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Brücke zwischen Jütland und Skandinavien. Die Flußläufe des Königreichs
sind sämtlich unbedeutend.
§ 35« Krwerösquetten. Ackerbau, Viehzucht (Schafe, Pferde
und Rinder) und Fischfang bilden die wichtigsten Nahrnngsquellen. Mine-
ralschätze fehlen, ebenso wichtigere Industriezweige. Der Handel des Landes
richtet sich nach England, Skandinavien, Rußland und Deutschland. Zur
Ausfuhr kommen Erzeugnisse der Landwirtschaft und Viehzucht, zur Einfuhr
Kolonialwaren, Südfrüchte, Tabak, Wein, Steinkohlen, Metallwaren und
Petroleum. Das deutsche Reich bezieht aus Dänemark hauptsächlich Ge-
treide, Pserde und Rinder und liefert Eisenwaren und Maschinen.
§ 36. ^erfaffiwg, Wezvohner ixxxb Städte. Dänemark ist
ein konstitutionelles Erbkönigreich. Die Bewohner sind Nordgermanen
(Skandinavier) mit lutherischer Koufessiou. Der Stand der Volksbildung
ist ein hoher, indem jeder Erwachsene seine Muttersprache zu lesen und zu
schreiben versteht.
Die bedeutendsten Städte sind:
1. Aarhus (örhus), die bevölkertste Stadt Jütlauds, betreibt Vieh-
und Getreidehandel.
2. Odense auf Fünen, mit Zuckerfabriken und Branntweinbrennereien.
3. Kopenhagen (d. h. Kaufhafen) auf Seeland, Residenz, Festnng und
Kriegshafen, Hauptsitz der dänischen Industrie (Kunstgewerbe und Schiffbau).
Universität. Bahnverbindung mit Korsör; von hier tägliche Dampfschiffahrt
nach Fünen und Kiel.
§ 37. Nebentänder. Die Faröer (d. h. Schasiuselu) sind 25 baumlose
Felseneilande, von denen nur 17 bewohnbar sind. Die Bewohner (Skandinavier)
ernähren sich von Schafzucht, Fisch- und Vogelfang, dem Sammeln von Eiern
und Eiderdnnen. — Thorshavn ist der Hanptort der Inseln.
Island (d. h. Eisland), im Innern eine mit Kratern, Vulkanen, Lava-
massen und Gletschern^) bedeckte Einöde, ist durch,feine heißen, periodisch
Wasser ausspeienden Springquellen (Geysir) berühmt. Der bekannteste Vulkan
ist der Hekla, die bedeutendste Springquelle der große Geysir, der oft
Wasserstrahlen von 2 m Durchmesser, 25—30 m Höhe und 100° Wärme
emporschlendert (s. Abb. 12). — Die Bewohner Islands (Skandinavier,
durch Auswanderung uach Eanada stetig abnehmend) leben von Schaf- und
Renntierzucht, Fisch- und Robbenfang. — Reykjavik (sprich reikjawik, d. h.
Ranchbucht) ist der Hauptort der Insel.
2) Die abbrechenden Endstücke der bis an das Meer reichenden nordischen Gletscher
Islands, Grönlands und anderer Polargebiete schwimmen als Gletschereisberge südwärts
(s. Abb. 8).
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
Extrahierte Personennamen: Aarhus Eanada
Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien England Skandinavien Deutschland Dänemark Odense Kopenhagen Seeland Kiel Island Reykjavik
— 62 —
a) Das Gebirgstand wird durch die Flußlinie Drina-Vardar (zur
Donau — zum Golf von Saloniki) in zwei nach Richtung und Bestandteilen
verschiedene Gebirgsgrnppen geteilt:
15. Die Galkan-Haldinse!.
das illyrisch-griechische Faltengebirge im W. und
das balkanische Gebirgsland im 0. der Flußlinie.
1. Das illyrisch-griechische Faltengebirge, die Fortsetzung des
österreichischen Karstgebiets, besteht aus einer großen Anzahl paralleler Berg-
züge, die durch Faltung des Bodens entstanden sind (daher Faltungsgebirge
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
— 39 —
und im 0. in das russische Flachland über. Bergartige Erhebungen fehlen
der Landschaft gänzlich; niedrige Höhenrücken durchziehen es dagegen mehrfach.
Durch das Thal der Elbe wird diese Landschaft, die beinahe die Hälfte des
Reiches umfaßt, in das kleinere nordwestdeutsche und das größere nord-
ostdeutsche Flachland geteilt (s. Karte 11).
A. Das nordwestdeuksche Flachland.
§ 35. Wodenform und Kewcrsser. Das nordwestdeutsche Flach-
land, zwischen der mitteldeutschen Gebirgsschwelle und der Nordsee gelegen,
gliedert sich von 8. nach N. in zwei Abschnitte:
a) das Gebiet der Moore und der Geest,
b) den davor liegenden Küstensaum der Nordsee.
1. Das Gebiet der Moore und der Geest (s. Abb. 11), der einförmigste
Teil des norddeutschen Flachlandes, liegt 50 m über dem Meeresspiegel
und wird von der Ems und der Weser (mit Aller) durchflössen. Im 0. er-
hebt sich zwischen der Elbe und' der Aller die Lüneburger Heide^), zun:
Teil unfruchtbarer, mit Heidekraut und Kiefern bewachsener Sand- und Geröll-
boden, die sog. Geest, aus welcher sich auf lehmigem Boden wie Oasen in
der Wüste schöne Waldungen und größere Dorfgemeinden erheben. — West-
lich von der Geest breiten sich die Moore aus, die mit 1—6 m dickeu Tors-
schichten ausgefüllt sind. Die bedeutendsten Moorstrecken (Bonrtanger Moor,
spr. banrtanger) liegen zu beiden Seiten der Ems. — Vom Gebiet der Moore
erstrecken sich die beiden fruchtbaren Tieflandbuchten von Münster und
Köln meerbusenartig in die mitteldeutsche Gebirgsschwelle hinein.
2. Der Küstensaum der Nordsee trennt das Geest- und Moorgebiet
vom Meere. Er besteht aus einem 20 1cm breiten fruchtbaren Landstrelfen,
dem Marschlandes, und einem vorgelagerten Dünenzuge. Dieser hing
ehemals mit dem Festlande zusammen und ist später durch die zerstörende
Gewalt der Fluten in eine Kette kleiner Eilande (die friesischen Inseln) zer-
rissen. Auf einigen derselben (Borkum, Norderney, Föhr, Sylt) befinden sich
berühmte Seebäder. Zwischen dieser Jnselreihe und dem Festlande ist das
Meer so seicht, daß zur Zeit der Ebbe große Saud- und Schlammstrecken,
die sog. Watten, hervortreten, die der Schiffahrt große Schwierigkeit be-
reiten. An vier Stellen greift die Nordsee hinter den friesischen Inseln tief in
*) Gedichte: Th. Storm, Abseits (Es ist so still; die Heide liegt); A. von Droste-
Hülshoff, Das Haus in der Heide.
2) Die Anwohner der Nordsee schützen das fruchtbare, stellenweise tiefer als der
Meeresspiegel liegende Marschland durch künstlich errichtete Sandwälle, die hohen, mehrfach
hinter einander liegenden Deiche, mit welchen auch von Zeit zu Zeit das vom Meere neu
angeschwemmte Land eingehegt und so dem Anbau gewonnen wird (s. Abb. 12).
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
— 71 —
Zur sachlichen Besprechung.
Wie sind wohl die seltsamen Gebilde des Sandsteingebirges ent-
standen?*) — „Als noch ein großes Meer die Fluren Sachsens und
Böhmens mit seinem Spiegel bedeckte, schlugen sich in der ruhigen Flut
desselben die feinen Quarzkörnchen und weichen Thonteilchen nieder. Da
fügte sich in langer Arbeit Schicht aus Schicht, so daß sich endlich eine
gewaltige Platte auf dem Boden des Meeres bildete, die später trocken
aus dem Meere stieg, als die Flut sich verlief. Prüft ihr heute den
Bau der Felsen, ihr werdet die Schichten an denselben noch überall er-
kennen. Zerschlagt ihr aber einen Sandsteinblock, so findet ihr wohl anch
die Reste von Meerestierchen, die früher in den Schichten eingeschlossen
wurden. Später wurde die Sandsteinscholle von unterirdischen Kräften
gehoben und bei ihrer Hebung schon vielfach zerrissen. Gewaltige
Strömungen haben dann weiter nach der Hebung das Gebirge durchfurcht.
Sie rissen überall Schluchten und Gründe auf, schwemmten die weicheren
Teile der Platte weg und ließen nur die härteren Kronen stehen, die
nun wie Tafeln aus den ausgewaschenen Niederungen ragen. Aber auch
von ihnen wurden durch die wildtosenden Flnten manche Blöcke abge-
sprengt und manche Wände gelöst. Noch gegenwärtig setzen Wetter und
Wind das Werk der Zerstörung fort, nachdem längst schon die Wasser-
ströme der Elbe und ihrer Nebenflüsse sich in ihre Betten zurückgezogen
haben. Die Verwitterung meißelt noch heute Risse und Riesen in das
Gestein, Zinken und Zacken bröckeln von den Wänden und der Sand
rieselt unaufhörlich auf den Grnnd herab." (Schreper, Landeskunde.)
Aber anch der Mensch trägt dazu bei, daß das Aussehen des Ge-
birges sich verändert. Wodurch wohl? (Sandsteinbrüche. — Vgl. Teschen-
dorf, Das Königreich Sachsen S. 25.) — Zusammenfassung. 1
Schön sind weiter aber auch
d. Die Thäler des Erzgebirges, z. B. das Thal der
Zwickauer Mulde und das ihres Nebenflusses Zschopau.
Wenn man durch ein solches Flußthal wandert, so geht der
Weg hin an rasch fließendem Wasser, das nicht selten über
Steinblöcke schäumend und brausend hinwegstürzt, vorüber
an klappernden Mühlen und großen Fabriken, hindurch durch
freundliche Slädte und nette Dörfer. Von den bewaldeten
Höhen aber grüßen an vielen Orten altertümliche Schlösser
herab und erinnern uns an längst vergangene Zeiten.
Ein solches Schloß ist z. B. das Schloß Lichtenwalde am
Zschopanslnß. Dieses Schloß gehörte vor vielen hundert
Jahren dem Ritter Harras. Einst war er mit seinen
Knechten ausgezogen, um gegen feindliche Ritter zu kämpfen.
Doch das Glück war ihm nicht günstig. Seine Krieger
*) Kann in einfachen Volksschulen weggelassen werden!
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
— 11 —
Ein ausgedehntes Kalklager erstreckt sich in der Richtung von Pa-
kosch und Bartschin bis nach Schubin. Bisher ist es in zwei
größeren Brüchen, Wapienno bei Bartschin und Hansdorf bei Pa-
kosch, aufgedeckt; bei Wapienno befindet sich auch ein Kalkbrennofen.
Braunkohlen finden sich längs der Warthe von Obornik bis Schwerin,
bei Fordon und Krone a. Br. und in den Thälern zwischen Reisen
und Gostyn; in letzter Zeit ist auch in unmittelbarer Nähe von
Posen ein mächtiges Braunkohlenlager entdeckt worden. Torf ent-
halten die Niederungen in unerschöpflichen Lagern. Bernstein, den
man sonst nur an der oft- und westpreußischen Küste findet, kommt
in kleinen Stücken in den Gegenden zwischen Weichsel und Netze
beim Graben nicht selten vor. An Bausteinen fehlt es in der
Provinz nicht. Gewaltige Blöcke (erratische), auch Findlinge genannt,
die hauptsächlich aus Granit, seltener aus Gneis oder Glimmer-
schiefer und noch seltener aus Basalt bestehen, sind in manchen
Gegenden nicht selten. Kleinere Steine dieser Art sind auf den
Feldern oft so zahlreich, daß sie dem Anbau hinderlich werden;
sie finden ihre Verwendung bei dem Bau der Kunststraßen. Alle
Wandersteine sind auf Eis aus den Gebirgen Schwedens und Nor-
wegens zu uns herübergekommen zu einer Zeit, als die Erdober-
fläche anders beschaffen war als jetzt. Das Eis schmolz und die
Steine blieben auf dem Boden liegen.
Bewohner.
Die Bewohner der Provinz Posen sind ihrer Abstammung
nach zur Hälfte deutsch, zur Hälfte polnisch. Die Deutschen wohnen
in überwiegender Zahl in den Städten und im Norden und Westen
der Provinz; im Süden und Osten ist die Bevölkerung meist pol-
nischer Herkunft. Die Deutschen sind schon frühzeitig in die Pro-
vinz eingewandert. Die ersten deutschen Einwanderer kamen schon
im 12. und 13. Jahrhundert zur Zeit der Piasten, welche große
Vorliebe für deutsches Wesen zeigten, aus den zunächst gelegenen
Ländern hierher. Noch größer war der Zuzug von deutschen Ein-
Wanderern in dem Zeitalter der Reformation, in welcher Zeit viele
Deutsche der Religion wegen in ihrem Vaterlande bedrängt wurden.
Hier wurden sie von dem Adel infolge ihrer Arbeitsamkeit und
ihres Gewerbfleißes gern aufgenommen, und durch sie entstanden
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr]]
— 118 —
feit ist. Infolge dessen werden die hinterindischen Inseln häufig von
Erdbeben heimgesucht. (Höhere Bauten ähnlich wie in Westindien nn-
möglich!) Der letzte große Vulkanausbruch war im Jahre 1883. Bei
diesem Ausbruche wurde ein Flächenraum größer als ganz Deutschland
mit vulkanischer Asche bedeckt; 14000 Menschen verloren ihr Leben.
C. Auch über die Bewässerung der Insel können wir von der
Karte wenig erfahren! Wir können aber vermuten, daß die Inseln gut
bewässert siud. (Hohe Gebirge — Nähe des Meeres.) Die Entstehung
großer Flußsysteme ist aber natürlich ausgeschlossen. (Geringe Breite der
Inseln — Herantreten der Gebirge an die Küste.)
D. Was können wir aus der Lage der Juseln hinsichtlich des
Klimas vermuten? Das Klima muß feucht (Meer!) und warm
(Äquator!) sein. *)
Ii. Iii«er welche Naturschätze verfügen diese Inseln?
1. Diese Inseln besitzen viele wertvolle Gewächse. Auf
Java gedeiht Kaffee, Zucker und Reis. Sumatra liefert Pfeffer. Die
Philippinen sind reich an Tabakpflanzungen. Außerdem finden sich aber
auf den Inseln noch andere Nutzpflanzen. Zn diesen gehört
a. D-«r Brotfruchtbaum. Dieser seltsame Baum hat eine schöne
^--^abgeruudete Kroue, ausgebreitete Äste und große, tief einge-
schnittene Blätter. Seine Blüten sind klein und grünlich ge-
färbt. Aus ihnen entwickeln sich melonenähnliche mit rauher
Rinde versehene Früchte, von der Größe eines Kinderkopfes.
Viele dieser Früchte werden unreif abgenommen. Man legt
sie dann zwischen heiße Steine oder in heiße Asche und läßt
sie wie Kartoffeln etwa zehn Minuten rösten. Hierbei wird
die Rinde braun und platzt auf. Aus den Ritzen schimmert
dann das milchweiße duftige Fleisch. Nachdem die Frucht er-
kältet ist, löst sich die rauhe Schale leicht ab. Das Fleisch fällt
heraus und gewährt ein sehr angenemes, süßlich schmeckendes
Essen. Die Haupterute der Brotfrüchte findet aber erst statt,
wenn die Früchte goldig glänzen, also reif sind. Die reifen
Früchte werden geschält und vom Kerngehäuse (Denke an den
Apfel!) befreit. In großen hölzernen Gefäßen stampft man
sie dann zu einer teigigen Masse. Diese Masse teilt man in
einzelne Teile. Jeder Teil wird mit Blättern und Bändern
von starkem Bast umhüllt. Der gesainte Vorrat wird im Keller
aufbewahrt. Will man von diesem Vorrat genießen, so bäckt
man die Masse wie Kucheu zwischen erhitzten Steinen. Es
entsteht dann ein gelbliches, dem Weizenbrote sehr ähnliches
Gebäck. — Der Brotfruchtbaum trägt neun Monate lang nn-
*) Die Mitteltemperatur beträgt 26—27 0 C. (Mit Ausschluß der hohen
Gebirgsgegenden.)
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: C.
Extrahierte Ortsnamen: Westindien Deutschland Sumatra
— 165 —
F. Und wie groß^ mag Kleinasien sein?
Es ist ungefähr so groß wie das deutsche Reich und zählt ungefähr
10 Millionen Einwohner.
Ii. Welche Umstände machen Kleinasien zum wertvollsten
Teile der asiatischen Türkei?
1. Kleinasien hat wertvolle Bodenschätze.
Es liefert Kupfer, Blei, Steinkohlen, Schmirgel und Meerschaum.
Der Schmirgel, ein hartes, körniges, bläuliches Mineral (Vorzeigen!)
wird gepulvert und mit Wasser oder Öl geschlemmt und dann als Po-
lier- und Schleifpulver (Edelsteine, Metalle, Glas) verwendet. Der
Meerschaum ist eine sich fettig anfühlende Thonart (Kalkthon) von gelb-
licher oder grauweißer Farbe. Er wird aus Klüften gegraben und ist
anfangs schmierig und weich. An der Luft erhärtet er aber sehr bald.
Man streicht ihn in viereckige Formen und bringt ihn so in den Handel.
Er wird meist zu Zigarrenspitzen und Pfeifenköpfen verarbeitet. (Vor-
zeigen!)
2. Ein Teil Kleinasiens ist sehr fruchtbar.
Dies gilt besonders von den schmalen Küstenebenen und den Küsten-
terrafsen. Sie erzeuge» außer Getreide auch Tabak, Baumwolle, Opium,
Südfrüchte (Feigen, Oliveu) und feurigen Wein.
3. Kleinasien treibt nicht unbedeutende Viehzucht.
Auf dem Tafellande züchtet man besonders Schafe und Ziegey.
Berühmt sind die durch weißes, seidenes Haar ausgezeichneten Angora-
ziegen. Aus diesem Haar wird das berühmte Kämelgarn gesponnen.
4. Kleinasien hat eine Anzahl wichtiger Industrie- und
Handelsstädte.
Zu diesen gehört in erster Linie das volkreiche Smyrna. (200000
Einwohner.) Es ist die bedeutsamste Hafen- und Handelsstadt Klein-
asiens. Vou hier aus gehen die meisten für die Aussuhr bestimmten Er-
Zeugnisse Kleinasiens hinaus in die Welt, nicht allein die landwirtschaft-
lichen Produkte (Opium, Tabak, Rosinen und Feigen), sondern auch die
Seiden- und Baumwollwaren, die Teppiche und Garne, die die Industrie
liefert. — Wichtig ist weiter auch Brussa. Diese Stadt liegt in der
Nähe des Marmarameeres, ist der Mittelpunkt eines großen Seidenbau-
bezirks und besitzt daher auch zahlreiche Seidenwarenfabriken. In der
Nähe von Brussa siud auch bedeutende Meerschaumgruben. — Ferner
muß Skutari genannt werden. Es liegt am Bosporus und ist eine
Vorstadt Konstantinopels. Hier befinden sich der Sommerpalast des
Sultans und die Villen der vornehmen Türken. Endlich sei an das
schon erwähnte Angora (Lage!) erinnert, deffen Garn in der ganzen
Welt bekannt ist.
Wenn wir auch Kleinasien als den wertvollsten Teil der asiatischen
Türkei bezeichnet haben, so müssen wir doch noch hinzufügen, daß es heute
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
— 19 —
unsere Maultiere wieder und setzen unsere Reise sort. Lange noch führt
die Straße durch öde und nackte Gegenden. Endlich aber werden die
Schafe und Lamaherden immer zahlreicher, und das Auge wird erfreut
durch zahlreiche Dörfer, deren Bewohner von Viehzucht sich nähren.
Unsere Reise ist zu Ende. Wir haben die Cordilleren überschritten und
vor uns breitet sich nun die gewaltige Ebene aus, die erst am atlan-
tischen Ozean ihr Ende findet. Wir werden auch sie noch durchwandern.
Zur sachlichen Besprechung.
a. Wie sind die Tiere beschaffen, denen wir auf unserer
Reise begegneten?
1. Wir sehen zunächst den Condor. Er erregt unsere Bewunde-
rung, wenn wir ihn mit ausgebreiteten, fast bewegungslosen
Schwingen in den Lüften sich wiegen oder auf einer hohen
Felsenspitze nach Beute ausspähen bemerken. Ist er doch der
größte fliegende Vogel der Welt, denn er klaftert (d. h.?)
3l/2—4 m. Und doch ist dieser gewaltige Vogel nur ein
ekelhafter Aasgaier. Mit unsäglicher Gier würgt er große
Fetzen von Aas hinunter und kauert dann, vollgefressen, kaum
noch einer Bewegung fähig, neben den Resten seines scheußlichen
Mahles. Tie Leichen gefallener Tiere bilden seine Hauptnahrung.
Doch raubt er auch lebende Tiere, nämlich Schafe, Kälber und
junge Lamas. Mit scharfem Geficht erspäht er aus schwiudelu-
der Höhe seine Beute, und stürzt sich blitzschnell auf sie herab.
(Nach Twiehausen.)
2. Weiter bemerkten wir das Lama. Wir sahen es in großen
Herden im Gebirge weiden. Es ist mit dem Kamel verwandt,
hat aber nur die Größe eines Esels und besitzt keinen Höcker.
Sein langes wolliges Haarkleid hat verschiedene Färbuug. Bei
manchen Tieren sieht es weiß, bei anderen grau, wieder bei
anderen brauu aus. Das Lama kann leicht gezähmt werden
und wird dann wie das Kamel zum Tragen von Lasten ver-
wendet. Vor der Entdeckung Amerikas war es das einzige nutz-
bare Haustier des Erdteils. Es liefert Fleisch und Milch, Wolle
und Haut zur Kleidung.
3. Endlich bemerkten wir auch einzelne Vicunnas; diese Tiere
haben Schassgröße, sind also kleiner als die Lamas und besitzen
branngelbe, sehr feine Wolle, die nur zu den feinsten Zeugen
Verwendung findet.
b. Unser Weg führte oft au den Überresten von Maul-
tieren vorüber, und wir hörten, daß diese Tiere unter der
schweren Last, die sie zu tragen hatten, zusammengebrochen
waren. Was mögen sie getragen haben? Sie trugen wertvolle
Erze. Die Cordilleren enthalten nämlich einen ungeheuren Reichtum an
2*
— 130 —
liefern oder gegen feindliche Tiere verteidigen. Ein solcher
Elefantenzahn kann mitunter 2—3 m, also mehr als manns-
lang werden, an der Wurzel einen Durchmesser von 29 ein
haben und ein Gewicht von einem Centner erhalten. Das
Elfenbein läßt sich leichter behandeln als gewöhnlicher Knochen.
Man kann es mit Sägen und Meißeln, Hobeln und Messern
formen und mit Bimsstein, Tuchläppchen und Wasser sauber
polieren. Es hat nur den Übelstand, daß es mit der Zeit
gelblich wird.
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
— 243 -
hunderte mögen dann weiter verrauscht sein, ehe sich der kahle, glitzernde
Korallengries mit soviel fruchtbaren Boden überzog, daß Sträucher und
Bäume gedeihen und der Mensch seine Hütte aufschlagen konnte. Das
größte Denkmal der Thätigkeit der Korallentiere ist eine fast 300 Meilen
lange Felsenwand, die in einer Entfernung von 30—90 km. die Nord-
ostküste Australiens umsäumt. Noch gestatten ihre gewaltigen Pfeiler
vielfache Durchfahrt zwischen Neu-Guinea und dem gegenüberliegenden
Festlande, aber nur bei Hellem Tageslicht und vorsichtig schlüpft das
Schiff durch die au manchen Stellen kaum 25 Meter breiten Pässe.
Nicht selten täuschen trügerische, im Hintergrunde hufeisenförmig geschlos-
senen Eingänge, und dars man den Aussagen der Reisenden glauben, so
hat an der Küste bereits die Ausfüllung durch die Korallentiere begonnen,
um dereinst vielleicht dem Ozean auch diese schmalen Pforten zu ver-
mauern und Nen-Guinea und Australien in einen einzigen Kontinent zu
verwandeln.
D. Auch über die Bewässerung der Inseln können wir von der
Karte wenig erfahren. Wir können aber vermuten, daß die Inseln gut be-
wässert sind. (Hohe Gebirge — Nähe des Meeres.) Die Entstehung
großer Flüsse ist natürlich ausgeschlossen. (Geringe Breite der Inseln
— Herantreten der Gebirge an die Küste!) —
E. Was können wir aus der Lage der Inseln hinsichtlich des
Klimas vermuten? Das Klima muß seucht (Meer!) und warm sein
(Äquator!) — Es ist so, und zwar ist das Klima sehr angenehm und
gleichmäßig.
Ii. Welche Naturwunder habeu die australischen Inseln
auszuweisen.
Zu diesen Naturwundern gehören:
1. Die (schon erwähnten) Korallenbauten. Wiederhole!
2. Die zahlreichen vulkanischen Erscheinungen. Einen
Hauptherd vulkanischer Thätigkeit bildet z. B. die kleine viereckige Nord-
insel Neuseelands. Hier finden wir nicht nur mehrere feuerspeiende
Berge, sondern auch kochende Springquellen, Dampfquellen, Schwefel-
quellen und Schlammvulkane. So steigen z. B. an vielen Stellen aus
trichterförmigen Kesseln, die von weißer Kalkmasse gebildet sind, unter
Zischen und Brausen dampfende Springbrunnen haushoch in die Lüfte,
während an anderen Orten heiße Ouellen weite, terrassenförmig überein-
ander liegende Kalksinterbecken (Erkläre!) mit heilsamem Wasser füllen. —
Auch die Tongainseln, die Marquesasinselu und die Sandwich-Inseln sind
reich an Vulkanen und heißen Ouelleu. So erhebt sich auf einer der
Sandwich-Jnseln der über 4000 in hohe Vulkan Mauna Loa, der noch
dadurch besonders merkwürdig ist, daß er an seinem Abhänge einen mehr
als 4 km breiten See besitzt, in dem ununterbrochen glühend flüssige Lava
auf- und abwallt, bisweilen auch dem Rande des Beckens sich nähert, nie-
mals aber überfließt.
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