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4. Die rechte Rheinebene und der Kaiserstuhl.
a, Die Nheinebene ist eine Tiefebene und breitet sich vom Rhein
bis an das Gebirge aus. Dieselbe beginnt unterhalb Basel und zieht
sich nordwärts bis zur Grenze. Sie ist 10—15 km breit, von zahl-
reichen Flüssen durchzogen, mild und meist sehr fruchtbar.
Außer Getreide und Obst werden im Rheinthal auch mancherlei
Handelspflanzen gebaut, als Hanf, Tabak, Hopfen, Cichorie, Zucker-
rüben und Spargel, so namentlich bei Müllheim, um den Kaiserstuhl,
bei Lahr, Offenbnrg, Schwetzingen, Mannheim und Weinheim. Diese
Landstriche gehören zu den reichsten und bevölkertsten des ganzen Landes.
Mit dem Ackerland und den Wiesen der Ebene wechseln große, wildreiche
Waldungen ab, namentlich in denjenigen Strichen, die mehr sandig oder
feucht und daher zum Anbau nicht wohl geeignet sind.
Jenseits des Rheins bis an die Vogesen und das Hardtgebirge jdehnt sich
die linke Rheinebene aus. Sie ist ebenfalls sehr fruchtbar und gehört im obern
Teile zu Elsaß, im untern zur bayrischen Rheinpfalz und zu Hessen.,
b. Der Kaiserstuhl. Nordwestlich von Freiburg wird die Rhein-
ebene durch den Kaiserstuhl unterbrochen, welcher wie eine Insel aus
ihr emporragt. Derselbe ist ein kleines vulkanisches Gebirge und besteht
aus Basalt und Dolerit. Er erstreckt sich von Altbreisach bis Endingen
und Stieget Seine Länge beträgt etwa 15, die Breite 10 km.
Die höchste Erhöhung desselben bildet der 560 m Hohr Totenkops
oder Neunlindenberg*) auf der Südseite, wo der Sage zufolge Kaiser
Rudolf von Habsburg öfters Gericht gehalten haben soll. An der Nord-
seite des Kaiserstuhles erhebt sich die aussichtsreiche Katharinen-
kapelle bei Endingen. Im N.w., hart am Rhein, befindet sich die
Limburg, auf welcher Kaiser Rudolf geboren wurde. Nach ihm führt
das Gebirge den Namen, n. 5t.
Der Kaiserstuhl hat ein sehr mildes Klima (vergl. 8 35). Ringsum
ist er mit Reben bepflanzt und liefert auch viel Kern-, Stein- und
besonders Schalobst; nur seine höheren Gipfel sind bewaldet.
Südlich vom Kaiserstuhl ist der T uni b erg (3j6 m), ein größtenteils mit
Reben bewachsener, \o km langer Hügelzug, der aus Kalk u. Mergel (Löß) besteht.
5. Der Schwarzwald. a. Der Schwarzwald hat seinen Namen
von den dunkeln Nadelholzwaldungen, die ihn bedecken. Seine Haupt-
ausdehnung geht von Süden nach Norden und beträgt 150 km, wo«
gegen sich seine Breite nur auf 30—60 km beläuft. Drei Viertel von
ihm gehören zu Baden, ein Viertel zu Württemberg.
Der Schwarzwald beginnt am Oberrhein, zwischen Waldshut und
Basel und erstreckt sich nordwärts bis Ettlingen und Pforzheim. Auf
der Süd- und Westseite fällt er rasch und steil gegen den Oberrhein
*) Auf dem Neunlindenberg erhoben sich bis zum Jahr 1883, weithin
sichtbar, 9 Linden, aus einem Wurzelstock entsprossen; durch Gewitterstürine wurden
sie jedoch bis auf 2 niedergerissen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Altbreisach Totenkops Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf Mergel
3
und die Rheinebene ab; gegen Osten verflacht er sich allmählich
und geht dann in die schwäbische Hochebene über.
Die Hauptmasse des Schwarzwaldes besteht aus Granit und Gneis. Seine
Vorberge, sowie die sich anschließenden Hochebenen enthalten verschieden gefärbten
Sandstein und zumteil Kalk.
d. Durch das tiefe Thal der Kinzig wird der Schwarzwald in
zwei Teile geschieden, nämlich in den südlichen (oder obern) und den
nördlichen (oder untern) Schwarzwald. Der südliche Teil ist weit
höher und mächtiger als der nördliche.
Den Hauptgebirgsstock des südlichen Schwarz-
waldes bildet der 1500 m hohe Feldberg (bei Todtnau). Von ihm
gehen strahlensörmig die verschiedenen Gebirgszüge aus, in denen sich dann
wieder die einzelnen Berge erheben. Die wichtigsten davon sind: der
Belchen (1410 m, bei Staufen), der Blauen (1170 m, bei Badenweiler),
der Erzkasten oder Schauinsland (1290 m, in der Nähe von Freiburg),
der Kandel (1240 m, bei Waldkirch), der Hünersedel (750 m, bei
Lahr), und der Steinfirst (600 m, bei Gengenbach).
Der Haupt st ock des nördlichen Schwarzwaldes ist
der Kniebis (940 m) auf der badisch-württembergischen Grenze. Nördlich
davon erheben sich die Hornisgrinde (1170 m) an der Grenze, die
Badener Höhe (1000 m) und der Merkur (670 m) bei Baden-Baden;
unweit des letzteren sind die berühmten Ruinen des alten Badener Schlosses.
6. Der Schwarzwald ist ein prächtiges Waldgebirge. Die meisten seiner vielen
Thäler sind äußerst lieblich und enthalten wohlbewässerte, frische Wiesengründe;
einige jedoch bilden, besonders auf der Südseite des Gebirges, wilde und schauer-
liche Felsschluchten. Die höchsten Gipfel sind nicht schroffe und zackige Felsspitzen,
sondern bilden schön abgerundete Ruppen. Selten sind diese ganz kahl, sondern
gewöhnlich noch mit Gras oder Gestrüppe bewachsen. Die Abhänge und Thalwände
Frnd mit den herrlichsten dunkeln Nadelwaldungen (Rot- und weißtannen) bedeckt;
weiter unten finden sich prächtige Laubwälder von Lichen und Buchen. Die Vorberge
gegen die Rheinebene zu und die Thalausgänge sind fast überall mit Reben be-
pflanzt und liefern wegen ihrer milden und geschützten Lage einen guten wein.
Das Gebirge ist außerordentlich reich an (Quellen; überall rauscht und
sprudelt es von frischen wassern, die von den Bergen und Wäldern herab dem
Thale zueilen und sich zu forellenreichen Bächen und Flüssen sammeln. Die Mehrzahl
strömt dem Rheine zu. wegen ihres raschen Laufes sind sie sehr geeignet, zahlreiche
Mühlen und Fabriken zu treiben. — Auch mehrere kleine Seen finden sich in
diesem Gebirge; sie liegen meist in einsamen, schauerlichen waldgründen und
machen einen düstern Eindruck.
weit bekannt ist der Schwarzwald durch die vielen Mineralquellen und
Bäder, an denen besonders das Renchthal reich ist, und durch die warmen
Quellen (zu Baden-Baden, Badenweiler und wildbad). — Unter den Höhlen
ist die berühmteste die Haseler Tropfstein- oder Erdinannshöhle.
während des Sommers kommen jeweils Tausende von Fremden in dieses
Gebirge, um seine herrlichen Berge und lieblichen Thäler zu bewundern, die weite
Fernsicht von seinen Höhen zu genießen, die balsamische Waldluft zu atmen, in
seinen kühlen Gründen der drückenden Schwüle zu entgehen, der Ruhe und Erholung
zu pflegen oder in seinen Heilquellen und Gesundbrunnen Genesung zu finden.
Die höchsten Teile des Schwarzwaldes sind rauh und unwirtlich und haben
einen langen, strengen Winter. Mit den Wäldern wechseln ausgedehnte Weide-
plätze ab, voll würzhafter Alpenkräuter. vom Mai bis gegen den Oktober
werden hier große Viehherden „gesömmert", d. h. auf die weide getrieben.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Obst und Wein in üppiger Fülle, zahme Kastanien und selbst Mandeln.
Lohnend ist die über den ganzen Odenwald verbreitete Bienenzucht.
Die Gewerbthätigkeit (Industrie) ist jedoch nur unerheblich, n, 128, 108.
Der Grundstock des Vdenwaldes besteht aus Granit und Gneis; auf diese
folgen im Osten Sandstein (im Bauland) und Kais (in der fränkischen Hochebene).
Sage vom Ritter Rodenstein; der Siegfried-brunnen.
Umgrenze: a. den südl., nördl. bad, württ. Schwarzwald;
b. den großen, kleinen, bad , Hess. Odenwald I
7. Das Kraichgauer Hügelland (auch Neckarhügelland ge-
nannt) breitet sich zwischen Schwarz- und Odenwald aus und ist westlich
von der Bergstraße, östlich vom Neckar begrenzt. Es wird von der Enz,
Pfinz, Salbach, Kraich und Elsenz bewässert und gehört in seiner Ost-
hülste zu Württemberg.
Das Hügelland ist eine wellenförmige Landschaft und hat nur
unbedeutende Berge und flache Thäler. Den höchsten Punkt bildet der
Wartberg bei Pforzheim (375 m) mit den Überresten eines alten Wart-
turmes. Bei Sinsheim erhebt sich der Steinsberg (333 m), gekrönt mit
einem wohlerhaltenen achteckigen Wartturm. Weithin über die Rhein-
ebene schaut der Turmberg bei Durlach (255 m) mit seinem alters-
grauen Turm. Eine Drahtseilbahn führt ans seine vielbesuchte Höhe.
Das Hügelland gehört zu den gesegnetsten Gauen unseres Landes
und erzeugt namentlich Obst und Getreide im Überfluß, weshalb es auch
die Kornkammer des badischen Unterlandes heißt. Auf den Vorhügeln
gegen das Rheinthal reift guter Wein, besonders in der Gegend von
Bruchsal, die auch Bruhrain genannt wird.
Der Kraichgau hat zu seinem Untergründe teils Sandstein, teils Kalk.
8. Der Randen, ein Kalkgebirge, erhebt sich zwischen Schaffhausen
und der Wutach und erstreckt sich vom Oberrhein bis gegen die Donau hin.
Seine höchste Erhebung bildet der Hohe Randen (910m) bei Schaffhausen.
9. Die Rauhe Alp. Jenseits der Donau geht der Randen in
die Rauhe Alp über. Dieselbe zieht zwischen Donau und Neckar hin
und gehört größtenteils zu Württemberg. Der badische Anteil heißt bei
Möhringen der Heuberg (800 m) und weiter östlich die Hardt (900 m).
Randen und Rauhe Alp sind Teile des Iuragebirges. Dieses
besteht aus Kalk und ist sehr wasserarm, rauh und wenig ergiebig, weite Strecken
dienen bloß als Schafweiden. (Berge: der Hohenzollern und Hohenstaufen.)
Zwischen dem Heuberg und dem Schwarzwald bis zur Wutach
dehnt sich die weite Hochfläche der Baar aus, bewässert von den zwei
Quellflüssen der Donau. Die Baar liefert außerordentlich viel Getreide
und wird deshalb auch die Kornkammer des bad. Oberlandes genannt.
10. Das Hegauer Hügelland. Östlich vom Randen bis zum
Bodensee ist der Hegau, ein liebliches und fruchtbares Hügelland,
reich an Getreide und Obst. In demselben ragen, längs der Radolf-
zeller Aach, eine ganze Reihe von Kegel bergen bis zu ansehnlicher
Höhe empor. Dieselben bestehen aus vulkanischem Gestein und sind
meist mit altersgrauen Burgruinen gekrönt. Die wichtigsten sind:
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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312
oder rötlich oder durch Kohle grau oder braun gefärbt. Mit Wasser zu-
sammengeknctet, giebt der Thon einen bildsamen Teig. Dieser behält beim
Trocknen an der Lust seine Form und läßt sich im Feuer zu einer stein-
harten Masse brennen. Darauf beruht seine Verwendung zu Töpferwaren.
b. Lehm, aus welchem die Ziegel und Backsteine gemacht werden, ist Thorr
mit viel Sand. Mergel (Löß) ist etwa hälftig aus Thon und Kalk gemengt und
leicht schmelzbar. Je mehr Kalk nämlich dem Thon beigemischt ist, desto leichter
schmilzt er. Feuerfeste Steine müssen also völlig kalkfrei sein.
6. Die Töpfergefäfte werden vom Töpfer auf der Drehscheibe aus geschlämm-
tem Thon geformt, daun an der Luft getrocknet und hierauf \2 — Stunden der
Glühhitze des Brennofens ausgesetzt. Darnach erhalten sie die Glasur. Zu
diesem Zwecke werden sie mit einem Brei von Bleiglätte überstrichen und nach
dem Trocknen nochmals der Hitze ausgesetzt. Die Bleiglätte ist ein „Flußmittel'"
und bewirkt, daß die oberste Schicht des Thones schmilzt und das Gesäß mit einer
glasartigen Maste überzieht. Steingut (lvasterkrüge rc) ist gewöhnlich grau oder
graugelb. Porzellan ist eine durch und durch geschmolzene Masse. Die weiße
Porzellanerde besieht aus Thon und C)uarz und wird durch Zusatz von Kalk schmelz-
bar gemacht; Farben werden besonders eingebrannt. Die größten porrellanfabriken.
sind zu Meißen in Sachsen, wo \706 das Porzellan erfunden wurde, und zu Berlin..
339. a. Der Äckerboden
bildet die oberste Decke der Erdrinde. Er ist unter der Einwirkung der
Luft und des Wassers durch allmähliche Verwitterung der Gesteine ent-
standen. Nach den vorherrschenden Bestandteilen unterscheidet maw
Thon-, Lehm-, Kalk-, Sand- und Kiesboden. Sind Thon
und Kalk in ungefähr gleicher Menge gemischt, so bilden sie den frucht-
baren Mergelboden. — Thon-, Lehm- und Mergelboden gehören zw
den schweren Bodenarten. Sie sind bindig, halten die Feuchtigkeit lange
fest und werden bei anhaltender Feuchtigkeit zäh und schlüpfrig, durch
das Austrocknen aber hart; sie sind daher schwer zu bearbeiten. — Kalk-,
Sand- und Kiesboden nennt man leichte Bodenarten. Sie lassen das
Regenwasser rasch durchsickern, werden darum bald trocken und staub-
förmig und sind leicht zu bearbeiten.
Die Bodenarten allein geben aber den Pflanzen keine hinlängliche
Nahrung; denn diese brauchen zu ihrem Wachstum auch vermoderte,
im Wasser lösliche (salzartige) Reste von Tieren und Pflanzen. Solche
Verwesungs oder Moderstoffe bilden mit den Bodenarten zusammen die
Dammerde, welche eine dunkelbraune oder schwarze Färbung zeigt und
die Grundlage unserer Felder, Wiesen und Wälder ist Wenn die Damm-
erde nicht genug Moderstoff (Humus) zur Ernährung der Pflanzen ent-
hält, so muß ihr solcher zugeführt werden; dies geschieht durch das
Düngen. Manche Pflanzen gedeihen nicht in jeder Bodenart gleich
gut; so lieben Klee, Reps, Weizen und Spelz schweren Boden, während
Hirse, Roggen und Tabak in leichtem Boden sich am besten entwickeln.
Kreislauf des Stoffes zwischen dem Lrd-, pflanzen- und Tierreich.
d. Die steine und Erden besitzen wenig Glanz, sind im^allge-
meinen unveränderlich, d. h. im ldasser unlöslich, auf der Zunge
ohne Geschmack und im Feuer unverbrennlich. Sie bilden die
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
313
Hauptmasse der Erdrinde und heißen Steine, wenn sie fest und hart,
dagegen Erden, wenn sie verwittert sind, und Gesteine, Fels-
oder Gebirgsarten, sofern sie als große Fels,nassen vorkommen.
2nan unterscheidet einfache und gemengte, feste und lose Gesteine.
Tuarz, Kalk, Gips. — Granit, Basalt, Thonschiefer, Sandstein. — Sand,
Thon, Ackererde.
340. Übersicht über das Mineralreich.
Die Mineralien (d. h. Ausgrabestoffe) bilden die Erdrinde. Sie
gehören zu den unbelebten (unorganischen) Naturdingen, da siekeine
Lebenswerkzeuge (Organe) besitzen und daher weder Empfindung und
Bewegung, noch Wachstum und Nahrungsbedürfnis zeigen.
Nach ihrem Verhalten zum Wasser und Feuer teilt man sie
gewöhnlich in 4 Klassen ein:
I. Brenze oder brennbare Mineralien.
Stein- und Braunkohle, Torf; Erdöl, Erdpech, Bernstein; Schwefel.
Ii. Salze oder auflösliche Mineralien.
Kochsalz, Soda, Salpeter; Eisen- und Kupfervitriol.
Iii. Metalle oder schmelzbare Mineralien.
Eisen, Blei, Kupfer, Zinn rc; Duecksilber, Silber, Gold.
Iv. Steine und Erden oder unverbrennliche undunlösliche
Mineralien.
Tuarz, Kalk; Granit, Basalt, Sandstein; Thon, Sand, Ackererde.
latuimie oller Mim.
Allgemeine Eigenschaften der Körper.
Alles, was einen Raum einnimmt und mit den Sinnen wahrge-
nommen werden kann, ist ein Körper.
So verschieden die Körper untereinander sind, so giebt es doch
gewisse Eigenschaften und Merkmale, die allen ohne Ausnahme zukom-
men, und die man daher allgemeine Eigenschaften der Körper
nennt. Es sind folgende: Ausdehnung, Undurchdringlichkeit, Teilbarkeit,
Porosität oder Zwischenräumigkeit, Zusammenhangskraft, Elastizität oder
Federkraft, Anhangskraft, Schwere und Beharrung.
341. Ausdehnung Jeder Körper nimmt einen gewissen
Raum ein, der nach drei Richtungen oder Ausdehnungen gemessen
werden kann, nach Länge, Breite und Dicke oder Höhe. Die Größe des
Raumes heißt sein Raum- oder Kubikinhalt. Das, was den Raum
«usfüllt, ist der Stoff; die Stoffmenge bedingt die Masse eines
311
Er zeigt gewöhnlich eine blauschwarze oder graue Färbung, einen Hellen Strich
beim Ritzen, matten Glanz, ist sekr deutlich geschichtet (schieferig) und daher leicht
spaltbar. Nicht selten schließt er Versteinerungen ein. Der Thonschiefer bildet ganze
Gebirge; des. häufig ist er am Mittelrhein (in den rheinischen Schiefergebirgen),
im Thüringerwald ic. Er findet vielfache Verwendung. Harte Sorten dienen zu
Wetz und Schleifsteinen, dickschieferige zu Bodenplatten, Treppen- und Bausteinen,
feinschieferige zu Dachschiefer und Schiefertafeln. Griffel werden aus sehr weichen
Platten gesägt, meist aber aus dem milden, stengeligen Thonschiefer gewonnen, der
beim Zerschlagen in stengelige Stücke zerspringt, die dann abgerundet werden.
Tafeln und Griffel fertigt man hauptsächlich bei Sonneberg in Thüringen.
337. a. Der Landstein
gehört zu den gemengten Gesteinen. Ec besteht aus kleinen Quarz-
körnern (Zand), die durch ein erhärtetes Bindemittel zusammengekittet
sind. Dieses Bindemitttel besteht meist aus Thon, oft auch aus Kalk oder
Mergel; darnach unterscheidet man Thonsandstein, Kalksandstein u. s. w.
Außerdem enthält der Sandstein meist noch zahlreiche, sehr kleine Glimmer-
blättchen, die im Licht als hellblinkende Pünktchen erkennbar sind. Der
Sandstein ist grob- oder feinkörnig, mehr oder weniger hart, spaltbar,
weiß, grau oder bunt gefärbt (durch Eisenrost rot, gelb oder gefleckt).
Er findet sich häufig in säulen- oder quaderförmigen Muss n (Quader-
sandstein) und bildet ganze Gebirgszüge mit deutlicher Schichtung und
oft mit Versteinerungen. Der Sandsllin ist eines der nützlichsten Mine-
ralien. Leicht läßt er fick mit Hammer und Meißel bearbeiten und ist
der beliebteste Baustein. Feinkörnige, harte Sorten dienen zu Bildhauer-
arbeiten (Grabsteinen, Figuren re), grobkörnige za Schleis-, Mühl- und
Pflastersteinen, zu Platten, Säulen u s. w. Verwittert liefert der
Sandstein einen unfruchtbaren Sandboden.
b. Der Sand zählt za den losen Gesteinen (Erden). Er besteht aas losen
Aörnern von (lzuarz, die mehr oder weniger mit Teilchen von Feldspat, Glimmer
und Thon untermengt sind. Ec zeigt verschiedene Färbung und dient des. zur
Bereitung des Nortels und Glases. Grobkörniger Sand wird Ries genannt.
(Riesel, Gerölle, Geschiebe als Ablagerungen an Flußmündungen.)
6. Entstehung. Der Sandstein ist ein Gebilde des Masters. Dieses hat
verwitterte Gesteinsteile, wie Sand, Thon, Ralk rc, zusammengeführt, vermengt
und übereinander geschichtet. Das anfangs weiche Bindemittel ist im Laufe der
Zeiten mehr und mehr erhärter. (vergleich mit der Herstellung von Eementwaren.)
Auch hat sich oft das Ganze infolge unterirdischer Gewalten gehoben, gesenkt oder
geneigt. Auf ähnliche Weise hat sich der Thonschiefer, Thon ic gebiloet. — Der
Sand ist ein verwitterungsprodukt von Sandstein, Granit, Porphyr rc, aus
welchem die lö-lichen (thonähnlichen) Teile größtenteils abgeschwemmt sind.
338. ft. Der Thon (Letten)
findet sich in mächtigen Schichten im Erdboden. Er bildet eine erdige
Masse, fühlt sich weich und mild an, zieht begierig Wasser an sich und
klebt deshalb an der Zunge. Beim Anhauchen zeigt er einen eigentüm-
lichen „Thongeruch". Der Thon ist durch Verwitterung von Feldspat
entstanden und in reinem Zustand weiß. Gewöhnlich aber enthält er
noch mehr oder wenig r Quarzsand und Kalk und ist durch Eisenrost gelb
34
für Reben geeigneter Boden findet, ziehen sich Weinpflanzungen, oft bis
zu bedeutender Höhe, an den sonnigen Hügeln hinauf.
Zum ostrheinischen Schiefergebirge gehören:
Der Taunus, ein liebliches Waldgebirge mit vielen Mineral-
quellen und Bädern;
der Westerwald, aus dessen Thonerde die Krüge hergestellt
werden, die zur Versendung der Mineralwasser des Taunus dienen;
das Siebengebirge, 7 bewaldete Bergkuppen, darunter der
Drachenfels, der hart am Rheine emporsteigt und eine wundervolle
Aussicht bietet, und
das s a u e r l ä n d i s ch e (d. h südländische) Gebirge, welches reiche
Eisen- und Kohlenlager birgt.
Zum westrheinischen Schiefergebirge zählen:
Der Hunsrück (d h. der hohe Rücken), eine wellenförmige
Hochfläche mit bewaldeten Bergketten, und die Eifel mit zahlreichen er-
loschenen Vulkanen, deren Krater jetzt vielfach mit Seen ausgefüllt sind.
Bei Bonn treten die Gebirge, die den Rhein begleiten, auf beiden
Seiten zurück, und der
Rhein strömt nun als
„Niederrhein" in brei-
tem Bette und ruhigem
Laufe durch eine weite
Ebene der Nordsee zu.
Im Mittel- und
Unterlauf empfängt
der Rhein rechts die
Lahn, die Sieg,
die Wupper, die
Ruhr und die Lippe,
links die Nahe und
die Mosel. "
Koblenz, an der
Mündung der Mosel,
bildet mit der rechts-
rheinischen Bergfes-
tung Ehrenbreiten-
stein eine Festung
ersten Ranges.
Bonn, am Rhein,
hat eine Universität.
Köln, am Rhein
(322', Sitz eines Erzbischofs, ist eine starke Festung und die reichste
Handelsstadt der Provinz, in, 129. Der majestätische gotische Dom
mit seinen beiden Riesentürmen von 156 m Höhe, ist das erhabenste
Denkmal kirchlicher Baukunst auf deutscher E^de. Die 25000 Kz schwere
Kölner Dom.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
225
Häutern. Seine Haut ist sehr dick, runzelig, braun und nur ganz
spärlich mit Borstenhaaren besitzt. Der plumpe Leib ruht auf vier säulen-
förmigen Beinen. Die Vorderfüße haben 5, die Hinterfüße 4 Zehen,
welche von der schwieligen Haut umhüllt sind und am Endglied einen
Hornhuf tragen. Der mächtige Kopf mit den kleinen Augen und den
großen, hängenden Ohren sitzt an einem kurzen Halse. Die Nase bildet
einen langen, sehr beweglichen Rüssel. An dessen Ende bemerkt man
die 2 Nasenlöcher und einen fingerförmigen Fortsatz zum Tasten und
Greifen. Der Rüssel dient dem Elefanten als Hand und Waffe; damit
führt er die Nahrung zum Mund, saugt Wasser ein und spritzt es sich
in den Rachen oder über den Rücken, reißt Bäume aus und schlägt
einen Löwen oder Tiger zu Boden. Im Oberkiefer stecken zwei gewaltige
Stoßzähne, welche bis 50 kg schwer werden und das kostbare Elfen-
bein liefern. Der Schwanz
des Tieres gleicht einem
Strick; die Stimme ähnelt
dem Trompetenton. Die E.
leben herdenweise in den
wasserreichen Wäldern von
Afrika und Ostindien, des.
häufigaufderjnielceylon.
Sie verzehren Gras, Ge-
treide, Laub und Baum-
zweige. Unter Anführung
eines sehr starken Tieres be-
suchen sie jeden Abend ihren
Badeplatz; sie schwimmen
geschickt und halten dabei Indischer Elefant.
nur den Rüssel aus dem Wasser. Ihr Alter können sie auf 100 Jahre
und darüber bringen.
Die E. vermehren sich in der Gefangenschaft selten, weshalb man immer
wieder neue einfangen muß, wobei die zahmen mithelfen. Sie treiben die Tiere
in einen von starten Pfählen umschlossenen Platz. Durch junger, dann durch
Schmeicheleien und gutes Futter, sowie das Beispiel und die Schläge der zahmen
E. werden sie in kurzer Zeit völlig gebändigt. Der plumpe Riese gehört alsdann
zu den klügsten und gelehrigsten Tieren, die es giebt. Leicht läßt er sich zu allerlei
Arbeiten und Kunststücken abrichten. Er ist das stärkste Zug- und Lasttier; im
Altertum wurde er vielfach im Kriege verwendet. Der E. ist anhänglich, sanft
und lenksam; wird er aber gereizt oder gequält, so gerät er in die äußerste Wut
und rächt sich oft fürchterlich.
Der afrikanische <£., welcher bis jetzt nicht gezähmt wird, hat außerordentlich
lange Ghren und an jedem Fuße nur 4 Zehen. Man jagt ihn hauptsächlich seiner
Stoßzähne wegen; doch essen die Eingeborenen auch sein Fleisch, und seine paut
wird zu Leder verarbeit. In «Ostindien finden sich bisweilen weiße <£., welche
in Tempeln göttlich verehrt werden. In der Urzeit gab es Riesenelefanten (das
Mammut und Mastodon) mit mächtigen, fast kreisförmig gebogenen Stoßzähnen.
Man findet ihre Zähne und Knochen noch da und dort in der Erde und hat im
Eise Sibiriens sogar mehrere mit Baut und langem Baar wohlerhaltene Tiere
gefunden.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
270
280, Der Wasch- oder Badeschwamm
zeigt gewöhnliche eine rundliche Gestalt und gelbliche Farbe. Er besteht
aus einer weichen, elastischen, hornartigen, faserig filzigen Masse, die von
zahllosen, feineren und gröberen Kanälen durchzogen ist. An der Ober-
fläche ist er zottig und mit zahlreichen Öffnungen versehen. Er kann viel
Wasser aufsaugen und schwillt dabei an. Der Schwamm ist ein Gebilde des
Tierreichs, und zwar gehört er in die unterste Klasse desselben, die gleich-
sam den Übergang vom Tier- zum Pflanzenreich bildet, (pflanzen- und Urtiere.),
Massenweise findet man die Schwämme auf dem Grunde der
warmen Meere (bis zu 10 m Tiefe), des. im mittelländischen und roten
Meer und im indischen Ozean. Sie sind auf einer Unterlage festge-
wachsen und werden durch Taucher heraufgeholt oder mit eisernen Rechen
gelöst und mit Netzen aufgefischt. Anfangs sind sie schwärzlich und
vollständig von einer dickschleimigen (gallertartigen) Masse durchdrungen
und überzogen. Der Schw ist gleichsam das Gerüste des Tieres; das
Tier selbst besteht aus dem Schleim. Durch zahlreiche kleine Öffnungen
an der Obetfläche wird fortwährend Wasser eingezogen und durch größere
wieder ausgestoßen, nachdem die darin schwimmenden Nahrungsstoffe-
aufgenommen worden sind. Die Vermehrung geschieht durch Eier, die
mit dem Wasser ausgetrieben werden, oder künstlich dadurch, daß man
frisch gefangene Schw. in Stücke zerschneidet und diese an günstigen
Stellen ins Meer versenkt, also gleichsam aussät.
Um die heraufgeholten Schwämme von dem Schleime Zu reinigen, reibt und
wäscht man sie am Ufer, wobei oft Sand und kleine Schnecken in sie hinein ge-
raten. Darauf werden sie in scharfen Flüssigkeiten gebleicht, getrocknet, beschnitten,,
sortiert und in den Handel gebracht. Sie sind um so wertvoller, je feiner und gleich-
mäßiger ihre Öffnungen sind und je elastischer und zarter ihre Masse ist.
281. Infusorien oder Aufgußtierchen
bilden sich oft in ungeheurer Zahl in Pflanzenaufgüssen, d. h. in Wasser,,
welches faulige Pflanzenstoffe enthält, wie z. B. in Sümpfen oder in
.Blumengläsern mit altem Wasser. Sie sind gewöhnlich unsichtbar klein
(üjfö — 2 mm), von der mannigfaltigsten Gestalt, (rundlich, glocken-,
flaschen-, schnecken-, walzen- oder fadenförmig), oft mit Mund- und
Wimperhaaren (zur Fortbewegung) versehen, verfolgen einander in leb-
hafter Bewegung und vermehren sich durch Knospung, Teilung oder Brut--
bildung. Ihre Keime werden durch die Luft überall hin fortgetragen und
zerstreut. Viele Infusorien sind nackt und bestehen aus einer schleimigen
Masse; andere besitzen einen Kalk- oder Kieselpanzer. Ganze Kreidegebirge rc
sind aus solchen Panzern abgestorbener Tierchen entstanden, i, 300.
Die pfiamentterc sind meist strahlig oder blütenförmig gebaut,
und sitzen gewöhnlich fest. p)olfpen (Aorallen) und Quallen.
Die Urtiere sind vielfach winzig klein und oft ohne bestimmte
Gestalt (formlos). Schwämme und Aufgußtierchen.
300
(Bas (ftliiimiimdi.
I. Brennbare Mineralien oder Brenze.
323. a. Die Steinkohle i, 268; 11,36)
gehört zu den brennbaren Mineralien oder Brenzen. In
manchen Gegenden finden sich lief in der Erde mächtige Lager von Stein-
kohlen. Hier werden sie von Bergleuten beim Scheine eines Lämpchens
unter großen Mühen und Gefahren*) losgehauen und an das Tageslicht
gefördert. Einen solchen Ort nennt man ein Kohlenbergwerk oder eine
Kohlengrube.
Die Steinkohle ist schwarz und zeigt mehr oder weniger Glanz.
Sie besitzt nur unbedeutende Härte; denn sie läßt sich leicht mit einer
Kupfermünze ritzen und schaben. Dabei ist sie so spröde, daß sie beim
Zerschlagen in viele Stücke zerspringt. Die Steinkohle ist ziemlich schwer
und sinkt deshalb im Wasser unter. Sie verändert sich übrigens nicht
darin; auch dringt fast kein Wasser in sie ein, da sie dicht ist Im
Feuer verbrennen die Steinkohlen mit heller Flamme und entwickeln dabei
einen eigentümlichen erdharzigen**) Geruch und viel Rauch und Ruß.
Gute Sorten besitzen die dreifache Heizkraft des besten Holzes, bedürfen
aber zum kräftigen Brennen weit mehr „Zug" als Torf- oder Holzfeuer.
Sie leisten der Menschheit unberechenbaren Nutzen. Man verwendet
sie zum Heizen der Zimmer, der Backöfen und Dampfmaschinen, sowie
zum Schmieden und Schmelzen der Metalle und Erze. Außerdem wird
aus ihnen das Leuchtgas bereitet, womit nachts die meisten größeren
Städte erhellt werden.
b. Entstehung. Die Steinkohlen sind aus verschütte-
ten Pflanzen entstanden; dies beweisen unzweifelhaft die zahl-
reichen Abdrücke und Versteinerungen von Blättern und ganzen Gewächsen
(z. B. von riesigen Bäumen und baumartigen Farnen und Schachtel-
halmen), die man in den Steinkohlengruben häufig findet. — Man muß
annehmen, daß ehedem eine weit dichtere und kräftigere Pflanzenwelt
vorhanden war als heutzutage, sowie daß vielfach Gegenden, die jetzt
trockenes Land sind, einstmals Meeresboden bildeten und sogar abwech-
selnd über und unter Wasser standen. Es läßt sich nun denken, daß da
und dort große Anhäufungen von Pflanzenstoffen entstanden, z. B. durch
untergegangene Wälder, zusammengeschwemmte Bäume, Tange, wohl
auch aus großen Torfmooren. Wurden diese von Erdmassen und Wasser
überdeckt, so mußten sie im Laufe der Zeiten durch den gewaltigen Druck
und den Abschluß der Luft verkohlen***), das Pflanzengefüge allmählich
verlieren und sich in Mineralkohlen umwandeln.
*) Schlagende Wetter; Sicherheitslampen. **) Erdharzig oder bituminös.
***) Versuch: Einen brennenden Holzspan stecke man in ein enges Glasgefäß rc.
Infolge des gehinderten Luftzutrittes verbrennt er nicht darin, sondern verkohlt nur.
(Kohlenbrennerei.)