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1. Napoleon I. - S. uncounted

1911 - Hamburg : Schloeßmann
Von demselben Verfasser erschien in demselben Verlage: Der Freiheit Hauch Roman aus der Franzosenzeit von Eilhard Erich Pauls 247 S. mit Buchschmuck brosch. 3.— M., geb. 4.— M. Die „Hilfe" schreibt: Pauls Buch ist rote ein Lied, wie ein leises wehmütiges Lied, das einem in den Ohren rauscht und lange nachklingt. Dies Lied singt von einem deutschen Knaben, der die Schmach seines Vaterlandes rote etne Wunde seines Fleisches fühlt. Er berauscht sich an Kleists .Katechismus der Deutschen" und schürt seine Phantasie zu einem rotlden, lodernden Haß gegen Napoleon, den Schänder seines Vaterlandes. Von der großen, unendlichen Liebe des Knaben zu seiner .kleinen Mutter" erzählt das Buch, von dem wunderschönen Idyll einer keimenden Jugendltebe und von den Qualen eines bedrängten Herzens, das ihn treibt, bet Nacht und Nebel seine liebe „kleine Mutter" zu verlassen und den Spuren des Welt-eroberers zu folgen, um zu tun, was getan werden muß und kern anderer tun will: das in Schmach liegende Vaterland von seinem Tyrannen befreien. Still und geheimnisvoll, ohne daß die Welt viel davon erfahrt, roird der Knabe eines frühen Morgens erschossen. Der Roman tst mehr, viel mehr, als roas man gemeinhin einen Roman nennt. Er ist em Ltez>, durch das die Sehnsucht nach Freiheit klingt, ein Strom glühender Tranen um den armen, guten Jungen, der tun nutzte, roas seine tnmge -Vaterlandsliebe von ihm verlangt, eine klingende Hymne auf die liebe „timte Mutter", auf die Mutter überhaupt und eine gewaltige Anklage alter Gleichgültigen und Feigen. Das Buch verdient, besonders der Jugend tn die Hand gegeben zu werden. Pauls versteht durch bte Kraft enter einfachen Sprache bett Leser zu gewinnen.

2. Napoleon I. - S. 5

1911 - Hamburg : Schloeßmann
1. Das Werden. „Was hältst du von Napoleon, dem Korsen, dem berühmtesten Kaiser der Franzosen?" fragt Heinrich von Kleist im Katechismus der Deutschen und gibt die haßerfüllte Antwort: „Für einen verabscheuungswürdigen Menschen, für den Anfang alles Bösen und das Ende alles Guten; für einen Sünder, den anzuklagen die Sprache der Menschen nicht hinreicht und den Engeln einst am jüngsten Tage der Odem vergehen wird." Aber Goethe sagte zu seinem getreuen Eckermann im Jahre 1828: „Da war Napoleon ein Kerl! Immer erleuchtet, immer klar und entschieden und zu jeder Stunde mit der hinreichenden Energie begabt, um das, was er als vorteilhaft und notwendig erkannt hatte, sogleich ins Werk zu setzen. Sein Leben war das Schreiten eines Halbgottes von Schlacht zu Schlacht und von Sieg zu Sieg. Von ihm könnte man sehr wohl sagen, daß er sich in dem Zustande eiuer fortwährenden Erleuchtung befunden, weshalb auch sein Geschick ein so glänzendes war, wie es die Welt vor ihm nicht sah und vielleicht auch nach ihm nicht sehen wird." Ernst Moritz Arndt schrieb von Napoleon: „Es ist ein Ungeheuer geboren und ein blutbefleckter Greuel aufgestanden, und heißt sein Name Napoleon Bonaparte, ein Name des Jammers, ein Name des Wehs, ein Name des Fluchs der Witwen und Waisen." Als aber der überall Siegreiche vor dem russischen Feldzuge in Dresden seine Vasallen um sich versammelte, errichtete ein deutscher Professor bei der festlichen Beleuchtung ein Transparent vor seiner Haustür mit den vier heiligen Buchstaben, die von Golgatha her durch die Welt flammten: I. N. R. I.

3. Napoleon I. - S. uncounted

1911 - Hamburg : Schloeßmann
Gustav Schloetzmanu's Verlagsbuchhandlung Mstav giß) Hamburg. Ms Deutschland erwachte Lebens- u, Zeitbilder aus den Befreiungskriegen. Jedes Bändchen hübsch in Leinen gebunden 1 Mark. Die Sammlung liegt abgeschlossen vor in den nachfolgenden Bünden: Band 1. Königin Luise. Von Oskar Brüssau. Mit 15 Abbildungen. „ 2. Blücher. Von Eilh. Erich Pauls. Mit 12 Abbildungen. „ 3. Ans Hamburgs Schreckenstagen. Von Jul. Hahn. Mit 1 Karte und 22 Abbildungen. „ 4. Freiherr vom Stein. Don Paul G. A. Sydow. Mit 9 Ab- bildungen. 5. Andreas Hofer und der Volksaufstand in Tirol. Von Stich. Weitbrecht. Mit 17 Abbildungen. 6. Friedrich Friesen. Von Karsten Brandt. Mit 8 Abbildungen. 7. Weimar. Die klassische Literaturperiode in ihrer nationalen Bedeutung. Von Adolf Bartels. Mit 11 Abbildungen. „ 8. Das Elend der Fremdherrschaft. Von H. Bechtolsheim er. Mit 11 Abbildnngen. 9. Schill und seine Reiter. Von Ernst Ev er s. Mit 7 Abbildungen. „ 10. Friedrich Ludwig Iahn. Von Karsten Brandt. Mit 7 Ab- bildungen. 11. Mil Leier und Schwert. Von Gotthold Boetticher. Mit 9 Ab-btlbungen. , 12. Mit der großen Armee 1812. (Nach dem Bericht eines Mitkämpfers, herausgegeben von Julius Hahn). Mit 1 Karte und 16 Abb. 13. Napoleon I. Von Eilh. Erich Pauls. Mit 20 Abbildungen. " 14. Scharnhorst. Von Freiherr E. von Wangenheim. Mit 7 Abbildungen und 6 Kartenskizzen. „ 15. Ernst Moritz Arndt. Von Paul G. A. Sydow. Mit 7 Abbildungen. „ 16. Heldenmädchen und Frauen aus großer Ieit. Von Otto Karstadt. Mit 10 Abbildungen. „ 17. Gneisenau. Von Freiherr Ernst von Wangenheim. Mit 7 Abbildungen und 5 Kartenskizzen. „ 18. Die Völkerschlacht bei Leipzig. Von Ernst Schäfer. Mit 37 Abbildungen und 2 Plänen. 19. Theodor Körner. Von Karsten Brandt. Mit 14 Abbilbungen. „ 20. Belle-Aliance. Von Eilh. Erich Pauls. Mit 14 Abbitbungen und 2 Plänen.

4. Napoleon I. - S. uncounted

1911 - Hamburg : Schloeßmann
Gustav Echloeßmann's Verlagsbuchhandlung (Gustav gut) Hamburg. Der frctlydt brauch, Roman aus der Franzosenzeit. Von Eilhard Erich Pauls. 247 Seiten, brosch. M. 3.—, elegant geb. M. 4.—. Abgesehen von dem ästhetischen Wert dieses kleinen Kunstwerkes eignet ihm vor allem auch eine ethische Kraft, die dieses Buch zu einem Hausbuch und Volksbuch macht, wie wir kein ähnliches haben für die Schilderungen der vaterländischen Not von 1806 Das Buch hat eine volkserzieherische Aufgabe in diesen Jahren der Erinnerung an die Erhebung von 1813. <£m Kampf um die Heimat. Erzählung aus Preußens schwerster Zeit 1806—1813. Von H. Dalmer. Mit Federzeichnungen von H. Kohlschein-Düsseldorf. 360 Seiten, brosch. M. 4.—, elegant geb. M. 4.80. Wer dieses seltene Buch zu Ende gelesen Hat, wird einmal die Kraft spüren, tue aus dem Worte Vaterland zu unsern Herzen strömt, zum andern wird er stolz fern, zu einem Volke zu gehören, das solche Helden schafft, wie sie im schönen Werke Dalmers lebendig sich gestalten in jener Zeit der Not . . Ich meine, daß die Behörden dies Buch der Jugenb in die Hand, an das Herz legen muffen. (Rezensent in .Nordhäuser Zeitung.") Königin Luise. Ein Lebens- und Charakterbild. Von Oskar Brüffau. Mit 12 Kunstdruckbildern, brosch. M. 3.—, elegant geb. M. 4.—. . 0 In diesem Buche liegt uns ein Volksbuch im vollsten und echtesten Sinne des Wortes vor . . . Auf Grund eines sorgfältigen Quellenstudiums hat der Ver-!nirv s.1 ietl entgehendem Verständnis und mit liebevoller Hand ein ergreifendes t.. der Jiohen Dulderin geschaffen, das leuchtend aus diesem Rahmen lener ver-hängnrsfchweren Zeit hervortritt. (Deutsches Adelsblatt.) Ludekin von Tdmtbcm, Aus Cuxhavens Franzosenzeit. Von Anna Gerhard. Mit Buchschmuck von Oskar Schwindrazheim. 217 Seiten, brosch. M. 3.40, geb. M. 4.—. . ^?^bm -Departement der Elbemündung' lastete vor hundert Jahren der 5*etnbherxf<$aft schwer, besonders da die Kontinentalsperre und die untpäfin' S&f «Öa O i rnb bamä.b!i wirtschaftliche Existenz der Bevölkerung t e‘ dn .Ludekin von Winthem" wirb ein aus reichen Quellen ge- ^Msfö?^Ä^lsctrrtet'ba8. Uns eift 6en leidenschaftlichen Hatz gegen

5. Hamburg - S. 124

1899 - Hamburg : Kloß
— 124 — finden wir das Denkmal für Heinrich Christian Meyer, der ge- wohnlich der Stock-Meyer genannt wurde. Aus der allertiefsten Armut arbeitete er sich durch unermüdlichen Fleiß zum wohl- habenden Spazierstock-Fabrikanten herauf. Dann war er ebenso rastlos thätig im Dienste öffentlicher Einrichtungen uuserer Stadt. Die Erbauung der Eisenbahn nach Bergedorf, die Sicherheit während des großen Brandes, die Neuordnung der Straßen auf der Brandstätte, neue Hafenanlagen, die Versorgung Hamburgs mit besserem Trinkwasser durch eine Wasserkunst bei Rotenburgs- ort und die Herstellung unseres ersten Sielnetzes, das sind Werke, welche ganz besonders durch den Rat und die Thätigkeit Stock-Meyers gefördert wurden. Im Jahre 1854 errichteten Freunde des thätigeu Mannes seinem Andenken einen ge- schlissenen Granitblock, welcher die Inschrift trägt: H. C. Meyer, 1797—1848, gewidmet von seinen Freunden. Zwei andere Denkmäler sind zwei rechten Hamburgern der jüngsten Zeit gesetzt worden. Vor dem Stadthanse am „Neuen Wall" steht das herrliche Denkmal des Bürgermeisters Petersen, der als Senator fast 20 Jahre hindurch unser Polizeiherr war, und in den Anlagen bei der Gewerbeschule finden wir das Denkmal des Bürgermeisters Kirchenpauer. Beide Mäuner zeichneten sich in den schweren Zeiten, als unter dem König und Kaiser Wilhelm I. die Verhältnisse in unserm Vaterlande und in unserer Vaterstadt sich neugestalteten, durch weitschauende Weisheit und unermüdliche Thatkraft aus. Der Anschluß Ham- burgs an den Staat Preußen zur Zeit der deutschen Kämpfe und die großartige Umgestaltung und Neuanlage unserer Hafen- einrichtungen und Speicherbauten bei Gelegenheit des Zoll- anfchlusses, das sind zwei hervorragende Zeichen ihres Wirkens. Eine im Jahre 1889 erbaute Nische zeigt die Bronzebüste des hochgeschätzten Dr. Kirchenpauer. Den verehrten Dr. Petersen stellt die Bronzegestalt in der Amtstracht dar, wie er mit über- zeugender Redegewalt im Senate seine Meinung vorträgt. Das Denkmal wurde 1897 errichtet und hat die einfache Inschrift: Bürgermeister Petersen — 1809—1892. Daß wir in Hamburg auch der Männer nicht vergessen,

6. Hamburg - S. 125

1899 - Hamburg : Kloß
— 125 — die mehr als unserer Vaterstadt dem deutschen Volke, ja der ganzen Menschheit angehören, des sind weitere Gedächtnismale Zeuge. Drei großen deutschen Erziehern hat man Ehrenmale erbaut. Dazu gehört Campe, der Vorsteher einer berühmten Erziehungsanstalt in Billwärder und Verfasser des vielgelesenen, deutschen Robinson. Sein Gedenkstein steht jetzt am Aus- schlägerweg im Stadtteil Borgfelde. Dazu gehört zweitens Samuel Heinike, der bis 1788 Kantor in Eppendorf war und hier die erste deutsche Taubstummenanstalt gründete. Ihn ehrt ein Denkmal in der Heinikestraße in Eppendorf. Der dritte ist Ludwig Jahn, der deutsche Turnvater. In Stein gehauen steht er über dem Haupteingange der St. Georger Turnhalle an der großen Allee, neben ihm zwei Jünglinge, der eine das Turnen, der andere das Wandern darstellend. Außer unserm Lessing sind noch zwei der größten deutschen Dichter durch Denkmale in Hamburg geehrt worden, Klopstock zwar nur durch eine Tafel an dem Haufe der Königstraße, in welchem er 30 Jahre lang wohnte, Schiller aber durch ein Standbild in den Anlagen zwischen der Lombardsbrücke und der Kunsthalle. In mehr als Lebensgröße steht seine schlanke Ge- stalt auf hohem Sockel. An den Ecken desselben sehen wir die vier Sinnbilder seiner geistigen Thätigkeit, nämlich die Lyrik und die Dramatik als Vertreterinnen seiner Dichtkunst, die Philosophie, seine gewaltige Denkkraft darstellend, und die Ge- schichte, welche seine meisterliche Art, Weltgeschichte zu schreiben, andeuten soll. Dazu wurde im Jahre 1897 dem Hamburger Dichter Hagedorn ein Gedenkstein auf der Krugkoppel in Har- vestehude aufgestellt. Hagedorn war ein Hamburger von Geburt und brachte sein ganzes Leben in seiner Vaterstadt zu. Das Andenken des Dichters, der vor 150 Jahren unsere Alster und das frühere Kloster in Harvestehude besang, und dessen hübsche Erzählung von Johann, dem mnnteren Seifensieder jeder Er- wachsene und jedes Schulkind nicht nur in Hamburg, sondern in ganz Teutschland kennt, ist an der Stelle erhalten worden, welche er in feinen freien Stuudeu jeder anderen vorzog. Un- weit des Hagedorndenkmals steht die Hagedornlinde, und von

7. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 4

1916 - Hamburg : Herold
Es ist mein Bestreben gewesen, den Stoff in möglichst knapper Fassung zur Darstellung zu bringen; weitläufige Erzählungen oder Schilderungen von Einzelheiten, mögen diese auch noch so anziehend sein, hätten dem Zwecke des Büchleins nicht entsprochen. Wenn trotzdem die Darstellung einzelner Abschnitte ausführlicher ist, als es für einen bloßen Grundriß sich zu eignen scheint, so ist dabei die Erwägung maßgebend gewesen, daß den Schülern für die Hamburgische Geschichte nicht in gleicher Weise wie etwa für die deutsche Geschichte Bücher zum Nachlesen zur Verfügung stehen; es erschien darum geboten, den Zusammenhang der Ereignisse im Leitfaden selber vollständig klarzulegen. Zum richtigen Verständnis der Geschichte Hamburgs ist eine klare Anschauung der topographischen Verhältnisse erforderlich; diesem Zwecke dienen die von Herrn E. H. Wich -mann entworfenen, unter dem Titel: „Atlas zur Hamburgischen Geschichte" herausgegebenen Karten, die ein deutliches Bild von der allmählichen Entwickelung der Stadt geben. Hamburg, im August 1889. U). Koöfyoff. Entsprechend der Anlage des Geschichtswerkes stellt auch die „Bürgerkunde" nur einen Grundriß dar, der das Notwendigste enthält, was der gebildete Hamburger über Verfassung, Verwaltung und andere wichtige Angelegenheiten seiner Vaterstadt wissen muß. Die Darstellung geht von dem Lernenden selbst aus und zeigt, wie er allmählich in das staatliche und rechtliche Leben hineinwächst. Von einer allgemeinen Staatsrechtslehre ist abgesehen, dagegen ist versucht worden, den Schüler in den Geist unseres Gemeinwesens genauer einzuführen. Die Hauptsachen aus Kap. I, Iv, V sowie Kap. Ii und Iii dürften für Untersekunda und Kl. I der Realschulen ausreichen, das übrige dürfte reiferen Schülern vorbehalten bleiben. Kap. Viii kann im Religionsunterrichte behandelt werden. Dr. ct. Hedler.

8. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 1

1916 - Hamburg : Herold
Herbert Schulz Grundriß der Geschichte Hamburgs. Huf Veranlassung der Gberschulbehörde verfaßt von Dr. w. Koiifyoff, weiland Professor an der Gberrealschule vor dem Holstentore zu Hamburg. Hchte Huflage, zweiter Hbdruck. Mit einem Hnf)ang: Grundriß einer kjamburgischen Vürgerkunde. von Dr. R. l)edler. Hamburg 1916. heraldische Buchhandlung.

9. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 64

1916 - Hamburg : Herold
— 64 — ab (1640). Der berühmte Erfinder der Luftpumpe, Otto von Guericke, nahm noch in höherem Alter (1681) in Hamburg seinen Aufenthalt. Aber auch aus Hamburg selbst gingen Männer hervor, die auf verschiedenen Gebieten der Wissenschaft und Kunst Großes leisteten. So war der ausgezeichnete Architekt und Bildhauer Andreasschlüter, der Erbauer des Hauptteiles des Berliner Schlosses und Schöpfer des Reiterstandbildes des Großen Kurfürsten, ein Sohn Hamburgs. In der Geschichte der deutschen Literatur nimmt die Stadt während des 17. und 18. Jahrhunderts einen hervorragenden Platz ein. Hier stiftete 1643 Philipp von Zesen die „Deutschgesinnte Genossenschaft", die sich gleich andern ähnlichen Vereinigungen die Aufgabe stellte, die deutsche Sprache von fremden Einflüssen zu befreien. Als durch die Dichtungen der zweiten schlesischen Schule die deutsche Poesie in Unnatur und Schwulst auszuarten drohte, machte sich in Hamburg eine kräftige Gegenströmung geltend. Mit der Waffe der Satyre kämpfte Christian Wernicke dagegen an, und der Ratsherr Barthold Heinrich Brockes (1680—1747) schlug mit seinen sinnigen Naturbetrachtungen („Irdisches Vergnügen mit Gott") eine neue Richtung ein. Eine bedeutende Stellung in der deutschen Literatur nimmt Friedrich von Hagedorn (1708—1754) ein, dessen anmutige Lieder und Fabeln bei den ersten Dichtern des Jahrhunderts Anerkennung fanden. — Hagedorn stand den Herausgebern der „Bremer Beiträge" nahe, jenem Leipziger Freundeskreise, dem Klopstock in seinen Oden („Wingolf") ein unvergängliches Denkmal errichtet hat. Durch mehrere Mitglieder dieses Kreises (Ebert, Giseke) war der Dichter des Messias schon während seines Leipziger Aufenthaltes in Beziehungen zu Hamburg getreten. Hier lernte er 1751 auf seiner Durchreise nach Kopenhagen, wohin er vom Könige Friedrich V. berufen war, Meta Möller („Cidli"), seine künftige Gattin kennen; und als sich später die Verhältnisse am Kopenhagens Hofe für ihn ungünstiger gestalteten, nahm er 1771 in Hamburg seinen Aufenthalt und vollendete hier seinen Messias. Als er am 14. März 1803 starb, wurde er unter allgemeiner Teilnahme der Behörden und der Bevölkerung Hamburgs zu Ottensen an der Seite seiner ersten Gattin beigesetzt. — Ein jüngerer Freund und Verehrer Klopstocks war der in dem benachbarten Wandsbeck lebende.

10. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 65

1916 - Hamburg : Herold
— 65 — durch seine volkstümlichen Gedichte bekannte Matthias Claudius, der Herausgeber des „Wandsbecker Boten". Von großer Bedeutung für die Geschichte unserer Literatur war der Ausenthalt Gotthold Ephraim Lessings in Hamburg. Schon früh hatte das Hamburger Theater sich einen besonderen Ruf errungen; hier wirkten die ersten Schauspieler: Konrad Ackermann und Konrad Eckhoff (später auch Friedrich Ludwig Schröder). Im Jahre 1767 wurde von mehreren Bürgern ein neues, weitaussehendes Unternehmen ins Werk gesetzt: ein deutsches Nationaltheater sollte in Hamburg begründet werden. Lessing, den man als Theaterdichter gewinnen wollte, schlug dies zwar aus, da er die Fähigkeit des schnellen und leichten dichterischen Schaffens nicht in sich fühlte, aber er war bereit, eine Theaterzeitung herauszugeben, in der er die gegebenen Stücke einer eingehenden Kritik unterzog: so entstand die „Hamburgische Dramaturgie". Während der Versuch, ein deutsches Nationaltheater zu errichten, sehr bald (1768) scheiterte, hat Lessing in seinen kritischen Berichten ein klassisches Werk geschaffen und zugleich die Herrschaft der französischen Dramatiker auf der deutschen Bühne für immer gebrochen. In Hamburg zuerst gelangte auch sein Lustspiel „Minna von Barnhelm", das erste echt deutsche Drama, zur Aufführung. — Lessing hat während seines Hamburger Aufenthaltes (1767—1770) in Verkehr mit den geistig bedeutendsten Männern der Stadt gestanden. So war er auch mit dem berühmten Professor Hermann Samuel Reimarus (geb. 1694, gest. 1768) bekannt geworden. Als er später (von 1774 an) Abschnitte von Reimarus' „Schutzschrift für die vernünftigen Verehrer Gottes" herausgab, führte dies zu dem Streite mit Hanptpastor Joh. Melch. Goeze (geb. 1717, gest. 1786), der die in dem Werke ausgesprochenen freigeistigen Ideen aufs heftigste angriff. Nicht nur eine Reihe theologischer Streitschriften, sondern auch Lessings letztes großes Drama „Nathan der Weise" ist aus Anlaß dieser literarischen Fehde entstanden. Von dem regen geistigen Leben, das in jener Zeit in Hamburg herrschte, zeugt auch die 1765 gestiftete „Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe". Unter ihren Begründern ragt besonders Professor I. G. Büsch Sollt)off, Grundr. d. Gesch. Hamburgs. 5
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