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Thür aus den Hos. Nahe bei der einen Thür steht der Tisch, an
welchem die Mahlzeiten eingenommen werden. Auf der andern
Seite siud Pumpe, Spülstein und Küchenschrank untergebracht. Der
schönste Platz ist am Herde. Von hier überschaut die Hausfrau
alle drei Thüreu, sieht^ das Vieh und überwacht die Arbeiten der
Knechte und Mägde. Sie kann also aufpassen und ihre Befehle er-
teilen, ohne selbst von der Arbeit aufstehen zu müssen. Über den
Ställen auf den sogenannten Hielen wird das Viehfutter, auf dem
Boden über der Wohnstube oder Döuse das Korn aufbewahrt. Der
oberste Raum unter dem Dache heißt der Balken; hier liegen die
Vorräte an Heu und Stroh. Auf dem Hofe stehen uoch mehrere
Nebengebäude, wie Backhaus, Scheune, Wagenschnppeu. Ähnlich
wohnten unsere Vorfahren schon vor 200(3 Jahren.
6. Hiinenstcine.
In uralter Zeit reichte das Eis und die Kälte des nörd-
lichen Eismeeres bis tief in Deutschland hinein. Große Gletscher
bedeckten unser Laud, welche von den Bergen Skandinaviens große
und kleine Steine, Kies und Lehmmassen mitschleppten und an ihrem
unteren Ende ablagerten. Später wurde es wärmer bei uns, die
Gletscher schmolzen ab, wurden immer türzer und verschwanden zu-
letzt, Die zurückgelassenen Steine und Erdmassen bedecken noch jetzt
große Strecken Norddeutschlands. Auch die ungeheuren Felsblöcke,
welche im Moor und auf der Heide so viel gefunden werden,
stammeu daher. Die Ureinwohner unserer Heimat haben die Blöcke
später zu den großen Denkmälern gebraucht, welche wir Hüuen-
gräber oder Hünensteine nennen. In unserer Gegend sind sie
meistens so gebaut, daß halbgroße Steine als Träger oder Füße
dienen. Die größten Blöcke sind dann wie Tischplatten darauf
gelegt. Solcher Decksteine hat jedes Denkmal mehrere. Zwischen
Lorup und Werlte giebt es ein Hünengrab, welches 13 Decksteiue
hat. Sehr oft ist um das Ganze noch ein Krauz von kleineren
Steinen aufgestellt. Unter diesen Denkmälern hat man Urnen, d. h.
Tongefäße mit menschlichen Gebeinen, Schmuckgegenstände, Waffen
u. s. w. gefunden. Daran erkennen wir, daß es wirkliche Gräber
sind. Einige waren aber auch Opferaltäre unserer heidnischen Vor-
fahren. In uuferm Regierungsbezirke giebt es überall solche
Hünengräber; die meisten aber finden sich im Osnabrücker Lande.
Am berühmtesten sind neben den Karls st einen die 8 großen
Denkmäler auf dem Giersfelde bei Ankum und Alfhausen.
Leider sind hier wie überall die meisten zerstört. Da man sonst
keine Steine hatte, auch keine Ziegel brennen konnte, sprengte
man die Blöcke und benutzte die Brocken für den Bau der Kirchen,
Häuser, Mauern und Chausseen. Jetzt hat die Regierung befohlen,
alle Hünengräber, Opfersteine u. s. w. zu schonen.
7. Bohlwege.
Tief im Moore finden wir an manchen Stellen alte Holzwege.
Diese sind aus Balken gemacht, die man wie die Schwellen der Eisen-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Backhaus Karls
Extrahierte Ortsnamen: Spülstein Deutschland Bergen_Skandinaviens Norddeutschlands Heide Karls
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spiel steht das Schlößchen inmitten seiner Nebengebäude. Es gehört jetzt
dem Herzog von Arenberg-Meppen, der dort auch für seine Familie eine
Begräbnisstätte, ein Mausoleum, erbaut hat.
Was ein Findling erzählt.
Vor Jahrtausenden lag ich als fester Fels in einem Berge weit, weit
von hier im Norden. Zu der Zeit war es viel kälter als jetzt. Weder
Mensch noch Tier bewohnte die Erde; kein Baum wuchs, kein Grashalm
grünte. Alles war mit Eis bedeckt. Das Eis schmolz nicht, sondern wurde
dicker und dicker, wohl 1000 m dick. Diese Zeit nennen gelehrte Leute die
Eiszeit. Von dem harten, starken Eise wurde ich mit vielen Kameraden,
unter denen wohl stubengroße Blöcke waren, von meinem Berge losge-
sprengt. Langsam kroch die Eisschlange, der Gletscher, weiter vor nach
Süden bis mitten in Deutschland hinein und trug uns mit. Wir wurden
geschoben, gestoßen, gerieben und gerollt, so daß wir hübsch rundlich wurden
wie ein Kiesel im Bache. Endlich schien die Sonne wieder wärmer. Der
Gletscher begann zu schmelzen und verschwand zuletzt ganz, uns hier auf
fremder Erde zurücklassend. Viele meiner Weggenossen haben die Menschen
zerschlagen und ihre Straßen aus den Trümmern gebaut. Andere ganz
große Steine richteten sie auf als. Opferaltar oder begruben ihre toten
Helden darunter. Solche „Hünengräber" kannst du jetzt noch häufig auf
dem Hümmling finden. Zu den höchsten Ehren ist wohl ein Findling bei
Börger ausersehen, denn:
,,Hier liggt begraven König Surwold
Mit sienen gollnen Husehold."
Der Dortmund—ems-Kanal.
Für größere Schiffe ist die Ems nur bis Papenburg fahrbar. Kleinere
Fahrzeuge können noch weiter hinaufgelangen bis Meppen; von dort an
ist die Ems nicht mehr schiffbar. Um nun die zahlreichen Fabriken und
Kohlenbergwerke Westfalens mit der Nordsee zu verbinden, ist in den Iahren
1892—1899 der Dortmund—ems-Kanal erbaut worden; er kostete
80 Millionen Mark.
Der Kanal beginnt bei Dortmund und reicht mit einer Gesamtlänge
von 270 km bis Emden. Er ist 30 m breit und 2xk m tief. Bei Dort-
mund liegt sein Wasserspiegel 70 m hoch über der Nordsee. Damit er
überall genügend Wasser hält, ist er durch 19 Schleusen in Teilstrecken (Hal-
tungen) zerlegt. Die Dortmunder Kanalhaltung endigt bei Henrichen-
bürg. Dort werden die Schiffe durch ein mächtiges Schiffshebewerk 14 m
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Papenburg Meppen Westfalens Dortmund Emden Nordsee
— 30 —
umgekippt hätte. Das muß ein gewaltiger Baumeister gewesen sein; von
ihm hören wir ein anderes Mal mehr.
Ausgaben: 1. Erzähle vom Steinbruch! 2. Zeichne die Schichten im
Steinbruch!
Der Ackerboden.
Im Steinbruch sehen wir, daß die Gesteinsschichten nach oben immer
lockerer und bröckeliger werden. Die Steine liegen einzeln, ohne scharfe
Tanten im Steingrus, bis ganz oben der Grus fast keine Steine mehr hat
und fein und dunkel wird. Wie kommt das? Am Bocksturm sind manche
Steine stark abgerundet, andere blättern ab und zerfallen fast. Wirft man
heiße Steine ins Wasser, so zerspringen sie. Im Frühjahr ist oer im Herbst
umgepflügte Boden mürbe und locker; Feldsteine zeigen oft Risse oder
Spalten und fallen beim Klopfen manchmal auseinander. Diese Zerstörung
der Gesteine durch Frost, Hitze und Regen nennt man Verwitterung.
Sie ist an der Oberfläche des Bodens am stärksten. Kalkstein verwittert
schnell, Kiesel langsam.
Auf diese Weise ist auch der Ackerboden entstanden. Er ist sehr oer-
schieden, je nach dem Gestein, aus dem er wurde. So spricht man von
Kalk-, Sand-, Lehm- und Moorboden. Durch Dünger wird er dunkler
und fruchtbarer (Humusboden). Kleine umzäunte Äcker, die meistens
Gemüse tragen, heißen Gärten, die großen freien Flächen mit Korn und
Kartoffeln nennt man Felder. Mitten in den großen Feldern des Wester-
berges liegt die Musenburg, die Milch in die Stadt liefert.
Aufgaben: Beschreibe, wie das Feld a) im Frühling, b) im Sommer, c) im
Herbst aussieht!
Kellern.
Von der Martinistraße gelangt man über die Lengericher Straße oder
über Bellevue nach Hellern. Dort sind große Tongruben. Der Ton
wird durch kleine Feldbahnen zu den Ziegeleien gefahren, wo er in einer
Art Mühle gemahlen und zerquetscht wird. Dann formt man daraus weiche
vierkantige Steine, die unter riesigen Schuppen vom Winde getrocknet wer-
den. Im Ringofen werden die Steine dann durch ein mächtiges Feuer
zu roten Ziegelsteinen gebrannt und können nun vermauert werden.
Aus besonders feinem Ton verfertigt der Töpfer Vasen, Blumen-
töpfe und andere Gefäße. Er formt mit der Hand und tritt mit den Füßen
die Drehssteibe, auf welcher der Ton liegt. So werden die Töpfe schön
rund. Darauf werden Henkel und Verzierungen angebracht. Um die Glasur
hervorzubringen, erhalten die Gefäße noch einen Anstrich und werden dann
im Ofen gebrannt.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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— 45 —
lässiger Boden. Acker-, Wiesen- und Waldboden ist durchlässig, denn
Regenroasser dringt schnell ein; Wir brauchen nur ein tiefes Loch im
Garten auszuwerfen, so sammelt sich in ihm durchgesickertes Wasser. Man
nennt es Grundwasser. Auch auf den Bergen dringt das Wasser in den
Boden ein und kommt dann durch Spalten und durchlässiges Gestein,
z. B. Kalkstein, immer tiefer; es sammelt sich schließlich auf einer undurch-
lässigen Schicht und fließt nach der abschüssigen Seite weiter. Wo diese
Gesteinsschicht zutage tritt, sprudelt das Wasser als Quelle hervor. Das
ist meistens an den Bergen der Fall. Die meisten Quellen liegen daher
am Fuße der Berge.
Das Elsetal.
Flußgabelung. Wenn der Regen auf das Dach eines Hauses fällt,
so wird er gezwungen, nach zwei Seiten abzufließen. Die Dachfirst scheidet
die Wassertropfen voneinander. So trennen auch Bergzüge, wie der
Teutoburger Wald> die Gewässer, sie bilden eine Wasserscheide. Manch-
mal fehlt eine solche trennende Höhe. Die Gegend ist so eben, daß das
Wasser fast fließen kann, wohin es gerade will. Eine solche Ebene erreicht
die Hase in der Nähe des alten Dorfes Gesmold. In raschem Laufe ist sie
von der 160 m hoch gelegenen Quelle nach 10 Km auf 80 m herabgestiegen
und hat etwa 2—3 m Breite erreicht. Da werden ihre Gewässer uneins.
Ein Drittel wendet sich nach Osten, nimmt den Uhlenbach auf und heißt
Else, während der Rest als Hase nach Norden weiterfließt. Eine solche
Flußteilung nennt man Flußgabelung (Bifurkation). Sie kömmt selten
aus der Erde vor.
Neben dem am Fuße des Beutling (220 m) gelegenen Welling-
holzhausen ist Gesmold ein häufig besuchter Ort. Das nahe gelegene
uralte Gut gehört den Herren von Hammerstein, mit denen unsere Stadt
in alten Zeiten manchen Streit ausgefochten hat.
Melle und seine Berge.
Eine dreiviertelstündige Fahrt auf der Bahn Osnabrück—löhne bringt
uns nach der Stadt Melle. Am Bahnhofe liegt eine Fabrik neben der
anderen. Da werden Maschinen, Möbel, Fleischwaren, Wichse, Kunst-
dünger und andere Dinge hergestellt. Meller Streichhölzer sind uns allen
wohlbekannt. Auch das Solbad muß genannt werden. Melle hat etwa
4000 Einwohner. Das Wappen der Stadt ist ein Rad mit vier Speichen O.
Die hügelige Umgebung hat fruchtbaren Boden, sie ist daher dicht be-
wohnt. Stolze, saubere Bauernhäuser und freundliche Dörfer (Neuen-
kirchen, Riemsloh) zeigen, daß Armut hier nicht zuhause ist. Auch die
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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51 —
sind die Kreidegruben sehenswert, in denen schwarze Kreide gefunden wird.
Auch aus der Gegend von Wallenhorst kommen kleine Wässerchen zur
Nette. Die alte Kirche von Wallenhorst ist eine der ältesten unserer
Heimat. Ihr Turm trägt eine Henne (statt des Hahnes), die, wie die Sage
erzählt, sämtliche Kirchturmhähne der Umgegend ausgebrütet haben soll.
An der Nette liegt das Dörfchen Rulle. Dort war früher ein Nonnen-
kloster. Fromme Leute wallfahrten dahin, um dort an einem wunder-
4'
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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schädigung verlangten, baute man Klärteiche, in denen das Wasser sich
reinigen sollte, bevor es in die Hase floß. Die Wassermassen wurden aber
immer größer, daher mußte man schließlich den Betrieb einstellen und das
Bergwerk verlassen.
Wie die Steinkohle in die Erde hineingekommen ist, das hat keines
Menschen Auge gesehen. Es ist gewiß schon sehr lange her. Man oermutet,
daß dort, wo heute der Piesberg steht, einst ein gewaltiges Moor mit riesi-
gen Wäldern gewesen ist, welches dann durch Wasserfluten mit Sand und
Schlamm zugedeckt wurde. Man findet nämlich in der Kohle Abdrücke und
Reste von allerlei Pflanzen. (Museum.)
Woher unsere Pflastersteine kommen. Schon von weitem er-
kennt man am Südabhange die stufenartig übereinanderliegenden Stein-
brüche. Da wird der harte Kohlesandstein gebrochen. Maschinen treiben
Bohrlöcher in die Felswände, die mit Schießbaumwolle gefüllt werden.
Bei der Entzündung brechen dann unter gewaltigem Getöse die harten
Felsen in Trümmer zusammen. Arbeiter eilen herbei und füllen die Wagen,
die dann an einem Drahtseil den Bremsberg hinunterrollen zur Halle,
wo Steinhauer die viereckigen Pflastersteine herstellen, welche die meisten
Straßen unserer Stadt bedecken. Die kleineren Gesteinstrümmer werden
gemahlen, mit Zement vermengt und zu einem Kunstsandstein, Durilit,
gepreßt. Aus Durilit macht man Rohre, Stufen, Fensterbänke, Kanten-
steine u. a. m. Das Gebäude der Handelskammer in Osnabrück ist aus
Durilit gebaut.
Pflastersteine und Durilit werden weit verschickt, sogar bis ans Meer.
Bald wird man auf dem Kanal billiger und besser verladen und ver-
senden können. Am Piesberge werden über 2000 Arbeiter beschäftigt -
viele sind aus Italien und anderen fremden Ländern.
Aufgaben: 1. Miß auf der Landkarte a) die Entfernung vom Penterknapp
bis zum Huntetal, b) von Osnabrück nach Essen, e) von der Huntequelle bis zum
Dümmer! 2. Welche Berge im Wiehengebirge und den daneben liegenden Höhen
sind genannt worden? 3. Berechne nach dem Fahrplan Fahrzeiten und Fahrpreise
nach den einzelnen Stationen der Bahn Osnabrück-Bohmte! 4. Zeichne die Haupt-
züge des Wiehengebirges, die Bäche und Flüsse desselben!
Regierungsbezirk Osnabrück.
Der Zweigkanal.
Aufgabe: Beobachte das Leben im Hafen, wie ein Schiff durchgeschleust wird k
Osnabrück ist neuerdings eine Hafenstadt geworden. Zwischen Ger-
trudenberg und Westerberg ist in den letzten Iahren ein Hafen gebaut, der
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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B. Aus der physikalischen Geographie.
1. Aufgabe -er physischen Er-Kun-e.
Die physische Geographie ist durch zwei der größten deut-
schen Forscher, welche die Wechselwirkung der Naturverhältnisse
und ihren bedingenden Einfluß auf die Formen der Organismen,
wie auf die Kulturgeschichte der Lander mit Scharfsinn und
überzeugender Klarheit nachgewiesen haben, zu einer neuen groß-
artigen Wissenschaft erhoben worden. A. v. Humboldt und
C. Ritter haben uns von vielen naturwidrigen Ansichten der
altern französischen Geographen befreit, und wenn solche auch
noch theilweise in unsere neuern geographischen Lehrbücher her-
einspuken, so räumen sie doch mehr und mehr der natürlichen
Anschauung das Feld. Jene grundfalsche Lehre eines Buache
und Büffon, welche die Gebirge als das Gezimmer, das
Knochengerüst unsers Planeten, gleichsam als das Gerippe des
großen Erdkörpers betrachteten, auf welches gestützt erst die
übrigen Theile des Erdkörpers ihre Ausbildung erlangt hätten
— die Theorie eines Central - Gebirgsknotens von Asien und
der ihm mehr oder weniger untergeordneten Gebirgsknoten der
übrigen Welttheile — sie wurde wissenschaftlich überwunden, als
jene berühmten deutschen Forscher, geleitet durch die Lehren der
Geognosie über die Zusammensetzung und Entstehung der Ge-
birge, den geognostischen vom innern Bau des Gebirges herge-
leiteten Begriff auf den rein geographischen übertrugen. Die
Geologie lehrt bekanntlich, daß die Gebirge Theile der Erdrinde
sind, welche durch Kräfte, die aus dem Innern wirkten, gehoben
wurden. Sie zeigt auch, daß die verschiedenen Gebirge nicht
gleichzeitig, sondern zu verschiedenen Zeiten nach langen Zwischen-
räumen entstanden sind. Aus den Lagerungsverhältnifsen das
relative Alter der verschiedenen Gebirge bestimmend, unterscheidet
die Geologie verschiedene Hauptepochen der Erhebung, welche sie
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
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72
Linien regelmäßig an einander gereihter Steinmassen gibt. Die
Moränen enthalten häufig Blöcke von Gesteinen, welche nur an
dem obern Theile des Gletschers, manchmal meilenweit vom un-
tern Ende entfernt, anstehen, und aus allen Umständen ergibt
sich, daß nur der Gletscher es gewesen sein kann, der sie an ihre
jetzige Stelle getragen hat. Das oben nur kurz angedeutete Ent-
stehen der Moränen ist nämlich einfach folgendes: Abwechselung
von Frost und Wärme, Lawinenfälle, Reibung des Gletschers
gegen die Ufer und manche andere Umstände verursachen an
den steilen Thalgehängen und Felswänden, zwischen denen die
Gletscher sich ausdehnen, Zerbröckelung der Felswände und das
Herabstürzen von Schutt, Gerölle und mächtigen Steinblöcken.
Nimmt man nun an, daß der obere Theil eines Gletschers sich
unter einer solchen zerbröckelnden Felswand hinzieht, so werden
zwar die im Laufe der Zeit sich ablösenden und auf den Glet-
scher niederfallenden Schutt- und Steinmassen niehr oder weniger
an derselben Stelle auf den Gletscherrand niederstürzen, da aber
der Gletscher inzwischen weiter thalwärts vorrückt, so führt er
zugleich die herabgefallenen Schuttmassen mit sich, es kommen
immer neue Stellen des Gletschers unter die Orte der Ufer-
wände, wo Schuttmassen von diesen Thalgehängen herabfallen,
die nachfolgenden kommen hinter die ersten zu liegen, und so
entsteht durch ein gleichmäßig andauerndes Niederrollen von Erde
und Steinen auf der Oberfläche des Gletscherrandes, statt ein-
zelner Schutthaufen, eine regelmäßig stch fortziehende Linie solcher
Felsenbruchstücke, ein langer Seitenwall, die bereits genannten
Seitenmoränen, die zwischen dem freien Gletscher und den Ufer-
wänden des Thals mächtige Schuttwälle bilden, auf zwei zu-
sammenstoßenden Gletscherründern sich zu Mittelmorünen aufhäufen
und durch die stete Fortbewegung der sie tragenden Eismasse
nach und nach an das untere Gletscherende gelangen, wo sie
beim Aufthauen des Eises Herabstürzen und in Verbindung mit
dem Gerölle, welches der Gletscherfuß vor sich herstößt, die End-,
Stirn- und Frontmoräne bilden. Die letztere wächst, wenn der
Endpunkt des Gletschers lange Zeit auf derselben Stelle statio-
när bleibt, zu Ungeheuern Block- und Steindämmen an und
bietet ungefähr den Anblick eines Walplatzes von Giganten,
die in wildem Kampfe tausend Centner schwere Felsblöcke und
Würfel gegen einander schleuderten.
Eigenthümlich ist auch die Einwirkung, welche die Bewe-
gung des Gletschers auf die Felsen ausübt, an denen und über
die er sich fortschiebt. Die riesenhafte Eismasse ebnet und rundet
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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73
bei ihrer Jahrhunderte lang fortgesetzten Reibung die Rauhigkeiten
der Felsenunterlage, über welche sie sich fortbewegt, oder des
sogenannten Gletscherbettes, sowie der Seitenwände des sie
einschließenden Thales, wo dieser Einfluß sich in vielleicht noch
höherm Grade bemerklich macht. Die feinen Sandkörnchen und
kleinen Steine, die sich an der Unterfläche des Gletschers befin-
den, und mit denen er namentlich am Rande überdeckt ist,
scheuern unablässig an dem festen Felsen der Unterlage und an
den Felsenwänden, an welchen sie beim Dorrücken sich vorüber-
drängen. Auch die an dieser Bewegung theilnehmenden Stein-
blöcke der Seitenmoränen helfen die etwa vorspringenden Ecken
der Felsenwände abstoßen. Auf diese Weise entstehen sowohl an
der felsigen Unterlage, als an dem Felsenufer des Gletschers
glatte, fast polierte Schliffflächen, Gl et sch er schliffe, am Ufer
auch abgeriebene Rund Höcker. Wenn der Gletscher alsdann
über diese bereits glatt geschliffenen Flächen noch ferner scharfe
und harte Steinsplitter hinschiebt, so entstehen natürlich in der
Richtung, welche der Gletscher bei seiner Bewegung thalabwärts
einhält, feingeriffene Linien und Streifungen. Am deutlichsten
zeigen sich diese Erscheinungen, welche jeder Gletscher mehr oder
weniger darbietet, an solchen Stellen, von welchen die Eismasse
sich etwas zurückgezogen und dadurch einen Theil der Grund-
fläche, über welche, und der Seitenwände, an denen sie sich hin-
bewegte, wieder bloßgelegt hat. Mit Ueberraschung findet man
ähnliche Glättungen und Streifungen noch an sehr vielen andern
Punkten der Alpenthäler, selbst in großer Entfernung von den
gegenwärtigen Gletschern, und man glaubt sich zu dem Schluffe
berechtigt, daß diese Felsschliffe überall Wirkungen früherer Glet-
scher seien, welche bei ihrer Ausdehnung bis an das vordere
Ende der Alpenthäler die Felsen in größerer Entfernung und
bis zu bedeutender Höbe der Thalsohle stellenweise poliert und
zugleich aus den innern Theilen der Alpen die großen Blöcke
kryftallinischer Schiefer mit sich geführt haben, die wir gegen-
wärtig als erratische Blöcke oder Findlinge allenthalben,
selbst im norddeutschen Flachlande, zerstreut finden. Nachdem be-
reits Venez und Charpentier die Findlingsblöcke mit den
Gletschern in Verbindung gebracht hatten, bildete Agassiz dar-
aus eine förmliche Theorie. Es gab nach ihm eine Eiszeit der
Erde, während welcher aus irgend einer unbekannten Ursache
die nördliche Erde von einer mehrere tausend Fuß dicken Eis-
schicht umhüllt wurde. Das Eis habe sich dann, als später wie-
der Wärme eintrat, in Gletscher verwandelt, die nach den in-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
36
stabe am Iorullo in Mexiko, der 1759 am Geburtstage des
Monte nuovo 1500 Fuß hoch mitten aus einer Ebene stieg,
die ihrerseits auf einem Flächenraum von 4 Quadratmeilen am
Rande um 12, gegen die Mitte um 160 Meter gehoben wurde.
Solche Ereignisse können natürlich auch im Meere stattfinden,
aus dessen Tiefe dann eine Erhöhung zum Vorschein kommt, die
möglicherweise bis zur Oberfläche reichen kann und eine neue
Insel bildet. Die so entstandenen Inseln bleiben aber nicht alle-
mal stehen, denn man steht leicht ein, daß, wenn dieser unter-
meerische Berg wie der Monte nuovo nur aus Schlacken und
Asche besteht, nach dem Aufhören der Eruption die Wogen des
Meeres ihn bald wegräumen würden, während der auf dem
Lande aufgeschüttete stehen bleibt. Hat stch der Boden des Mee-
res gehoben, so kann er wie eine Blase wieder zusammensinken,
wenn die ihn auftreibenden Gase sich entfernt haben, und auch
in diesem Falle verschwindet die Insel; drängen sich aber festere
Stoffe unten ein, die nicht mehr herausgeworfen werden, so
bleibt sie stehen.
Im ägäischen Meere bildet die Insel Santorin (im Alter-
thume Thera) mit der kleineren Insel Aspronisi, der durch ein
Erdbeben 233 v. Ehr. von ihr getrennten Therasia und den
Kaimenis eine merkwürdige Gruppe. Santorin hat die Gestalt
eines Halbmondes, Aspronisi und Therasia liegen in der Rich-
tung seiner Krümmung. Alle drei schließen im Innern einen
ovalen Raum ein, gegen den sie mit steilen, fast senkrechten Ab-
stürzen endigen und in diesem Raume erhebt sich von Zeit zu
Zeit bald mit, bald ohne Erdbeben und Aschenauswcrfen ein
Inselchen (Kaimeni, d. i. die Verbrannten). Im Jahre 196
v. Ehr. entstand in dem früher inselfreien Raume ohne sonstige
bedeutende Phänomene eine kleine Insel Paläo- (Alt-) Kaimeni;
im Jahre 19 v. Ehr. kam eine neue Insel, die sich wahrschein-
lich in der Folge mit der ersteren vereinigte. Die Insel vergrö
ßerte sich in den Jahren 726 und 1427 n. Ehr., aber 1573
erhielt sie eine Gefährtin Mikro- (Klein-) Kaimeni und zwischen
1707 und 1709 erschien Neo- (Neu-) Kaimeni, an deren Bil-
dung sich die eines Vulcans knüpfte, der mehrere Jahre tobte.
Ebenfalls im griechischen Archipelagus in der Nähe der Insel
St. Erini war 726 nach Ehr. ein Ausbruch im Meere, der den
Boden hob, die gehobene Masse wurde 1427 und 1650 durch
Erdbeben vergrößert, und im Jahre 1707 erhob sich bei erneuer-
tem Anwachsen eine kleine Insel über das Meer. Neben der
Azoreninsel St. Miguel ist ein bereits mehrmaliges Entstehen
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