l—
Der Abschnitt über die Bewohner ist im allgemeinen Theile kürzer
gehalten, weil sonst bei den besondern Beschreibungen der einzelnen Lander
zu viele Wiederholungen vorkommen müßten, und man gehörigen Ortes
das Wichtigste leicht finden kann.
Schließlich muß ich allen, welche bei dieser Arbeit mich mit Bei-
trägen unterstützten, meinen Dank sagen, namentlich meinem Freunde,
dein Herrn Prof. Sch übler, welcher so gütig war, mir Notizen für das
Klima mitzutheilen, den Herren Oootoien Kurr und Riecke, von welchen
jener den geognostischen Abschnitt, und die naturgeschichtliche Abtheilung
bearbeitet, dieser den Abschnitt über die Mineralquellen geliefert hat, so
wie dem Herrn Prof. Gotzing er, von welchem der Abschnitt über die
deutsche Sprache und Literatur ist.
Drei bemerkte Druckfehler bitte ich verbessern zu wollen. S. 33
Nr. 26, bei Anhalt Dessau, muß es 16,s statt 17,;, S. 375 muß es, für
Schnitzbach, Sebnitzbach oder Sebnitz heißen, und S.400 Zeile 18
von unten ist für use rischen See userinschen See zu lesen.
Stuttgart, den 27. Mai 1854.
Karl Friedrich Vollrath Hoffmann.
r
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
Extrahierte Personennamen: Riecke Karl_Friedrich_Vollrath_Hoffmann Karl Friedrich
47
Deutschlands Boden.
Schluß, daß alle'glättschermasse als feinkörniger Firn in der Firnregion
auf der Außenfläche entstehe, daß dann, wie iin Laufe der Jahre die
Masse sich zu Thal senkt, und zugleich durch unteres Abschmelzen dem
Grunde oder der Unterfläche sich nähert, jedes einzelne Korn an Umfang
gewinne, und daß dadurch die thatsächliche Ausdehnung der Glättscher
nach allen Richtungen bin theilweise bedingt werde.
Die größten Glättscher der Alpen liegen in den Thälern auf der
Nvrdseite, wohin die Sonne wenig scheint; hier senken sie sich sogar bis
zur Tiefe von 3.200 Fuß herab, während sie an solchen Stellen, die den
Tag über von der Sonne beschienen werden, erst mit der Firnlinie, die
zwischen 7.600 und 7.700 Fuß hoch zieht, beginnen. Die Eiskristalle,
aus welchen die Masse der Glättscher zusammengesept ist, lockern sich vor
dem Aufthauen der Gesammtmasse auseinander, so daß sich die einzelnen
aufthauenden Glättscherbruchstücke bewegen lassen. Aber auch bei dem
lockersten Zusammenhange der Kristalle und ihrer Beweglichkeit gegen ein-
ander, fallen sie doch nicht auseinander; ja es ist eine bedeutende Gewalt
erforderlich, um einen Kristall aus der Masse zu nehmen, und ohne ihn
zu zerbrechen, wird man kaum seine Absicht erreichen, denn die Kristalle,
im größern Durchmesser wohl über zwei Zoll, im kleinen aber über einen
Zoll im Durchmesser haltend, sind gleichsain nach allen Lagen und Rich-
tungen geleukförniig in einander gehängt, und jeder hilft seinen Nachbar
in die Masse einkeilen. Wenn nur ein Kristall herausgehoben ist, kaun
Man sehr leicht, einen nach dem andern, mit den Fingern wegnehmen,
und so die ganze Masse abtragen. Auch zerfällt diese, wenn einige Kri-
stalle aus derverbindulig gehoben sind, meist von selbst in Haufen. Kaum
wird es je möglich sein, bei den Kristallen eine bestimmte Form nachzu-
weisen, oder sie im Allgemeinen auf eine solche zurückzuführen. Im
Durchschnitte sind sie mehr länglich, als kubisch, und haben sehr oft auf
der einen Seite, selten auf beiden Seiten, einen großen Gelenkkopf mit
unbestimmten Flächen und Winkeln. Diese Unbestimmtheit hat dann noch
eine größer- in den umgebenden Kristallen zur Folge, die sich nach allen
Richtungen zusammenfügen, kleinere zwischen größere einschließen, und sich
kluinpenweise zusammenkeilen. Alle Außenflächen der Kristalle sind rauh,
warzig und gefurcht. Nur an abgerissenen Massen und Kanten, abep
nicht im ebenen Zusammenhange der Glättscher, pflegen sich die Kristalle
auseinander zu lockern.
Wenn man die untere Breite eines Glättschers untersucht, so sieht man
die fortwährend unten abschmelzende und gewölb- oder kuppenartig aus-
gemuschelte Unterfläche (denn die Glättscher ruhen nur mit einzelne» Fü-
ßen auf dem festen Gestein) sehr glatt, doch ausgezeichnet netzartig von
den Fugen der Kristalle bestrickt; ohne daß die Masse um diese
Fuge tiefer als die feste Masse der Kristalle eingeschmolzen wäre. Die
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Deutschlands Bodeu. 40
Firnlinie auszuüben vermögen. Sie hängt nicht allein, oder vielleicht gar
nicht, von der Temperatur ab. Oberhalb der Firnlinie ist der Dunstkreis
auffallend trocken, und dies vielleicht Ursache, daß der Hochschnee als ein
rein kristallinisches Gebilde erscheint.
Die Höhe des beginnenden Firnes (die Firnlinie) scheint auch in der
Atmosfäre eine wichtige Linie, gleichsain eine neue, reinere Schichte zu
bezeichnen, welche die Schnee-, Firn-, Schmelzungs- und Ausdünstungs-
verhältniffe bedingt.
Daß die Firne nur an ihrer untern Fläche (wie die Glättscher) ab-
schmelzen, ist allgeinein bekannte Thatsache. Dagegen ist es unrichtig,
daß die Glättscher sich im Winter fest an den Boden anschließen, und
mit demselben zusammenfrieren.
Unter der Firnlinie schmilzt der jährliche Winterschnee nicht nur
schnell weg, ohne sich auch nur im geringsten in Glättscher zu verwan-
deln, sondern die Glättschermasse ist auch selbst an ihrer Oberstäche und
unten an den Seiienstächen in fortwährendem Abschmelzen oder Verflüch-
tigen begriffen. Eben so bekannt und thatsächlich ist das Vorrücken der
Glättscher, das jährlich 20 bis 6» Fuß beträgt. Der Glättscher wird
daher nicht in der Glactlcherregion gebildet, sondern enlstebt als Firn in
den höchsten Regionen, von wo er, unter fortwährender Entwickelung und
Gestaltung seiner Masse, in die Tiefe geschoben wird, in welcher er sich,
in der höchsten Bildung, auflöset.
Merkwürdig sind an den Glättschern die sogenannten Glätt scher-
tische und vorzüglich die Gufferlinien. Die erster» sind einzelne, ans
Glättscherkegeln ruhende, Steine, die letzter» hingegen zusammenhäng.nv..
über die Glättscher auslaufende, Schuttlinien. Als Thatsache fallt hier
auf, daß wenn die Gufferlinie noch in der Region des Firnes über den-
selben herabläuft, sie noch nicht über die Firnfläche erhoben ist, daß sie
aber, sobald sie die Firnlinie überschritten, und den Glättscher erreicht hat,
sich über seine Fläche, der ganzen Länge nach, wallartig aufthürmt. Die-
ses Emporwachsen steigt in deut Verhältnisse, in welchem der Glättscher
lang und wagerecht ist, und also im Herabsinken einen größer» Wider-
stand zu überwinden hat. Gegen den Alisgang der Glättscher, wo die
Masse ohne Widerstand vorrückt, oder vielleicht ihre höchste kristallinische
Bildung erreicht hat, sinkt die, oft gegen 80 Fuß hohe, Gufferlinie wieder
ganz zur Glättscherfläche herab, und kann sich nicht mehr über dieselbe
erheben. Gleiches ist auch der Fall bei den Glättschertischen. Nie wird
man die Gufferlinie von Schründen durchzogen finden. Wenn eine Oneer,
spalte sich über den Glättscher zielvt, hört sie iininer an der Gufferlinie
auf, und wenn dem Zlzge der Spalte ein Gtättscherliseb in die Linie
kömmt, so umgebt er diesen, und fährt dann wieder in seiner Richtung
Hoffmanns Deütschl. u. s. Bew. 4
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Deutschlands Boden. ¿1
bischen, durch die Schrunde steigenden Lust, welche Schneegestöber und
Dünste mit frischem Zuge zwischen den Massen empor treibt, ihre Form
zu verdanken.
Wenn sich die Firnmeere in einer Folge von fchneereichen Jahren
ungewöhnlich anhäufen, stoßen sie auch uin ihren untern Saum gewaltige
Glättschermassen gegen die untere Region herab. Solche Riesenglieder,
die in jedem Umfange gewaltiger sind, als sie sonst zu sein pflegen, brau-
chen auch längere Zeit, um vernichtet zu werden, weshalb sie auch, weil
das Vorrücken fortgesetzt Statt findet, weiter herab in die bewohnten
Thäler geschoben werden. Magere Firne können nie fette Glättscher aus-
stoßen, daher sind die Glättscher durch ihre Schmächtigkeit aufgelöset, ehe
sie tief ins Thal gelangen, und sie ziehen sich zurück. Hierbei wirkt auch
die Temperatur kalter oder warmer Jahre; allein alle Verhältnisse zeigen,
daß dieses Wirken sehr untergeordnet ist.
Alle bisherigen Messungen der Glättscherbewegung in den Alpen sind
unrichtig, weil sie die Entfernung des Ausganges von einem Punkte be-
stimmten, ohne das dortige Abschmelzen in Rechnung zu bringen. Schreibt
man daher einem Glättscher jährlich 40 bis 50 Fuß Bewegung zu, so würde
diese Zahl, bei genauer Messung, wohl weit größer ausfallen. Die Punkte
zur Beobachtung können nur auf dem Glättscher selbst, und an den bei-
derseitigen Ufern genommen werden. Nimmt inan sie am untern Ende
an, so kömmt zugleich das Abschmelzen, das sehr wichtig ist, wenn zu-
gleich genaue Punkte auf dem Glättscher selbst bestimmt sind, in Rechnung.
Die Hälfte des Jahres bedeckt Schnee die Fels- und Alpregion. Ist
er frisch gefallen, so macht er die ganze Strecke, auf der er liegt, ungang-
bar. Er hat noch keine tragfähige Festigkeit; man gleitet immer aus,
und da der Wind tiefe Schluchten mit dem Schnee ausfüllt, und sie den
flachen Theilen gleich macht, so ist jeder Schritt mit Gefahr des Versin-
kens verbünden. Nur dann erst, wenn der Schnee so fest geworden ist,
daß er mit Sicherheit trägt, kann man auf den Bergen über ihn fort-
kommen. Gegen das Ende des Winterö ist die Schneerinde am festesten
und gangbarsten.
Die Lau inen (Lahne, Lauele, Lauwe, Lauwine, Lene, Lowe; im
Rätischen Lavina und Lavigna; im Italischen Lavina und Lavine; iin
Französischen Avalanche, Avalange, Lavanche, Lavange, Levanze, Lid, Lit,
Lydt; in den Pirenäen auch Cvngere; in Norwegen Snee-Skred und
Snee-Fond; in deutschen Büchern häufig mit der italischen Benennung
Lavine) sind entweder Schnee- oder Eisstürze, welche im Hochgebirge
häufig vorkommen, und zu den fürchterlichsten Erscheinungen des Alpen-
gebirges gehören. Man kann sie, nach Entstehung und Wirkung, am
4 «
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
156
Geogliostische Übersicht. Síípcn und ihr Gebiet.
Die Mitte des Alpenzn^es nimmt fast feiner ganzen Länge
nach die Kette der Uralpen ei»; von ihren Felsgebilden, dein Urge-
birge so genannt, und diirch ihre abenteuerlichen und grotesken Formen,
die wie die Trümmer eines gewaltsam zerstörten Riesenbaues größlcn-
theils mit ewigem Schnee und Eis bedeckt, gen Himmel ragen, und die
höchsten Gebirge von Mitteleuropa umfassen, ausgezeichnet. Ihr zur Seite
streichen sowohl im Süden als im Norden die Kalkalpen, theils aus
Uehergangs-, theils aus Flöy-Gebilden, und namentlich aus Kalkinassen
bestehend, welchen am nordwestlichen, nördlichen und nordöstlichen Abhange
sich die niedrigeren und jüngeren Gebilde der Molasse und des anfge-
schwemnrten Landes anreihen.
Ob mm gleich die Felsgebilde in den Alpen streng genoinuren nicht
so scharf getreiint sind, indem nicht selten aus sehr beträchtlichen Höhen
selbst die jünger» Kalkgebilde der Lias- und Juraformation auftreten, oder
sogar mit den älteren Felsarten wechsellagern, auderselts am Fuße der
Kalkalpen bisweilen Granit-Gneuß zu Tage steht; so erscheint es doch des
leichteren Ueberblicks halber zweckmäßig, dieselben ihren Hauptmassen nach
gesondert zu betrachten.
A. Die Zentralkette oder das Urgebirge in den Alpen.
Der Kern des Alpengebirges besteht, seiner ganze» Längenausdehnung
nach, aus den sogenannten llr- oder Grundgebirgsarten, theils von ihren
Lagerungsverhältnissen, alstiefstes unter den bis jeht bekannten Gebirgsar-
ten, theils von ihrem relativen Alter als frei von lleberresten organischer
Gebilde und den Spuren deutlicher Schmelzung, so genannt; wir'rechnen
Hierherdas Granit-, Gneuß- und Glillimerschiesergebilde, aus Quarz,
Feldspaih und Glimmer bestebend, welche bald im körnig-kristalli-
nischen, massigen Geiuenge als Granit, bald im schiefrig-blättrigen als
Gneuß und Gliminerschiefer auftreten, worin die Hornblende-, Diallage-
und Talkgesteine kristallinisch-körnig als Sienit, Gabbro und Serpentin,
blättrig-schiefrig als Hornblende-, Talk- und Chloritschiefer, sowss beträcht-
liche Massen von Thonschiefer und körnigem Kall (Urkalk) nicht selten als
untergeordnete Lager auftreten.
Das Urgebikge zeigt in Absicht ans Verbreitung, Streichen lind Sch ich-
tiiiig eine solche Mannigfaltigkeit und Unregelnläßtgkeit, daß es schwer
fällt, etwas Allgemeines darüber zu sage».
Es beginnt am Abhänge gegen die piemonteftsche Ebene, und seht sich
mit der Wasserschecde des Alpenkammeö fort dnrch die kottischen Alpen
von dem Biso über deri Genevre, Mont Cenis, kleinen Bernhard, Alont-
blanc, großen Bernhard, Rosa, Simplott, Gotthard, Luckmanier, dies-
rulher Furka, das Lentha- lind Moschelhvrn, Splügen, Septime»', Ber-
nina, Monte di Foscagnv, dann über den tirolischel» Alpenstock, de»t Ge-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Hierherdas Bernhard Bernhard Gotthard
153 Geognostifche Uebersicht. Alpen und ihr Gebiet.
unter einander. Nicht selten finden sich Nester oder große Nieren einer
Gebirgsart in der andern, z. B. von Granit im Gneuß, Talk und Chlo-
ritgesteine im Grämt und Gneuß, oder eine Gebirgsart findet sich gang-
artig in der andern, so namentlich der Granit im Gneuß, oder eine
Gebirgsart greift stockförmig in die andere ein, so im Val Orca, wo nach
Studer der Granit in den Kalk, am Gstellihorn, wo nach ebendemselben
Granitgneuß keilförmig in den Kalk eindringt; nach Hugi übergreift an
der Nordseite der Jungfrau ein granitifches Gestein den Liaskalk, und
lagert sich ihm auf. Die Schichtenfolge im Urgebirge zeigt um so
mehr Mannigfaltigkeit und Unregelmäßigkeit, je weniger die Gesteine in
ihren ursprünglichen Lagerungsverhältnissen geblieben sind. Im Allgemei-
nen werden die kristallinischen, mehr massigen Gebilde von den schiefrigen
überlagert, so daß in der Tiefe der (ältere) Granit, über ihm Gneuß und
Glimmerschiefer, über diesem Thon- oder Talkschiefer lagert, welchein sich
die Grauwacke, der Porfir, der Sandstein und der Kalk anreihen.
Häufig fehlen einzelne dieser Gebilde, oder eines vertritt das andere, z. B.
der Granit den Gneuß, der Gliminerschiefer den Gneuß, oder umgekehrt,
oder die Schichtenfolge scheint sich in Folge erlittener Lagerungsstörungen
zu wiederholen, oder sie ist so umgestürzt, daß die jüngern Gebilde von
den ältern überlagert zu sein scheinen.
Als Beleg hierfür mag der von Hugi gelieferte Durchschnitt der Jung-
frau von Osten gegen Westen hier eine Stelle finden. Das Tiefste nimmt
der Granit ein, über ihm lagert Alpenkalk, über diesem Eisenrogenstein,
dann folgt granitischer Sandstein, Grauwacke, Liaskalk und Liasschiefer,
alsdann Hochgranit, auf dem wieder Alpenkalk liegt; dieser wird auf's
Neue von Granit überlagert, auf welchen Liaskalk und Liasschiefer fol-
gen, und das Höchste nimmt wieder der Hochgranit ein. Aehnliche räth-
selhafte Verhältnisse fand Hugi am Stelli- und Tosenhorn, und wie viele
Anomalien der Art mögen noch unter dem starren Eismantel der höheren
Alpenwelt verborgen liegen? Woher nun diese sonderbare Reihenfolge,
woher dieses Wiederholen der Schichten? wie erklärt sich die Lagerung
des Granits über dem Liaökalke, des muthmaßlich Aelteren über dem
Jüngeren? Denken wir uns das Alpengebirge durch eine Eruption
des im Zustande eines heißen, wässerigen Breies, gleich einem
Schlammvulkane, aus dem Innern der Erde hervorbrechenden Hochgranits
gehoben, welcher die bereits vorhandenen, vielleicht regelmäßig horizontal
geschichteten Lager des älteren Granits', Gneußes u. s. w., sowie der be-
reits abgesetzten Kalkgebilde theils in die Höhe schob, theils durchbrach,
theils übergriff, oder zwischen einzelnen Gliedern sich einschob, so wird es
uns nicht schwer fallen, in dieser scheinbar chaotischen Verwirrung doch '
wieder ein gewisses Gesetz zu finden, wornach sich diese stolzen Massen
bildeten und aufthürmten.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
Im Geognostifche Uebersicht. Alpen und ihr Gebiet.
sich viele schöne Mineralien, namentlich Granaten, Chanite, Stauroli»
the; so am Gotthard, Simplon, im Val canaria, tiroler Zillerthale.
Turmaline namentlich im Piorathale. Die Gebirge, welche er zusammen-
setzt, zeigen nicht das Schroffe, Prallige der Granitgebirge, sondern sanftere
Hoyenzüge und inehr terrassenförmige Abhänge«
Talk- und Chloritschiefer bilden in den Alpen mehr untergeord-
nete Lager im Gneuß- und Glimmerschiefer. Ersterer findet sich in den
Hochthälern des Monte rosa, Montblanc, am Gotthard, im Canaria- und
Aostathale, in, Tremola-, Piora- und Zillerthale; Letzterer im Oberpinz-
gau und Untersulzbachthale im Salzburgischen, in den tiroler Alpen
mit kristauisirtem Magneteisen im Stubei- und Pfitschthale; mit Titanit
oberhalb Diffenlis gegen den Gotthard zu.
H orn b l e n d e sch i e fe r und Horn bl ende gestein sind wenig ver-
breitet, und bilden meist untergeordnete Lager im Gneuß und Glimmer-
schiefergebirge. Ersterer bildet bei Klausen im südlichen Tirol beträchtliche
Felswände, ferner findet er sich im Gasteinthale am Ankogl, bei Airolo
im Libinerthale, am Montblanc, und an andern Orten; Letzteres mit be-
sonders schönen Rutilen im Anlausthale im Salzburgischen, ferner im Monte
Breven und an vielen Stellen der savoier Alpen.
Sienit, im Allgemeinen wenig verbreitet in den Alpen, findet sich
an der Sudseite des Gotthards und des Brenners, ain Finsteraarhorn,
Mettenberge, an der Monzvnialpe, wo er besonders viele und schöne Mi-
neralien einschließt, und an andern Orten.
Gabbro überlagert am Monte rosa den Glimmerschiefer; bei Saas,
im Oberwallis, steht er in großen Felsen zu Tage und macht ganze Berge
ans. Die Cimultkette in Graubünden und der Mussinet bei Turin bestehen
gleichfalls daraus.
Serpentin ist besonders am südlichen Abhange, der Zentralkette, in
den bündner Bergen, am Iulierberge, bei Eleven, in den walliser Alpen,
bei Matray im Tirol» am Brennkogl im Salzburgischen, am Gulsen in
Steiermark, u.s.w. verbreitet, wo er theils ausgedehnte Lager, theils ganze
Berge zusammensetzt. Der Mont-cervin, das Breitborn (über 12.000 Fuß
hoch), und die höchsten Spitzen der Tauernketle bestehen daraus. Er liegt
an der Gränze des Urgebirges, und wird daher von Vielen dem Ueber-
gangsgebirge zugezählt.
Der körnige Kalk (karrarische Marmor) ist in den Alpen sehr ver-
breitet, und soll nach Ebel in zwei fortlaufenden Zügen vom Col de Balm
und der Südseite des Montblanc an durch Tirol bis nach Steiermark sich
erstrecken. Am großen und kleinen Bernhard, an der Südseite des Gott-
hards, am Luckmanier, auf dem Brenner, in der Tauernkette steht er in
sehr beträchtlichen Lagern an, liegt meist auf Gliminerschiefer, und wech-
selt bisweilen mit Thonschiefer und Urgips. 2" Beziehung auf Farbe
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Gotthard Gotthard Gotthard Gabbro Matray Ebel Bernhard
i02 Geognostische Uebersicht. Alpen und ihr Gebiet.
Berge zum Theil bis auf eine beträchtliche Höhe von unten herauf von
Nagelfluh überdeckt werden, zieht sich am linken und rechten Ufer der
Jfere, über les Eckelles, die östliche Ki'lste des genfer Sees, den Molesson,
S.tockhorn, Pilatus, Säntis, den Tegern- und Schliersee, durch Salzburg,
an dem rechten Donauufer hinab bis Wien, von da über den Schneeberg,
Neunkirchen, den Wechsel bis zum Schloß Frakno gegen die ungarische
Ebene hin. Die großen Seen der Schweiz, und sämmtliche Flüsse und
Thäler am nördlichen Abhange der Urkette fallen theilweise in das Gebiet
dieser beiden Kalkgebirgsketten.
Das Felsgebilde dieser Kalkalpen besieht, wie schon oben bemerkt
wurde, nicht blos ans Kalk. In der Südkette treten zwischen Kalk häufig
Granit, Gneuß und Glimmerschiefer hervor, so namentlich im obern Bren-
tathale, im Degano und Cordevolethale, und in Kram. Die Cima d'alla
8.626f. hoch im Val sugana besieht aus Granit, bei Canzocolli im Fassathale
findet sich feinkörniger Granit in ziemlicher Ausdehnung; bei Roncegno
liegt ein isvlirter Granilberg. Der Granit hat hier den Glimnlerschiefer
und das jüngere Flötzgebirge durchbrochen. In der nördlichen Kalk-
kette fehlt das Auftreten isolirter Berge aus Urgebirgsarten bestehend.
Rother Porfir ist bis jetzt vornämlich im Gebiete der südlichen
Kalkalpen aufgefunden worden. Er bildet die Berge, welche das Eisack-
thal einschließen, die Umgebungen von Botzen, den Anfang des Thales
von St. Pellegrin. Er tritt ferner am Frizberg, unfern Reichenhall, auf,
sowie am Terglou und Mannhartsberge bei Weisenberg, hier wird er
theils vom rothen Sandstein, theils von Dolomitmassen überlagert.
In Begleitung des rothen Sandsteins findet er sich unterhalb Sillian im
Pusterthale, zwischen den Thälern der Drau und Kurtätsch, und im Geil-
thale, wo er bis Villach sich hinzieht und am Bleiberge sich endigt. —
Dieser Porfir überlagert das Urgebirge, besteht aus einer rothen
Thonmasse, und schließt kleine Dodecaeder von Quarz, Glimmerblättchen
und wenige durchsichtige Feldspathkristalle ein. — Bisweilen schließt er
Lager von Porfirkonglomeraten ein, so im Thalgrunde bei Botzen,
ferner unterhalb Kolmann, im Oueerthale bei Branzoll und bei Cavales
am Avisio.
Grau wacken schiefer und ältere San d sie ine sind weniger verbrei-
tet in den Alpen, und meist dem Thonschiefer untergeordnet. Der Sandstein
findet sich nicht selten dem rothen Porfir aufgelagert, zu Höflingen bei
Meran im Tirol, und zwischen Montan und Lugan oberhalb Neumarkt
finden sich Steinkohlenflötze in demselben. Die Grauwacke überlagert
an mehren Stellen den Glimmer- und Hornblendeschiefer, so am Mont
Breven in der Nähe von Servoz in Savoien; im Salzathale bei Lend
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
104 Geognostische Uebersicht. Alpen und ihr Gebiet.
hellgrau, gelblichgrau, röthlich, so tut Lechthal, am Unterberg bei Salz-
burg, Reichenhall in Baiern, und weiß, so namentlich in den südlichen
Kalkalpen. Die der Zentralkette ain nächsten liegenden Kalklager gehören
dem Uebergangskalks- (Bergkalk) gebilde, die der übrigen dem Muschel-,
Lias- und Jurakalk, und der Kreidesormation an.
Ueber die Verbreitung dieser verschiedenen Kalkformationen in den
Alpen herrschen noch die verschiedensten Ansichten unter den Geognosten,
so daß selbst Studer es nicht wagt, einen bestimmten Ausspruch darüber zu
thu». So viel scheint indessen aus den n-eueren Untersuchungen hervor-
zugehen, daß die Lias-, Jura- und Kreidebildungen weit ausgedehnter sind,
als man früher annahm. In den südlichen Kalkalpen ist die Jura- und
Krcideformation sehr ausgedehnt. Die Felsgebilde der Sette communi,
des Monte Baldo, der kärnthner und steierschen Alpen, der istrischen und
dalmatischen Gebirge gehören unstreitig dem Jurakalk an; auch in den
salzburger und wiener Gebirgen tritt derselbe auf, und schließt nicht sel-
ten beträchtliche Sandsteinmassen (Wienersandstein) ein. Der Eisen ro-
genstein, der in dem regelmäßig geschichteten Gebirge zwischen Lias- und
Jurakalk liegt, tritt in den Berner Hochalpen, im Lauterbrunnenthale, an
der Kriegsmatte, im Rotthale an der Jungfrau auf, theils von Lias-, theils
von Jurakalk begleitet.
Lias-Kalk und Mergelschiefer finden sich zwischen dem Mont-
blanc, Monte Rosa, Monte Viso und Mont Pelvoux in großer Mächtig-
keit, und ganz in der Nähe des Urgebirgs; ebenso im Wallis, in den
berner Hochalpen, Titlis, Grindelwald, Scheideck, Stockhorn, Tosenhvrn,
Engel-, Laub- und Blattenstock, am Stellihorn, Gotthard. Auch der un-
tere Alpenkalk der östlichen Alpen, der Umgebungen von Salzburg und
Hallstadt, der Schneeberg, Wahmann, die nördlichen Gehänge des Inn-
thals, der Bleiberg von Kärnthen sollen dem Lias angehören; näheren
Aufschluß über seine weitere Verbreitung können wir hauptsächlich von
der genaueren Untersuchung der Versteinerungen erwarten. Die Forma-
tion derkreide tritt a>n nördlichen und nordöstlichen Theile deralpen theils
als Kreidemergel und Hippuriten und Nummulitenkalk, theils als Quader-
sandstein und eigenthümliches Konglomerat auf, und ist reich an Versteine-
rungen. Sie findet sich bei Hieflau in Steiermark, Piesting im Oester-
reichischen, im Gosauthal im Salzburgischen, bei Sonthofen, Trauenstein,
am Kreßenberge und Untersberge in Baiern.
Der Grünsand wird in der mittlern Schweiz unmittelbar von der
Molasse überlagert, und seht sich durchs Allgäu und Vorarlberg bis an
den Inn und nach Sonthofen fort.
Die dem Uebergangskalke eingelagerten Thonlager, schließen Lager
von Eisenerzen ein, an den Diablerets und in dem Engelberger Thals
findet sich Kohlenblende darin.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
166 Geognostische Uebersicht. Alpen und ihr Gebiet.
augitischen Porfirs im Fassathale und seinen Umgebungen, wo er die ho-
hen zackigen Felsen ausmacht, welche dieses Thal umgeben, und sich bis
ins Eisakthal fortersireckt. Am Terglou und Mannhartsberge in Kärnthen
und Krain seht er sehr beträchtliche Berge zusammen. Das Höchste des
Mendolaberges bei Meran niacht eine steile Dolomitmauer von fast
1.000 Fußhöhe aus; unter ihm liegt rother Sandstein auf rothem Porfir.
Unterhalb Sitlian im Pusterthale erstreckt sich eine lange Dolomitkette
zwischen dein Drau- und Geilkhale bis gegen Villach hin. Auf dem Sasso
vernale, bei St. Pellegrin, auf der Spitze des Rosengartens und Schleeren
bei Botzen steht der Dolomit kammförmig aufgerichtet; an andern Stellen
erscheint er dein rothen Sandsteine aufgelagert, wie bei Vigo; am Cia-
playa gegen Sotto i sassi, und '/, Stunde oberhalb Colfvfco, ist er dem
augitischen Porfir eingelagert. Die Gipfel des Berges von Gardolo und
der Kette von St. Marcello bis Digolla, der unermeßliche Scanupia
oberhalb Caliano, und die Gesteine des Lagarinathals bis Chiufa bestehen
gleichfalls aus diesem Gestein. (Dagegen gehört der sogenannte Do»
lomit des Brenners zu deiii gewöhnlichen Urkalk der Alperi). In der
Nähe stehen dieoolithe und übrigen Glieder des Jurakalks an, und sehen
sich fort gegen den M. Baldo hin. In dem westlichen Theile der Schweiz,
in Savoien, desgl. am liördlichen Abhange der Zeniralkette, ist bis jetzt
kein ähnliches Vorkommen des Doloinits beobachtet worden. — Dieser
Dolomit ist weiß, körnig, deutlich aus kleinen Rhomboedern zusammen-
gesetzt, und hat ein spez. G. von 2.900—3.200; er besteht aus 41, 8
kohlens. Talk- und 68, 2 kohlenf. Kalkerde. Er scheint durch den augit.
Porfir fast überall aus seiner ursprünglichen Lagerung im Muschel - oder
Jurakalk verdrängt und gehoben worden zu sein. Merkwürdig ist es aber,
daß er in der Regel ganz frei von Petrefakten ist.
Unmittelbar den Kalkgebilden am nördlichen Abhange der Alpen an»
und großentheilö aufgelagert erscheint das Gebilde
C. Der Molasse oder des tertiären Gebirges,
aus mächtigen Lagern von Sandstein, Nagelsiuh, Grob- und Süßwaster-
kalk und Geröllen bestehend. Diese große Formation macht die Voralpen
und die großen Hügelreihen aus, welche zwischen den Alpen und dem
Jura, und zwischen dem nördlichen Saume der tiroler, salzburger und
österreichischen Kalkalpen und der Donau liegen, und füllt die großen
Decken und Ebenen der Schweiz, Oberschwabens, Baierns und Oester-
reichs aus, worin der genfer-, thuner-, vierwaldstädter-, lowerzer-See
theilweise, der neufchateler-, bieler-, murtener-, sempacher«, zuger-,
züricher-, Greiffen-, Pfäffikon-, Zeller- und Bvdensee, desgleichen der Feder-,
Wald- und Rottersee in Schwaben, der Kochel-, Walchen-, Tegern- und
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]