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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 163

1836 - Eisleben : Reichardt
Mitteleuropa. 163 ren Umgehung der Trollhätta,Kanal in Felsen angelegt ist, und fließt in das Kattegat. Von den vielen Seen, mit welchen Schweden angefüllt ist, zeichnen sich der Mälar-, Hjelmar-, Wetter. und Wener-See sowohl durch ihre Größe, als durch ihre schönen Umge- bungen aus. Merkwürdig ist besonders unter den Ka- nälen der Götha. Kanal, welcher die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Der nördlichste Theil Schwedens liegt schon in der kalten Zone, wo das rauhe Klima keinen Getreidebau mehr verstattet; der größere südliche gehört zwar der gemäßigten Zone an, hat aber auch, wegen seiner Nä- he bei der kalten Zone, ein kaltes und dabei sehr ge- sundes Klima, das jedoch Getreidebau und in den süd- lichsten Gegenden etwas Obstbau erlaubt. Dle Pro, dukte dieses Landes, dessen Boden nur in den südli- chen Gegenden fruchtbar, in den nördlichen aber schwer oder gar nicht angebaut werden kann, sind vorzüglich: die gewöhnlichen Hausthiere (Pferde, Rindvieh und Schafe von kleiner Art), 'Rennthiere, welche die Hausthiere der Lappen sind, viele Strandvögel und Fische, Getrei- de nicht hinreichend, (auch hier vermischt man in den nördlichen Gegenden das Kornmehl mit zerriebener Fich- tenrinde und dem Rennthiermoose), Flachs und Hanf, auch Tabak, große Waldungen, etwas Gold, Silber und Blei, viel Kupfer, vorzüglich gutes Eisen in groß- ßer Menge (nebst dem Holze ein Hauptprodukt), Alaun, Steinkohlen, Schwefel, Mineralquellen. Die Einwohner, deren Zahl 2,900,000 beträgt, sind Schweden mit einer eigenen Sprache und von einem dauerhaften, kraftvollen Körper. Die Finnen und Lap, pen, welche in den nördlichsten Gegenden wohnen, ma, chen eine sehr geringe Zahl aus. Fast alle Einwohner bekennen sich zur evangelisch-lutherischen Kirche. Land- wirthschaft, Viehzucht, Fischerei, Bergbau, Fabriken aller Art, ohne jedoch den Bedarf zu befriedigen und ein lebhafter Seehandel beschäftigen vorzüglich die Schwe- den, die auch in wissenschaftlicher Hinsicht nicht zurück, geblieben sind. Schweden ist ein Königreich, das mit dem König, reiche Norwegen einen Staat bildet, und unter Einem Könige steht, welcher jetzt Karl (Johann) Xiv. 11 *

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 290

1836 - Eisleben : Reichardt
290 Australien. Wälder, 160 bis 180 Fuß in der Höhe), Platanen, Papiermaulbeerbäume, wovon die Einwohner feine Zeuge weben. Aus dem Mineralreich, das bis jetzt noch we- nig untersucht ist, hat man Spuren von Silber, Blei, Kupfer und Zinn, Eisenstein auf dem Kontinente in Menge, mancherlei nutzbare Steine und Erdarten, Stein- kohlen, Steinsalz, Mineralquellen, einige Arten von Edelsteinen gefunden. Unter allen Erdtheilen ist Australien, vorzüglich das eigentlich Kontinent, am wenigsten bewohnt, und man darf die Zahl sämmtlicher Einwohner wohl höchstens zu 2 Millionen annehmen, die bis auf eine geringe Zahl von Europäern, aus Eingebornen bestehen, die sich in L Hauptracen theilen, nämlich in negerartige, die Papuas genannt, und in die Malayische. Jene steht auf der untersten Stufe der Menschheit, und die meisten derselben leben im Zustande der Wildheit und Ungrselligkeit, ohne eigentlichen Staat und ohne Reli- gion. Die Malayische Race ist ein in körperlicher Bil- dung und Gestalt wenig von den Europäern abweichen- der Menschenstamm, zeichnet sich durch die schönsten re, gelmäßigsten Formen aus, hat eine Hautfarbe, die nicht dunkler als die der Südeuropäer ist, und erfreuet sich schon einer gewissen Kultur, indem Landbau, eine Art von Staatsverfassung und Religion unter demselben Statt finden; ja viele von diesem Stamme haben auch die christliche Religion angenommen, und in Verferti, gung von Kleidungsstücken, Fischereigeräthen, Fahrzeu- gen und Waffen zeigen sie eine bewundernswürdige Ge- schicklichkeit. Aus der Vermischung beider Stämme sind auch noch verschiedene Mittelracen erzeugt worden. Auf dem Kontinente haben die Engländer eine Ko, lotice gegründet, und einen Theil desselben in Besitz ge- nommen; und einige kleinere Inseln werden von den Spaniern als eine Besitzung angesehen. Alles Uebrige aber ist bis jetzt frei von Europäischer Herrschaft geblie- den. Australien theilt sich in das Kontinent oder Neu- holland und in die Inseln. A. Neuholland. Dieses Kontinent Australiens ist völlig vom Meere, nämlich im West«» und Norden vom Indischen und

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 130

1836 - Eisleben : Reichardt
130 Ii. Mitteleuropa. Vraunschw.'Wolfenb. 22. Das Herzogthum Braunschweig - Wolfen- büttel. Es enthält 73 Qmeilen und liegt getrennt in 3 größern und einigen kleinern Stücken, wird von dem Preußischen und Hannöverischen Gebiete umgeben, und gränzt auch mit Anhalt - Bernburg zusammen. Der nördliche Theil ist eben und der südliche,;, welcher von einem Tbeile des Harz- und des Solingerwaldes bedeckt wird, ist gebirgig und waldig. Außer der We. ser sind unter den Flüssen vorzüglich die Leine, Ocker und die Aller zu bemerken. Der nördliche Theil des Landes ist sehr fruchtbar; die Gebirgsstriche eignen sich mehr zur Viehzucht, als zum Ackerbau, und sind reich an Waldungen und Mineralien. Hauptprodukte sind: Getreide, sehr guter Flachs, Cichorien, Vieh, Holz, Silber, Blei, Eisen, Kupfer, Schwefel, Vitriol, Salz rc. Die Einwohner, die sich zur lutherischen ^Kirche bekennen, und deren Zahl 252,000 beträgt, be» treiben, außer einer blühenden Landwirthschaft, einigen Bergbau, mehrere Industriezweige und einen nicht un- bedeutenden Handel; und stehen in wissenschaftlicher Bilr düng gegen andere Deutsche nicht nach. Landesherr ist ein Herzog. Br aun schweig, große Haupt- und Residenzstadt, nord- westlich von Bernburg, in einer fruchtbaren Ebene, an der Ocker, hat ein Residcnzschloß, viele Fabriken, berühmte Messen und 38,000 Einwohner, welche einen ansehnlichen Handel treiben. — Wolfenbüttcl, Stadt, südlich von Braunschweig, an der Ocker, mit einer großen Bibliothek. •—• Helmstadt, Stadt, östlich von Braunschweig, an der Preußischen Gränze, hatte bis 1809 eine Universität — Blankenburg, Stadt, südöstlich von Braunschwcig, am nördlichen Fuße des Harzes, mit einem Schlosse. In dem nahen Harze sind unweit der Bode die bekann- ten und von vielen Reisenden besuchten Tropfsteinhöhlen, die Baumanns- uno Bielshöhle. —» Holzminden, Stadt, südöstlich von Pyrmont, am rechten Weserufcr, treibt Handel und Schifffahrt. 23. Das Fürstenthum Lippe. Es enthält 21 Qmeilen, wird von Hannöveri« fcbem, Preußischem, Kurhessischem und Waldeckischem Gebiete begränzt, hat einen zwar bergigen, aber doch fruchtbaren Boden. Das Waldgebirge Osning oder

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 142

1836 - Eisleben : Reichardt
142 Deutsche Länder des Königr. Preußen. schen Kanal im westlichen Theile. Von den zahlrei- chen Seen sind, außer den Strand - oder Binnenseen, welche mit der Ostsee in Verbindung stehen, worunter das Stettiner Haff und das Binnenwasser die größte Ausdehnung haben, der Damm sch e See, der Neuwarpsche See, die Madüe, der Draziger- see rc. am bedeutendsten. Das Klima dieser im nördlichen Theile der ge- mäßigten Zone gelegenen Ländern ist im Ganzen gemä« ßigt und gesund, nur rauher in den Gebirgsgegenden; veränderlicher und feuchter in den Küstenländern der Ost, see; am mildesten und angenehmsten in den Rheingegen, den, wo auch der Wein vortrefflich fortkommt. Wiewohl diese Länder in einem großen Theile einen von der Na- tur nicht begünstigten Sandboden haben, so fehlt es doch auch nicht an sehr ergiebigen Landstrichen; auch sind sie im Ganzen gut angebaut, so daß sie die ge- wöhnlichen Deutschen Produkte hinreichend und zum Theil in Ueberfluß erzeugen. Sie haben besonders viel Getreide von aller Art, Oelr und Gartengewächse, viel und guten Flachs, Tabak, Cichorien, Obst, Wein, an, sehnliche Waldungen, gute Viehzucht, besonders aus« gezeichnete Schafzucht, und in einigen Gegenden starke Rindvieh-, Schwein- und Geflügelzucht, Wild« pret, ansehnliche Fischerei und Bienenzucht, an Metal- len, Silber, Blei, Kupfer, Eisen in großer Menge und von vorzüglicher Güte, Galmei und Zink, woran Preu- ßen reicher ist, als jedes Europäische Land, Arsenik, Kobalt und von andern Mineralien vorzüglich Stein- und Braunkohlen, Torf, Schwefel, Salz, Alaun, Vi- triol, Schiefer, vortreffliche Mühl- und Quadersteine, auch Edelsteine, mancherlei nutzbare Erden und viele Mineralquellen, deren mehrere im großen Rufe stehen. Die Zahl der Einwohner beträgt 10,300,000, größteniheils Deutsche, denn die Polen auf der rechten Oderseite, die Wenden, Kassuben und Juden machen keine sehr beträchtliche Zahl gegen das Ganze aus. Die Evangelischen sind zahlreicher, als die Katholiken, de- ren Zahl doch auch ziemlich bedeutend ist. Die Ein- wohner dieser Länder gehören zu den gebildetsten Deutsch- lands, und betreiben nicht allein die Landwirthschaft mit allen ihren Zweigen und den Bergbau mit großer

5. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 94

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
94 namentlich ihre Hauptstädte Tyrus (Jes. 23, 1.) und Sidon (Matth. 11, 22.), oft in der Bibel erwähnt. Dieses merk- würdige Volk bewohnte einen schmalen Küstenstrich am mit- telländischen Meere im südlichen Syrien, der etwa nur 25 Meilen lang und 4 bis 5 Meilen breit war. Aber cs ist durch den ausgebreiteten Handel, den es zu Lande und zu Wasser nach allen Gegenden der Welt hin führte, und durch welche es alle damals bekannten Völker mit den edelsten Produkten der Erbe, Gold, Edelsteinen, Perlen, Bernstein, Zimmt u. s. w. versah, sehr berühmt geworden. Auch dem Salomo führten ihre Schiffe Vieles von Dem zu, was er zum Tempelbau brauchte. Sie legten überall Kolonien an, unter denen später das an der Nordküfte von Afrika gegrün- dete Karthago sich besonders auszeichnete. Die Phönicier sind auch durch Zufall die Erfinder des Glases geworden. Einige derselben wollten an einem Ufer, wo vieler Kiessand war, einst ihre Speise kochen; sie nahmen zur Unterlage ih- res Geschirrs ein Paar Salpeterstücke, die grade in der Nähe lagen; nun schmolzen Salpeter, Kiessand und Asche zusam- men, und zu ihrer Verwunderung sahen sie, daß die erkaltete und hart gewordene Masse ein heller durchsichtiger Gegen- stand — Glas geworden war. Der Reichthum, den die Phönicier besaßen, machte auch sie stolz und üppig; auch ihnen wird von den Propheten Gottes Strafe verkündigt (Hesek. 26.), und an ihnen, wie an allen den genannten Völkern sehen wir, nicht allein, wie alle Herrlichkeit der Menschen ist gleich des Grases Blume, sondern auch, wie die Sünde immer wird der Leute Verderben. §. 2. Die Perser. Die Perser, welche in den südwestlichen Theilen Asiens wohnten, waren erst der Herrschaft der Medischen Könige, welche mit den Babyloniern das Joch der Assyrer abgeschüttelt hatten, unterworfen. Einer dieser Könige hieß Astyages. Dem träumte einst, seine Tochter Mandane ver- löre so viel Wasser, daß ganz Asien davon überschwemmt würde. Die Traumdeuter legten ihm den Traum so aus, daß das Kind seiner Tochter einst an seiner Stelle herrschen werde. Um Dem zuvorzukommen, verheiratete er diese an einen gemeinen Perser, und als sie einen Sohn gebar, be- fahl er einem seiner Diener, dem Harpagus, das Kind um- zubringen. Dieser konnte sich indeß nicht entschließen, selbst Hand an das zarte Knäblein zu legen, und übergab es

6. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 154

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
154 aber wohl der schönste Stein in der Welt; der sieht, wenn er recht gut ist, so rein grün aus, daß die schönsten grünen Blätter und Frühlingswiesen neben ihm gelblich grün er- scheinen. In manchen Ländern dürfen ihn dafür aber auch nur die Prinzen tragen; da weiß man denn gleich, weß Standes Einer ist, wenn er einen Ring mit einem Sma- ragd am Finger trägt. Zu den Edelsteinen gehört auch noch der Beryll, der Granat, der Topas, der Chrysolith, der Diopsid und der Schmirgel. Von diesen, die man auch Edelhartsteine nennt, unterscheidet man die gemein.cn Hart sie ine, die zwar so hart sind, daß sie Feuer geben, aber nicht so hart, daß man damit in den Kieselstein hinein- schneiden kann. Dazu gehört nun der Feldspath, von dem oben schon die Rede war, und der Feuerstein, der Keinem von euch unbekannt ist, und mit dem ihr selbst wohl schon oft Feuer angeschlagen habt. Dieser sieht nun zwar eben nicht so besonders schön aus, obwohl er sehr nützlich ist; andere zu dieser Klasse gehörige Steine geben aber den Edel- steinen an Schönheit nicht Viel nach, z. B. der Lasurstein, der eine gar köstliche blaue Farbe hat, und dabei kleine Körnchen, die wie Gold glänzen. Die meisten und schönsten Lasursteine hat wohl der lebendige Abgott Dalai Lama in Tibet, denn da ist mitten in der großen Kirche eine kleine Kirche aus fast lauter solchen edlen Steinen gebauet. Der Chalzedon, der Carneol, der Jaspis, sind ebenfalls schöne Hartsteine, auch der Obsidian, der schwarz wie Sammet aussieht, und aus welchem die alten Mexikaner ihre Waffen machten, mit denen sie alle Völker umher besiegten. Am Bekanntesten ist euch aber wohl der Bergkrystall in allerlei Farben, aus bent man die schönen krystallenen Gläser und Flaschen schleift. Die After hart st ei ne sind auch ziemlich hart, aber nicht so hart, wie die gemeinen Hartsteine, denn sie geben kein, oder kaum noch Feuer am Stahl. Zu die- sen gehört der schon oben genannte Glimmer, Thonschiefer und Serpentin, die an den Urgebirgen, und der Basalt, der an den Flötzgebirgen sich findet, auch der Bimsstein, mit dem man den Schmutz so gut abreiben kann, und mit wel- chem die Schiffer sich auch oft rasiren, wenn vom Schwan- ken des Schiffes es gefährlich wird, ein Rasirmesser in der Hand zu halten; auch der edle Opal, der in die schönsten rothen, grauen, gelben Farben spielt, wenn man ihn herum- drehet. Der Kaiser von Oestreich hat einen Stein dieser Art, der wie eine Faust groß und wohl über eine Million werth ist.

7. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 156

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
156 ist, und daß der eigentliche Mensch, der in uns wohnt, von demselben gar nicht angetastet wird, fürchtet sich gar sehr vor der Verwesung im Grabe. Die brennbaren Steine oder Fossilien unterscheiden sich von anderen Steinen dadurch, wie schon ihr Name sagt, daß sie brennen. Den meisten Zündstoff hat das Erdöl in sich. Wenn man an den Orten, wo es sich findet, mit einem Stocke ein Loch in die Erde macht und ein Licht daran bringt, so fängt es leicht an zu brennen, und brennt immer fort, wenn man nicht wieder Erde darauf schüttet. Daß der Schwefel, die Stein- und die Braunkohle, welche ebenfalls zu diesen brennbaren Steinen gerechnet werden, auch nicht schwer brennen, und daß die Letzteren eine schöne warme Stube geben, wißt ihr; aber vielleicht nicht, daß der Bernstein, den schon die alten Phönicier an den Küsten der Ostsee auflasen, auch brennt. Die Metalle kennt man leicht an ihrer großen Schwere und ihrem schönen Metallglanz. Das schwerste unter allen Metallen ist das Platinametall. Es findet sich in Südamerika in kleinen Körnchen im Sande, und läßt sich bei unserm gewöhnlichen Schmelzfeuer gar nicht schmelzen. Deshalb wird es auch zu Schmelztiegeln, die vom Feuer gar nicht angegriffen werden, gebraucht, und ist viel theuerer, als Silber. Das Gold kennt mancher Mensch nur zu gut, und es wäre ihm besser, er hätte es nie gesehen, weil es dann mit seiner Seele wohl besser stände. In Südamerika und in manchen Gegenden von Afrika wird es in ganzen Klumpen oft unter dem Sande gefunden. Es hilft den Leu- ten dort aber auch nicht Viel, denn sie müssen dafür die anderen Sachen, die sie zum Leben brauchen, desto theuerer bezahlen. Und der reiche König von Spanien, Philipp !>., der ganze Schiffe, mit Gold beladen, aus Südamerika fast alle Jahre bekommen hatte, wurde am Ende so arm, daß er in der Kirche für sich eine Collecte sammeln ließ. Denn es kommt überhaupt nicht auf viele Einnahmen, sondern auf Gottes Segen und Fleiß an, wenn man als ehrlicher Mann leben und auskommen will. Das Gold ist übrigens so dehn- bar, daß aus einem Dukaten, wenn er immer gehämmert wird, sich ein ganzer Reiter mit dem Pferde übergolden ließe. Wie das Gold, findet sich auch das Silber am häufigsten in Südamerika, denn da sind ganze Thonschieferberbe so reich von gediegenem Silber durchzogen, daß es oft m ganzen Mafien, welche mehrere Ellen dick und hoch sind, dasteht.

8. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 158

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
geblendet wird, so sehen wir hier schon lauter Wunder dh göttlichen Allmacht und Weisheit vor uns, welche aus dem', das da Nichts scheint, so Herrliches zu bilden vermag. Aber immer weiter schreiten die Werke Gottes vorwärts; immet Vollkommeneres weiß die kunstreiche Hand des großen Schö- pfers aus dem unscheinbaren Staube zu bereiten; und diese vollkommeneren Gestalten treten uns schon in dem Pflan- zenreiche auf eine sehr merkliche Weise entgegen. Wie präch- tig -auch der Demant und der Smaragd vor unseren Au- gen glänzt, so geht ihm doch Etwas ab, was die unschein- barste Pflanze vor ihm voraus hat, — das Leben. Es ist zwar eine Art von Leben, welche sich auch in dem Eisen regt, wenn es die Atmosphäre an sich zieht und gleichsam einach- met, und nun zum Magnetstein oder zum Eisenglanze wird; aber sobald jene Vereinigung geschehen ist, nimmt man Nichts mehr von der früheren Lebensregung wahr, und der Eisen- glanz ist und bleibt, was er geworden ist. Anders ist es mit der lebenden Pflanze. Diese zieht auch das Wasser und lust- artige Stoffe in sich, aber sie gibt dieselben zum Theil bald wieder von sich; sie athmet auf ihre Weise ein, und athmet auch wieder aus; in ihr ist eine Kraft, welche nach fteiem Triebe mit den Elementen waltet und auf ihre Weise sie ver- arbeitet. Ueberdies kann die Pflanze fruchtbaren Samen hervorbringen, aus welchem Pflanzen derselben Art aufwachsen, was der Stein nicht vermag; und wenn sie die Bestimmung erfüllt hat, die ihr vom Schöpfer gegeben war, stirbt sie ab und verweset, während der Stein weder sterben, noch eigent- lich verwesen kann, weil er nie gelebt hat. Gleichwohl ist das Leben, welches an den Pflanzen wahrgenommen wird, nur erst ein unvollkommenes, denn damit es sich rege, be- darf es immer eines äußern Reizes, nämlich der Einwirkung der Lust, des Lichts, der Wärme oder Kälte, und es geht ihm jene freie Bewegung und jene Empfindung ab, welche wir erst bei dem vollkommeneren Thiere finden. Aber mit dem Thiere gemein hat sie die Organe, welche dem Steine wieder gänzlich abgehen. Organe nennt man nämlich solche Theile oder Werkzeuge an dem lebenden Körper, welche zum Umlauf der Säfte oder zum Aufnehmen der Nahrung oder zur Gestaltung der Frucht dienen, und man nennt alle We- sen, welche solche Organe haben, organische. Einsehr merklicher Unterschied zwischen der Pflanze und dem Steine besteht auch darin, daß das Gedeihen der Pflanze wesentlich mit dem Klima zusammenhängt, und daß dieselbe Pflanze

9. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 170

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
170 nicht allein überall hin Empfindung verbreiten, sondern mit- telst dieser auch auf die Muskeln wirken, durch welche das Thier sich bewegt. Die Pflanze hat im Allgemeinen Em- pfänglichkeit für äußere Einwirkung: aber das vollkommene Thier hat auch Sinne, um diese in bestimmter Weise zu ver- nehmen. Es ist daher ein sehr bestimmter Unterschied zwi- schen der Pflanze und dem vollkommenem Thiere; aber eben darum, weil den Pflanzen und den Thieren doch innner das Leben gemeinschaftlich ist, welches die Steine nicht haben, sind auch die Uebergänge vom Pflanzen- und Thierreiche viel un- merklicher, als die vom Steinreiche zum Pflanzenreiche. Man theilt die Thiere gewöhnlich in 8 Klassen ein: 1. Die Säugethiere. 2. Die Vögel. 3. Die Amphi- bien. 4. Die Fische. 5. Die Weich- und S cha alen - thiere. 6. Die Insekten. 7. Die Würmer. 8. Die Strahlenthiere, oder Pflanzen- und Aufguß thiere. Wir fangen bei den letzteren, den Aufguß- und Pstan- zen thi eren an, weil sie dem Pflanzenreiche am Nächsten stehen. Wenn man nämlich jedes verdorbene und nicht ganz reine Wasser, worin Pflanzen- oder thierische Theile enthal- ten waren, unter ein Vergrößerungsglas bringt, so bemerkt man darin unzählige kleine lebendige Wesen, welche entwe- der die Gestalt von einfachen oder an einander gereihten Kü- gelchen haben, die sich immer bewegen, oder von unendlich kleinen Stäbchen, welche sich auch wieder zu einem lebendi- gen Ganzen so verbinden, daß sie im Kleinen ein Bild der Sonne mit ihren Strahlen geben. Das sind die niedrigsten Anfänge des Thierreichs, lauter kleine Gallertpünktlein, die ihre Nahrung in sich aufnehmen, wie das Löschpapier die Feuchtigkeit in sich saugt. Man nennt diese Thiere auch Infusionsth iere. Etwas mehr in die Augen fallend ist der Armpolyp. Das Thierchen sieht aus wie ein beleb- tes Pflänzchen; mit seinen unteren Stammenden ist es z. B. auf ein Wassergewächschen wie fest gewachsen; nach oben zertheilt es sich in mehrere Arme, oder lebendig bewegliche Zweiglein, womit es andere Wasserthierchen erhascht und dann zu einem zwischen den Armen stehenden Munde bringt, der zu einem Därmchen führt, das sowohl zum Aufnehmen der Speise, als zur Abführung des Unraths dient. Es pflanzt sich fort, wie eine Pflanze, und der eine Polyp wächst aus dem andern hervor, so daß man deren viele antrifft, die alle einen gemeinschaftlichen Stamm haben. Im Meere gibt es unzählige solche polypenartige Thierchen, welche in groß-

10. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 153

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
153 doch nicht zu denken, daß er von dem Stein- oder Mine- ralreiche überhaupt nun Nichts je erblicken werde. Es gibt außer jenen Gebirgen noch genug einzelne Steine, von de- nen ihr Alle auch schon genug gesehen habt, und wäret ihr noch nicht von eurer Thür weggekommen; ihr habt nur Manches nicht für einen Stein gehalten, was doch nichts Anderes war, als ein solcher, auch dem Dinge keinen Na- men zu geben gewußt. Damit ihr in Zukunft aber die einzelnen Steine, die euch vorkommen, wenigstens eini- germaßen kennet, will ich euch jetzt etwas Weniges von die- sen sagen. Die Naturkundigen haben die S t e i n e auf man- cherlei Weise, am Gewöhnlichsten aber nach der Schwere und nach der Härte, so wie nach der Brennbarkeit und dem sal- zigen Geschmacke eingetheilt; und da reden sie denn von Metallen, welche die schwersten unter allen Steinen sind, auch einen eignen Glanz haben, von brennbaren Stei- nen, von Salzen, und endlich von solchen, die meist nicht sehr schwer sind, auch nicht brennen und nicht salzig schme- cken, den erdigen Steinen. t Aus dieser Eintheilung sehet ihr schon, daß Vieles ein Stein ist, was ihr bisher nicht dafür angesehen habt, noch mehr aber werdet ihr euch wundern, wenn ich euch sage, welche Steine man zu jenen zuletzt genannten erdigen Steinen, von denen wir aber jetzt zuerst reden wollen, rechnet. Denn dächtet ihr, daß die Steine wie Erde aus- sähen, so würdet ihr euch sehr irren, sie heißen nur so, weil sie größten Theils, wenn man sie durch die Scheidekunst zer- legt, Erdarten, z. B. Kieselerde oder Thonerde, in sich haben. Man theilt dieselben ein in Hartsteine, in thonige, talkige und Kalk-Steine. " Die Hartsteine sind so hart, wie ein Kieselstein, und zum Theil noch härter, so daß man in sie mit solchem hin- einschneiden kann, und zu ihnen gehören die schönen, fun- kelnden und sehr theuern Edelsteine, wie der Demant, der so hart ist, daß auch die beste englische Feile ihm Nichts anhaben kann, und den die Glaser zum Glasschneiden ge- brauchen. Den schönsten Demant hatte wohl der große Mogul; der war wie ein Taubenei groß und über 7 Mil- lionen Gulden werth; aber ein Demant, der auch nur 1 Loth wiegt, kostet schon mehr als eine halbe Million. Nicht viel wohlfeiler sind der Rubin und Saphir, die schön roth und blau aussehen, und der Hyazinth, der eine gelblich oder bräunlich rothe Farbe hat. Der Smaragd ist
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