14
Hügel und Berge unterscheidet man: Fuß, Abhang und Gipfel. Die
Vertiefungen zwischen Hügeln und Bergen werden Täler genannt. Es
sind teils Haupttäler, teils Neben- und Seitentäler. Wenn Täler
mit deu sie einschließenden Bergen in gleicher Richtung laufen, nennt man
sie Längentäler; wenn sie eine Bergkette durchbrechen, Quertäler.
Der Inn bildet in Tirol zunächst ein Längental, beim Übertritte nach
Bayern ein Quertal; das Salzachtal ist ein Nebental, das Saalachtal ein
Seitental des Inns.
Viele zusammenhängende Berge bilden ein Gebirg; eine zusammen-
hängende Reihe von Bergen heißt Ge birgsk ette, die über alle Berge führende
oberste Linie der Kamm. Derselbe besteht aus eiuer Folge von Erhebungen
oder Gipfeln und aus Einsenkungen oder Sätteln. Letztere werden als
Pässe benutzt. —*)
Nach ihrem Bane zerfallen die Gebirge in Ketten- oder Glieder-
gebirge und in Massengebirge. Erstere scheiden sich durch häufige und
starke Einschnitte in viele Teile; letztere bestehen aus eiuer hochlandartigen
Masse, welche wenig in einzelne Berge gegliedert ist. (Alpen — Skandinav.
Gebirge.)
Die Hochgebirge erheben sich über 2500 m (die Schneegrenze in
den Alpen); die Mittelgebirge erreichen die Schneegrenze nicht.**
Tätige Vulkane sind kegelförmige Berge, bei denen aus trichterförmige»
Öffnungen am Gipfel (Kratern) Feuersäulen, Rauch, glühende Steine, Asche
und Lava gewaltsam Heransgetrieben werden (Vesuv). Berge vou der Gestalt
der Vulkane und mit vulkanischen Steinen in ihrer Umgebung sind erloschene
Vulkane. Solche gibt es in der Eisel. — Erdbeben sind Erschütterungen
größerer oder kleinerer Teile des Erdbodens. —
3. Teile des Festlandes, welche nur uach drei Seiteu hin von dem Meere
umschlossen sind, nennt man Halbinseln; sind solche Landesteile kurz und
schmal, so werden sie Landzungen genannt. Afrika hängt dnrch einen
schmalen Strich Landes mit Asien zusammen. Ein solcher Landstreifen, der
zwei größere Länder verbindet und zwei Meere trennt, heißt Landenge.
Das Meeresufer führt auch die Namen: Strand, Küste oder Gestade.
Man unterscheidet Flachküsten, welche sehr niedrig sind und sich
gegen deu Meeresspiegel kaum merklich abdachen, wie dies bei den Küsten
der Nord- und Ostsee der Fall ist, und Steilküsten, welche höhere Ränder
bilden und steil zum Meere abfallen. Solche Küsten finden sich dort, wo
Hochländer oder Gebirge dicht au das Meer herautreteu. Die Steilküsten
bilden häufig Klippen, d.i. Felsen, die inselartig aus dem Wasser hervor-
ragen oder auch oft vom Wasser bedeckt sind. Solche sind an der westlichen
Küste Skandinaviens häufig. Eiue in das Meer hineinragende Erhebung
heißt Vor gebirg oder Kap.
') Suche (auf der Karte) Alpenpässe I
**) Suche (auf der Karte) Hoch- und Mittelgebirge Deutschlands!
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Extrahierte Ortsnamen: Bayern Massengebirge Afrika Skandinaviens Deutschlands
28
Schweinsurt, Würzburg, Gemünden und Aschaffenbnrg und mündet bei Mainz
in den Rhein.
Während dieses Laufes macht der Main sieben große Ausbiegungen,
nämlich vier nördliche und drei südliche, darunter ein Dreieck und ein Viereck.
Suche die Städte an den Anfangs- und Endpunkten dieser Ausbiegungen I
Nebenflüsse des Maiues siud:
a) rechts: Rodach, Jtz und Fränkische Saale;
b) links: Regnitz und Tauber.
Die Rodach entsteht auf dem Frankenwalde, nimmt die Krön ach und
Haslach auf und mündet bei Lichtenfels.
Die Jtz kommt aus dem Thüringerwalde; sie mündet bei Bamberg.
Die Fränkische Saale entquillt dem Grabfelde und mündet bei
Gemünden.
Die Regnitz entsteht aus dem Zusammenflüsse der Rednitz und Pegnitz
bei Fürth. Sie nimmt auf die Wiesent, Aisch, Aurach und Ebrach;
unterhalb der Stadt Bamberg mündet sie.
Die Rednitz hat die Schwäbische und die Fränkische Rezat zu Quell-
flüssen.
Die Tauber entspringt auf der Frankenhöhe und mündet bei Wertheim.
3. Klima, Naturerzeugnisse und Erwerbsverhältnisse.
Im Fichtelgebirg, im Fraukeuwald, auf der Rhön und im
Spessart ist das Klima rauh; etwas besser ist es auf dem Jura, im
Steigerwald und auf der Fraukenhöhe. Die Täler haben ein um so milderes
Klima, je tiefer und geschützter sie liegen. Die Gebirge sind regen-
und schneereicher als die tieferen Täler.
Es gibt beträchtlich viel Wald, namentlich im Spessart und Steiger-
wal'd. Die Täler haben guten Acker- und Wiesboden. Man baut
allenthalben Getreide. Viel Obst und Wein liefert das Maintal,
am besten um Würzburg. Im unteren Regnitztale blüht der Gemüse-
und Obstbau. Im Altmühl-,Aisch-,Pegnitz, und Rezattale gedeiht
vorzüglicher Hopfen, der beste um Spalt. Tabak liefern Rednitz-
und Pegnitztal. Rinderzucht und Teichfischerei sind allenthalben
lohnend.
Viele Bewohner gewinnen durch Arbeit in den Steinbrüchen
ihr Brot. Spessart, Steigerwald, Rhön, Haßberge und Fichtel-
gebirge liefern Steine für Bauten und Straßen. Aus dem Spessart
kommt Sandstein, aus der Rhön Basalt, aus dem Fraukeuwald Schiefer,
aus dem Fichtelgebirge Granit. Der Jura und die Fränkische Platte
im Maindreieck liefern vorzügliche Kalksteine. Bei Solnhofen gewinnt man
die weltberühmten Lithographiesteine. Porzellanerde gräbt man im
Fichtelgebirge, feuerfeste Tonerde am westlichen Spessart bei Kliugenberg.
Am Fuße der Rhön sind die berühmten Bäder: Kissingen und
Brückenau, im Fichtelgebirg ist Wuusiedel, im Frankenwalde
Sieben. — In Bamberg und Bayreuth bilden Spinnerei und Weberei
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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49
streuter Mensch, eine zerstörte Burg, ein zerrissenes
Kleid, ein zersprungenes Glas.
51.
ent
ehren, entehren, Entehrung; wässern, entwässern,
Entwässerung; entdecken, Entdeckung.
Ein entdeckter Betrug, ein entssohener Vogel, einend
färbtes Kleid.
52.
miß
brauchen, mißbrauchen. Mißbrauch; Muth, Miß-
muth, mißmuthig; Gunst, Mißgunst, mißgünstig.
Ein mißhandelter Diener, ein mißbrauchtes Vertrauen,
ein mißlungener Versuch.
53.
un
Geduld, Ungeduld, ungeduldig; Dank, Undank,
undankbar; bescheiden, unbescheiden, Unbescheidenheit.
Ein unachtsamer Schüler, ein ungeduldiger Kranker,
ein untadelhaftes Betragen, die undankbaren Menschen.
54.
ur
Quell, Urquell; Gebirg, Urgebirg; Ursache, ur-
sächlich; Ursprung, ursprünglich.
55. '
erz
Vater, Erzvater; Bischof, Erzbischof, erzbischöflich,
Erzbisthum; Herzog, Erzherzog, Erzherzogthum.
Fortgesetzte Uebung im Satzlesen.
56.
Das Wasser gefriert von der Kälte. Das Eis schmilzt
von der Wärme. Manches Schulkind kann wegen sei-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
6
I. Geographie.
Inseln. Inseln sind aber Teile vom festen Lande, die ringsum mit
Wasser umgeben sind. Hängt ein Landstück nur auf einer Seite mit dem
Festlande zusammen, während es sonst von Wasser umspült ist, so heisst
es eine Halbinsel. Eine Meeresgegend mit vielen Inseln heisst Archi-
pelagus oder Inselmeer.
§. 24. Die Erde enthält fünf Erdteile; sie heissen: Europa,
Asien, Afrika, Amerika und Australien. Die drei ersten nennt
man die alte Welt, weil sie schon im Altertume bekannt waren; die
zwei letzten aber, welche erst später entdeckt wurden, die neue Welt.
§. 25. Grosse Landstrecken, welche in allen ihren Teilen nur wenig
höher als die Oberfläche des Meeres liegen, heissen Ni ed eru ngen oder
Tiefländer; zusammenhängende Ländermassen, welche sich bedeutend
über den Meeresspiegel und die Tiefländer erheben, nennt man Hoch-
länder. Unbedeutende Erhebungen des Bodens über die nächste Um-
gebung heissen Hügel, bedeutende aber Berge; viele zusammen-
hängende Berge nennt man Gebirge; Gebirgsarme, welche sich ins
Meer erstrecken, Vorgebirge oder Kaps; Berge, welche von Zeit zu
Zeit dampfen, Feuer und geschmolzene glühende Massen auswerfen,
Feuerspeier oder Vulkane. Die Vertiefungen zwischen den Bergen
nennt man Thäler, und wenn diese sehr eng sind, so heissen sie
Schluchten.
§. 26. In Hinsicht auf das Alter teilt man die Massen des
Landes in Urgebirge, U b ergangsge b irge, Flözgebirge und
aufgeschwemmtes Land.— Die Urgebirge bilden den Kern, und
daher die innersten und höchstsn Teile grosser Gebirge. Sie bestehen
grösstenteils aus Granit, Porphyr, Thonschiefer, Serpentin oder Urkalk.
Aus den Gebirgen werden die meisten Erze gewonnen.
§. 27. Die Ubergangsgebirge gleichen noch sehr den Urge-
birgen, haben aber doch schon vieles mit den Flözgebirgen gemein.
Sie bestehen vorzüglich aus der Grauwacke und dem Grauwackenschiefer,
der wie Thonschiefer aussieht, sowie aus dem Ubergangskalk, der
meist dunkelfarbig ist, oder bunt gefleckt und gezeichnet. Er ist unter
dem Namen Marmor bekannt. In den Ubergangsgebirgen finden sich
Metalle und ausserdem Versteinerungen und Abdrücke von Pflanzen und
Tieren, was darauf Schliessen lässt, dass es zur Zeit der Entstehung
dieser Gebirge schon Pflanzen und Tiere auf der Erde gegeben hat.
§. 28. Die Flözgebirge sind späteren Ursprungs. Man nennt
sie so, weil sie jedenfalls durch das Wasser angesetzt oder angeflöfst
worden sind. Sie bestehen besonders aus Flözsandstein, der aus einer Menge
kleiner Kieselkörner fest zusammengewachsen ist und sich öfters von
selber im grossen und kleinen in viereckige Quadern spaltet, aus Flöz-
kalkstein, der nicht selten kleinere oder grössere Höhlungen einschliefst,
oder aus Gips, aus Steinsalz- und Steinkohlenlagern. Die Flözgebirge
sind sehr reich an Muscheln und Versteinerungen.
§. 29. Das aufg es c h w e m m t e Land bildet sich noch alle Jahre, und
zwar wenn die Flüsse austreten und Sand und Schlamm ansetzen. Es ent-
hält Kies-, Sand-, Thon- oder Kalkboden und nimmt meist die niedrigsten
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Amerika Australien Steinsalz-
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Iii. Waturkunde.
Naturgeschichte.
§. 1. Man hat die Naturkörper in drei große Abteilungen oder
Reiche gebracht. Diese sind das Mineral-, Pflanzen- und Tier-
reich.
Die Mineralien zeigen kein Leben, nehmen keine Nahrung zu sich
und wachsen nicht von innen heraus. Die Pflanzen haben zwar Leben,
wachsen und nehmen durch die Wurzeln und Blätter flüssige oder luft-
förmige Nahrung zu sich, können sich aber nicht von der Stelle bewegen.
Das Tier lebt, nimmt durch eine Mundöffuung feste und flüssige
Nahrung zu sich und kann sich willkürlich bewegen. Es hat außerdem
meist besondere Werkzeuge der Atmung und Empfindung.
Das Mineralreich.
§. 2. Um die Mineralien erforschen und unterscheiden zu können,
werden sie nach ihrem Aussehen (Farbe, Gestalt. Glanz, Beschaffenheit
der Bruchflächen), nach ihrem Gewichte, nach ihrem Verhalten gegen
das Licht, nach ihrer Härte, nach ihrem Geschmack, sowie nach ihrem
Verhalten imwasser, imfener oderin scharfen Flüssigkeiten
geprüft. Hienach werden die Mineralien zunächst in vier Klassen einge-
teilt, nämlich in Erden und Steine, in Salze, in brennbare Mi-
neralien und in Metalle.
Erden und Steine.
§. 3. Die Kieselerde wird im Wasser nicht weich, wie die Thon-
erde. Sie fühlt sich rauh und scharf an und knirscht zwischen den Zähnen.
In reinem Zustande ist die Kieselerde ein vorherrschend weißes, bisweilen
glashelles durchsichtiges Mineral. Die aus Kieselerde bestehenden Steine
haben meist eine bedenkende Härte. — Der gemeine Kieselstein findet
sich in größeren oder kleineren, mehr oder weniger rundlichen Stücken häufig
im Sande der Bäche und Flüsse oder eingeschlossen in anderen Steinen.
Seine runde Gestalt hat er dadurch erhallen, daß beim Herab- oder Fort-
rollen seine Kanten und Ecken abgeschliffen wurden. Der Quarz
kommt mit anderen Steinen vermengt vor (Granit), tritt aber auch für
sich allein auf. Er ist meist weiß, an den Kanten durchscheinend und
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
102
Iii. Naturkunde.
Das eigentümlich rote Kupfer wird zu Münzen, Kesseln, Pfannen
u. dgl. verarbeitet. Beim Gebrauche kupferner Kochgeschirre ist große Vor-
sicht notwendig. Es erzeugt sich an ihnen nämlich Rost, welcher Grün-
span genannt wird und ein tödliches Gift ist. Deshalb werden die kupfernen
Gefäße inwendig mit Zinn überzogen oder verzinnt. Wenn man aber die
Verzinnung nicht von Zeit zu Zeit erneuern läßt, so kann sie sich stellen-
weise abnützen, und das ist genug, um mit Speisen, die in solchen Gefäßen
bereitet werden, eine ganze Familie zu vergiften. — Das Zinn und
Blei verarbeitet der Zinngießer zu verschiedenen Gerätschaften. Beide
Metalle geben brauchbare Farben. Aus dem Zinn bereitet man auch ganz
dünn geschlagene Platten, welche man Stanniol nennt. — Das Wis-
mut ist ziunweiß, schmilzt sehr leicht und wird vorzüglich zum Verzinnen
und Löten gebraucht. — Das Spießglanzmetall (Antimon) sieht
bleigrau aus. In den Apotheken bereitet man aus demselben den Brech-
weinstein. — Das Zink hat den Vorzug, daß es sich an der Luft nur
wenig verändert. Es dient daher zum Verzinken von Eisenblech. Auch brau-
chen die Zinngießer das Zink, um das Zinn damit härter und klingender
zu machen.— Das giftige Arsenikm etall gibt auf Kohlen einen Knob-
lauchgeruch. Man benützt den Arsenik zur Vergiftung schädlicher Tiere und
zur Bereitung von Farben. — Ein mit Schwefel verbundenes Metall ist
das Nickelerz, woraus man das Nickel herstellt, das zu den Nickel-
münzen verwendet wird. — Aus Vermischung mehrerer Metalle entstehen
Legierungen; aus Kupfer und Zink: Messing; aus Kupfer und Zinn:
die Glockenspeise oder das Kanonenmetall (Bronze) und aus
Kupfer, Zink und Nickel: Neusilber.
§. 12. Unsere Gebirge, wie überhaupt die ganze Erde sind meistens
aus festen mineralischen Massen zusammengesetzt. Fclsmassen, die aus
einer einzigen Mineralart bestehen, nennt man einfache Gesteine. Der
Kalkstein, der Marmor, die Kreide, das Steinsalz bilden oft für sich allein
die Hauptmasse ganzer Gebirge. Felsmassen, die aus mehreren Mineralien
zusammengesetzt sind, heißen gemengte Gesteine. Beim Granit sind
z. B. drei Mineralarten die man selbst mit bloßen Augen deutlich unter-
scheiden kann, nämlich Quarz, Feldspat und Glimmer, unter einander ge-
mengt. Auch der Sandstein und die Nagelfluh, dann der Gneis,
ein dem Granit verwandtes Gestein, weiter der Porphyr, der Basalt
und der Melaphyr, die man an verschiedenen Orten Deutschlands sehr
häufig findet und zum Pflastern und Decken der Straßen benützt, sind ge-
mengte Felsarten.
Das Pflanzenreich.
§. 13. Die Pflanzen werden eingeteilt: 1)inbäume (ein starker,
holziger Stamm). 2) in Gesträuche und Stauden (mehrere holzige
Stämme), 3) in Kräuter (saftige Stengel), 4) in Gräser (hohle oder
mit einem schwammigen Marke angefüllte Halme mit Knoten und schmalen,
stiellosen Blättern), und 5) Pflanzen mit verborgenen oder gänzlich
fehlenden Blüten.
2 vorgeschichtliche Zeit.
b) Die La Gene'kultur, so genannt nach dem (Drte £a Gene am Heuenburger See, seit 500 v. Chr. Sie wurde besonders durch die Ketten verbreitet, die auch im ganzen heutigen Bayern saßen, wo sie sich zwischen einer älteren Bevölkerungsschicht niedergelassen hatten. Das Eisen ist das
mit
Brand-Grabhügel der Jüngeren Bronzezeit Steinkern und Urnen in Steinkisten. Die Urnen enthalten die Aschen der Goten.
Ziachhügelgrab aus der vorrömischen älteren (Eisenzeit mit der Urne unter dem Niveau des gewachsenen Bobens, diese mit Steinen umgeben und mit einem flachen
Stein bedeckt, vrandgräber. Nach Sopljus Müller.
älteste norbifche Gestalt aus der Griechisch-italische Gestalt aus der (Eisenzeit,
Bronieteit aus einem Stuck bestehend, indem der Bügel durch eine
' febernbe Spirale in die Nabel übergeht, unserer Sicherheits-
nabel der Gegenwart entsprechend.
Vugelnadeln (Gewandhasten, Fibeln.) Nach Sophus Müller.
hauptsächlich verwendete Metall. Die Schmucksachen sind reich verziert. Die Tongeschirre werden bereits auf der Töpferscheibe hergestellt. Der Städtebau beginnt. In diesen keltischen Städten setzen sich später die Hörner fest, wie in Gampodunum (Kempten), Bojodurum (Beiderbach bei Passau).
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Berge und Thäler. 21
Sand- und Kalksteine, haben sich gebildet, indem Meer-oder Süßwasser
verschwand und die in ihm enthaltenen Sinkstoffe (f. S. 16) zurückließ.
In Fig. 15 sehen wir das Bild eines Schichtgebirges mit einge-
lagerten vulkanischen Gängen vor uns; bei A, B, C streichen, wie
die Bergleute sagen, die Schichten zu tage aus. In ebendiesem
Sinne kann man von einer Streichungsrichtung der Kettengebirge
und von deren Ausstreichen gegen das Flachland hin sprechen.»
Sshä Vulkanische and Plutonische Gäage
Ug, 15,
Der Höhe nach teilt man die Erhebungen der Erde in Hügel- Schnee
land, Mittel- und Hochgebirge. Letzteres ragt häufig so hoch empor, Mnd ei§"
daß der dort oben fallende Regen zu Schnee erstarrt. Die Region
des ewigen Schnees wird von den tiefer liegenden Gebirgsteilen
durch die Schneegrenze oder Schneelinie geschieden. Doch gelangt
fortwährend auch Hochgebirgsschnee tiefer hinab, teils in jähem Sturze
als Lawine, teils als ein Eisstrom von langsamer Fortbewegung,
d.h. als Gletscher oder Ferner.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Grenzen — Nordbayern.. 47
Walchen beginnt, welche aus dem tirolischen Achensee in die Isar
fließt. Der starr emporgerichtete Hauptkamm dieses schroffen Kalk-
gebirges besitzt in seinen Gipfeln eine durchschnittliche Höhe von
2400 ili (seine höchste Erhebung fast 2550 m). Jenseit des freundlichen
Jsarthales bei Mittenwald folgt dann das noch höhere und zum teil
nahezu ebenso schroff und großartig emporstarrende Wetterstein-
gebirge^). Im 0 hat es als höchsten Gipfel die Wetterstein-
spitze; sein w Ende bildet die Masse des höchsten Berges von
Bayern, die Zugspitze, fast 3000 m hoch. Von ihrem obersten
Rande geht es jäh herab an dem abflußlosen Eibsee vorüber zur
schmalen Flußfurche der Loisach.
w von der Loisach verläuft dann die Grenze über verschiedene
Erhebungen und kleine Thäler des Ampergebirges zum westlichen
Lechknie bei Füssen. Das Lechthal ist an dieser Stelle eingeengt,
noch 790 m hoch gelegen. Zur linken beginnen die Algäuer Alpen, Algäuer
deren Berge weniger schroffe Formen haben, als die Grenzrücken sut,m"
der Bayerischen Alpen. Mitten zwischen Lech und Jller macht die
Landesgrenze wiederum eine starke Ausbiegung, so daß die Jller
bis zum Beginne ihrer Quellbäche -zu Bayern gehört. Dadurch
kommen wir nicht nur über den Hochvogel (2590 m), sondern auch
über die Mädele-Gabel (2650 m), von welcher der ö Quellbach
der Jller enteilt. Dann geht es nach N und nach W zu der
Bucht des 540 qkm großen Bodeusee. In dem großen und
wichtigen Bodenseebecken, an welchem 4 Staaten Anteil haben,
kommt man bis zu 390 m hernieder.
d. Die Westgrenze Südbayerns ist vom See aus zuerst a. West-
mehr ö gezogeu, bewegt sich über die Vorberge der Algäuer Alpen
auch noch eine Strecke n und erreicht dann erst die Jller. Längs
dieser, welche für ihre Hochwasserzeiteu mannigfache Verzweigungen
und daher eiue breite Thalsohle sich geschaffen, geht es zur Donau,
an welcher Südbayern endet.
N o r d b a y e r n.
a. Auf der n Donauseite gegenüber der Jllermündnng beugt Zwilchen
die Landesgrenze zunächst dem herantretenden Schwäbischen Jura
ostwärts aus und überschreitet dieses Plateaugebirge erst nahe seinem Unter-
Ostabhang, wo es den Namen Haerdtseld trägt. Hieraus wird man °m'
n durch die weite und tiese Einsenkung des Rieses geführt, dabei
*) Es besteht allerdings aus drei in gleicher Richtung verlaufenden
Rücken, deren längster und höchster der südlichste ist; ihn trennt die Part nach,
aus dem Zugspitzgletscher entstanden, von dem mittleren Zuge; diesen aber
das Höllenthal von dem nördlichsten und kürzesten Kamme, dem Waxenstein.
In der Felsmasse der Zugspitze laufen alle 3 zusammen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
60 I. Einleitung.
in ersterem namentlich auch Laubhölzer. Dazu kommen noch die
untergeordneten Walderzeugnisse, mit deren Gewinnung sich
viele ihre Nahrung verschaffen; wir nennen Holzkohlen, Beeren,
Terpentin, auch Gerberlohe. Fast all dies gilt auch für die vor-
züglichen, großen Bestände des Steigerwaldes.
In der Nähe des Main sowie auch kleiner Thäler bestehen
bedeutende Steinbrüche; so besonders für Arten des Buntsand-
steins, aber auch für andere Sandsteine (z.b. bei Aschaffenburg;
sodann halbwegs von da zur Saale, an deren Mittellauf selbst; auch
s-w von Schweinfurt). Die Rhön liefert große Mengen von Basalt.
Bedeutend sind aber auch Mineralquellen, wie jene bei dem
so emporblühenden Bade Kissingen a/Saale und in Brückenau
a/Sinn in der Rhön.
Die schon erwähnten Weingelände beginnen längs des Main-
thales bei Schweinfurt, ziehen sich auch an den westlichen und süd-
lichen Hängen von Seitenflüffen hin und werden an solchen des
Steigerwaldes gefunden. Weite Versendung findet das Obst, beson-
ders das Steinobst des unteren Maingebietes.
Regm- Jenseits des Steigerwalds vertreten H opsengärten die Stelle der
gebiet. Weinberge. Dies zunächst im Aischgrund, aber auch in den 3 s fol-
genden Thälchen und auf den Höhen dazwischen; am berühmtesten
und besten in Europa bei Spalt im Thale der fr. Rezat. Im
übrigen lohnt der Bodenanbau in diesem Gebiet nur infolge fleißiger
und strebsamer Pflege der verschiedensten Nutzpflauzen und der Rinder-
zncht. Durch Ausfuhr von Steinen sind in demselben die Sandstein-
brüche bei Lichtenau an der Fr. Rezat bekannt, fowie Wendelstein
ö des Rednitzthales. Wird auch das Regnitzihal erst von der Wiefent-
mündung an ergiebig, so ist doch schon aufwärts die sandreiche Gegend,
in deren Mitte Fürth an der Pegnitzmündunz und Nürnberg liegen,
zu Tabakbau geeignet. Weiter ostwärts ist das Pegnitzthal um
Hersbruck, wie s von demselben die Umgebung von Altdorf durch
Hopfenbau wichtig.
Der Jura rechts der Pegnitz ist infolge seines großenteils
wasserarmen Kalkgesteines wenig fruchtbar. Dagegen besitzt er im Gebiet
der Wiesent durch seine merkwürdig malerischen Felsbildnngen der
Höhen und seine Tropfsteinhöhlen bei Müggendorf jene von Reisenden
viel belebte Gegend, die Fränkische Schweiz (S. 56).
Nordoste». Nördlich des Jura blüht im Mainthale der Anbau von Weiden
für großartige Korbwarengeschäfte, des. in Lichtenfels a/Main, in
dessen Nähe der berühmte Wallfahrtsort Vierzehnheiligen vom
Jura in das Mainthal hinausgrüßt. Weiter nach No trifft man
auf das Steinkohlenlager des Rodachgebiets am Fuß des Thüringer
Waldes bei Stockheim, n davon auf dem Gebirgsrücken sind er-
giebige Sandsteinbrüche; die wichtigsten Schieserbrüche liegen jenfeit der
Landesgrenze. Soweit Wälder auf dem Fraukenwalde bestehen, haben
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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