Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 58

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
58 Zweite Periode vereinigt, und griechische Wissenschaft, Kunst und Cultur in Asien und Aegypten herrschend werden. Doch mitten unter den schönsten Entwürfen raffte ihn der Tod, die Folge übermäßiger Kriegs- sirapazen und sinnlicher Genüsse, besonders des Trunkes, im 33. Jahre seines Lebens dahin (Juni 323 v. Ehr.). Nach Alexanders Tod erschütterte ein furchtbares Parteien- gewühl unter den Feldherrn und Anverwandten desselben das macedonische Reich. Er selbst hatte nichts über die Thronfolge entschieden, sondern nur ans die Frage, wer sein Nachfolger seyn sollte, sterbend geantwortet: „der Würdigste." Die Eifersucht und Herrschsucht der Großen erregte daher bald einen Kamps zuerst um die Statthalterschaften in den eroberten Ländern und dann um den unabhängigen Besitz der Länder selbst. Erst seit der blutigen Schlacht bei Jpsus (301 v. Ehr.), in welcher Anti- gonus Herrschaft und Leben verlor, kam einige Ordnung und Ruhe in die aus Alexanders Monarchie entstandenen Reiche. Die bedeutendsten derselben waren: das ägyptische unter den Ptole- mäern, daö macedonische, welches die Oberherrschaft über Griechenland fortzubehaupten suchte, und das syrische unter den Seleuciden. Aber diese Reiche schwächten sich durch fortwäh- rende Kriege so, daß sie alle, das eine früher und das andere später, von den Römern unterjocht wurden. 10) Die Literatur und Kunst der Griechen. Am bewunderungswürdigsten erscheinen die Griechen durch ihre Leistungen auf dem Gebiete der Literatur und Kunst, und in allen Zweigen derselben zeichneten sie sich so sehr aus, daß viele ihrer unsterblichen Werke bis jetzt unübertroffen und heute noch unsere Muster sind. Dahin gehören die beiden großen Epo- pöen, die Ilias und Odyssee, welche dem Homer (von 1000— 950 v. Ehr.) zugeschrieben werden und als die Urkeime aller Elemente der griechischen Poesie und Kunst zu betrachten sind; die Gesänge Hesiodö (850—800 v. Ehr.), die Kriegslieder des Tyrtäns (um 684 v. Ehr.), die Fabeln des Aesopus (um die Mitte des 6. Jahrh. v. Ehr.), die lyrischen Gesänge des Lesbiers Alcäus und seiner Mitbürgerin und Zeitgenossin Sappho (um 626 v. Ehr.) und besonders des Thebanerö Pindaruö (geb.

2. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 109

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
109 von 323 v. Chr. bis auf Christus. men Religionseifer, der zu einer politischen und moralischen Trieb- feder diente. Denkmäler eines wissenschaftlichen Strebenö sindelmsich bei den Römern nur wenige vor der Beendigung des ersten panischen Krieges. Dem römischen Geiste waren bei dem fortwährenden Getümmel des Krieges, Kunst und Wissenschaft fremd geblieben. Erst als sie mit den Griechen in nähere Berührung getreten wa- ren, und nach der Zerstörung Corinths die gebildetsten der>elben ihre Sklaven und zugleich nicht nur ihre Vorleser und Gesell>chafter, sondern auch die Erzieher der römischen Jugend wurden; da begann, ohngeachtet der ernstere Sinn der ältern Römer sich dieser Rich- tung widersetzte, eine gelehrte und vielseitigere Bildung. Eben so begünstigten Luruö und Reichthümer, welche aus allen Theilen der alten Welt nach Rom strömten, diese Umgestaltung des römi- schen Nationalcharakters nicht minder, als der Ehrgeiz der Römer, welche die wissenschaftliche Bildung als Mittel zur Erreichung politischer Zwecke benützten. Die lateinische Sprache selbst war anfangs noch roh, und ihre Ausbildung entwickelte und vollendete sich erst durch Ueber- setzen und Nachbilden griechischer Muster. Die Verdienste, welche sich Ennius, aus Rudiä in Calabrien (239 — 168 v. Ehr.), um die Bildung der römischen Sprache und in den verschiedenen Zweigen der Poesie erwarb, schätzten die Alten so hoch, daß sie ihn den Vater der lateinischen Poesie nannten. Reich an natürlichem Witze und heiterer Laune sind die Comödien des M. Attins Plautus, aus dem Dorfe Sarsina in Umbrien (200). Reiner und wohlklingender in Bezug aus Sprache und geregelter im Vers- baue sind die Comödien des P. Terentius Afer (192 — 155 v. Ehr.), aus Carlhago. Mit P. V,irgilius Maro, aus An- des bei Mantua (70—19 v. Chr.) begann das goldene Zeitalter der römischen Literatur, und wenn er auch in seinen Idyllen (Eklo- gen), in seinem Lehrgedichte über die Landwirthschaft (Georgica) und in seinem Nativnalepos, der Aeneide, griechische Muster nach- bildete, so sind seine Werke doch in Hinsicht auf die Reinheit, den Wohlklang und die Eleganz der Sprache und Versification das Vollkommenste, was die römische Dichtkunst in diesen Gattungen aufzuweilen hat. Wie in der poetischen Erzählung, so zeichnete

3. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 110

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
Ho Dritte Periode sich Ovidius Naso, auö Culmo (von 44 v. Chr. bis 16 n. Chr.) auch in der Elegie aus. Gleich großen Ruhm erlangten als Ele- giker sei'm Zeitgenossen Albiuö Tibulluö aus Rom u.sertus Aurelius Propertius aus Umbrien. Die didaktische Satire, erlangte ihre höchste Vollendung durch Q.horatiuö Flaccus, aus Venusta 65 — 8 v. Ehr.), der auch in der poetischen Epistel das vollendetste Muster und in der Lyrik der ausgezeichnetste Dich- ter seiner Nation ist. Zu den großen Geschichtschreibern, deren Werke wenigstens zum Theil aus uns gekommen sind, werden E. Julius Cäsar aus Rom (v. 99 — 44 v. Ehr.), Cornelius Nepos (gest. 30 v. Ehr.), C. C a l l u st i u s Cris p u s aus Amiternum (gest. 34 v. Chr.) und Titus Livius, aus Padua (von 59 v. bis 19 n. Chr.) gezählt. Unter den griechischen Geschichtschreibern ist aus diesem Zeiträume Polybius, aus Megalopolis v, 204 —123 v. Chr., welcher lange zu Rom lebte und sich die Freundschaft der ange- sehensten Römer erwarb, zu nennen. Der größte Redner, welchen Rom hervorgebracht hat, ist M Tullius Cicero, aus Arpi- num im Marserlande v. 106 bis 43. v. Chr. Seine auf uns gekom- menen Reden sichern ihm den Ruhm, daß er die Eigenschaften der besten griechischen Redner, Stärke, Fülle und Anmuth, in sich vereinigt habe. Die Epistolographie erlangte durch ihn die vollendetste Form, und wie wir ihm über die Theorie der Beredsamkeit höchst schätz- bare Werke verdanken, so ist er auch durch seine philosophischen Schriften der vorzüglichste Verbreiter der griechischen Philosophie. Noch müssen M. V i t r n v i u s P o l l i o, der unter Cäsar und Augu- stus lebte und ein Werk über die Baukunst schrieb, sowie M. Por- ci us Cato (gest. 150 v. Chr.) und M. Terentius Varrò (116 — 27 v. Chr.), welche über Landwirthschaft schrieben, er- wähnt werden.

4. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 144

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
144 Erste Periode Städten des Reiches gegründeten Schulen unter ansehnlich besol- deten Lehrern, beförderten noch sehr den Sinn für Literatur und den Eifer in wissenschaftlichen Bestrebungen. Doch konnte durch alle diese Anstrengungen nur das plötzliche, keineswegs aber das allmählige Sinken der wissenschaftlichen Kultur verhindert werden. Am meisten zeigte sich die Abnahme des guten Geschmackes in den poetischen Versuchen dieses Zeitraumes, die sich größten- theils auf Nachahmung älterer Muster beschränkte. Von den Dichtern, deren Werke auf uns gekommen sind, verdienen hier nur erwähnt zu werden: der Tragödiendichter L. Annäus Seneca (v. 2 — 65 n. Ehr.), die Epiker M. A. Lucanus (v. 38 — 65 n. Ehr.), C. Valerius Flaccus (gest. 89 n. Ehr.) und seine Zeitgenossen C. S i l i u ö I t a l i c u 6 und P. Papinius Statins; die Satiriker Aulus Persius und I. Juvenalis, welche um 60 n. Ehr. blühten; die Lehrdichter M. Manilius (8 n. Ehr.) und C. Juniuö Columella (50 n. Ehr.) und der Fabeldichter T. Phädrus, ein Freigelas- sener des Augustus. Ilm das Eprigramm machte sich M.va- lerius Martialis (geb. 40 n. Ehr.) verdient. Von weit größerer Wichtigkeit sind die prosaischen Werke sowohl in lateinischer als griechischer Sprache. Unter den lateini- schen Geschichtschreibern sind C. Velejus Paterculus (v. 19 v. Ehr. —30 n. Ehr.) und sein jüngerer Zeitgenosse Valerius Marimus, Q. Curtius Rufus (im Zeitalter der Flavier) C. Suetonius und sein Zeitgenosse L. Annäus Florus (beide unter Trajan und Hadrian) und als der größte C. Cor- nelius Tacituö zu nennen, welcher unter den Flaviern, sowie unter Nerva und Trajan blühte. Unter den spätern Geschichtschrei- bern zeichnete sich S. Aur. Victor (330 n. Ehr.), Fl. Eutro- p i u s (360 n. Ehr.) und A m m i a n u s M a r c e l l in u s (379 n. Ehr.) aus. Unter den griechischen Geschichrschreibern aus dieser Periode müssen Dionysius von Halicarnaß (30 v. Ehr.), Diodorus aus Sicilien (bl. v. 20 bis 8 v. Ehr.), Flavius Josephuö aus Jerusalen (37 — 94 n. Ehr.), Flavius Arrianus aus Nicomedien (um 137 n.chr.) A p p i a n us aus Alerandria(250n.chr.), Dio Cassiuö aus Nicäa (um 200 n. Ehr.), sein Zeitgenosse Herodianus auö Alexandria und Zosimus (um 420 n.chr.).

5. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 145

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 1 bis 476 n. Chr. 145 hier erwähnt werden. Der berühmteste Biograph deö Alterthums ist Plutarchusaus Chäronea (gest. 130 n. Ehr.). Als Hauptauelle für die griechische Kunstgeschichte dient des P au sania S laus Cäsareain Kappadocien 174 n.chr.) Beschreibung seiner Reise nach Griechenland. Die vorzüglichsten Geographen des Alterthums sind unter den Griechen: Strabo, aus Amasea (um Chr. Geb.) und Cl.pto- lemäuö, aus Pelusium (150 n. Chr.); unter den Lateinern: Pomponius Mela, aus Spanien (48 n. Ehr.). Geographi- schen Inhaltes sind mehrere Abschnitte in der Naturgeschichte deö C. Plinius d. altern (23 — 79 n.chr.), welcher für den größ- ten Gelehrten und Polyhistor Roms gehalten zu werden verdient. Die Beredsamkeit verlor seit der Umgestaltung der Staats- Verfassung unter Augustus ihre wahre ursprüngliche Bestimmung. Sie ging aus dem öffentlichen Leben tu die Schulen der Rhetoren über, wo sie als Kunst und allgemeines Bildungsmittel mit vielem Eifer betrieben wurde. Es konnte von ihr nur bei der gericht- lichen Praris, bei Leichenreden und feierlichen Veranlassungen zu Lobreden auf die Kaiser ein beschränkter Gebrauch gemacht werden, und sie artete immer mehr in niedrige Schmeichelei, schimmernden Prunk und schwülstige Phrasen aus. Großen Ruhm erwarb sich nicht nur als gerichtlicher Redner, sondern auch als öffentlicher Lehrer der Beredsamkeit M. Fab. Quintilianus (gest. 95 n. Ehr.). In der panegyrischen Beredsamkeit und Epistolographie zeichnete sich C. Plinius d. jüngere (62 — 110 n. Chr) aus. Unter den griechischen Redekünstlern dieses Zeitraumes ist D i o Chrysoftomus, aus Prusa in Bithyuien (100n. Chr.) bemer- kenswerth, und der Dialog gelang am vorzüglichsten dem Lucia- na ö, aus Samosata in Syrien (180 n. Chr.). Der ausgezeich- netste philosophische Schriftsteller aus diesem Zeiträume und nach Cicero überhaupt der vorzüglichste unter den Römern ist L. An- näus Seneca, der Erzieher deö Nero, der ihn imj. 65 n.chr. zum Tode verurtheilte. Unter den Kirchenvätern, die sich der Phi- losophie zur Vertheidigung und Beleuchtung des Christenthums bedienten, zeichneten sich Lactantius (gest. 325) durch seine klassisch römische Sprache und der heil. Augustin (354 — 420) als tiefer Denker, so wie Clemens (um 220) und Origines (250), beide aus Alexandria, aus. Der gelehrteste und achtungs- Beitelrocks Grundriß der allgem. Geschichte. 10

6. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 302

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
302 Vierte Periove. Universitäten genannt, erhielten besondere Privilegien und eine nach dem damals herrschenden Corporationsgekste eingerichtete Verfassung. Die Universität zu Parie war die erste zunftmäßig eingerichtete und diente allen in andern Städten errichteten Hoch- schulen zum Vorbilde. Zur leichtern und weitern Verbreitung gelehrter Kenntnisse rrug sehr viel die am Anfänge des dreizehnten oder vierzehnten Jahrhunderts gemachte Erfindung des L n m p en pa p i ers bei. Außerordentlich fdlgenreich aber war die Erfindung der B u ch- druckerkunst, welcher die Verfertigung von Spielkarten und die dabei nöthige Anwendung der Formschneidekunst vorausgegangen war. Johann Gensfleisch, genannt Gutenberg, aus Mainz, war es, der nach dem Jahre 4436 die beweglichen Buch- staben statt der bis dahin feststehenden Formen, sowie die Presse statt des Reibers erfand und zur weitern Verbreitung seiner Kunst sich mit dem reichen mainzischen Goldschmiede Johann Faust, und dieser sich mit seinem Schwiegersöhne, Peterschöffer, aus Germersheim, vereinigte. Auf keinen Zweig der Literatur übten die Kreuzzüge einen großer» Einfluß, als auf die Poesie des Mittelalters. Beson- ders ist dieses der Fall bei der ältesten französischen oder der provenealischen Poesie. Sie war ein Erzeugniß des reifer ausgebildeten und veredelten Rittergeistes, welcher für Poesie em- pfänglich machte und der, durch Großthaten, Religiosität und Achtung für das weibliche Geschlecht belebten Phantasie reich- lichen Stosse gab. Die Dichter (Troubadours) waren theils Ritter, theils wandernde Barden, die gewöhnlich von Jongleurs begleitet wurden. Die Troubadourspoesie fand am arragonischen und castilischen Hofe, besonders aber an den Höfen der Grafen von Provence und Toulouse und vieler anderer französischen und italienischen Großen ehrenvolle Begünstigung. Im nördlichen Frankreich traten erst später Dichter (hier T r o uv e r e s genannt) auf, welche mit Vorliebe die episch-romantische Poesie bearbeiteten. Unter den didaktisch-allegorischen Gedichten, Mährchen und Ro- manen sind einige, welche bis in das 16te Jahrhundert Lieblings- bücher der Nation und Muster für Ausländer waren. Am Ende des 14ten Jahrhunderts begann das Drama aus geistlichen Schau-

7. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 304

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
304 Vierte Periode sind der Marquis von Santillana (1458) und Johannes von Mena (41456). Der vorzüglichste spanische Prosaiker war der castilische Prinz D. Juan Manuel (4 1362). Die portugiesische Poesie bildete sich säst gleichzeitig mit der castilianischen aus, erlangte unter dem Einflüsse der italieni- schen große Veredlung und brachte im löten Jahrhundert eine große Zahl National-Lieder und Romanzen hervor. Auch die Prosa veredelte sich frühzeitig, besonders durch die Chroniken, die in ihr abgefaßt wurden. Die Blüthezeit der romantischen Dichtkunst in Deutschland fällt in die Zeit der Hohenstaufen und heißt, weil die Sänger zum Hauptstoffe ihrer Lieder die Minne wählten, im Allgemeinen das Zeitalter der Minnesänger. Die gefeiertsten unter ihnen waren Heinrich v. Veldeck (1170), Hartmann v. der Aue (1200), Wolfram v. Eschenbach (1227), Walther von der Vogel- weide (4 1240), der gleichzeitige Heinrich v. Ofterd in gen, der Liebling des Herzogs Leopold von Oesterreich; Ni co laus Klingsohr (4 1250), ein Zeitgenosse des Eschenbach und Ofter- dingen, mit welchem er an dem dichterischen Wettstreite auf der Wartburg Theil nahm; Gottfried v. Straßburg (1220), Ulrich v. Lichtenstein (4 1272), Conrad v. Würzburg (4 1287) u. a. Zu den vorzüglichsten epischen Dichtungen dieser Zeit gehören das Niebeluugenlied und das Heldenbuch. Als der edle Minnesang auf den Burgen der Ritter und an den Höfen der Fürsten zu verstummen begann, trat an seine Stelle die Meistersängerei, welche ganz ausschließlich den Bürgern und Handwerkern angehörte und durch die sittlichen Betrachtun- gen, die in ihren Liedern vorherrschten, viel zur Veredelung des Bürgerthums beitrugen. Die künftige Meisterschule zu Mainz scheint im Anfänge des 14. Jahrhunderts begonnen zu haben, worauf bald auch in andern Städten solche Gesangschulen ent- standen. Aus der Absingung biblischer Geschichten gingen die ersten rohen Versuche der dramatischen Poesie hervor. In den Fastnachtsspielen des H ans S chnepper, aus Nürnberg (1450), und deö Barbiers Hans Folz (1470) verlor die dramatische Kunst ihre kirchliche Farbe und Gestaltung. Als satirisch-didak- tische Dichter zeichneten sich Seb. Braut (4 1520) und Thomas

8. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 305

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 1096 bis 1500 n. Ehr. 305 Murner, aus Straßburg (geb. 1475) aus. Um die deutsche Prosa, welche lange ungeschmeidig und regellos blieb, machten sich Al brecht von Eyb, Domherr zu Bamberg (4 1485) und Nicolaus von Wyle aus Bremgarten (1478) verdient. Die englische Sprache bildete sich gegen da6 Ende dieser Periode durch die allmählige Annäherung der angelsächsischen und der nordfranzösischen Sprache. Ihre Poesie floß theils aus dem in Britannien schon früher einheimischen Volksgesange, welchem Lieder und Balladen angehören, die von Minstrel's abgesungen wurden, theils aus der Nachahmung der nordfranzösischen Poesie, aus welcher Rittergedichte hervorgingen. Der erste englische Dich- ter war Gottfried Chaucer (1328 — 1400), welcher, als erzählender Dichter ausgezeichnet, der prosaischen und poetischen Sprache seines Vaterlandes zuerst eine festere Gestalt gab. In dem schottischen Hochlande wurden Heldenlieder in galischer Sprache durch mündliche Ueberlieferungen bis auf die neuesten Zeiten sortgepflanzt. Der berühmteste unter den alten galischen Barden ist Ossian, der ums Jahr 300 n. Ehr. lebte. Unter den spä- tern schottischen Dichtern zeichnet sich in der romantisch - epischen Poesie der Archidiakon John Barbour (1396) durch sein hi- storisches National - Epos, Robert Bruce, aus. Um die slavische Prosa machte sich Nestor, ein Mönch des Höhlenklosters zu Kiew (4- nach 1116) verdient. Er schrieb nicht nur Biographieen der Aebte seines Klosters, sondern verfaßte auch in der Landessprache Annalen, welche von verschiedenen Ge- lehrten bis 1676 fortgesetzt wurden. Unter den arabischen Dichtern dieser Periode sind hier Abu Ismael Tograi, aus Jspahan (4 1121), und unter den persischen: Sadi (-4 1292) und Haphys, aus Schiras 1386), der persische Horatius und Anakreon. zu erwähnen» Im Anfänge dieser Periode entwickelte sich durch die Anwen- dung der aristotelischen Dialektik auf die Theologie die schola- stische Philosophie, welche bis zum Ende des loten Jahr- hunderts alle Zweige des menschlichen Wissens beherrschte und ihren Hauptsitz zu Paris hatte. Mit Geist und Freimüthigkeit lehrte Peter Abälard (4 1142), ein Mann, der durch seinen philosophischen Scharfsinn eben so, wie durch seine Schicksale Be- Beitelrocks Grundriß der allgem. Geschichte. 20

9. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 357

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 1500 bi6 1648 n. Ehr. 357 einer der ausgezeichnetsten Baumeister war; denn er setzte die Pe« tcrskirche zu Rom, das größte Werk der Baukunst in der neuern Zeit, dessen Bau Bramante im I. 1506 begonnen hatte, fort. Außer den genannten Meistern vervollkommnetcn Palladio (1 1580), Fontana (4 1607) und Bernini (1 1680), unter den Spaniern Covarruscar, Fr. Herrera, unter den Franzosen Mercier und Mansard und unter den Deutschen Gold mann und Sturm die Baukunst meist nach antiken Mustern. Um die Musik machten sich vorzüglich Zar lino (1550), Palestrina (1 1594) und Lud. Viadana (1600) verdient. Sie sind mit Recht als die Begründer der neuern Musik zu be- trachten. Zur Vervollkommnung derselben und besonders der Melodie trug die Oper, deren Entstehung (zu Florenz) in diesen Zeitraum fällt, Vieles bei. Auch die Poesie hat classische Muster bei mehrern Nationen aus dieser Periode aufzuweiseu. Unter den Italienern glänzten besonders Ariosto (1 1533) und Torquato Tasso (1 1595); unter den Spaniern Mig. Cervantes Saavedra (1 1616), Lope de Bega (1 1637) und Calderon de la Barca (11687); unter den Portugiesen Louis de Camoens (1 1579); unter den Franzosen Rabelais (1 1553) und Corneille (1 1685); unter den Engländern Wil. Shakespeare (11616) und Mil- ton (1 1674). Die deutsche Dichtkunst, welche seit dem Ver- stummen des Minnesanges so tief gesunken war, konnte sich durch den Meistersänger Hans Sachs aus Nürnberg (1 1576) und Luther nicht wieder heben. Die zu ihrer Beförderung gestifteten Gesellschaften wirkten weniger, als Opitz von Boberseld (11639), der Stifter der schlesischen Schule, welcher Flemmiug, Log au und Andere angehörten. Von dem größten Einflüsse auf das gesammte Gebiet wissen- schaftlicher Bildung war rheils die Stiftung von vielen Univer- sitäten, mehrerer Academieen und gelehrten Gesellschaften, theils das fortwährend mit Eifer betriebene Studium der classischen Li- teratur, welches die Grundlage der gelehrten Bildung wurde. Viele Männer von ausgezeichnetem Geiste widmeten sich mit Liebe

10. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 485

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
485 bis auf die neuesten Zeiten. lischer Vermittelung im Vertrage zu Ver a cruz (9. März 1839) erfüllt wurden. Nun begannen zwischen der Centralisten- und Fö- deraliften-Partei wieder die innern Unruhen, während deren die Provinz Teras, welche schon am 18. Sept. 1835 gegen Merito aufgestanden war, ihre Unabhängigkeit behauptete und sich den nordamerikanischen Freistaaten einverleiben ließ (1845). Die vereinigten Staaten No rd am er ika's, deren Anzahl allmählig auf 27 angewachsen ist, nahmen nicht nur an Volkszahl und äußerm Umfange sondern auch an innerer Kraft zu, breiteten durch ein zweckmäßiges Zollsystem und vortheilhafte Handelsverträge ihren Handel über alle Meere aus und eilten sogar in mehrern Zweigen der Cultur den Europäern voran. Ei- nen kurzen, aus Handelseifersucht entstandenen Krieg mit Eng- land (v. 1812—1814), welchen der für beide Theile gewinnlose Friede zu Gent beendigte, abgerechnet, genossen sie fortwährend der Ruhe und des Friedens, bis im Februar 1846 durch den An- schluß der Republik Teras an die Union ein Kampf mit Meriko entstand, in welchem die Nordamerikaner bis jetzt wenigstens Sie- ger geblieben sind. xv. Kurze Ueberficht der Literatur und Kunst während der beiden letzten Zeiträume. Seit der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts machten die meisten Völker Europa's durch eine Menge Erfindungen, durch Errichtung von Universitäten und Akademieen, durch Vermehrung und Verbesserung der Schulen, durch wetteifernde Pflege der Künste und Wissenschaften in ihrer geistigen Entwickelung die er- freulichsten Fortschritte. Unter der ungemein großen Anzahl ausgezeichneter Männer, die sich um Wissenschaft und Kunst vorzüglich verdient gemacht haben, können hier nur einige genannt werden, und zwar in der Poesie: die Engländer Io un g, Sterne, Lord B y r on (41824) und Walter Scott (4 1832); die Franzosen Moliere, Ra- cine, Fenelon (41715), Lafontaine, Voltaire (4 1778), I. B. Rousseau und aus der neuesten Zeit Chateaubriand, Victor Hugo, Bè ranger, Lamartine; die Italiener Me-
   bis 10 von 24 weiter»  »»
24 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 24 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 24
2 22
3 1
4 41
5 0
6 16
7 2
8 6
9 7
10 112
11 75
12 33
13 0
14 29
15 0
16 0
17 5
18 0
19 1
20 54
21 7
22 10
23 44
24 1
25 42
26 46
27 31
28 11
29 2
30 1
31 97
32 1
33 1
34 76
35 28
36 6
37 47
38 0
39 4
40 22
41 7
42 40
43 3
44 9
45 58
46 42
47 13
48 32
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 5
14 2
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 16
26 0
27 0
28 0
29 0
30 2
31 0
32 0
33 1
34 1
35 12
36 0
37 0
38 0
39 0
40 1
41 0
42 0
43 2
44 0
45 3
46 6
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 0
54 0
55 1
56 2
57 0
58 3
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 2
65 0
66 3
67 1
68 0
69 1
70 0
71 1
72 0
73 0
74 2
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 7
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 1
5 2
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 5
30 0
31 1
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 1
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 1
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 1
73 0
74 11
75 0
76 2
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 1
83 0
84 0
85 2
86 0
87 0
88 1
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 1
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 1
104 0
105 2
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 1
128 4
129 0
130 0
131 1
132 0
133 0
134 0
135 0
136 3
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 1
147 3
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 1
163 0
164 0
165 9
166 1
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 15
173 9
174 0
175 2
176 0
177 1
178 0
179 0
180 0
181 1
182 1
183 4
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 1
195 0
196 0
197 0
198 0
199 2