der Israeliten,
125
ihre drei großen jährlichen Feste, da9 Passah im
Nisan (April) beim Anfänge der Aerndte, das
Aerndtefest (Pfingsten) sieben Wochen nach dem
Passah, am Schlüsse derselben, und das Laub-
hütten - Fest zur Zeit der Obst- und Weinlese,
im October, gottesdienstliche Handlungen, doch-
nicht unbegleitet von einer öffentlichen wohl
geordneten Freude. — Nach dem Gesetze soll-
ten alle Israeliten Ackerbauer sein ; auch waren
nur wenige Nomaden. Jedes andere Gewerbe,
besonders der Handel, war ausgeschlossen, da-
mit die Israeliten, an ihr Grundeigenthum ge-
fesselt, keine Veränderung wünschen, und un-
vermischt mit andern Nationen bleiben mögten.
Diese Gesetze beförderten den später übertrie-
benen Hafs gegen Fremde: denn 5 Mos. 10, v.
18. 19» heifst es noch: ,,Jehovah hat die Fremd-
linge lieb; also sollt ihr auch die Fremdlinge
lieben.“ — Die Israeliten waren, ohne Unter-
schied der Stände, einander gleich. Nur ein
Stamm, der Stamm Levi, der zwar kein Grund-
eigenthum hatte, sondern durch alle Stämme
veitheilt, einzelne Städte und den Zehnten des
Gewinnes erhielt, bildete gleichsam einen ge-
lehrten Adel: aus ihm wuraen die Priester, die
Richter, die Schreiber, die Polizeiaufseher er-
wählt; sie handelten im Namen des Jehovah, und
das Oberhaupt derselben , der Hohepriester, hatte
unmittelbaren Umgang mit dem Jehovah, und
war Stellvertreter des eigentlichen Oberhauptes
der Nation. Selbst die Könige waren ihm unter-
geordnet, oder, wie es in der Sprache der Prie-
ster heifst, standen unter dem Gesetze Jehovah’s.
Indefs mufste doch jede neue Anordnung erst
einer Versammlung von Volks - Repräsentanten
vorgelegt werden; und die besondern Angele-
genheiten jedes einzelnen Stammes wurden von
den Stamm- und Familien - Aeltesten besorgt.
Denn Stamm - Verfassung blieb; die einzelnen
gesonderten Stämme verband der gemeinschaftli-
che Jehovah-Dienst zu einem verbündeten Staate.
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160
Geschichte
her etwas (s. Hieronymus ad Ezecb. 26, 7.),
und eine gleichzeitige biblische Quelle (Hese-
kiel Cap. 29, 18) deutet sogar auf eine Nicht-
eroberung hin. Wahrscheinlich endete die Be-
lagerung mit einem friedlichen Abkommen und
Büudnifs. 0 '
Ithohal oder Ethbaal blieb bei dieser Bela-
gerung, und sein Nachfolger Baal herrschte in
Alt-Tyrus wahrscheinlich nur als babylonischer
Vasall. Nach dessen Tode ward bei der Verse-
tzung des Hauptstammes auf die Insel die Regie-
rungs - Verfassung geändert, und es regierten
vom Volke erwählte Obrigkeiten, Suff den, nicht
lebenslänglich. Doch diese Regierung währte
nur 7 Jahre. Es treten wieder Könige von Ty-
rus unter babylonischer Hoheit auf: Balator;
555 Merbal; liiram zur Zeit des Cyrus, da Ty-
rus, und also ganz Phönicien, unter persische
Herrschaft kam; denn in der Schlacht bei Sala-
do mis werden Mapen, König von Tyrus, und Te-
tramnestus von Sidon, der dem Xerxes 300
Schiffe zuführt und im Kriegsrathe den Vorrang
vor dem Könige von Tyrus hat (Herodot. Vii, 98.
Viii,, 67.)) als die wichtigsten Anführer auf der
persischen Flotte genannt, und als die erfahren-
sten Seefahrer vom Xerxes mit vieler Ächtung
behandelt.
Um diese Zeit muís sich Sidon wieder erho-
den haben; denn sie heifst die reichste Stadt Phö-
niciens, und steht an der Spitze der Empörung,
als auch Phönicien die Härte der persischen Ober-
herrschaft empfand, und sich mit Nektanebus
von Aegypten gegen Artaxerxes Mnemon, und
561 nachher gegen Artaxerxes Ochus verband. Ten-
ues, der König von Sidon, unterstützt von Gria-
1) S. Gefmius philologisch - kritischer und histo-
rischer Kommentar über den Jesaia. Leipzig
1821. Erster Theil, zweite Abtheilung. S.
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der Hellenen.
283
Sehr früh — fünf Generationen vor dem
trojanischen Kriege — sollen aus Hestiaeotis Do-
rier unter Tectamus nach der Insel Ki'ßta ge-
kommen sein, welche früher Eteokreter (ur-
sprüngliche Kreter, Pelasger) bewohnt haben.
Wenigstens ist die minoische Verfassung offenbar
dorischen Ursprungs, und das Urbild anderer
dorischen Gesetzgebungen geworden. Die Un-
terscheidung eines Minos I. und Ii. beruht blos
darauf, dafs die Geschichte den weisen Gesetz-
geber mit dem Wütherich, den die attische
Mythe darstellte, nicht reimen konnte; Homer
und Thucydides kennen nur einen. Dieser Mi-
nos, Sohn des Zeus und der Europa, Bruder des
Rhadamanth und Sarpedon, erscheint als weiser
Gesetzgeber (A 10g occplat7]g), als Gründer einer
Seemacht und Vertreiber der Seeräuber, als mäch-
tiger Herrscher (Leleger und Karer, die Bewoh-
ner der Cykladen, sind seine Matrosen, Megaris
ist ihm unterthan, Attika zinsbar; bei dem Zuge
nach Sicilien stirbt erf, endlich als Schützer der
Künste. An seinem Hofe soll Dädalus, der atti-
sche Bildschnitzer, (¿cudcikog, kunstvoll) gelebt
haben, von dem man noch in später Zeit hölzerne
Schnitzbilder ('ßgocwot,) aufzeigen wollte, von roher
Gestalt, aber einer gewissen heiligen Würde. —
Minos Enkel ist Idomeneus, der die Völker der
hundert Städte Kreta’s (Knossus damals die erste)
gegen Troja anführt. Wenn Kreta damals oder
überhaupt je einen Staat bildete, so zerfiel es
doch bald in eine Anzahl kleinerer Monarchien,
hernach Aristokratien.
I
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Extrahierte Ortsnamen: Hestiaeotis_Do- Europa Attika Sicilien Troja Kreta
296
Geschichte
lernte (Thaies); nach Klein-Asien, woher er
Homers Gesänge, doch nicht geschrieben, nach
dem europäischen Griechenlande brachte ; nach
Aegypten. (?) Bei seiner Rückkehr fand er das
Vaterland in Verwirrung, und man verlangte
von ihm eine neue Staatseinrichtung. — Um
dieser Eingang zu verschaffen, liefs er von dem
delphischen Orakel, das bei den Doriern in ei-
nem ganz besondern Ansehen stand, zu diesem
Geschäft sich weihen; und mehrere der Vorneh-
men vereinigten sich mit ihm, Unrichtig scheint
es dargestellt, dafs Lykurgs Gesetzgebung den
Lakoniern ihren rauhen , kriegerischen Charakter
gegeben habe. Die Dorier waren kriegerisch;
Lykürg fügte also seine Gesetze diesem Charakter
nur an, und heiligte vielleicht blos manches Her-
kommen jetzt zum Gesetze. Man erkennt in den
als lykurgisch genannten Einrichtungen vorzüg-
lich zwei Endzwecke: 1. Beschränktheit
der königlichen Macht. Zwei erbliche
Könige bleiben an der Spitze, deren Macht im
Frieden sehr beschränkt ist, während sie im Krie-
ge Feldherrn mit unbedingter Vollmacht waren.
Ihnen zur Seite stand der Rath der 28 Alten
(über 60 Jahr), die Gerusia, zugleich oberste
Regierungsbehörde und höchstes Griminalgericht.
Der Gerusia gegenüber stand die allgemeine Volks-
versammlung, woran jeder Bürger, der über
50 Jahr alt war, Theil hatte, und die xegel-
mäfsig an jedem Vollmonde bei Sparta zwi-
schen dem Flüfschen Knakion und der Brücke
Babyka zusammenkam. Sie hatte die letzte Ent-
scheidung über Krieg und Frieden, ernannte die
angesehensten Obrigkeiten, namentlich die Ge-
ronten, und hatte alle neuen Gesetzvorschläge
zu bestätigen. Aus der Volksversammlung wur-
den jährlich fünf Ephoren gewählt, ursprüng-
lich blos Civilrichter und Aufseher des Markt-
veikehrs, späterhin aber, da ihre Gewalt sich
immer mehr erweiterte, Stellvertreter ja Leiter
der ganzen Volksversammlung. 2. Gleichheit
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der Hellenen. 331
lantiern, und von ihren eigenen ausgetriebenen
aristokratischen Mitbürgern angegriffen, suchten
bei den Corcyräern Hülfe. Da diese aber, die
theils eifersüchtig waren auf des Tochterstaates
emporstrebende Gewalt, theils, wie es scheint,
damals aristokratisch regiert, zögerten, wandten
sie sich an Korinth. Bereitwillig schickte dieses 436
ihnen eine Flotte, und die Feinde wurden ver- ^ ^6>
trieben. Die Corcyräer, hierüber erbittert, un-
terstützten die Geschlagenen, besiegten die ko-
rinthische Flotte, nahmen Epidamnus ein, und
droheten mit einer Landung im Peloponnes.
Dies gab den Korinthern gute Gelegenheit, die
Peloponnesier zu bewaffnen. Die Corcyräer
schickten Gesandte nach Athen, und obgleich
ihnen Gesandte von Korinth folgten, schlossen
die Athener doch ein Defensiv - Bündnifs mit Cor-
cyra. Die corcyräische Flotte wird geschlagen, 452
und die Korinther wollen nach der Schlacht lan- Ol. 87»
den, die treulose Kolonie zu züchtigen, als 20
athenische Schiffe der geschlagenen Flotte zu
Hülfe erscheinen. Die Korinther erklären dies
für Bundbrüchigkeit, und reizen aus Rache die
Macedonier, meist unterthänige Bundesgenossen
der Athener, zur Empörung. Doch eine gegen
Potidäa geschickte Flotte siegt durch Kallias,
und die Stadt wird belagert. Indefs hatte Poti-
däa Gesandte an Korinth, Sparta, Megaris
und andere den Athenern feindliche Staaten ge-
schickt, und um Hülfe' gebeten. Abgeordnete
dieser Staaten versammeln sich, klagen über die
Härte der Athener, besonders über den Despo-
tismus, mit dem sie ganz Griechenland bedrohen,
und beschliefsen Krieg. — Als man in Athen
dies noch besorgte, brach Unwillen gegen Peri-
kies aus. Durch die Anklage seiner Freunde
suchte man sich den Weg zur Anklage gegen
ihn zu bahnen. Anaxagoras, sein Lehrer und .
Freund, ward der Irreligiosität angeklagt, und
Perikies geleitete ihn aus Athen. Phidias, den
er bei der Verschönerung der Stadt gebraucht
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404
Griechenland
5. Geschichte des achäischen und ätoli-
schen Bundes und der daran Theil
nehmenden Staaten Griechenlands, bis
auf die Unterjochung durch die Rö-
mer 189* *68, 146.
1. Achaja war ursprünglich, wie alle die
kleinen Staaten Griechenlands, ein Königreich
gewesen. Nach dem Jahre 1000, da alle Staa-
ten Griechenlands sich republikanisirten, ver-
jagten auch die Achäer ihren König Gyges und
führten republikanische Verfassung ein. — Jede
der 12 Städte (Dymä, Paträ, Pharä, Tritäa,
Leontium, Aegira, Pellene, Aegium, Bura,
Geraunia, Olenus, Halice,) behielt ihre Frei-
heit; alle aber wurden nach gleichen Gesetzen
regiert, hatten einerlei Geld, Maafs, Gewicht
und Obrigkeit, und bildeten einen verbundenen
Freistaat, der durch seine vortreffliche Verfassung
in Kurzem berühmt wurde. So blieb es bis auf
Philipp und Alexander. Beide stifteten Uneinig-
keit auch in Achaja, und ihnen gleich handelten
die Nachfolger Alexanders. Die Folgen davon
wurden bald sichtbar: der Eifer der Achäer für
ihr gemeinschaftliches Wohl erkaltete: es standen
Tyrannen unter ihnen auf, die, von den Mace-
doniern unterstützt, wohl gar angesetzt wurden.
Endlich aber erkannten die Achäer die Absicht
der Macedonier, so sich zu Herren von Achaja
zu machen. Der alte Eifer für Freiheit erwachte,
281 und der achäische Bund ward erneuert. 281 ver-
einigten sich zuerst Paträ, Dymä, Tritäa und
276 Pharä; ihnen schlossen sich 276 an: Aegium,
nach der Vertreibung der macedonischen Besa-
tzung; Bura, nachdem es seinen Tyrannen ge-
tödtet; und Ceraunia (Carynia), nachdem der
Tyrann Iseas freiwillig abgedankt hatte. Bald
folgten mehrere, unter denen auch Argos. —
Alle diese Städte hatten gemeinschaftliche Ge-
setze; jährlich waren zwei ordentliche Bundes-
versammlungen zu Aegium; die Obrigkeiten
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Extrahierte Personennamen: Achaja Philipp Philipp Alexander Alexander Alexanders Iseas
von Karthago. 475
Gegend von Karthago. Dido aber, die mit einer
großen Kolonie hinkam, erweiterte die Anlage
so, dafs sie für die Stifterin gehalten werden
konnte, und setzte Karthago ganz aufser dem Ver-
hältnifs einer Kolonie zum Mutterstaate: Kar-
thago war gleich von Anfang an ein unabhängi-
ger Staat, wiewohl man gegenseitig die Pflichten
einer frommen Anhänglichkeit beobachtete. Bei
ihrer Ankunft fand Dido Widerstand von den Ein-
gebornen : endlich setzte sie sich auf einer b e v e-
stigten Höhe, Byrsa, und erbauet eine neue
Stadt, Karthada, Karchedon, Karthago. Doch
mufste die neue Kolonie Tribut an die Eingebor-
nen bezahlen. — Nach der Dido sind an zwei
Jahrhunderte leer. Ihre Verfassung war wahr-
scheinlich von Anfang an Aristokratie mit dem
Scheine von Demokratie. Zwei jährlich erneu-
erte Suffeten, Schophetim, (die Griechen
übersetzten den Titel ßoauxsve, die Lateiner rex,)
stehen an der Spitze der Staatsverwaltung. Ihnen
zur Seite stand der Senat. Dieser bestand aus
einem engeren Ausschufs (griechisch über-
setzt yepovvioc), der die oberste Leitung der wich-
tigsten Staatsangelegenheiten hatte, und aus dem
gröfseren Rath (avyxh\roq), dessen Zustim-
mung bei jedem zu fassenden Senatsbeschlusse
erforderlich war. Das Volk gab nur in dern
Falle seine Stimme und Entscheidung, wenn die
beiden Senatskollegien unter sich uneins waren.
Das Kollegium der Fünfmänner war eine Art
von Finanzbehörde, die über die Staatseinkünfte,
die Besteuerung und den Staatsschatz gesetzt war.
— Aufserdem gab es späterhin noch zwei andere
Behörden: 1. das Kollegium der Hundertmän-
ner, erst seit Mago’s Zeit eingeführt, dessen
Mitglieder aus dem Senat gewählt wurden, und
vor welchem alle Feldherren über ihre Kriegs-
verwaltung R-echenschaft ablegen mufsten; 2. das
Kollegium der 104, aus den geachtetsten Bür-
gern zusammengesetzt, die eigentliche Justiz-
behörde für alle bürgerlichen Streitigkeiten und
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
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der Römer.
607
- \
orientalisch eingerichtet, mit einer großen Zahl
von Bedienten. Damals wurde auch Rangord-
nung nach Titeln eingefiihrt.*) — Die Gothen
und Sarmaten hielt Konstantin in Ruhe. Gegen
die Perser, die aufs neue in Mesopotamien ein-
fielen, rüstete Konstantin ein grofses Heer; ward
aber krank, liefs sich taufen, da er die Annähe-
rung des Todes fühlte; und starb bald darauf,
537 den 22 Mai. 357
Zwar hatte Konstantin das Reich unter seine
drei Söhne, Constantinus Ii., Constantius und
Constans, und unter seine beiden Brudersöhne,
Dalmatius und Hannibalianus, getheilt; doch
ward nach seinem Tode auf diese Beiden gar
nicht geachtet, und in einem von Constantius
angestifteten Tumulte werden sie Beide mit vie-
len andern Personen der kaiserlichen Familie er-
mordet: nur Gallus, der sehr krank, und Julia-
nus, der erst 7 Jahr alt war, Brudersöhne des
Konstantin, entkamen. — Jetzt theilen die drei 338
Brüder das Reich. Konstantin Ii., unzufrieden
mit der Theilung, zieht von Gallien gegen 34,0
Constans, fällt aber bei Aquileja durch einen
Hinterhalt, und Constans wird mit Einwilligung
des Constantius Herr des ganzen Abendlandes.
Nach einigen unbedeutenden Zügen gegen die
Deutschen und Britten ergab er sich der Geist-
lichkeit und Trägheit, beschenkte die Kirchen,
eiferte gegen die Arianer, und ward bei Bürgern
und Soldaten verächtlich. Magnentius daher,
zählt; in denkaiserlichen Akten vom 24 Sep-
tember an; in den päbstlichen vom 1 Januar
3»3-
1) Nobilissimi heifsen die Kaisersöhne; Illustres
die Konsuln, Patricier, und die Obervorste-
her der Bürger, Soldaten und der Hofbedien-
ten, alle vom Kaiser selbst eingesetzt; Spe-
ctabiles die Verwalter der Provinzen, die Co-
mites u. s. w.; Clarissimi die Consulares u. A.;
Perfectissimi, Egregii.
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TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: Konstantin Konstantin Konstantin Constantinus Constantius Gallus Konstantin_Ii Magnentius
der Römer.
573
mord. Aegypten wurde römische Provinz, und 29
bei ihrer Einrichtung zeigte Octavian sich zu- 724 a. u. c
erst als Herrn Roms: er richtete sie als seine
Provinz ein; stellte den Cn. Cornelius Gallus als
Statthalter, Oberrichter und Finanz - Aufseher
an; und liefs Soldaten dort.
Sechste Periode.
Geschichte Roms unter den Kai-
sern, bis zur Theilung des römi-
schen Kaiserthums,
395 nach Chr.
, >
T. Blühender Zustand der äufsern Macht
bis auf M. Aurelius, 180 nach Chr.
1. Octavian ward in Rom mit den ausschwei-
fendsten Ehrenbezeigungen empfangen; drei Tri-
umphe wurden ihm zuerkannt, und der^Titel
Imperator,auf immer. Schlau gab Octavian
vor, er wolle seine Würde niederlegen:* 1 allein
Macenas, ein kluger Staatsmann, durchschauete
ihn; und es ward jetzt ein Plan eingeleitet, wie
bei dem Scheine von Republik Octavian als Ober-
herr regieren könne. Das Volk wurde mit Spie-
len unterhalten, wie gewöhnlich zu den Wah-
len versammelt, und der Einflufs des Impera-
tors äufserte sich nur leise. Für sich aber konnte
er alle Würden erhalten. So ward er 726 a. u. c.
Censor, und entfernte alle Senatoren, die er
fürchtete; dem Volke erliefs er die Schulden an
die Schatzkammer; und Ae*mern gab'er Geld,
t^R^ri
1) Doch liefs er sich nicht'' ffllp&rator nennen,
sondern nomine Principis cunctas^j^mperium
accepit. Tacit. Annal. I, i.j|^^?^nlorat. Od.
I, 2, 50. Dio Cass. 53,
28
1
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
574
Geschichte
um Senatoren werden zu können. Auch verschö-
nerte er die Stadt mit Gebäuden.
Nach diesen Vorbereitungen erklärte er, er
wolle das Imperium niederlegen; und Senat und
Volk zwangen ihn scheinbar, es auf zehn Jahre
anzunehmen, mit dem neuen Titel Augustus.
Nun theilte er die Provinzen, liefs dem Senate
die sichersten, und behielt sich alle diejenigen,
die eines Heeres bedurften. x) Zugleich hielt
er in seiner Nähe zehn prätorische Kohor-
ten, nachher die kaiserliche Leibwache, die
hohen Sold erhielten und meist aus Deutschen
bestanden. Eine republikanische Würde nach
der andern liefs er sich übertragen : so erhielt er
731 die Gewalt der Tribunen und Prokonsuln;
732 ward er Praefectus annonae bei Gelegenheit
einer Hungersnoth, (Horat. Od. I, 2.); 735
Praefectus morum; und 741, nach des Lepidus
Tode, Pontifex maximus. Auch hielt er einen
geheimen Rath, und von jedem Urtheile konnte
an ihn appellirt werden. Er besoldete die Obrig-
keiten, und vermehrte ihre Zahl; er führte neue
Würden ein, unter denen die wichtigsten Prae-
fectus urbi und Praefectus praetorio. Dabei
lehnte er anmafsende Titel ab, und liefs den
Schatten von Republik, Senat und Volkswahlen :
alte Namen ohne Gewalt.
Nachdem aber Augustus seine Herrschaft so
gegründet sah, ward er eigenmächtiger. Schon
nachdem ihm 736 die höchste Gewalt wieder
auf fünf Jahre übertragen war, unternahm
er eine strenge Musterung des Senats; und
verminderte ihn auf Sechshundert, Von 740
an besetzte er die hohen Aemter fast allein, 1
1) In die senatorischen Provinzen sandte man
Proconsules (Landvögte ohne Militair - Kom-
mando) ; in die kaiserlichen Provinzen schick-
te der Kaiser auf kürzere oder längere Zeit
Legati Augusti oder Praesides oder Procura-
tores.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
TM Hauptwörter (200): [T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]