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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 304

1836 - Eisleben : Reichardt
304 Australien. Sandwichinseln. schaft eines Königs stehen. Die Hauptinffl heißt Owaihi oder Hawaii, die östlichste, größte und der Völkerteste mit dem höchsten aller Australischen Berge, dem Mouna Noa, der noch höher als der Montblanc ist und auf seinem Gipfel ewigen Schnee trägt und mit dem feuerspeienden Berge Kirauea oder Pele (spr. Pili), aus dem fast immer Steine, Asche, Lava, Rauchsäulen und Flammen emporsteigen. Cook, der Entdecker der Sandwichinseln, wurde auf Owaihi den 14. Februar 1779 von den Einwohnern getödtet. Nach Owaihi ist Owahu oder Oahu, die wichtigste Znsel, mit der Stadt Honoruru, welche einen von vielen Schiffen besuchten Hafen, lebhaften Handel, eine hüb- sche christliche Kirche, ein Liebhabertheater, einen könig. lichen Residenzpallast von großem Umfange, ein großes Missionshaus, ein starkes mit vielen Kanonen besetztes Fort und 7000 Einwohner hat. Halle, Druck von Heinrich Ruff jun.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 19

1836 - Eisleben : Reichardt
19 Vorbegriffe. geblrgen, die auf eine beträchtliche Weite ins Meer vorspringen — oder sehen auch oft noch auf den nahen Inseln fort, indem das Meer zwischen dem festen Lan- de und den Inseln nur eine durchbrochene Stelle über- fließt. — Vulkane oder feuerspeiende Berge heißen solche, welche von Zeit zu Zeit glühende Steine, geschmolzene Massen (Lava), Feuer, Rauch, Asche rc. mit Gewalt ausstoßen. Die Oeffnungen, aus welchen diese Ausbrüche kommen, heißen Krater. Gegenden, in deren Nähe Vulkane sind, werden öfters von Erd- beben heimgesucht, worunter man gewaltsame Erschüt, terungen und Bewegungen einer kleinern oder größer» Strecke Landes versteht, wodurch zuweilen ganze Städte zu Grunde gehen. Thäler. Schluchten. Pässe. §. 84. Die langgestreckten Vertiefungen, durch wel- che nicht nur die einzelnen Berge, sondern auch ganze Bergketten und Gebirge von einander abgesondert wer- den, heißen Thäler, und enthalten gewöhnlich das Berte der Ströme, Flüsse und Bäche. Man unter- scheidet Haupt - und Nebenthäler. Jene laufen vom hohen Gebirgsrücken bis zum Fuße des Gebirges hinab; diese fangen meistens nicht an dem Hauptgebirgs- rücken, sondern an niedrigern Theilen des Gebirges an, und öffnen sich in die Hauptthäler. Sehr enge Thäler nennt man Schluchten und wenn sie steil und tief sind, Klüfte. Im Allgemeinen erweitert sich ein That immer mehr, je tiefer es im Gebirge herunter steigt, und je mehr Nebenthäler sich mit vereinigen. Jedoch ist oft auch der Ausgang eines Thales schmäler und enger als die Mitte, und bildet dann einen Paß oder ein Thor. Erdrücken. Vergebenen. §. 35. Die niedrigsten Theile des Landes sind die Küsten oder Meeresufer, von wo es nach und nach im- mer höher wird, so daß die Berge und Gegenden sich meistens im Innern des Landes befinden, wiewohl es auch hiervon Ausnahmen giebt. Die höchste Gegend des Landes ist nicht immer ein wirkliches Gebirge, son- dern auch zuweilen eine weniger merkliche Erhabenheit,

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 116

1836 - Eisleben : Reichardt
116 H. Mitteleuropa. Großherzth. Hessen. und Brigach, welche dann den Namen Donau crhalton, mit einem Residenzschlosse des Fürsten von Fürstenberg, welcher ansehnliche Besitzungen, besonders in diesemflsiroßherzogthume hat. — 6on< stanz, auch Costnitz, Stadt, südöstlich von Donaucschingen und östlich von Schaffbausen, an dem Rhein, der hier aus dem Bodcnsec in den Unterste fließt, hat eine merkwürdige Domkirche und ein großhcrzogliches Schloß. 7. Das Großherzogthum Hessen. Es enthält 170 Qmeilen, und besteht aus zwei getrennten größern Stücken, wovon das nördliche von Preußischem, Nassauischem, Hessen. Homburgischem, Frankfurtischem und Kurhessischem, das südliche von Nasiauischem, Frankfurtischem, Kurhessischem, Baieri, schern, Badischem und Preußischem Gebiete umgeben ist. Der Boden ist theils bergig, theils eben, und im Ganzen fruchtbar. Im nördlichen Theile ist das un- ter dem Namen Vogelsberg bekannte Gebirge und im südlichen Theile breitet sich an der Ostseite der Odenwald aus, an dessen westlichem Fuße die wegen ihrer Schönheit berühmte Ebene, die Bergstraße, liegt; so wie überhaupt der südliche Theil, mit Aus- nahme der Gebirgsgegenden des Odenwaldrs, aus schö- nen furchtbaren Ebenen besteht. Im nördlichen Theile ist die fruchtreiche Wetterau die größte Ebene. Das nördliche Stück hat nur geringe Flüsse; das südliche hin- gegen wird in seiner Mitte vom Rhein, an seiner Nord« gränze vom Main, welcher daselbst sich mit dem Rheine vereinigt, durchflossen, und an der südlichsten Spitze vom Neckar berührt. Dieses wohl angebaute Land liefert die gewöhnli, chen Produkte der Viehzucht, des Ackerbaues, welcher auch viel Mais, Spelz und Mohn giebt, des Obst-, Garten» und Weinbaues. In einigen Gegenden ge, deihen Mandeln und Kastanien. Die Waldungen sind bedeutend und von Mineralien sind etwas Kupfer und Eisen, viele Braunkohlen und Salz zu bemerken. Die Einwohner, deren Zahl 760,000 beträgt, stehen in Künsten und Wissenschaften nicht gegen andere Deutsche zurück, und bekennen sich theils zur evangeli- schen, theils katholischen Kirche. Der Kunstfleiß ist in den gebirgigen Landstrichen am bedeutendsten, und unter den Städten hat Offenbach die meisten Fabriken, wel,

4. Bd. 3 - S. 336

1838 - Eisleben : Reichardt
336 Amerika. i. Madeira durchströmen ein an jeder Gabe der Natur überreiches Land, dessen Produkte einen besondern Charakter von Vortrefflichkeit darbie- ten ; der zweite größte Klumpen reinen Goldes, der je gesunden wurde, kam aus diesem Distrikt, und große Stücke überhaupt und zwar von besonderer Reinheit, sind zahlreich. Der Cacao, der hier wachst, ist unendlich besser als der von Guayaquil. Die beste Dualität von China- rinde wachst auf dem östlichen Abhange der Anden; Indigo giebt es in unmäßiger Menge; Baumwolle und Reiß, Sassaparille, Gummi aller Arten und die duftreichsten Arten von Vanille in Überfluß; end- lich liefern die endlosen Wälder, welche alle diese Flüsse begranzen, das schönste Holz, namentlich zum Schiffbau, wahrend zu gleicher Zeit von den Baumen die vorzüglichsten aromatischen und medizinischen Gummiarten krausen." Von dem Theile der Anden, welcher zu Bolivia gehört, haben wir schon oben (B. Hl, S. 21 einige Nachrichten mitgetheilt; daher wir uns hier nur aus eine kurze Beschreibung der zwei höchsten Berge der Bolivianischen Andenkette, nämlich des Jllimani und Sorata, die wie noch mehrere andere den Chimborazo weit an Höhe übertreffen und dem Dhawalagici an Höhe nahe kommen, beschranken. Bisher kannte man diese beiden Bergriesen gar nicht, so wie mm überhaupt von den beiden Andenketten, der Bolivianischen und der Peruanischen, welche den Titicacasee und das Thal des Desaguadero begranzen, sehr wenig wußte. Der Britte P ent land, welcher von der Brittischen Regierung abgesendet, 1826 und 1827 diese Gegenden bereiste und untersuchte, ist der Urheber dieser neuen Entdeckungen, welche Anfangs von manchen Gelehrten in Europa bezweifelt wurden; jetzt aber für richtig angenommen werden. Der Jllimani erhebt sich in der Boli- vianischen Provinz la Paz, 1b M. ostsüdöstlich von der Stadt gleichen Namens. Gleich dem Chimborazo bildet er den südlichsten Endpunkt der Bolivianischen Schneekette und liegt zwischen 16" 35'—16° 39' S. Br. Sein Gipfel hat die Gestalt eines zackigen Kammes, der 4 Hauptspitzen dem Beobachter darbietet, wenn man ihn von der Westseite betrachtet. Diese 4 Piks liegen in einer Linie von N. nach S. Der nördlichste von diesen erreicht 22,700 F. Höhe oder 11,260 F. über der Stadt la Paz, aber der südlichste Gipfel schien Pentland 230 F. höher zu seyn. Die niedrigsten Gletscher auf sei- nem nördlichen Gehänge, dem einzigen Theile, welchen Pentland be- suchen konnte, steigen nicht unter 15,000 F. herab. Fast in derselben Höhe mit den niedrigsten Gletschern liegt der See von Jllimani. Die- ser ungeheure Berg besteht aus Grauwacke und Übergangsschiefer mit häufigen Zwischenschichten von Quarz und Kieselschiefer, und mit die- sen Felsarten kommen große Massen von Porphyr, Syenit und Gra- nit in der Form von Gangen und Lagern vor. Der Übergangsschiefer ist von zahlreichen Quarzgängen durchsetzt, welche Gold enthalten, und von denen viele in einer Höhe von 15,000 F. über der Meeresfläche

5. Bd. 3 - S. 342

1838 - Eisleben : Reichardt
342 Amerika. Temperatur zwar zu den herrlichsten Gegenden der Erde zu rechnen ist, allein durch seine große Trockenheit eine Menge von unangeneh- men Erscheinungen entwickelt und wenig auf den Ackerbau angewiesen scheint. — Sehr verschieden ist der Theil Chiles südlich vom Maule- flusse. Immer weiter ziehen sich die Anden zurück und das Land zwischen ihrem Fuße und der Küste dehnt sich meistens in weite Ebe- nen von größter Fruchtbarkeit aus, die von unverbundenen Hügelreihen begranzt und von Flüssen durchströmt werden, deren Mündungen zwar zu sehr versandet und deren Bett von zu vielen Fallen unterbrochen ist, als daß sie der Schifffahrt nützen könnten, die aber die Spender einer allgemeinen Fruchtbarkeit sind. Hierdurch entstand die grüne Decke der Vegetation, die hier zu keiner Zeit fehlt, und überall, wo der Mensch sie nicht beschränkt, sich zu Wäldern emporhebt. Zahlreiche Vulkane, von denen aber nur wenige den Geographen bekannt sind, erheben sich, an den Küsten unsichtbar, im Innern der Anden. In diesem südlichen Theile Chiles ist der größte Theil des Erdbodens von nutzbarer Beschaffenheit und bedarf nur des Anbaues, keinesweges aber der künstlichen Bewässerung, um die Mühe des Landmannes auf das Reichlichste zu lohnen. Dieses ist das Chile, dem allein der Namen des Gartens von Südamerika gebührt, und dem nichts fehlt, als eine fleißige Bevölkerung um allen Erwartungen zu entsprechen." — Daß übrigens Chile auf seiner ganzen Ostseite in eine Länge von fast 300 Meilen von den Anden durchzogen wird, die dasselbe von den La Platastaaten und von Patagonien scheiden und sich mit ein- zelnen Gipfeln bis zu 18,000—20,000 F. ja mit dem einen, dem gewaltigen Acongagua, noch höher als der Chimborazo erheben, haben wir schon (B. Ili, 20) angeführt. Viele von diesen hohen Andcn- gipfeln sind noch thätige Vulkane und es giebt wohl nicht leicht ein Land, das so viele Vulkane enthält und so sehr den Erdbeben ausge- setzt ist, als Chile. Doch kennt man bis jetzt diese Vulkane noch wenig. Pöppig bestieg einen derselben, den Vulkan von An tu co, als der erste Europäer, mit großen Gefahren. Ec liegt im O. von Concepción, in der Nähe des Dorfes Antuco, des höchsten bewohnten Ortes der südlichen Anden, von wo aus er die Ersteigung des Vul- kans unternahm *). Nach seiner Auslage ist derselbe nächst dem Pik von Teneriffa und dem Cotopaxi, (B. Iii, 292) wahrscheinlich unter den bekannten Vulkanen der spitzigste. Man wird durch den sehr geringen Umfang seiner Spitze überrascht, und der Krater hat etwa 600 Schritte im Umfange. Von der Häufigkeit der Erdbeben in Chile berichtet ein neuer Reisender (Doktor Meyen, welcher das Preußische Schiff Prinzessin +) Pöppig Reise in Chile, Peru und auf dem Amazonenstrome, während der Jahre 1827—1832. I. Band Leipzig 1835, wo man S. 363 und 403 die Besteigung des Antuco erzählt findet.

6. Bd. 3 - S. 294

1838 - Eisleben : Reichardt
294 Amerika. gehört habe; man vernahm dasselbe sogar auch auf dem stillen Ozean, im S.w. der Insel Puna. Der schon oben erwähnte Boussingault und Hall machten am 22. November 1831 einen Versuch den Cotopaxi zu ersteigen, welchen sie von der Meierei Callo aus unternahmen, die 9 M. von Quito weit liegt. Von dieser Meierei aus ist der Cotopaxi noch 3 M. entfernt. Es geschieht selten, daß der Reisende die dazwischen liegende, mit unge- heuren Felsblöcken besaete Ebene durchzieht, ohne von einem Unwetter überfallen zu werden, das von dem einen oder dem andern ihrer furchtbaren Nachbaren, dem Cotopaxi oder dem Jliniza verursacht wird, die wechselweise auf einander entgegengesetzten Seiten des Horizontes donnern. In der gleich jenseits dieser Ebene beginnenden Schlucht, die zum ewigen Schnee hinanführt wachsen einige wenige Gesträuche; die Stelle der Pajonales oder Hochgrasflachen der andern Schneeberge nimmt hier jedoch eine mit eisenfarbenem, vulkanischem Sande bedeckte Flache ein, woraus kein Gras- halm zu sehen ist. Die Schneegranze fanden sie hier 14,500 F. Der Krater ist von einem finstern Felsenwall umgeben, gegen welchen die blendende Weiße der unter ihm ruhenden Schneegesilde seltsam ab- sticht. Als sie mit unsäglicher Mühe die Höhe von 17,200 F. er- reicht hatten und also noch 500 F. von dem Gipfel entfernt waren, fanden sie den Schnee, der bis dahin hart gefroren gewesen war, so lose rings um den Krater aufgeschichtet, und so weich, daß sie Gefahr liefen, in demselben zu versinken und das höhere Hinaufklimmen und das Erreichen ihres vorgesetzten Zieles durchaus unausführbar war. Die-Schwefelausdünstungen des Kraters waren stark fühlbar. Von der Iahe und Steilheit des Cotopaxi giebt folgender Vorfall einen Begriff. Als sie nämlich sich einmal niedersetzten, um auszuruhen, legten sie ihre Alpenstöcke neben sich. Kaum waren sie aber aus den Handen, als beide gleich abgeschnellten Pfeilen den Abgrund hinunter- schoßen und unwiederbringlich verloren waren. An dem östlichen Ende des Kraters sieht man, nach ihrer Bemerkung, häufig eine dünne Dampfsaule emporsteigen und es ist, nach ihrem Ermessen, kein Grund zur Vermuthung vorhanden, daß der Cotopaxi in der Periode der Ab- nahme seiner vulkanischen Thätigkeit sich befinde. Von den in diesen Landern lebenden Thieren bemerken wir den Manati oder Fluß-Manati, auch Seekuh genannt, das zu den Fischsaugethieren gehört und sich vorzüglich in dem Orinoco und verschiedenen Nebenflüssen desselben, so wie auch im Maranon und andern großen Flüssen. Südamerikas aufhalt. Auch in Afrika findet sich dies Thier, ob aber dieses von dem Amerikanischen Fluß- Manati wesentlich verschieden sey, ist noch nicht ausgemacht. Der Manati Südamerikas hat eine schwarzgraue Haut und erreicht gewöhn- lich eine Lange von 10 bis 12 F. Sein Gewicht betragt, nach Hum- boldt, der viele Manatis im Orinoco traf, 500 bis 800 Pfund. Doch finden sich auch solche, die einige tausend Pf. wiegen. Sv

7. Bd. 3 - S. 425

1838 - Eisleben : Reichardt
425 Südpol arlânder. „Die Deceptions-Jnsel ist wegen der lockern Beschaffenheit ihres Bodens mannigfaltigen und beständigen Veränderungen ausgesetzt. Die lose an einander Hangenden Massen, aus denen die Hügel beste- hen, werden durch die Gießbache, welche das Schmelzen des Schnees und des Eises bildet, leicht losgewaschen und oft in ungeheuren Stü- cken herabgeschwemmt. Zuweilen schwellen durch heftigen Regen diese Gießbache noch höher an, und dann führen sie die Asche mit sich fort und setzen sie theils in Schluchten ab, die von ihr oft ganz ausge- füllt werden oder führen sie ans Gestade des Meeres, wo sie sich zu Banken anhäuft. Zu diesen Veränderungen auf der Oberflache der Insel tragt auch der Wind bei, der sehr oft ungeheure Wolken von Asche aufjagt und nach einer andern Stelle treibt. Gewaltige Säulen von Asche mit Schnee gemischt, fegte er von den Gipfeln der Berge in die Ebene herab und von da auf die Berge zurück. Diese heftigen Winde waren keine der kleinsten Unannehmlichkeiten, die wir wahrend unsers Aufenthaltes zu erdulden hatten, und nicht selten waren wir ganz mit schwarzem vulkanischen Sand oder mit Asche und verschlackter Lava bedeckt. Die Vegetation ist hier sehr beschrankt; man findet nur etwas Moos und eine Korallenflechte, der ähnlich wie sie auf den höchsten Punkten des Kaps Horn und des Feuerlandes wachst. Der Sommer gleicht auf Süd-Shetland einem rauhen November in England und der Winter ist eine lange traurige Nacht. Wahrend dieser Jahrszeit herrscht eine fast beständige Finsterniß, durch welche die Sonne nur selten oder nie so weit dringt, daß man sie vollkommen erkennen kann. Schöne Tage sind äußerst selten." Doch alle diese bis dahin entdeckten Südpolarlander sind bloße Inseln, aber nicht das gesuchte Festland des Südpols, welches erst kürzlich scheint aufgefunden worden zu seyn. Nämlich am 28. Februar 1831 entdeckte der Brittische Kapitän Biscoe, Befehlshaber eines zum Wausischfange bestimmten Schiffes, das von dem Handelshause Enderdy in London ausgerüstet worden war, unter 66" S. Br. und unter dem Meridian von Madagascar (B. Ii, 945) ein Land, aus welchem ec deutlich die schwarzen Bergspitzen über den Schnee hervorragend unterschied; doch konnte er sich der Küste, des Wetters und Eises halber, nur bis auf etwa 5 bis 1\ M. nähern. Er nannte es Enderbys-Land und verfolgte es in einer Erstreckung von etwa 50 M., indem sich die Gebirgsreihe in der ostnordöstlichen Richtung verlängerte. Am 15. Februar <1832 entdeckte derselbe wieder unter 67" S. Br. und ohngefähr unter dem Meridian vom Kap Horn abermals Land, das eine Insel war und Adelaiden-Jnsel ge- nannt wurde. Die während der nächstfolgenden 14 Tage fortgesetzte Untersuchung ergab, daß diese Insel die westlichste einer Inselkette sey, die sich in der Richtung von O.n.o. nach W.s.w. erstreckt und vor einem hohen zusammenhängenden Lande liegt, welches eine große Ausdehnung zu haben schien. Man hat ihm den Namen Grahams-

8. Bd. 3 - S. 476

1838 - Eisleben : Reichardt
476 Amerika. abermals den Essequebo und seinen Nebenfluß Rupununy und meh- rere obere Nebenflüsse desselben hinauf. Nach seinem letzten Schrei- den gelangte er am 27. Dezember 1837, unter 0° 41'9?. Br. an die Quellen des Essequebo, so daß nun dieser große Fluß von seiner Mündung bis zu seiner Quelle erforscht ist. Auf dieser Reise besuchte er unter 2° 33' den merkwürdigen Ataraipu, eine von der Na- tur gebildete Felsenpyramide. „Unser Weg dahin, erzählt er selbst, führte durch dicke Wälder und nach einem mühsamen Marsche von 2 Stunden erreichten wir den Fuß eines Felsenhügels, der mit Aus- nahme einiger wenigen Schmarotzerpflanzen, die aus einer dünnen Schicht Dammerde in den Felsenspallen ihre spärliche Nahrung zo- gen, ganz unfruchtbar war. Als wir 300 F. hoch gestiegen waren, öffnete sich der Blick gegen W. und aus dem vor uns liegenden Ab- grund erhob sich der berühmte Ataraipu, eins der größten Naturwun- der von Guiana. Sein Fuß ist etwa 330 F. hoch bewaldet, von da erhebt sich die von aller Vegetation entblößte Granitmasse in py- ramidaler Form noch um weitere 330 F., so daß ihre Gesammlhöhe über der Ebene 900 F. beträgt. Von dem Gipfel des Hügels, auf dem wir standen, hatten wir eine ausgedehnte und prächtige Aussicht; in geringer Entfernung erhob sich die eben erwähnte Granitmasse; etwas südlich davon eine fast gleiche Masse von Gneiß und in der Entfernung stieg Kette über Kette empor und bildete gegen W. ein Amphitheater." Auf diesen Reisen entdeckte unter andern Schomburg, als er den Berbicefluß aufwärts befuhr, eine neue Gattung von Pflanzen, welche er der Königin von England zu Ehren Victoria Regina genannt hat, und die ein wahres Wunder des Pflanzenreichs ist. Wir lassen den Reisenden selbst hiervon reden: „Als wir einen Punkt erreicht hatten, wo der Berbice sich ausdehnte und ein Becken ohne Strö- mung bildete, so zog ein Gegenstand an dem südlichen Ende dieses Beckens meine Aufmerksamkeit auf sich. Bald waren wir dem Ge- genstände gegenüber angelangt; es war ein Pflanzen-Wunder. Ein riesenhaftes Blatt von 3 bis 6 F. im Durchmesser, das eine teller- förmige Gestalt hatte, mit einem blaßgrünen Rande und unten hell- karmoisi'n, ruhte auf dem Wasser; ganz von der Art, wie dies wun- dervolle Blatt, war die prachtvolle Blume, welche aus vielen Hunder- ten von Blättern gebildet wurde, die von dem reinsten Weiß bis zum hell und dunkel Rofenroth übergingen. Das ganz ruhige Wasser war mit diesen Blumen bedeckt; ich ruderte von einer zur andern und fand immer neuen Grund zur Bewunderung. Das Blatt hat auf der Oberfläche eine hellgrüne Farbe und eine kreisförmige Gestalt. Es maß im Durchmesser 5—6 F„ rings um den Saum zog sich ein etwa 3 — 5 Zoll hoher Rand, der im Innern hellgrün, wie das Blatt selbst, war, außen aber, wie der untere Theil des Blattes, karmoisin- roth aussah. Der Stiel der Blume ist in der Nähe des Blumen-

9. Bd. 3 - S. 485

1838 - Eisleben : Reichardt
Austra lien. 485 terschied Statt findet, daß einige hoch, meistens sehr hoch, andere aber nur wenige F. über dem Wasserspiegel des Ozeans erhaben sind; und 3) in die isolirten Jnselreihen, wovon die Marianen und der Magellans-Archipel den Küsten Asiens und die Sandwich-Inseln den Küsten Amerikas sich nähern. In Hinsicht der Beschaffenheit des Bodens gehört Australien dreierlei Bildungen an, nämlich der Ursormation, der vulkanischen oder basaltischen und der animalischen oder Korallenbildung. Zur Ursor- mation gehören Neuholland nebst Van Diemens-Land und der innere Gürtel der Austral-Inseln von Neuguinea an bis Neuseeland, den Aukland- und Maquarie-Jnseln, welche Urboden zeigen. Neuholland, welches gleichsam als eine südliche Fortsetzung Asiens erscheint, ist je- doch durch seine Erzeugnisse gänzlich von Asien verschieden und seine Thiere sowohl als Pflanzen haben eine besondere Physiognomie, ein eigenthümliches Gepräge und eine ungewöhnliche Form. Neuholland hat einen fast ununterbrochen flachen, sandigen Küstenrand mit vor- liegenden Riffen, Klippen und Eilanden. Dieser Küstenrand wird durch Gebirge von dem unermeßlichen Innern geschieden, das man bis jetzt noch zu wenig kennt, um über seine geologische Beschaffen- heit urtheilen zu können. Wahrscheinlich war in der Urzeit das Au- stralische Kontinent größer als es jetzt ist, und der »innere Gürtel der Austral-Inseln scheint der Rand des zerrissenen alten Australischen Festlandes zu seyn; und alle diese Inseln zeigen in ihrem Bau die auffallendste Verwandtschaft unter einander, und ihre Bergrücken rei- hen sich regelmäßig aneinander. Alle scheinen die Gipfel eines und desselben Gebirgszugs zu seyn, der sich von dem Festlande Asiens herab und dessen südlichen Inseln hierher zog. Wie in den Anden brechen auch hier Vulkane ans dem Urgesteine hervor. Wir kommen nun zu den übrigen Australischen Inseln. Diese zerfallen, wie schon gesagt, in solche von vulkanischer oder basaltischer, und in solche von animalischer oder Korallenbildung. Alle diese vul- kanischen Inseln enthalten theils erloschene, theils noch brennende Vul- kane und sind früher aus dem Meere hervorgegangen und daher auch früher bevölkert, als die Koralleninseln, dabei sind sie sämmtlich hoch und unter den Tropen gewöhnlich von sehr großen Korallenriffen um- geben und von einem Erdstreifen eingefaßt, der auf einem nur wenige Toisen über dem Meere erhabenen Polypenkalk ruhet. Die Ko ral- len-Inseln oder Inseln madreporischer Bildung sind niedrig und flach, ruhen auf Gipfelpunkten unterseeischer Gebirgsketten und ver- danken ihre Entstehung der allmähligen Arbeit der Korallenthiere 08. I., 120), die ihre Steingehause im Meeresgrunde um aufstreben- de, in der Tiefe ruhende Berggipfel reihen und bis zur Oberfläche aus- bauen, wo dann das Fluthen der See, die Vögel, die Fische, Schal- und Weichthiere das Übrige vollenden. Die Eingebornen nennen diese flachen Korallen-Inseln Motus. Sie zerfallen wiederum in 3 Arten.

10. Bd. 3 - S. 486

1838 - Eisleben : Reichardt
486 Australien. Vollendete, ble völlig ausgebaut sind, aus steiluferigen Inseln be- stehen, ganz mit Erdreich ausgefüllt und trocken gelegt sind und ge- wöhnlich gegen die Mitte eine Einsenkung oder Tiefebene enthalten. Unvollkommene oder halbausgebildete Motus, welche aus einem Korallenkranze bestehen, der in der Mitte eine Lagune (kleinen See) enthalt. Angehende Motus, welche aus einem großen unzusammen- hangenden Korallenkranze bestehen, wo die kleinen Inselchen einen Kreis bilden, zu dem sie durch Riffe verbunden werden; mitunter las- sen sie sogar eine Einfahrt offen, und die umschloffene See bildet in diesem Falle einen guten Hafen. Alle diese Koralleninseln nehmen sowohl an Größe als an Zahl zu und liegen theils an den Küsten des Festlandes und der Inseln von Urformation, theils mitten unter den vulkanischen und basaltischen Inseln. Die Korallenriffe, welche noch unter dem Meere verborgen sind, machen an vielen Stellen die Schifffahrt gefährlich. Das eigentliche Festland (Neuholland) nimmt von dem ganzen Flächenraum des Erdtheils 138,400 oder 150,400 und die sämmt- lichen Inseln nehmen nach den verschiedenen Angaben (siehe oben) 17,670 oder 23,620 Hjm. ein. Die Grundform des Kontinents scheint die Tiefebene und die der Inseln das Gebirgsland; die übrigen Formen, nämlich die Hochebene und die Stufenlander scheinen in Australien fast gar nicht vorzukommen. Neuholland, dieses insula- rifchste Kontinent der Erde hat eine Küstenentwicklung von 1900 Lan- gemeilen, so daß, (feine Größe zu 138,400 sum. angenommen), auf 73 Hjm. eine Längenmeile Küstenentwicklung gerechnet werden kann, während in Europa ein Flächenraum von 36, in Asien von 105, in Afrika von 150, in Nordamerika von 57 und in Südamerika von 91 Ihm. eine Längenmeile Küstenentwicklung hat. Bei einer so bedeutenden Küstenentwicklung dieses Kontinents, welche verhältnismäßig nur geringer als die von Europa und von Nordamerika ist, ließe sich wohl erwarten, daß die Beschaffenheit der Küste eine mannigfaltige sey, allein dies ist nicht der Fall, vielmehr ist sie sehr einförmig und fast noch einförmiger als Afrika; und Neuholland erscheint als eine zugerundete Erdmasse ohne bedeutende Gliederung und nur der Golf von Carpentaria im N. und die Insel van Diemens-Land im S., welche zwar durch die Baßstraße davon getrennt, jedoch als ein Appendix des Festlandes betrachtet werden muß, machen allein eine vortheilhafte Ausnahme von der Einförmigkeit dieses Kontinents. Die Gebirge Neuhollands und der Inseln sind bis jetzt noch zu wenig bekannt, als daß man ihren Zug und Lauf so wie ihre Brei- te und Höhe angeben könnte. Am meisten kennt man die sogenann-- ten Blauen Berge im südlichen Theile Neuhollands, deren süd- lichsten Theil, wozu die hohe Kette Warragong gehört, man die südlichen Austral-Alpen nennt, welche sich im Kap Wilson^an der Baß-Straße endigen. Wir geben eine Tabelle einiger der hoch-
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