarbeitet. Der Hils besteht aus eiuem gelblichweißeu
Sand st ein, welcher mit dem Namen Hilssandstein bezeichnet wird.
Der Hils liefert aber auch Asphalt stein. Die Brauch-
barkeit des Asphalts ist unübertroffen für Straßen, Trottoirs
und Terrassen über niedrigen Stockwerken oder Kellerbauten.
Das asphalthaltige Gestein wird in den Fabriken zu Vor-
w o h l e, E sch er s h a u s e u und H o lze u zu Asphaltmehl verarbeitet.
Durch seinen Bestand weist der Hils seine Bewohner an
auf die B esch ästig un g eu: Waldarbeit, Steinbruchsarbeit, Fabrik-
arbeit und Hüttenarbeit. — Eine Eisengießerei, die Karlshütte,
in welcher Gußwaren erzeugt werden, befindet sich in dem Markt-
stecken Delligsen am Hilse. Das Dorf G r n u e u p l a u
inmitten des Hilses besitzt eine Glashütte, in welcher Tafelglas
verfertigt wird. Grünenplan ist seit neuerer Zeit auch ein
Kur- und Badeort geworden. Braunschweiger erreichen Grünen
plan am nächsten ab Vorwohle, Station der Südbahn.
c. Der Ith erhebt sich im Westen eines Querthales, durch
welches die Hilsstraße von Delligsen über Grünenplan nach
Eschershausen zieht, bei dem Dorfe Holzen am Roten-
steine. Der „Rotestem" ist ein Felsen, in welchem durch
eine lauge gangartige Spalte eine Höhle gebildet wird. Der
Ith streicht in ziemlich gerader Linie von Südosten nach
Nordwesten, auf der Grenze des Hzgts. Brannschweig und der
Pr. Hannover, zwischen den Dörfern Holzen und Bessingen,
dem nördlichsten Orte des Kreises Holzminden. Der Ith bildet
einen schmalen, nirgends unter 350 in hinabgehenden, nördlich
von Lauenstein aber bis zu 420 in aussteigenden, und steil nach
Westen abfallenden Rücken. Auf letzterem ragen, insbesondere
oberhalb der Jthdörfer Holzen, Scharfoldendorf und
Lüerdissen, eine Reihe prächtiger Dolomitfelsen, im dortigen
Volksmunde „Klippen" genannt, höchst malerisch empor und
gewähren eine lohnende Aussicht.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
— 20
Kominunionhütten zu Oker, Juliushütte bei Astfeld und Sophienhütte bei
Langelsheim geschmolzen oder verhüttet. Im südlichen Hauptteile
beschränkt sich der Bergbau auf die Förderung von Eisenstein ans den
Gruben bei Hüttenrode und Zorge. Unter den Eisenhütten sind
die der Harzer Werke zu Blankenburg, Rübeland und Zorge die
bedeutendsten. Die Hütten zu Tanne und Wieda erzengen nur Eisen-
gußwaren, ebenso wie diejenigen des westlichen und nördlichen Haupt-
teils: die Karlshütte bei Delligsen (Kreis Gandersheim), die Wilhelms-
Hütte zu Bornum bei Seesen und die Eisengießereien zu Braunschweig.
Die größten Vi a s ch i n e u f a b r i k e n befinden sich zu B r a u n s ch w e i g,
Wolfenbüttel und Schöningen.
Braunkohlengruben befinden sich im nördlichen Hanptteile
(Kr. Helmstedt) bei F r e l l st e d t an: Elme, bei R n n st e d t und
W o l s d o r f unterm Elze und bei O f f l e b e n (Brikettfabrik).
An nutzbaren Steinen werden gebrochen: Granit im Harze,
Sandstein im Sollinge, bei Lutter a. Bge. und bei Velpke („Stein-
Velpke"); Asphalt im Hilfe; Gips bei Walkenried und Stadt-
oldendorf, und Kalksteine in fast allen Bergen. —- Z e in e n t wird
hergestellt iu den Fabriken zu Holzminden, Vorwohle, Braunschweig,
Salder, Gebhardshagen und Helmstedt. — Schiefer findet sich im
Harze; Töpferthon in der Umgebung des Hilses (Duingener Steingut)
und des Elms (Helmstedt) und Ziegelthon fast überall. Porzellan
wird iu der Porzellanfabrik zu Fürstenberg a. d. W. hergestellt. —
G las wird gefertigt iu deu Glashütten zu Braunlage (Harz), Neuhaus,
Boffzen, Schorborn (Solling), Grünenplan (Hils) und „Nen-Mansfeld"
bei Neuekrug. — Salz wird in dem Salzwerke <der Saline) zu
S chöningen gewonnen.
2. Das Pflanzenreich ist in seinem Gedeihen von dem Klima
und der Bodenbefchaffenheit abhängig. Der Boden des Herzogtums
Brqunfchweig wird zu Wald-, Wiesen-, A ck e r- und G a r t e n b a n
benutzt.
Der Waldbau wird vou der Natur am meisten begünstigt im
südlichen Hanptteile (Harz), ihm folgt der westliche Hauptteil (Weser-
gebirge), während die Ebene des nördlichen Hauptteils deu Waldbau
eine natürliche Grenze fetzt. Das Hzgt. Brannschweig ist z n mit
Waldungen bedeckt. Die Wälder bestehen vorwiegend (zu 2la) aus
Laubhölzern, wie Eichen, Buchen, Rotbuchen, Hainbuchen und Birkeu
(Weser- und Leinegebirge). Tie Laubholzbäume weichen aber von 500 m
an aufwärts deu abgehärteter» und anspruchsloseren Nadelhölzern,
wie Fichten, Kiefern und Lärchen (Harz). Die Wälder gewähren den
Menschen den Nutzen des Holzes (Brenn-, Bau-, Nutz- und Geräte-
holz) und viele davon abhängige Industriezweige. — Tie iu den Wälderu
wachsenden Beeren: Walderdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidel-
beeren, Kronsbeeren und Steinpilze bieten ebenfalls eine ergiebige Ein-
nahmeqnelle. — (Südlich ordnen die Waldungen den Stand der Gewäffer
und bewahren das Land vor Ueberfchwemmnng.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
24 —
1. Amt Holzminden. Darin: Holzminden, Kreisstadt an der
Weser, mit 8800 . . ) Einw. H. ist Endstation der brannschwei-
gischen Südbahn, Hauptstapelplatz der Produkte des Sollings und besitzt
einen Winterhafen für größere Weserschiffe. H. ist weltbekannt durch
seine Baugewerkschule, eine Anstalt, auf welcher Maurer- und Zimmer-
meister, Mühlen- und Maschinenbauer und andere Baubeflissene aus-
gebildet werden. Außerdem besitzt H. ein Gymnasium und eine land-
wirtschastliche Schule. Welche Stationen berührt man auf der Reise von unser»!
Heimatsorte nach Holzminden? — Neu h aus, Dorf im Sollinge, mit
einer Glashütte. — Meinbrexen, der südlichste Ort des Kreises
Holzminden, bei welchem die Weser brannschweigisches Gebiet betritt. -
Fürstenberg, Dorf an der Wefer, in dessen Schlosse eine Porzellan-,
fabrik errichtet ist. Das Porzellan wurde zuerst von dem Arbeiter
Benkgras 1753 gebrannt. — Boffzen, Dorf an der Weser, mit drei
Glashütten. — Bevern, Marktflecken, in dessen ehemaligem Schlosse
das Wilhelmsstift, eine Erziehungsanstalt für uuversorgte und verwahr-
loste Kinder, eingerichtet ist.
2. Amt Stadtoldendorf. Darin: Stadtoldendorf, Stadt
am Fuße der Homburg, Station der Südbahn, mit 2700 ( .... )
Einwohnern. In der Umgebung befinden sich Gipsfabriken. — In der
Nähe von St. liegt das Klostergut Amelunxborn. - Deensen, Dorf
am Fuße des Sollings, Geburtsort des berühmten Jugendschriftstellers
Joachim Heinrich Campe (* 1 746 und f 1818). — Schorborn,
Dorf aus der Nordspitze des Sollings, mit eiuer Glashütte.
Borwohle, Station der Südbahn, mit einer Asphalt- und Portland-
Zement-Fabrik.
3. Amt Eschershausen. Darin: Eschershausen, die kleinste
Stadt des Hzgts. Braunschweig, mit 1500 (....) Einwohnern.
Bei Eschershausen besindet sich eine Asphalt- und Dachpappen-Fabrik.
— Grünenplan, Dorf inmitten des Hilses, Kur- und Badeort,
Sommerfrische, mit einer Tafelglas-Hütte. — Holzen am roten Steine,
mit einer Asphalt-Fabrik, Scharfoldendorf und Lüerdissen,
Dörfer, oberhalb deren sich der Ith mit seinen prächtigen Dolomith-
selsen erhebt: — Halle, Dors unweit der Weser, welches seinen Namen,
einer früher dort befindlichen Salzquelle verdankt. Bei Briefen nach diesem
Halle schreibe stets: Halle an der Weser, zur Unterscheidung von Halle an der Saale
i'pr. Sachsen) und Halle in der Pr. Westfalen. — Bessingen, Tors, bei
welchem der Ith endigt, der nördlichste Ort des Kr. Holzminden.
4. Amt Ottenstein, auf dem linken Ufer der Weser gelegen.
Darin: Ottenstein, Marktflecken an der Weser. — Kemnade, Dorf
an der Weser, mit einer ehemaligen Klosterkirche. — Hehlen, Dorf an
der Weser, mit einem Schlosse der Grafen von der Schnlenburg-Hehlen-
Unterhalb Hehlen verläßt die Weser den Kreis Holzminden.
§ 3. Ter Kreis Gandersheim
bildet die Osthälfte des westlichen Hauptteils. Der Kreis Gandersheim gehört dem
Berglande an: Die Westgrenze gegen deu Kr Holzminden bildet der Hils, in der
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Joachim_Heinrich_Campe Heinrich