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1. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 18

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
18 tcui Fcuerheerde durch Feuer. Dazu braucht man Holz oder Torf, welche daher Feurung genannt werden. Die Feurung liegt in einem Kasten oder Korbe (Fcurnngs- t'asien oder Feurungskorb). Zürn Anfassen der Kohlen und des brennenden Holzes gebraucht man die Fcu erzange, und zum Wegnehmen der Äsche, welche von der verbrannten Feurung nachbleibt, die Feuerschaufel. Will das Feuer nicht recht brennen, so bläset man cs mit einem kleinen Blasebalg, (Puster) an. Die Speisen werden in Grapen, Kessel, Topfen, welcbe man aus einen Dreifuß setzt, gekocht oder in Pfannen gebraten. Die Speisen werden in Schüsseln auf den Tisch gesetzt, und aus Tellern mit Löffeln oder mit Gabeln und M cs- sern gegessen. Damit die Speisen besser schmecken, setzt man Gewürze hinzu. Das beste Gewürz ist das Salz, welches man im Salz fasse aufbewahrt. Die Butter be- wahrt man in Buttcrtonncn. Zum Anrichten oder Zubereiten der Speisen gebraucht man oft einen Tisch, Küchcntisch oder Anricht. Das Wasser, welches man zu den Speisen oder zum Abwaschen der Teller und Schüsseln gebraucht, wird in Wasserton neu und Wassereimern aufbewahrt. Alle diese Dinge oder Gerüche heißen Küchen- gcräthe. (Warum?] Zange, Schaufel, Grapen, Kessel, Pfannen, Messer und Gabeln sind aus Eisen gemacht, j Welche Küchen- geräthe sind aber aus Hol;, Stein, Thon verfertigt?) Der Tops ist vom Töpfer aus Thon gemacht, er ist rundlich und von verschiedener Größe, hat drei Beine zum Stehen, und einen Griff zum Anfassen; inwendig ist er mit einer Glasur überzogen; manchmal haben die Töpfe einen Guß. Den Eimer hat der Böttcher (Kuper) aus Holz gemacht, den untern Theil nennt man Boden, die runden Scitentheile: Dauben, sic sind mit Reifen oder Bän- dern aus Holz, Eisen, Messing umgeben, damit die Theile zusammenhalten, oben ist ein Henkel zum Anfassen oder Aushängen. (Beschreibe die Beschaffenheit und den Nutzen der Pfanne, des Dreifußes u. s. w ) An Topf uttd Pfanne bemerken wir manche Achnlich- keitcn: beide sind Küchengcräthe, sind rund und in beiden werden Speisen gahr gemacht, der Topf hat manchnial

2. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 7

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
7 in einem Punkte durchschneiden; kommt noch eine dritte hinzu, so kaun sie jede der beide,! erster, Linien durchschnei- den, also 1 und 2 — 3 Durchschnittspunkt; eine vierte Linie durchschneidet also die vorhergehenden: die Zahl der Durchschnittspunkte wird aso um 3 größer, also ! 2 -f- 3 — 6; eine fünfte uoeb 4 mehr: — 10 u. s. rv. (Versucht es, wie viele Durchschnittspunkte 6, 7, 8 re. Linien geben ! | -r. 5. Entstehn ng. Wer ein Haus bauen rvill, muß mit dem untersten Theile, dem Grunde, anfangen. Auf dem Grunde steht das Hans. Das Haus muß ctuen festen Grnud haben und nicht auf Sand oder weichem Boden stehen, sonst sinkt es ein und fällt zusammen. Da- her grab, man die Erde auf, bis man auf festen Boden kommt oder man stampft, rammt ihn fest oder legt große Steine unter. Ist der Grund gelegt, so io erden die vier Seitcnmaucrn aufgeführt, entweder bloß ans Steinen, dann heißen sie Brandmancrn (warum?] oder indem man Balken und Ständer dazwischen setzt. Diese Mauern, die man Tafelwerk nennt, sind nicht so dick und nicht so dauerhaft, als jene Brandmauern, daher heißen Häuser mit Brandmauern auch massive Häuser. Bei der Auf- führung einer Mauer legt man zuerst auf den Grnud eine Reihe von Steinen und darüber eine zweite, dritte u. s. io., bis die Mauer die bestimmte Höhe erreicht bat, jedoch so, daß jeder Stein der folgenden Reihe auf die Hälfte zweier untern Steine zu liegen komrnt, weil dadurch die Mauer fester und schöner ivird. Damit sich aber die Steine nicht verschieben, sondern fest auf einander liegen bleiben, so wird vorher Kalk, worunter man Saud und Lehm mischt, zwischen die Steine gemacht; da dieser au der Luft trocken und hart wie Stein wird, so verbindet er einen Stein mit dem andern (Bindemittel). Dies Ge- schäft nennt man mauern und die Leute, welche es ver- richten, Maurer oder Mauerleute. Die einzelnen Stockwerke werden durch Balken und Bretter abgetheilt und die Ziuimer und Kammern durch Mauern, Balken und Bretter. Der Fußboden würd mit Dielen, auch wohl mit Steinen, bliesen, belegt, die Decken der Zimmer mit Bretter und cnttoedcr gemalt oder mit Gyps, eine An Kalk überzogen. Dasdach, welches auf den Mauern ruht, besteht aus dünnern Balken oder Sparren,

3. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 8

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
8 welche schräge stehen, damit der Regen desto besser ablaufen kany. Quer über den Sparren sind dünne Latten, auf welchen die Dachpfannen oder Dachziegel liegen, die an der einen Seite mit einer Erhöhung versehen sind, womit sie an den Latten hängen. Der Maurer verbindet sie überdies mit Kalk, damit sie nicht herunterfallen und der Regen nicht eindringen kann. Das Dach soll gegen Regen, Schnee und Wind schützen, es ist aber nicht nöthig, daß alle Häuser gerade ein solches Ziegeldach haben. Die Dächer unserer Kir- chen sind mit Kupfer, die Bauerhäuser oft mit Stroh ge- deckt. Die Häuser können auch mit Blei, Schiefer, Asphalt, Schilf, Brettern belegt werden. Allein weil Metall und Holz bei uns theuer sind, so haben die Häuser in der Stadt gewöhnlich ein Ziegel- und auf dem Lande ein Strohdach. Unter einem Strohdacbe ist es im Winter wärmer und im Sommer kühler, als unter einem Ziegel- dache; dagegen fängt jenes lci'ckt Feuer und ist daher bei Fcucrsbrünstcn gefährlicher. Weil aber in Dörfern die Häuser nicht so dicht stehen, als in der Stadt und weil die Bauern Stroh und Schilf selbst haben, so wenden sie cs lieber zum Dachdeckcn an. Damit der Regen nicht überall vom Dache hcrabtröpfelt, sind unter demselben Rinnen von Holz, Kupfer, Blech, Blei angebracht (Dach- rinnen), und andere Rinnen an den Ecken der Häuser, um das Wasser heruuterzuleitcn. Der oberste Theil eines Daches heißt der Giebel, und das ganze Balkenwerk (Gebälk) des Daches nennt man Dachstuhl. Balken Ständer, Sparren, Bretter werden von dem Zimmermann mit Art und Beil behauen (ge- zimmert), in einander gefügt, mit hölzernen Zapfen oder eisernen Nägeln befestigt und aufgerichtet oder zu Einem Ganzen zusammengefügt. Ist dies geschehen, so pflegen die Zimmerleute auf den Giebel einen Kranz zu stecken. Die Mauer- und Zimmerleute arbeiten nach Anweisung eines Mannes, welcher die ganze Einrichtung des Hauses angegeben hat und Baumeister heißt. Das Haus hat eine Hausthür und die Stuben, Stubenthürcn; von einem Stockwerk rum andern führen Treppen, die mehrere Stufen und ein Geländer haben-; die Fußböden sind mit Brettern belegt. Thüren, Treppen, Fußboden, Fensterrahmen

4. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 10

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
werden. Die Kalksteine (roher Kalk) werden in großen Oefen oder Gruben, mittelst eines Feuers, das mehrere Tage unterhalten wird, mürbe gebrannt und gereinigt. Gießt man auf diesen gebrannten Kalkstein, (welcher auch ungelöschter, lebendiger Kalk heißt,) Waster, so schwillt er ans und zerfällt. Das Wasser wird dann heiß, raucht, kocht und wenn man hineingreift, verbrennt man sich die Hand. Dies Verfahren nennt man Kalklöschen und der Kalkbrei heißt gelöschter Kalk und kann zum Bauen gebraucht werden. Der ungelöschte Kalk ist weiß, scharf, brennend und zerstört thierische Körper, man muß sehr vorsichtig damit umgehen. In Frankreich sah vor mehreren Jahren ein dreizehn- jähriger Knabe, wie die Maurer Kalk löschten. Unbemerkt nahm er ihnen ein Stück weg, steckte es unter seine Weste, um zu Hause damit zu spielen. Unterwegs begegnete ihm einer seiner Kameraden, welcher zwei Pferde ins Wasser führte, um sie zu tränken und zu schwemmen. Er bat diesen, ihn auf dem einen Pferde reiten zu lassen und jener willigte ein. Als sie aber ins Wasser kamen, legte sich das Pferd nieder und warf den Knaben ab. Er konnte zwar schwimmen und würde sich leicht gerettet haben; allein Las Wasser kam an den Kalk und brannte seinen Leib. Er schrie jämmerlich: Hülfe, Hülfe, es brennt! Die Leute, welche am Ufer standen, lachten, daß er im Wasser über Brand klagte und hielten sein Geschrei für Muthwillen Aber der Kalk hatte, ehe er ans Land kam, seinen Leib so schrecklich verbrannt, daß er unter den heftigsten Schmerzen sterben mußte. Auf der Ostsee gerieth einst ein mit Kalk beladenes Schiff in Brand, weil Wasser hineingedrungen wur; und in England brannte bei einer Ueberschwemmung ein Haus ab, worin un- gelöschter Kalk lag. Die Ausdünstungen des frischen Kalkes, womit die Wände, und des Gypses (der auch eine Art Kalk ist), womit die Zimmerdecken überzogen werden, sind der Ge- sundheit nachtheilig : daher muß man frisch gemauerte Häu- ser oder frisch getünchte (Kweißte) Zimmer nicht vor der völligen Anstrocknung bewohnen. Ein Mann, dessen Haus abgebrannt war, wollte seine neu' erbaute Wohnung gerne recht bald beziehen. Die Wände

5. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 13

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
Jedes Fenster ^aí: 2, 4, 6, 8 Fensterscheiben, wie viele Schei- den enthalten also 2, 3, 4 u. s. w. Fenster mit 2, 4 u. s. w. Scheiben? Zählt die Scheiben in dieser Stube, in jenem Hanse n. s. w.j Die Fensterscheiben sind ans Glas gemacht und in hölzernen Fenster sprossen und Fensterrahmen eingefaßt, die mit eisernen Haken und Haspen zum Anf- und Zumachen versehen sind. Das Glas würd aus Kiesel- erde oder Kieselsand gemacht, wozu man Salze setzt, weil es sonst nicht leicht schmilzt. Wenn diese Mischung im Ofen durch große Hitze flüssig geworden ist, so tauchen die Arbeiter in die zähe Glasmasse lange eiserne Röhren, welche unten einen hohlen Kopf und oben rin hölzernes Mund- stück haben (Warum?), nehmen so viel heraus, als sie zu einer Scheibe oder zu einem andern Gefäße nöthig haben, blasen das Glas durch das Rohr wie eine Seifenblase ans und geben dieser Glasblase, so lange sie noch warm und biegsam ist, durch Rolle», Biegen und mittelst Scheercn und Zangen die gehörige Form. Will man Fensterscheiben machen, so rollt man die Glasblasen walzenförmig, durch- schneidet sie auf einer Seite und streckt sie zu Glastafeln ans. Die großen Spiegelgläser werden jedoch nicht geblasen, sondern das flüssige Glas wird* auf eiserne, warm gemachte Platten gegossen und dann geschliffen. Wenn die Glas- sachen aber zu schnell abkühlen, so springen sie leicht entzwei; daher setzt man sie wieder in einen Ofen, (Kühlofen), worin die Hitze langsam abnimmt. Aus dieser Glashütte (Glas- fabrik) erhält der Glaser die Glasscheiben, schneidet sie zu Fensterscheiben mittelst eines sehr harten Steins (Dia- mant genannt), und faßt sie in Holz, wozu er Kitt, einen zähen Teig ans Kreide und Ocl, gebraucht; kleine Scheiben werden auch in dünne Bleistreifen gesetzt. (Wer kennt noch andere Dinge, die von Glas gemacht sind?) Das Glas läßt am Tage das Licht der Sonne und in der Nacht das Licht des Mondes durch, man kann hindnrch- sehen, daher nennt man es durchsichtig; wenn man cs biegen will, so zerbricht es, denn es ist spröde. Das Glas hat keine Farbe, ist also farbenlos, es glänzt, wenn Licht daraus fällt; was glänzt wie Glas, hat einen Glas- glanz. Die Erde und die Kreide ist glanzlos. Es giebt grünes, weißes und anderes Glas. Wenn es hell im Zim- rner-sein soll- so müssen die Fensterscheiben rein gehalten

6. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 14

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
14 und oft gewaschen werden. fnennt andere Dinge, die durch, sichtig, spröde :c. ftnt>] Das Glas ist schon vor vielen, vielen Jahren zufällig erfunden worden. Schiffer, so erzählt man, wollten sich auf der Reise Essen kochen. Sie machten im Sande am Ufer des Meeres Feuer an, und weil sie keine Steine hatten, worauf sie den Topf stellen konnten, so nahmen sie statt deren Stücke Salpeter, die sie in ihrem Schiffe zum Verkauf hatten. Der Salpeter fing an zu schmelzen, vermischte sich mit der Asche und dem Sande und zu ihrem Erstaunen fanden die Schiffer den Sand in Glas verwandelt. Sie dachten darüber nach und verfertigten zu Hause allerlei Glassachen, welche sie Anfange als glanzende Zierrathen theuer verkauften. fgebt die Merkmale und Eigenschaften an: des Steines, Kalkes, Holzes, Eisens, Glases :c. Wozu werden diese Dinge gebraucht? Warum werden die Mauersteine gebrannt, der Kalk gelöscht rc.? Warum darf man nicht in frisch gemauerten Häusern rc. wohnen? Warum nennt man das Glas durch- sichtig? u. s. w.j Das Holz wächst aus der Erde, die Steine werden aus der Erde gebrochen; das Holz brennt und verbrennt, der Stciil kann nicht brennen und verbrennen: das Holz fault und verfault leicht, der Stein nicht; das Holz ist nicht so hart lind so fest, als der Stein; das Holz kann man mit der Säge durchsägen, mit der Art zerspalten, mit dcnl Messer schneiden; der Stein läßt sich nur mit großer Muhe in Stücken schlagen und behauen. Es ist also ein großer Unterschied, eine Unähnlichkeit, zwi- schen Holz und Stein, denn an dem Einen findet sich man- ches, was an dein Andern nicht ist. — Das Holz dient zum Hansban, der Stein auch n. s. lv.: also ist auch zwi- schen Holz ulld Stein eine Gleichheit, Achnlichkeit: denn an dem Einen findet sich manches, lvas an dem An- dern auch ist. Wenn wir die Unähnlichkeiten zweier Dinge aufsuchen, so unterscheiden ivi'r sie, und wenn wir die Aehnlichkeiten derselben aufsuchen, so vergleichen wir sie. fsuchet die Unähnlichkeiten und die Aehnlichkeiten auf zwischen Stein und Eisen? Unterscheidet und vergleichet Steine und Lehm, Eisen und Blei, Holz und Eisen, Blei und Glas? u. s. w/j <§. 7. Grundstoffe. Der Grund eines Hauses sieht

7. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 15

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
15 auf der Erde. Das Holz wächst aus der Erde, die Steine beste- hen aus Erde oder werden daraus gemacht oder, wieelsenund Blei, aus der Erde gegraben; ohne Erde könnten wir also auch kein Haus bauen. Das Wasser dient zum Kalklöschen und zum Befeuchten dcrlchmcrdc. Ohnefeu er würde man nicht Kalk und Dachpfannen brennen, nicht Eisen, Blei und Glas aus den Steinen schmelzen können. Die Luft macht den Kalk hart. Erde, Wasser, Feuer und Luft heißen daher auch oft Grundstoffe, Elemente; wir können sie nicht entbehren: sie sind unentbehrlich. Die Erde läßt sich nicht, wie Zucker oder Salz, in Wasser auflösen. In der Erde finden sich nicht blos Steine, sondern auch Salze und Schwefel und andere Dinge. Daher giebt cs verschiedene Arten von Erden. Die weiße und gelbliche Sanderde ist locker, trocken und wird unter Kalk gemischt; die trockene Kalkerde, welche hart und weiß ist, dient zürn Verbinden der Slcine, zum Weißen der Wände; die Lehm- oder Thonerde würd im Wasser weich und zähe, sie sieht gelb und röthlich ans, und wird durch Brennen hcllroth, ziegclroth; man macht daraus Mauersteine, Dachziegel, Oefcn, Töpfe u. s. w. Die schwarze oder Gartenerde ist locker und braun, in ihr wachsen Bäume und andere Ge- wächse, welche die salzigen Säfte der Erde mit der Wur- zel einziehen. Das Wasser ist durchsichtig und flüssig, und wenn cs rein ist: sarbcnlos, geruchlos, geschmacklos; im Winter friert cs, tvird hart, und heißt dann Eis; durch Feuer wird cs in Dampf verwandelt. Das Wasser befeuchtet die trockne Gartenerde, cs giebt den Pflanzen die beste Nahrung, crftischt die welken Blumen, und liefert uns eine Menge Fische; wir gebrauchen es zum Waschen und Rei- nigen unsers Körpers und unserer Kleider, es löscht den Durst der Menschen und Thiere und ist das gesundeste Getränk. Blau muß aber nur reines, klares, Helles, fri- sches Wasser trinken. _ Das Feuer durchdringt und erwärmt alle Körper, cs schmilzt Metall, Butter und Fett, macht den trocknen Lehm zum harten Stein, verwandelt Sand in Glas, kocht die Speisen, und hält die Säfte der Gewächse flüssig. Es leuchtet und sieht roth aus. Dinge, die so roth wie Feuer

8. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 16

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
16 aussehen, nennt mau seuerroth. Das trockne Holz, Papier, rc. geben eine Flamme, welche hellauf brennt. Das Kohlenfeuer giebt blos eine Gluth. Kinder müssen dem Feuer und Licht nicht zu nahe kommen und nicht da- mit spielen. Die Lust ist fein und durchsichtig, so das; wir sic karmi sehen, sondern nur fühlen können, wenn »vir die Hand schnell hin und her bewegen. Wenn sich die Luft bewegt, so entsteht der Wind; ein heftiger Wind heißt Sturmwind, welcher oft Bäume und Häuser umwirft. Ohne Luft würden Menschen und Thiere ersticken, die Vögel nicht fliegen, die Windmühlen nicht gehen, die Schiffe nicht segeln, das Feuer nicht brennen. Frische Luft ist uns zur Gesundheit unentbehrlich. Ohne die Erde, welche uns Nahrung liefert, ohne Feuer, welches wärmt, ohne Wasser zum Trinken, ohne Luft zum Eiuathmen würden wir Menschäi nicht leben können. Zn Ostindien wurden 146 englische Soldaten, welche im Kriege gefangen genommen waren, am Abend in ein Gefäng- niß, das blos ein kleines Luftloch hatte und nur !0 Fuß laug war, während einer heißen Nacht eingesperrt. Die Ausdünstung und das Athmen der vielen Men schen verdarb die Luft. Schon in der ersten Stunde starben viele, den übrigen mangelte der Athem, sie kamen vor Durst fast von Sinnen. Um zwölf Uhr war Jedermann wegen Mangel an Luft fast in Ver- zweiflung und die meisten starben unter fürchterlichen Qualen. Als am Morgen um 6 Uhr der Kerker geöffnet wurde, waren nur noch 23 Menschen am Leben, aber in einem erbärmlichen Zustande. (Wozu nützt uns die Erde, das Master, das Feuer, die Luft? Suche die Aehnlichkeiten und Unähnlichkeiten derselben auf? Gieb alle Eigenschaftswörter an, die du zu jenen Wör- tern, welche Dinge benennen (Dinge- oder Nennwörter), hin- zusetzen kannst?) §. 8. Farbe und Licht. Dinge, (Körper), an denen wir Farben mahrnehmen, heißen farbig: »ras keine Farbe hat, ist farbenlos. (Nenne einige Dinge, die farbig und einige die farbenlos sind?) Durchsichtig, durchschei- nend ist das, wodurch man andere Körper deutlich sehen kann. Was einen Glanz verbreitet, heißt glänzend, was keinen Glanz hat: glanzlos. (Nennet solche Dinge?)

9. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 79

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
79 der Bücher aus Papier gemacht sind, :c. Das, woraus etwas gemacht ist, nennt man den Stoff, die Materie. — Jene große Bibel ist schwer und diese kleine leicht, denn jene drückt stärker auf unsere Hand oder unsere Schulter, wenn wir sie tragen, als diese. Jene Kugel von Blei ist schwerer, als diese eben so große Kugel von Holz, denn Blei, ist an sich schwerer, als Holz. Wir fühlen also auch, ob etwas leicht oder schwer ist. — Hier ist ein Stück Wachs, ihr könnt es leicht biegen , mit dem Finger ein Loch hinein drücken, es ist weich; das könnt ihr aber in diesen Stein nicht, er ist hart. Wir fühlen also auch, ob etwas weich oder hart ist. — Dieses Stück warmes Wachs läßt sich biegen, es ist biegsam, und wenn man es auseinander zieht, so reißen die Theile nicht von einander: es ist zähe; das Glas aber zerspringt eher, als daß es sich biegen läßt; es ist spröde. Wenn man das Wachs rund oder länglich gebogen hat, so bleibt es in dieser Form, wenn man aber diese Schreibfeder, dies Stück Fischbein biegt und losläßt, so nehmen sie die vorige Form wieder au: sie sind elastisch. Wenn man ans ein Stück Blei mit dem Hammer schlägt, so wird es länger und breiter, es läßt sich ausdehnen, ist dehnbar; schlägt man ans Glas und Stein, so zerspringen sie, denn sie sind spröde. Wir können also auch den Zu- sammenhang der Theile eines Körpers durch das Gefühl wahrnehmen. — Wenn im Sommer des Mittags die Sonne scheint, so fühlen wir, daß es heiß, im Winter, wenn der Nord- und Ostwind wehen, daß es im Freien kalt, und im Frühling, daß es warm ist. Hitze ist ein hoher Grad von Wärme; siedendheiß ist das Gegentheil von eiskalt. Die Frühlingswärme ist angenehm, die Winterkälte unan- genehm. Wir fühlen also, daß etwas heiß, kalt, warm, angenehm oder unangenehm ist. Das Gefühl ist schwach, welches ein Regentropfeu, der auf unsere Hand fällt, hervorbringt; stark, wenn wir an einen Baum anrennen; sanft ist das Streicheln mit der Hand; heftig der Sturmwind; brennend, wenn man Brennnesseln ergreift; beißend der Essig; stechend ein Nadelstich; juckend eine Hautkrankheit; schmerzlich ein heftiger Schlag: erträg- lich ein schwacher Schmerz, den man leicht ertragen kann; un- erträglich ein anhaltender, heftiger Schmerz; anhaltend sind oft Zahnschmerzen; vorübergehend und stark ist das schmerzliche Gefühl beim Zahnausziehen rc. Wir können also

10. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 156

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
— 156 - werken, denn was man an Kraft gewinnt, verliert man cm Zeit nnk umgekehrt, d. h. wenn man z. B. mittelst einer Winke eine Last von 200 ft mit einer Kraft von 50 & in die Höhe bringen kann, so gewinnt man viermal so viel an Kraft, aber es vergeht, bis die Last jene Höhe erreicht hat, auch vier- mal so viel an Zeit, als wenn man mit , einer Kraft von 200 ft wirkte. Die einfachste Maschine ist der Hebel, eine gerade nn- biegsame Stange, die in einem Punkte, dem Rnhepunkte, eine Unterlage hat. Liegt diese Unterlage zwischen den beiden Kräften oder Gewichten, so entsteht ein doppelarmiger Hebel, welcher im Gleichgewicht steht, sobald Last. Kraft und Entfer- nung, vom Ruhepunkt gleich groß sind. Die gewöhnliche Wag- schale ist ein doppelarmiger Hebel, welcher statt der Unterlage einen Einhängepunkt hat. Die Wage heißt gleicharmig, wenn beide Arme gleich lang sind; ist dies nicht der Fall, so kann man mit einerlei Gewickt verschiedene Körper wagen (ins Gleichgewicht bringen), indem man das Gewicht an dem langen Arme verschiebt (Schnellwage). Eine gewöhnliche Wage taugt nicht, wenn die Arme verschiedene Lange haben, und wenn der Schwerpunkt über, und nicht in oder unter dem Einhange- punkt liegt. Die Stangen, womit große Steine fortbewegt werden: die eisernen Brechbäume, dir Ruderstangen, Mastbäume, Kneifzangen, Scheeren, die Knochen in unsern Armen und Beinen rc. dienen und wirken als Hebel. Will man z. B. einen schweren Stein wegschaffen, so steckt man eine Stange darunter, legt ein Stück Holz oder einen kleinen Stein dahin- ter, und drückt die Stange nieder. So viel mal nun die Stange von der Hand bis zur Unterlage länger ist, als von dem Stein zur Unterlage, so viel weniger Kraft ist nöthig, um die Last zu heben. Ist z. B. der Stein 4 00 ft schwer, und der eine Arm des Hebels, woran die Kraft wirkt, achtmal länger, so läßt er sich mit 50 ft Kraft heben; allein die Kraft muß sich auch achtmal tiefer bewegen, oder 8 Fuß, wenn die Höhe, zu welcher der Stein erhoben werden soll, t Fuß ist. Die Scheibe oder Rolle, die man z. B. beim Holz- oder Torfanfwinden, bei der Ramme :c. gebraucht, ist ein gleicharmiger Hebel, dessen Ruhepunkt oder Unterlage sich im Mittelpunkt befindet; man gewinnt also eigentlich nicht an Kraft, denn wenn sich ein Mensch an das eine Tau hängt, so kann er nur so viel, als sein Gewicht beträgt, im Gleichgewicht halten;
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