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1. Geschichte - S. 1

1913 - Berlin : Oehmigke
Geschichte. 1. Alt-Brandenburg. Aus eaiib und Kiefern hat bich Gott geschaffen, Alt-Branbenbnrg, mein liebes Heimatlanb. Im Schweiß muß beine Güter sich erraffen, wer bich bewohnt, mit harter, starker Hand. Still ist es rings. Der Winb pfeift durch die Wipfel: oon weitem klingt's wie ferner Glockenton. Und stolz wie beiner schlanken Bäume Gipfel geht durch die Heibe festen Schritts bein Sohn. Ein trotzig Volk und stark sinb beine Mannen; in Sorg' und Müh' zogst bu sie liebenb groß. Erst wenn die Perlen von der Stirne rannen, gibst bu die Schütze, die bu birgst im Schoß. Doch bafür spenbest bu auch reiche Gaben, die man von je an beinen Kinbern schätzt; was sie im Ernst sich vorgenommen haben, mit Fleiß und Treue wirb es burchgefetzt. o h l, Unsere Marl Brandenburg. Ii. Teil. 1

2. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 39

1907 - Leipzig : Hirt
2. Brandenburg. Der Groe Kurfürst Friedrich Wilhelm. 39 Alle Beamten gewhnte er, den Weisungen, die von dem Mittelpunkte des Staates ausgingen, unbedingt zu gehorchen. Groe Schwierigkeiten bereiteten ihm dabei die preuischen Stnde. Die Widerspenstigen wurden vom polnischen Hofe in ihrem Widerstande bestrkt. Die Hauptunruhe-ftifter, der Schppenmeister Rode und der Oberst von Kalkstein von Knigsberg, wollten die Polen zu einem Einfall in Preußen und zur Vertreibung der brandenburgifchen Besatzung veranlassen. Beide wurden des Hochverrats berfhrt; Rode starb in strenger Festungshaft, Kalkstein wurde hingerichtet. Stehendes Heer. Bis zu jener Zeit wurden im Kriegsfalle Truppen angeworben, die nach Beendigung des Krieges wieder entlassen wurden. Friedrich Wilhelm begrndete ein stehendes Heer, das im Frieden fr den Krieg ausgebildet wurde. Anfangs zhlte es 3000, bei seinem Tode 24 000 Mann. Wissenschaft. Zur Befrderung der Wissenschaft stiftete Friedrich Wilhelm die Universitt Duisburg; sie wurde während der napoleonischen Kriege aufgehoben; in Berlin grndete er eine groe Bibliothek, die er dem allgemeinen Gebrauche der Gelehrten zur Verfgung stellte. Garten- und Landbau. Der Groe Kurfürst berief Ansiedler aus Holland und der Schweiz ins Land, damit sie die durch den Dreiig-jhrigen Krieg verdeten Landstriche wieder anbauen sollten. Er ver-ordnete, da jeder Bauer bei seinem Hause einen Garten anlege. Kein Bauer durste einen eignen Hausstand grnden, bevor er sechs Obstbume veredelt und sechs Eichen gepflanzt hatte. Auf den staatlichen Gtern, Domnen genannt, wurden sogenannte Musterwirtschaften zur An-regung und Belehrung der umwohnenden Bauern angelegt. Die Kartoffel wurde angepflanzt. Handel und Gewerbe. Wie sehr dem Kurfrsten die Frderung von Handel und Gewerbe am Herzen lag, geht aus einer Verordnung hervor, in der es heit, die Erfahrung lehre, da eines Landes Wohlfahrt und Aufblhen hauptfchlich aus inlndischen Manufakturen herfliee; daher habe er aus landesvterlicher Frsorge Gerbereien, Draht-, Sensen- und Blechhammerhtten anlegen lassen. Fehler errichtete er ein Stahlwerk, eine Gewehrfabrik, eine Zuckersiederei, eine Gaze-, Seide- und Krepp-sabrik. Besonders frderte er die Wollwebereien und befahl, da Bettler und Miggnger nach den Orten gebracht wrden, wo sich Wollmanufak-turen und Zeugmacher befnden, damit sie dort arbeiten sollten. In Spandau wurde mit dem Zuchthaus ein Spinnhaus verbunden. Auch mit dem Tabakbau machte er einen Versuch. Groen Anteil an dem Aufblhen der gewerblichen Ttigkeit haben franzsische Hugenotten^). Ludwig Xiv. hob das Edikt von Nantes *) Die Reformierten in Frankreich wurden nach dem Namen eines Anfhrers Hugenot" Hugenotten genannt.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 103

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
103 verbleiben und von den Eltern auf die Kinder kommen sollen"; auch verbot er das Auskaufen ') der Bauern.,.'.Zur Rettung des stark ver-schuldeten Grundbesitzes grndete Friedrich Kreditvereine, sogenannte Land-schaften. Jedes Mitglied kouute hier gegen mige Zinsen ein Dar-lehen bis zur Halste des Wertes seiner Besitzung erhalten. Auf die Pfandbriefe" der Landschaft gaben Private wie Kassen gern Geld. ^ "/* /gur'webling' detz Ackerbaues schickte der 'groe König Bauersleute nach Hollaud und England; dort sollten sie die Fortschritte der Landwirtschaft kennen lernen und spter die gesammelten Erfahrungen daheim verwerten. Er forgte ferner durch Belehrung und Zwang fr die Verbreitung der Kartoffeln, die zwar schon unter dem Groen Kurfrsten in das Land gebracht waren, deren Anbau aber uoch nicht berall mit dem ntigen Verstndnisse betrieben wurde. xvt den Hungerjahren 1771 -1772 lernten die Landlente dieses wertvolle Nahrungs-mittel erst recht schtzen. - Um gutes Viehfutter zu erzielen, wurde der Klee- und Lupinenbau. der im Osten noch nicht allgemein bekannt war, gefrdert. - Der König befahl ferner, bei den Husern Grten anzulegen und Obstbume zu pflanzen. Um die einheimische Schafzucht zu verbessern, fhrte Friedrich das spanische Edelschas ein. und die Bienenzucht wurde in den stlichen Gebieten als lohnende Nebenbeschftigung warm empfohlen. 4. Sorge fr Handel und Gewerbe. Nach des Knigs Wnnfch und Willen sollte nichts im Auslande gekauft werden, was im eigenen Lande hergestellt werden konnte. Er rief gefchickte fremde Hand-werker und Fabrikanten herbei, damit sie die einheimischen, die den Betrieb vieler neuen Gewerbe uoch nicht kannten, belehren und an-spornen sollten; wie in England, so wurde auch in Prenen btc Dampfmaschine in beit Dienst bcr Arbeit gestellt. Die schleiche Seilt-wandweberei und das schleiche Httenwesen kamen unter /, seiner Regierung zu groer Blte.') In Berlin grndete er eine Spinnerei und eine Weberei, eilte Zuckcrsiedcrci und ein groe Porzellanfabrik. Die Waisenkinder in Potsdam muten Spitzen klppeln; in Oberschlesien lie er Bergwerke und Fabriken anlegen. Durch den Anbau des Maulbeerbaumes suchte er die Seideusabrikatiou in Preußen heimisch zu machen. Die Ein- i) In dem Allgemeinen Landrecht heit es deshalb: . die Edelleute (sollen) niemals Bauerngter einziehen. . . . weil die Edelleute. wenn ste Vor-werke aus Bauerngtern machen, die Zahl der Einwohner verringern . -) Erg. Nr. 19.

4. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 127

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 127 - Auch erkundigte sich Seine Majestt nach den Urbarmachungen am Rhin und bei Sieversdorf und nach der Ansehung der Kolonisten daselbst. Wir antworteten, da vor kurzem die dazu ernannten Kommissare sich zu Friesack mit den dortigen Interessenten vereinbart htten; weil aber die dortigen Gegenden berschwemmt wren, so knne man das Etablissement von wenigstens hundert Familien vor der Hand nicht ausfhren, noch einen deutlichen Plan davon anfertigen und msse den Ablauf des Wassers abwarten. Der König war damit zufrieden und fagte blo: Das Wasser! Das Wasser!" Alsdann erffnete uns Seine Majestt Dero Willensmeinung wegen der Grtner, die hin und wieder angefetzet werden sollen, und wollten, da solches vorzglich um und bei Berlin z. B. hinter dem Garten der Akademie, im Wege nach Tempelhof und Lichtenberg, wo noch viel ungebautes Sandland wre, ge-fchehen solle. Diese Leute sollen aber," sagte der König, nicht kleine Grten haben, sondern man soll ihnen soviel Land anweisen, da jeder einen groen Garten besonders zur Pflegung und Zucht von Obstbumen bekommt, damit sie Obst zum Trocknen erhalten und Gartenfrchte ziehen knnen. Die Bume sollen ihnen gegeben werden, und sie mssen schon tragbar sein. Das Gartenland werden sie wohl mit Straenkot von Berlin und besonders mit dem Schlamm und der Erde aus dem zu rumenden faulen Graben dngen und brauchbar machen knnen." Wir zeigten dem Könige an, da schon ein Plan angefertigt worden sei, hundert dergleichen Grtnerfamilien an dem Wege neben dem Jnvalidenhause, gegen den Wedding, auf dem daselbst befindlichen, teils schon kultivierten, teils noch unangebauten Sandlande anzusetzen. Seine Majestt mibilligten dies nicht und erwiderten: Das ist mir einerlei, wenn nur die ledigen und sandigen Pltze um Berlin herum bebauet werden und die Leute Land genug bekommen. Es sind da noch so manche Stellen, die ich unmglich so lassen kann, sie haben mich so traurig gemacht, wenn ich sie passieren mute. Da man das trockene Obst noch immer aus Sachsen kauft und, wie man mir sagt, zum Bedrfnis kaufen mu, ist mir gar nicht lieb. Man mu, meine Herren, besorgt sein, den Obstbau auf dem Lande und bei den mtern allgemeiner zu machen, denn das Geld mu man, soviel als mglich, zu behalten suchen." Weiter erkundigte sich der König nach dem Etablissement bei Mhlenbeck, den Revuekosten von diesem Jahre, und befahl, Leute auszumitteln, die Mergel auf-suchten, den man, wie sie glaubten, bei Rdersdorf finden msse. Schlielich er-whnte Seine Majestt Verschiedenes vom schleichen Bergbau, von der Be-frderung des Steinkohlentransports und dem Gebrauch dieser Kohlen bei Bleichereien, Ziegeleien und Kalkbrennereien; auch sollte man die Kobaltbergwerke vorzglich zu betreiben suchen und im Winter sowohl von dem, was geschehen, als was noch geschehen solle, Bericht erstatten. Sie sehen, meine Herren," sagte der Monarch, ich habe mich ein wenig vorbereitet, um Ihnen das Ntzliche und Ntige fr meine Hauptprovinzen an-zuzeigen. Ich hoffe von Ihrer Sorgfalt baldige Erfllung meiner Erwartungen, und da Sie mir im knftigen Jahre manche angenehme Anzeige machen werden. An meiner Untersttzung soll es nie fehlen, aber Sie mssen mir auch die Quellen nicht versiegen lassen, woraus es geschehen kann." Wir versicherten Seiner Majestt, da alles Mgliche von uns angewandt werden solle, um diese landesvterlichen Absichten in die ttige Wirksamkeit zu bringen.

5. Für die obere Stufe - S. 53

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 53 Wirkungen des Krieges: a) Änderung der Stellung Preußens in Europa: Grofsmacht (obwohl nur 2 800 Omi. groß) und Hort des Protestantismus. b) Änderung der Stellung Preußens im Reich: an Sachsens Stelle Vormacht in Norddeutschland, an der Spitze der Nation. c) Aufschwung des nationalen Bewufstseins, im Anschlufs an Friedrichs Heldengestalt. (Lessings Minna von Barnhelm.) 1763—1786 Friedliche Hälfte der Regierung. Friedrichs aufgeklärter Absolutismus. (Der erste Diener seines Staates, vollpflichtbewufstseins.) a) Neubau des Staates: Sorge für den Adel (Geld zur Hebung der Güter), für den Bauern (Saatkorn, Ackerpferde — Kartoffelbau), für den Bürger: Hebung der „Kommerzien“. (Spinnereien, Webereien, Zuckersiederei, königl. Porzellanmanufaktur; — Bergbau.) — Kanalanlagen (Finowkanal). — Berlin 1786: 150000einw. Vermehrung der Einkünfte durch Monopol auf Kaffee und Tabak. (Regie.) Inspektionsreisen des Königs. Gerechtigkeitspflege voll Menschlichkeit (Folter beseitigt), selten Kabinettsjustiz. Ausarbeitung eines Gesetzbuches für den ganzen Staat: „Das Allgemeine Landrecht“. 1772 b) Die 1. Teilung Polens. (Westpreufsen.) Kaiser Joseph Ii. sucht Bayern zu erwerben; diese Absicht wird verhindert durch: 1778—1779 den bayrischen Erbfolgekrieg; 1785 die Stiftung des Fürstenbundes. c) Friedrichs Lebensweise. Aufenthaltsort meist Sanssouci. — Thätig von früh an. (Randbemerkungen. Die Kabinettsräte wichtiger als die Minister). — Tischgespräche.

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 225

1904 - Habelschwerdt : Franke
225 Der Kurfürst starb auf der Rckreise Von der Einweihung bes Joachimsthal er Gymnasiums, das er gegrndet und reichlich ausgestattet hatte. isttammtafsl der iteven frnkischen Hohenzouern. Albrecht Achilles f 1486. Friedrich von Ansbach Barbara, Sigismund und Bayreuth 1. Gem. Hzg. Heinrich von Ansbach t 1536. von Glogau. f 1495. 2. Gem. König Wladislaw v. Bhmen it. Ungarn. Kasimir v. Bayreuth. Georg v. Ansbach. Albrecht, Hochmeister "~Z u. Hzg. v. Preußen, f 1568. Albrecht Alclbiades Georg Friedrich . _ t 1557. t 1603. Albrecht Friedrich + 1618. Anna, Eleonore, Magdalena Sibylla, Gem. Joh. Sigismund Gem. Joach. Friedrich Gem. Kurf. Johann v. Brandenburg. v. Brandenburg. Georg v. Sachsen. Johann Sigismund, 16081619. 1608-1619 1. Der Jlich-Klevische Erbfolgestreit. Die Regierung Johann Sigismunds fallt in die aufgeregte Zeit unmittelbar vor dem Dreiig-jhrigen Kriege, wo alles auf eine gewaltsame Lsung der religisen und politischen Parteifragen hindeutete (S. 171 u. f.). Der Kurfürst selbst war in den Jlich -Kl e bis chen Erbfolgestreit verwickelt, der den langwierigen Krieg einleiten half. Durch den Vertrag von Xanten, 1614, gelangte Brandenburg 1614 in den Besitz von Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein.*) Die nenerworbenen Lande umfaten ein fruchtbares Gebiet von 100 Quadratmeilen. Brandenburg gewann dadurch im Westen Teutschlands festen Fu und bernahm die berwachung der Rheingrenze. 2. Johann Sigismunds bertritt zur reformierten Lehre. Whrend des Jlich-Klevischen Erbsolgestreites (1613) trat Johann Sigismund, der bei seinem Ausenthalt in Heidelberg die kalvinistischen Lehren kennen gelernt und auch einige reformierte Rte an feinen Hof gezogen hatte, zur reformierte Kirche der. Seine Gemahlin, die mrkischen und preuischen Stnde waren aber mit der Glanbensnderung sehr *) Das Gebiet von Ravenstein trat der Groe Kurfürst 1671 aeaen eine Geldentschdigung an Pfalz-Neuburg ab. Atzler, Geschichte fr Lehrerseminare. 15

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 288

1904 - Habelschwerdt : Franke
288 auf jeden! dieser Felder einen langen schmalen Streifen und war bei der Bestellung des Ackers und bei der Ernte von den anderen abhngig. Dadurch wurde der Aufschwung der Landwirtschaft gehemmt. Der König wollte, da die einzelnen Ackerstcke jedes Besitzers zusammen-gelegt wrden. Dieses schwierige Unternehmen konnte jedoch erst im 19. Jahrhundert zu Ende gefhrt werden. Der besonderen Frsorge des Knigs erfreute sich der Adel, der w den Feldzgen groe Opfer gebracht hatte und vielfach sehr'ver-schuldet war. Friedrich grndete Kreditanstalten, b^e Landschaften (zuerst die Schleiche Landschaft"), durch die viele Adelsfamilien vom Untergange gerettet wurden. Smtliche Rittergutsbesitzer vereinigten sich zu einer Leihkasse und leisteten mit ihren Gtern fr dieselbe Brgschaft. Die Gter wurden abgeschtzt und bis zur Hlfte ihres Wertes von der Landschaft beliehen. Diese gab Schuldverschreibungen aus. die Pfandbriefe" genannt und im Verkehr wie Wertpapiere behandelt wurden. Die Pfandbriefe wurden gern gekauft: denn sie boten dem Glubiger eine groe Sicherheit und die Gewhr pnktlicher Zinsenzahlung. Die Gutsbesitzer aber erhielten von der Landschaft gegen mige Zinsen Geld und brauchten nicht mehr Wucherern in tie Hnde zu fallen. Friedrich berlie der neuen Kreditanstalt in Schlesien 200 000 Taler zu 2% als ein ewiges Darlehn. c. Gewerbe und Handel. Friedrich Ii. ist einer der hervorragendsten Vertreter des Merkantilsystems (vgl. S. 232). Whrend seiner ganzen Regierungszeit war Friedrich bemht, die Gewerb-ttigfeit seines Landes durch Natgrudung von Fabriken, durch Ausfuhrverbote fr die Rohstoffe und hohe Eingangszlle fr' fertige Waren zu heben. Auf seinen Reisen bezeichnete der König die Orte, in denen neue Erwerbszweige einzufhren feien. In Berlin wurde eine Porzellanfabrik gegrndet; in den schleichen Gebirgen fhrte er die Lein Wandindustrie ein. Industrielle Unternehmungen, wie Spinnereien, Kattnndruckereien und Tuchfabriken, wurden gefrdert und staatlich untersttzt. Infolge dieser unablssigen Bemhungen erlebte es der König noch, da die junge preuische Industrie in die vierte Stelle in Europa einrckte. Fr den Bergbau richtete der König eine neue Abteilung in der obersten Verwaltungsbehrde ein. Um das oberschlesische Berg-und Httenwesen erwarb sich besonders der Graf von Reden groe Verdienste. Er schlo die groen Steinkohlenlager auf und fhrte aus England die ersten Dampfmaschinen ein. Steinkohlen und Eisenerze wurden bald in Menge gefrdert. Bei Tarnowitz wurde die Friedrichsgrube erffnet, die silberhaltiges Bleierz liefert. Grnhagen, Schlesien unter Friedrich dem Groen: Die Griindunq der Schleichen Landschaft. Atzler, Qu. u. L. Il Nr. 61.

8. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 70

1912 - Leipzig : Otto Maier
— 70 — Züllichau, Neudamm, Luckenwalde, Wittstock und Brandenburg a. H. In Sorau, Cottbus und Forst bestehen Webeschulen, die ihre Schüler zu tüchtigen Meistern ausbilden. Hutfabriken befinden sich in Guben, Cottbus und Luckenwalde. Cottbus besitzt auch eine bedeutende Teppichfabrik. Weltruf genießt die Leinenindustrie in und um Sorau. Über Glashütten siehe Seite 58. 3. Am Finowkanal. Die Eisenindustrie Eberswaldes wurde 1745 durch eingewanderte Messerschmiede aus Thüringen begründet. Heut erzeugt die Stadt Hufeisen und -Nägel für die Armee. Bei Heegermühle befindet sich das größte Messingwerk Preußens und eine bedeutende elektrische Überlandzentrale. Unter den Papier- fabriken der Gegend ist die zu Spechthausen um deswillen be- merkenswert, weil hier neben anderem das Papier für unser Papier- geld hergestellt wird. 4. Brandenburg a. H. besitzt neben Tuchfabriken bedeutende Mahlmühlen und einen Großbetrieb mit etwa 3000 Arbeitern, die Vrennaborwerke, zur Herstellung von Fahrrädern, Automobilen, Korbwaren und Kinderwagen. 5. Eine eigenartige Industrie hat sich in Spandau entwickelt, die Fabrikation von Waffen und Munition. 6. An verschiedenen Stellen, die nicht gerade durch günstige Verkehrsverhältnisse oder Bodenschätze sich auszeichnen, haben sich auch Gewerbe entwickeln können, wenn deren Erzeugnisse so leicht oder so wertvoll sind, daß ihre Versendung ohne erhebliche Kosten möglich ist. So liegt einsam im Sternberger Lande zu Gleißen eine alte, sehr bedeutende Seidenfabrik, und in Zinna be- treiben noch heut die Nachkommen der durch Friedrich d. Gr. an- gesiedelten Plüschweber das Handwerk ihrer Väter. In der Be- reitung von Rohleder steht Kirchhain mit seinen etwa 70 Gerbereien an der langsam fließenden Kleinen Elster obenan. Schuhmacher- städte sind Calau und Strausberg. In beiden Städten muß aber der früher sehr bedeutende Handwerksbetrieb der Fabrikarbeit weichen. Bernau verdankt seine Weißgerberei, Handschuhfabrikation und Seidenweberei französischen Einwanderern. In Rathenow wurde zu Ansang des vorigen Jahrhunderts durch einen Prediger, der sich selbst gern damit beschäftigte, die Brillenschleiferei ein- geführt, die heute der Stadt Weltruf verschafft hat. Eisengießereien und Maschinenbauereien befinden sich allenthalben. Vielfach genügen sie allerdings nur dem Bedürfnis der Umgebung. Einige Orte: Gassen. Vetschau, Landsberg, stellen jedoch auch landwirtschaft-

9. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 50

1912 - Leipzig : Otto Maier
— 50 ihrer handlichen Form und ihres größeren Heizwertes wegen vor der Rohkohle bevorzugt und verdrängen die böhmischen Braunkohlen immer mehr aus der Mark. Der Kohlenreichtum ermöglichte in den sandigen Gegenden der Lausitz die Entwicklung einer außerordent- lichen Gewerbtätigkeit. Die fortwährend neu entstehenden Fabriken steigern den Bedarf an sohlen und führen zu immer neuen Grubenanlagen. Eine ganze Anzahl von Städten der Lausitz betreibt die Tuch- fabrikation. Man erkennt sie schon aus der Ferne an den vielen schmalen, rauchenden Schornsteinen, die wie ein Wald die Häuser überragen. Auch das schmutzige Wasser in den Flüssen unterhalb dieser Orte berichtet von der Wollwäscherei und Färberei in den Fabriken. Unter diesen Orten ist Forst, das „märkische Manchester", an erster Stelle zu nennen. Dazu kommen Guben, Cottbus, Peitz, 22. Mick auf die Meiße mit der Schützeninsel' öei Kuöcn. Im Hintergrunde die Gubener Berge mit ihren Obstgärten und Landhäusern. Auf der Insel das Stadttheater, links Tuchfabriken. Sommerfeld, Sorau, Spremberg und Finsterwalde. Guben hat daneben noch 13 Hutfabriken mit etwa 4000 Arbeitern und wird in der Herstellung von Filzhüten von keinem andern Orte Deutschlands übertroffen. Die Stadt, die in schöner Gegend am Fuße einer Hügelkette liegt, betreibt auch ausgedehnten Obstbau. Es war früher eine bedeutende Handelsstadt am Neißeübergange. Heute ist es von Cottbus, das den Knotenpunkt des ganzen Eisen- bahnnetzes der Lausitz bildet, überflügelt worden. Unweit letzterer Stadt schuf Fürst Pückler aus einer Sandwüste den prächtigen Park

10. Hilfsbuch für die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 84

1894 - Wiesbaden : Kunze
84 von Havelseen und waldigen Hhen umgebenen Potsdam; in der Nhe baute er sich auf einem in sechs Terrassen aufsteigenden Hgel das Lustschlo Sanssouci, das 1747 fertig wurde. Friedrichs Regierung war dem Geprge der Zeit entsprechend eine unumschrnkte; aber er sah sich nicht selbst fr den Staat an, wie Ludwig Xiv. (l'etat c'est moi), sondern der Staat war ihm Zweck, er erklrte sich fr den ersten Diener des Staates. Ackerbau. Sorge fr die Bauern. Friedrich richtete im Jahre 1749 an'die kurmrkifche Kammer den Erla, da der Beamte, der einen Bauer mit dem Stocke geschlagen habe, sechs Jahre auf die Festung gebracht werden solle. Er wollte ferner, da die Frondienste der Bauern bei der Gutsherrschaft ver-mindert wrden. Als ein Sumpf bei Tilsit urbar gemacht werden sollte, schrieb Friedrich (1786) an den Kammerprsidenten von der Goltz in Knigsberg: Die Bauern, die da angesetzt werden, mssen ihre Gter alle eigentmlich haben, weil sie keine Sklaven sein sollen." Er legte einen groen Sumpf im Oderthale zwischen Frankfurt und Freienwalde trocken und gewann einen blhenden Landstrich: Hier habe ich, rief er aus, ein Frstentum erobert, wo ich keine Soldaten zu halten brauche". In Ostfriesland am Dollart gewann er durch starke Dammbauten dem Meere vier Geviertmeilen ab. Ferner wurde das Warthe- und Netzebruch und viele andere Brche entwssert. 250000 Bauern fanden in dem neuen Kulturlande Unterhalt. Auch verbesserte er den Ackerbau; den Anbau der unschtzbaren Kartoffel mute er erzwingen. Gewerbe. Friedrich hatte die Ansicht, da das, was im Lande gebraucht werde, auch im Lande verfertigt werden msse. Er grndete in Berlin die noch bestehende Porzellanfabrik, in Neu-stadt-Eberswalde eine Eisen- und Stahlfabrik, in der Mark ganze Wollspinndrfer; auch fhrte er die Zuckersiederei und Papier-fabrikation, Kattundruckerei und Baumwollweberei ein. Die Tuch-Verfertigung nahm einen groen Aufschwung. Der Handel, der freier Bewegung bedarf, konnte nicht zur vollen Entfaltung kommen, weil Friedrich auf alle Einfuhr-gegenstnde eine hohen Zoll setzte, auf Roheisen, Stahl, Glas-
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