Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 67

1835 - Königsberg : Bornträger
67 der Verein für Wissenschaft und Kunst iir Königsberg unter- stützen fähige junge Leute. Es finden sich inkönigsb. und Danzig mehrere gelehrte Gesellschaften, in Morungen und Gumbinnen landwirlh- , schastliche Vereine, in Tilse ein Gartenverein. — Außer diesen merken wir besonders noch die Bibelgesellschaft und Missionsgesellschaft zu Königsberg mit mehrern Tochterge- sellschaften in der Provinz. §. L8. Ausgezeichnete Preußen. Auch unser Vaterland hat berühmte Männer hervor- gebracht, und diese sollte jeder Preuße kennen lernen, da- niit er sich freue dessen, was sie geleistet, und ihnen nachei- sere. — Wir führen die ausgezeichnetsten unter ihnen an: Nicolaus Kopernikus, 1173 in Tborn geb., starb 1513 als Domherr in Frauenburg, der berühmte Be- gründer des kopernikanischcn Weltftsterns , wornach man annimmt, dass nicht die Sonne um die Erde sich drehe, sondern die Sonne still stehe und die Erde mit den andern 'Planeten um sie sich bewegen. Von ihm sollen auch meh- rere Wasserleitungen in Preußen hcrrühren z.b. in Frauen- burg. Johann Hevel oder Hevelius, in Danzig geboren, starb 1687 als Rathsherr seiner Vaterstadt. Er war der berühmteste -Astronom seiner Zeit und der erste, welcher Karten vom Monde hcrausgab, die er selbst gezeichnet und gestochen. Auch die Ferngläser zu seinen Beobachtungen hatte er selbst geschliffen. Fürsten und Gelehrte hielten den Hevelius hoch in Ehren. Guilandin aus Königsberg, starb als Professor der Pflanzenkunde zu Padua in Italien 1589. — Joh. Lösel, aus Brandenburg, Pros, der Arzneikunde in Königsb., starb 1655, bekannt als Pflanzenkenner. Ebenfalls als Bota- niker (Pflanzenkundige) ausgezeichnet sind der alt. und jüng. Brey ne in Danzig im'l7. Jahrh., und Ney g er in Danzig im 18. Jahrhundert. Georg Andreas Helwing, in Angerburg geboren, starb daselbst als Erzpriester 1718. Er besaß in allen Zwei- gen der Naturwissenschaft ausgebreitcte Kenntnisse und reiche Sammlungen der seltensten Naturkörper. Jac. Theod. Klein aus Königsberg, Helwings Zeit- genosse, lebte als Stadtsekretair in Danzig und erwarb' sich 5 *

2. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 69

1835 - Königsberg : Bornträger
69 weißem Marmor in einer offnen Scitenbaklc des Doms aufstellte, von wo sie neuerdings in den großen Hörsaal des Universitätsgebäudes versetzt worden ist. Joh. Gottfr. von Herder, 1744 zu Morungen ge« boren, Sohn des dortigen Küsters, starb 1803 als Präsi- dent des Ober-Consistoriums in Weimar. Er ist einer der fruchtbarsten und geistreichsten Schriftsteller Deutschlands und liefert in seinem Leben den Beweis, wie ein kräftiger Wille vereint mit frommem Sinne über die ungünstigsten Verhältnisse zu siegen und ein hohes Ziel zu erringen'ver- mögen. In der Mitte des 17. Jahrhunderts lebten zu Königsberg 3 Männer, die gleich ausgezeichnet als Dichter durch die innigste Freundschaft verbunden waren. Der eine von ihnen Heinrich Albert, war kein Preuße, brachte aber die grö- ßeste Zeit seines Lebens in Königsberg zu, wo er Organist an der Domkirche war. Wir besitzen in unscrn Gesang- büchern von ihm mehrere schöne Lieder z. B. „Gott des Himmels und der Erden rc." — „Einen guten Kampf Hab' ich :c." — „Unser Heil ist kommen k." — „O wie mögen wir doch unser Leben rc." und viele Sangwciscn zu seinen und andern Liedern, so zu: „Ich bin ja Herr in deiner Macht rc." Die beiden andern waren Robcrthin (in Königsberg geboren, starb 1048 als kurfürstl.nath daselbst, ausgezeichnet als Dichter und Mensch) und Simon Dach, 1605 zu Memel gcb., dann Lehrer an der Dom- schule, zuletzt Professor der Dichtkunst in Königsberg, als welcher er 1659 starb. Von ihm besitzen wir viele herrliche Lieder z. B. „Ich bin ja Herr in deiner Macht" — „O wie selig seid ihr doch, ihr Frommenrc." — „Schöner Him- melssaal rc." — „Selge Ewigkeit rc." — „Was willst du arnies Leben k." — „Du sichest, Mensch, wie fort und fort rc." — „Herr ich denk an jene Zeit rc." — „Herr, wir wallen rc." — „Wer, o Jesu, deine Wunden rc." Außer diesem haben sich noch als geistliche Liederdich- ter bekannt gemacht: Valentin Thilo der ältere, aus Zin- ten, starb als Prediger in Königsberg 1620 (Lied: „Dies ist der Tag der Fröhlichkeit rc." n. a.); Valentin Thilo der jüngere, Sohn des vorigen, starb 1662 als Prof, der Redekunst in Königsberg (Lieder: „Mit Ernst ihr Men- schenkinder rc." — Groß ist, Herr, deine Güte rc."—); Friedrich v. Derschau, Oberbürgermeister der Altstadt

3. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 71

1835 - Königsberg : Bornträger
71 Auch die Erdkunde, Geschichte, Alterthrmiskunde ha- den in Preußen gründliche Bearbeiter gefunden. So den berühmten Geographen Clu ve r aus Danzig, der 1623 als Prof, in Leyden (Holland) ftarb. U p h a g e n aus Danzig, Ma scow aus Danzig, starb 1761 als Prof, in Leipzig. Achenwall ans Elbing, starb 1772 als Prof, in Göttin- gen. von Archenholz aus Langfuhr bei Danzig, preuß. Hauptmann, starb 1812 in Hamburg, bekannt als Ge- schichtsschreiber. — Kraus aus Osterode, Prof, in Königs- berg, berühmt als Lehrer der Staatswirthschäft, starb 1807. Nicht minder haben sich Preußen als Mathematiker ausgezeichnet, so Otter aus Nagnit, der 1660 als Prof, in Nimwegen (Holland) starb. (Von ihm ist der Plan zum Bau der ncurossgärtner Kirche in Königsberg); Kries aus Thorn, lebt in Gotha, bekannt durch gute Schul- bücher n. a. m. An Künstlern hat Preußen aufzuweisen den berühmten Kupferstecher Ch vd owiecki (spr. Chodowietzki) aus Dan- zig, starb 1801 in Berlin — und den berühmten Musiker N e i ch a r d t aus Königsberg, starb 1811 bei Halle. Zum Schlüsse merken wir noch einen Mann, der als warmer Freund des Vaterlandes Anspruch auf jedes Preu- ßen Dankbarkeit erworben hat. Dieser ist Fried., Ferd., Alep. Graf zu D oh na, aus Finkenstein, der als Präsi- dent der westpreuß. Kammer (Regierung) in den Unglücks- jahren 1806 und 7 mit Aufopferung seiner selbst die Noth des Vaterlandes abzuwenden oder doch zu mildern suchte, und der seit 1808 als Minister die geschlagenen Wunden zu heilen bemüht war. Derselbe Mann war es, der 1813 die Errichtung der preuß. Landwehr und des Landsturmes angab und ausfrchrte.' Seine letzten Lebensjahre brachte er ans seinen Gütern im Oberlande zu und starb 1831 zu Kö- nigsberg, wohin er als Abgeordneter zum Landtage ge- kommen war. Bonden Städten und Dörfern in Preußen. §. 29. Allgemeine Bemerkungen. Der Orden fand in Preußen schon eine bedeutende Anzahl von Burgen und Dörfern vor, so Danzig, Puzig, Stargard, Ncuenburg, Schwetz, Kulm, Prabutha (Rie- scnburg), Honeda (Balga), Sugurben (Tapian) u. a.

4. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 68

1835 - Königsberg : Bornträger
68 durch seine gründlichen Kenntnisse in der Naturgeschichte einen weit ausgebreitetcn Ruf; er ftarb 1759. Ioh. Reinhold Förster, zu Dirschau geboren, wurde Prediger zu Nassenhuben bei Danzig. Von hier ging er nach Russland, dann nach England, und machte von hier aus die weltberühmte Reise um die Welt mit dem Capitain Eooke in den Jahren 1772 bis 75. Zuletzt lebte er als Lehrer der Naturgeschichte an der Hochschule zu Halle und starb hier 1798. Er verstand 17 Sprachen und besaß über- haupt ausgezeichnete Kenntnisse. Noch berühmter wurde sein Sohn Georg Adam Förster, zu Nasscnbuben geboren. Er begleitete als Knabe seinen Vater nach Russland, und machte, 17 Jahre alt, mit ihm die Reise um die Welt, welche er in einem sehr berühmten Buche beschrieb. So- dann lebte er an verschiednen Orten, bis er 1791 zu Paris in traurigen Umständen starb. Seine Schriften sind aus- gezeichnet. Fahrenheit, ein Danzigcr, starb 1710 in Holland. Er hat den künstlichen Wärmemesser (Thermometer) ver- bessert, indem er ihn statt mit dem bis dahin üblichen Weingeiste mit Quecksilber füllte. Hagen, Professor der Chemie (Scheidekunst) an der Hochschule seiner Vaterstadt Königsberg, starb 1829. Er ist bekannt als Naturforscher (sein Buch: „Preußens Pflanzen"). Außerdem merken wir noch den berühmten Anatomen Sömmering (aus Thorn, starb 1880 in Franks, a. M.) und einen Arzt v. Paulitz in Marienburg (1770), der einer der ersten in Preußen die Schutzblattern- »mpfung beförderte. Immanuel Kant, 1721 zu Königsberg geboren, der Sohn eines Riemers, lebte als öffentl. Lehrer der Welt- weisheit an der Hochschule seiner Vaterstadt und starb da- selbst 1801. Wie durch großen Scharfsinn zeichnet er durch eine bewundcrnswerthe Menge von Kenntnissen sich aus. Als Hauptgrundsätze seiner Sittenlehre stellte er die auf: „Man müsse die Tugend um ihrer selbst willen lieben und üben, nicht aber aus Furcht vor Strafe, oder aus Hoff- nung auf Lohn", — und „Wir sollen jederzeit so handeln, dass wir aufrichtig wünschen können, unsre Handlungs- weise möge allgem. Gesetz werden." — Die Vaterstadt ehrte sein Andenken dadurch, dass sie sein Brustbild aus

5. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 70

1835 - Königsberg : Bornträger
70 Königsberg, starb 1713 (Lied: „Süßer Trost der maffeu Herzen:c.—); Fabian Abrah. v. Bra.rein, bei Licb- stadt geb., wurde Minister und starb 1768 („So Hab' ich nun vollendet:c." — „Herr, dessen Macht und Maje- stät :c." — u. a, m.). Andere Dichter waren Gottsched, aus Juditten bei Königsberg, starb als Prof, in Leipzig; — Wlllarnow, aus Morungcn, starb 1777 in Petersburg. — H a m a nrr aus Königsberg, einer der ausgezeichnetsten Geister seiner Zeit, war Packhofverwalter in s. Vaterstadt und starb 1788 in Münster. Tiefe des Geistes, eine Menge von Kennt- nissen und ein frommer Sinn zeichneten ihn aus. — v. Hip- pel, aus Gcrdauen, starb als Stadtprasident und Ober- bürgermeister in Königsberg. Er hat den Philosophcngang bei Königsb. angelegt. — Johannes Falk, aus Danzig, Sohn eines Perückenmachers, starb 1826 als Legations- rath in Weimar. Er bat die Anstalten zur Rettung ver- wahrloster Kinder ins Leben gerufen. — Hoffmann aus Königsberg, starb als Kammergerichtsrath in Berlin 1822. — Zacharias Werner, aus Königsb., ging spater zur kathol. Kirche über und starb 1823 in Wien als katholischer Prediger. Auch ausgezeichnete Gottesgelehrte (Theologen) sind aus Preußen hervorgegangen, wie Quand t aus Königsb., starb 1772 als Prof, der Theologie und Generalsuperinten- dent. Er war als Kanzelredner berühmt, und von ihm rührt die Sammlung voir Liedern her, welche unter dem Namen des quandtischen Gesangbuchs bekannt ist. Lilien- thal aus Königsb., starb 1782 daselbst als Prof. undkir- chcnrath. Er trat als Vcrtheidigcr des Bibelchristcnthums gegen die Feinde desselben in seinen Schriften auf. — Tresch o, aus Liebstadt, starb 1801 als Prediger in Mo- rungcn, bekannt durch gcistl. Lieder und mehrere theologi- sche Schriften. — Less, aus Könitz, starb 1797 als Ober- hofprediger und General-Superintendent im Hannöveri- schen. — Koppe, aus Danzig, starb 1791 als General- Superintendent in Hannover, bekannt als Erklärer der h. Schrift. — v. Borowski, Sohn des Küsters an der Schlosskirche zu Königsb., starb 1831/ 92 Jahre alt, als Erzbischof von Preußen. Die meisten Geistlichen in unsrer Provinz sind von ihm in ihr Amt eingeweiht.

6. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. IV

1850 - Königsberg : Bon
kann sich der Lehrer leicht aus jeder Apotheke verschaffen; auch sind in der Regel die Herren Apotheker gern bereit, dem Leh- rer jede in dieser Beziehung gewünschte Auskunft und Beleh- rung zu ertheilen. Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht unter- lassen, meinem verehrten Freunde, dem hiesigen Apotheker Herrn A. Selle, hier öffentlich meinen herzlichen Dank auszu- drücken für die Bereitwilligkeit, mit welcher derselbe mir in solchen Fällen jederzeit entgegen gekommen ist. — Benutzt habe ich hier, wie bei der Naturlehre überhaupt, die Schriften von Brcttner, Funke, G. Fischer u. a. Die Seelenlehre ist größ- tentheils nach dem Handbuche von Schlez bearbeitet, und in der Naturgeschichte ist zwar Oken benutzt, die Eintheilung aber theils nach der im Preußischen Kinderfreunde, theils nach dem in der Hartungschen Hofbuchdruckerei in Königsberg erschienenen „Leitfaden beim Unterricht in der Naturgeschichte" gemacht worden. Möchte auch dieser Theil des Handbuches in recht vielen Schulen benutzt werden und großen Nutzen schaffen! Als Vorbereitung auf den Preußischen Kinderfreund und das dazu gehörige Handbuch dienen folgende, bei Volger und Klein in Landsberg a. d. W. von dem Verfasser des Handbuches erschienene Schriften: 1. Kleiner Kinderfreund, oder erstes Lesebüchlein für kleine Kinder, die nach der Jacotot'schen Methode lesen lernen. 272 Sgr. 2. Sechs Wandtafeln zum Lesenlernen nach Jacotot's Methode. 10 Sgr. 3. Der erste Lese- und Schreibunterricht nach Ja- cotot'schen Grundsätzen, eine Anleitung für Lehrer rc. 5 Sgr. Das Hochlöbliche Schul-Collegium der Provinz Posen, x so wie die Recensionen in mehreren pädagogischen Zeitschriften, haben sich über diese Schriften höchst vortheilhaft ausgesprochen, und ich kann sie daher meinen Herren College« bestens em- pfehlen. Birnbaum, den 20. October 1849. Fr. Pechner.

7. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. IV

1847 - Königsberg : Bon
Iv Schacht benutzt worden. Lithographirte Zeichnungen von den geographischen Gegenständen mußten wegblei- den, wenn der Preis des Buches nicht erhöhet werden sollte. Die geschichtlichen Einleitungen bei den einzel- nen Staaten sind größtentheils nach Daniel (in Halle) und Meineke. Außer diesen wurden benutzt die bekann- ten Schriften von Blanc, W. Hoffmann, Selten u. a. Die günstige Aufnahme, deren sich der erste Theil des Handbuches zu erfreuen hat, läßt den Ver- leger und den Verfasser hoffen, daß auch dieser zweite Theil nicht so ganz ohne Freunde und Gönner bleiben werde. Birnbaum, den 6. Mai 1847. Fr. Pechner.

8. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 439

1847 - Königsberg : Bon
439 Goldschmiede Johann Faust, der neue Geldsummen vorstreckte und mit dem Geistlichen Peter Schösser, der eine schöne Hand schrieb und die Kunst durch drei neue Erfindungen wesent- lich verbesserte. Dieser goß nämlich eine besondere Mischung von Metallen, das Letterngut, in Formen (Matrizen) und erfand auch die Buchdruckerschwärze. So erreichte die Buch- druckerkunst bald eine solche Vollkommenheit, daß bereits >155 die ganze lateinische Bibel in einem prächtigen Druck erschien. Guttenberg konnte jedoch die Früchte seiner schönen Erfindung nicht genießen, indem er mit dem habsüchtigen Faust in Streit gerieth, der ihm wegen eines Darlehns von 800 Gulden alle seine Geräthschaften wegnehmen ließ, so daß der verdiente Mann 1468 fast in Dürftigkeit starb. Faust und Schösser dagegen setzten das Geschäft fort und erwarben große Reichthümer. Gut- tenbergs Name aber wird, so lange es Menschen auf der Erde giebt, denen geistige Bildung noch etwas gilt, stets mit Ehren genannt werden, und wir Deutsche sind stolz darauf, daß es ein Deutscher war, welchem die Welt diese unschätzbare Erfindung verdankt. tz. 53. Die Entdeckung Amerika's. — Kolumbus. 1492. Bis gegen das Ende des 15. Jahrh, kannte man nur die drei Erdtheile Europa, Asten und Afrika, und auch diese nicht ihrem ganzen Umfange nach. Die kostbaren Erzeugnisse Indiens kamen zu Lande auf einem beschwerlichen Wege zu uns. Die Portugiesen suchten daher schon seit 1400 um Afrika herum nach Ostindien zu schiffen. Bartholomäus Diäz entdeckte auch 1480 das Vorgebirge der guten Hoffnung; aber erst >498 umschiffte es Vasco de Gama und kam glücklich nach Ostin- dien. Zu jener Zeit lebte zu Genua ein armer Tuchmacher, mit Namen Colombo. Dieser hatte einen Sohn, Christophero lgewöhnlich Christopb Kolumbus genannt), den er fleißig zur Schule anhielt. Hatte der Knabe dem Vater bei seinem Ge- werbe geholfen, dann erlaubte ihm dieser ein Geschichtenbuch oder eine Reisebeschreibung zu lesen. Die vielen Reisebeschreibungen, mit denen er auf solche Weise bekannt wurde, begeisterten ihn dermaßen, daß er schon in seinem 14. Jahre Schiffsjunge wurde und mit Erlaubniß seiner Eltern nach Portugal fuhr. Doch wollte er kein gemeiner Schiffer bleiben; daher lernte er alle damals bekannten Länder und ihre Beschaffenheit kennen, erwarb sich Kenntniß der Gestirne, trieb Zeichnen und Meßkunst jc. Schon als Jüngling besuchte er die vorzüglichsten Häfen des mit- telländsschen Meeres und segelte mit den Engländern nach dev Insel Island auf den Fischfang. In Portugal verheirathete ec

9. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 331

1847 - Königsberg : Bon
331 Czerski, sondern mit der Schöpfung an und erzählen diese schon unsern kleinsten Schülern; warum soll es in der Weltgeschichte anders sein? — Das Kind vermag jedoch nicht, die welthistori- schen Begebenheiten in ihren Ursachen und Wirkungen, in den Beziehungen zu ihrer Zeit gehörig aufzufassen; darum müssen im Elementar-Geschichtsunterricht die Lebensbeschreibungen vorwal- ten und die Weltbegebenheiten mehr beiläufig in sie verflochten werden. Zuletzt erfolgt dann des Auffassens und Behaltens we- gen eine allgemeine Uebersicht und Eintheilung. Unser Kinder- freund enthält in der Ausgabe „kür deutsche Volksschulen" An- hang Ii. nur die „Hauptpunkte aus der deutschen", in der für die Provinz Preußen bearbeiteten Ausgabe die „Hauptpunkte aus der preußischen Geschichte" und eine kurze Uebersicht der „Ge- schichte der Mark Brandenburg." Dadurch ist die vaterländische Geschichte für den wichtigsten und unentbehrlichsten Theil des Geschichts-Unterrichts erklärt worden, und das mit allem Rechte; denn in sehr vielen deutschen Schulen des preußischen Staates hat der Lehrer kaum so viel Zeit, in den Lehrstunden diesen Ab- schnitt mit seinen Schülern durchzunehmen, und doch ist jedem Bürger eines Staates Bekanntschaft mit der Geschichte desselben nothwendig. Wo aber auch nur eine Stunde wöchentlich für den Geschichtsunterricht angesetzt werden kann, sollte auch das Wichtigste von den Völkern des Alterthums vorgetragen werden, weil dieser Theil der Geschichte nicht bloß höchst anziehend für Kinder ist, sondern auch wesentlich zum Verstehen der Religions- geschichte und der vaterländischen Geschichte beiträgt. Hier kann der Lehrer im ersten Jahre die alte Geschichte, im zweiten die mittlere, mit besonderer Berücksichtigung der deutschen, und im dritten Jahre die neuere Geschichte, mit besonderer Berücksichti- gung der brandenburgisch-preußischen, vortragen. Nach diesem Plane ist die hier folgende Abtheilung des Handbuches bearbeitet. Der Lehrer wird wohl thun, sich aus den Geschichtswerken von Bredow, Weiter, Nösselt, Kohlrausch, Vormbaum rc., die auch hier benutzt sind, auf seinen Unterricht vorzubereiten, indem er sich die vorzutragende Geschichte nicht bloß im Handbuche, son- dern auch in jenen Werken durchliest, hieraus (besonders im An- fange) dieselbe aus dem Gedächtnisse aufschreibt, aus jenen Bü- chern ergänzt und berichtigt und dann in der Schule die Geschichte frei erzählt. Die Landkarte mit dem Schauplatze der Begeben- heit hänge dabei vor den Augen der Schüler, oder der Lehrer zeichne sie an die Tafel, damit er bei vorkommenden Gelegenhei- ten auf sie an die Tafel, damit er bei vorkommenden Gelegen- . heiten auf sie Hinweisen kann. Während des Vortrages schreibe er ohne sich zu unterbrechen, die vorkommenden Namen und Jahreszahlen an die Wandtafel. Die Schüler schreiben diese Notizen nachher ab und bearbeiten mit Hülfe derselben die ge- hörte Geschichte zur nächsten Stunde schriftlich. Der Vortrag

10. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 437

1847 - Königsberg : Bon
437 als: Hein rich Refle von Richtenbrrg, Martin Truchseß von Weyhausen, Johann von Tiefen, Friedrich von Meißen. Friedrichs Nachfolger, der Markgraf Albrecht von Brandenburg (seit 1310) wollte die Lehnshoheit Polens nicht anerkennen und führte deshalb einen mebrjäbrigen Krieg. Inzwischen hatte die durch Luther in Deutschland 1517 begonnene Reformation auch in Preußcneingang gefun- den und nun legte Albrecht seine Hochmeisterwürde nieder und erhielt im Frieden zu Krakau 1525 Ostpreußen als ein weltliches Herzogthum von Polen zum Lehen. Da bald nach dieser Zeit die herzogliche Würde von Preußen an die Kurfürsten von Brandenburg übergeht, und in der Vereinigung bei- der Länder der Grund zu der nachmaligen Größe des preußischen Staa- tes gelegt wurde, so soll späterhin die Geschichte beider Länder vereint erzählt werden. §. 52. Die wichtigsten Erfindungen im Fuittelalter. Wenn die Schiffer im Alterthum und im Mittelalter auf der See fuhren, so konnten sie ihren Lauf nur nach der Sonne und den Sternen richten (§. 4.). Wenn aber der Himmel mit Wolken bedeckt war, so wußten sie nicht, wo sie waren und wo- hin sie fahren sollten. Daher waren sie genöthigt, immer an den Küsten hinzufahren. Endlich erfand um 1300 Flavio Gioja^ ein Bürger zu Amalsi im Neapolitanischen, den Kompaß (Kdrfr. 1. Anh. V. tz. 10 4.». Mit Hülfe desselben konnte man nun die weitesten Seefahrten unternehmen, und bald machte man in Folge dessen die erstaunenswürdigsten Länderenldeckungen. Die älteste Art Papier bereiteten die Aegyptier aus . den Wurzeln der Papyrusstaude (tz. 3.), das jedoch von dem unfrigen sehr verschieden war. Späterhin diente das zu Pergamcs in Kleinasien erfundene Pergament, das aber theils zu unbequem, theils zu kostspielig war, als gewöhnlichstes Schreib- material. Fast eben so theuer kam das aus roher Baumwolle verfertigte Papier, eine Erfindung der Chinesen, welche die Ara- der mit nach Spanien gebracht hatten. Hier verfertigte man es aus baumwollenen Lumpen, wodurch es schon wohlfeiler wurde. Endlich versuchte es um 1300 ein Deutscher mit leinenen Lumpen, aus denen es noch jetzt bereitet wird. In der neuesten Zeit bedient man sich neben den leinenen Lumpen auch des Stro- hes und anderer Stoffe zu Papier, formt es auch nicht bloß in Bogen, sondern in endlosen Streifen (Maschinenpapier). Das Schießpulver, eine Mischung von Salpeter, Schwe- fel und Kohle, war zwar den Chinesen schon lange bekannt und auch durch die Araber nach Europa gekommen, so daß es bereits im 12. Jahrh, zum Sprengen des Gesteins in den Harzbergwer- ken gebraucht wurde; aber zum Schießen war es nicht angewen- det worden. Erst um 1354 kam der Franziskanermönch Bert- hold Schwarz zu Freiburg in Baden zufällig darauf. Er be-
   bis 10 von 49 weiter»  »»
49 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 49 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 353
1 49
2 60
3 451
4 24
5 1087
6 172
7 1122
8 129
9 116
10 443
11 68
12 30
13 175
14 34
15 181
16 522
17 142
18 155
19 343
20 19
21 253
22 166
23 40
24 200
25 26
26 32
27 90
28 137
29 101
30 578
31 24
32 32
33 276
34 36
35 31
36 77
37 1716
38 577
39 76
40 168
41 166
42 25
43 62
44 144
45 397
46 72
47 79
48 49
49 156

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 6
2 0
3 2
4 1
5 2
6 0
7 1
8 1
9 0
10 4
11 1
12 0
13 3
14 0
15 1
16 1
17 22
18 1
19 1
20 0
21 3
22 0
23 0
24 0
25 4
26 0
27 0
28 0
29 0
30 2
31 0
32 0
33 0
34 0
35 8
36 2
37 1
38 0
39 3
40 5
41 0
42 0
43 0
44 3
45 23
46 20
47 0
48 0
49 1
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 1
58 2
59 0
60 0
61 1
62 1
63 0
64 1
65 0
66 19
67 1
68 0
69 1
70 0
71 0
72 0
73 2
74 1
75 1
76 11
77 9
78 3
79 1
80 1
81 0
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 11
93 1
94 1
95 1
96 0
97 0
98 0
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 7
7 0
8 3
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 5
26 0
27 0
28 0
29 27
30 1
31 0
32 0
33 6
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 2
40 0
41 0
42 0
43 2
44 3
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0
50 0
51 3
52 0
53 2
54 0
55 0
56 0
57 3
58 2
59 4
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 2
67 0
68 1
69 0
70 2
71 0
72 1
73 0
74 2
75 1
76 0
77 0
78 1
79 0
80 0
81 12
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 1
92 0
93 0
94 2
95 0
96 1
97 0
98 0
99 0
100 9
101 0
102 1
103 0
104 0
105 0
106 2
107 0
108 0
109 0
110 1
111 2
112 1
113 1
114 0
115 2
116 1
117 0
118 1
119 0
120 0
121 1
122 0
123 0
124 1
125 0
126 1
127 1
128 0
129 0
130 1
131 1
132 0
133 0
134 0
135 3
136 5
137 2
138 0
139 0
140 0
141 0
142 2
143 0
144 0
145 0
146 0
147 7
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 1
154 0
155 0
156 1
157 0
158 0
159 0
160 1
161 0
162 0
163 0
164 1
165 0
166 0
167 0
168 2
169 0
170 0
171 0
172 10
173 5
174 1
175 7
176 0
177 1
178 0
179 0
180 0
181 0
182 1
183 19
184 1
185 0
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 1
197 0
198 0
199 14