Anhang.
Sagen und volkserrählungen aus der Grafschaft Zchsumburg.
1.*)
Entstehung der Weserberge.
Als in grauer Vorzeit die Riesen den Blocksberg (Brockenbaulen, holten sie dazu auf ihren Riesenschubkarren die Bausteine vom Strande der Nordsee. Das kleine Gerümpel packten sie unten hin, und darauf rollten sie Felsblöcke. Als sie vom Meere nach der Baustätte fuhren, rieselte der Meerkies und das dünne Stein-geröll durch die breiten Ritzen der Schubkarren. Nachdem sie den Blocksberg fertig hatten, da waren durch den unterwegs verloren gegangenen Grand (Kies) auch die Weserberge entstanden.
2.
Der Sandbrink bei Fuhlen.
Bei dem Brockenbau war einem Riesen, der zerrissene Stiefel hatte, Sand in den Strumpf gekommen. Als er nun mit der leeren Karre nach der Nordsee zurückfuhr, belästigte ihn das beim Gehen, weshalb er auf halbem Wege, zwischen Oldendorf und Rinteln, den Stiefel und Strumpf auszog und den Sand ausschüttete. Daraus entstand ein Berg, den die Bauern von Fuhlen nachmals den Sandbrink nannten.
*) 1—5 sind entnommen aus: „Geschichte der Grafschaft Schaumburg," von Struck.
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nannt wird, der Messingsberg (268 in.), die Hirschkuppe, die wegen ihrer
schönen Aussicht berühmte Ludener Klippe (298 in.), die lange Wand
(319 m.) und der Papenbrink (300 in.) über Tvdenmann. Im Jakobs-
berge endet der lange Zug bei der Porta, setzt sich aber jenseits derselben
noch 10 Meilen weit im Wiehengebirge fort, bis er sich über Osnabrück
hinaus nach und nach in unscheinbare Höhen verliert.
3. Iah und steil fallt das beschriebene Gebirge überall im Süden
nach dem Weserthale zu ab und ist daher von dieser Seite schwer zu besteigen.
Nur durch die Einsenknngen der Weserkette führen Straßen aus dem Weser-
thale in das Thal der Obernkircher Aue. Nach Norden dagegen verflacht
sich das Gebirge allmählich in die beiden Auethäler, bildet aber noch einige
bemerkenswerte Hügel, wie den Ebersberg und das Horn (244 in.) bei
Rannenberg, den Dorenberg bei Bodenenger und den Klippbrink und den
Haarberg bei Bernsen. Durch eine Bodenerhebung, die sich nördlich vom
Hohenstein, Ramsnacken und Jberg über Raden, Hattendorf, Escher, Anten-
dors und den Esch er Berg bis westlich von Altenhagen erstreckt und die
Wasserscheide zwischen der Obernkircher und Rodenberger Aue bildet, steht
der Süntel mit dem Bückeberge in Verbindung. (Unter Wasserscheide ver-
steht man eine Bodenerhebung, von der das Wasser nach verschiedenen
Flüssen abfließt).
4. Der ganze Höhenzug ist mit herrlichem Buchenwald bewachsen;
nur an den Waldrändern finden sich hier und da kleine Eichenbestände.
Nadelhölzer sind selten. Das Innere der Berge besteht größtenteils aus
Jurakalk, birgt aber auch andere Mineralien. Der Steinbruch am Süntel
liefert gute Schleifsteine. Kalksteinbrüche finden sich in der Kette in reicher
Zahl und liesern gutes Material zum Chausseebau, sowie Kalkmergel zum
Brennen. Im kleinen Süntel werden Steinkohlen zu Tage gefördert. Da
das Gestein an vielen Stellen sehr eisenhaltig ist, so könnte mit Vorteil ein
Grubenbau vorgerichtet werden; Versuche dazu sind schon einige Mal gemacht
worden.
4. Die Paschenburg und die Schaumburg.
1. Der Paschenberg oder die Paschenburg ist der merkwürdigste unter
den Weserbergen und wohlder schönste Punkt im ganzen Kreise. Der Gipfel
des Berges ist mit einem Gasthause geschmückt, welches 1842 vom Förster
Kaiser erbaut wurde und weithin sichtbar ist. Auf dem nördlichen Berg-
abhange umgeben dunkle Tannen, ein Garten mit Blumenbeeten und Ge-
müfefeldern und schöne Anlagen das Haus. Vom Balkon desselben, sowie
von der rechts vom Gebäude errichteten Altane herab genießt man eine ent-
zückende Aussicht in das breite Weserthal, durch das sich die Weser in vielen
Windungen wie ein Silberband schlängelt. Trunken schweift der Blick über
die wogenden Saatfelder und die über das Thal ausgetreten Dörfer mit
ihren roten Ziegeldächern. Den Blick erhebend, schaut man im Westen deu
langen Zug der Weserkette, den Winterberg bei Vlotho, den Bornstapel und
Tönsberg in der Gegend von Herford, die Hallesche Egge im Ravensbergischen
und die Jburger Höhe im Osnabrückischen. Im Süden erscheinen außer
den linken Weserbergen im Kreise der Teutoburger Wald, die Groteuburg
mit dem Hermannsdenkmal; weiter links schaut man den langgestreckten
Winterberg in den Pyrmonter Bergen, deu mächtigen Köterberg, den Klütberg
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erhebt er sich und bildet Hügel, Berge, Hügelgruppen, Berggruppen und
Gebirge. Höhen und Thäler wechseln mit einander ab. Überall finden sich
besondere Schönheiten und anziehende Punkte, und besonders gehört das
Weserthal zu den schönsten Gegenden in Norddeutschland. Ganz eben und
wagrecht gestaltet ist die Oberfläche im Weserthal und -im Thal der Roden-
berger Aue in der Umgegend von Rodenberg und namentlich nördlich oon
Nenndorf, Horsten und Beckedorf; diese Gegend gehört schon der norddeutschen
Tiesebeue an. Die sonst noch vorkommenden ebenen Strecken sind nur von
geringer Ausdehnung und meist schräg gerichtet.
2. Die Berge, welche sich aus dem linken Weseruser in nnserm
Kreise erheben, sind Ausläufer des lippischen Berg- und Hügellandes, das
sich 6 — 7 Meilen zwischen dem Teutoburger Walde und der Weser ausdehnt.
Aus dem rechten Ufer der Exter bilden sie eine ausgedehnte Berggruppe,
die nahe an die Weser herantritt und aus dem Weser- und Exterthale
ziemlich rasch emporsteigt. Hier sind vom Weserthale aus vou O. nach W.
sichtbar: die Klosteregge, der Bohrberg (279 m.), der Herkenberg (310 m.),
der Rumbecker Berg (340 m.) mit der südlich davon gelegenen Hünenburg,
der Taubenberg (297 m.) über Hohenrode und der Steinbrink. Die ersten
drei Berge fallen steil in das Fischbachthal ab; südlich von den letzten drei
liegt in einer geringen Einsenkung das Dorf Wennenkamp und weiter nach
S. der große Eichhals und das Dorf Friedrichswald. Jenseits des Fisch-
bachthales folgen alsdann der Schiebenberg, der Bö Ising (300 in.), die
hohe Warte und der Goldbecker Hasselberg 375 m.), der dritthöchste
Berg im Kreise. Bon Goldbeck an, das 356 m. über dem Meeresspiegel
liegt, senkt sich der Boden wieder. — Die Berge auf dem linken Exterufer
sind bedeutend niedriger; der höchste ist die lange Wand (247 in.). Außerdem
sind der Nottberg, der Kahlenberg und die 4 Hätfe erwähnenswert.
Die linken Weserberge sind meistens mit Buchenwald bedeckt. Der
Boden ist in der Umgegend der hochgelegenen Dörfer auf dem rechten Exter-
ufer wenig ergiebig; die Bewohner beschäftigen sich hier meist mit Leinwand-
fabrikation. In ihrem Inneren enthalten die Berge Kenpersandstein, sowie
reiche Lager von buntfarbigem Mergel und Gyps und auch Thoneisensteiu.
Der quarzreiche Sandstein giebt ein geeignetes Material zum Straßenbau
ab. Bei Hohenrode, Wennenkamp und Goldbeck findet man schönen Berg-
krystall, sogenannte Schanmbnrger Diamanten, die sich zu Schmucksachen
anwenden lassen.
3. Auf dem rechten Weserufer beginnt unterhalb Hameln auf hau-
növerfchem Gebiete eiue Hügelgruppe, welche läugs der Weser bis in unsern
Kreis herabzieht und hier bei Fischbeck, Hösingen und Pötzen endet. Ihre
höchsten Punkte sind der breitrückige Schweineberg (274 m.), der Lengeberg
(260 m.) und der Franzosenkopf (238 m.), welche in der Provinz Hannover
liegen. Unserm Kreisgebiete gehören der große Finnenberg (212 m.),
der kleine Finnenberg (180 m.), der Riedenbrink und der Fischbecker
Knick an. Ein enger Thalgrund, durch den die Berliner Straße nach
Hildesheim führt, trennt diese Höhen, die größtenteils mit Eichwald bewachsen
sind, von dem nördlich davon aufsteigenden Süntelgebirge.
4. Der Süntel und die im W. sich daran anschließende Weserkctte,
der Lückcberg und der Deister sind die Gebirge aus dem rechten Weser-
ufer im Kreise Rinteln. Sie zeigen fast ein Dreieck. Die Grundlinie des-
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