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1. Die Neuzeit - S. 148

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 148 — bis zur Ankunft Pedros, der zu Gunsten seines Sohnes Pedro Ii. auf Brasilien verzichtete. Maria erhielt den Thron 1834 zurück und vermählte sich später in zweiter Ehe mit dem Prinzen Ferdinand von Sachsen-Coburg. 2. Der Freiheitskrieg der Griechen 1821—1829. Das Vorgehen der Fortschrittspartei aus der pyrenäischen Halbinsel und in Italien nährte in den Griechen ihr altes Verlangen, das türkische Joch abzuschütteln. Da aber Metternich den Kaiser Alexander I. bewog, den Freiheitskampf nicht zu unterstützen, so wurde der Aufstand, den Alexander Ipsilanti 1821 zu Jassy in der Moldau erregte, von den Türken niedergeworfen. Als darauf aber die Su-lioten und Mainotten in Morea die Waffen ergriffen und die griechischen Inseln sich ebenfalls erhoben, mussten die Türken zurückweichen. Nach der Einnahme Tripolizzas sprach der griechische Nationalcongreß zu Epidaurus 1822 die Unabhängigkeit Griechenlands aus. Mit Begeisterung unterstützten die Philhellenen Europas durch Geld und Kämpfer das heldenmüthige Griechenvolk (Lord Byron). Da rief der Sultan die Hilfe des Vicekönigs von Aegypten an. Dessen Sohn Ibrahim Pascha eroberte Morea zurück, nahm 1826 Missolunghi und wüthete auf das Furchtbarste unter den Griechen, die zu ihrem Unglück noch in «getanen gespalten waren. Die Rettung Griechenlands ging von den europäischen Kabinetten aus. Der englische Minister Canning bestimmte Rußland und Frankreich zu Gunsten des unglücklichen Landes einzuschreiten. Als Ibrahim die Räumung Moreas verweigerte, kam es zu der Seeschlacht bei Navarin 1827, in welcher die osmanisch-ägyptische Flotte von dem Admiral Codrington vernichtet wurde. Nachdem auch das ägyptische Landheer von den Franzosen vertrieben worden war, erkannte die Pforte 1829 die Unabhängigkeit Griechenlands an. Im Innern dauerten die Parteikämpfe fort. Nach Ermordung des Präsidenten Eapodistria nahm Prinz Otto von Baiern 1832 die Krone an, dankte aber 1862 in Folge eines Ausstandes ab. Jetzt regiert ein dänischer Prinz als Georg I. über Griechenland, das die ionischen Inseln als Zuwachs erhalten hat. 3. Erfolglos wie der Kampf gegen die Griechen war auch der Krieg, den die Pforte um dieselbe Zeit mit Rußland führte. In diesem Reiche hatte Nikolaus, Alexanders Bruder 1825—1855, nach Unterdrückung einer republikanischen Verschwörung den Thron

2. Geschichte des Altertums - S. 3

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Griechenland und seine Bewohner. 3 b) Klima und Bodenerzeugnisse. Das Klima Griechenlands ist gemigt. Wegen der vielen Gebirge und der stlichen Lage ist es jedoch im allgemeinen in Griechenland weniger warm als auf teilten und im sdlichen Italien, mit denen es fast in derselben Breite liegt. Die Sommer sind hei und trocken, die Winter milde und regenreich, Eis und Schnee giebt es nur in den hher gelegenen Berggegenden. Da das Land arm an bedeutenden Flssen ist und die kleinern infolge der andauernden Hitze des regenlosen Sommers fast smtlich ans-trocknen, ist der Boden nicht sehr fruchtbar. Der Getreidebau erfordert harte Arbeit und reicht trotzdem in den meisten Landschaften zur Ernhrung nicht aus, sondern erfordert Zufuhr aus andern Lndern. Dagegen ist der trockene Felsboden gut geeignet zum Anbau des Wein-stocks, der Olive und der Feige. Laub- und Nadelwlder schmcken die Gebirge, in den niedern Gegenden gedeiht der Lorbeer, die Myrte, die Cypresse und andere immergrne Bume und Strucher. Je nach der Beschaffenheit der Landschaft war auch die Beschftigung der Bewohner eine verschiedene. In den wald- und wiesenreichen Hochlndern fand sich Jger- und Hirtenleben, in den breiten Ebenen ward Ackerbau getrieben, an den Ksten blhten Schiffahrt und Handel. berall aber waren die Griechen auf ein ttiges und arbeitsames Leben hingewiesen und dadurch vor Verweichlichung und Schlaffheit geschtzt. Doch der Erwerb war kein so mhsamer, da er das Schaffen verbitterte, und die groartigen Naturschnheiten des griechischen Landes und der Glanz des sdlichen Himmels weckten in ihnen das Gefhl fr das Schne und eilte heitere, sonnige Lebensanschauung. c) Einteilung. Das griechische Festland gliedert sich in drei Teile: Nordgriechenland, Mittelgriechenland und deupelo-ponnes (d. h. Insel des Pelops). Nordgriechenland zersllt durch das Pindusgebirge in die beiden Landschaften Epirns im Westen und Thessalien im Osten. Epirns ist ein unfruchtbares Gebirgslaud, in ihm lag die uralte Orakelsttte Dodona, die dem Himmelsgotie Zeus geweiht war. Thessalien dagegen ist eine fruchtbare Tiefebene, die rings von Gebirgen umgeben ist. Im Nordosten erhebt sich in einer Hhe von 3000 m der Olymp, der hchste Berg Griechenlands, wo man sich die Wohnungen der un-sterblichen Götter dachte; an ihn schlieen sich der Ossa und Peliou im Osten an, während im Sden der ta die Grenze bildet. Zwischen diesem und dem Meere fhrte der Pa der Thermopylen nach l*

3. Geschichte des Altertums - S. 11

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Erster Zeitraum. Das Zeitalter der Wanderungen und der Gesetzgebung. 11 Kolonien entstanden und der groe Reichtum ppigkeit und Schlaff-heit erzeugte. Man pflegt die Kolonien einzuteilen in stliche und westliche. ' stliche waren: 1. die ionischen an der mittleren Westkste Kleinasiens mit den Stdten Milet, Ephesns, Smyrna und den Inseln Samos und Chios. 2. Die olischen, an der Nordwestkste Kleinasiens, ferner die Insel Lesbos mit Mytilene. 3. Die dorischen im Sden Kleinasiens mit der Insel Rhodos. Auch am Schwarzen Meere, am Bosporus, wo Byzauz gegrndet wurde, an der Kste Thraciens und Macedoniens entstanden blhende Niederlassungen. Westliche Kolonien waren: 1. in Unteritalien: Tarent, Sybaris, Kroton und das uralte Kum, die Mutterstadt von Neapel. Wegen der groen An-zahl seiner griechischen Kolonien erhielt Unteritalien den Namen Grogriechenland. 2. Auf Sieilieu entstand die blhende Handelsstadt Syrakus, auerdem Messana und Agrigent. 3. Ju Sdgallien wurde Massilia (Marseille)um 600 gegrndet. 5. Sparta. 1. Sparta war keine eigentliche Stadt, sondern bestand aus mehreren nebeneinander liegenden Drfern. Es war weder befestigt noch mit Mauern umgeben: die Tapferkeit seiner Brger sollte den einzigen Schutz bilden. In lang dauernden Kmpfen gegen die alten Bewohner des Landes und schweren Unruhen im Innern, die durch die bermacht einzelner. Adelsgeschlechter hervorgerufen waren, erhielt Sparta schon frh eine Verfassung, die es zum wehrhaftesten aller griechischen Staaten machte. Diese Verfassung bezweckte vor allem den Gemeinsinn von neuem zu beleben und die kriegerische Tchtig-keit der Dorier aufs uerste zu erhhen, weil diese nur hierdurch ihre Stellung gegen die zahlreichen Unterworfenen behaupten konnten, Die Sage schreibt die Einfhrung der Verfassung dem Lykurgus zu. der um 880 gelebt haben soll, aber keine geschichtliche Persnlichkeit ist. Das ihm zugeschriebene Werk stammt nicht von einem einzelnen her, sondern ist das Ergebnis einer langen Entwicklung.

4. Geschichte des Altertums - S. 13

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Erster Zeitraum. Das Zeitalter der Wanderungen und der Gesetzgebung. 13 als Vorsitzenden bestand. Er besorgte alle Staatsangelegenheiten und beriet der die Gesetze, welche der Volksversammlung vorgelegt wurden. c) Die Volksversammlung, die aus allen der 30 Jahre alten Vollbrgern bestand, wurde regelmig zur Vollmondszeit abgehalten. Sie whlte die Beamten und entschied der Krieg und Frieden und der Vertrge, die mit andern Vlkern abgeschlossen werden sollten. d) Die fnf Ephoren fhrten die Aufsicht der die Sitten, ge-langten jedoch allmhlich zu solcher Macht, da sie selbst die Könige zur Rechtfertigung ziehen durften. Sie verwalteten ihr Amt immer nur ein Jahr. 4. Die brgerliche Ordnung. Bei der geringen Anzahl der herrschenden Dorier muten alle Einrichtungen des spartanischen Staates auf den Krieg berechnet sein. Es mute deshalb vor allem fr eine tchtige kriegerische Erziehung der Jugend gesorgt werden. Das mauerlose Sparta sollte ein Heerlager sein, der Spar-taner sich ausschlielich dem Waffendienst widmen. Nachdem der spartanische Knabe das siebente Jahr erreicht hatte, gehrte er nicht mehr der Familie, sondern dem Staate an; er wurde in einer ffentlichen Erziehungsanstalt grogezogen, schlief mit seinen Altersgenossen in gemeinsamen Rumen auf Biuseustreu, wurde in den Waffen ge-bt, krperlich abgehrtet und an Zucht und Ordnung gewhnt. Feld-diebstahl war als Frderung der Kriegslist gestattet. Mit dem 20. Jahre begann der Spartaner den eigentlichen Dienst im Feldheere, das seine Strke in dem schwergersteten Fuvolk (Hopliteu) besa. Die Zeltgenossen speisten auch zusammen bei den gemeinsamen Mahl-zeiten der Brger (Syssitieu mit der schwarzen Snppe), denen sich selbst die Verheirateten nicht entziehen durften. Tapferkeit, Gehorsam, Migkeit und Schlagfertigkeit in der Rede (Lakonismus) kennzeichneten den Spartaner. Die Strafe, welche auf Auswanderung gesetzt war, und das Gebot, kein anderes als eisernes Geld zu besitzen, sollten der Habsucht und der Entartung der Sitten entgegenarbeiten. Damit aber jeder im Staate sein gesichertes Auskommen hatte, war die Ackerflur der Enrotasebene in gleich groe Grundstcke geteilt, die unter die Spartiateufamilieu verteilt und von mehreren Helotenfamilien bewirt-schastet wurden. Diese Gter durften von ihren Besitzern nicht ver-kauft werden und gingen immer auf den ltesten Sohn ber.j 5. Tie Eroberungskriege der Spartaner. Die kriegerische Kraft und Tchtigkeit, die die Spartaner durch soldje Gesetze gewannen.

5. Geschichte des Altertums - S. 24

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
24 I. Griechische Geschichte. 11. Die drei Angriffskriege der Perser gegen die Griechen 493479. Die Einmischung Athens und Eretrias in die ionischen Angelegen-heiten hatte den Perserknig aufs uerste gegen diese Staaten erbittert. Er beschlo, an ihnen Rache zu nehmen und wie Jonien, so auch das europische Griechenland sich zu unterwerfen. Zu diesem Zwecke wurden von den Persern drei Zge gegen Griechenland unternommen, die aber smtlich scheiterten. 1. Erster Zug 492. Mit dem ersten Zuge gegen Griechenland betraute Darms seinen Schwiegersohn Mardonius. Dieser brach im Frhjahr 49*2 mit einem Landheere und einer Flotte auf. Er nahm seinen Weg an der thracischen Kste entlang und unterwarf Thracien, das sich teilweise von der persischen Herrschaft losgerissen hatte, und Maeedonien. Schon schien Griechenland verloren, da wurde die Flotte am Vorgebirge Athos auf der Halbinsel Chalcidice durch einen ge-waltigen Sturm vernichtet. Da auch das Landheer im Kampfe gegen die halbwilden Völker groe Verluste erlitt, so kehrte Mardonius um. 2. Zweiter Zug 490. Schon im folgenden Jahre sandte Darius Herolde nach Griechenland, um von den hellenischen Staaten die Zeichen der Unterwerfung, Erde und Wasser, zu fordern. Die meisten Staaten gehorchten, nur Athen und Sparta nicht, wo man die Gesandten auf schmhliche Weise ttete. Nunmehr befahl Darius die Rstungen fr einen neuen Feldzug. An die Spitze des Heeres stellte der König Datis und Arta-pherues; auch Hippias, der aus Athen vertriebene Tyrann, nahm an dem Zuge teil. Im Jahre 490 segelte die persische Flotte ab, dieses Mal auf dem sdlichen Wege durch das gische Meer, und landete ^ auf Euba. Eretria fiel durch Verrat und wurde zerstrt. Von dort fuhren die Perser nach Attika hinber und landeten auf den Rat des Hippias in der Ebene von Marathon. Die Athener baten die Spar-taner um Hilfe. Diese sagten auch ihren Beistand zu, erklrten aber, da sie erst in 5 Tagen ein Heer senden knnten, da ein altes religises Gesetz ihnen verbiete, vor dem Vollmond zu einem Kriege auszurcken. Die Athener beschlossen, nicht auf sie zu warten, sondern sofort den Persern entgegenzuziehen. Nur 1000 Plater waren ihnen zu Hilfe geeilt, mit denen zusammen sie etwa 10000 Mann zhlten. An ihrer Spitze standen 10 Feldherrn, der bedeutendste war Miltiades, der nach der Schlacht bei Lade von den Persern aus seinen thracischen Be-

6. Geschichte des Altertums - S. 28

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
28 I. Griechische Geschichte. zwischen Attila und Salamis und zwischen Salamis und Megara ab, so da die griechischen Schiffe nicht mehr absegeln konnten. Am folgenden Morgen begann die Schlacht. Die enge Bucht gestattete den Persern nicht, ihre bermacht gegen den Feind zu entwickeln, und in dem Kampfe von Schiff gegen Schiff waren die Griechen durch die Beweglichkeit ihrer Fahrzeuge, ihre grere Geschicklichkeit und begeisterte Tapferkeit den Feinden berlegen. Der Tag endete mit einem glnzenden Siege der Hellenen, an dem auch der zurckgekehrte Aristides ruhmvollen Anteil hatte. Mit seiner Flotte und einem Teile des Landheeres kehrte Terxes nach Asien zurck. Die Weiterfhrung des Krieges berlie er dem Mardonius, den er mit auserlesenen Truppen in Thessalien zurcklie. d) Plat und Mykale 479. Mardonius benutzte den Winter 480/479, um mit den Athenern, seinen gefhrlichsten Feinden, Unter-Handlungen anzuknpfen. Er lie ihnen durch den König Alexander von Macedonien unter sehr vorteilhaften Bedingungen ein Bndnis anbieten, das diese aber entschieden zurckwiesen. So begann er denn im Frhjahr 479 von neuem den Feldzug. Wiederum muten die Athener ihre Stadt verlassen und sie den Feinden preisgeben, die alles zerstrten, was noch von Husern und Tempeln brig war. Endlich nahte zu ihrer Hilfe ein peloponnesisches Heer unter Fh-ruug des Spartanerknigs Pausanias heran, der fr des Leonidas unmndigen Sohn die Regentschast fhrte. Die Athener, von Aristides gefhrt, vereinigten sich mit ihnen und traten dem Mardonius in Botien entgegen. Hier kam es 479 bei Plat zu einer furchtbaren Schlacht, in der der grte Teil des persischen Heeres vernichtet wurde; Mardonius selbst fiel. Der Rest ergriff die Flucht und berlie den Griechen eine unermeliche Beute. Fast gleichzeitig vernichtete die hellenische Flotte unter dem Spar-taner Leotychides und dem Athener Tantippns die persische Flotte und ein persisches Landheer bei dem Vorgebirge Mykale an der West-kste Kleinasiens. Die Folge dieses Sieges war die Befreiung der ionischen Städte und Inseln von dem persischen Joch. Die griechische Freiheit und Kultur war vor dem Barbarentum gerettet 12. Die Gutwickeluug der athenischen Hegemonie. Fortsetzung tmfr Ende der Perserkriege. 1. Die Entstehung des attischen Seebundes. In dem rhm-reichen Kampfe gegen die persische Weltmacht war das demokratische

7. Geschichte des Altertums - S. 31

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
31 sie sogar einen Aufstand der gypter gegen die persische Herrschaft und schickten ihnen eine Flotte von 200 Schiffen zu Hilfe. Der Aufstand milang jedoch und die athenische Flotte wurde vollstndig vernichtet. Daher wurde Cimon, der in jener Zeit der tchtigste Feldherr war, zurckberufen und von neuem mit der Weiterfhrung des Krieges gegeu die Perser betraut. Er unternahm einen Zug nach Cypern, wo er hei der Belagerung der Stadt Citium starb. Nach seinem Tode erfochten die Athener einen herrlichen Sieg bei Salamis auf Cypern 449. Damit schlssen die Perserkriege ab. Die griechischen Städte Kleinasiens hatten ihre Freiheit wiedererlangt, die Tributzahlung an den persischen König hrte auf, und die persische Flotte erschien nicht mehr im gischen Meere. Ii. Das Zeitalter des Perikles. 13. Der athenische Staat unter Perikles. 1. Perikles stand nach Cimons Tode an der Spitze Athens. Er stammte aus dem vornehmen Geschlechte der Alkmoniden, sein Vater war Xantippns, der Sieger von Mykale. Er hatte eine vorzgliche Erziehung genossen und sich durch den Verkehr mit den bedeutendsten Gelehrten und Knstlern seiner Zeit eine umfassende Bildung angeeignet, die er zum Wohle des Staates verwandte. Gro war seine staats-mnnische Klugheit, unbestechlich und lauter sein Charakter. Dazu kam eine hinreiende Beredsamkeit, die ihm den Beinamen Olympier" ein-brachte, da seine Rede dem Donner und Blitz des Zeus glich. Solche Eigenschaften sicherten Perikles einen dauernden Einflu auf die Brger-schast; seine Machtflle war so groß, da er wie ein König regierte und nur noch dem Namen nach die demokratische Verfassung bestand. 2. Die auswrtigen Verhltnisse. Die Macht Athens beruhte auf dem attischen Bunde. Mit diesem ging zur Zeit des Perikles eine bedeutsame nderung vor sich. Immer mehr hatten sich die Bundes-genossen daran gewhnt, statt Schiffe und Mannschaften nur Gelder beizusteuern. Dadurch ging aber ihre Wehrhastigkeit verloren, und sie waren uicht mehr imstande, ihre Selbstndigkeit Athen gegenber zu behaupten. Versuchten sie, vom Bunde abzufallen, so wurden sie mit Gewalt von Athen zurckgebracht; waren sie in der Zahlung der Bei-trge sumig, so kamen athenische Beamte in Begleitung von Kriegs-schiffen, um sie mit Gewalt zur Zahlung zu zwingen. So wurden sie

8. Geschichte des Altertums - S. 33

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
33 ausreichende Mittel, um ihre Stadt mit Prachtbauten zu schmcken. Der Parthenon, das Heiligtum der Pallas Athene auf der Akropolis, die Propylen, prchtige Sulentore, das Dionysostheater und die Gymnasien waren Meisterwerke hellenischer Baukunst. In der Bildhauerkunst schuf der mit Perikles Befreundete Phidias Bildsulen von nnsterblicher Schnheit. Unter feinen Arbeiten nehmen den ersten Rang ein das Standbild der Athene fr den Parthenon und die Koloff alstatne des Zeus zu Olympia. In der Dichtkunst hatte sich das Drama zu hoher Blte entwickelt. Es war aus den Chorliedern hervorgegangen, die man in alter Zeit bei dem Feste des Weingottes zu den Tnzen fang. Die drei grten Tragdiendichter (Dichter von Trauerspielen) waren fchylns, Sophokles und Enripides, von denen der erste in der Schlacht Bei Salamis mitkmpfte, der zweite Bei der Siegesfeier den Knabenchor anfhrte, der dritte am Tage der Schlacht geboren sein soll. Den Stoff fr ihre Dramen entnahmen die Dichter meist der Sagengeschichte. Die groen nationalen Festspiele verherrlichte der Thebaner Pindar mit seinen Siegesliedern. Auch die Geschichts-schreibuug wurde in dieser Zeit gepflegt. Herodot, den man den Vater der Geschichte" nennt, gab eine Schilderung der Perser-kriege, der Kmpfe zwischen den Hellenen und Barbaren", in lebens-wahrer und anschaulicher Weise. In der Folgezeit schuf der Athener -ihucydides mit seiner Geschichte des Peloponnesischen Krieges ein unvergngliches Denkmal griechischen Geistes. Iii. 15. Der Peloponnesische Krieg 431404. 1. Ursachen und Veranlassung des Krieges. Das Glck und der Glanz des athenischen Staates sollten nicht lange dauern. Schon lngst sahen die Spartaner voll Neid und Eisersucht auf die Macht der Athener. Sie frchteten, da die Vorherrschaft in Griechenland, die sie von jeher fr sich selbst Beansprucht hatten, den Athenern zu-fallen wrde, und das wollten sie auf jeden Fall verhindern. Zu dieser Eifersucht kamen noch der Gegensatz des Stammes und der Ver-fassuug. Die Athener waren Jouier, die Spartaner Dorier, diese wurdenaristokratisch, jene demokratisch regiert. Besa Athen eine Flotte und reiche Geldmittel, so Beruhte die Hoffnung Spartas Mackensen, Lehrbuch der Geschichte I (Quarta). 3

9. Geschichte des Altertums - S. 34

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
34 auf seinem trefflichen Landheere. In diesem Gegensatze lag die innere Ursache zu dem Kriege. Die uere Veranlassung zu dem Kriege, der fast 30 Jahre, von 431404, Griechenland erschtterte, war eine unbedeutende. Zwischen der Insel Korcyra und der Stadt Korinth war eine Fehde ausgebrochen, in deren Verlaufe die Korcyrer von den Athenern Bei-stand erbaten. Diese sandten ihnen auch eine Flotte zu Hilfe. Als es nun zwischen den beiden Gegnern zu einer Seeschlacht kam, in der die Korcyrer unterlagen, griffen die athenischen Schiffe ein und retteten ihre Verbndeten vor der vlligen Vernichtung. Die erbitterten Korinthier rchten sich dadurch, da sie die mit Athen verbndete Stadt Potida auf der Chalcidiee zum Abfall brachten, und fhrten bei den Spartanern Klage gegen die Athener. Diese beriefen eine Ver-sammlnng des peloponnesifchen Bundes, in der die mannigfachsten Be-schwerden gegen die Athener vorgebracht wurden. Als die unbilligen Forderungen des Bundes von Athen verworfen wurden, erklrte Sparta den Krieg. In diesem Kriege stand aus Seite Athens die Bundesgenossen-schuft, welche die tributpflichtigen Seestaaten und das frei verbndete Plat umfate. Auf Seite Spartas standen die dorischen Staaten des Peloponnes mit Ausnahme von Argos, von den Staaten Mittel-griechenlands besonders Botien. 2. Der Archidamische Krieg 431421. Der Krieg begann mit dem verrterischen Einfall der Thebaner in Plat, der aber milang. Nun verwsteten die Peloponnesier unter Archidamus Attika, während Perikles das attische Landvolk hinter die Mauern Athens aufnahm und die ionische Flotte die Ksten des Peloponnes plnderte. Da traf die Athener der harte Schlag, da eine durch Handelsschiffe aus Kleinasien eingeschleppte Pest die mit Menschen berfllte Hauptstadt ergriff und Perikles selbst im Jahre 429 von ihr hingerafft wurde. Der Tod des groen Mannes hatte die unheilvolle Folge, da nun die Masse des Volkes von ehrgeizigen Mnnern geleitet wurde, welche die Leiden-schasten aufreizten und zu unberlegten Handlungen antrieben. Der einflureichste unter diesen Volksfhrern war der Gerbereibesitzer Kleon, gegen den die gemigte Partei in dem Feldherrn Nicias keine aus-reichende Sttze fand. Die folgende Zeit mischte Siege und Niederlagen, ohne fr die eine oder andere Seite eine Entscheidung zu bringen. Mytilene auf

10. Geschichte des Altertums - S. 36

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
36 I. Griechische Geschichte. Stadt Egesta nmlich waren nach Athen gekommen, um sich hier Hilfe gegen das mchtige Syrakus zu erbitten, mit dem sie in Streit geraten war. Alcibiades setzte es durch, da der Stadt Beistand versprochen wurde, und berredete seine Mitbrger durch die Aussicht auf gewaltige Reichtmer, die sie dort gewinnen wrden, einen Zug nach der schtzereichen Insel zu unternehmen. So wurde denn eine groe Flotte ausgerstet und Nicias, Lamachus und Alcibiades mit der Fhrung beauftragt. 415 verlieen die athenischen Schiffe den Pirns. Allein schon nach kurzer Zeit wurde Alcibiades zurckberufen, da seine Gegner ihn wegen Verspottung der Religion angeklagt hatten. Aus Furcht, verurteilt zu werden, floh er zu den Spartanern und veranlate diese, den Feldherrn Gylippus mit einem Heere nach Sicilien zu schicken, um die Athener dort zu bekmpfen. Nicias hatte inzwischen die Belagerung von Syrakus begonnen und schon manche Vorteile errungen, aber das Erscheinen des spartanischen Hilfsheeres machte alle diese Erfolge zu nichte. Als nun gar Lamachus gefallen war, gerieten die Athener in groe Not. Daher schickte die Vaterstadt ihnen eine zweite Flotte unter Demo st Heues zu Hilfe, die aber auch nichts mehr bessern konnte. Endlich beschlossen die Feldherrn abzuziehen. Aber durch den Aberglauben des Nicias wurde der Abmarsch so lange verschoben, bis es zu spt war. Die Syrakusauer versperrten den Ans-gang des Hafens, und als die athenische Flotte durchzubrechen ver-suchte, erlitt sie eine furchtbare Niederlage. Nunmehr versuchten die Athener zu Lande abzuziehen, wurden aber von den Feinden ber-fallen und mit dem gesamten Landheere gefangen genommen. Nicias und Demosthenes starben durch Henkershand; die Soldaten wurden als Sklaven verkauft oder verschmachteten in den Steinbrchen von Syrakus (413). 5. Der deceleische Krieg 413404. Nach der Niederlage in Sicilien war die Lage der Athener eine verzweifelte. Das benutzten die Spartaner, um ihre Angriffe zu erneuern. Sie besetzten die Feste Tecelea im Norden Attilas und belagerten von hier aus Athen. Bei der augenblicklichen Schwche der Stadt fiel es ihnen auch nicht schwer, mehrere der Bundesgenossen zum Abfall zu bringen. Ja selbst mit den Persern schlssen sie ein Bndnis, wonach diese sie mit groen Geldsummen untersttzen sollten; sie versprachen dafr, die griechischen Städte Kleinasiens und der Inseln Persien preiszugeben. Dennoch verzagten die Athener nicht. Ihre Lage besserte sich, als-
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