ìnrch eine merkliche Kraft verschieben lassen; flüssig diejenigen,
deren Theile durchaus leicht verschiebbar sind. Die flüssigen zer-
fallen wieder in tropfbare und ausdehnsame. Erstere sind
schwer znsamme-ndrückbar, letztere lassen sich leicht in einen engern
Raum bringen und streben den Raum, den sie einnehmen, zu
erweitern. (Beispiele.) Die Erdoberfläche besteht zum Theil aus
festen Körpern, — Land, zum Theil aus tropfbaren, — Meer.
Beide werden noch von einer äußern Hülle, die aus ausdehnsa-
men Stoffen, — Luft, besteht, umgeben; die Luft umringt die
ganze Erde — Lustkreis (Atmosphäre); das Meer nimmt unge-
fähr %, das Land etwas über lu der gesummten Erdoberfläche
ein. (Vergl. topische Geographie Ii. 2.)
D i e Luft.
§. 3. Wirkung der Wärme auf die Luft.
Wärme dehnt die Körper überhaupt, besonders aber die
Luft in hohem Grade aus, Kälte zieht sie zusammen.
Wenn Luft sich ausdehnt, so bindet s i e W ä r m e, d. h.
sie entzieht den benachbarten Gegenständen ihre Wärme und hält
diese entzogene Wärme fest. So wie sie zusammengedrückt wird,
giebt sie die gebundene Wärme auch wieder ab. Diese wird also
nun wieder freie Wärme und kann sich den benachbarten Ge-
genständen mittheilen. Wir beurtheilen die Wärme der Luft nicht
nach der Menge gebundener Wärme, die sie enthält, sondern nach
der freien Wärme; denn nur die letztere kann sich unserm Körper
mittheilen.
§. 4. Größere Dünne, Leichtigkeit, Kälte und Reinheit
der obern Luftschichten.
Aus der _ Zusammendrückbarkeit und Ausdehnsamkeit der Luft
folgt, daß die untern Luftschichten, die unter dem Druck der
höhern stehen, dichter sein müssen, als diese letztern. Die
Schwere eines Körpers wächst in gleichem Verhältnis mit seiner
Dichtigkeit. Also müssen auch die untern Luftschichten schwerer
sein als die obern.
Ferner je dichter ein Körper ist, desto geeigneter ist er, die
Sonnenstrahlen aufzufangen und sich dadurch zu erwärmen. Daher
wirken die Sonnenstrahlen, unmittelbar schon, erwärmender auf
die niedern Luftregionen, als auf die höhern. Aber auch die
von Land und Meer zurückgestrahlte Wärme wirkt stärker auf die
benachbarte und dichtere untere Luft, als auf die entfernte und
dünnere obere Atmosphäre. Ferner theilt sich die Wärme des
dichtern, also auch stärker erwärmten Landes und Wassers der
angrenzenden untern Luft auch unmittelbar (ohne Zurückstrah
lung) stärker mit, als der fernern obern Luft.
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TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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19
stände. Es verwandeln sich fortwährend, selbst bei kaltem Wasser,
seine Schichten an der Oberfläche desselben in Luftform —
Verdu n st ung. Bei einer gewissen Erwärmung geht das Wasser
sogar durch seine ganze Masse hindurch in Luftform über — K o-
ch en, Sieden; bei einem andern, geringen Grad der Erwär-
mung verwandelt es sich in einen festen Körper, in Eis — G e-
frieren. — Wenn das luftförmig und unsichtbar gewordene und in
die Atmosphäre emporgestiegene Wasser sich darin entweder zu sehr
anhäuft oder abkühlt, so wird es zunächst zu einem sichtbaren
Dunst (feinen, lustgefüllten Wasserbläschen — erste Stufe des
Niederschlags), der höher in der Atmosphäre als Wolke, an der
Erdoberfläche als Nebel erscheint. Bei noch stärkerer Erkältung
und Verdichtung werden Nebel und Wolken zu Regen (Tropfen —
zweite Stufe des Niederschlags). Aus gefrierenden Wolken bildet
sich Schnee; die Entstehung des Hagels ist noch nicht voll-
kommen ausgemittelt.
§♦ 10. Thermometer.
Zum Messen der Wärme, besonders von Flüssigkeiten: Was-
ser, Luft u. dgl. hat man ein Instrument erdacht, dessen Einrich-
tung in Folgendem besteht: Eine dünne, unten in eine Hohlkugel
sich endigende Glasröhre wird luftleer gemacht, zum Theil mit
Quecksilber gefüllt und oben zugeschmolzen. Auch das Quecksilber
besitzt, wie alle Metalle, in ziemlich hohem Grade die Eigen-
schaft, durch Wärme ausgedehnt, durch Kalte zusammengezogen
zu werden. Man merkt sich nun zunächst den Stand, den die
Oberfläche des Quecksilbers einnimmt, wenn man die Kugel der
Glasröhre in Wasser hält, das zu gefrieren beginnt — G e-
frier Punkt; ferner die Stelle, zu der das Quecksilber hin-
aufsteigt, wenn man das Instrument in siedendes Wasser stellt —
Siedepunkt. Den Raum zwischen Leiden festen Punkten (Ge-
frier- und Siedepunkt) theilt man in eine gewisse Anzahl gleicher
Theile. Reaumür theilte ihn in 80 gleiche Theile oder Grade
(Wärmegrade, Temperaturgrade). Neben der Glasröhre bringt
man nun eine sogenannte Scala an, worauf der Gefrierpunkt mit
0, der Siedepunkt mit 80, die zwischeuliegenden Theilpunkte mit den
zugehörigen Zahlen bezeichnet sind. Die Eintheilung wird auch ober-
halb 80 und unterhalb 0 fortgesetzt. Eine Flüssigkeit hat 10° Rl
heißt nun: Das Quecksilber eines Reaumürschen Thermometers
steigt, wenn man das Instrument in die Flüssigkeit hält, bis 10
Grad über 0. Sie hat — 10" R. heißt: Das Quecksilber fällt,
wenn die Flüssigkeit darauf wirkt, bis 10° unter 0.
§. 11. Einteilung der Gewässer der Erde. Quellen.
Die Gewässer der Erde zerfallen in Landgewässer und
den Océan. Unter den Landgewässern unterscheiden wir noch
2*
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TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
— 2(5 —
tertiären Schichten kommen schon zahlreiche Reste von Säugethieren
vor, die mit den lebenden Gattungen vielfache Verwandtschaft zei-
gen. — B. Das Alluvium endlich, die Gebilde der Gegenwart um-
fassend, besteht aus losen Sand- und Schuttlagen, mit Mergel-
oder Lehmschichten abwechselnd. Hieher gehören auch die Damm-
erde, die jüngste und weitest verbreitete Bildung, und der sich
stets neubildende Torf. Das Alluvium umschließt Reste noch jetzt
lebender Thier- und Pflanzengeschlechter.
§. 23. Ursprung der Gebirgsnrten, Schichtung, Gänge,
Höhlen.
Nach der jetzt fast allgemein angenommenen Hypothese war der
Erdball einst eine feurigflüssige Kugel, deren Oberfläche durch all-
mählige Erkaltung fest wurde, während das Innere derselben noch
immer glühendflüssig blieb. Nach und nach erkaltete auch die heiße
Atmosphäre des Erdballs, und das in ihr aufgelöste Wasser begann
niederzuschlagen, welches bei dem gewaltigen Druck, unter dem es
sich damals befand, bei viel höherer Temperatur als heut^llage
flüssig sein und daher auch Stoffe in sich aufgelöst enthalten konnte,
die es jetzt nicht aufzulösen vermag. Aus ihm bildeten sich Nieder-
schläge, die sich in ziemlich gleichförmigen schichten über die Erd-
rinde ablagerten. Bei fortschreitender Abkühlung zog sich die Erd-
rinde zusammen, und die dadurch zusammengepreßteu feurigflüssigen
Massen des Erdinnern suchten sich einen Ausweg, hoben und störten
die regelmäßig abgelagerten Schichten, sprengten stellenweise die Erd-
rinde und traten aus den Oeffnungen über. Wir haben also, der
Entstehung nach, zwei Hauptgattungen von Gesteinen zu unterschei-
den: die durch Erstarrung feurigflüssiger Massen (durch Plutonische
und vulkanische Kräfte) entstandenen, und die durch Niederschläge
(durch neptunische Kräfte) gebildeten. Jene sind die^ in §. 21,_ diese
die in §. 22 aufgeführten. Die letztern sind meistens geschichtet;
bei den erstern ist die Schichtung eine Ausnahme. Warum sich in
den im §. 21 erwähnten Gesteinen keine Reste organischer Wesen
vorfinden, erhellt aus der eben angegebenen Art ihrer Entstehung.
Das Innere der Gebirge ist oft von Gängen, plattenförmi-
gen Mineral- meist Erzmassen durchschnitten, die aus anderm
Stoff, als der des Gebirges, gebildet sind. Die reichsten Gänge
kommen vor im Gneiß, Glimmer- und Thonschiefer. — Zu den
Merkwürdigkeiten des Innern der Gebirge gehören ferner die Höh-
len, die sich am häufigsten im Kalkstein der jüngern Flotzgebirge
finden.
§. 24. Veränderungen der Erdoberfläche.
Die Erdoberfläche ist noch jetzt manuichfachen Veränderungen
unterworfen, a Menschen und Thiere (Koralleuinseln) arbei-
ten unablässig an ihrer Umgestaltung, b. Durch Verwesung der
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4t
Zweiter Abschnitt.
Die Erdoberfläche in Beziehung auf die drei
Naturreiche.
§. 39. Organische, unorganische Körper. Die drei
Naturreiche.
Alle Körper der Erde zerfallen in belebte und unbelebte.'
Die erstern heißen auch organische Körper, weil sie mit Werk-
zeugen (Organen) zur Selbsterhaltung versehen sind; die letztern
unorganische, weil ihnen solche fehlen. Die Mineralien (Steine
Metalle, Erden u. s. w.) sind unbelebte oder unorganische, die
Pflanzen, Thiere und Menschen sind belebte oder organische Ge-
schöpfe. Sämmtliche Mineralienarten bilden das Mineralreich,
sämmtliche Pflanzenarten das Pflanzenreich, sämmtliche Thier-
arten, zu denen auch der Mensch, von seiner physischen Seite be-
trachtet, gehört, das Thierreich. Das Mineral-, das Pflan-
zen- und das Thierreich heißen die drei Naturreiche.
Die Erdoberfläche in Beziehung ans das
Mineralreich.
§. 40. Vorbemerkungen.
Die Verbreitung der Mineralien über die Erdoberfläche ist
bis jetzt nur sehr mangelhaft erforscht. Wir werden uns hier
nicht mit dem gesammten Mineralreich beschäftigen, sondern nur
die Verbreitung der verschiedenartigen großen Massen, der
Gesteine oder Felsarten, woraus die Erdoberfläche zusammenge-
setzt ist (vergl. §. 20 phys. Geogr.), der g e o g n o st i s ch e n Be-
standteile derselben, ins Auge fassen (geognostische Geographie).
Aber auch in Rücksicht dieser sind unsere Kenntnisse noch sehr
lückenhaft, namentlich über die fremden Erdtheile. Wir geben
daher im Folgenden auch nur die geognostischen Umrisse von
Europa.
§. 41. Geognostische Beschaffenheit des Alpengürtels.
Die Uralpen, die mittlere Hauptmasse der Alpen, welche auch
die in der top. Geogr. Vii. 2. B. S. 74 erwähnten kleinen Seen
enthalten, bestehen aus Granit u. a. Urgebirgsarten. Diese mittlere
Kette wird nördlich und südlich von den K a l k a l p e n begleitet, an
deren Fuße die großen Alpenseen liegen. Die nördlichen Kalkalpen
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§♦ 40* Geognostischer Überblick der auslaufenden
Gebirgsglieder von Emopa.
Die Apenninen bestehen größtentheils aus einer graulichen Kalk-
art ohne Versteinerungen. In den nördlichsten und südlichsten Thei-
len, so wie auf Elba finden sich indeß auch Granit u. a. Gebirgs-
arten. An Metallen sind die Apenninen arm. Marmorbrüche von
Carrara. Die abgesonderten Bergmassen sind meist vulkanischer Art.
Vesuv. — Aus ähnlichem Kalk, wie der der Apenninen, bestehen die
Gebirge Siciliens. Der Ätna ist eine ungeheure Masse zusammen-
gehäufter vulkanischer Berge. Malta ist ein einziger, ehedem ganz
unfruchtbarer Kalkfels. Die Liparen sind vulkanischer Natur. Die
Bergrücken Sardiniens und Corsikas sind Urgebirge. Ersteres hat
vulkanische Spuren an der Westseite.
Über die Natur des Gebirges von Griechenland wissen wir
wenig Bestimmtes. Wie in Italien scheint Kalk die vorherrschende
Gebirgsart zu sein. Der Skardus, Orbelus und Balkan scheinen
Granitzüge mit vorgelagerten Kalkmassen (vergl. §. 41.) zu sein.
Einige der östlichen Inseln tragen vulkanische Spuren.
§. 47, Geognostischer Überblick der getrennten Gebirgsglieder
(Ural, Kaukasus).
Die meisten Bergmassen der Halbinsel Spanien und Portugal
sind Urgebirge. Die Hochebenen bedeckt ein rother Sandstein. An
Metallen findet sich Blei, Zinn, Eisen, Kupfer, Silber und Queck-
silber. Die wichtigsten Bergwerke enthält das N.w.-Eck der Halb-
insel und die Sierra Morena. Steinsalz. Stellenweise erscheint
Basalt.
Das Gebirge der Halbinsel Schweden und Norwegen besteht
fast ganz aus Urgebirgen. Besonders ist der Gneis vorherrschend.
Großer Reichthum an Metallen, besonders an Eisen und Kupfer.
Ziehen wir hierzu noch den Ural und den Kaukasus, als Gebirge
an den Grenzen Europas!
Der nördliche Ural ist ein unfruchtbares, hohes Kalkfelsgebirge
mit moor- und torfgefüllten Thälern. Der mittlere Ural, auf seinem
Rücken mit Morästen überzogen, ist besonders in den O.-Abhängen
reich an^Eisen- und Kupferminen, Edelsteinen und Goldminen
(Uralsches Erzgebirge). Den südlichen Ural machen in mineralogi-
scher Hinsicht die Steinsalzlager merkwürdig, die sich von ihm aus
durch den S. der sarmatischen Tiefebene bis zum Fuß der Karpa-
then hinziehen/-den sie in großer Mächtigkeit umringen.
Der Kaukasus besteht in den höchsten Ketten aus Granit, in
den niedern Parallelketten aus Kalk und Schiefer.
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
14
Physische Geographie.
§. 1. Gegenstand und Eintheilung der physischen
Geographie.
Ä^ährend die topische Geographie die Theile der Erdoberfläche
bloß nach ihrem äußern, räumlichen Zusammenhänge ausfaßt,
betrachtet die physische Erdbeschreibung die Theile der Erdrinde und
die Naturgegenstände auf derselben nach ihrer innern, natür-
lichen Verbindung und Verwandtschaft. — Wir zerlegen
die physische Geographie in zwei Abschnitte. Im ersten handeln
wir von der Natur der Körper, welche die Erdoberfläche bilden,
im Allgemeinen, und von der Vertheilung der Wärme auf derselben
(physikalische Geographie, Klimalehre); im zweiten betrachten wir
die Erdoberfläche in Beziehung auf die drei Naturreiche (naturhisto-
rische Geographie).
E r st er Abschnitt.
Bon der Natur der Erdoberfläche im Allgemeinen
und von der Wärmcverthcilung auf derselben.
8. 2. Feste, tropfbare, ausdehnsame Körper. Land,
Meer, Luft.
Man theilt die Körper, in Beziehung auf die Art, wie ihre
Theilchen zusammenhangen, zunächst in zwei Classen: in feste
und flüssige. Fest heißen die Körper, deren Theile sich nur
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TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Personennamen: Albano
Extrahierte Ortsnamen: Island Aachen Karlsbad Padua Gastein Rhein Donau
25
§. 21. Gebirgsarten ohne organische Ueberreste.
Die Gebirgsarten ohne organische Ueberreste lassen sich wieder
in Urgebirge und vulkanische Felsarten eintheilen. Un-
ter dem Namen Urgebirge fassen wir die wahrscheinlich ältesten Ge-
bilde der Erdrinde zusammen. Meistens bilden sie die Grundlage
der übrigen Gesteine^ doch erscheinen sie auch bisweilen durch Plu-
tonische Kräfte (unterirdische Feuerkräfte) emporgehoben und zwischen
jüngere Gebirgsarten eingedrängt. Zu den Urgebirgen gehören der
Granit, der S y e n i t, der D i o r i t oder G r ü n st e i n, die
A u g i t g e st e i n e, die P o r p h y r g e st e i n e, die k r y st a l i-
nischen Schiefer (Gneiß u. a.), Quarzfels und kör-
niger Kalk. — Die vulkanischen Felsarten scheinen stets lava-
ähnlich aus schmalen Oeffnungen der Erdrinde emporgequollen zu
sein, haben sich jedoch nicht selten nach dem Austritt in großen
Massen ausgebreitet. Zu ihnen gehören Basalt und T r a ch h t-
gebirge, ferner Lava, Bimstein u. a. Erzeugnisse von Vul-
kanen. Die Bildung solcher Gesteine dauert noch fort.
* §. 22. Gebirgsarten mit organischen Ueberresten.
Die Gebirgsarten mit organischen Ueberresten (Resten zerstörter
Pflanzen und Thiere) zerfallen in Flötzgebirge und Alluvi-
um. Unter dem Namen Flötzgebirge begreifen wir die ältern geschich-
teten Gesteine, unter dem Namen Alluvium die Gebilde der Gegen-
wart. — A. Die Flötzgebirge zerfallen in drei Hauptabtheilungen:
die primären, secunvären und tertiären Schichten.
1 Die primären Schichten (auch Uebergangsgebirge genannt)
umfassen den Thonschiefer, die Grauwacke, den Ueber-
gangskalk, den alten rothen Sand st ein. Die unter-
sten dieser Schichten enthalten sehr wenige organische Ueberreste; die
weiter aufwärts gelegenen sind schon reicher an Resten von Pflanzen
und Thieren niederer Organisation, wie sie jetzt nicht mehr lebend
gefunden werden. Ii. Die secundären Schichten sind so zahlreich,
daß man sie in mehrere Gruppen hat theilen müssen: 1) die Ko tz-
len gruppe (der Bergkalk, die Steinkohlenschichten, das rothe Todt-
liegende, die Zechsteinformation); 2) die Sandsteingruppe (der
bunte Sandstein, der Muschelkalk, der Keuper); 3) die Jurakalk-
gruppe (der untere Jura oder Lias, der mittlere, der obere Jura);
4) die Kreidegruppe (der Quadersandstein, die eigentliche
Kreide). Die secundären Schichten umschließen Steinsalzlager nebst
zahlreichen Versteinerungen untergegangener Thiere und Pflanzenge-
schlechter. 111. Die tertiären Schichten lassen sich eintheilen in
1) die untern tertiären Schichten (antediluvianischen),
die aus Thon und Sandlagern bestehen, zwischen denen Braunkoh-
lenflötze eingeschoben sind, und 2) den obern tertiären Schich-
ten (Diluvialgebilde), die vorzugsweise aus Sand und Sand-
conglomeraten, Mergel und Süßwasserkalk bestehen. In den obern
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
§, 48. Geognostischer Ueberblick der britischen Inseln,
Islands und einiger Ostsee - Inseln.
Schottland enthält größtentheils Urgebirge, und, den südlichsten
Theil abgerechnet, wenig Kalk (gleich Norwegen), im N.w. auch
klüftereichen Basalt mit tiefen Gebirgsseen. — England hat Granit-
gebirge in Wales, sonst meist Flötzgebirge und noch jüngere Massen,
Kalk besonders im Süden. Ein wichtiges Produkt sind die Stein-
kohlen im N., in der Mitte und in Wales. Zinn, Blei u. a. Me-
talle. Die Gleichartigkeit der Kreideufer am Kanal mit den gegen-
überliegenden scheint auf frühem Zusammenhang mit dem Festlande
hinzudeuten. — In Irland treten sowohl Urgebirge als jüngere Bil-
dungen auf. Der Riesendamm an der Nordküste ist basaltisch. —
Auch auf einigen Hebriden zeigt sich viel Basalt. — Die Gebirgs-
arten der Shetlandinseln und der Orkaden sind vorherrschend Sand-
stein und Schiefer.
Die Berge Islands sind größtentheils vulkanisch. Manche die-
ser Feuerberge sind noch thätig: der Hekla, Krabla u. a. Sie wer-
fen außer Asche und Steinen auch Wasser, Sand und Lehm aus.
Reiche Schwefelminen und Sutarbrand (flachgedrückte, verkohlte
Baumstämme zwischen Steinlagern).
Die dänischen Inseln haben aus Kreidefelsen gebildete, sehr zer-
rissene Küsten. Ebenso Bornholm und Rügen. Auf letzterer fällt
das Kreidegebirge gegen N. in der Stubbenkammer steil ins Meer ab.
P
§. 49. Geognostischer Ueberblick der Tiefebenen Europas.
Der größte Theil ckwr sarmatischen Tiefebene ist mit aufge-
schwemmtem Lande bedeckt. Doch treten Granit, Kreche und mehrere
Kalkarten in den südlichern Gegenden stellenweise hervor. Im ™
sind ausgedehnte Moräste, in N.w. große Seen.
Auch die germanische und die französische Tiefebene .sind M
Allgemeinen mit Schichten loser Erdarten bedeckt, die
Steine, zum Theil von 'bedeutender Größe (wie die
von den Gebirgsmassen Norwegens losgerissenen Granitklumpennn
der germanischen Tiefebene) enthalten. In einigen Gegenden gehen
jedoch andere Gebirge zu Tage aus, z. B. Urgebirge in den Mon-
tagnes d'aree (einem Landrücken der französischen Tiefebene), Kalk
in Nordsrankreich u. a. Torf ist sehr verbreitet, zumal in dem
nordwestlichen Theile der germanischen Tiefebene und in Jütland.
Bernstein wirft das Meer an den Küsten von Preußen und des west-
lichen Jütlands aus.
Aufgaben.
(Zu §§. 35-49 incl.)
1) In welchen Gebirgen Europas ist Granit, in welchen Kalk
der vorherrschende Bestandtheil? — 2.) Vergl. das Anfangs- und
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Krabla Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Schottland Norwegen England Wales Wales Irland Bornholm Europas Norwegens Nordsrankreich Jütland Europas
794
Die einzelnen Länder Asien's.
Namen von der Snnda-Straße, einer Meerenge, welche
Java und Sumatra trennt. Zu den großen gehören vier. —
a) Sumatra, durch die Straße von Malakka von der
gleichnamigen Halbinsel geschieden und mit den zu demselben
gehörigen kleineren Eilanden einen Flächen raum von 8000
Qmeil. umfassend und 6 — 8 .Milk. Einwohner zählend,
wird seiner ganzen Länge nach, nämlich von Nordwesten nach
Südosten von einer Gebirgskette durchzogen, in welcher der
Ophir sich zu einer Höhe von 13,842 Fuß erhebt. Auch
5 Vulkane sind in Thätigkeit. Ungeheure Wälder von Palm-,
Tik- und andern Bäumen bedecken das Innere; zahlreiche
Flusse, unter denen der Siak zu den ansehnlichsten gehört,
eilen dem Meere zu. Gebirge und das nahe Meer mildern
die Hitze dieses Tropenlandes, dessen Natnrerzengnisse äußerst
mannigfaltig und werthvoll sind. Viel Kampfer und Pfeffer
wird ausgeführt; die Rafflesia, die größte der bis jetzt bekannten
Blumen, hat 3 Fuß im Durchmesser; Gold wird in Menge
gefunden; auch ist die Insel reich an Edelsteinen, besonders
Diamanten. — Die Bewohner sind dem größten Theile nach
Malaien, unter denselben aber die Batta's, die in dem
gebirgigen Innern, sowie an der Westküste hausen, äußerst
roh und wild. Sie bekennen sich entweder zum Islam, oder
sind Heiden. Vortreffliche Arbeiten ans Gold, Silber, Kupfer
und Eisen zeugen rühmlich von ihrem Gewerbfleiße; der Handel,
hauptsächlich von Holländern, Briten und Chinesen betrieben,
ist bedeutend. Die Insel zerfällt in die niederländischen
Besitzungen und in mehrere unabhängige Gebiete.
Jene werden in 4 Regierungsbezirke eingetheilt. — Pa dang,
eine Stadt im Südwesten von Malakka, ist der Sitz eines
niederländischen Statthalters, besitzt einen Hafen und zählt
10,000 Einw., welche einen beträchtlichen Verkehr unterhalten.
— Benkulen, eine befestigte Stadt im Südosten der vorigen
und an der Mündung des gleichnamigen Flusses, hat eine
ungesunde Lage, einen Hafen und 10,000 Einw. Der
ehemals blühende Handel hat sehr abgenommen. — Palem -
bang, eine Stadt im Nordosten der vorigen und am Flusse
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]