Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 71

1836 - Eisleben : Reichardt
E uropa. 71 lichen und Rennthkere in den nördlichen Gegenden; Wildpret; worunter die 7luerochsen, Elenthiere, Stein- böcke und Gemsen immer seltener werden; mancherlei Raub- und Pelzwild, (Eisbären in dem nördlichsten Theile); vieles zahmes und wildes Geflügel, worunter auch Eidergänse, mancherlei Fische, (besonders gewäh- ren die Häringe vielen Menschen Unterhalt), Bienen, Seidenraupen, Perlenmusche.'n; vieles Getreide von al- len Arten, auch Reiß in einigen Gegenden, Gartenge- wächse von vorzüglicher Art, Obst, Wein, Tabak, Flachs, Hanf, und im südlichen Europa edle Südfrüchte, selbst Datteln und Zuckerrohr in den südlichsten Ge» genden, große Waldungen fast überall, alle Metalle und Halbmetalle, viele andere Mineralien, darunter besonders Steinkohlen, Salz und Mineralquellen in Menge. Die Zahl der Einwohner beträgt an 224 Mil- lionen, die aus Völkern verschiedener Abstammung be- stehen und mehrere ganz von einander verschiedene Spra- chen reden. Die zahlreichsten Völker flnd in West- europa: die Franzosen, Engländer, Spanier, Irlän- der, Portugiesen und Schotten; in Mitteleuropa: die Deutschen, Italiener, Niederländer, Schweden, Dänen, Normänner; und in Osteuropa: die Russen, Polen, Ungarn, Osmanen oder Türken und Griechen. Die christliche Religion ist die herrschende, weit weniger zahlreich sind die Juden und Muhamedaner. An Bil- dung haben die Europäer den Vorzug vor den Bewoh- nern aller übrigen Ecdtheile, und betreiben nicht allein alle Zweige der Landwirtschaft, den Bergbau, Fabri- ken und Handel mit dem größten Fleiße und der ein- sichtsvollsten Kenntniß, sondern auch Künste und Wissen- schaften mit dem glücklichsten Erfolge; doch stehen hier- in die Osteuropäer den übrigen Europäern beträchlich nach. Wir theilen Europa in drei Haupttheile: West- europa, wozu Portugal, Spanien, Frankreich und die Brittischen Inseln; Mitteleuropa, wozu die Niederlande, Belgien, die Schweiz, Italien, Deutsch- land, Dänemark, Norwegen und Schweden; und Ost- europa, wozu Preußen nebst Posen, Polen, Galt, zien, Krakau, Ungarn, die Ionischen Inseln, Grie- chenland, die Türkei und Rußland gehören.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 77

1836 - Eisleben : Reichardt
Frankreich. 77 In einem Gebirge westlich von den Vogesen nimmt, und nach einem nordwestlichen Laufe ln Belgien übergeht; 6) der Rhein, bloß Gränzfluß, macht östlich von den Vogesen laufend, eine Strecke die östliche Gränze Frank- reichs gegen Deutschland; und 7) der Rho ne, der aus der Schweiz, wo er entspringt, westlich vom Genfersee, in Frankreich eintritt, und nach einem südlichen Laufe zwischen den Sevennen im Westen und den Alpen im Osten, sich in das Mittelländische Meer einmündet. Es giebt viele schiffbare mit Kunst gemachte Graben oder Kanäle, wodurch mehrere Flüsse mit einander, und da- durch selbst Meere in Verbindung gebracht sind, worum ter vorzüglich der große Süd, oder Languedocsche Kanal zu bemerken ist, der vermittelst der Garonne das Atlantische Meer mit dem Mittelländischen in Ver, bindung setzt, x Frankreich, fast ganz im südlichen und nur we, nig im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zo- ne gelegen, hat theils ein warmes, theils ein gemäßig- tes Klima, und erzeugt auf seinem meistens ergiebigen und fast durchgehends wohl angebauten Boden, beinahe alle zur Befriedigung der Lebensbedürfnisse erforderlichen Produkte, worunter viele veredelte Schafe, Esel und Maulesel, eine große Menge Fische, Seide in den süd« lichen Gegenden, von wilden Thieren sind Wölfe noch in manchen Gegenden sehr häufig, Getreide zur Aus, fuhr hinreichend, vieles Obst, in den südlichen Strichen auch Südfrüchte, besonders Oliven, Kastanien, welche oft die Stelle des Brodes vertreten, Wein, ein Haupt- produkt Frankreichs, Waldungen, Eisen tn Menge, Stein- kohlen, Flintensteine, Salz, Mineralquellen. Die Zahl der Einwohner beträgt 32§ Millio, nen, wovon den größten Theil die eine eigene Sprache redenden Franzosen ausmachen; außer diesen giebt es Deutsche, in der Nähe des Rheins, Basken, in der Nähe der Pyrenäen, Kymren oder Bretagner (in dem nordwestlichsten eine große Halbinsel bildenden Theile Frankreichs), die alle ihre eigenen Sprachen re- den. Die herrschende Religion ist zwar die katholische; doch finden sich auch viele Reformirte und Lutheraner nebst Juden. Die Franzosen gehören zu den gebildet- sten Einwohnern Europas, und haben es in Fabriken,

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 80

1836 - Eisleben : Reichardt
80 I, Westeuropa. und besteht fast ganz, besonders im Norden, aus Ge, birgslande. Merkwürdig an der Nordostküste Irlands ist der sich ins Meer erstreckende Riesendamm, wel- chen die Natur aus einer ungeheuren Menge von auf- rechtstehenden Basaltsäulen gebildet hat. Ihre Haupt- abdachung haben die Brittischen Inseln gegen Osten. Große Ströme haben sie zwar nicht, doch sind viele schiffbar und erweitern sich an ihrer Mündung ins Meer sehr. Der bekannteste ist die Themse oder Thames, welche den südlichen Theil Englands in einem östlichen Laufe durchfließt, und in die Nordsee, nordwestlich von der Meerenge von Calais, sich ergießt. Eine Menge von Kanälen verbinden die schiffbaren Flüsse und da- durch die Meere, welche diese Inseln umfließen, mit einander. Auch giebt es viele Landseen, vorzüglich in Schottland und Irland, wo auch die größten der- selben sind. Diese Znseln, welche im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone liegen, haben ein ge- mäßigtes Klima, das in England und Irland feucht und im nördlichen Theile Schottlands schon kalt und rauh ist. Unter den Produkten dieser sehr gut angebauten Länder sind vorzüglich vortreffliche Pferde, Rindvieh und Schafe mit einer sehr veredel- ten Wolle, ein großer Reichthum von Fischen und Austern, auf den Schottischen Inseln Eidervögel, wel- che die Eiderdunen liefern, das beste Zinn, vieles Blei und Kupfer, der große Reichthum von Eisen und Stein- kohlen, die beste Walkerde, viel Salz rc. zu bemerken. Die gewöhnlichen Produkte der Landwirthschaft, die auf einer hohen Stufe der Vollkommenheit steht, fehlen da- bei nicht; nur mangeln die Waldungen und zum Wein- bau ist das Klima nicht geeignet. Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf mehr als 24 Millionen, wovon der größere Theil Engländer sind und die Englische Sprache reden; die Irländer ha- den ihre eigene Sprache, so wie die Bewohner von Hoch, schottland, gewöhnlich Bergschotten genannt, auch ei, neu eigenen Sprache sich bedienen. Merkwürdig sind diese Bergschotten durch ihre eigenthümlichen, alten und einfachen Sitten, Gebräuche und Kleidungsart. Zn Großbritannien bekennen sich die meisten Einwohner zur

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 89

1836 - Eisleben : Reichardt
Die Schweiz. 89 Die Schweiz liegt ln dem südlichen Theile der nörd- lichen gemäßigten Zone, und hat, mit Ausnahme der hohen Gebirgsgegenden, ein mildes warmes Klima, besonders in den tiefen Thälern an der Gränze von Italien, wo die Luft im Sommer oft sogar drückend heiß ist. Die Produkte dieses im Allgemeinen vor- trefflich angebauten Landes, wo jedoch die Gebirgsge- genden sich mehr von der Viehzucht, als von dem Acker- bau nähren müssen, sind: vortreffliches Rindvieh, häu- fige Ziegen, Gemsen und Steinböcke, die jedoch immer seltner werden, etwas Seide, Getreide, wiewohl der Ackerbau in den dazu passenden Gegenden mit der größ, ten Einsicht und Fleiß betrieben wird, nicht hinreichend, viel Obst, worunter auch einige edle Südfrüchte, Wein, viel Flachs und Hanf, einige Metalle, doch in keiner großen Menge, verschiedene andere nutzbare Mineralien; Salz hingegen hat man bis jetzt nur wenig. Die Zahl der Einwohner beträgt über 2 Mil- lionen, größtentheils Deutsche, nur in einigen Gegen- den wohnen Franzosen und Italiener. Der größere Theil bekennt sich zur reformirten, der kleinere zur katholischen Kirche. Außer der Viehzucht und dem Ackerbau betrei- den die Einwohner viele Fabriken und liefern Fabrikate von vorzüglicher Güte. Auch der Handel, die Künste und Wissenschaften sind blühend. Die Schweiz ist eine aus 22 besonderen Republi- ken (Kantone werden sie genannt) bestehende Gesammt- Republik, indem zwar jede dieser 22 Republiken für sich bestehr und ihre eigene Verfassung hat, alle aber zu wechselseitigem Schutz und Beistand mit einander ver- bunden sind. Zürich, Stadt im nördlichen Theile der Schweiz, südöstlich von Straßburg und südlich vom Rhein, liegt an dem nördlichsten Ende des Zürichersees, wo die Limmat herausflicßt, hat jetzt eine Universität. — Schaffhausen, nördlichste Stadt der Schweiz, nordöstlich von Zürich, liegt am rechten Ufer des Rheins und ist durch den % Stunde davon entfernten Rheinfall berühmt, wo das Wasser des Rheins 60 bis 80 Fuß über Felsen herabstürzt. — Basel, Fabrik- und Handelsstadt, südwestlich von Schaffhausen, an beiden Seiten des Rheins, der hier nach einem von Boden- see an westlichen Laufe sich nördlich wendet, hat eine Universität. — Bern, Stadt, südlich von Basel und östlich vom Neuenburger See, an 3 Seiten von der Aar umflossen, ist die wohlgebauteste Stadt der Schweiz, und hat jetzt eine Universität. — Lausanne,

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 219

1836 - Eisleben : Reichardt
219 V. O jta fien. erweitern, je mehr sis sich der Ostküste nähern, da die Hauptabdachung des Landes non Westen gegen Osten zu gehen scheint. Auch giebt es Ebenen, wovon die größten zwischen dem Hoangho und dem Yang-tse- Kräng, den zwei Hauptfiüssen des Landes, sich ausbrei- ten. Jener heißt auch der gelbe und dieser der blaue Fluß, und ergießen sich beide in das gelbe Meer. Viele Kanäle dienen zur Verbindung der zahlreichen Flüsse, worunter der Kaiserkanal der merkwürdigste ist. Uncer den Landseen sind der Fu-Dang und der Thung- Thing, beide südlich vom Pang-tse-Kiang, die größten. China liegt bis auf einen kleinen südlichen Theil, der zur heißen Zone gehört, im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat daher mehr ein warmes als heißes Klima, das in den nördlichen Ge- genden gemäßigt und kühler ist, als man es nach der südlichen Lage erwarten sollte. Die Produkte sind ziemlich dieselben, wie in den unter gleicher Breite ge, legenen Asiatischen Ländern; doch verdienen vorzügliche Auszeichnung unter den Thieren: Gold- und Silberfa- sane, Kormorane oder Seeraben, die zum Fischfänge abgerichtet werden, Goldfische, die größten und schön- sten Schmetterlinge. Die Seidenzucht ist stark, und von Getreide-Arten wird besonders Reiß gezogen, wo- von ein großer Theil der Einwohner sich ausschließend ernährt; desgleichen hat man viele Baumwolle, Zucker, Indigo, Ginseng, Rhabarber und andere Arzneigewächse, Bambus, eines der nützlichsten Gewächse für die süd- lichen Gegenden, Thee, ein Hauptartikel der Ausfuhr, Firniß-, Seifen-, Talg-, Wachsbäume, außer den ge- wöhnlichen Metallen, Tsetong (eine Art weißes Kupfer), Edelsteine, schönen Marmor, vortreffliche Porzellanerde, Salz. Die Zahl der Einwohner, die sehr verschieden angegeben wird, von 160 bis 200 und 360 Millionen, sind vornehmlich Chinesen mit einer ganz eigenen Spra- che, ferner Mandschu, Sifanen (zu den Mongolen ge- hörig), Miao-se (wilde Gebirgsbewohner), auch Ju. den. Der größte Theil bekennt sich zur Religion des Buddha (der hier Fo heißt). Auch giebt es Anhänger der Lehre des Confucius, der Muhamedanischen und Jü- dischen Religion und Christen in geringer Zahl. Die

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 226

1836 - Eisleben : Reichardt
226 Afrika. rohr, Indigo, Tabak, Gummibäumen, Ebenholz, San- delholz, Palmen (Kokos-, Dattel- Fächer-Palmen), Iohannisbrod, mancherlei Arzneigewächse (z. B. Man- na, Tamarinden, Aloe, Senesblätter), Gewürzen, be- sonders Pfeffer und Ingwer. Der riesenhafte Baobab oder Kalebassenbaum und der Butterbaum finden sich nur in diesem Erdtheile. Aus dem Mineralreich, wel- ches Spuren der meisten Metalle enthält, giebt es be- sonders viel Gold; so wie auch Salmiak, Salpeter, Natrum, Schwefel, Salz in manchen Gegenden sehr häufig sind. Die Zahl der Einwohner wird auf 100 bis 150 Millionen geschätzt, die theils Ureinwohner, theils Eingewanderte sind. Zu den erstern gehören Neger, Kaffern, Hottentotten, Kopten, Berbern, Tuariks; zu den letzter» Araber, Mauren, Nubier, Habessinier, Os- manen, Juden, Europäer. Die Muhamedanische Re- ligion und das Heidenthum sind am meisten verbreitet; am wenigsten zahlreich sind die Bekenner des Christen- thums und der jüdischen Religion. Ueberhaupt stehen die Afrikaner in Hinsicht der Bildung sehr den Asiaten nach. Ackerbau und Kunstfleiß befinden sich auf einer sehr niedrigen Stufe, und der schändliche Sklavenhan- del ist hier zu Hause, wobei der Mensch als bloße Waare betrachtet wird. Der Landhandel wird durch Karawanen betrieben, und der Seehandel ist in den Händen der Europäer. Einige Völker leben im rohen Naturzustände, andere in geordneten Staaten, gewöhn- lich mit despotischer Verfassung, wo Menschenleben für nichts geachtet wird. Am natürlichsten theilt man Afrika in Nord- afrika (Aegypten, die Berberei und Sahara); in Mittelafrika (Nubien, Habessinien, nebst den Ost- küstenländern Adel und Ajan, Nigritien, Senegambien und Oberguinea) und in Südafrika (Niederguinea, das innere meist unbekannte Afrika, die Ostküstenlande Zanguebar und Mozambik nebst Sena, das Kaffern-, Hottentotten- und Kapland), wozu noch die Inseln auf der Ost- und Westküste kommen.

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 163

1836 - Eisleben : Reichardt
Mitteleuropa. 163 ren Umgehung der Trollhätta,Kanal in Felsen angelegt ist, und fließt in das Kattegat. Von den vielen Seen, mit welchen Schweden angefüllt ist, zeichnen sich der Mälar-, Hjelmar-, Wetter. und Wener-See sowohl durch ihre Größe, als durch ihre schönen Umge- bungen aus. Merkwürdig ist besonders unter den Ka- nälen der Götha. Kanal, welcher die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Der nördlichste Theil Schwedens liegt schon in der kalten Zone, wo das rauhe Klima keinen Getreidebau mehr verstattet; der größere südliche gehört zwar der gemäßigten Zone an, hat aber auch, wegen seiner Nä- he bei der kalten Zone, ein kaltes und dabei sehr ge- sundes Klima, das jedoch Getreidebau und in den süd- lichsten Gegenden etwas Obstbau erlaubt. Dle Pro, dukte dieses Landes, dessen Boden nur in den südli- chen Gegenden fruchtbar, in den nördlichen aber schwer oder gar nicht angebaut werden kann, sind vorzüglich: die gewöhnlichen Hausthiere (Pferde, Rindvieh und Schafe von kleiner Art), 'Rennthiere, welche die Hausthiere der Lappen sind, viele Strandvögel und Fische, Getrei- de nicht hinreichend, (auch hier vermischt man in den nördlichen Gegenden das Kornmehl mit zerriebener Fich- tenrinde und dem Rennthiermoose), Flachs und Hanf, auch Tabak, große Waldungen, etwas Gold, Silber und Blei, viel Kupfer, vorzüglich gutes Eisen in groß- ßer Menge (nebst dem Holze ein Hauptprodukt), Alaun, Steinkohlen, Schwefel, Mineralquellen. Die Einwohner, deren Zahl 2,900,000 beträgt, sind Schweden mit einer eigenen Sprache und von einem dauerhaften, kraftvollen Körper. Die Finnen und Lap, pen, welche in den nördlichsten Gegenden wohnen, ma, chen eine sehr geringe Zahl aus. Fast alle Einwohner bekennen sich zur evangelisch-lutherischen Kirche. Land- wirthschaft, Viehzucht, Fischerei, Bergbau, Fabriken aller Art, ohne jedoch den Bedarf zu befriedigen und ein lebhafter Seehandel beschäftigen vorzüglich die Schwe- den, die auch in wissenschaftlicher Hinsicht nicht zurück, geblieben sind. Schweden ist ein Königreich, das mit dem König, reiche Norwegen einen Staat bildet, und unter Einem Könige steht, welcher jetzt Karl (Johann) Xiv. 11 *

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 236

1836 - Eisleben : Reichardt
23ö 11. M i ttelasrika. O bergu inea. Dbcrgrrinea. Dieses Land von den nur die Küsten den Euro- päern etwas bekannt sind, erstreckt sich längs des Atlan- tischen Meeres, das hier den großen Meerbusen von Guinea bildet, von Senegambien bis Niederguinea, und wird nach den: Innern zu von Senegambien und N.griticn begränzt. Die von vielen Flüssen durchschnittenen Küsten- gegenden sind eben und niedrig; das Innere ist wahrschein- lich von hohen Gebirgen bedeckt, von welchen die vielen ansehnlichen Flüsse des Landes ihren Ursprung nehmen. An der Gränze gegen Senegambien ist das Gebirge Sierra Leo na, mit dem gleichnamigen Vor- gebirge. Von den andern Vorgebirgen sind besonders das Palmen-Vorgebirge, das Kap der drei Spitzen und Lopez (dieses an der Gränze von Nie- derguinea) zu bemerken. Es giebt viele Flüsse, von welchen die meisten beträchtlich sind; doch kennt man von denselben bloß die Mündungen. In den neuesten Zei- ten ist jedoch der Quorra oder Ioliba näher be- kannt geworden, dessen zahlreiche Mündungsarme hie- her gehören. Das Klima dieses Landes, welches der heißen Zone angehört, ist sehr heiß. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist groß, und man hat viele Produkte, wor- unter Hausthiere, Heerden von Büffeln, Elephanten, Giraffen, Zibelhkatzen, Antilopen, Gazellen, Afrikani- sche Raublhiere, die schönsten Vögel und Schmetterlinge, Schlangen (auch die Königsschlange), Schildkröten, Fi- sche Muscheln, Termiten, die Z bis 7 Ellen hohe Ge- bäude errichten; einige Getreidearten, Parus, Maniok, Ananas, Südfrüchte, Zuckerrohr, Baumwolle, Indigo, Tabaks Pfeffer, Ingwer, Dattel- und Kokosvalmen, Baobabs, viele Färbe- und Tischierhölzer, Talgbäume, Gold und andere Metalle, Salz, Ambra. Die Einwohner sind Neger von verschiedenen Volksstämmen, noch sehr roh und Heiden; doch treiben sie einigen Ackerbau und mehrere Handwerke. Der Handel ist in den Händen der Europäer, weiche hier auch einige Niederlassungen haben, und vorzüglich Gold, Elfenbein und Sklaven von hier holen. Die Eingebor,

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 244

1836 - Eisleben : Reichardt
244 Amerika. 3) Die Kap Verdischen oder Inseln des grü- nen Vorgebirges, iin 2ltlantischen Meere und west, lich vom grünen Vorgebirge, größtentheils bergig, felsig und Mangel an Wasser leidend, haben an den Küsten einen Reichthum von Fischen und Schildkröten, deren Fang viele fremde Schiffe dahin zieht. Auch wird viel Salz gewonnen. Diese Inseln, wovon die größte St. Iago heißt, gehören den Portugiesen. 4) Die Kanarischen Inseln, nordöstlich von den Kap Verdischen und westlich von der Sahara, im Atlantischen Meere, gehören den Spaniern, enthalten viele zum Theil hohe Berge, haben ein angenehmes Klima und bringen mancherlei Produkte, vorzüglich schö- nes Getreide, herrliche Weine, Orseille, Soda, Süd- früchte, Zucker hervor. Auch stammen von diesen In- seln die Kanarienvögel. Kanaria und Teneriffa mit dem hohen Pico de Teyde, einem ehemaligen Vulkan, sind darunter die wichtigsten. 5) Madeira, eine aus schroffen Bergen beste- hende Insel, zwischen welchen sich fruchtbare Thäler hinziehen, nördlich von den Kanarischen Inseln und westlich von der Berberei, im Atlantischen Meere, ist vorzüglich durch ihren herrlichen Wein berühmt, und gehört, so wie einige dabei gelegene kleinere Inseln, den Portugiesen. 6) Die Azoren, bergige, aber fruchtbare kleine Inseln, im Atlantischen Meere, nordwestlich von Ma- deira und westlich von Portugal gelegen, gehören den Portugiesen. Alle Erd - und Baumfrüchte des südlichen Europa und auch einige Afrikanische reifen hier. Wein wird viel gebaut und die dasigen Pomeranzen werden für die schmackhaftesten gehalten. St. Miguel und Terceira heißen die beiden größten dieser Inseln. Amerika. Dieses zweite große Kontinent der Erde wurde erst 1492 durch den Genueser, Christoph Cvlumbus, ent-

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 179

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Osteuropa. 179 nig, etwas Seide, Galläpfel, Getreide im Ueberfluß, auch Mais und in einigen Gegenden Reiß, Tabak, Flachs und Hanf, Obst, auch Kastanien, von welchen es so wie von Zwetschen und Pflaumen ganze Wälder giebt, und in Dalmatien Oliven, edle Südfrüchte, so- gar Granaden und Datteln; Wein im Ueberfluß und von der vorzüglichsten Beschaffenheit (der Tokayer ist einer der edelsten Weine in Europa), große Waldungen in vielen Gegenden, während in einigen Holzmangel herrscht, und ein außerordentlicher Reichthum von Mine- ralien, als mit Ausnahme des Zinns, alle Metalle (an Gold und Silber sind diese Länder reicher als jedes an» dcre Land in Europa), fast alle Halbmetalle, Stein- kohlen, Schwefel, Salz in ungeheurer Menge, Salpe, ter, Alaun, Soda, Mineralquellen sehr häufig und äußerst wirksam. Die Anzahl der Einwohner steigt auf 13,600,000, als Ungarn, Slowaken, Rusniaken, Serbien auch Rat- zen genannt, Szekler, Kroaten, Morlachen, Wallachen, mit verschiedenen eignen Sprachen; ferner giebt es Deut- sche, Juden, Zigeuner rc. Die meisten Einwohner be- kennen sich zur Römisch-katholischen und Griechisch-ka- tholischen Kirche. Zahlreich find auch die Bekenner der Orientalisch < Griechischen oder nicht unirten, der luthe- rischen und reformirten Kirche. Ackerbau, noch sehr kunst- los betrieben, Viehzucht, Weinbau, Bergbau sind Haupt- beschäftigungen der Einwohner, aber die Industrie ist noch in der Kindheit, wiewohl einige Zweige derselben ziemlich blühend sind. Der Handel entspricht nicht dem großen Produkten-Reichthums dieser Länder, und die wissenschaftliche Bildung, worin die Deutschen und Ungarn am meisten unter den Einwohnern fortgeschritten sind, ist im Allgemeinen noch wenig verbreitet. Alle diese Länder gehören dem Kaiser von Oester- reich, und machen einen Theil des Oesterreichischen Kai- serthums aus. Die Gegenden von Ungarn, Kroatien, Slavonien und Siebenbürgen, welche längs der Türkischen Gränze liegen, werden die Militairgränze genannt, die eine eigene militairische Verfassung hat> und deren Be- wohner alle zum Kriegsdienste verpflichtet sind, indem sie Tag und Nacht die Tückische Gränze bewachen. 3) in dem eigentlichen Ungarn, welches dcn bei Weitem 12*
   bis 10 von 230 weiter»  »»
230 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 230 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 135
1 23
2 49
3 406
4 73
5 425
6 186
7 652
8 104
9 429
10 465
11 139
12 90
13 59
14 67
15 230
16 454
17 308
18 158
19 209
20 45
21 88
22 357
23 54
24 238
25 51
26 39
27 80
28 71
29 53
30 272
31 78
32 10
33 97
34 95
35 73
36 50
37 562
38 295
39 91
40 104
41 327
42 32
43 16
44 106
45 288
46 92
47 68
48 47
49 202

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 22
1 0
2 3
3 7
4 6
5 2
6 26
7 0
8 0
9 0
10 2
11 84
12 7
13 1
14 1
15 0
16 18
17 13
18 4
19 0
20 1
21 27
22 0
23 2
24 88
25 4
26 3
27 7
28 3
29 0
30 0
31 0
32 2
33 6
34 0
35 0
36 15
37 0
38 0
39 3
40 1
41 0
42 51
43 1
44 2
45 7
46 1
47 11
48 18
49 3
50 29
51 0
52 1
53 0
54 16
55 0
56 0
57 2
58 0
59 0
60 0
61 7
62 8
63 0
64 39
65 0
66 0
67 0
68 1
69 3
70 6
71 8
72 1
73 1
74 1
75 31
76 12
77 12
78 2
79 185
80 1
81 0
82 3
83 0
84 28
85 0
86 1
87 38
88 0
89 1
90 0
91 20
92 59
93 5
94 34
95 40
96 0
97 15
98 12
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 7
1 2
2 0
3 1
4 0
5 3
6 7
7 0
8 0
9 0
10 0
11 3
12 4
13 12
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 4
21 0
22 0
23 0
24 11
25 7
26 0
27 0
28 72
29 0
30 0
31 2
32 9
33 1
34 7
35 0
36 0
37 0
38 2
39 3
40 1
41 0
42 6
43 23
44 0
45 3
46 8
47 1
48 2
49 0
50 0
51 0
52 1
53 4
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 4
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 2
69 0
70 1
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 3
77 0
78 4
79 0
80 0
81 8
82 6
83 25
84 8
85 0
86 4
87 6
88 2
89 6
90 2
91 0
92 0
93 1
94 1
95 1
96 0
97 0
98 0
99 0
100 2
101 50
102 3
103 1
104 14
105 0
106 0
107 21
108 0
109 15
110 2
111 0
112 2
113 121
114 66
115 0
116 0
117 0
118 0
119 12
120 0
121 1
122 1
123 22
124 19
125 12
126 1
127 4
128 0
129 1
130 1
131 19
132 0
133 23
134 10
135 1
136 2
137 42
138 7
139 5
140 0
141 0
142 6
143 1
144 0
145 0
146 0
147 0
148 1
149 0
150 0
151 0
152 27
153 6
154 1
155 0
156 0
157 0
158 0
159 26
160 4
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 3
167 3
168 21
169 0
170 0
171 0
172 0
173 8
174 1
175 76
176 1
177 5
178 13
179 2
180 1
181 0
182 2
183 8
184 37
185 5
186 0
187 5
188 12
189 0
190 0
191 0
192 0
193 7
194 1
195 22
196 24
197 1
198 0
199 2