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1. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 40

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 40 — Brücke zwischen Jütland und Skandinavien. Die Flußläufe des Königreichs sind sämtlich unbedeutend. § 35« Krwerösquetten. Ackerbau, Viehzucht (Schafe, Pferde und Rinder) und Fischfang bilden die wichtigsten Nahrnngsquellen. Mine- ralschätze fehlen, ebenso wichtigere Industriezweige. Der Handel des Landes richtet sich nach England, Skandinavien, Rußland und Deutschland. Zur Ausfuhr kommen Erzeugnisse der Landwirtschaft und Viehzucht, zur Einfuhr Kolonialwaren, Südfrüchte, Tabak, Wein, Steinkohlen, Metallwaren und Petroleum. Das deutsche Reich bezieht aus Dänemark hauptsächlich Ge- treide, Pserde und Rinder und liefert Eisenwaren und Maschinen. § 36. ^erfaffiwg, Wezvohner ixxxb Städte. Dänemark ist ein konstitutionelles Erbkönigreich. Die Bewohner sind Nordgermanen (Skandinavier) mit lutherischer Koufessiou. Der Stand der Volksbildung ist ein hoher, indem jeder Erwachsene seine Muttersprache zu lesen und zu schreiben versteht. Die bedeutendsten Städte sind: 1. Aarhus (örhus), die bevölkertste Stadt Jütlauds, betreibt Vieh- und Getreidehandel. 2. Odense auf Fünen, mit Zuckerfabriken und Branntweinbrennereien. 3. Kopenhagen (d. h. Kaufhafen) auf Seeland, Residenz, Festnng und Kriegshafen, Hauptsitz der dänischen Industrie (Kunstgewerbe und Schiffbau). Universität. Bahnverbindung mit Korsör; von hier tägliche Dampfschiffahrt nach Fünen und Kiel. § 37. Nebentänder. Die Faröer (d. h. Schasiuselu) sind 25 baumlose Felseneilande, von denen nur 17 bewohnbar sind. Die Bewohner (Skandinavier) ernähren sich von Schafzucht, Fisch- und Vogelfang, dem Sammeln von Eiern und Eiderdnnen. — Thorshavn ist der Hanptort der Inseln. Island (d. h. Eisland), im Innern eine mit Kratern, Vulkanen, Lava- massen und Gletschern^) bedeckte Einöde, ist durch,feine heißen, periodisch Wasser ausspeienden Springquellen (Geysir) berühmt. Der bekannteste Vulkan ist der Hekla, die bedeutendste Springquelle der große Geysir, der oft Wasserstrahlen von 2 m Durchmesser, 25—30 m Höhe und 100° Wärme emporschlendert (s. Abb. 12). — Die Bewohner Islands (Skandinavier, durch Auswanderung uach Eanada stetig abnehmend) leben von Schaf- und Renntierzucht, Fisch- und Robbenfang. — Reykjavik (sprich reikjawik, d. h. Ranchbucht) ist der Hauptort der Insel. 2) Die abbrechenden Endstücke der bis an das Meer reichenden nordischen Gletscher Islands, Grönlands und anderer Polargebiete schwimmen als Gletschereisberge südwärts (s. Abb. 8).

2. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 62

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 62 — a) Das Gebirgstand wird durch die Flußlinie Drina-Vardar (zur Donau — zum Golf von Saloniki) in zwei nach Richtung und Bestandteilen verschiedene Gebirgsgrnppen geteilt: 15. Die Galkan-Haldinse!. das illyrisch-griechische Faltengebirge im W. und das balkanische Gebirgsland im 0. der Flußlinie. 1. Das illyrisch-griechische Faltengebirge, die Fortsetzung des österreichischen Karstgebiets, besteht aus einer großen Anzahl paralleler Berg- züge, die durch Faltung des Bodens entstanden sind (daher Faltungsgebirge

3. Das Deutsche Reich - S. 39

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 39 — und im 0. in das russische Flachland über. Bergartige Erhebungen fehlen der Landschaft gänzlich; niedrige Höhenrücken durchziehen es dagegen mehrfach. Durch das Thal der Elbe wird diese Landschaft, die beinahe die Hälfte des Reiches umfaßt, in das kleinere nordwestdeutsche und das größere nord- ostdeutsche Flachland geteilt (s. Karte 11). A. Das nordwestdeuksche Flachland. § 35. Wodenform und Kewcrsser. Das nordwestdeutsche Flach- land, zwischen der mitteldeutschen Gebirgsschwelle und der Nordsee gelegen, gliedert sich von 8. nach N. in zwei Abschnitte: a) das Gebiet der Moore und der Geest, b) den davor liegenden Küstensaum der Nordsee. 1. Das Gebiet der Moore und der Geest (s. Abb. 11), der einförmigste Teil des norddeutschen Flachlandes, liegt 50 m über dem Meeresspiegel und wird von der Ems und der Weser (mit Aller) durchflössen. Im 0. er- hebt sich zwischen der Elbe und' der Aller die Lüneburger Heide^), zun: Teil unfruchtbarer, mit Heidekraut und Kiefern bewachsener Sand- und Geröll- boden, die sog. Geest, aus welcher sich auf lehmigem Boden wie Oasen in der Wüste schöne Waldungen und größere Dorfgemeinden erheben. — West- lich von der Geest breiten sich die Moore aus, die mit 1—6 m dickeu Tors- schichten ausgefüllt sind. Die bedeutendsten Moorstrecken (Bonrtanger Moor, spr. banrtanger) liegen zu beiden Seiten der Ems. — Vom Gebiet der Moore erstrecken sich die beiden fruchtbaren Tieflandbuchten von Münster und Köln meerbusenartig in die mitteldeutsche Gebirgsschwelle hinein. 2. Der Küstensaum der Nordsee trennt das Geest- und Moorgebiet vom Meere. Er besteht aus einem 20 1cm breiten fruchtbaren Landstrelfen, dem Marschlandes, und einem vorgelagerten Dünenzuge. Dieser hing ehemals mit dem Festlande zusammen und ist später durch die zerstörende Gewalt der Fluten in eine Kette kleiner Eilande (die friesischen Inseln) zer- rissen. Auf einigen derselben (Borkum, Norderney, Föhr, Sylt) befinden sich berühmte Seebäder. Zwischen dieser Jnselreihe und dem Festlande ist das Meer so seicht, daß zur Zeit der Ebbe große Saud- und Schlammstrecken, die sog. Watten, hervortreten, die der Schiffahrt große Schwierigkeit be- reiten. An vier Stellen greift die Nordsee hinter den friesischen Inseln tief in *) Gedichte: Th. Storm, Abseits (Es ist so still; die Heide liegt); A. von Droste- Hülshoff, Das Haus in der Heide. 2) Die Anwohner der Nordsee schützen das fruchtbare, stellenweise tiefer als der Meeresspiegel liegende Marschland durch künstlich errichtete Sandwälle, die hohen, mehrfach hinter einander liegenden Deiche, mit welchen auch von Zeit zu Zeit das vom Meere neu angeschwemmte Land eingehegt und so dem Anbau gewonnen wird (s. Abb. 12).

4. Teil 3 - S. 71

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 71 — Zur sachlichen Besprechung. Wie sind wohl die seltsamen Gebilde des Sandsteingebirges ent- standen?*) — „Als noch ein großes Meer die Fluren Sachsens und Böhmens mit seinem Spiegel bedeckte, schlugen sich in der ruhigen Flut desselben die feinen Quarzkörnchen und weichen Thonteilchen nieder. Da fügte sich in langer Arbeit Schicht aus Schicht, so daß sich endlich eine gewaltige Platte auf dem Boden des Meeres bildete, die später trocken aus dem Meere stieg, als die Flut sich verlief. Prüft ihr heute den Bau der Felsen, ihr werdet die Schichten an denselben noch überall er- kennen. Zerschlagt ihr aber einen Sandsteinblock, so findet ihr wohl anch die Reste von Meerestierchen, die früher in den Schichten eingeschlossen wurden. Später wurde die Sandsteinscholle von unterirdischen Kräften gehoben und bei ihrer Hebung schon vielfach zerrissen. Gewaltige Strömungen haben dann weiter nach der Hebung das Gebirge durchfurcht. Sie rissen überall Schluchten und Gründe auf, schwemmten die weicheren Teile der Platte weg und ließen nur die härteren Kronen stehen, die nun wie Tafeln aus den ausgewaschenen Niederungen ragen. Aber auch von ihnen wurden durch die wildtosenden Flnten manche Blöcke abge- sprengt und manche Wände gelöst. Noch gegenwärtig setzen Wetter und Wind das Werk der Zerstörung fort, nachdem längst schon die Wasser- ströme der Elbe und ihrer Nebenflüsse sich in ihre Betten zurückgezogen haben. Die Verwitterung meißelt noch heute Risse und Riesen in das Gestein, Zinken und Zacken bröckeln von den Wänden und der Sand rieselt unaufhörlich auf den Grnnd herab." (Schreper, Landeskunde.) Aber anch der Mensch trägt dazu bei, daß das Aussehen des Ge- birges sich verändert. Wodurch wohl? (Sandsteinbrüche. — Vgl. Teschen- dorf, Das Königreich Sachsen S. 25.) — Zusammenfassung. 1 Schön sind weiter aber auch d. Die Thäler des Erzgebirges, z. B. das Thal der Zwickauer Mulde und das ihres Nebenflusses Zschopau. Wenn man durch ein solches Flußthal wandert, so geht der Weg hin an rasch fließendem Wasser, das nicht selten über Steinblöcke schäumend und brausend hinwegstürzt, vorüber an klappernden Mühlen und großen Fabriken, hindurch durch freundliche Slädte und nette Dörfer. Von den bewaldeten Höhen aber grüßen an vielen Orten altertümliche Schlösser herab und erinnern uns an längst vergangene Zeiten. Ein solches Schloß ist z. B. das Schloß Lichtenwalde am Zschopanslnß. Dieses Schloß gehörte vor vielen hundert Jahren dem Ritter Harras. Einst war er mit seinen Knechten ausgezogen, um gegen feindliche Ritter zu kämpfen. Doch das Glück war ihm nicht günstig. Seine Krieger *) Kann in einfachen Volksschulen weggelassen werden!

5. Die Provinz Posen - S. 11

1898 - Breslau : Hirt
— 11 — Ein ausgedehntes Kalklager erstreckt sich in der Richtung von Pa- kosch und Bartschin bis nach Schubin. Bisher ist es in zwei größeren Brüchen, Wapienno bei Bartschin und Hansdorf bei Pa- kosch, aufgedeckt; bei Wapienno befindet sich auch ein Kalkbrennofen. Braunkohlen finden sich längs der Warthe von Obornik bis Schwerin, bei Fordon und Krone a. Br. und in den Thälern zwischen Reisen und Gostyn; in letzter Zeit ist auch in unmittelbarer Nähe von Posen ein mächtiges Braunkohlenlager entdeckt worden. Torf ent- halten die Niederungen in unerschöpflichen Lagern. Bernstein, den man sonst nur an der oft- und westpreußischen Küste findet, kommt in kleinen Stücken in den Gegenden zwischen Weichsel und Netze beim Graben nicht selten vor. An Bausteinen fehlt es in der Provinz nicht. Gewaltige Blöcke (erratische), auch Findlinge genannt, die hauptsächlich aus Granit, seltener aus Gneis oder Glimmer- schiefer und noch seltener aus Basalt bestehen, sind in manchen Gegenden nicht selten. Kleinere Steine dieser Art sind auf den Feldern oft so zahlreich, daß sie dem Anbau hinderlich werden; sie finden ihre Verwendung bei dem Bau der Kunststraßen. Alle Wandersteine sind auf Eis aus den Gebirgen Schwedens und Nor- wegens zu uns herübergekommen zu einer Zeit, als die Erdober- fläche anders beschaffen war als jetzt. Das Eis schmolz und die Steine blieben auf dem Boden liegen. Bewohner. Die Bewohner der Provinz Posen sind ihrer Abstammung nach zur Hälfte deutsch, zur Hälfte polnisch. Die Deutschen wohnen in überwiegender Zahl in den Städten und im Norden und Westen der Provinz; im Süden und Osten ist die Bevölkerung meist pol- nischer Herkunft. Die Deutschen sind schon frühzeitig in die Pro- vinz eingewandert. Die ersten deutschen Einwanderer kamen schon im 12. und 13. Jahrhundert zur Zeit der Piasten, welche große Vorliebe für deutsches Wesen zeigten, aus den zunächst gelegenen Ländern hierher. Noch größer war der Zuzug von deutschen Ein- Wanderern in dem Zeitalter der Reformation, in welcher Zeit viele Deutsche der Religion wegen in ihrem Vaterlande bedrängt wurden. Hier wurden sie von dem Adel infolge ihrer Arbeitsamkeit und ihres Gewerbfleißes gern aufgenommen, und durch sie entstanden

6. Außereuropäische Erdteile - S. 118

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 118 — feit ist. Infolge dessen werden die hinterindischen Inseln häufig von Erdbeben heimgesucht. (Höhere Bauten ähnlich wie in Westindien nn- möglich!) Der letzte große Vulkanausbruch war im Jahre 1883. Bei diesem Ausbruche wurde ein Flächenraum größer als ganz Deutschland mit vulkanischer Asche bedeckt; 14000 Menschen verloren ihr Leben. C. Auch über die Bewässerung der Insel können wir von der Karte wenig erfahren! Wir können aber vermuten, daß die Inseln gut bewässert siud. (Hohe Gebirge — Nähe des Meeres.) Die Entstehung großer Flußsysteme ist aber natürlich ausgeschlossen. (Geringe Breite der Inseln — Herantreten der Gebirge an die Küste.) D. Was können wir aus der Lage der Juseln hinsichtlich des Klimas vermuten? Das Klima muß feucht (Meer!) und warm (Äquator!) sein. *) Ii. Iii«er welche Naturschätze verfügen diese Inseln? 1. Diese Inseln besitzen viele wertvolle Gewächse. Auf Java gedeiht Kaffee, Zucker und Reis. Sumatra liefert Pfeffer. Die Philippinen sind reich an Tabakpflanzungen. Außerdem finden sich aber auf den Inseln noch andere Nutzpflanzen. Zn diesen gehört a. D-«r Brotfruchtbaum. Dieser seltsame Baum hat eine schöne ^--^abgeruudete Kroue, ausgebreitete Äste und große, tief einge- schnittene Blätter. Seine Blüten sind klein und grünlich ge- färbt. Aus ihnen entwickeln sich melonenähnliche mit rauher Rinde versehene Früchte, von der Größe eines Kinderkopfes. Viele dieser Früchte werden unreif abgenommen. Man legt sie dann zwischen heiße Steine oder in heiße Asche und läßt sie wie Kartoffeln etwa zehn Minuten rösten. Hierbei wird die Rinde braun und platzt auf. Aus den Ritzen schimmert dann das milchweiße duftige Fleisch. Nachdem die Frucht er- kältet ist, löst sich die rauhe Schale leicht ab. Das Fleisch fällt heraus und gewährt ein sehr angenemes, süßlich schmeckendes Essen. Die Haupterute der Brotfrüchte findet aber erst statt, wenn die Früchte goldig glänzen, also reif sind. Die reifen Früchte werden geschält und vom Kerngehäuse (Denke an den Apfel!) befreit. In großen hölzernen Gefäßen stampft man sie dann zu einer teigigen Masse. Diese Masse teilt man in einzelne Teile. Jeder Teil wird mit Blättern und Bändern von starkem Bast umhüllt. Der gesainte Vorrat wird im Keller aufbewahrt. Will man von diesem Vorrat genießen, so bäckt man die Masse wie Kucheu zwischen erhitzten Steinen. Es entsteht dann ein gelbliches, dem Weizenbrote sehr ähnliches Gebäck. — Der Brotfruchtbaum trägt neun Monate lang nn- *) Die Mitteltemperatur beträgt 26—27 0 C. (Mit Ausschluß der hohen Gebirgsgegenden.)

7. Außereuropäische Erdteile - S. 165

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 165 — F. Und wie groß^ mag Kleinasien sein? Es ist ungefähr so groß wie das deutsche Reich und zählt ungefähr 10 Millionen Einwohner. Ii. Welche Umstände machen Kleinasien zum wertvollsten Teile der asiatischen Türkei? 1. Kleinasien hat wertvolle Bodenschätze. Es liefert Kupfer, Blei, Steinkohlen, Schmirgel und Meerschaum. Der Schmirgel, ein hartes, körniges, bläuliches Mineral (Vorzeigen!) wird gepulvert und mit Wasser oder Öl geschlemmt und dann als Po- lier- und Schleifpulver (Edelsteine, Metalle, Glas) verwendet. Der Meerschaum ist eine sich fettig anfühlende Thonart (Kalkthon) von gelb- licher oder grauweißer Farbe. Er wird aus Klüften gegraben und ist anfangs schmierig und weich. An der Luft erhärtet er aber sehr bald. Man streicht ihn in viereckige Formen und bringt ihn so in den Handel. Er wird meist zu Zigarrenspitzen und Pfeifenköpfen verarbeitet. (Vor- zeigen!) 2. Ein Teil Kleinasiens ist sehr fruchtbar. Dies gilt besonders von den schmalen Küstenebenen und den Küsten- terrafsen. Sie erzeuge» außer Getreide auch Tabak, Baumwolle, Opium, Südfrüchte (Feigen, Oliveu) und feurigen Wein. 3. Kleinasien treibt nicht unbedeutende Viehzucht. Auf dem Tafellande züchtet man besonders Schafe und Ziegey. Berühmt sind die durch weißes, seidenes Haar ausgezeichneten Angora- ziegen. Aus diesem Haar wird das berühmte Kämelgarn gesponnen. 4. Kleinasien hat eine Anzahl wichtiger Industrie- und Handelsstädte. Zu diesen gehört in erster Linie das volkreiche Smyrna. (200000 Einwohner.) Es ist die bedeutsamste Hafen- und Handelsstadt Klein- asiens. Vou hier aus gehen die meisten für die Aussuhr bestimmten Er- Zeugnisse Kleinasiens hinaus in die Welt, nicht allein die landwirtschaft- lichen Produkte (Opium, Tabak, Rosinen und Feigen), sondern auch die Seiden- und Baumwollwaren, die Teppiche und Garne, die die Industrie liefert. — Wichtig ist weiter auch Brussa. Diese Stadt liegt in der Nähe des Marmarameeres, ist der Mittelpunkt eines großen Seidenbau- bezirks und besitzt daher auch zahlreiche Seidenwarenfabriken. In der Nähe von Brussa siud auch bedeutende Meerschaumgruben. — Ferner muß Skutari genannt werden. Es liegt am Bosporus und ist eine Vorstadt Konstantinopels. Hier befinden sich der Sommerpalast des Sultans und die Villen der vornehmen Türken. Endlich sei an das schon erwähnte Angora (Lage!) erinnert, deffen Garn in der ganzen Welt bekannt ist. Wenn wir auch Kleinasien als den wertvollsten Teil der asiatischen Türkei bezeichnet haben, so müssen wir doch noch hinzufügen, daß es heute

8. Außereuropäische Erdteile - S. 19

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 19 — unsere Maultiere wieder und setzen unsere Reise sort. Lange noch führt die Straße durch öde und nackte Gegenden. Endlich aber werden die Schafe und Lamaherden immer zahlreicher, und das Auge wird erfreut durch zahlreiche Dörfer, deren Bewohner von Viehzucht sich nähren. Unsere Reise ist zu Ende. Wir haben die Cordilleren überschritten und vor uns breitet sich nun die gewaltige Ebene aus, die erst am atlan- tischen Ozean ihr Ende findet. Wir werden auch sie noch durchwandern. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie sind die Tiere beschaffen, denen wir auf unserer Reise begegneten? 1. Wir sehen zunächst den Condor. Er erregt unsere Bewunde- rung, wenn wir ihn mit ausgebreiteten, fast bewegungslosen Schwingen in den Lüften sich wiegen oder auf einer hohen Felsenspitze nach Beute ausspähen bemerken. Ist er doch der größte fliegende Vogel der Welt, denn er klaftert (d. h.?) 3l/2—4 m. Und doch ist dieser gewaltige Vogel nur ein ekelhafter Aasgaier. Mit unsäglicher Gier würgt er große Fetzen von Aas hinunter und kauert dann, vollgefressen, kaum noch einer Bewegung fähig, neben den Resten seines scheußlichen Mahles. Tie Leichen gefallener Tiere bilden seine Hauptnahrung. Doch raubt er auch lebende Tiere, nämlich Schafe, Kälber und junge Lamas. Mit scharfem Geficht erspäht er aus schwiudelu- der Höhe seine Beute, und stürzt sich blitzschnell auf sie herab. (Nach Twiehausen.) 2. Weiter bemerkten wir das Lama. Wir sahen es in großen Herden im Gebirge weiden. Es ist mit dem Kamel verwandt, hat aber nur die Größe eines Esels und besitzt keinen Höcker. Sein langes wolliges Haarkleid hat verschiedene Färbuug. Bei manchen Tieren sieht es weiß, bei anderen grau, wieder bei anderen brauu aus. Das Lama kann leicht gezähmt werden und wird dann wie das Kamel zum Tragen von Lasten ver- wendet. Vor der Entdeckung Amerikas war es das einzige nutz- bare Haustier des Erdteils. Es liefert Fleisch und Milch, Wolle und Haut zur Kleidung. 3. Endlich bemerkten wir auch einzelne Vicunnas; diese Tiere haben Schassgröße, sind also kleiner als die Lamas und besitzen branngelbe, sehr feine Wolle, die nur zu den feinsten Zeugen Verwendung findet. b. Unser Weg führte oft au den Überresten von Maul- tieren vorüber, und wir hörten, daß diese Tiere unter der schweren Last, die sie zu tragen hatten, zusammengebrochen waren. Was mögen sie getragen haben? Sie trugen wertvolle Erze. Die Cordilleren enthalten nämlich einen ungeheuren Reichtum an 2*

9. Außereuropäische Erdteile - S. 130

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 130 — liefern oder gegen feindliche Tiere verteidigen. Ein solcher Elefantenzahn kann mitunter 2—3 m, also mehr als manns- lang werden, an der Wurzel einen Durchmesser von 29 ein haben und ein Gewicht von einem Centner erhalten. Das Elfenbein läßt sich leichter behandeln als gewöhnlicher Knochen. Man kann es mit Sägen und Meißeln, Hobeln und Messern formen und mit Bimsstein, Tuchläppchen und Wasser sauber polieren. Es hat nur den Übelstand, daß es mit der Zeit gelblich wird.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 243

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 243 - hunderte mögen dann weiter verrauscht sein, ehe sich der kahle, glitzernde Korallengries mit soviel fruchtbaren Boden überzog, daß Sträucher und Bäume gedeihen und der Mensch seine Hütte aufschlagen konnte. Das größte Denkmal der Thätigkeit der Korallentiere ist eine fast 300 Meilen lange Felsenwand, die in einer Entfernung von 30—90 km. die Nord- ostküste Australiens umsäumt. Noch gestatten ihre gewaltigen Pfeiler vielfache Durchfahrt zwischen Neu-Guinea und dem gegenüberliegenden Festlande, aber nur bei Hellem Tageslicht und vorsichtig schlüpft das Schiff durch die au manchen Stellen kaum 25 Meter breiten Pässe. Nicht selten täuschen trügerische, im Hintergrunde hufeisenförmig geschlos- senen Eingänge, und dars man den Aussagen der Reisenden glauben, so hat an der Küste bereits die Ausfüllung durch die Korallentiere begonnen, um dereinst vielleicht dem Ozean auch diese schmalen Pforten zu ver- mauern und Nen-Guinea und Australien in einen einzigen Kontinent zu verwandeln. D. Auch über die Bewässerung der Inseln können wir von der Karte wenig erfahren. Wir können aber vermuten, daß die Inseln gut be- wässert sind. (Hohe Gebirge — Nähe des Meeres.) Die Entstehung großer Flüsse ist natürlich ausgeschlossen. (Geringe Breite der Inseln — Herantreten der Gebirge an die Küste!) — E. Was können wir aus der Lage der Inseln hinsichtlich des Klimas vermuten? Das Klima muß seucht (Meer!) und warm sein (Äquator!) — Es ist so, und zwar ist das Klima sehr angenehm und gleichmäßig. Ii. Welche Naturwunder habeu die australischen Inseln auszuweisen. Zu diesen Naturwundern gehören: 1. Die (schon erwähnten) Korallenbauten. Wiederhole! 2. Die zahlreichen vulkanischen Erscheinungen. Einen Hauptherd vulkanischer Thätigkeit bildet z. B. die kleine viereckige Nord- insel Neuseelands. Hier finden wir nicht nur mehrere feuerspeiende Berge, sondern auch kochende Springquellen, Dampfquellen, Schwefel- quellen und Schlammvulkane. So steigen z. B. an vielen Stellen aus trichterförmigen Kesseln, die von weißer Kalkmasse gebildet sind, unter Zischen und Brausen dampfende Springbrunnen haushoch in die Lüfte, während an anderen Orten heiße Ouellen weite, terrassenförmig überein- ander liegende Kalksinterbecken (Erkläre!) mit heilsamem Wasser füllen. — Auch die Tongainseln, die Marquesasinselu und die Sandwich-Inseln sind reich an Vulkanen und heißen Ouelleu. So erhebt sich auf einer der Sandwich-Jnseln der über 4000 in hohe Vulkan Mauna Loa, der noch dadurch besonders merkwürdig ist, daß er an seinem Abhänge einen mehr als 4 km breiten See besitzt, in dem ununterbrochen glühend flüssige Lava auf- und abwallt, bisweilen auch dem Rande des Beckens sich nähert, nie- mals aber überfließt. 16*
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