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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 773

1850 - Weilburg : Lanz
Vi. ' V o r d e r - 2 n d i e n. 773 königl. indischen Kommission und dem Kollegium der 2-1 Direktoren geleitet, dem in Indien selbst die Gouverneure der vier Präsidentschaften untergeordnet sind. Der von Kalkutta führt den Titel Geueral-Gouverueur und ist im Besitze ausgezeichneter Rechte. Er entscheidet z. B. über Krieg und Frieden, schließt Verträge, begnadigt Verbrecher u. dgl. Die jährliche Einnahme aus diesen Besitzungen beträgt 248 Mill., die Ausgabe aber 210 Mill. Gulden. Die Schuld der Kompagnie wird zu 309 Mill. Gulden angegeben. — Die Landmacht ist aus britischen Truppen und aus Eingebornen zusammengesetzt; sie zählte im I. 1837 184,340 Manu. Die Seemacht bestand damals nur ans 13 Fahrzeugen. — Die Präsident- schaften, in welche die unmittelbaren Besitzungen zerfallen, sind folgende: 1) Kalkutta 7028 Qmcil. mit 34,307,000 Einw. 2) Agra 8 §83 „ „ 19,430,000 „ 3) Madras 7183 '> 13,657,000 „ 4) Bombay 3344 „ ,, 10,500,000 <, §. 9t0. 1) Die Präsidentschaft Kalkutta oder Bengalen. Diese ist die östlichste und breitet sich im Norden des bengalischen Meerbusens an den Flüssen Brama- puira, Ganges und Mahanuddy ans. Sie besteht, abgesehen von den britischen Besitzungen in Hinter-Jndien, nur aus zwei Provinzen. — Kalkutta, die Hauptstadt des gesammken indo-britischen Reiches, so wie der gleichnamigen Präsident- schaft und Provinz, und zugleich der wichtigste Handels- platz Indiens, breitet sich am Hugli (§. 902) in einer ungesunden Gegend aus und zählt 6 — 800,000 Einw. Sie ist der Sitz des General-Gouverneurs und der obersten Be- hörden und besteht aus der Stadt der Weißen und der der Schwarzen. Jene, die Wohnstätte der Briten und anderer Europäer, bietet breite und gerade Straßen und viele ansehn- liche Gebäude, wie den Regieruugs-Pallast, das Rathhaus, den Gerichtshof u. a.; diese, von den Eingebornen bewohnt,

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 974

1850 - Weilburg : Lanz
974 Die einzelnen Länder Amerika's. bauerte der Kampf, der diese Staaten vom Mntterlande losriß und sie zu einem Freisiaate vereinigte. 1783 Friede zu Versailles; Benjamin Franklin und Georg Was- hington die Gründer der neuen Freiheit. Die Niederlassungen dehnten sich von diesen Zeiten an immer weiter nach Westen aus; die Staaten vermehrten sich; 1795 erreichten sie den Missisippi und bereits 1805 den großen Ocean. Der Ver- fassnngsnrkunde vom 17. September 1787 zufolge bilden die vereinigten Staaten einen Bund, der aus mehrern demokratischen Staaten besteht, von denen ein jeder zwar unabhängig ist, die aber alle durch den allgemeinen Kongreß zu einem großen Ganzen verbunden werden. Dieser General- Kongreß ist im Besitze der höchsten Gewalt; er gibt Gesetze, erklärt Krieg, schließt Frieden und andere Verträge, schreibt Auflagen aus u. s. w. Er versammelt sich alljährlich den 1. December zu Washington, der Hauptstadt des Bundes; an seiner Spitze steht ein Präsident, die höchste obrigkeitliche Person im Staatenbunde, der alle vier Jahre gewählt wird und allein die ausübende Gewalt besitzt. Er ist zugleich das Haupt der Land- und Seemacht, ernennt die Minister, hat das Recht zu begnadigen u. s. w. Ueber den Gebrauch seiner Macht aber ist er dem Kongresse verantwortlich. Der Kongreß besteht aus dem Senate und dem Hause der Repräsentanten. Irr jenen wählt jeder Staat zwei Mit- glieder; jeder Senator muß ein Alter von mindestens 30 Jahren haben. Der Senat ist zugleich bei Anklagen wegen Hochverrathö der oberste Gerichtshof. Von je 40,000 Ein- wohnern eines Staates wird ein Mitglied in die Repräsen- tanten-Kammer gewählt; cs muß wenigstens 25 Jahre alt sein. §. 1144. Die Einkünfte, größtentheils aus dem Ertrage der Zölle, der Posten und dem Verkaufe noch unange- bauter Staatsländercien fließend, betragen etwa 104 Million Gulden, die Ausgaben aber 98 Mill. Die Staats- schulden, die im Jahre 1816 bis zu 818'/. Mill. Gulden gestiegen waren, sind jetzt gänzlich getilgt. — Die Landmacht begreift das stehende Heer und die Milizen. Jenes ist

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1016

1850 - Weilburg : Lanz
1016 Die einzelnen Länder Amerikas. Brasilien und im Westen durch Neu-Granada begrenzt. Die Größe beträgt 1-1,300 Qmeil. mit einer Bevölkerung von 1 Mill. Seelen. Der Staat hat eine republikanische Verfassung, einen Senat und eine Deputirten-Kammer; an der Spitze der Regierung steht ein Präsident. Die Einkünfte betrugen 1838 4% Mill. Gulden; die Staatsschuld aber war 1832 zu 96 Mill. Gulden angewachsen. Das Land ist in vier Departements eingetheilt. — Caräkas, die Haupt- stadt des ganzen Freistaates, so wie des gleichnamigen Depar- tements, erhebt sich, drei Meilen von dem Antillen - Meere entfernt, unter io1/,0 nördlicher Breite am Fuße des 8000 Fuß hohen Silla, ist regelmäßig gebaut und von breiten Stra- ßen und vier kleinen Flüssen durchschnitten und zählt gegen- wärtig 2-1,000 Einw., während es vor dem Erdbeben im I. 1812 noch einmal so viele hatte. Der herrliche Dom ward durch das Erdbeben von 1826 sehr beschädigt; man findet eine Universität, und Kakao, Taback, Indigo, Chinarinde, Fär- beholz u. a. sind wichtige Artikel der Ausfuhr. Vaterstadt Simon Bolivar's, des Befreiers von Venezuela, geb. den 25. Juli 1785, st. 1812. Die reizende Umgegend hat eine milde, gesunde Lust. — Puerto Cabello, eine gut gebaute und befestigte, aber ungesunde Stadt, im Westen der vorigen und am Meere, hat einen geräumigen und tiefen Hafen und 4000 Einw., die einen erheblichen Verkehr unterhalten. Die- ser Ort war die erste (1497) und die letzte (1823) Besiz- zung der Spanier in Kolumbien. — Valencia, eine Stadt im Südwesten der vorigen und in der Nähe des schönen Sees Takarigua, liegt in einer sorgfältig angebauten Gegend und zählt 16,000 Einw., unter denen viel Industrie und Wohl- stand herrscht. §. 1184. Cumana, die Hauptstadt des Departements Maturin, liegt im Osten von Carakas, am Busen von Caria- ko und in einer sandigen, unfruchtbaren Gegend, hat einen Hafen und 13,000 Einw., die sich hauptsächlich mit Schiff- fahrt und Fischerei beschäftigen. — Cariako, eine Stadt im Osten der vorigen und an dem gleichnamigen Golf, zählt

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1017

1850 - Weilburg : Lanz
Viii. K o l u m b l e n. 1017 7500 Einw., welche viel Kakao und Baumwolle bauert. — Tie Insel Margarita, im Norden der zwei letztgenannten Städte und unfern der nördlichen Küste, hat einen fruchtbaren, aber wenig benutzten Boden und eine ungesunde Luft. Sie ist 19 Qmeil. groß und zählt 16,000 Einw., die sich Haupt- sächlich vom Fischfang ernähren. Tie vormals reichen Perlen- banke sind jetzt erschöpft. — Marakaibo, die Hauptstadt des Departements Eulia, erhebt sich im Westen von Valencia an der Meerenge, die den gleichnamigen Sec mit dem Busen desselben Namens verbindet, hat einen Hafen und 28,000 Einw., welche Schifffahrt und einen starken Handel treiben. — Coro, sonst Venezuela, d. h. Klein-Venedig genannt, eine Stadt im Nordostcu der vorigen, ist auf Inseln und Pfählen erbaut, besitzt einen Hafen und zählt 5000 Einw., die einen ansehnlichen Viehhandel treiben. — Varinas, die Hauptstadt des Departements Orinoko, im Südwcsteu von Valencia, hak 5000 Einw., die einen bedeutenden Handel mit Taback unter- halten. In der Umgegend wird viel Taback und von vorzüg- licher Güte gebaut. — Caykara, ein Ort im Osten der vorigen und am Orinoko, hat in seiner Umgegend hoch an den Felswänden der Flußufer eine Menge hieroglyph sch.r Bil- der von Menschen, Thieren u. s. w., die "einer vorhistorischen Zeit angehören. §. 1185. 2. Der Freistaat Reu-Granada wird im Norden durch das Autilleu-Mecr, im Osten durch Venezuela, im Süden durch Ecuador und im Westen durch den Austral- Ocean und Central-Amerika begrenzt. Der Flächengehalt beträgt etwa 11,600 Qmeil., auf denen gegen 1,700,000 Menschen leben. Die Verfassung ist eine demokratische; ein Präsident steht an der Spitze der Regierung; die gesetzgebende Gewalt ist dem Kongresse und Senat übertragen. Das Vud- jet für 1836 — 67 gibt die Einnahme zu 5,262,000 Gulden an; die Staatsschuld soll 51 Miu Gulden betra- gen. Der Staat zerfällt in fünf Departements. — Bogota, (Sta. Fe de Bogota), die gut gebaute Hauptstadt der ganzen Republik und des Departements Cundinamarka, erhebt sich im 66

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1024

1850 - Weilburg : Lanz
1034 Die einzelnen Länder Amerika's» Weiße (260000), Indianer (800,000), Neger (40,000), Mulatten und Mestizen bilden diese Bevölkerung. Das Hauptvolk sind die Peruaner; sie reden noch in man- chen Gegenden die alte Quichua-Sprache. Die Indianern Stämme in den östlichen Pampas und Gebirgen sind äußerst roh und noch ganz unabhängig. — Die herrschende Religion ist die katholische; auch unter den Indianern zählt sie bereits viele Anhänger. — Peru war schon bei Pizarro's Eroberung im I. lo.'Zi ein gebildeter Staat, beherrscht von den Inkas. Viele Ueberreste großartiger Bauwerke, als Land- straßen, Kanäle, Palläste, Gräber u. a. deuten hin auf diese frühere Kultur. Gegenwärtig sorgen drei Universitäten, meh- rere Gymnasien und höhere Schulen für Unterricht und Bil- dung. — Der Gewerb fleiß steht eben auf keiner hohen Stufe; die wichtigsten Beschäftigungen sind Land- und Bergbau und Viehzucht; Jagd und Fischerei wird hauptsächlich von den India- nern betrieben. Mau gewinnt Chinarinde, webt Wollen - und Baumwollenzeuge, bereitet Leder und Seife und verfertigt man- cherlei Metallwaarcn. Der Verkehr im Innern ist mit groß- ßen Schwierigkeiten verbunden, indem die steilen, unwegsamen Gebirge und reißenden Gewässer an manchen Stellen alle Ver- bindung unmöglich machen. Lima unterhält einen nicht unbe- deutenden Seehandel. — Die Regierungsform ist demo- kratisch. Ein Kongreß, aus den Vertretern des Volkes gebil- det, hat die gesetzgebende, ein Präsident die vollziehende Gewalt. Alle Bewohner des Staates besitzen gleiche Rechte; die Skla- verei ist abgeschafft. Die öffentliche Schuld wird zu 40 Mill. Gulden angegeben. §. 1192. Der ganze Staat zerfällt in sieben Departe- ments. — Lima, die regelmäßige und schön gebaute Haupt- stadt des Staates und des gleichnamigen Departements, erhebt sich, von vielen Gärten umgeben, im Nordwcsten des Titikaka- Sees in einer angenehmen Ebene am Flusse Rimak und l/2 Meile vom Meere und zählt 74,000 Einw. Die geraden Straßen durchschneiden sich unter rechten Winkeln; wegen der hausige» Erdbeben sind die Gebäude nur ein bis zwei Stock-

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1029

1850 - Weilburg : Lanz
X. B o l i v i a. 1029 tter beschäftigen sich mit Land- und Bergbau, Jagd und Fisch- fang; die Industrie ist nicht von Bedeutung und auf Wollen- und Baunttvollemvcberei, Glasmacherei u. a. beschrankt. Der Verkehr ist gering, am bedeutendsten zu La Paz. Die Wege im Innern sind nur für Maulthiere und Llama'ö gangbar, und die wichtigen Verbindungsmittel, welche die Flüsse darbieten, werden wenig benutzt. — Die Verfassung ist demokratisch; die gesetzgebende Versamnrlung oder der Kongreß besteht aus drei Kammern; ein Präsident besitzt die vollziehende Gewalt. §. 1197. Dieser Staat ward seither in sechs Departe- ments eingetheilt, die von den hier genannten Hauptstädten den Namen führen. — Chuquisaka, (vormals Chartas oder La Plata), die Hauptstadt des Freistaates, im Südosten von Cuzko und in der Nähe des Cachimayo, liegt in einer reizenden, gut angebauten Gegend und doch 9000 Fuß über dem Meere, hat eine prachtvolle Domkirche, eine Universität mit einer bedeutenden Bibliothek, eine technologische Anstalt und 1-1,000 Einw. — Potosí, eine Stadt im Nordwesten der vorigen und 12,520 Fuß über der Meeresfläche, zählte im 17. Jahrhunderte 160,000 Einw., hat aber gegenwärtig nur 10,000. Groß ist die Anzahl der Kirchen und Klöster; die Witterung ist sehr strenge und die Lust so dünn und rein, daß ein Europäer nicht 30 Schritte weit gehen kann, ohne daß ihm der Athem stockt. Felsen und Klippen umgeben von allen Seiten den Ort, in dessen Nähe sich auch warme Quellen befinden. — Oruro, eine Stadt im Nordwesten von Chuqui- saka und 12,000 Fuß über dem Meere, hat gegenwärtig nur noch 1-000 Einw. Silber- und Zinngruben sind in der Nähe. — Cochabamba, eine Stadt im Nordosten der vori- gen und 8200 Fuß über dem Meere, breitet sich in einer fruchtbaren, wohl angebauten Gegend aus und zählt 30,000 Einw. — La Paz, eine Stadt im 'Norden von Oruro und in der Nähe des Nevado von Illima ui, liegt in einem Gebirgs- thale der Anden und 1 1,100 Fuß über der Meeresfläche und hat 10,000 Einw., die einen lebhaften Verkehr unterhalten. — Stä. Cruz de la Sierra (auch San Lorenzo de la

7. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1031

1850 - Weilburg : Lanz
Xl P a r a g il a y. 1031 Schiffbauholz, verschiedene Gummiarten und Harze. Metalle werden nicht gefunden. §. 1 !99. Die Zahl der Einwohner betragt 600,000; sie bestehen theils ans spanischen Kreolen und Mestizen, theils aus India n er n. Der zahlreichste dieser Indianer Stam- me ist der der Guaranis; sie wurden bereits in früherer Zeit durch die Jesuiten zum Christenthume bekehrt. Die herr- schende Kirche ist die katholische. — Es gibt Volks- und höhere Schulen; viele derselben sind erst in unsern Tagen in's Leben getreten. — Als Süd-Amerika sich von der spanischen Herrschaft lossagte, wählten die Einwohner Paraguays einen Rechtsgelehrten, den Oe. Jose Gaspar Rodriguez de Francia (geb. 1763, st. 1.839), zum Oberhaupte. Unter dem Titel eines Diktators regierte dieser völlig unumschränkt nud mit der Strenge eines Despoten, hob alle Verbindung seiner Staatsangehörigen mit den Nachbarländern ans, ver- faßte aber ein eigenes Gesetzbuch und sorgte für Wohlstand und höhere geistige Kultur. Er stellte ein Heer von 8000 Mann auf, zu welchem noch 20,000 Mann Milizen kamen, und brachte die Finanzen in einen sehr blühenden Zustand. Ueber die Veränderungen, die seit dem Tode dieses Mannes eingetreten, ist bis jetzt Wenig bekannt geworden. — Die Depar- tements, in welche das Land eingetheilt wird, fuhren von den meist unbedeutenden Hauptörtern den Namen. — Assuncion, die Hauptstadt im Südosten von Potosi imb am linken Ufer des Paraguay, hat-eine Domkirche, mehrere Schulen und 12,000 Einw. — Villa Rica, eine Stadt im Südosten der vorigen, zählt -1000 Einw. Zn dieser Gegend wird der meiste Paraguay-The.e gesammelt. Xu. Die La Pla ta-S ta a t en. §. 1200. Diese Länder, welche auch die vereinigten Staaten des Rio de la Plata oder die Argentinische Republik (vom Latein, argentimi, Silber, span, la piata) genannt werden, liegenzwischen dem 307 /2 — 3233/4.° der Länge

8. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1041

1850 - Weilburg : Lanz
Xiii. Chile. 1041 Araukaner (Araukos), deren völlig freier Staat aber mit Chile verbunden ist. Die Sklaverei ist abgeschafft. — Am meisten verbreitet ist die spanische Sprache; die seßhaften Bewohner bekennen sich zur katholischen Kirche; es gibt mehrere höhere Unterrichtsanstalten. — Land - und Bergbau, Viehzucht, Jagd und Fischerei sind die hauptsächlichsten Be- schäftigungen; der Gewerbfleiß beschränkt sich auf die un- entbehrlichsten Handwerke, die auch theilweise von Jndianerü betrieben werden. Man verfertigt Wollen- und Baumwollen- zeuge, Töpfer- und Metallwaaren, Leder, mancherlei Geflechte u. a. Der Handel, durch die geographische Lage des Landes und gute Häfen begünstigt, ist von Wichtigkeit und wird vor- züglich mit den vereinigten Staaten Nord-Amcrika's, England, Frankreich und Hamburg betrieben. Rinder und Pferde, Häute, Talg, Vicunna-Wolle, Branntwein und Kupfer bilden die bemer- kenswerthesten Artikel der Ausfuhr. Valparaiso ist der wich- tigste Handelsplatz. — Chile, bis zum I. 1818 dem spanischen Scepter unterworfen, ist jetzt ein demokratischer Frei- staat, an dessen Spitze ein Präsident steht. Ein Kongreß übt die gesetzgebende Gewalt aus. Die Staatsschuld an Eng- land beträgt 12 Mill. Gulden. §. 1209. Das Land besteht aus acht Provinzen; auch rechnet die Regierung die Inseln Juan Fernande; zu ihrem Gebiete. — San Jago (S. Jago de Chile), dw sehr regelmäßige Hauptstadt des Freistaates, breitet sich im Westen von Buenos-Ayres in einer reizenden, gut angebauten Ebene am Fuße der Anden aus und besitzt mehrere ausgezeich- nete Gebäude, zu denen die Domkirche, der Regicrnngspallast, die Münze u. a. gehören. Die Straßen schneiden sich unter rechten Winkeln; der häufigen Erdbeben wegen sind die Häuser nur ein Stockwerk hoch. Eine große öffentliche Schule (Lyceum und Gymnasium) blüht; man findet eine öffentliche Bibliothek und mehrere Wohlthätigkeitsanstalten. Die (64,000) Eiuw. unterhalten einen bedeutenden Verkehr. — Valparaiso, eine Stadt im Nordwesten der vorigen und an einer Bai des Austral- Oceans, ist auf drei Seiten von steilen dürren Hügeln um-

9. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1074

1850 - Weilburg : Lanz
i 074 Die einzelnen Länder Amerika's. mannigfaltige Schulen suchen Wissen und Können anzuregen und zu verbreiten. Land-, besonders Plantageubau und Handel sind die Hauptbeschäftigungen. — Kolumbus entdeckte bereits 1492 dieje Insel, deren sämmtliche Ureinwohner schon 1533 ausgerottet waren. 1697 ward der westliche Theil an Frank- reich abgetreten. Im I. j 793 empörten sich die Farbigen; alle Weiße, die sich nicht durch die Flucht retten konnten, wur- den ermordet. Toussaint l'ouvertüre, geb. 1745, ein Neger, früher Sklave, dann Oberanfuhrcr der Empörer, st. 1803 in Frankreich. Haiti ist gegenwärtig ein demokrati- scher Freistaat, an dessen Spitze ein lebenslänglich gewähl- ter Präsident steht. Seine Gewalt wird dnrch einen Senat und eine Repräsentanten-Kammer eingeschränkt. Die Staatsein- künfte betragen gegen 10, die Ausgabe» aber fast 7j/¡ Milk. Gulden. Das Landhcer zählt 1 15,000 Mann; die Seemacht ist gering. Der ganze Staat wird in sechs Departements eingetheilt. — Port an Princc, die Hauptstadt der Repu- blik und der Sitz des Präsidenten, erhebt sich auf der West- küste an der Lcogane-Bai in ungesunder Lage und zählt 18,000 Einw. Man findet ein Lyceum, eine medicinische, eine Kriegs- und Zeichnenschule und eine öffentliche Bibliothek. Der Hafen ist gut, der Verkehr von Wichtigkeit. — Kap Haitien, vormals Kap Fran.-als, dann Kap Henri, gewöhnlich le Kap genannt, eine regelmäßige und schöne Stadt an der Nordküste und am Fuße eines hohen Berges, hat einen schönen Hafen und 12,000 Einw., die einen ansehnlichen Han- del treiben. In der Nähe liegt Sanssouci, ein prachtvolles Lustschloß des vormaligen Kaisers Heinrich 1. — San Do- mingo, die älteste Stadt West-Indiens, erhebt sich an der Südostküste malerisch auf einer Felsenfläche, ist regelmäßig ge- baut und hat einen Hafen und 12,000-Einw. In der hiesigen Domkirche ruhete sonst die Asche des Entdeckers von Amerika. Vcrgl. §. 1239. — In der Leogane-Bai ist die Inset Go- tt ave (Gonaive), 12 Qmeil. groß, fruchtbar, aber ohne bleibende Bewohner.

10. Zweiter oder höherer Kursus - S. 808

1850 - Weilburg : Lanz
808 Die einzelnen Länder Asien's. §. 946. Die Staats Verfassung ist monarchisch, aber keineswegs unumschränkt. Sie beruht zugleich auf der Gnmd- Jdce einer patriarchalischen Regierung. Der Kaiser führt den Titel „Sohn des Himmels", wird als Vater seines Volkes verehrt und mit dem heiligen Namen des "großen Vaters" angerufen. Nur zehnmal zeigt er sich öffentlich während eines Jahres. Der jetzige Kaiser heißt Tao Kuang, geb. 1784, der seit dem 2. Sept. 1820 regiert. Die Thronfolge ist erblich in männlicher Linie; doch wird das Recht der Erstgeburt nicht immer beobachtet. Die vornehmsten Reichsbeamten sind in Europa unter den: Namen der Man- darinen bekannt und bestehen aus zwei Abtheilungen, nämlich den Civil- und Kriegsbeamten. Sie stehen hinsichtlich ihrer Dienstführung unter strenger Aufsicht und werden in gewissen Fällen sogar mit Stockschlägen bestraft. Ein Geschlechts- odcr Erbadel ist nicht vorhanden. Das übrige Volk theilt sich in Gelehrte, Krieger, Geistliche, Bauern und Gewerbsleute. Sehr zahlreich sind die Priester des Fo, die den Europäern unter dem Namen Bonzen bekannt und bei den Chinesen sehr verachtet sind. In Ansehung der Religion herrscht vollkommene Freiheit; von einer kirchlichen Verfassung zeigt sich keine Spur. §. 947. Die Einkünfte des gesummten chinesischen Reiches (§. 64. 12), theils in Lieferungen von Getreide, besonders Reiß und Korn, theils in Geld bestehend, mögen etwa 480 Mill. Gulden betragen. Die Kriegsmacht soll gegen 1 Mill. Streiter zählen, unter denen sich 60,000 Seesoldaten befinden. Alle sind schlecht bewaffnet, dagegen aber mit großen Sonnenschirmen versehen. Die Flotte besteht aus 1753 Fahrzeugen, von welchen ein jedes höchstens 20 Kanonen hat. §. 948. Das eigentliche China wird in achtzehn Provinzen eingetheilt. — 1) Nord-Provinzen sind vier. — Peking, die Hauptstadt des Reiches, die Residenz des Kaisers und zugleich die größte Stadt der Erde, breitet sich im nördlichen Theile des Landes in einer Ebene aus, besteht aus der Thron- stadt und der Altstadt, die einen Umfang von 4% Meilen
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