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Der Höllenfürst holte ein gewaltiges Jagdhorn herbei, das
war unten so weit wie ein großes Faß. „So, nun wollen wir
sehen," sagte er, „wer am besten blasen kann." Er setzte das
Horn an und tutete so mächtig, daß der ganze Berg erbebte und
sechs Feuer, die am nächsten waren, erloschen. Als der starke
Hermel das Horn zum Blasen ansetzte, gab es keinen Ton,
sondern einen Knall, und das Horn zerplatzte wie eine Seisen-
blase. Die Metallstücke flogen dem Teufel an den Kopf, daß
die Hörner wackelten und ihm die Nase blutete. Wohl hundert
Flämmchen erloschen, und die beiden Bläser standen im Dunkeln.
Der Teufel wunderte sich, holte einen schweren Stein, so
groß wie ein Backhaus, und warf ihn fenkrecht in die Höhe, daß
er wohl die Spitze eines Pappelbaumes erreicht hätte. Als nun
Äer starke Hermel an die Reihe kam, wog er den Stein wie einen
Ball sinnend hin und her und sagte endlich: „Ich will doch eben
noch einmal in den Wald springen, ehe ich werfe, und ein paar
Eichbäume ausreißen." „Was willst du denn damit?" fragte
der Teufel. „Ich will das Gewölbe stützen," meinte Hermel.
„Wenn ich werfe, könnte es einstürzen und uns alle begraben."
Da wurde der Teufel recht kleinlaut und gab die Wette verloren.
Er ließ sich's aber nicht merken, sondern brauchte eine Ausrede,
an der es dem arglistigen Teufel ja niemals fehlt. Der wackre
Bursche aber wurde auf seinen Befehl zu der höllischen Schatz-
kammer geführt. Da füllte er sich seinen Sack mit Gold und
Silber und zog wohlgemut zu seinen Herren. Die trauten ihren
Augen und Ohren nicht. Sie sreuten sich wohl über den großen
Schatz, aber sie fürchteten sich noch mehr als vorher vor dem
gewaltigen Burschen. „Er wird uns über kurz oder lang alle
totschlagen," meinten sie und überlegten wieder, wie sie ihn los
werden könnten.
Eines Tages schickten sie den starken Hermel in den Wald,
um Holz zu hauen. In kurzer Zeit hatte er eine große Menge
Baume gefällt und die zerkleinerten Stämme ausgeschichtet. Dann
legte er sich hin, um wie gewöhnlich seinen Mittagsschlaf zu
halten. Der war so tief und fest, daß auch das stärkste Geräusch
ihn nicht störte. Er lag im Schatten der Holzstöße, die er auf-
gerichtet hatte. Da schlichen die hinterlistigen Heiden herbei,
häuften ringsum Stroh und Holz aus und zündeten es an. Bald
loderten die Flammen hoch auf, und inmitten des feurigen
Ringes schlief ahnungslos der gute Hermel. Zuerst hörte man
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Römer nicht länger ruhig zusehen; sie beschlossen den Krieg gegen Mithridates und übertrugen daß Commando dem Sulla, der damals Consul war. Jhu empfahl außer seiner erprobten Feldherrntüchtigkeit seine ausgezeichnete Bildung, sein einnehmendes freundliches Wesen, seine Klugheit und Gewandtheit in Staatsgeschäften. Aber der bereits achtundsechszigjährige Marius war selbst danach begierig, die Lorbeeren in diesem Kriege zu erringen; er verband sich mit einem verwegenen Volkstribunen Sulpicius und setzte mit dessen Hülse einen Volksbeschluß durch, daß ihm der Oberbefehl übertragen wurde. Sulla eilte zu seinem Heere, das bei Nola stand, und führte dasselbe, welches ihm willig folgte, gegen Rom; er bemächtigte sich nach kurzem Sturm der Stadt, in die zum erstenmal ein römischer Feldherr an der Spitze seines Heeres als Feind einzog. Er ließ dort über Marius und seine Anhänger die Acht aussprechen; Sulpicius kam auf der Flucht um, Marius entkam nach mannigfaltigen Abenteuern nach Afrika und brachte den Winter auf einer kleinen Insel an der Küste zu. Nachdem Sulla in Rom die Angelegenheiten geordnet hatte, ging er mit seinem Heere nach Griechenland, eroberte Athen, schlug den Feldherrn des Mithridates in einer Mutigen Schlacht bei Orcho-menos und setzte dann nach Asien über. Mithridates, durch seine Ankunft erschreckt, suchte eine persönliche Zusammenkunft mit ihm nach; diese fand zu Dardanuö in Phrygien statt, und der König willigte in die Bedingungen, die Sulla stellte, nämlich das Eroberte herauszugeben, eine bedeutende Geldsumme zu zahlen und siebenzig Schiffe auszuliefern.
Sulla hatte sich beeilt, diesen Frieden abzuschließen, weil in Rom neue Unruhen entstanden waren. Er hatte bei seinem Weggang von dort zwei Consnln wählen lassen, deren einer zu seiner Partei gehörte, während der andere, Cinna, ein Anhänger des Marius war. Dieser hatte ihm eidlich versprochen, in seiner Abwesenheit nichts an der Staatsverfassung zu ändern; kaum hatte sich aber Sulla entfernt, als Cinna den Kampf gegen die Optimalen begann. Zwar wurde er aus der Stadt vertrieben, aber er gewann das römische Heer, das noch immer mit den Samniten im Kampfe war, für sich, verband sich dann mit dem heimgekehrten Marius, und beide zogen gegen Rom. Hier hausten sie auf eine schreckliche Weise, ließen die Stadt fünf Tage lang plündern und eine große Zahl ihrer Gegner
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Extrahierte Personennamen: Römer Sulla Marius Marius Sulpicius Sulla Marius Marius Marius Marius Sulla Sulla Sulla Marius Marius Sulla Marius Marius
Extrahierte Ortsnamen: Rom Afrika Rom Griechenland Athen Asien Rom Cinna Rom
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damals ahnte der jüngere Scipio die künftige Bedeutung des Mannes. Sehr bald stieg er zu höheren militairischen Ehren auf, und im Kriege gegen Jugurtha, König von Numidien, (112—106) war er bereits Legat (Unterfeldherr) des Consuls Cäcilins Metellus. Jugurtha hatte durch mancherlei Grausamkeiten und treuloses Verfahren gegen seine Verwandten das römische Volk veranlaßt, ihm den Krieg zu erklären. Untaugliche und gewissenlose Feldherrn, die sich sogar von ihm bestechen ließen, hatten lange vergebens mit ihm gekämpft, bis endlich der redliche Metellus das Commando erhielt, dem, wie gesagt, Marius als Legat beigegeben wurde. Diesem letzteren war das untergeordnete Verhältniß bald drückend, und er erzwang sich von Metellus einen Urlaub, um nach Rom zu gehen und sich dort um das Consulat zu bewerben. Er erhielt es und somit für das Jahr 107 das Oberkommando gegen Jugurtha. Er führte im Staate die Neuerung ein, daß er die unterste Volksklasse, die sogenannten Proletarier, die bisher dienstfrei gewesen waren, zum Kriegsdienst heranzog. Mit einem aus denselben gebildeten Heere erschien er in Afrika, schlug den Jugurtha, dessen Kraft bereits durch Metellus gebrochen war, wiederholt, und verfolgte ihn. Jugurtha floh zu feinem Schwiegervater, dem König Bocchns von Mauretanien (dem jetzigen Marocco); diesen bewog Sulla, ein Unterbeamter des Marius, durch geschickte Unterhandlungen, daß er ihn auslieferte. Dessen rühmte sich Sulla laut und scheute sich nicht, auszusprecheu, daß erst dadurch der Krieg glücklich beendet sei, daß die Römer den Jugurtha in ihre Gewalt bekommen hatten; er ließ sich sogar einen Siegelring machen, auf welchem die Sceue der Auslieferung dargestellt war. Dies war die Veranlassung der unversöhnlichen Feindschaft zwischen Marius und ihm, die später für den römischen Staat so unheilvoll werden sollte. Jugurtha wurde nach Rom gebracht, dort im Triumph aufgeführt und dann in einen Kerker gestoßen, in welchem er verhungerte.
Indeß nahte sich Rom ein neues Unheil. Die Cirnbern und Teutonen, Völker deutschen Stammes, waren aus ihren fernen Wohnsitzen im Norden aufgebrochen, in die Donauläuder eingedrungen, wo sie mehrere römische Heere besiegten, und dann nach Gallien (Frankreich) und weiter nach Spanien gezogen. Jetzt kehrten sie um und drohten, nach Italien selbst zu ziehen. In solcher Bedrängniß erwählten die Römer für das Jahr 104 den noch in Afrika beschäf-
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Extrahierte Ortsnamen: Numidien Rom Afrika Mauretanien Marocco Rom Rom Donauläuder Gallien Frankreich Spanien Italien Afrika
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nehmen gegen die Eingeborenen. Auf der Rückreise hatte er einen heftigen Sturm zu bestehen, so daß er selbst den Untergang für unvermeidlich hielt; da schrieb er einen Bericht seiner Entdeckungen auf und übergab denselben, in einer Tonne verschlossen, dem Meere. Doch der Sturm legte sich, und nachdem er der Gefahr, auf einer der Azoreninseln vom portugiesischen Befehlshaber gefangen zu werden, entronnen und durch einen abermaligen Sturm iu die Mündung des Tajo geworfen war, landete er glücklich den 15. März 1493 wieder in Palos. Hier wurde er vom Volke jubelnd empfangen und fand zu Barcelona, wo der Hof sich damals aufhielt, die ehrenvollste Aufnahme.
Wir haben diese erste Fahrt des Columbus ausführlicher beschrieben, um zu zeigen, wie ein kraftvoller und energischer Mann alle Schwierigkeiten, die ihm die Elemente, wie das Widerstreben anderer Menschen bereiten, zu überwinden versteht, und wollen uns bei der weiteren Darstellung kürzer fassen, namentlich da es in den Schulbibliotheken nicht an Büchern fehlt, aus denen sich Jeder leicht eine genaue Belehrung verschaffen kann.
Columbus machte noch drei Reisen nach Amerika. Die zweite trat er 1493 mit siebenzehn Schiffen an und kehrte nach Haiti zurück; hier fand er das Fort, das er gebaut hatte, zerstört und die Spanier ermordet, da sie durch Mißhandlungen den Zorn der Einwohner gereizt hatten. Er baute nun an der Stelle des Forts eine Stadt und ging dann auf neue Entdeckungen aus; zurückgekehrt fand er die Insel im vollen Aufstande und mußte mit seiner kleinen Schaar eine Schlacht wagen, in der er die Indier vollständig besiegte. Aber bald entstand unter den Spaniern selbst Zwietracht und Unzufriedenheit; sie hatten gehofft, Gold und Schätze in Hülle und Fülle zu finden und sollten hier mühsam arbeiten und das Land anbauen; viele von ihnen gingen nach Spanien zurück und verbreitete« hier die gehässigsten Anschuldigungen und Verleumdungen gegen Columbus. Zur Untersuchung wurde ei« Bevollmächtigter nach Haiti aus Spanien geschickt, und Columbus fand es nöthig, selbst zu seiner Vertheidigung nach Europa zurückzukehren (1496). Es gelang ihm zwar, den Hof von feiner Unschuld zu überzeugen, mußte aber zwei Jahre warten, ehe man ihm eine neue Flotte mitgab, da der Gewinn, den man
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Grases die Hute in feinen Schichten ab, breitete diese auf einer be* feuchteten Tafel aus und bestrich sie mit heiem, klebrigem Nilwasser. Auf die erste Lage legte man eine zweite; dann wurden die beiden Lagen aufeinander gepret, an der Sonne getrocknet und mit einem Tierzahn geglttet. Dieses Papier wurde von den alten gyptern und Rmern benutzt. Die Israeliten und andre Völker des Altertums schrieben auf Rollen von Tierhuten. In der Stadt Pergamus in Kleinasien wurden diese Hute besonders gut zubereitet, daher erhielten sie den Namen Pergament. Aber sowohl das gyptische Papier wie auch das Pergament waren sehr kostspielig.
b. Das Papier im Mittelalter. Die Bewohner Vorder-mbiens verstanden schon vor Christi Geburt die Kunst, aus roher Baumwolle eine Art Papier zu bereiten. Diese Kunst wurde spter durch die Araber auch in Europa bekannt. Hier kam man dann auf den Gedanken, anstatt der rohen Baumwolle altes, abgetragenes Baumwollenzeug zu benutzen. Dieses wurde in einen Brei aufgelst, der Brei dann in dnne Schichten ausgebreitet, welche gepret und getrocknet wurden. Auf diese Weise erhielt man ein viel billigeres Baumwollenpapier. Das erste Leinenpapier machte ein Deutscher um das Jahr 1300, indem er anstatt des Baumwollenzeuges leinene Lumpen verarbeitete. Jetzt wird das meiste Druck- und Schreibpapier aus Holz hergestellt.
3. Die Jhctitfvuc&er&unfl.
a. Die Herstellung der Bcher bis zum Mittelalter. In alter Zeit gab es keine gedruckte, sondern nur geschriebene Bcher. Mit dem Abschreiben beschftigten sich besonders die Mnche in den Klstern. Sie verwendeten groe Kunst auf diese Arbeit, schrieben in blauer, schwarzer und roter Schrift und malten einzelne Buchstaben, besonders die Anfangsbuchstaben, prachtvoll aus. Das Abschreiben war aber sehr mhsam und daher ein solches Buch sehr teuer. Fr eine Bibel mute man damals wohl 1000 Mark und noch mehr bezahlen. Zu Anfang des 15. Jahrhunderts kam man auf den Gedanken, Heiligenbilder zu drucken. Man schnitt die Figuren in glatte Holztafeln, bestrich sie mit lfarbe und druckte sie dann auf Papier ab. Bald machte man es nun mit den Buchstabenformen ebenso und druckte auf diese Weise ganze Bcher. Aber viel billiger wurden die Bcher dadurch noch nicht. Denn man konnte dabei eine Tafel doch immer nur fr je eine Seite verwenden, brauchte also soviel Tafeln, als das Buch Seiten hatte, und mute fr jedes neue Buch auch wieder neue Tafeln fertigen. Die jetzige Art, Bcher zu drucken, hat ein Deutscher, mit Namen Johann Gutenberg, erfunden.
b. Johann Gutenberg. Johann Gutenberg wurde um das Jahr 1400 zu Mainz geboren. Er erlernte das Buchdrucken nach der damals bekannten Weise.
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Extrahierte Personennamen: Christi Johann_Gutenberg Johann Johann_Gutenberg Johann Johann_Gutenberg Johann
Extrahierte Ortsnamen: Pergamus Kleinasien Europa Mainz
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Als ein strebsamer Mann dachte er aber fort und fort darber nach, ob es nicht mglich sei, auf eine einfachere und billigere Weise Bcher zu drucken. Sein Nachdenken fhrte ihn endlich auf eine sehr wichtige Verbesserung. Statt wie bisher ganze Seiten aus Holztafeln einzuschneiden, schnitt er die verschiedenen Buchstaben auf die Kpfe einzelner Stbe, fgte diese zusammen und druckte dann die Wrter ab. Hatte er eine Seite gedruckt, so konnte er die gebrauchten einzelnen Buchstaben (Lettern) wieder auseinander nehmen und mit ihnen neue Wrter bilden und drucken. Gutenberg verband sich mit dem reichen Goldschmied Fust, welcher das Geld zur Einrichtung einer Druckerei hergab. Zu ihnen gesellte sich noch Schffer, welcher die Lettern aus einer Metallmischung herstellte und die Druckerschwrze erfand. Lange blieben die drei Männer aber nicht zusammen. Fust und Schffer handelten treulos gegen Gutenberg. Als sie glaubten ohne ihn fertig werden zu knnen, entfernten sie ihn aus dem Geschft, damit sie den Gewinn allein htten. Gutenberg jedoch gelang es spter, eine eigene Druckerei zu errichten und wertvolle Bcher in derselben herzustellen. Als aber die Stadt Mainz in einem Kriege belagert und geplndert wurde, verlor er den grten Teil seines Vermgens und inute das Geschft aufgeben. Arm und verlassen ist Gntenberg gestorben. In Mainz hat man ihm ein aus Erz gegossenes Standbild errichtet.
c. Die Wichtigkeit dieser Erfindung. Die Erfindung der Buchdruckerkunst war von groer Wichtigkeit. Sie hat zu Luthers Zeit sehr viel zur Ausbreitung der evangelischen Lehre beigetragen. Die Bcher, besonders die Bibel und andere gute Volksschriften, wurden nun fo billig, da auch geringe Leute sie kaufen und lesen konnten. So hat diese Erfindung einen groen Segen gebracht.
(G. u. S. Ii. Nr. 82: Gutenberg, der Erfinder der Buchdruckerkunst.)
14. Entdeckungen im Mittelalter.
1. Der 8eeweg natfi Ostindien.
a. Die Schtze des Morgenlandes. Schon in alter Zeit war das Land Ostindien berhmt durch seinen Reichtum an kstlichen Erzeugnissen aller Art. Gold, Silber, Elfenbein, Perlen, Edelsteine und mancherlei Gewrze, wie Pfeffer, Muskat, Gewrznelken, wurden von dorther geholt und durch die Araber auf Kamelen nach gypten und Kleinasien gebracht. Infolge der Kreuzzge wurden diese Waren in Europa immer mehr bekannt. Sie waren aber sehr teuer, weil der Transport derselben aus Indien nach gypten und von da nach den europischen Lndern so beschwerlich und kostspielig war. Man dachte deshalb darber nach, wie man auf einem bequemeren Wege nach Ostindien gelangen knne. Besonders wurde dieser Gedanke in
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war ein freier, reicher und mchtiger Bauernstand, der sich auch vor Rittern und Stdten nicht frchtete.
(Gr. u. S. Il Nr. 83: Nrnberg.
Nr. 122: Die deutsche Hansa.)
13. Erfindungen im Mittelalter.
1. Das Sdueljpufner.
a. Die vernderte Kriegfhrung. Heutzutage sind die stolzen Burgen der Ritter grtenteils Ruinen, und nur wenige Städte haben noch Mauern und Grben. Die Kriegfhrung ist nmlich eine ganz andre geworden, als sie zur Ritterzeit war. Schon damals kam es zuweilen vor, da Fürsten ihre Kriege nicht durch Ritter fhrten, sondern Leute in Dienst nahmen, die fr sie in den Krieg zogen. Landsknechte wurden diese Krieger genannt. Sie betrieben den Krieg wie ein Handwerk und dienten fr Lohn einem jeden, der sie gut be-zahlte. Die Ritter wurden aber fast ganz berflssig, als im 14. Jahrhundert die Feuerwaffen aufkamen, gegen welche weder Panzer noch Burgmauer zu schtzen vermochten.
b. Berthold Schwarz. Die Chinesen sollen das Pulver schon vor 1600 Jahren gekannt haben; sie wuten es aber nicht fr den Krieg zu benutzen. Auf diese Anwendung kam man erst durch den deutschen Mnch Berthold Schwarz. Er lebte um 1350 im Kloster zu Freiburg in Baden. Wie viele andre Leute der damaligen Zeit, beschftigte auch er sich gern damit, allerlei Stoffe zu mischen, um Gold zu machen, bei diesen Versuchen erfand er das Schie-pulver.
c. Die Feuerwaffen. Seine Erfindung wurde bekannt, und man benutzte das Pulver im Kriege zunchst zur Zerstrung der Festungsmauern. Man fertigte mrserhnliche Rhren an, schttete Pulver hinein und lud sie mit Steinkugeln. An dem geschlossenen Ende aber befand sich ein kleines Loch, durch welches man das Pulver entzndete. Spter verlngerte man die Mrser, und so entstanden die sogenannten Donnerbchsen oder Kanonen, welche man anfangs mit Steinen, dann mit eisernen Kugeln lud. Noch spter wurden enge und leichte Rohre gegossen, die ein einzelner Mann tragen und handhaben konnte. So entstanden die Handbchsen und Gewehre; dieselben wurden im Laufe der Zeit immer mehr vervoll-kommnet.
2. Das Papier.
a. Das Papier im Altertum. Das lteste Papier, welches wir kennen, wurde aus der gyptischen Papyrusstaude bereitet. Diese Pflanze gehrt zu den Schilfgrsern. Man lste vom Halme dieses
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Der spanische Erbfosgekrr'eg. 24^
Die Schlachten bei Oudenardö
und Malplaquet, 1708 und 1709. —
Sie fochren wieder vereint iy den Niederlarden,
da Eugens Tagewerk in Italien vollendet war;
und vereint brachten sie zuerst den Herzogen von
Bourgogne und Vendome, deren Uneinigkeit alles
verdarb, eine große Niederlage bei ltudenards
am vi. July 1708 bei; und in Folge der Schlacht
eroberte Eugen, durch eine sehr kühne Belagerung/
die Festung Nyssel, die man für unüberwindlich
gehalten harte.
Das Unglück Frankreichs in diesem Feldzuge
wurde in dem darauf folgenden Winter vvn 1708
auf 9, durch eine unerhörte Kalte und den da-
durch verursachten Schaden nock drückender gemacht.
Dieselbe war so groß , daß das Wild in den Wäldern
und die Vögel in der Luft erstarrten, daß die Weinstöcke
und Obstbaume erfroren , und das, durch den Krieg
schon ausgesogene, Volk durch solche-Nalnfschreckerr
vollends zur Verzweiflung gebracht wurde. Die Kla-
ge» waren herzzerreißend; die Mittel zum nächsten
Feldzuge schienen unerschwinglich zu seyn. Da
mußte sich der gedemülhigte König zu neuen Frie-^
densversuchen bequemen; er erklärte flch willig/
Spanien, Indien/ Mailand und die Niederlande
zu verlieren, wenn man Philipp V nur Neapel
und Sicilien lassen wolle. Allein die beiden Feld-
herrn, welche mitten in diesen Friedensverhand-
lungen im Haag erschienen/ erklärten kurz, daß
von der ganzen spanischen Monarchie auch nicht
ein Dorf dem Hause Oestreich entzogen werden
dürfe. Und als endlich auch diese harte Forderung
zugeflanden war, wurden Abtretungen von dent
französischen Gebiete selbst verlangt; das El-
saß sollte wieder zurückgegeben und/ sowohl nach
den Niederlanden als Savoyen zu, eine Reihe
von Festungen, zur künftigen Sicherheit gegen
französiiche Arglist, abgetreten werden. Dieses Al-
les gestanden die französischen Gesandten nach ein-
ander zu; — nur die eine, in der That entehrende/
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Extrahierte Personennamen: Eugens Eugens Eugen Eugen Philipp_V Philipp
2&§ Vu Ztr. vom wksiph. Fried. bis jetzt. 1648 -18^7.
siens fein Leben theller versaufen tmb focht mit
äußerster Verztveiflting lliib hakte nicht der tap-
fere Reuterführer Seid lid/ der an diesem Tage
Überall gegenwärtig mar, wohin ihn die Gefahr
rief, ,nit fast übermenschlicher Anstrengung alle
Srimaren der Feinde über den Haufe» geworfen,
d>e oft schon über das preußische Fußvolk Vortheile
gewonnen hat'en, so wäre der Sieg vielleicht
zweifelhaft geblieben. Der König selbst gestand,
daß er diesen Siea Se-dlitz verdanke. — Dieses
war de fnrchtbare Schlacht bei Zorndorf. Der
russische Getleral Ferinor, der sich kanin als be-
siegt anfehen wollte, zog sich nu't feinem Herr/
nach Polen und Preußen ¿ 11 ri■ cfi Friedrich aber
nach Sachsen, den» hier war sein Bruder Hein?
rich von dem großen östrclchscheri Heere hart be-
drängt.
Der Uebcrfall bei H 0 ch k i r ch. 14,
Dctober 1768. — Daun zog sich bei der An-
näherung des Königs in ein festes Lager zttruck,
weiches er sich in der Lausitz auvgewählr harre;
dei.il nur i» einem solchen hielt er sich vor den«
kühnen Gegner sicher. In seiner feste»» Stellung
wollte er den König von Schlesien abschneiden,
damit unterdeß sein General Harsch die Festung
Nersse erobern könnte. Aber Friedrich, der den
Plan durchschaute, eilte, d,e Straße über Baktzen
und Görlitz nach Schlesien zu gewinne», rückte
dicht an oas östl.lchsche Heer, und wollre sich zwi-
sci e n den Dörfern Hochkirch und Kotitz in ein
offnes Lager legen. Dieser Gedanke war nicht der
Klkkgheit gemäß, er zeigte Verachtung gegen den
Feiud. Des Königs D.uartiermeister Marwitz,
sonst sein Liebling, niachre Vorstellungen gegen
den gefahrlichett Lagerplatz, und weigerte sich, das
Lager abzustecken; der König befahl; er weigei te
sich standhaft. Da ließ ihn der König in Verhaft
setzen und einen andern das Lager ordnen, ¿h.»
lag hier t>m Tage lang, jeden! Angriff des
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
oio Vit. Atr.vom »uestph. Fried, bis jetzt. 1648-1817.
Ezernitfchef brachte deiu großen Könige dieses Op-
fer, welches ihn leicht seinen Kopf kosten konnte;
das Treffen bei Reichen dach erfolgte am ¿1.
Juli und wurde gewonnen. Am sol enden Tage
trennte üch da»' russische Heer 00m Könige und
zog zurück; Ezernitschef aber wurde nichtzur Rechen-
schaft gezogen, weil dre Kaiserin ihre Gesinnung
gegen den König geändert harre. Anfänglich
hatte sie geglaubt, Friedrich selbst habe ihren Ge-
mahl ju den harten Maaßregeln angefeuert, die
er gegen sie ergriffen; als sie nun aber nach des
Kaisers Tode dessen Papiere durchsuchte, fanden
sich Briefe des Königs mit den dringendsten Er-
mahnungen zur Vorsicht in seinem Betragen und
besonders zur Schonung seiner Gemahlin Das
tinberre Katharinens Stimmung, und sie bestärkte
den Frieden mir Preußen, doch ohne ihre Hülfe
zum ferner» K .ege gegen Oestreich zuzuiagen.
Friedrich sing dre Belagerung von Schweid-
nitz an; aber sie nahm den übrigen Theri des
Sommers weg. So schlecht zweimahl in diesem
Kriege die preußische Besatzung drese Festung ver-
theidigt hatte, so klug und tapfer hielten sich jetzt
die östreichfchen Anführer, der General Guasko,
als Befehlshaber, und Gribauval, als Inge-
nieur der Festung. Neun Wochen lang hielten
sie Die Belagerung aus, die der König felbst am
Ende mir großem Elfer leitete, und erst, als
keine Hoffnung des Entsatzes übrig war und alle
Norhdurlt fehlte, ergaben sie sich am 9. Oktober
Mit 10,000 Mann zu Gefangenen.
In Sachsen führte der Prinz Heinrich in die-
sen» Jahre, nach ferner besonnenen Werse, den
Krieg so, daß er das ganze Land, außer Dresden,
besetzt hielt, lind durch seine tapferen Unterfeld-
herr n, Seidlih, Kleist und Belling, manchen
glücklichen Srrerfzug rn Böhmen und rm Reiche
machen ließ. Als ihn endlich aber die Oestreicher
mit der Rsichsarmee durch Uebermacht aus ferner
guten Stellung bei Frei bürg verdrängen woll-
ten, griff er dre letztere am 29. Ocrober an, und
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Oestreich Friedrich Friedrich Guasko Heinrich Heinrich