Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der Geographie - S. 22

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 22 — Kastanie. Die Nordabdachung des Taunus und das Lahnthal sind mit Ge- treidefeldern bedeckt. Eine Fülle warmer Mineralquellen hat zur Anlage be- rühmter Badeorte geführt: im 8. Wiesbaden, Soden, Homburg, im N. Ems und Selters. Auf der Südwestecke des Rheingaugebirges, dem Nieder- wald, erhebt sich das Nationaldenkmal.*) b) Nördlich von der Mosel-Lahnfenke heißt das westrheinische Schiefer- gebirge Eifel (bis zur Ahr), das ostrheinische Westerwald (bis zur Sieg). Auf der Eifel (Eiflia —Land der Quellen) wechseln zahlreiche Basaltberge, tiefe Krater und Maare (— Bergfeen) mit steinbedeckten Triften, moorigen Heide- flächen und mühsam bestellten Ackerflureu ab. Die Maare, in erloschenen Kratern entstandene Seen, werden von kahlem Lavagestein umgürtet. Tiefste Einsamkeit, Dürre und Armut herrschen auf der Hochfläche, besonders in der rauhen Schneeeifel, dem „rheinischen Sibirien". Nur die nach allen Richtungen ausstrahlenden Bachthäler, namentlich das waldnmranschte Thal der Ahr, zeigen landschaftliche Anmut und Wohlstand. Westwärts schließen die Ardennen sich der Eifel an. — Wie die Eifel, so hat auch der Westerwald zahlreiche Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, weite Torfmoore und öde Heideflächen aufzuweisen. Im nordwestlichen Teile bilden hohe Basaltkuppen beim Eintritt des Rheins in die Ebene das anmutige Siebengebirge (Drachenfels). e) Der nördliche Teil des linksrheinischen Schiefergebirges heißt hohes Venn, des rechtsrheinischen Sauerland. Das hohe Venn (Fenn —Moor) bildet eine kahle, teils heideartige, teils moorige Hochfläche. Die von der Nordsee her wehenden Stürme, welche starke Niederschläge bewirken, haben sie zu einem der trostlosesten und ärmsten Landstriche Deutschlands gemacht. Dagegen wird man in den Thälern der Nordabdachung, welche mit Kohlen- schätzen reich ausgestattet ist, durch großartige Judustriethätigkeit überrascht. — Das Sauerland (= Südland, nämlich Westfalens), zwischen Sieg und Ruhr gelegen, gipfelt in dem kahlen Asten berge und erinnert in seiner Bodenbe- schaffenheit an die Eifel. Der Westabhang des Sauerlandes erreicht den Rhein, dem es die Wupper zusendet, nicht mehr; der Nordabhang senkt sich jenseit der Ruhr als Haar oder Haarstrang zur Münsterbucht, einem Abschnitte des norddeutschen Flachlandes; den Ostabhang bildet das Rothaargebirge. ä) Der Rhein durchströmt nach dem Austritt aus der oberrheinischen Tief- ebene zunächst den rebeureicheu Rheingau und tritt dann bei Bingen in das Schiefergebirge ein, welches nur stellenweise zu Ansiedelungen geeignete Ufer- ränder freiläßt. Häusig steigen die Felsen steil aus den Wogen auf (Lorelei- felsirn**); ihre Abhänge sind mit Weinbergen bedeckt, ihre Gipfel mit verfallenen *) Ged.: Germania, von Max Hofmann (Irdische Lieder). **) Ged.: Die Lorelei, von H. Heine. — Der Rhein, von Em. Geibel.

2. Lehrbuch der Geographie - S. 30

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 30 — Kr:r> er 60 q u elten. §22. Ackerbau und Viehzucht bilden für einen großen Teil der Landschaft (goldene Aue, Becken) die Hauptnahrungsquelle. Für die meisten Gegenden ist aber der Reichtum an Bodenschätzen die Grundlage des Erwerbs. Der Thüringer Wald liefert Schiefer, Porzellanerde und Eisen, der Harz silberführende Bleierze und Kupfer. Schon vor dem Jahre 1000 begann hier der Bergbau am Rammelsberge, dessen Ertrag in Gestalt von „Segensthalern" durch alle deutscheu Lande ging. Auch das Vorland des Harzes ist mit Salz, Eisen, Kohle und nutzbarem Gestein reich ausgestattet. Etwa die Hälfte des im Reiche gewonnenen Steinsalzes entstammt den unerschöpflichen, bis 240 m mächtigen Lagern von Staßsnrt und Leopolds- hall. Auf Gruud der Bodenreichtümer hat sich in der Landschaft eine bedeu- teude Industrie entwickelt, besonders in Eisen-, Textil- und Spielwaren. Der Handel beschäftigt sich mit der Ausfuhr dieser Jndustrieerzeuguisse und der Produkte des im eigentlichen Becken blühenden Feld- und Gartenbans. Wervohner, Stclcrten und Städte. § 23. Das Thüringer Becken gehört zu den starkbevölkerten Teilen des deutschen Reiches; es wird im 8. von Thüringern, im N. von Nieder- sachsen bewohnt. Nirgends herrscht eine größere politische Zerstückelung des Bodens als im Thüringer Becken, dem Sitze der deutschen Kleinstaaten. Politisch verteilt sich die Landschaft unter folgende Staaten: die Königreiche Preußen (Prov. Hessen-Nassau, Sachsen und Hannover) und Bayern steilweise); das Großherzogtum Sachseu-Weimar-Eiseuach; die Herzogtümer Sachseu-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiuiugeu und teil- weise Sachseu-Alteuburg, Anhalt und Braunschweig; die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schw.-Sondershauseu und teilweise Renß ä. 2., Reuß j. L. Residenzstädte im Werravorlande des Thüringer Waldes: 72. Coburg, von Schlössern, Gärten und Weinbergen umgebene Residenz von Sachsen-Eobnrg-Gotha; östl. davon die Feste Coburgs), „die fränkische Krone". 73. Hildburghausen an der Werra, Technikum. 74. Meiningen an der Werra, Residenz von Sachsen-Meiningen. Industriestädte im Franken- und Thüringer Walde: 75. Hof an der Saale, wichtiger Verkehrsknoten zwischen dem Becken und Bayern, Mittelpunkt eines Jndnstriebezirks für Textilwaren. *) Aufenthalt Luthers. Belagerung durch Wallenstein (1632).

3. Lehrbuch der Geographie - S. 109

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 109 — emporschleudert (f. Abb. 27). Island ist der einzige, fast ausgebeutete Fund- ort des zu optischen Zwecken benutzten Doppelspats. — Die Bewohner Js- lands (Skandinavier, etwa 60000, durch Auswanderung nach Kanada stetig abnehmend) leben von Schaf- und Renntierzucht, Fisch- und Robbenfang. Reykjavik (sprich reikjawik — Rauchbucht) ist der Hauptort der Insel. -Die übrigen europäischen Staaten. 9. Das Königreich Rumänien. Lage und Wegrenznng. § 73. Rumänien bedeckt den südwestlichen Zipfel des großen osteuro- päischen Flachlandes, von dem es durch den Prnt und die Donaumündungen getrennt ist. Von der Balkanhalbinsel wird es durch den Donaubogen, von Siebenbürgen durch die Karpaten geschieden. Südlich von der Donaumündung reicht es bis an das schwarze Meer. Wodenform und Kewcrsser. § 74. Rumänien enthält: ein Berg- und Hügelland, die vom Seret und seinem Nebenflusse, der Moldau, durchströmte und nach letzterer benannte Moldau (zwischen dem sieben- bürgischen Berglande und dem Prut); ein welliges Flachland, die im Donaubogen gelegene Walachei, welche von der Alnta durchflössen ist und im N. die transsilvanischen Alpen enthält; ein Bergplateau, die Dobrudscha, welche nach No. zum sumpfigen Donaudelta abfällt. Die Entwässerung des Landes geschieht durch zahlreiche Nebenflüsse nach der Donau zu, die in Rumänien einen breiten Strom mit teilweise ver- sumpften Ufern bildet; von ihren drei Mündungen (Kilia, Sulina und St. Georgsarm) ist nur die mittlere schiffbar. —• Das Klima des Landes ist im Sommer sehr heiß, im Winter häufig rauh und schneereich. Krrverbscsuell'en. § 7s. Rumänien ist ein Ackerbaustaat; die Hauptnahrungsquelle bildet die Landwirtschaft. Die Fruchtbarkeit des Bodens liefert selbst bei mittelmäßiger Bestellung so reiche Erträge, daß Getreide (Mais und Weizen) ausgeführt wird. Auch Wein- und Tabakbau find beträchtlich. Neben Rindern, Schafen, Schweinen und Ziegen tritt der sumpfliebende Büffel als Haustier auf. Ausgedehnte Bienenzucht liefert Honig und Wachs. An metallischen Bodenschätzen arm, enthält Rumänien nur reiche Satzlager

4. Lehrbuch der Geographie - S. 69

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 69 — Die Nachbarstaaten des deutschen Meiches. 1. Das Königreich der Niederlande. Lage und Wegrenzung. tz 41. Die Niederlande bedecken den Westzipfel des großen norddeutschen Flachlandes. Sie grenzen im W. und N. an die Nordsee, die mit der flachen Zuider Zee (spr. seudersee — Südersee) und dem Dollart tief in das Land ein- greift, im 0. an das deutsche Reich und im 8. an Belgien. Wodenfovm und Gewäfsev. G 42. Deu natürlichen Schutzwall des tiefliegenden Flachlandes bildet ein Dünensaum; hinter ihm breitet sich ein Marschland aus, dem landeinwärts ein Geestland vorgelagert ist. 1. Als weiß schimmernder Wall deckt der vom Sturm unaufhörlich um- gelagerte, bis 5 km breite Dünenwall die Westküste, während er im N. in die westfriesischen Inseln (größte: Texel) zerrissen ist. Hinter diesen dehnt sich das seichte, zur Zeit der Ebbe größtenteils trocken liegende Wattenmeer aus. Das Marschland umsäumt die Rheiumüudungen und die Zuider Zee, deren Trockenlegung schon in Augrisf genommen ist. Es liegt zum größten Teil tiefer als der Meeresspiegel, nimmt über die Hälfte des Königreichs ein und besteht aus Wiesenmooren oder aus einem grauen, zähen Lehmboden von höchster Fruchtbarkeit. Gegen die Flußüberschwemmungen ist es durch Deiche, gegen das Meer durch die Dünen geschützt. Zahllose, von Dämmen eingefaßte Kanäle durchziehen und entwässern das tiefgelegene Land künstlich durch Windmühlenkraft oder Dampfpumpwerke. — Das Geestland, die innere Umrahmung der Marschen, ist ein flachwelliges, selten mit Wald bestandenes Moor- und Heideland. Viele Gegenden gleichen der Lüneburger Heide, andere den Hochmooren Nordwestdeutschlands, mit denen die Geest im Bonrtanger Moore zusammenhängt. Nur mit dem äußersten Südostzipfel erreichen die Niederlande das westrheiuische Schiefergebirge, und an dieser einzigen Stelle liefert der Boden festes Gestein (Kalk) und Kohlen. 2. Der Hauptfluß der Niederlande, der majestätische Rhein, zer- splittert sich vor seiner Mündung in ein wirres Netz natürlicher und künstlicher Kanäle und erreicht die Nordsee unter fremden Namen. Kurz uach seinem Eintritt in das Land nötigen ihn gewaltige Deichbauten, 2/s seiner Wasser- masse an einen südlichen Arm, die Waal, abzugeben; der Rest fließt erst als Niederrhein, dann als Leck weiter und erreicht als Maas die Nordsee. Kurz nach jener Teilung entsendet er die Jjssel (Eißel) zur Zuider Zee. Die

5. Lehrbuch der Geographie - S. 70

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 70 Waal fließt als Mervede, dann als Hollandsch Diep westwärts und mündet als Haringvliet in die See. Auf der Mervede benannten Strecke nimmt sie die auf dem französischen Mittelgebirge entspringende Maas anf. Mn & Ww W Dünen. Marsche,^ Geest. Lehm und Mergel. 13. Die Niederlande und Belgien. Die gleichfalls aus Frankreich kommende Schelde hat in den Niederlanden nur ihr Mündungsgebiet, das im Verein mit den Rheinmündungen die Märschen- reiche Jnselprovinz Seeland bildet. — Das Klima des Landes ist milde und ziemlich gleichmäßig, da die Nähe des Meeres im Winter die Kälte und im Sommer die Hitze lindert. Die Niederschläge sind gering, die Lnft daher meistens sehr fencht.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 83

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Harb gruppieren sich die Vierwaldftätter Alpen um den See gleichen Namens. Die aus Gneis, Granit und Schiefer bestehenden vier Hanptzüge werden von riesigen, kahlen, eisgekrönten Hochgipfeln überragt und sind mit zahlreichen Gletschern besetzt, die mit langen Eiszungen in die Thäler vor- dringen (s. Abb. 17). — Die Berner Alpen beherrscht das Finsteraar Horn, uni- geben von einem Gefolge wenig niedrigerer Spitzen (Mönch, Jungfrau, Schreck- 15. Die Schweiz. Horn, Aletschhorn, sämtlich über 4000 in hoch). Von ihnen senkt sich nach der Rhone zu der über 20 km lange Aletschgletscher, die gewaltigste Eiszunge der Alpen. Die nördliche Abdachung der Berner Alpen bildet das von zahl- losen Reisenden besuchte Berner Oberland mit seinem unerschöpflichen Reich- tum alpiner Sehenswürdigkeiten: die Firnen und Felsgipfel des Hochgebirges, die Gletscher des Grindelwalds, die Wasserfälle und Staubbäche, herrliche Gebirgspanoramen und die abwechselungsreichen Landschaften an der oberen Aare (Haslithal), am Brienzer und Thuner See. — Die Walliser Alpen tragen im Monte Rosa (über 4600 in) die höchste Erhebung der Schweizer

7. Lehrbuch der Geographie - S. 108

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 108 — doch werden Kalkbrüche auf Seeland ausgebeutet und Granit und Porzellan- erde gewonnen. Letztere findet besonders in deutschen Porzellan- und Papier- sabriken Verwendung. Umfassender Industriebetrieb mangelt ebenfalls. Der Handel des Landes richtet sich nach England, Skandinavien, Ruß- laud und Deutschland. Zur Ausfuhr kommen Erzeugnisse der Landwirt- schast und Viehzucht, zur Einfuhr Kolonialwaren, Südfrüchte, Tabak, Wein, Steinkohlen, Metallwaren und Petroleum. Das deutsche Reich bezieht aus Dänemark hauptsächlich Getreide, Pferde und Rinder und liefert Eisenwaren und Maschinen. Merfcrssung, Wewobner und Städte. § 71. Dänemark ist ein konstitutionelles Erbkönigreich. Das eigentliche Dänemark enthält 1/li des deutscheu Reichsgebietes und 1i23 seiner Bewohner, ist also ziemlich schwach bevölkert. Die Bewohner sind Nord- germanen(Skandinavier) mit lutherischer Konfession. Der Stand der Volks- bildung ist ein hoher, indem jeder Erwachsene seine Muttersprache zu lesen und zu schreiben versteht. Städte der Halbinsel Iütland: 1. Aarhns (örhns), die bevölkertste Stadt Jütlauds, betreibt Vieh- und Getreidehandel. 2. Frederieia, Festung und Zollamt am kleinen Belt; Überfahrt nach Fünen. Städte auf den Inseln: 3. Kopenhagen (— Kaufhafen) auf Seeland, Residenz, Festung und Kriegshafen, Hauptsitz der dänischen Industrie (Kunstgewerbe und Schiffs- bau). Universität. Bahnverbindung mit Korsör; von hier tägliche Dampf- fchiffahrt nach Fünen und Kiel. 4. Odense auf Füueit, mit Zuckerfabriken und Branntweinbrennereien. Webenländer. § 72. Die Faröer (— Schafinseln) sind 25 baumlose Felseneilande, von denen nur 17 bewohnbar sind. Die Bewohner (etwa 13 Ooo Skandinavier) ernähren sich von Schafzucht, Fisch- und Vogelfang, dem Sammeln von Eiern und Eiderdnnen. Thorshavn ist der Hauptort der Inseln. Island (— Eisland), im Innern eine mit Kratern, Vulkanen, Lavamassen und Gletschern bedeckte Einöde, ist durch seine heißen periodisch Wasser aus- speienden Springquellen (Geysir) berühmt. Der bekannteste Vulkan ist der Hekla, die bedeutendste Springquelle der große Geysir, der einen Wasser- strahl von 2 m Durchmesser, 25—30 m Höhe und 100° Wärme periodisch

8. Lehrbuch der Geographie - S. 156

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 156 — da die Toten mit Ausnahme der Priester und Fürsten nnbeerdigt bleiben, nn- gesund und ekelhaft schmutzig. Thalstädte der sibirischen Grenzgebirge: 6. Maimatschin (chinesisch) und Kjachta (russisch) im Thale der Seleuga, nur durch einen Bach getrennt, Tauschplätze chinesischer und russischer Produkte (nach Rußland Karawanen- und Backfteinthee, Seidenzeuge, Krapp; nach China russische Manufakturwaren, Pelzwerk, gemünztes Edelmetall). Ii. Das chinesische Bergland.*) Wodenform und Gewässer. § 110. Das chinesische Bergland ist ein südöstlicher Ausläufer Ceutral- asieus, mit dem es auf das engste zusammenhängt; es besteht aus Glimmer- gneis, Schiefern und Sandstein. Eine östliche Fortsetzung des Kueuluu, des „großen ceutralasiatischen Länderteilers," gliedert unter dem Namen Tfinlingfchan (oder Peling— Nordgebirge) dieses Bergland in eine nördliche und eine südliche Hülste. Die Nordhälfte, das Flußgebiet des Hoaugho, ist meist eine oon kahlen Bergen durchzogene, einförmige Ebene mit fanften Muldeuthäleru; sie ist durch ihren Reichtum au Löß**) ausgezeichnet. Der Hoangho trägt seine Benennung („gelber Fluß") nach dem gelben Lößschlamm, den er mit sich führt. Die südliche Hälfte, welche das Flußgebiet des Jaugtsekjaug (— Sohlt des Oeeaus) umfaßt, ist eiue scharf ausgeprägte Gebirgslandschaft mit vertieften Becken, breiten Schluchten und Thäleru. Die wichtigsten Becken dieses süd- chinesischen Berglandes sind das „rote Becken", eine ungemein fruchtbare, vom mittleren Jangtsekjang dnrchflofsene Ebene, und das Becken des Sikjang (zum südchiuesischeu Meere). Zwischen beiden erhebt sich die gebirgige Wasserscheide Nanschan (oder Nanling — Südgebirge). — An der fjordartigen Steilküste des chinesischenberglandes liegen die beiden felsigenjnfelnhainan und Formosa. Krroerbsqrrecen. § Iii. Hier wie im chinesischen Tieflande bildet der Ackerbau, durch die Fruchtbarkeit des Lößbodens und des Schwemmlandes an den Flußufern *) Als Erforscher des chinesischen Berg- und Tieflandes sind vor allem Huc (1844 bis 1846), Pumpelly (1863/64), Adolf Bastian (1864/65) und von Richthofen (1868—1872) zu nennen; Korea ist hauptsächlich von Gotische (1884) erforscht. **) Der Löß, hier als Berglöß, sonst auch als Thallöß vorkommend, ist ein feiner, lockerer, gelbbrauner Schlamm oder Lehm, der in China in mächtigen, bis zu 600 m dicken Schichten vorkommt und die Neigung hat, in senkrechten Wänden abzustürzen. Er ist wahr- scheinlich durch Ablagerung der Staubmassen gebildet, welche die Winde aus den Steppen und Wüsten Centralasiens und des nördlichen China herbeiführen. Löß besteht aus Sand, Thon und kohlensauren! Kalk.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 178

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 178 Xi. Dns syrisch-arabische Tafelland. Modenform und Gewässer. § 143. Arabien nebst Syrien bildet ein zusammenhängendes hohes Tafelland (das syrisch-arabische Tafel- knd), welches im W. durch den Busen von Sues und das rote Meer von Afrika, im 0. durch das Tiefland von Mesopotamien und den persischen Meer- buseu von Asien geschieden ist. Es steigt von N. und 0. (500—600 m mittlere Höhe) allmählich uach 8. und W. (1000—1200 m mittlere Höhe) an, ist an den Rändern teilweise mit Gebirgen besetzt und fällt stufenweise zu den schmalen Küsteuebenen und zum mesopotamischeu Tieflande ab. Die Oberfläche wird im N. (Syrien und Nordarabien) vorwiegend durch eine ausgedehnte Kalksteintafel gebildet, der sich weiter südwärts Granit-, Gneis- und Sand- steinflüchen anschließen, zum größten Teil von Wüstensand oder älterem vnl- konischen Gestein überdeckt. — Als Grenze zwischen dem syrischen und dem arabischen Tafellande nimmt man den 30. Grad nördlicher Breite an (Ver- bindnngslinie der Spitze des Golfs von Akaba mit der Mündnng des Schatt el-Arab). a) Das syrische Tafelland erstreckt sich in Gestalt eines Dreiecks zwischen dem „arabischen Sandmeer", dem „mittelländischen Wassermeer" und dem „mefopotamifchen Steppenmeer", zu dem es sich allmählich herabsenkt. Es wird größtenteils von der wenig bekannten syrischen Wüste eingenommen. Eine tiefe Erdspalte, die ungefähr 750 km lange syrisch-palästinische Graben- senke, durchzieht den gebirgigen Westrand Syriens. Der nördliche Teil dieser Senke, das sog. Cölesyrien {= Hohlsyrien), ist von zwei zerklüfteten Kalk- steingebirgen eingefaßt, dem Libanon (— weißer Berg, nach dem Schnee auf den höheren Gipfeln und der Farbe des nackten Gesteins)*) im W. und dem Antilibanonim0. Der erstere erhebt sich im Dhor el-Chödib, dem höchsten Gipfel des ganzen Tafellandes, über 3000 in; der letztere gipfelt im Hermon. Zwischen den beiden Gebirgen fließen der Orontes (nach N.) und der Leontes (nach 8.) dem Mittelmeere zu. Den südlich von Cölesyrien liegenden Teil der Senke durchfließt der am Hermon entspringende Jordan. Auf feinem windnngsreichen Laufe durchströmt er zweiseeu, den Merom oderhnleh und den See Tiberias oder Genezareth, und tritt sodann in das tiefe Ghör (— Unterland) ein, das er mit 27 Stromschnellen in einem engen, 600 bis 700 m tief in die syrische Kalktafel eingeschnittenen Thale durcheilt. Er *) Von ihm sagt der Araber: „Der Libanon trägt auf seinem Haupte den ewigen Winter, auf seinen Schultern den blumigen Frühling, in seinem Schöße den fruchtbringenden Herbst, während zu seinen Füßen der Sommer im Schatten der Palmen schlummert".

10. Lehrbuch der Geographie - S. 192

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 192 — faßt Zinn, Gewürze, Reis, Sago, Zucker, Kautschuk und Guttapercha, euro- päische Judustrieartikel. Die Einwohnerschaft setzt sich aus Malaien, Chinesen und Indern zusammen. Xiv. Der malaiische Archipel.*) Modenform un6 Qexväffex. § 153. Indonesien oder der malaiische Archipel umfaßt die echt tropische, in sich abgeschlossene Grnppe der vier großen Snnda-Jnseln (Sumatra, Java, Borneo und Selebes), der kleinen Sunda-Jnseln (Flores, Timor), der Molukkeu oder Gewürziuselu (Amboma, Serang oder Ceram, Halma- Hera oder Dschilolo) und der Philippinen (Mindanko, Lnzon, spr. lnßön, u. a.). Die Juselflur bildet wahrscheinlich den Rest eines alten Festlandes zwischen Asien und Australien, das allmählich versunken ist. Im Centrum des Archipels liegen die wenig vulkanischen Inseln Borneo und Selebes, im 8. und 0. von dem Kranze der äußeren, Vulkan- und erdbebenreichen Inseln umgeben. Die beiden durch die Snudastraße getrennten Inseln Sumatra und Java (von der Größe Schwedens' und Rumäniens) werden von gewaltigen Parallelketten durchzogen, die nach den Außenseiten steil zum Meere ab- fallen, nach der Straße von Malakka und der Snnda-See dagegen allmählich zu breiten, teilweise aus Schwemmland gebildeten Ebenen übergehen. Das Grundgebirge ist meistens unter einer Decke vulkanischer Produkte (Lava, Aschen, Tuffe) verborgen, welche den riesigen Vulkankegeln entstammen, von denen die Bergketten in ihrer ganzen Länge gekrönt sind. Sumatra besitzt deren 60, vou denen 8 noch thätig sind, Java nicht ganz so viele, aber mehr thätige. Die höchsten Kegel ragen bis über 3600 in empor. In der Sunda- straße liegt der Meervulkan Krakatan, der im Jahre 1883 den gewal- tigsten aller bekannten vulkanischen Ausbrüche erlebt hat. Östlich von Java besitzt die kleine Insel Lombok den höchsten Vulkan des ganzen Archipels (4200 in). Borneo, an Größe wenig hinter Skandinavien zurückstehend, die zweitgrößte Insel der Erde, enthält ein hohes Gebirgsland, dessen Arme weite, von Flüssen durchströmte und teilweise snmpsige Ebenen umschließeu; Spuren vulkanischer Thätigkeit sind kaum vorhanden. Selebes, von der Größe der europäischen Türkei, gleicht in seiner Gestalt dem Berggerüst von Borneo, während die Tiefebenen jener Insel bei ihm durch ties einschneidende Golfe ausgefüllt sind. Im nördlichen Arm der Insel beginnt eine neue *) Erforscher: Junghuhn (Java, Sumatra 1835—49), Wallace (1854—62), Forbes (1878—83), Bock (Borneo 1878), Semper, Jagor(Philippinen 1863—65,1868)H. Meyer (1870—71).
   bis 10 von 71 weiter»  »»
71 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 71 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 1
5 1
6 3
7 8
8 0
9 7
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 4
16 0
17 12
18 17
19 35
20 0
21 1
22 3
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 0
29 7
30 2
31 0
32 1
33 0
34 0
35 1
36 0
37 1
38 13
39 1
40 1
41 11
42 0
43 0
44 1
45 6
46 0
47 0
48 0
49 13

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 8
1 0
2 1
3 6
4 3
5 3
6 33
7 0
8 0
9 0
10 1
11 5
12 14
13 5
14 0
15 1
16 9
17 0
18 1
19 0
20 0
21 11
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 2
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 0
38 0
39 0
40 5
41 0
42 1
43 2
44 1
45 7
46 1
47 4
48 9
49 9
50 17
51 0
52 0
53 1
54 0
55 0
56 0
57 1
58 0
59 0
60 0
61 4
62 4
63 1
64 6
65 0
66 1
67 0
68 0
69 0
70 41
71 0
72 0
73 1
74 0
75 0
76 1
77 1
78 1
79 3
80 2
81 1
82 0
83 0
84 3
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 12
92 8
93 3
94 0
95 3
96 0
97 2
98 0
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 76
1 174
2 32
3 96
4 18
5 152
6 89
7 107
8 6
9 23
10 26
11 18
12 208
13 30
14 34
15 11
16 33
17 22
18 6
19 40
20 15
21 31
22 16
23 9
24 46
25 45
26 25
27 17
28 28
29 25
30 13
31 21
32 71
33 194
34 66
35 15
36 16
37 10
38 6
39 191
40 21
41 10
42 34
43 93
44 12
45 10
46 55
47 56
48 22
49 17
50 103
51 176
52 301
53 11
54 35
55 24
56 11
57 6
58 18
59 214
60 17
61 11
62 108
63 4
64 31
65 47
66 10
67 49
68 11
69 2
70 34
71 21
72 19
73 28
74 18
75 68
76 35
77 23
78 79
79 23
80 26
81 490
82 30
83 34
84 22
85 10
86 36
87 26
88 28
89 20
90 27
91 30
92 4
93 14
94 21
95 71
96 7
97 26
98 29
99 57
100 160
101 68
102 144
103 24
104 44
105 11
106 11
107 97
108 12
109 63
110 43
111 55
112 44
113 42
114 40
115 18
116 56
117 7
118 16
119 71
120 22
121 69
122 56
123 58
124 154
125 49
126 15
127 66
128 8
129 57
130 10
131 129
132 15
133 54
134 33
135 11
136 156
137 20
138 13
139 51
140 37
141 11
142 31
143 60
144 8
145 16
146 9
147 48
148 13
149 3
150 15
151 31
152 112
153 23
154 274
155 28
156 40
157 16
158 21
159 54
160 22
161 10
162 13
163 9
164 32
165 22
166 52
167 11
168 72
169 19
170 10
171 50
172 45
173 99
174 24
175 183
176 28
177 73
178 32
179 29
180 25
181 10
182 63
183 377
184 42
185 15
186 17
187 13
188 92
189 12
190 25
191 18
192 17
193 87
194 13
195 44
196 156
197 22
198 9
199 40