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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 26

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 26 — 1. Sie ist reich an Naturschönheiten. Ist doch das Riesen- gebirge, wie wir im vorigen Jahre hörten, (1. Abt. S. 91 ff.) reich an prächtigen Matten, auf denen saftiges Gras und fette Kräuter stehen und schmucke Ziegen und Kühe weiden. Jedes Tier hat eine kleine Glocke am Halse. Der Hirt liegt im hohen Grase und bläst auf einer hölzernen Schalmei. Besitzt doch das Riesengebirge weiter aussichtsreiche Berge, so z. B. die Schneekoppe, von der aus man weithin sehen kann über Städte und Dörfer, Felder und Wälder, hinein in zweier Herren Länder. Finden wir doch auch herrliche Wälder an den Abhängen der Berge. Schäumende Bäche brausen über mächtige Felsblöcke hin durch die grünen Hallen, vorbei an einsamen, aus Holz gebauten und mit Schindeln gedeckten Berghütten; wo die Hirten daheim sind, die wir milchreiche Kühe und flinke Ziegen auf grasreicher Matte weiden sahen. 2. Sie ist reich an Bodenschätzen. Auf fchlefischem Boden finden wir nicht allein heilsame Quellen (Denke an das uns bekannte Warm- brunn!), sondern auch zahlreiche Bergwerke, wo Kohlen und Eisen, Blei und Zink (Vorzeigen!) in großen Mengen dem dunkeln Schloß der Erde entnommen und ans Tageslicht gebracht werden. Schildre Einrichtungen, Arbeiten und Gefahren im Bergwerke! (Vergl. 1. Abteilung S. 67—70.) Schildre, wie aus dem Gestein, das der Bergmann gewinnt, das Eisen gewonnen wird! (Vergl. 1. Abt. S. 70.) Die bedeutendsten Kohlen- und Eisenschächte sind im Südosten der Provinz gelegen, bei Königs- Hütte. Zeige! Königshütte war noch vor 56 Jahren ein Dorf. Heute ist es eine große, volkreiche Stadt. Wie erklärst du dir dies? 3. Die Provinz Schlesien besitzt größtenteils sehr frucht- baren Boden. Hier bringt die Erde hervor, was des Menschen Herz erfreut: laughalmiges Getreide mit schweren Ähren, süßes Obst, Zucker- rüben, zartes Gemüse und Flachs. Ja selbst der Weinstock gedeiht an einigen Orten und trägt reiche Frucht. In besonders fruchtbarer Gegend liegt z. Liegnitz. Bestimme seine Lage! (Katzbach!) 4. Die Provinz ist reich an blühenden Gewerbszweigen. Wie erklärst du dies? Das, was der Boden bietet, wird in verständiger Weise von einer fleißigen Bevölkerung verarbeitet. Das Eisen, das die Bergwerke liefern, wird zu Eisenblech und Eisendraht, zu Messern und Nadeln, zu Eisenschienen und Maschinen verarbeitet. Aus den erbauten Zuckerrüben gewinnt man in großen Fabriken den Zncker. Die Wolle der Schafe wird zu Tuch, der Flachs zu Leinwand gesponnen. Die Glas- macherei haben wir schon bei der Betrachtung des Riesengebirges erwähnt. Gieb das Nötige an! (Glashütten, in denen viele tausend weiße, grüne, blaue, rote oder vergoldete Teller, Gläser und Blumenvasen, viele tausend Glastafeln und Spiegel jährlich hergestellt werden.) 5. Die Provinz Schlesien treibt regen Handel. Besonders sind es zwei Städte, die sich nach dieser Seite hin auszeichnen, Görlitz und Breslau. Zeige sie und bestimme ihre Lage! (Görlitz liegt an

2. Teil 3 - S. 35

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 35 — Die Vorzüge der Provinz Sachsen sind folgende: 1. Ein großer Teil der Provinz ist sehr fruchtbar. Dies gilt zunächst von der Umgegend von Magdeburg. Hier gedeihen, wie wir schon im vorigen Jahre hörten (Vergl. Ii. Teil S. 31), Getreide, Kraut, Zuckerrüben und Tabak in vorzüglicher Weise. Weiter ist das Thal der Helme (Nebenfluß der Unstrnt) von seltener Fruchtbarkeit. In der „goldeuen Aue", so nennt man das herrliche Flußthal, wogt goldener Weizen mit schweren Ähren aus den Feldern, wächst Obst und Gemüse in Hülle und Fülle. Endlich ist auch die Umgegend von Erfurt (Zeige die Stadt und bestimme ihre Lage!) als besonders srucht- bar zu bezeichnen. In weiten, wohlgepflegten und sorgfältig bewässerten Gärten gedeihen da herrliche Blumen und zarte Gemüse, wie z. B. Spargel und Blumenkohl, Salat, Gurken u. s. w. 2. Die Provinz Sachsen besitzt anch wertvolle Boden- schätze, insbesondere Eisen, Braunkohle und Salz. Eisen liefern Haupt- sächlich die Harzberge. (Vergl. 2. Teil S. 67 — 70.) Braunkohlen giebt es am Abhänge des Thüringerwaldes. Salz wird besonders bei Schönebeck (Zeige und bestimme die Lage! — Linkes Elbufer in der Nähe der Saalemüuduug), bei Halle an der Saale und bei furt an der Bode gewonnen. Bei Schönebeck und bei Halle quillt Salzwasser aus der Erde. Dieses Salzwasser, auch Sole genannt, ent- springt in Halle mitten in der Stadt und wird dann in Röhren hinaus zur Vorstadt geleitet. Hier fließt die Sole zunächst in große Holzkästen. Von hier aus wird sie durch vielfach hin- und hergewuudeue Kanäle, in denen Wasser verdunsten und fremde Bestandteile (z. B. Kalk!) sich absetzen sollen, geführt, bis sie sich endlich gestärkt (Wieso?) und gereinigt (Inwiefern?) in mächtige Pfannen ergießt. Diese Pfannen sind flach (0,6 in tief), mäßig breit (5 in ungefähr), aber sehr lang (15 in und mehr!) In diesen Pfannen wird die Sole gesotten. Dichte Dampf- wölken steigen aus und werden durch ein Bretterdach, das sich über der Pfanne befindet, aufgefangen und durch eiue hölzerne Esse zum Hausdache hinausgeleitet. In diesen Pfannen setzt sich nun das Salz zu Boden als feste Masse und wird aus der Mitte der Pfanne von kräftigen Männern mit einem Rechen, der an Stelle der Zinken ein durchlöchertes Eisenblech hat, auf Haufen an den Rand gezogen. Dann wird es mit einer Schaufel, die siebartig durchlöchert ist, herausgehoben, in eiserne Kippwagen (Er- kläre!) geladen, in diesen zur Trockenpfanne gefahren und dort breit geschüttet. Ist in dieser von Feuer erhitzten Trockenpfanne das Salz vollständig getrocknet, so wird es auf dem Bodenräume aufgespeichert und von da in Säcken in den Handel gebracht*) *) Bei dieser Besprechung wird das in der Sammlung „Technologische Tafeln von Max Eschner" enthaltene große Bild „Kochsalzbereitung" vorzügliche Dienste leisten. 3*

3. Teil 3 - S. 74

1895 - Leipzig : Wunderlich
-- 74 — wärmen, zündete er ein Feuer an. Da aber ein heftiger Wind es immer wieder auslöschte, so trug er eine Menge Steine zusammen und baute damit eine Art Mauer gegen den Blasaus. Aber wie erstaunte er. als auch seine Mauer in Brand geriet und fast gänzlich vom Feuer verzehrt wurde! Doch merkwürdigerweise verbrannten nur die schwarzen Steine, die das mutige Pferd mit deu Hufen aus der Erde herausgescharrt hatte, und die auf dem Felde zerstreut umher- lagen. Der Hirt, der sich dieses Wunder nicht erklären konnte, erzählte das Erlebte sogleich seinem Herrn. Allein dieser, dem so etwas noch nicht vorgekommen, lachte ihn aus. Am andern Tage wiederholte der Hirt den Versuch und warf abermals schwarze Steine in das Feuer, und siehe, sie verbrannten ebenso gut, wie die am Tage vorher. Nun nahm er einige solcher Steine mit nach Hanse und zündete sie in Gegenwart seines Herrn an. Jetzt wußte anch dieser, daß es schwarze Steine gäbe, die eben so gut wie Holz brennen. Doch es vergingen noch viele, viele Jahre, ehe man den großen Wert der Steinkohle erkannte, c. Sachsen hat endlich auch heilsame Quellen aufzuweisen. Tie wichtigsten befinden sich in der Nähe von Elster. Zeige und bestimme die Lage! (In der Südwestecke des König- reichs. — Elstersluß.) Hier sprudeln elf Quellen aus der Erde. Jede Quelle ist ähnlich wie ein Schöpfbrunnen ein- gemauert und mit einem Eisengitter versehen. Mädchen in hübscher, sauberer Kleidung stehen dabei und füllen die Gläser der Leute, welche von dem heilsamen Wasser trinken wollen. Das Quellwasser wird durch Röhren auch iu Badestuben geleitet, damit man es dort in Wannen lassen und in ihm baden kann. Wer getrunken oder gebadet hat. kann schöne Spaziergänge machen, hinaus in den duftenden Nadelwald oder hinauf auf die Höhen, die den Badeort umgeben. — Woraus erklärt sich die Heilwirkung dieser Quellen? (Iu ihrem Wasser sind Mineralien oder Gase aufgelöst, z. B. Schwefel, Eisen, Kohlensäure u. s. w.) Zur sachlichen Besprechung. Inwiefern sind diese Bodenschätze wirklich ein Segen für das Land? Tausende erhalten in Bergwerken. Pochmühlen und Schmelzhütten Arbeit. — Durch die Erträge der Staatsbergwerke werden die Staatseinnahmen vermehrt. (Weniger Steuern! — Vergl. 1. Band S. 105). — Fremden- verkehr (Bäder.) 5. Sachsen hat eine überaus betriebsame Bevölkerung. Während im Niederlande (Zeige!) oder in den fruchtbaren Thälern in den Gärten und Weinbergen gegraben und gehackt und auf den Feldern

4. Teil 3 - S. 36

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 36 - In Schönebeck wird die Sole zunächst über hohe Wände von Dornenreisigbündeln (Schwarz- oder Weißdorn!) geleitet, an denen sie unter fortwährender Verdunstung des Wassers herabtropft. Die weitere Behandlung der Sole ist dann dieselbe wie in Halle. Also? In Staßsnrt gewinnt man das Salz auf andere Weise. Hier liegt nämlich das Salz als harte Masse im Schoß der Erde begraben und wird durch Bergwerke ans Tageslicht befördert. Zur sachlichen Besprechung. a. Warum läßt man das Salzwasser über Reisig lausen? (Wenn das Salzwasser langsam über das Reisig tröpfelt, so verdunstet ein großer Teil des Wassers. Die Sole, die unten ankommt, ist dann viel salzreicher und lohnt die Mühe und die Kosten des Siedens besser.) b. Was vertritt in Halle die Stelle der Reisigwände? (Die ge- gewundenen Kanäle! — Nachweis!) c. Warum nennt man das Salz, welches in Schönebeck und Halle gefunden wird, „Quellsalz" und dasiu Staßfurtgefundene „Steinsalz"? d. Wie wird das Salz verwendet? (Würzen der Speisen, Salzen der Butter, Einsalzen von Fleisch und Fischen, Zusatz zum Futter vieler Haustiere, z. B. der Ziegen, Schafe u. s. w., Solbäder, Glasur der Thon- geschirre, Seifenbereitung u. s. w.) In Deutschland werden jährlich 1 Mill. Tonnen Salz gewonnen. 3. Die Provinz Sachsen verarbeitet geschickt, was der Boden bietet. Aus dem Kraut, das auf deu Feldern wächst, die sich in Magdeburgs Umgebung ausbreiten, wird — wie uns schon bekannt ist — das berühmte Magdednrger Sauerkraut gemacht. Aus den Zuckerrüben gewinnt man — ebenfalls meist in Magdeburg — durch Pressen und Wässern, durch Filtrieren, Einkochen und Abdampfen den Rübenzucker (Vergl. S. 26, 2. Teil). Aus einem Teile des Getreides, welches die goldene Aue hervorbringt, stellt man in Nordhausen (Zeige!) eine Branntweinsorte her, die unter dem Namen „Nordhäuser" überall bekannt ist. In Suhl endlich (Zeige!) verarbeitet man das Eisen des Harzes zu mancherlei Waffen, z. B. zu Jagdsliuten, Pistolen, Jagdmessern, Hirschfängern, Säbeln u. f. w. % Iii. Welche geschichtlichen Crinnernngen knüpfen sich an den Boden der Provinz Sachsen? Die Kinder geben die ihnen bereits aus dem übrigen Unterrichte bekannten Orte an, bestimmen ihre Lage und ordnen sie zuletzt zu folgender, vom Lehrer an der Wandtafel fixierten Übersicht: a. Merseburg. (An der Saale — In der Nähe dieses Ortes Sieg Heinrichs. I. über die Ungarn im Jahre 933.) b. Eisleben. (Geburts- und Todesstadt Luthers. 1483—1546.) c. Mansfeld. (Am Abhänge des Harzes. — Luthers Eltern.) d. Wittenberg. (Elbe — Luther als Professor und Prediger.)

5. Teil 3 - S. 71

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 71 — Zur sachlichen Besprechung. Wie sind wohl die seltsamen Gebilde des Sandsteingebirges ent- standen?*) — „Als noch ein großes Meer die Fluren Sachsens und Böhmens mit seinem Spiegel bedeckte, schlugen sich in der ruhigen Flut desselben die feinen Quarzkörnchen und weichen Thonteilchen nieder. Da fügte sich in langer Arbeit Schicht aus Schicht, so daß sich endlich eine gewaltige Platte auf dem Boden des Meeres bildete, die später trocken aus dem Meere stieg, als die Flut sich verlief. Prüft ihr heute den Bau der Felsen, ihr werdet die Schichten an denselben noch überall er- kennen. Zerschlagt ihr aber einen Sandsteinblock, so findet ihr wohl anch die Reste von Meerestierchen, die früher in den Schichten eingeschlossen wurden. Später wurde die Sandsteinscholle von unterirdischen Kräften gehoben und bei ihrer Hebung schon vielfach zerrissen. Gewaltige Strömungen haben dann weiter nach der Hebung das Gebirge durchfurcht. Sie rissen überall Schluchten und Gründe auf, schwemmten die weicheren Teile der Platte weg und ließen nur die härteren Kronen stehen, die nun wie Tafeln aus den ausgewaschenen Niederungen ragen. Aber auch von ihnen wurden durch die wildtosenden Flnten manche Blöcke abge- sprengt und manche Wände gelöst. Noch gegenwärtig setzen Wetter und Wind das Werk der Zerstörung fort, nachdem längst schon die Wasser- ströme der Elbe und ihrer Nebenflüsse sich in ihre Betten zurückgezogen haben. Die Verwitterung meißelt noch heute Risse und Riesen in das Gestein, Zinken und Zacken bröckeln von den Wänden und der Sand rieselt unaufhörlich auf den Grnnd herab." (Schreper, Landeskunde.) Aber anch der Mensch trägt dazu bei, daß das Aussehen des Ge- birges sich verändert. Wodurch wohl? (Sandsteinbrüche. — Vgl. Teschen- dorf, Das Königreich Sachsen S. 25.) — Zusammenfassung. 1 Schön sind weiter aber auch d. Die Thäler des Erzgebirges, z. B. das Thal der Zwickauer Mulde und das ihres Nebenflusses Zschopau. Wenn man durch ein solches Flußthal wandert, so geht der Weg hin an rasch fließendem Wasser, das nicht selten über Steinblöcke schäumend und brausend hinwegstürzt, vorüber an klappernden Mühlen und großen Fabriken, hindurch durch freundliche Slädte und nette Dörfer. Von den bewaldeten Höhen aber grüßen an vielen Orten altertümliche Schlösser herab und erinnern uns an längst vergangene Zeiten. Ein solches Schloß ist z. B. das Schloß Lichtenwalde am Zschopanslnß. Dieses Schloß gehörte vor vielen hundert Jahren dem Ritter Harras. Einst war er mit seinen Knechten ausgezogen, um gegen feindliche Ritter zu kämpfen. Doch das Glück war ihm nicht günstig. Seine Krieger *) Kann in einfachen Volksschulen weggelassen werden!

6. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 90

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 90 — Ii, 1. Umrandung im W, N, 0 und S? Karpaten. Teile? Aus- dehnung? — in einem gewaltigen Halbkreis von dem Donauthor bei Preßburg bis zu dem bei Orsowa, Ungarn nach N, 0 und W ab- schließend. Höhe? — im allgemeinen Charakter eines Mittelgebirges, 600 —1300 m, im Tatra ^ Höhe der Mittelalpen. Abdachuug? — nach S stufeuartig — das ungarische Erzgebirge und das Hochland von Siebenbürgen (400 m) vorgelagert. Bodenbeschaffenheit? — im Tatra Granit, Gneis, Kalk und Sandstein, daher teilweise mit steil auf- steigenden Pyramiden, hohe Gebirgsseen („Meeresaugeu") — im unga- rische« Erzgebirge sind die Urgesteine mit reichen Erzlagern (Gold, Silber, Kupfer, Eisen) und vieleu warmen Quelleu durchzogen, daher Bergstädte (Schemuitz) und Bäder, außerdem findet man hier Kalk, Marmor, Kohlen — am Nordabhang in einer Länge von 3 km, einer Breite von 1200 in und einer Tiefe von 400 m das Salzlager von Wieliczka — Siebenbürgen reich an Erzen und warmen Quellen. Folge? Bergstädte Klauseuburg, Hermauustadt. Klima? — am Nord- abhang, auf deu Höhen und der Hochebene rauher, an den Südabhängen milder. Warum? — die Karpaten, besonders die Hohe Tatra, eine ge- waltige Wetter- und Wasserscheide. Nachweis an den nach N und S fließenden Gewässern, an dem Klima und an den Gewächsen. Gefälle? — stark — Mühlen. Produkte? — auf den Kämmen und den Nord- abhängen großartiger Baumwuchs (viele Nadelwälder) — au deu Süd- abhäugeu Weintranben, Obst und Getreide. Beschäftigung? Bergbau, Eisenindustrie, Obst-, Wem-, Getreidebau — Mühlenbetrieb. Das Salzbergwerk von Wieliczka besteht ans 7 übereinander liegenden Stockwerken mit vielen Gängen und Brücken. Die unzähligen Kammern sind durch Holzpfeiler oder Salzsäuleu gestützt. In 16 großen Teichen wird das Steinsalz ausgelöst. Der große Tanzsaal hat einen mit Holz gedielten Boden, Kronleuchter aus Steinsalz hängen an der Decke, und oben an den Salzwänden des Saales ist ringsum eiue Galerie einge- hauen. Die Salzkrystalle erglänzen in wunderbarer Beleuchtung. In den beiden Kapelle» sind die Altäre, Kanzeln, das Kruzifix und die Leuchter von Salz. Da unten ist eine Stadt mit Straßen, Plätzen und Monumenten. Viele Menschen eilen geschäftig hin und her. Wagen mit Pferden bespannt, fahren das Salz an die Tagesschächte. Sie dienen zum Einfahren von Menschen, Tieren und Lebensmitteln und zum Ausfahren des Salzes und Wasfers. Ein- und Ausfuhr? Ver- kehrswege? (Eisenbahnen? Pässe? Österreichische Provinzen und Hauptstädte derselben? Das ungarische Tiefland und ihre Gewässer. Teile? Wo beginnt die kleine oder oberungarische Tiefebene? — an der ungarischen Pforte bei Preßburg. Grenze im 30? — Bakonyer Wald.

7. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 65

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 65 — Einwohner (20 mal so viel als in Chemnitz). Auf den Bonle- vards (Bollwerk), den mit Alleen geschmückten Hauptstraßen (Ring- straße an Stelle alter Befestigungen wie unsere Theater- und Post- straße), drängen sich Menschen von allerlei Beruf und Stand an- einander vorüber wie bei uns auf dem Jahrmarkte. Der Louvre, ein prächtiger Palast, war einst die Wohnung der Könige von Frankreich. Gegenwärtig sind in den weiten Sälen und Zimmern Gemälde und Bildsäulen ausgestellt. Der Palast der Tuilerien ist von einem weiten Parke umgeben, welcher täglich von früh bis abends für das Publikum geöffnet ist. In zahlreichen Kaufläden liegen die herrlichsten Schmucksachen von Gold und Silber, Elfen- bein, Vasen, Lampen aus Porzellan, Armleuchter, Uhren, Möbel, Gobelins, Teppiche aus (Königstraße und innere Johannisstraße). Ii, 2. Warum besitzt der Nordostabhang der Pyrenäen das beste Niederschlagsgebiet Frankreichs? In dem nahen Ozean verwan- deln sich durch die warmen Sonnenstrahlen („Sonne zieht Wasser") die kleinen Wasserteilchen des Wasserspiegels zu Bläschen, die als Nebel und Wolken aufsteigen ünd durch den herrschenden Nordwest an die Höhen der Pyrenäen getrieben werden. Die kühlere Atmosphäre daselbst ver- dichtet die Wasserbläschen zu Regentropfen oder gefriert sie zu Eisnädel- chen und -körnchen, die dann an dem Abhänge in großer Menge nieder- fallen. In welcher Weise wurde der Garounebnsen ausgefüllt? Frost, Wasser und Luft zersetzen ununterbrochen die Felsen der Pyrenäen. Spaltenfrost bewirkt Absplitterung des Gesteins, wodurch die lockeren Schuttmassen entstehen. Der Haar fr oft lockert den Boden. Die Glet- scher der Pyrenäen, die zur Eiszeit bis herunter an den Meerbusen reichten, trugen auf ihrem Rücken viel Schutt und Geröll herab und bauten das Land immer weiter ins Meer hinaus (Siehe Deltabilvuug!). Der Hauptgletscherabfluß, die Garonne, zog eine Furche durch die Ge- steinsablagerung, und durch die regelmäßigen Überschwemmungen wurde der Schotter mit feineren Sinkstoffen (Schlamm und Sand) überdeckt. Diese feinerdigen Sedimente des Festlandes bilden teils für sich allein, teils mit Sand vereint den fruchtbaren Flachboden. Die beste Erde giebt der verwitterte Kalkstein, besonders wenn er mit pflanzlichen Snb- stanzen vermengt ist (Seinebecken). . Wie erklärt sich die der Schiffahrt so hinderliche Ver- sandung der Flußmündungen? Je steiler und massiger das Wasser herabstürzt, desto größer ist seine Kraft zur Fortbewegung (Die steilen Abhänge der Pyrenäen). Die feinsten Teilchen werden am weitesten fort- getragen. An den Seiten ist die Geschwindigkeit eines Stromes geringer als in der Mitte. Übersteigt die Belastung die Tragkraft, wie es bei Prüll, Europa. k

8. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 11

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 11 — über das Gebirge ins Narentathal. Städte an dieser Straße? — Serajewo, Hauptstadt von Bosnien — Mostar = große Brücke. Staaten? Montenegro ist ein selbständiges Fürstentum mit erblicher Monarchie und Volksvertretung, Hauptstadt Cetinje, 1500 Einw., unweit des Skutarisees — Bosnien wird von Österreich verwaltet. Ii, 2. Wie ist die Westküste der Balkanhalbinsel entstanden und wie ist sie beschaffen? Der Karst, die dinarischen Alpen, die alba- nischen Gebirge u. f. w. sind ein einziges zusammenhängendes Faltenge- birge, das durch einen Druck von Nw nach So entstanden ist. Gegen das Seuknngsfeld der Adria steigt das Gebirge treppenartig ab; die dalmatinischen und westgriechischen Jnselreihen sind über des Meeresniveau emporragende Kämme des Faltengebirges, während die Mulden da- zwischen unter Wasser gesetzt worden sind. Die Becken sind durch He- buug und Senkung entstanden; längere Zeit von Seen bedeckt, haben sich die Wasser endlich durch den Rand der Küste genagt, den Ausfluß ins Meer gefunden und fruchtbaren Schlamm zurückgelassen. Woher kommen die Flüsse ohne sichtbaren Abfluß, die Doli neu, Grotten u. s. w.? Das Wasser dringt schnell in das leicht lösliche Kalkgestein, so daß im Innern Höhlen, Grotten (Adelsberger) und Rinnen entstehen, in welchen das Wasser der Flüsse und Seen einen unterirdischen Abfluß findet. Die oft dünne Kalkdecke der Grotten wird auch nach und nach von dem durchsickernden Wasser durchweicht, abgelöst, bis sie endlich zusammenbricht; so entstehen die Dolmen (Einsturztrichter), Schluchten und andere Zerklüftungen. Nach Regen füllen sich solche Ein- stnrztrichter mit Wasser, bilden Seen, in denen gefischt wird! Allmählich verläuft sich das Wasser; in den zurückgebliebenen Schlamm säen die Anwohner; zwischen den hohen Halmen birgt sich das Wild; die Be- wohner jagen und ernten dann in dem See (Zirknitzer See). Warum ist es auf der Hochebene dieses Kalkplateaus un- fruchtbar, dagegen in den Dolinen und Thälern fruchtbar? Auf der Hochebene herrscht Wasserarmut, weil Kalk das Wasser sehr gierig in großen Mengen einsaugt (Versuche!) und weil die einst bewal- deten Höhen abgeholzt worden sind. Eine Wied erbesorstung ist aber un- möglich, da die Bora, ein kalter orkanartiger Nordwind, und die Trocken- heit des Bodens infolge der großen Hitze im Sommer keine Bäume aufkommen läßt. In den Dolinen, Thälern und Niederungen dagegen finden die Pflanzen Windschutz, angeschwemmten fruchtbaren Boden und viel Wasser (die Niederung am Skntarisee ist die Kornkammer Nordal- bauiens.) Wie entsteht die Bora? — durch den Wärmeunterschied zwischen den stark erkaltenden Ostalpen und dem wärmeren Adriatischen Meere.

9. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 93

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 93 — sees wurde dadurch trocken gelegt, und nur cm einigen Stellen der Tief- ebene blieben die Wasser in Sümpfen und kleineren Seen stehen. Der Neusiedler- und Plattensee sind Reste des großen Binnensees. Der Natron-, Soda- und Salzgehalt des Bodens deuten auch noch daraus hin. Dadurch aber wird der Bodeu an manchen Stellen anbauuufähig. Die von den Gebirgen herabfließenden Gewässer füllten das Becken mit Schotter, Geröll, Sand und Schlamm; darum ist die Ertragsfähigkeit des Bodens sehr verschieden. Die „Meeresaugen" der Karpaten sind auch durch diesen Einbruch entstanden und durch die Gletscher der Eis- zeit mit Wasser gefüllt worden. Name und Bedeutung des Eisernen Thores und der un- garischen Pforte? Das Durchbruchsthal an der östlichen Grenze Sieben- bürgens wird bis 170 m eingeengt; hier war früher tatsächlich ein eisernes Thor (Stehe Balkanhalbinsel S. 6, 7), welches das römische Reich vor den Einfällen der Dazier beschützen sollte. Das eingeengte Wasser flutete hier sehr rasch über Felsbüuke in heftigeu Wirbeln dahin; neuer- dings ist die Schiffahrt auf dieser Strecke durch einen Kanal ermöglicht. Dadurch ist die Bedeutung der Donau als Wasserstraße zwischen Oster- reich, Ungarn einerseits und der Türkei, Rußland und Kleinasien andrer- seits erhöht worden. Warum sind die Südabhänge der Karpaten und die höhern Stellen der ungarischen Tiefebene fruchtbar? — südliche Lage (Sommerseite) — geschützt vor den rauhen N- und 0-winden — reiche Bewässerung — teilweise guter Boden. Warum ist iu den Niederungen der Baumwuchs sehr ver- einzelt? Durch die späten Nachtfröste (kontinentales Klima), sowie durch die heißen und dürren Hochsommer wird das Wachstum der Bäume ge- hemmt; nur dort, wo offene Wasserflächen oder ausgedehnte Sümpfe sich ausbreiten, zeigen sich am Ufer Eichenwälder. Ans den höher gelegenen Teilen fehlt es an Feuchtigkeit, dazu kommt noch die im Sommer durch den Sirocco gesteigerte Trockenheit und Hitze, die jede Pflanze ver- brennt. Warum konnte sich bis jetzt in Ungarn trotz der reichen Bodenschätze die Großindustrie noch nicht entwickeln? Es fehlt den Ungarn an Unternehmungsgeist. Die Wüsten und Sümpfe trennen bewohnte und angebaute Gegeudeu. Durch Anlegung von Kanälen und Dämmen könnten die Sümpfe ausgetrocknet, viel wüstliegendes Land an- gebaut und besiedelt werden und durch künstliche Wasserstraßen und Eisen- bahnen, die wegen der niedrigen Wasserscheiden leicht anzulegen sind, in Verbindung und gegenseitigen Verkehr gebracht werden. An der Theiß ist mit der Kultivierung des Bodens schon ein Anfang gemacht worden. Wenn erst ein Netz von Verkehrsstraßen das Land durchzieht, dann werden auch die Bodenschätze mehr ausgebeutet und verwendet werden.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 34

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 34 — Schutze Napoleons Iii. ein Kaiserreich aufgerichtet worden war, wurde es das, was es heute ist, eine aus 27 Staaten bestehende Bundesrepublik. Aber zur Ruhe ist es immer noch nicht gelangt. Immer wieder ent- stehen Empörungen und Ausstände und blutige Bürgerkriege. Iv. Ist Mexiko noch heute so reich an Schätzen und Produkten wie einst? 1. Noch heute birgt sein Boden wertvolle Mineralien. Viele dunkle Schächte führen hinab ins Dunkle der Erde und för- dern Gold und Silber zu Tage. Außerdem lagern noch ungeheure Mengen reinen Schwefels an den Vulkanen der Hochebene, insbesondere am Popocatepetl. 2. Noch heute bringt das Land die verschiedenartigsten Produkte hervor: a. Sehen wir uns zunächst den Küstenstrich an, wo Cortez einst landete. Er gehört zu den heißesten und ungesundesten Amerikas. Hier gedeihen Zuckerrohr, Kakao, Indigo und Baumwolle. Eine Zuckerplan- tage haben wir bereits im benachbarten Westindien kennen gelernt. (Vergl. S. —.) Kakao und Baumwolle aber sind uns noch unbekannt. 1. Der Kakaobaum*) ist im Wuchs und in der Blattsorm dem Kirschbaum ähnlich, wird aber 10—15 Meter hoch. Er trägt gurkenähnliche Früchte. Diese hängen meist an den starken Ästen, häusig auch unmittelbar am Stamme selbst. (Bild!) Sind diese Früchte reif geworden, so werden die erreichbaren abge- pflückt, die höher hängenden mit Stangen abgestoßen. Hierauf öffnet man sie mit stumpfen Messern und entfernt den Frucht- brei samt dem Samen. (Erinnere an die Gurke!) Hierauf scheidet man in einem engmaschigen Siebe den Brei von den Samen. Diese Samen haben in der Form Ähnlichkeit mit den Kürbiskernen und heißen Kakaobohnen. Sie sind mandelartig und schmecken sehr bitter. Nachdem die Kakaobohnen genügend getrocknet worden sind, werden sie ähnlich wie Getreide in die unteren Schiffsräume verladen und in alle Welt versandt. Beim Ausladen verpackt man sie in Säcke und läßt sie so ihre Reise in die Schokoladenfabriken antreten. Hier werden sie zunächst in großen eisernen Trommeln geröstet, (Ähnlich wie der Kaffee!) damit sie einen Teil ihrer Bitterkeit verlieren und leichter zer- kleinert werden können. Die gerösteten Bohnen werden in Mörsern oder mit Hilfe eisernen Walzen oder dnrch besondere Maschinen (Kakaomühlen) in Mehl verwandelt. Aus diesem *) Benutze Goering-Schmidt, Ausländische Kulturpflanzen, Bild Nr. 3 (Kakao) — 6 Tafeln in Farbendruck, Größe 88/66 ein. Preis pro Tafel 2 Mark.
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