Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 168 —
Wittekind und galten als Nachkommen des großen Sachsenherzogs.
Ter Stammsitz dieser Herren scheint einst eine Burg auf dem
Wittekindsberge, da etwa, wo jetzt der Turm steht, gewesen zu
sein. Um die nahe Bahnstation Porta hat sich eine lebhafte Industrie
entwickelt: Glas-, Cement-, Cigarrenfabriken, Holzschneiderei, Ziege-
leien, Kalköfen und die braunen, eisenhaltigen Sandsteinbrüche.
Ter Jakobsberg, der westliche Pfeiler der Porta, mit herrlichen
Spaziergängen und Aussichten, hat seinen Namen von einem In-
validen Jakob, der nach dem siebenjährigen Kriege sich dort eine
Hütte und an dem Südabhange einen Weinberg baute, auch einmal
seinen großen König dort mit seinem Weine bewirtet haben soll.
Früher hieß der Berg Thöniesberg, Berg des Eremiten Antonius,
von dem die Sage erzählt, er habe den Fischen, die aufmerksamer
als die Menschen waren und auf der Oberfläche erschienen, das
Evangelium gepredigt und die Weser mit einem Reichtum von
Fischen gesegnet. Am Nordabhange des Jakobsberges liegt das
Kirchdorf Lerbeck mit 1523 und Kleinbremen mit 1216 Eingesessene»:.
In der Nähe des erstereu Tors und Bad Nonne, in letzterem die
Rettungsanstalt Gotteshütte. Ter Name Kleinbremen soll daher
rühren, daß einst Bremer Schiffer sich dort ansiedelten. Südlich
vom Gebirge dehnen sich lieblich gelegen die reichen Kirchdörfer
Holzhausen mit 1499 und Holtrup mit 523 Bewohnern im Osten,
Beltheim mit 1347 und Eisbergen (Eisenbergen) mit 1789 im
Westen aus.
3) Im Kreise Lübbecke.
Ter Kreis Lübbecke ist der nordwestliche des Regierungsbezirks
Minden und grenzt im Norden an die Provinz Hannover, im Osten
ebenso, im Süden an den Kreis Herford, im Westen an den Kreis
Minden und die Provinz Hannover. Seine Größe umfaßt 563 qkm.
Er wird durch die große Aue, die vom Wiehengebirge kommt und
oberhalb der hannoverschen Stadt Nienburg in die Weser fällt, mit
ihren Beiflüssen, der rechtsseitigen kleinen Aue und anderen Bächen,
der Länge nach in eine östliche und westliche Hälfte geteilt. In der
letzteren ist der Oberlauf der Bastau. Im Süden lagert sich das
Wiehengebirge mit seinen fruchtbaren Abhängen. Im Norden davon
ist Flachland mit Sand und Moor. Doch ist dieses vielfach in Kultur-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Jakob Antonius Antonius Gotteshütte
Extrahierte Ortsnamen: Holzschneiderei Jakobsberg Weinberg Berg_Thöniesberg Kirchdorf_Lerbeck Holzhausen Beltheim Lübbecke Minden Herford Minden Hannover Nienburg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 171 —
kam, schlug das Eisenthor mit solcher Gewalt hinter ihm zu, daß
ihm die Ferse abgeschlagen wurde.
Ten östlichen Teil des Kreises durchziehen von Süden nach
Norden die Ämter Hüllhorst, Gehlenbeck und Rahden. Das Amts-
und Kirchdorf Hüllhorst, am Südabhange des Wiehengebirges in
lieblicher Lage, wie eingehüllt von den Wäldern, mit 810 Ein-
wohnern, hat ein Schwefelbad. Ter nahe Reineberg erzählt uns
abermals von Wittekind. An einer Quelle im Gebirge soll er
rein vom Aussatz sich gewaschen und dann eine Burg dort gebaut
haben. Aber auch die letzten Überreste sind jetzt verschwunden und
nur ein verschütteter Brunnen und ein paar alte weit schirmende
Linden sind noch geblieben. Immer aber noch wallfahrtet die Um-
gegend gern dahin und erfreut sich der herrlichen Aussicht. Nördlich
die freundlichen Waldhöhen und die belebte, lachende Flur, nach
Osten das eintönige Moor, nach Westen der Stemmer Berg und
zuletzt die endlose Heide des Nordlandes, und auf der Rückseite
das vom fernen Osning begrenzte, vielgestaltige, hügelreiche Angerer-
land. Im Reineberge, so erzählt man dort, steht auch die silberne
Wiege Wittekinds; der Eingang zu ihr, oft gesucht, ist aber bisher
noch nicht gesunden. Südöstlich liegt das zweite Kirchdorf, im Amte
Schnathorst, mit 691 Einwohnern, in fruchtbarster Gegend.
Tas Amts- und Kirchdorf Gehlenbeck am Nordfuße des Wiehen-
gebirges mit 1500 Bewohnern besitzt Eigarrensabriken, Kalkbrenne-
reien und bedeutende Steinbrüche. Zu diesem Kreise gehören noch
in der gesegneten Bergmarsch die Dörfer Eilhausen mit nur 335
und Nettelstedt mit 1133, nördlich das Kirchdorf Isenstedt am
großen Lübbecker-Mindener Moore und Frotheim, beide je mit 1500
Bewohnern. Ter Amts- und Gerichtssitz, das Kirchdorf Rahden
in ebener Gegend mit sandigem Boden, der durch sorgfältige Kana-
lisatiou zum Acker- und Wiesenland teilweise umgewandelt ist, zählt
3650 Einwohner, besitzt Eigarrensabriken, eine Wollspinnerei, Eisen-
gießerei, Tampfsägemühle, Ziegeleien, Webereien und treibt leb-
haften Handel mit Vieh, Fettwaren und Geräten aus Holz, die
dort kunstvoll angefertigt werden. Aus der älteren Zeit wird in der
Kirche eine Altardecke aus dem 11. und ein Tanfstein aus dem 15.
Jahrhundert gezeigt, und an sie mahnt die Rahdener Burgruine
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 194 —
und Frilinge zur bestimmten Zeit. Waren die Dinggenossen versank
melt, so schlössen sie einen Kreis, der erste Schöffe trat vor und
fragte: „Ist Zeit und Stunde recht zu einem offenen Geding?"
und ein „Ja" erscholl von allen Seiten. Dann fragte er weiter:
„Sagt, wozu ihr euch bekennt?" und die Antwort lautete: „Wir
bekennen uns zur Grafschaft, zum Grafen und zum Kreuze!" Nun
begannen die Verhandlungen. Man beratschlagte über Fragen, die
das Land und dessen Wohl nach außen und innen betrafen, man
bewilligte die Beden oder Abgaben, die Unterstützungen, die dem
Landesherrn oder den Gaugenossen zu gute kamen, man ordnete
die Landesverteidigung an und glich Streit und Zwistigkeiten der
Gaugenossen unter einander über Mein und Dein aus. Jeder Be-
schluß oder jedes Urteil wurde ein Weistum genannt, und wenn
nach dreimaliger Umfrage niemand Einwendungen machte, zum
bindenden Gesetz erhoben. Brachte man Klagen vor, welche eines
Menschen Ehre und Glimpf oder Leibesverletzungen und Schändung
betraf, so wurde das offene Fryding geschlossen und ein heimliches
gehalten. Dazu gehörten nur der Freigraf, die Schöffen und ein-
zelne angesehene und erwählte Männer des Landes. Man hörte
die Anklage, dann die Verteidigung; nach kurzer Beratung er-
folgte das Urteil und dann sofort dessen Vollstreckung. Lautete
es auf Tod, so vollzog man es durchs Schwert oder durch den
Strang, wozu eine Weidenschlinge diente. Erschien der Beklagte
nicht nach dreimaliger Ladung, so wurde er für überführt ge-
halten und verurteilt oder verfemt.
Endlich sei noch eines alten Bekenntnisses der evangelisch ge-
wordenen Grafschaft erwähnt, in dem Vaterlandsliebe, Treue gegen
den Herrscher und christlicher Glaube so innig sich vereinen, ein
Bekenntnis, das oft mit Wort und That bei den frommen, königs-
treuen, patriotischen Ravensbergern sich bewährt hat: „Wir steh'n
zum Vaterland, zum Gras' und Bibelbuch."
3) Tie Lcineweberei im Ravensberger Lande.
Besonders wichtig ist für die Grafschaft die Garnspinnerei und
Leinwandweberei. Die Ravensberger oder Bielefelder Leinwand ist
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 196 —
und diese Arbeit verbreitete sich besonders auf dem Lande. Der
glückliche Erfolg dieser Unternehmungen steigerte den Wetteifer
unter Webern und Kaufleuten. Man webte Drell oder Drillich
und feine dichte Leinwand; man erweiterte die Bleichanstalten zu
Bielefeld und Herford. Um das Jahr 1730 hatte die Verbesserung
der seinen dichten Leinwand zugenommen, daß sie das niederländische
Leinen übertraf, das man wegen der Dichtigkeit der Ware auf
den Ravensberger Bleichen nicht zu der erforderlichen Weiße bringen
konnte. Sie mußte zum Bleichen nach Haarlem in Holland ge-
schickt werden, und daher nannte man lange Zeit diese Leinensorte
„holländisches Leinen".
Noch eine andere Leinenart kam in Gang. In südwestlichen
Gegenden der Grafschaft war schon in früheren Zeiten der Hanf-
bau betrieben, die Hanfspinnerei auf dem Lande verbreitet und
im 15. und 16. Jahrhundert aus dem Hanfgarn Leinen gewebt,
welches man Löwentlinnen oder Segeltuch, oder in der Volkssprache
„Russen" nannte. Die Weberei dieses Leinens gewann nun im
Anfang des vorigen Jahrhunderts einen herrlichen Fortgang. Ein-
sichtsvolle Kaufleute ließen sich zu Halle, Versmold und Borg--
holzhausen nieder und wußten den Handel mit Lovent erfolgreich
auszubreiten und dadurch Hanfspinnereien und Webereien in große
Thätigkeit zu bringen. König Friedrich der Große suchte diese
Thätigkeit zu fördern. Nicht nur durch treffliche Anordnungen im
Legge-, Bleich-, Webe-, Spinnwesen half er, sondern er gab im
Jahre 1744 den Bleichmeistern, Gesellen und Knechten im Ravens-
bergischen eine gänzliche Werbungs- und Rekrutenfreiheit, und dem
ganzen Kaufmannsstande wurde für sich und seine Söhne eine gleiche
Befreiung bewilligt. Dadurch wendeten sich tüchtige Kräfte diesem
Erwerbszweige zu, und die Zahl der Kaufleute, Weber, Spinner und
Bleicher mehrte sich.
Bald kam aber eine schwere Prüfungszeit. Der siebenjährige
Krieg brach ein. Da stockte nicht nur der Handel, das Spinnen und
Weben, sondern es ereignete sich noch ein anderer Verlust. Im
Jahre 1757 drang die französische Armee unter dem Marschall
d'eträes bis an die Grenze der Grafschaft. Die Armee der Ver-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_der_Große Friedrich Weber
Extrahierte Ortsnamen: Bielefeld Herford Haarlem Holland Webe-
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 237 —
berget Landes, die größte Stadt im Regierungsbezirke Minden,
eine der gewerbreichsten Städte Westfalens und der Hauptsitz der
Leinenindustrie. Sein Flachsbau, sein Gewebe und sein Garn-
Handel reichen bis ins 13. Jahrhundert. Als die Maschine die Hand-
arbeit immer mehr verdrängte, wurden die mechanischen Spinne-
reien eingerichtet, namentlich die Ravensberger Spinnerei, sowie
die Flachsspinnerei und -Weberei Vorwärts; letztere in Gadderbanm.
Das freundliche Thal der klaren Lutter (= lauter), an dem Viele-
feld liegt, wird im Sommer von unzähligen Stücken Leinwand
bedeckt, die hier zu glänzender Weiße gebracht werden. Auch sonst
ist die Industrie stark vertreten in Tafelglasfabrikation und in Glas-
schleifereien, in Herstellung von Plüsch und Garderoben, in Eisen-
gießereien, Fahrrädern, Nähmaschinen, Gasmotoren, Brückenwagen,
feuerfesten Geldschränken, Feilen und anderen Werkzeugen. Tie
Stadt besitzt ein Landratsamt sür den Landkreis, ein Landgericht mit
einer Handelskammer, ein Amtsgericht, fünf evangelische Kirchen,
eine katholische, eine Synagoge, ein Gymnasium mit einem Real-
gymnasium, zwei höhere Mädchenschulen, beide mit Lehrerinnen-
Seminaren, ein Männer- und Frauenasyl und mehrere Kranken-
Häuser. Ihre Garnison macht das 2. Bataillon des Infanterie-
Regiments Graf Bülow von Dennewitz Nr. 55 aus. Die sehr große
Kaserne ist von Friedrich dem Großen aus Steinen der Sparenburg
gebaut.
Das jetzt so bedeutende Bielefeld hat einen gar kleinen Anfang
gehabt. Es lagen an dem jetzigen Orte im Felde drei Waldhöfe,
die Bieler Höfe genannt, daraus ist durch weitern Anbau Bielefeld
entstanden. Die Sage erzählt, schon 704 fei Bielevelde ein ansehn-
licher Ort gewesen, wohin Suitbertus von Mimegardefort (Münster)
gekommen und einen reichen Mann Adelbert dnrch Heilung von der
Bräune zum Christentum bekehrt habe. Im 11. Jahrhundert besaß
ein gewisser Hugo im Weffagau einen Bielevelder Hof nebst einem
Walde. Ter spätere Stadtteil, wo er gelegen, hieß noch lange „die
Waldhofer Bauerschaft". Den Namen der ganzen Stadt leitet die
Fabel ab von dem mit Beilen gefällten Walde bei der Erbauung
oder dem Bilde eines Waldgottes Biel, oder von dem Rufe eines
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Graf_Bülow_von_Dennewitz Friedrich_dem_Großen Friedrich Hugo
Extrahierte Ortsnamen: Minden Westfalens Gadderbanm Tafelglasfabrikation Sparenburg Bielefeld Bielefeld Biel
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 293 —
Die Stadt Driburg mit 2615 Bewohnern, von denen 2238
katholisch, 259 evangelisch, 68 jüdisch, liegt an der Aa, einem Zu-
flusse der Nethe, in einem von waldigen Hügeln rings umgebenen
Thale und hat eine katholische und eine evangelische Kirche, eine
Synagoge, eine Rektoratsschule und ein Krankenhaus. An in-
dustriellen Werken sind zwei Glashütten, Dampfsägewerke und Holz-
Warenfabriken, Dampfschleifereien, Ziegeleien und eine Molkerei-
Genossenschaft vorhanden. Wichtiger aber ist die Bade- und Brun-
nen-Einrichtung. Der Driburger Brunnen, eine heilsame Stahl-
quelle, namentlich für Blutarme und Bleichsüchtige, war schon im
16. Jahrhundert bekannt, nahm erst gegen Ende des 17. durch die Für-
sorge des Fürstbischofs von Paderborn, Ferdinand von Fürstenberg,
einen erheblichen Aufschwung. Seine jetzige Bedeutung verdankt
es der Gräflich Seierstopsf'fchen Familie, die viele neue Anlagen
machte und vor einigen Jahren eine neue Quelle, Kaspar Heinrich
genannt, die auch für manche andere Krankheiten Heilkräfte besitzt,
anbohren ließ. Zu den Kuranlagen gehört auch der liebliche Rosen-
berg zwischen Driburg und Alhausen, wo am 25. Dezember 1813
im inmitten vom Walde umgebenen Försterhause der Dichter von
„Dreizehnlinden", der Arzt F. W. Weber, geboren ist.
An seiner westlichen Seite wird das Driburger Thal von einem
steilen bewaldeten Berge begrenzt, der auf seinem Gipfel die trümmer-
hafte Iburg trägt. Hier soll, wie viele Forscher meinen, ein Na-
tional-Heiligtnm, die Jrmensnl, wahrscheinlich ein säulenartiger
Baumstamm zu Ehren des Jrmin, des Stammvaters der Hermio-
nen, gestanden haben. Karl der Große nahm das sächsische Kastell
ein, verbrannte die Jrmensul, erbaute eine neue Burg und sprach sie
dem Bistum Paderborn zu. Dieses errichtete dort im 12. Jahrhundert
ein Stammkloster, das aber seiner Weltabgeschiedenheit wegen auf
Bitten der geängstigten Inwohnerinnen der Bischof schon 1136 nach
Gehrden (Kreis Warburg) verlegte, wo Heinrich von Gehrden, der
letzte seines Stammes, ein Gut schenkte. Bischof Bernhard Ii. von
Paderborn erbaute 1189 eine neue Iburg, die er der Familie von
Brakel zum Lehen gab. Eine Nebenlinie befaß im Thale eine Burg
mit Namen Driburg; um sie baute sich allmählich die Stadt Tri-
bürg an.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_von_Fürstenberg Ferdinand Kaspar_Heinrich Heinrich F._W._Weber Karl Heinrich_von_Gehrden Heinrich Bernhard_Ii
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 295 —
Dampfsäge- und Mahlmühle, eine Molkerei-Genossenschaft, 3 Kunst-
tischlereien, 2 Ziegeleien und eine Gerberei vorhanden. Tie Grafen
von Stoppelnberg, denen es einst tributpflichtig war, sind in der
Geschichte nie besonders hervorgetreten, und als es dann an den
Fürstbischof von Paderborn fiel, blieb Steinheim ein kleiner nnbe-
deutender Ort, bis es durch den Eisenbahnverkehr auf der Strecke
von Altenbeken nach Hameln rasch gewachsen ist.
Im Amte Nieheim-Steinheim liegen die katholischen Pfarr-
gemeinden Sandebeck mit 589, Pömbsen mit 503, Viesebeck mit 719
Eingesessenen.
Beachtenswert ist noch die alte Wasserburg Thenhausen, im
Renaissancestil erbaut, das Eigentum der freiherrlichen früher evan-
gelischen, dann katholischen Familie von Haxthausen. Einer aus
derselben, August, der durch seine Studien über Rußland bekannt,
hat als eifriger Sammler das Schloß mit vielerlei Sehenswürdig-
keiten angefüllt. Tort hat auch Jahre lang mit feiner Familie
Doktor Fr. W. Weber gewohnt und den größten Teil seines Epos
Dreizehnlinden gedichtet.
Das östlichere Amt Vörden hat zum Amtssitz das gleichnamige
katholische Pfarrdorf mit 699 und das katholische Kirchspiel Alten-
bergen mit 438, sowie das von Marienmünster mit 1703, Holz-
Hansen mit 430, Bredenborn mit 997 Bewohnern.
Tie Evangelischen sind dem Kirchspiele Nieheim-Marien-
Münster zugeteilt. Marienmünster ist ein altes Benediktinerkloster,
von schön bewaldeten Bergen umgeben. Die Grafen von Schwa-
lenberg in Lippe besaßen am Fuße der alten Stammburg Olden-
bürg im Amte Vörden einen Hof; Wittekind Iii. von Schwa-
lenberg schenkte ihn 1128 der Abtei Corvey mit der Bestimmung,
hier zur Sühne für seinen Brudermord ein Kloster zu stiften.
Das wurde das reiche Marienmünster. Von seinen Äbten wurden
zur Verteidigung des Klosters die zwei Städte Vörden und Bre-
denborn gegründet und mit Wall und Gräben umzogen. Die
schöne Klosterkirche mit 3 Türmen ist im 15. Jahrhundert er-
baut. In ihr steht eine der herrlichsten Orgeln mit über 40 Re-
gistern. Das Kloster wnrde 1803 durch den Reichsdeputations-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Haxthausen August W._Weber Hansen
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 310 —
zur Aufnahme von Fremden eingerichtetes Solbad. Von großer Ve-
dentnng ist die Saline, obwohl ihre Erträge Zurückgegangen sind;
außerdem ist die Industrie noch durch mehrere Ziegeleien, Kalk-
steinbrüche und Kalkbrennereien und durch eine Holzsägemühle ver-
treten. In der Feldmark herrscht der fruchtbare Kleiboden, daher
wird der Ackerbau reichlich und ergiebig betrieben. Nahe bei Salz-
kotten finden sich die Parapluiebäume, vielhundertjährige .Hänge-
Buchen mit kurzen, auffallend gewundenen Stämmen und Ästen, die
wie ringelnde Schlangen in Bogen nach der Erde hinwachsen, wie
riesige Bienenkörbe aussehen und große ausgebreitete Lauben bilden.
Ter Ort bestand schon im Anfange des 9. Jahrhunderts. Im 13.
erhielt er Stadtrechte und Befestigung. Im dreißigjährigen und
siebenjährigen Kriege erlitt er viele Verwüstungen.
Im Amte Salzkotten liegen die Landgemeinden und katholischen
Kirchspiele Niedertudors mit 744, Oberntudorf mit 450, Thüle mit
812, Verne mit 1308 Eingesessenen.
Im Amte Boke merken wir uns die gleichnamige Landgemeinde
und das katholische Kirchspiel mit 990 und die Laudgemeiude und
das katholische Kirchspiel Hörste mit 609 und im Amte Atteln die
Landgemeinden und katholischen Kirchspiele Atteln mit 719, Etteln
nnt 989, Osdorf mit 529, Haaren mit 1227 Eingesessenen.
Zum Amte Lichtenau gehört der gleichnamige Flecken mit 1407
— 1303 katholischen, 34 evangelischen, 70 jüdischen — und der
Flecken Kleinenberg mit 1040 — 1022 katholischen, 18 evangelischen
— Bewohnern. Der erstere liegt am Fuße des Eggegebirges, hat
eine katholische und evangelische Kirche, ein Amtsgericht. Seine
Schasmärkte sind bedeutend, der Fruchthandel wird lebhast betrieben;
aber auch der Mannsakturwarenhaudel ist im Schwünge. Von der
alten Mauer der früher stark befestigten Stadt ist noch ein Teil
erhalten.
Kleinenberg liegt in waldiger Gegend des Eggegebirges, an der
Sauer, auf Sand-, Lehm- und Moorboden. Ackerbau, Viehzucht,
Ziegelei und Kalkbrennerei sowie Holzhandel und das Hausieren mit
Glaswaren und Reiserbesen ernähren die Bürener.
Tie Kleinenberger sind nicht klüger und dummer, als andere
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 413 —
ihnen liegt die gleichnamige Land- und Pfarrgemeinde mit 3896
Bewohnern.
Nach Nordosten zu erstrecken sich die Ämter Nordwalde
mit der gleichnamigen Land- und Pfarrgemeinde von 2645,
Borghorst mit gleicher Gemeinde von 6021, darunter 91
Evangelische, Emsdetten mit gleicher Gemeinde von 6302, darunter
96 Evangelische, und der Gemeinde Hembergen mit 252, Neuen-
kirchen ebenso mit einer Gemeinde von 3611 Bewohnern. Borg-
Horst liegt in fruchtbarer Gegend und treibt eifrig Baumwollen-
Spinnerei und -Weberei. Name und Ursprung verdankt der Ort
dem Schlosse und Frauenkloster Bnrchurst, das Otto I. stiftete.
Emsdetten, an der Ems, nährt sich teilweise von Baumwollen-
Industrie. Neuenkirchen, in sandiger Gegend, treibt Leinenweberei
und Zigarrenfabrikation. Im 13. Jahrhundert von der Pfarre
Rheine abgetrennt, wurde in der Bauerschaft „Sundwinkel" eine
Kirche errichtet; daher der Name „Nyenkerken".
Im Nordwesten liegen die Ämter Wettringen mit der Land-
und Pfarrgemeinde gleichen Namens von 2373, darunter 203
Evangelische, Ochtrup mit der gleichen Gemeinde von 6196, darunter
273 Evangelische, Welbergen mit 640, Langenhorst mit 407, Me-
telen mit dem gleichnamigen Kirchspiel von 666 und Wiegbold von
1371 Eingesessenen.
Der Ort Wettringen, wohl von Water (Wasser, Fluß) ab-
geleitet, an der Aa in sandiger Gegend, treibt Zigarrenfabrikation,
Kalkbrennerei und Leinenweberei. In der Nähe bietet der rote
Berg, der Eisenstein enthält, von seiner 100 in betragenden Höhe
eine schöne Aussicht. Ochtrup hat eine der ältesten Kirchen des
Bistums und betreibt Nesselfabrikation. Die Gebrüder Lorenz be-
schäftigen dabei 800 Arbeiter. Langenhorst, ein ehemaliges Stift,
hat eine Taubstummen- und eine Präparandenanstalt. Metelen,
in sandiger Gegend, ist schon im 9. Jahrhundert durch ein Frauen-
kloster bekannt. Man fand dort Begräbnisstätten der alten Deutschen
und römische Waffen. Jetzt treibt man dort Leinen- und Seiden-
Weberei. Auch Metelen wurde im dreißigjährigen Kriege arg heim-
gesucht.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 455 —
gesessenen hat bedeutende Schieferbrüche und Fabrikation von aller-
lei Schieferwaren. Ramsbeck mit 1405 Bewohnern, unter denen
160 evangelisch, befitzt Zink- und Bleierze. Vor etwa 50 Jahren
herrschte dort ein großer Schwindel, als namentlich französische und
belgische Unternehmer den Bergbau auch durch Gewinnung edler
Metalle ausbeuteten und Aktiengesellschaften gegründet wurden. Jetzt
hat eine neue Gesellschaft wieder die unterirdische Arbeit in gesunde
Bahnen geleitet und südlich von Ramsbeck bei dem Dorfe Silbach
eine alte Silbergrube wieder aufgenommen, in der schon im 15.
und 16. Jahrhundert Harzer Bergleute thätig waren und im Cent-
ner Blei 80 Mark Silber und zuweilen auch gediegenes haar-
förmiges Silber gefunden haben sollen. Die Nachkommen dieser
Harzer sind noch an ihrer Sprache kenntlich und bearbeiten jetzt
vornehmlich die Schiefergruben. Das nahe Dorf Wasserfall hat
seinen Namen von einem Wassersturze, der in einer Höhe von
50 m über einem Felsen in einer Garbe von Strahlen sich zer-
splittert und dann über Trümmer und Absätze etwa ebenso hoch
schäumend und dampfend niederrauscht.
Ostlich von Schmallenberg erstreckt sich das Amt Fredeburg.
Der gleichnamige Amtssitz mit 1020 Einwohnern hat ein Amts-
gericht; seine Hauptindustrie ist Zunderfabrikation und Schiefer-
bruch. Im Amte liegen noch Bödefeld, Freiheit mit 747 und
Land mit 871, sowie die Landgemeinden Berghausen mit 1057
und Behrbach mit 839 Eingesessenen.
Im Amte Eslohe, südwestlich im Kreise, merken wir die
gleichnamige Landgemeinde mit 2090 und Kobbenrode mit 734,
sowie im Amte Senkenrode die Landgemeinden Wenholthausen mit
788 und Schönholthausen mit 1716 Eingesessenen.
4) Im Kreise Brilon.
Der Kreis Brilon liegt östlich von Meschede und ist der öst-
lichste des Regierungsbezirks, umgrenzt nach Norden vom Kreise
Lippstadt und Büren, im Osten vom Fürstentum Waldeck, im Süden
von der Provinz Hessen-Nassau, im Westen von den Kreisen Witt-
genstein, Meschede, Lippstadt, in einer Ausdehnung von 788 qkm.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]