V o r r e d e.
Dieses Handbuch der alten Geschichte ist für die
obern Klassen von Schulen und Gymnasien be-
stimmt, und vielleicht auch zu Vorlesungen auf
Universitäten passend. Es enthält daher die Be-
gebenheiten der einzelnen alten Völker vollständig,
gedrängt, in passende und bequeme Perioden ge-
theilt, nach Jahren vor Christi Geburt bestimmt,
mit angedeuteten oder kurz ausgeführten Unter-
suchungen des Zweifelhaften und Ungewissen. —
Vollständig: Es enthält alle an sich wichtigen
Begebenheiten mit ihren Gründen und Folgen,
so weit sie bekannt $ aufserdem aber auch solche
Begebenheiten, die zum Verstehen alter Schrift-
* *
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Vo rrede.
v
fserdem manche eingewebte Idee, die ich für
meine eigne halte: allein seine gütige Erlaubnifs,
was von seinen Ideen ich für Geschichte nutzen
könne, zu gebrauchen, hat mich weniger ängst-
lich gemacht. — Nach Jahren vor Christo
bestimmt: Die kleinern leicht zu behaltenden
Zahlen, welche diese Rechnung giebt, scheinen
sie so entscheidend zu empfehlen, dafs es befrem-
det, warum sie noch nicht allgemein eingeführt
ist, und dafs man daher jedes Mittel benutzen
mufs, sie allgemeiner zu machen. — Mit an-
gedeuteten oder kurz ausgeführten Un-
tersuchungen: Diese scheinen mir in den obern
Schul-Klassen und beim akademischen Vortlage
durchaus nothwendig 5 theils um die ermüdende
Einförmigkeit des Erzählens zu unterbrechen, theils
um den Lehrling zweifeln und untersuchen zu
lehren.
1 1 ... ' x'\ ' ' ■ ^ 9
Dafs ich bei der Ausarbeitung dieses Hand-
buchs die Quellen verglichen habe, wird eine ge-
nauere Prüfung lehren; doch habe ich auch neuere
Bearbeitungen der Geschichte treu benutzt.7 Vor-
züglich nenne ich mit Dank: Becks Allgemeine
Welt- und Völkergeschichte, 2 Theile, Leipzig
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Zur zweiten Auflage.
jqjs war dies Handbuch mein erstes schriftstelle-
risches Werk, das mich ins Publikum einführte.
Freuen daher mufste es mich, dafs es eine gün-
stige Aufnahme fand 5 aber auch zugleich ermun-
tern, dieses Beifalls würdig zu werden. Denn bei
neuer Durcharbeitung fand ich manches irrig oder
unbestimmt} und gern hätte ich es jetzt noch
einmal ganz durchgearbeitet, wenn nicht der Man-
gel an Exemplaren den Druck zu beschleunigen
gezwungen hatte, während Amtsarbeiten mir wenig
freie Zeit liefsen. Indefs hoffe ich, dafs keine be-
deutende Unrichtigkeiten zurück geblieben sind}
man wird dagegen fast auf jeder Seite Verbesse-
rungen, Zusätze und Andeutungen finden, auf die
weiteres Studium geführt hat, hin und wieder
auch Bestätigungen früherer Vermuthungen. Der
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Zur dritten Auflage.
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S
Da der Tod den verewigten Verfasser früher
ereilte, ehe er noch zu der dritten Auflage dieses
Handbuches schreiten konnte, so blieb nichts übrig,
als dafs von Freundeshand der neue Abdruck besorgt
und zugleich alles, was sich in seinen Papieren
hierüber vorfand, sorgfältig benutzt würde. Sei-
nem früher geaufserten Wunsche gemäfs, übernahm
ich daher nach seinem Tode dies Geschäft, und
glücklicher Weise war die Ausbeute aus seinen Pa-
pieren bedeutend genug, um dieser neuen Auflage
einen entschiedenen Vorzug vor allen früheren zu
geben. Man wird überall Berichtigungen und Ver-
besserungen, und, besonders in der älteren Ge-
schichte Asiens, bedeutende Zusätze finden, welche
als die letzte Frucht der historischen Forschungen
des Verewigten zu betrachten sind. Wenn dagegen
hie und da, besonders in der römischen Geschichte,
manches stehn geblieben ist, was der Verewigte,
hätte er länger gelebt, gewils umgearbeitet haben
würde, so darf ich mich damit entschuldigen, dafs
seine Papiere sich nicht auf alle Theile des Buches
erstreckten, und dafs ich selbst mich nicht befugt
. M ,
■
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg]]
84
Geschichte
poetischer Rede, insbesondre für Philosophie und
theologische Dichtung, gleich cultivirte Sprache
gewesen sei, versichern Alle, die es kennen.
Jetzt ist sie nur im Besitze der Gelehrten. Ihr
Vaterland ist Nordindien, der Dialekt von Kasch-
mir kommt ihr sehr nahe. Die Hauptschriften
des Sanskrit sind zum Theil schon genannt, die
Veda’s, das älteste Werk der indischen Litteratur,
deren Sprache selbst gelehrte Pundit’s nur mit
Mühe verstehen, Gebete, Hymnentheologische
Sittenlehre und philosophische Spekulation. Ihr
Verfasser Vyasa (der Sammler) ist eine blos er-
dichtete Person. In demselben Geiste sind die
Gesetze des Menu, eines Enkels des Brahma.
Vedanta die älteste indische Philosophie, Xjpa-
v$das Lehrbücher der Wissenschaften und Künste.
Dann folgen die epischen Gedichte. Die Pura-
na’s, ein Theil der Shastra’s oder heiligen Schrif-
ten, sind die Hauptquelle der Mythologie, Com-
pilationen, die sich stets auf die dichterische Ge-
staltung der Mythen gründen. Als lyrischer
Dichter wird Jajadewa, Verfasser der Gitago-
vinda, genannt. Das Drama blüht durch Ca-
lidas a, der zugleich die Werke des Vyasa und
Valmiki recensirt und die erste vollständige Aus-
gabe besorgt haben soll. So ist Vikramaditya der
indische Pisistratus. Hitopadesa, ein im Orient
weit verbreitetes Fabel - und Sittenbuch. — Ne-
den dem Sanskrit bestand als Volkssprache das
Prahrit, welches bei Calidasa die niedern Kasten
reden, während die Götter, Weisen und Könige
Sanskrit sprechen. — Pali, die heilige und
gelehrte Sprache für Hinterindien, Hofsprache
in Ceylan, die alte Religionssprache der Buddhi-
sten.
Die Religion der Inder, und wie sie nach
und nach durch eine zügellose Phantasie von der
alten Einfachheit und Reinheit in eine ausschwei-
fende Mythologie ausgeartet sei, bedarf noch der
grofsten Forschung, Hier nur einige zugleich
geschichtliche „Data. Wir finden die Braminen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Schöpfungssagen. 43
selbst erdichtet, und zum Theil aus hebräischen
und griechischen Sagen geschöpft. *) Aus der
Vermischung eines finstern Luftgeistes und des
Chaos entstehe das Moth, d. i. Urschlamm, in
welchem die Keime zu allen Dingen lagen, und
dieses, als Ei gebildet, strahlte Sonne, Mond
und die übrigen Gestirne aus. Als nun aus Meer
und Luft, Licht und Feuer sich entwickelte, so
bildeten sich Winde und Wolken , und Regen-
güsse stürzten vom Himmel. Die Sonnenglut er-
hitzte die Luft, Blitze sprühten, Ddnnerschläge
krachten, und dadurch geweckt, sprangen die
schlafenden Thiere aus dem Moth hervor, und
jedes lebte nach seiner Art.
Aechter, wenn gleich nicht durchaus als alt
erwiesen, sind die von Berosus mitgetheilten
chaidäischen Sagen. 1 2) Sie enthalten die un-
geheuersten Vorstellungen von der Schöpfung.
1) Plülo lebte ums Jahr 100 nach Chr., und
Sanchuniathon soll, nach seinem Vorgeben,
um die Zeit von Troja’s Zerstörung in Phöni-
cien gelebt, und eine Geschichte dieses Lan-
des geschrieben haben. Von Philo’s Buche
haben sich nur Bruchstücke erhalten in Euse-
bius de Praep. Evang., Lib. I. c. 10, nach
welchem Sanchuniathon seine ältesten Nach-
richten aus den Tempel-Denkmälern Aegyp-
tens soll geborgt haben. Die Unächtheit dieser
Fragmente, als Uebersetzung eines ältern Bu-
ches, hat gezeigt: Ursinus de Zoroastre, Her-
mete, Sanchuniathone caet., Nor, 1661. 8-5
ihr Alterthum dagegen vertheidigt Cumber-
land, in seiner Uebersetzung der Fragmente
(Deutsch von Cassel, Magdeb. 1755).
2) Berosus lebte mit und nach Alexander, um
300 vor Chr., ein Chaldäer und Priester in
Babylon. Die Fragmente seiner griechisch ge-
schriebenen chaidäischen Geschichte sind am
vollständigsten gesammelt in jhabricii Bibi. Gr.
Tom. Xiv, p. 175 — 211.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Berosus Cassel Alexander Alexander
(J1
der Aegypter.
gyptens und der wichtigste Handlungsort das von
ihm erbauete Alexandria, an der westlichsten Nil-
Mündung (Serapeum, Bruchium), mit der Warte,
koptisch Pharus, von der nachher alle Warten
und Leuchtthürme den Namen Pharus, erhiel-
ten. (Unterhalb Alexandria lag die alte Stadt
Momemphis.) — Alle diese Städte lagen entwe-
der unmittelbar am Nil und an Armen desselben,
oder nahe demselben: das östliche Gebirge war
nach der Sage von Troglodyten bewohnt.
Geschichte.
Die Quellen für die älteste Geschichte Ae-
gyptens sind: Moses zuverlässige , aber beiläufige
Beschreibungen; Herodots auf Reisen gesammelte
Nachrichten (Buch 2.); Manetho's Namenregister
von 30 ägyptischen Dynastien; Eratosthenes;
¿¡Josephus; Georgius Syncellus ; Eusebius, aus
altern Geschichtschreibern entlehnte Verzeich-
nisse von Königsnamen; Diodorus von Sicilien hi-
storische Forschungen (Buch 1.); Strabon, und
endlich die Obelisken, Piramyden und ähnliche
uns übrige Kunstwerke. Allein eine Vergleichung
dieser verschiedenen Quellen lehrt bald, dafs Fa-
beln, Deuteleien, absichtliche und unabsichtliche
Täuschungen mit Wahrheit vermischt seien, de-
ren Scheidung uns unmöglich ist. Bis auf Psam-
metich daher, 656 vorchr., haben wir nur Sagen,
und keine Geschichte. — Viele Fabeln erzeugte
der, besonders seit Alexander, allgemeine Glaube
der Griechen, dafs fast alle Künste von Aegypten
ausgegangen, ja, dafs die Aegypter das Urvolk
der Erde wären. Daher regieren nach Diodor
18)000 Jahre Götter in Aegypten, und nur die
letzten 5000 Jahre bis 01. 180, Menschen; daher
der fabelhafte Hermes T^icy-rytcros, der die Spra-
che, und der eben so fabelhafte Thaaut oder
Thot, der die Schrift erfunden haben soll, rich-
tiger ein Phönicier.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Herodots Georgius_Syncellus Eusebius Alexander Alexander
110
Geschichte
Verfassung, Cultur und Religion
Aegyptens.
Es läfst sich nicht läugnen, dafs Aegypten
der am frühesten policirte Staat sei, von dem sich
uns sichere Nachrichten erhalten haben; allein
die Vorliebe für das Alte, verbunden mit der
Prahlsucht der Aegypter und der Leichtgläubig-
keit der Griechen, haben Uebertreibungen und
Fabeln von der Cultur und Staatsweisheit Aegyp-
tens erzeugt. Die Einrichtung ihrer Gerichte
und ihrer Kriminal-Gesetze werden mit Recht
gerühmt, z. B. der unpartheiische Gerichtshof
der Dreißig, die Entfernung der Advokaten;
allein manche der weisesten Gesetze scheinen erst
von den spätem Königen gegeben zu sein, da
die Aegypter nicht mehr mit eigensinniger Aus-
schliefsung allesvfremden, schon mit Griechen
vermischt waran.
Die ganze Art und Weise ihrer Cultur wird
durch die Ungeheuern Steinbaue und die geheim-
nifsvolle Hieroglyphen-Schrift bezeichnet: *) Be-
l) Denon in der Vorrede seines Werks: ,,Auf
der letzten Reise nach Theben habe ich die
Gräber der Könige besucht, habe hier eine
Vorstellung von der Malerei der Aegypter er-
langt, und bin zur Gewifsheit gekommen, dafs
die den Mauern eingegrabenen Hieroglyphen
nicht die einzigen Bücher dieses gelehrten Vol-
kes waren. Nachdem ich auf Basreliefs schrei-
bende Personen angetroffen hatte, habe ich
auch eine Papyrus - Rolle gefunden, das ein-
zige Manuscript, das als schwächlicher Ne-
benbuhler der Piramyden vom Klima erhaltene
und von der Zeit geschonte kostbare Denkmal,
dem vier Jahrtausende den Rang des ältesten
Buches geben.“ — Auch Zoega sucht zu be-
weisen, dafs in Aegypten früh schon Buch-
stabenschrift vorhanden gewesen. Vergl. He-
rodot. Ii, c. 56. Clemens Alex. Strom. V, 4.
P- 657-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg]]
der Inder.
75
solchen Eheverbindungen entstehen die Chanda-
la’s (Pariars), angeblich unreine und von allen
andern sorgfältig gemiedene, zu den niedrigsten
Geschäften bestimmte Menschen.
Diese Rasteneintheilung mufste als ein Haupt-
ergebnis der altern indischen Geschichte, um
ein Verständnis derselben zu begründen, vor-
ausgeschickt werden. Alle geschichtlichen Nach-
richten weisen darauf hin, dafs die dunkelfar-
bige, den Malaien verwandte R.ace das Urvolk
Indiens bildete, dafs die höheren Kasten dagegen
von den Hochgebirgen herabzogen, und durch
die Macht der Religion und des Schwertes jene
Ureinwohner sich unterwürfig machten. Die
strenge Scheidung verschiedenartiger und doch
zusammen wohnender Racen ist hier durch die
Heirathsverbote und durch die Ehrlosigkeit aller
Chandala’s vestgehalten, und besteht jetzt, wie
vor mehrern Jahrtausenden.1) Auch Herodot2)
unterscheidet einen südlichen Volksstamm von
schwarzer Farbe, an Bildung den Aethiopen
ähnlich, von einem nördlichen Gebirgsvolke,
welches er den Baktriern vergleicht, aber ohne
Zweifel in zu enge Gränzen einschlielst. Die
1) Schon das indische Epos, der Ramajan, schil-
dert den Chandala als ein ungestaltes Geschöpf,
mit entzündeten kupferfarbenen Augen, von
einem scheufslichen Affenbraun. S. Heeren
Ideen über Politik, Verkehr und Handel der
alten Weit, I. Thl. 2 Abthl. (3te Auflage) S.
610 ff. Der ganze Abschnitt (,,Kritische An-
sicht der ind. Alterthumskunde1' und „Bruch-
stücke aus der altern Geschichte Indiens“) ist
durch gründliche und besonnene Forschung
gewifs vor allen andern geeignet, in das Stu-
dium indischer Geschichte und Alterthums-
kunde einzuführen.
2) Iii, 98—102. vergl. Männert a. O. S. 5 ff. der
indefs die Padäer durch ein Versehen zu den
nördlichen Indern rechnet.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
der Inder.
77
Diese und ähnliche Sätze ausgenommen, schei-
nen für die ältere Geschichte des Volks, besonders
für die politische einzelner Reiche, wenig sichere
Resultate zu gewinnen. Was konnte auch die
Braminen, in deren Händen das Schriftwesen
war, bewegen, Namen und Tnaten der Csha-
triya’s aufzubewahren. Indien bildete ferner in
der Zeit seiner Blüthe eine Welt für sich, ohne
eine Verbindung mit fremden Völkern zu bedür-
fen und zu suchen. Menu verbietet den oberen
Kasten über den Indus zu gehn; und wer im
bengalischen Meerbusen das Weltmeer beschifft
hatte, mufste sich durch Büfsungen und Waschun-
gen wieder reinigen.
Die Dynastien von Kaschmir (191 Könige in
410g Jahren) und von Magada (jetzt Behar; von
2100 bis 456 vor Chr.) sind höchstens so authen-
tisch, wie die des Manetho und Berosus; siebe-
weisen blos, dafs einigermafsen bedeutende Reiche
in diesen Gegenden existirten. Die vier Welt-
alter oder Yug's der Inder (Satya-Yug, Treta-
Yug, Dwapar-Yug, Cali-Yug), in denen Welt
und Menschheit in beständig zunehmendem Ver-
falle sind, und ihre Jahrmillionen sind religiös
und astronomisch , aber nicht historisch zu deu-
ten.
Mehr aber zu einer Anschauung der ältern
Geschichte Indiens im Allgemeinen, als zu einer
genauen Kenntnifs einzelner Thatsachen und Be-
gebenheiten, verhilft uns die epische Poesie der
Inder. Die beiden Epopöen, der Ramajan und
der Mchabharat, beide, der Sprache und dem
Charakter nach, jünger als das Gesetzbuch Me-
nu’s und die Veda’s, sind doch zugleich älter,
als die meisten Bauwerke Indiens, und mögen
leicht an das Jahr 1000 vor Chr. hinaufreichen.
Ihr Hauptthema ist die sechste und siebente
Menschwerdung des Vishnu, der herabkommt,
um die Rakscha’s (bösen Geister) zu bändigen;
die Gedichte selbst sind im Sinne der Priester,
um ihre Macht und Würde zu erhöhen und zu
I
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]