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der Verein für Wissenschaft und Kunst iir Königsberg unter-
stützen fähige junge Leute.
Es finden sich inkönigsb. und Danzig mehrere gelehrte
Gesellschaften, in Morungen und Gumbinnen landwirlh-
, schastliche Vereine, in Tilse ein Gartenverein. — Außer
diesen merken wir besonders noch die Bibelgesellschaft und
Missionsgesellschaft zu Königsberg mit mehrern Tochterge-
sellschaften in der Provinz.
§. L8. Ausgezeichnete Preußen.
Auch unser Vaterland hat berühmte Männer hervor-
gebracht, und diese sollte jeder Preuße kennen lernen, da-
niit er sich freue dessen, was sie geleistet, und ihnen nachei-
sere. — Wir führen die ausgezeichnetsten unter ihnen an:
Nicolaus Kopernikus, 1173 in Tborn geb., starb
1513 als Domherr in Frauenburg, der berühmte Be-
gründer des kopernikanischcn Weltftsterns , wornach man
annimmt, dass nicht die Sonne um die Erde sich drehe,
sondern die Sonne still stehe und die Erde mit den andern
'Planeten um sie sich bewegen. Von ihm sollen auch meh-
rere Wasserleitungen in Preußen hcrrühren z.b. in Frauen-
burg.
Johann Hevel oder Hevelius, in Danzig geboren,
starb 1687 als Rathsherr seiner Vaterstadt. Er war der
berühmteste -Astronom seiner Zeit und der erste, welcher
Karten vom Monde hcrausgab, die er selbst gezeichnet und
gestochen. Auch die Ferngläser zu seinen Beobachtungen
hatte er selbst geschliffen. Fürsten und Gelehrte hielten den
Hevelius hoch in Ehren.
Guilandin aus Königsberg, starb als Professor der
Pflanzenkunde zu Padua in Italien 1589. — Joh. Lösel,
aus Brandenburg, Pros, der Arzneikunde in Königsb., starb
1655, bekannt als Pflanzenkenner. Ebenfalls als Bota-
niker (Pflanzenkundige) ausgezeichnet sind der alt. und
jüng. Brey ne in Danzig im'l7. Jahrh., und Ney g er in
Danzig im 18. Jahrhundert.
Georg Andreas Helwing, in Angerburg geboren,
starb daselbst als Erzpriester 1718. Er besaß in allen Zwei-
gen der Naturwissenschaft ausgebreitcte Kenntnisse und
reiche Sammlungen der seltensten Naturkörper.
Jac. Theod. Klein aus Königsberg, Helwings Zeit-
genosse, lebte als Stadtsekretair in Danzig und erwarb' sich
5 *
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Extrahierte Personennamen: Nicolaus_Kopernikus Johann_Hevel Johann Brey Georg_Andreas_Helwing
69
weißem Marmor in einer offnen Scitenbaklc des Doms
aufstellte, von wo sie neuerdings in den großen Hörsaal des
Universitätsgebäudes versetzt worden ist.
Joh. Gottfr. von Herder, 1744 zu Morungen ge«
boren, Sohn des dortigen Küsters, starb 1803 als Präsi-
dent des Ober-Consistoriums in Weimar. Er ist einer der
fruchtbarsten und geistreichsten Schriftsteller Deutschlands
und liefert in seinem Leben den Beweis, wie ein kräftiger
Wille vereint mit frommem Sinne über die ungünstigsten
Verhältnisse zu siegen und ein hohes Ziel zu erringen'ver-
mögen.
In der Mitte des 17. Jahrhunderts lebten zu Königsberg
3 Männer, die gleich ausgezeichnet als Dichter durch die
innigste Freundschaft verbunden waren. Der eine von ihnen
Heinrich Albert, war kein Preuße, brachte aber die grö-
ßeste Zeit seines Lebens in Königsberg zu, wo er Organist
an der Domkirche war. Wir besitzen in unscrn Gesang-
büchern von ihm mehrere schöne Lieder z. B. „Gott des
Himmels und der Erden rc." — „Einen guten Kampf Hab'
ich :c." — „Unser Heil ist kommen k." — „O wie mögen
wir doch unser Leben rc." und viele Sangwciscn zu seinen
und andern Liedern, so zu: „Ich bin ja Herr in deiner
Macht rc." Die beiden andern waren Robcrthin (in
Königsberg geboren, starb 1048 als kurfürstl.nath daselbst,
ausgezeichnet als Dichter und Mensch) und Simon
Dach, 1605 zu Memel gcb., dann Lehrer an der Dom-
schule, zuletzt Professor der Dichtkunst in Königsberg, als
welcher er 1659 starb. Von ihm besitzen wir viele herrliche
Lieder z. B. „Ich bin ja Herr in deiner Macht" — „O wie
selig seid ihr doch, ihr Frommenrc." — „Schöner Him-
melssaal rc." — „Selge Ewigkeit rc." — „Was willst du
arnies Leben k." — „Du sichest, Mensch, wie fort und
fort rc." — „Herr ich denk an jene Zeit rc." — „Herr, wir
wallen rc." — „Wer, o Jesu, deine Wunden rc."
Außer diesem haben sich noch als geistliche Liederdich-
ter bekannt gemacht: Valentin Thilo der ältere, aus Zin-
ten, starb als Prediger in Königsberg 1620 (Lied: „Dies
ist der Tag der Fröhlichkeit rc." n. a.); Valentin Thilo
der jüngere, Sohn des vorigen, starb 1662 als Prof, der
Redekunst in Königsberg (Lieder: „Mit Ernst ihr Men-
schenkinder rc." — Groß ist, Herr, deine Güte rc."—);
Friedrich v. Derschau, Oberbürgermeister der Altstadt
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Gottfr Heinrich_Albert Heinrich Simon
Dach Valentin_Thilo Valentin_Thilo Ernst Friedrich_v Friedrich
71
Auch die Erdkunde, Geschichte, Alterthrmiskunde ha-
den in Preußen gründliche Bearbeiter gefunden. So den
berühmten Geographen Clu ve r aus Danzig, der 1623 als
Prof, in Leyden (Holland) ftarb. U p h a g e n aus Danzig,
Ma scow aus Danzig, starb 1761 als Prof, in Leipzig.
Achenwall ans Elbing, starb 1772 als Prof, in Göttin-
gen. von Archenholz aus Langfuhr bei Danzig, preuß.
Hauptmann, starb 1812 in Hamburg, bekannt als Ge-
schichtsschreiber. — Kraus aus Osterode, Prof, in Königs-
berg, berühmt als Lehrer der Staatswirthschäft, starb 1807.
Nicht minder haben sich Preußen als Mathematiker
ausgezeichnet, so Otter aus Nagnit, der 1660 als Prof,
in Nimwegen (Holland) starb. (Von ihm ist der Plan
zum Bau der ncurossgärtner Kirche in Königsberg); Kries
aus Thorn, lebt in Gotha, bekannt durch gute Schul-
bücher n. a. m.
An Künstlern hat Preußen aufzuweisen den berühmten
Kupferstecher Ch vd owiecki (spr. Chodowietzki) aus Dan-
zig, starb 1801 in Berlin — und den berühmten Musiker
N e i ch a r d t aus Königsberg, starb 1811 bei Halle.
Zum Schlüsse merken wir noch einen Mann, der als
warmer Freund des Vaterlandes Anspruch auf jedes Preu-
ßen Dankbarkeit erworben hat. Dieser ist Fried., Ferd.,
Alep. Graf zu D oh na, aus Finkenstein, der als Präsi-
dent der westpreuß. Kammer (Regierung) in den Unglücks-
jahren 1806 und 7 mit Aufopferung seiner selbst die Noth
des Vaterlandes abzuwenden oder doch zu mildern suchte,
und der seit 1808 als Minister die geschlagenen Wunden
zu heilen bemüht war. Derselbe Mann war es, der 1813
die Errichtung der preuß. Landwehr und des Landsturmes
angab und ausfrchrte.' Seine letzten Lebensjahre brachte er
ans seinen Gütern im Oberlande zu und starb 1831 zu Kö-
nigsberg, wohin er als Abgeordneter zum Landtage ge-
kommen war.
Bonden Städten und Dörfern in Preußen.
§. 29. Allgemeine Bemerkungen.
Der Orden fand in Preußen schon eine bedeutende
Anzahl von Burgen und Dörfern vor, so Danzig, Puzig,
Stargard, Ncuenburg, Schwetz, Kulm, Prabutha (Rie-
scnburg), Honeda (Balga), Sugurben (Tapian) u. a.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
68
durch seine gründlichen Kenntnisse in der Naturgeschichte
einen weit ausgebreitetcn Ruf; er ftarb 1759.
Ioh. Reinhold Förster, zu Dirschau geboren, wurde
Prediger zu Nassenhuben bei Danzig. Von hier ging er
nach Russland, dann nach England, und machte von hier
aus die weltberühmte Reise um die Welt mit dem Capitain
Eooke in den Jahren 1772 bis 75. Zuletzt lebte er als
Lehrer der Naturgeschichte an der Hochschule zu Halle und
starb hier 1798. Er verstand 17 Sprachen und besaß über-
haupt ausgezeichnete Kenntnisse. Noch berühmter wurde
sein Sohn
Georg Adam Förster, zu Nasscnbuben geboren. Er
begleitete als Knabe seinen Vater nach Russland, und
machte, 17 Jahre alt, mit ihm die Reise um die Welt,
welche er in einem sehr berühmten Buche beschrieb. So-
dann lebte er an verschiednen Orten, bis er 1791 zu Paris
in traurigen Umständen starb. Seine Schriften sind aus-
gezeichnet.
Fahrenheit, ein Danzigcr, starb 1710 in Holland.
Er hat den künstlichen Wärmemesser (Thermometer) ver-
bessert, indem er ihn statt mit dem bis dahin üblichen
Weingeiste mit Quecksilber füllte.
Hagen, Professor der Chemie (Scheidekunst) an der
Hochschule seiner Vaterstadt Königsberg, starb 1829. Er
ist bekannt als Naturforscher (sein Buch: „Preußens
Pflanzen"). Außerdem merken wir noch den berühmten
Anatomen Sömmering (aus Thorn, starb 1880 in
Franks, a. M.) und einen Arzt v. Paulitz in Marienburg
(1770), der einer der ersten in Preußen die Schutzblattern-
»mpfung beförderte.
Immanuel Kant, 1721 zu Königsberg geboren, der
Sohn eines Riemers, lebte als öffentl. Lehrer der Welt-
weisheit an der Hochschule seiner Vaterstadt und starb da-
selbst 1801. Wie durch großen Scharfsinn zeichnet er durch
eine bewundcrnswerthe Menge von Kenntnissen sich aus.
Als Hauptgrundsätze seiner Sittenlehre stellte er die auf:
„Man müsse die Tugend um ihrer selbst willen lieben und
üben, nicht aber aus Furcht vor Strafe, oder aus Hoff-
nung auf Lohn", — und „Wir sollen jederzeit so handeln,
dass wir aufrichtig wünschen können, unsre Handlungs-
weise möge allgem. Gesetz werden." — Die Vaterstadt
ehrte sein Andenken dadurch, dass sie sein Brustbild aus
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
70
Königsberg, starb 1713 (Lied: „Süßer Trost der maffeu
Herzen:c.—); Fabian Abrah. v. Bra.rein, bei Licb-
stadt geb., wurde Minister und starb 1768 („So Hab' ich
nun vollendet:c." — „Herr, dessen Macht und Maje-
stät :c." — u. a, m.).
Andere Dichter waren Gottsched, aus Juditten bei
Königsberg, starb als Prof, in Leipzig; — Wlllarnow,
aus Morungcn, starb 1777 in Petersburg. — H a m a nrr
aus Königsberg, einer der ausgezeichnetsten Geister seiner
Zeit, war Packhofverwalter in s. Vaterstadt und starb 1788
in Münster. Tiefe des Geistes, eine Menge von Kennt-
nissen und ein frommer Sinn zeichneten ihn aus. — v. Hip-
pel, aus Gcrdauen, starb als Stadtprasident und Ober-
bürgermeister in Königsberg. Er hat den Philosophcngang
bei Königsb. angelegt. — Johannes Falk, aus Danzig,
Sohn eines Perückenmachers, starb 1826 als Legations-
rath in Weimar. Er bat die Anstalten zur Rettung ver-
wahrloster Kinder ins Leben gerufen. — Hoffmann aus
Königsberg, starb als Kammergerichtsrath in Berlin 1822.
— Zacharias Werner, aus Königsb., ging spater zur
kathol. Kirche über und starb 1823 in Wien als katholischer
Prediger.
Auch ausgezeichnete Gottesgelehrte (Theologen) sind
aus Preußen hervorgegangen, wie Quand t aus Königsb.,
starb 1772 als Prof, der Theologie und Generalsuperinten-
dent. Er war als Kanzelredner berühmt, und von ihm
rührt die Sammlung voir Liedern her, welche unter dem
Namen des quandtischen Gesangbuchs bekannt ist. Lilien-
thal aus Königsb., starb 1782 daselbst als Prof. undkir-
chcnrath. Er trat als Vcrtheidigcr des Bibelchristcnthums
gegen die Feinde desselben in seinen Schriften auf. —
Tresch o, aus Liebstadt, starb 1801 als Prediger in Mo-
rungcn, bekannt durch gcistl. Lieder und mehrere theologi-
sche Schriften. — Less, aus Könitz, starb 1797 als Ober-
hofprediger und General-Superintendent im Hannöveri-
schen. — Koppe, aus Danzig, starb 1791 als General-
Superintendent in Hannover, bekannt als Erklärer der h.
Schrift. — v. Borowski, Sohn des Küsters an der
Schlosskirche zu Königsb., starb 1831/ 92 Jahre alt, als
Erzbischof von Preußen. Die meisten Geistlichen in unsrer
Provinz sind von ihm in ihr Amt eingeweiht.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
kann sich der Lehrer leicht aus jeder Apotheke verschaffen; auch
sind in der Regel die Herren Apotheker gern bereit, dem Leh-
rer jede in dieser Beziehung gewünschte Auskunft und Beleh-
rung zu ertheilen. Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht unter-
lassen, meinem verehrten Freunde, dem hiesigen Apotheker
Herrn A. Selle, hier öffentlich meinen herzlichen Dank auszu-
drücken für die Bereitwilligkeit, mit welcher derselbe mir in
solchen Fällen jederzeit entgegen gekommen ist. — Benutzt habe
ich hier, wie bei der Naturlehre überhaupt, die Schriften von
Brcttner, Funke, G. Fischer u. a. Die Seelenlehre ist größ-
tentheils nach dem Handbuche von Schlez bearbeitet, und in
der Naturgeschichte ist zwar Oken benutzt, die Eintheilung aber
theils nach der im Preußischen Kinderfreunde, theils nach dem
in der Hartungschen Hofbuchdruckerei in Königsberg erschienenen
„Leitfaden beim Unterricht in der Naturgeschichte" gemacht
worden. Möchte auch dieser Theil des Handbuches in recht
vielen Schulen benutzt werden und großen Nutzen schaffen!
Als Vorbereitung auf den Preußischen Kinderfreund und
das dazu gehörige Handbuch dienen folgende, bei Volger
und Klein in Landsberg a. d. W. von dem Verfasser des
Handbuches erschienene Schriften:
1. Kleiner Kinderfreund, oder erstes Lesebüchlein für
kleine Kinder, die nach der Jacotot'schen Methode lesen lernen.
272 Sgr.
2. Sechs Wandtafeln zum Lesenlernen nach Jacotot's
Methode. 10 Sgr.
3. Der erste Lese- und Schreibunterricht nach Ja-
cotot'schen Grundsätzen, eine Anleitung für Lehrer rc. 5 Sgr.
Das Hochlöbliche Schul-Collegium der Provinz Posen,
x so wie die Recensionen in mehreren pädagogischen Zeitschriften,
haben sich über diese Schriften höchst vortheilhaft ausgesprochen,
und ich kann sie daher meinen Herren College« bestens em-
pfehlen.
Birnbaum, den 20. October 1849.
Fr. Pechner.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Iv
Schacht benutzt worden. Lithographirte Zeichnungen
von den geographischen Gegenständen mußten wegblei-
den, wenn der Preis des Buches nicht erhöhet werden
sollte. Die geschichtlichen Einleitungen bei den einzel-
nen Staaten sind größtentheils nach Daniel (in Halle)
und Meineke. Außer diesen wurden benutzt die bekann-
ten Schriften von Blanc, W. Hoffmann, Selten u. a.
Die günstige Aufnahme, deren sich der erste
Theil des Handbuches zu erfreuen hat, läßt den Ver-
leger und den Verfasser hoffen, daß auch dieser zweite
Theil nicht so ganz ohne Freunde und Gönner bleiben
werde.
Birnbaum, den 6. Mai 1847.
Fr. Pechner.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Daniel Meineke W._Hoffmann
439
Goldschmiede Johann Faust, der neue Geldsummen vorstreckte
und mit dem Geistlichen Peter Schösser, der eine schöne
Hand schrieb und die Kunst durch drei neue Erfindungen wesent-
lich verbesserte. Dieser goß nämlich eine besondere Mischung
von Metallen, das Letterngut, in Formen (Matrizen) und
erfand auch die Buchdruckerschwärze. So erreichte die Buch-
druckerkunst bald eine solche Vollkommenheit, daß bereits >155
die ganze lateinische Bibel in einem prächtigen Druck erschien.
Guttenberg konnte jedoch die Früchte seiner schönen Erfindung
nicht genießen, indem er mit dem habsüchtigen Faust in Streit
gerieth, der ihm wegen eines Darlehns von 800 Gulden alle
seine Geräthschaften wegnehmen ließ, so daß der verdiente Mann
1468 fast in Dürftigkeit starb. Faust und Schösser dagegen
setzten das Geschäft fort und erwarben große Reichthümer. Gut-
tenbergs Name aber wird, so lange es Menschen auf der Erde
giebt, denen geistige Bildung noch etwas gilt, stets mit Ehren
genannt werden, und wir Deutsche sind stolz darauf, daß es ein
Deutscher war, welchem die Welt diese unschätzbare Erfindung
verdankt.
tz. 53.
Die Entdeckung Amerika's. — Kolumbus. 1492.
Bis gegen das Ende des 15. Jahrh, kannte man nur die
drei Erdtheile Europa, Asten und Afrika, und auch diese nicht
ihrem ganzen Umfange nach. Die kostbaren Erzeugnisse Indiens
kamen zu Lande auf einem beschwerlichen Wege zu uns. Die
Portugiesen suchten daher schon seit 1400 um Afrika herum nach
Ostindien zu schiffen. Bartholomäus Diäz entdeckte auch
1480 das Vorgebirge der guten Hoffnung; aber erst >498
umschiffte es Vasco de Gama und kam glücklich nach Ostin-
dien.
Zu jener Zeit lebte zu Genua ein armer Tuchmacher, mit
Namen Colombo. Dieser hatte einen Sohn, Christophero
lgewöhnlich Christopb Kolumbus genannt), den er fleißig zur
Schule anhielt. Hatte der Knabe dem Vater bei seinem Ge-
werbe geholfen, dann erlaubte ihm dieser ein Geschichtenbuch oder
eine Reisebeschreibung zu lesen. Die vielen Reisebeschreibungen,
mit denen er auf solche Weise bekannt wurde, begeisterten ihn
dermaßen, daß er schon in seinem 14. Jahre Schiffsjunge wurde
und mit Erlaubniß seiner Eltern nach Portugal fuhr. Doch
wollte er kein gemeiner Schiffer bleiben; daher lernte er alle
damals bekannten Länder und ihre Beschaffenheit kennen, erwarb
sich Kenntniß der Gestirne, trieb Zeichnen und Meßkunst jc.
Schon als Jüngling besuchte er die vorzüglichsten Häfen des mit-
telländsschen Meeres und segelte mit den Engländern nach dev
Insel Island auf den Fischfang. In Portugal verheirathete ec
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
Extrahierte Personennamen: Johann Peter_Schösser Guttenberg Kolumbus Bartholomäus_Diäz Christophero Christopb_Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Indiens Afrika Ostindien Ostin- Genua Colombo Portugal Island Portugal
331
Czerski, sondern mit der Schöpfung an und erzählen diese schon
unsern kleinsten Schülern; warum soll es in der Weltgeschichte
anders sein? — Das Kind vermag jedoch nicht, die welthistori-
schen Begebenheiten in ihren Ursachen und Wirkungen, in den
Beziehungen zu ihrer Zeit gehörig aufzufassen; darum müssen
im Elementar-Geschichtsunterricht die Lebensbeschreibungen vorwal-
ten und die Weltbegebenheiten mehr beiläufig in sie verflochten
werden. Zuletzt erfolgt dann des Auffassens und Behaltens we-
gen eine allgemeine Uebersicht und Eintheilung. Unser Kinder-
freund enthält in der Ausgabe „kür deutsche Volksschulen" An-
hang Ii. nur die „Hauptpunkte aus der deutschen", in der für
die Provinz Preußen bearbeiteten Ausgabe die „Hauptpunkte aus
der preußischen Geschichte" und eine kurze Uebersicht der „Ge-
schichte der Mark Brandenburg." Dadurch ist die vaterländische
Geschichte für den wichtigsten und unentbehrlichsten Theil des
Geschichts-Unterrichts erklärt worden, und das mit allem Rechte;
denn in sehr vielen deutschen Schulen des preußischen Staates
hat der Lehrer kaum so viel Zeit, in den Lehrstunden diesen Ab-
schnitt mit seinen Schülern durchzunehmen, und doch ist jedem
Bürger eines Staates Bekanntschaft mit der Geschichte desselben
nothwendig. Wo aber auch nur eine Stunde wöchentlich für
den Geschichtsunterricht angesetzt werden kann, sollte auch das
Wichtigste von den Völkern des Alterthums vorgetragen werden,
weil dieser Theil der Geschichte nicht bloß höchst anziehend für
Kinder ist, sondern auch wesentlich zum Verstehen der Religions-
geschichte und der vaterländischen Geschichte beiträgt. Hier kann
der Lehrer im ersten Jahre die alte Geschichte, im zweiten die
mittlere, mit besonderer Berücksichtigung der deutschen, und im
dritten Jahre die neuere Geschichte, mit besonderer Berücksichti-
gung der brandenburgisch-preußischen, vortragen. Nach diesem
Plane ist die hier folgende Abtheilung des Handbuches bearbeitet.
Der Lehrer wird wohl thun, sich aus den Geschichtswerken von
Bredow, Weiter, Nösselt, Kohlrausch, Vormbaum rc., die auch
hier benutzt sind, auf seinen Unterricht vorzubereiten, indem er
sich die vorzutragende Geschichte nicht bloß im Handbuche, son-
dern auch in jenen Werken durchliest, hieraus (besonders im An-
fange) dieselbe aus dem Gedächtnisse aufschreibt, aus jenen Bü-
chern ergänzt und berichtigt und dann in der Schule die Geschichte
frei erzählt. Die Landkarte mit dem Schauplatze der Begeben-
heit hänge dabei vor den Augen der Schüler, oder der Lehrer
zeichne sie an die Tafel, damit er bei vorkommenden Gelegenhei-
ten auf sie an die Tafel, damit er bei vorkommenden Gelegen-
. heiten auf sie Hinweisen kann. Während des Vortrages schreibe
er ohne sich zu unterbrechen, die vorkommenden Namen und
Jahreszahlen an die Wandtafel. Die Schüler schreiben diese
Notizen nachher ab und bearbeiten mit Hülfe derselben die ge-
hörte Geschichte zur nächsten Stunde schriftlich. Der Vortrag
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
437
als: Hein rich Refle von Richtenbrrg, Martin Truchseß von
Weyhausen, Johann von Tiefen, Friedrich von Meißen.
Friedrichs Nachfolger, der Markgraf Albrecht von Brandenburg
(seit 1310) wollte die Lehnshoheit Polens nicht anerkennen und führte
deshalb einen mebrjäbrigen Krieg. Inzwischen hatte die durch Luther
in Deutschland 1517 begonnene Reformation auch in Preußcneingang gefun-
den und nun legte Albrecht seine Hochmeisterwürde nieder und erhielt
im Frieden zu Krakau 1525 Ostpreußen als ein weltliches Herzogthum
von Polen zum Lehen.
Da bald nach dieser Zeit die herzogliche Würde von Preußen an
die Kurfürsten von Brandenburg übergeht, und in der Vereinigung bei-
der Länder der Grund zu der nachmaligen Größe des preußischen Staa-
tes gelegt wurde, so soll späterhin die Geschichte beider Länder vereint
erzählt werden.
§. 52.
Die wichtigsten Erfindungen im Fuittelalter.
Wenn die Schiffer im Alterthum und im Mittelalter auf
der See fuhren, so konnten sie ihren Lauf nur nach der Sonne
und den Sternen richten (§. 4.). Wenn aber der Himmel mit
Wolken bedeckt war, so wußten sie nicht, wo sie waren und wo-
hin sie fahren sollten. Daher waren sie genöthigt, immer an
den Küsten hinzufahren. Endlich erfand um 1300 Flavio Gioja^
ein Bürger zu Amalsi im Neapolitanischen, den Kompaß (Kdrfr.
1. Anh. V. tz. 10 4.». Mit Hülfe desselben konnte man nun
die weitesten Seefahrten unternehmen, und bald machte man in
Folge dessen die erstaunenswürdigsten Länderenldeckungen.
Die älteste Art Papier bereiteten die Aegyptier aus .
den Wurzeln der Papyrusstaude (tz. 3.), das jedoch von
dem unfrigen sehr verschieden war. Späterhin diente das zu
Pergamcs in Kleinasien erfundene Pergament, das aber theils
zu unbequem, theils zu kostspielig war, als gewöhnlichstes Schreib-
material. Fast eben so theuer kam das aus roher Baumwolle
verfertigte Papier, eine Erfindung der Chinesen, welche die Ara-
der mit nach Spanien gebracht hatten. Hier verfertigte man es
aus baumwollenen Lumpen, wodurch es schon wohlfeiler wurde.
Endlich versuchte es um 1300 ein Deutscher mit leinenen
Lumpen, aus denen es noch jetzt bereitet wird. In der neuesten
Zeit bedient man sich neben den leinenen Lumpen auch des Stro-
hes und anderer Stoffe zu Papier, formt es auch nicht bloß in
Bogen, sondern in endlosen Streifen (Maschinenpapier).
Das Schießpulver, eine Mischung von Salpeter, Schwe-
fel und Kohle, war zwar den Chinesen schon lange bekannt und
auch durch die Araber nach Europa gekommen, so daß es bereits
im 12. Jahrh, zum Sprengen des Gesteins in den Harzbergwer-
ken gebraucht wurde; aber zum Schießen war es nicht angewen-
det worden. Erst um 1354 kam der Franziskanermönch Bert-
hold Schwarz zu Freiburg in Baden zufällig darauf. Er be-
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Extrahierte Personennamen: Martin_Truchseß_von
Weyhausen Johann_von_Tiefen Johann Friedrich_von_Meißen Friedrich Friedrichs Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Albrecht Albrecht Flavio_Gioja^
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Polens Deutschland Krakau Brandenburg Kleinasien Spanien Europa Harzbergwer- Freiburg Baden