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cben muthwillig zertreten; nie einen Strauch oder
Baum ohne Noch vernichten, oder auch nur beschädi-
gen; nie das Vieh an Orte treiben, wo unter hohem
Grase junge Waldungen emporsprossen für künftige
Geschlechter, damit wir uns nicht an Gottes schöner
Natur undankbar versündigen! Wo sich noch ein lee-
res Plätzchen auf unserem Grund und Boden findet,
das wollen wir vielmehr, wenn es für keinen andern
Zweck zu benutzen ist, urbar machen und anpfianzen
mit allerlei nützlichen Baumen und Straüchern, damit
auch die Nachwelt sich Gottes schöner Natur in rei-
chem Maße erfreuen könne und nach Jahrhunderten
noch uns segne!
Iii. Das Mineralreich.
Die Thiere und Pflanzen mannten wir, weil sie
Leben und gewisse Werkzeuge oder Organe haben,
sich selbst zu nähren und zu erhalten und von innen
heraus wachsen, organische Körper. Diese Alle
trägt und nährt die große Erde, wie eine sorgsame
Mutter. Es ist daher wohl billig, daß wir uns nun
auch von ihr selbst, die außer den Thieren und Pflan-
zen nicht nur auf ihrer Oberfläche, sondern auch und
ganz vorzüglich tief in ihrem Innern die herrlichsten
und kostbarsten Schätze enthält, die wir unorgani-
sche Körper oder Mineralien nennen, mit einander
unterhalten.
Zwar haben alle Mineralien, sie mögen heißen,
wie sie wollen, Erden, Steine, Salze, brenn-
bare Mineralien, Metalle, wie man sie ge-
wöhnlich eintheilt, weder Leben, oder Wachsthum von
innen heraus, noch irgend eine Empfindung, oder d e
Fähigkeit, sich selbst zu bewegen; dessen ungeachtet zeü-
gen sie eben so gut, als die Thiere und Pflanzen, von
der unendlichen Größe und Güte ihres Schöpfers, und
sind auch außerdem für uns Menschen, weil wir sie
so viel- und mannigfach benutzen, von so großer Wich-
tigkeit, daß es wohl der Mühe werth ist, sie wenig-
stens der Hauptsache nach etwas genauer kennen zu
lernen.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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drechselt; im Seifenstein und in der spanischen
Kreide, welche gern alles Fett an sich ziehen und
daher zum Vertilgen der Fettflecke aus Kleidern zu ge-
brauchen sind; im Asbest, der wegen seines faserigen
Gewebes und wegen seiner Biegsamkeit sich sogar zu
unverbrennlichen Dochten und zu Leinwand verarbeiten
läßt, die man durch Feüer, ohne daß sie dadurch lei-
det, vom Schmutze reinigen kann. 6) Die Schwer-
erde, die deshalb so genannt wird, weil sie schwerer,
als alle andere Arten ist, findet man vorzüglich im
Schwerspath und in dem sogenannten Bononi-
schen Stein oder Bologneserspathe, der die
merkwürdige Eigenschaft besitzt, daß.^er das Sonnen-
licht, das er einmal eingesogen hat, lange Zeit noch
im Finstern wieder zurückstrahlt, also im Finstern
leuchtet. Die Schwererde wird mannigfaltig benutzt,
besonders als Zusatz zu den Zeichenstiften und beim
Fertigen des Bleiweißes. Noch ist übrig e) die Kie-
selerde. Sie giebt, mit Laugensalz geschmolzen, das
Glas und ist in den härtesten Steinen enthalten, z.
B. in Quarz, Feüerstein und Probierstein, welchen
letztem besonders die Goldschmiede gebrauchen, um aus
der Farbe eines mit Gold und Silber auf ihm gemach-
ten Striches die Echtheit dieser Metalle zu prüfen.
Kleine Quarze und Kieselsteinchen in Menge beisam-
men nennt man Sand, und sind diese Steinchen
durch allerlei Erden zu größer» festen Masten verbun-
den: so nennt man diese Steinmaffen Sandstein,
von welchem es ganz große Gebirge giebt. (Pirnaischer
Sandstein.)
Von den Steinen.
Steine sind eigentlich nichts Anderes, als ver-
härtete Erden. Zwar haben wir schon von allerlei Stei-
nen gesprochen; doch giebt es deren noch unendlich viele
andere, die hier freilich nicht alle genannt werden kön-
nen. Nur von den Edelsteinen noch einige Worte.
Sie sind die härtesten und schönsten unter allen Steiu-
arten und, weil sie sehr selten sind, auch die theüer-
sten. Oben an stehet der Diamant, der jedoch mehr
zu den verbrennbaren Mineralien, als zu den eigent-
lichen Steinen zu rechnen ist, da er trotz seiner groß-
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
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48
irt kleinen Teichen von der Sonne so lange ausdampfen
laßt, bis das freilich weniger gute, graue und bitter-
schmeckende Salz trocken auf dem Boden liegt; thcils
aus Salzquellen (Quellsalz), die das beste lie-
fern, indem man das O-uellsalzwasser in großen Kes-
seln so lange kocht, bis das schöne, weiße und feine
Salz, das alle Tage auf den Tisch kommt, zurückbleibt;
theils aber auch aus Steinen (Steinsalz) ge-
winnt« Dieses Steinsalz wird, wie das Metall, tief
aus der Erde herausgeholt. Das größte Steinsalz-
Bergwerk befindet sich in Gallizien, in der Nähe des
Städtchens Wieliczka, welches seit 1251 bestehet.
Über 300 Ellen tief muß man hinabsteigen, und kommt
man endlich unten an: so findet man eine hohe ge-
raümige Höhle, die gegen 30.,009 Ellen lang und auf
1000 Ellen breit ist. Man kann dieses Bergwerk mit
einem großen weiten Thale verglichen, in welchem sich
ordentliche Heerstraßen, die mit Menschen, Wagen und
Pferden bedeckt find, dahinziehen, ja wo man sogar
kleine Dörfer, Bäche mit süßem Waffer, über welche
Brücken führen, und viele andere Dinge antrifft, die
in Erstaunen setzen. Tausende von Arbeitern sind dort
Jahr aus Jahr ein mit dem Brechen des Salzfteineö
beschäftiget. Alles, Wohnungen, Kapellen.mil Altä-
ren, Kreüzbilder und die Saülen, die die ungeheüre
Decke halten, ist aus Salzftein gehauen und strahlt
von den vielen, fortwährend brennenden Lichtern so
hell, daß man sich in ein Feenschloß der Mährchen-
welt versetzt glaubt. —
3) Die brennbaren Mineralien
find alle diejenigen, die im Feuer brennen, und, wenn
sie von fester Art sind, sich nicht im Waffer, wohl
aber im Öle aufiöscn. Unter die ersten gehört der
Schwefel, der theils gediegen gefunden, theils aber
auch aus Schwefelkies und anderen Mineralien erst auf
künstliche Weise .gewonnen wird. Ferner das Reiß-
blei, dessen feinere Sorten die Bleistifte liefern, wäh-
rend man das schlechtere zum Färben der Öfen ge-
braucht. Die Steinkohle, die aus Erde und ver-
schüttetem Holze bestehet, welches mit Erdöl durchzogen
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
7"
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hat einen silberhellen, schönen Glan;. Nur in sehr
großer Kälte wird cs ziemlich hart und laßt sich dann
auch hämmern. Durch große Hitze kann man es auch
verdampfen. Es wird vielfach benutzt, besonders zu
Wettergläsern (Barometern) und Wärmemessern (Ther-
mometern) ; außerdem wird es besonders in den Schmelz-
Hütten, wo es das Silber von fremden Erzen trennen
hilft, von den Goldschmieden zum Vergolden und Ver-
silbern und in den Apotheken als Arzenei benutzt. Zn
den Halbmetatten gehört 2) der gefährliche Arsenik,
ein furchtbares Gift. Er findet sich sowohl gediegen in
blättriger Gestalt, als auch als Kies und als Kalk.
Seine Farbe fist bleiartig. Man benutzt ihn beim
Schmelzen vieler Metalle, besonders der Platina; auch
verfertiget man aus ihm die bekannte gelbe Farbe, das
Rauschgelb, ferner das Arsenikmeht oder Mau-
se g ist und den Flic gen stein. Wer mit diesem
Gifte zu thun hat, muß die größte Vorsicht dabei an-
wenden ; denn die kleinste Portion davon kann Men-
schen und Thiere unter den heftigsten Schmerzen töden.
Ferner sind noch zu merken: 3)e bcr Kobal t, woraus
man die schöne, aber sehr theüre blaue Mineralfarbe
macht, die man auch Smalte nennt. Er ist eben-
falls, wie die meisten Halbmetalle, giftig. 4) Der
Wißmuth. Er sieht silberweiß, gclblichröthlich und
schillert oft sehr schön. Man braucht ihn häufig zum
Löthen (Schnellloth.) Auch macht man aus ihm die
für die Haut sehr nachtheilige weiße Schminke. 5)
Das Spieß glas oder Antimonium, welches, mit
Blei vermischt, das halbhartc Metall giebt, woraus
die Buchdrucker ihre Buchstaben gießen. Endlich 6)
der Braunstein, der zum Glasiren der Töpfe, zur
Bereitung der Lebenslust (des Sauerstoffgafes) und
des weißen Glases gebraucht wird; auch er ist als gif-
tiges Mineral mit großer Vorsicht zu behandeln. Da-
her ist cs nöthig, ncüe Töpfe vor dem Gebrauche erst
auszukochen, überhaupt sollte man mit allen metalle-
nen Gefäßen sehr vorsichtig umgehen. Milch, Essig
und andere Saüren, auch Fett in kupfernen oder zin-
nernen Gefäßen auch nur eine Nacht hindurch aufbo-
wahrt, können leicht zu Gift werden.
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3
Blätter aus der Luft einfaugen, und diese Säfte in
ihnen in Bewegung sind: so lange sagt man von Thie-
ren und Pflanzen, daß sie leben. Alles dagegen,
was diesen Kreislauf der Säfte in Thieren und Pflan-
zen stört und hemmt, bringt ihnen den Tod. Die
Pflanze wird welk und verdorrt endlich, sobald man
sie der Luft, des Lichts und des Wassers beraubt, oder
sie abschneidet. Das Thier stirbt, sobald es ihm an
der nöthigen Nahrung, Luft und Wärme fehlt, oder
wenn man ihm die Adern öffnet und das Blut ent-
zieht. Insofern, geliebte Kinder, sind also Thiere und
Pflanzen einander ganz ähnlich; aber sie sind auch
wieder in gar mancherlei Beziehung wesentlich von ein-
ander verschieden, so, daß wir den Thieren viele Vor-
züge vor den Pflanzen einraümen müssen.
Die Thiere sind lebendige und beseelte or-
ganische Geschöpfe, die Empfindung haben,
sich zum größten Theil von einem Orte zum andern
nach Willkür bewegen und sich deßhalb ihre Nah-
rung selbst suchen, auch dieselbe durch Eine Mund-
öffnung in den Magen bringen können. Die Pflan-
zen hingegen sind zwar auch belebte organische
Wesen, aber unbeseelt; können sich auch nicht
nach Willkür von einem Orte zum andern bewegen;
auch nehmen sie ihre Nahrung blos durch die Poren
ihrer Wurzeln, Rinde und Blätter zu sich, so wie
ihnen auch, mit Ausnahme nur sehr weniger, alle
Empfindung fehlt. Außerdem giebt eö aber noch
eine Art von Naturkörpern, die gar keine von allen
den Eigenschaften besitzen, die wir so eben an den Thie-
ren und Pflanzen kennen gelernt haben; bei welchen
gar kein Umlauf der Lebenssäfte, kein Wachsthum von
innen heraus, keine Fortpflanzung durch sich selbst,
keine Empfindung und keine willkürliche Bewegung
Statt findet; die also gar kein Leben haben, sondern
leblos find. Man nennt diese Körper zum Unter-
schiede von Thieren und Pflanzen unorganische Kör-
per, oder mit einem Worte: Mineralien. Dieß
sind die Steine, Salze, Erden und Metalle.
Demnach zerfallen also alle Naturkörper unserer Erde
in drei sogenannte große Reiche, nämlich in das Thier-
reich, Pflanzenreich und Mineralreich.
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55
deßhalb allgemeine nennt, und durch die die Kör-
per für uns brauchbar werden können.
Jeder Körper, selbst wenn er erst durch das Ver-
größerungsglas. von uns wahrzunehmen wäre, hat
nämlich zunächst eine dreifache Ausdehnung,
nach Breite, Länge und Dicke. Dieser Eigen-
schaft allein verdanken wir die unendlich große Man-
nigfaltigkeit in den Formen der Figuren, wie denn
auch daraus nothwcndig folgt, daß jeder Körper einen
gewissen Raum einnehmen muß, und daß also da,
wo sich eben jetzt ein Körper befindet, zu gleicher Zeit
nicht auch ein anderer sein kann. Dieß nennt man
die Undurchdringlichkeit der Körper. Ebenso be-
finden sich in und an jedem Körper kleine, mit Luft
angefüllte Zwischenraümchen (Poren), die bei dem
Badeschwamm freilich viel merklicher sind, als bei den
Metallen. Diese Porosität, welche die Körper bald
lockerer, bald dichter macht, ist eine höchst weise Ein-
richtung des Schöpfers, da ohne sie kein Körper von
dem Menschen bearbeitet werden könnte, jeder folglich
für ihn ganz unnütz sein würde. Sie ist dann auch
der Grund, warum sich der eine leichter, der andere
schwerer bearbeiten läßt. Den Raum, den jeder Kör-
per einnimmt, nennen wir den Ort des Körpers.
Verändert nun ein Körper seinen Ort, entweder durch
eigne, oder durch fremde Kraft: so sagen wir: Er be-
wegt sich. In der Beweglichkeit der Körper liegt
demnach nicht nur der Grund, daß wir dieselben fort-
schaffen, daß wir fahren, drechseln, spinnen und viele
andere Arbeiten verrichten können, sondern daß auch
Himmel und Erde mit Allem, was auf ihr ist, sei-
nen Standpunkt fortwährend verändert. Ohne Bewe-
gung aber, wie leblos würde uns die ganze Schöp-
fung erscheinen! wie unendlich viel an Reiz für uns
verlieren!
Vermöge ihrer Porosität lassen sich alle Körper
zertheilen und besitzen daher Theilbarkeit, was
ebenfalls eine sehr wohlthätige Eigenschaft ist, von de-
ren Nutzen wir uns bei dem Dufte der Blumen, beim
Raüchern, Schreiben, Malen u. s. w. überzeügeu kön-
nen. Bei aller, oft ins Unendliche gehenden Theilbar-
keit haben alle Körper doch auch einen gewissen Zu-
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57
Wasser, der Wein, das Bier:c., die auch, weil
sie ausgcgossen werden können und sich in kleinen Mas-
sen zu einzelnen Tropfen, die aus der allgemeinen Ei-
genschaft der Körper, dem Zusammenhänge, zu
erklären sind, zusammcnziehcn, tropfbare Flüssig-
keiten heißen; ferner alle Luftarten, die man,
weil sie sich sehr zusammcnprcsscn und noch mehr aus-
dehnen lassen, elastische Flüssigkeiten nennt.
Außerdem sagt man von einem Körper, z. B.
vom Steine, er sei hart, wenn er sich nur mit Mühe
theilen laßt; durchsichtig, wenn er nicht alle Licht-
strahlen zurückwirst, sondern einiget oder auch alle durch
sich hindurch läßt. Welche Körper nun undurchsich-
tig heißen, bedarf keiner Erwähnung. Zähe sind
diejenigen, welche, obgleich man sie hin - und hcrbie-
gen kann, doch nicht zerbrechen, z. B. die Weiden-
ruthe, das Fischbein und andere; spröde dagegen die-
jenigen, die leicht, wie das Glas, brechen oder sprin-
gen; biegsam diejenigen, die ihren Zusammenhang
nicht verlieren und nicht brechen, wenn man auch ihre
Gestalt durch Biegen oder Drücken verändert, z. B.
Gold, Silber, Zinn rc. Elastisch endlich nennt man
alle diejenigen Körper, welche, wenn sie gebogen
oder zusammengcprcßt werden, sogleich ihre ursprüng-
liche Gestalt wieder einnchmen, sobald die beugende
oder pressende Kraft nachlaßt. Welchen wichtigen Ge-
brauch wir aber von der Elasticität machen, das zei-
gen uns^ schon unsere Taschenmesser, Thürschlösser und
Polsterstühle, alle Uhr- und Wagenfedern rc.
Von der Luft.
Die Luft, die wir zwar nicht sehen, wohl aber
öfters fühlen, ist ein so außerordentlich feiner Körper,
daß sic überall hindringt und selbst die kleinen Zwi-
schenraüme in den Körpern, wenn sie nicht besonders
vor ihr verschlossen sind, ausfüllc. Man nennt sie da-
her mit Recht einen flüssigen Körper. Zugleich ist die
Luft aber auch ein äußerst elastischer Körper; denn
sie läßt sich zum Beispiel vermittelst der Luftpumpe so
zusammen pressen, daß sie 1300mal weniger, und wie-
der so ausdchncn, daß sie 13000mal mehr Raum »in-
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TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
63
könnte, doch gerade durch seine Winde uns seine
Weisheit und Güte kund thut. Durch die Winde
reiniget er die Luft von schädlichen Dunsten und
schlitzet uns so vor vielen Krankheiten; die Winde
vermindern die zu grosse Hitze und Kalte, trock-
nen die zu feuchte Erde aus und feuchten die zu
trockene wieder an, iadem sie uns aus fernen Ge-
genden, oft über das Meer herüber, die Wolken
und mit diesen den Regen bringen. Sie streiien den
Samen der Baüme und Gräser umher, bewegen
die Meere, dass sie nicht faul werden, treiben die
Schiffe und schütteln die Baüme, damit in diesen
die Säfte gehörig im Umlaufe bleiben. Zu hüten
haben wir uns indessen vor dem Winde, sobald
wir stark erhitzt sind; denn ein zu schnelles Ab-
kühlen unseres Körpers kann uns leicht eine schwere
Krankheit bringen. Übrigens hat der Wind auch
auf das Wetter einen mächtigen Einfluss; unser
Ostwind bringt uns 'gewöhnlich trockene Witte-
rung, der Westwind Regen, der Südwind Wärme,
der Nordwind aber Kälte.
Vom Wasser.
Das Wasser in seinem reinen Zustande ist ein
flüssiger, farbeloser, durchsichtiger, geschmack-
und geruchloser, auch ziemlich schwerer Körper;
denn er ist 800 mal schwerer, als eine gleichgrosse
Masse atmosphärischer Luft (spezifisches oder
eigentümliches Gewicht). Es findet sich jedoch in
der Natur nie ganz rein, sondern stets mit einer
Menge fremdartiger Theile, besonders mit allerlei
Erd - und Salztheilchen und mit verschiedenen Luft-
arten vermischt, wodurch es nicht nur öfters eine
bestimmte Farbe, sondern auch Geruch und Ge-
schmack erhält. Mit ihm lassen sich viele andere
Körper, besonders alle Salze, leicht auflösen. Dass
das Wasser ein fortwährendes Bestreben aüssert,
sich mit der atmosphärischen Luft zu vereinigen,
aus welcher es zu seiner Zeit als Regsn oder Ne-
bel wieder herabfällt, ersehen wir daraus, dasg
nasse Wäsche oder andere feüchte und nasse Ge,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
80
entstehet, daß sich die Sonnenstrahlen in dem herab-
fallenden Regen oder in den Wasserdünsten der Luft
brechen und so die schönen Farben Hervorbringen. Noch
muß ich bemerken, daß bisweilen faules Holz, be-
sonders alte Weiden, des Nachts einen hellen Schein
von sich geben und schon manchen unwtffenden und
darum aberglaübischen Menschen in große Furcht ge-
setzt haben. Ferner hat man auch einen durch Kunst
bereiteten leuchtenden Körper, den man Phosphor
nennt. Man kann damit Buchstaben und andere Fi-
guren an die Wand malen, die im Finstern lange hell
leüchten. Endlich giebt es einige Thierchen, z. B. den
Feüerwurm, die Feüerfliege und das Johan-
niswürmchen, welche zu gewissen Jahreszeiten im
Dunklen leuchten.
Vom ^Viaz06li8mu8.
Auch dieser ist eine geheime Kraft der Erde,
die wir aber eben so wenig, wie die der Electri-
cität, der Wärme, des Lichtes u.s. w. erklären, son-
dern von der wir nur, weil wir ihre Wirkung be-
merken, sagen können, dass sie wirklich vorhan-
den sei. Es linden sich nämlich hie und da, beson-
ders in manchen Eisenbergwerken, gewisse schwarz-
graue, ziemlieh harte, schwere und spröde Steine,
welche die merkwürdige Eigenschaft besitzen, dass
sie, wenn man sie in Eisenfeilspäne taucht, diesel-
den an sich ziehen und besonders an zwei gerade
entgegengesetzten Stellen festhalten; dass sie fer-
ner, wenn man sie an einem dünnen, ungedreh-
ten Faden aufhängt, oder vermittelst eines Bret-
chens auf dem Wasser frei schwimmen lässt, sich
mit einer Seite stets ziemlich genau nach Mitter-
nacht oder Norden richten. Diese Steine nennt
man Magnetsteine und die geheime Kraft der-
selben Magnetismus.
Dass der Magnetismus ebenfalls ein aüsserst
feiner Körper sei, gehet daraus hervor, dass er
durch andere Körper, die nicht eisenhaltig sind,
hindurch wirkt, so dass man damit z. B. eine feine
Nähnadel, die auf einem zinnernen Teller, üder
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
81
auch blos auf dem Tische liegt, mit einem darun-
ter gehakenen Magnetsteine noch bewegen kann.
Die beiden Stellen am Magnetsteine, wo seine An-
ziehungskraft am stärksten ist, und die, wenn der
Magnet frei hangt oder schwimmt, sich stets nach
Norden und Süden wenden, heissen Pole (Nord-
und Südpol). Bringt man zwei Magnete, die sich
frei bewegen können, an einander: so ziehen sie
sich gegenseitig an, wenn ungleichnamige Pole zu-
8ammentreifen, d. h. wenn der Nordpol des einen
dem Südpole des andern — oder umgekehrt — sich
nähert; stossen aber einander ab, sobald Nordpol
mit Nordpol, oder Südpol mit Südpol zusammen
gerathen. Daher nennt man auch die ungleichna-
migen Pole freundschaftliche, die gleichna-
migen dagegen feindschaftliche Pole. Be-
streicht man mit einem Magnetsteine in bestimmter
Richtung ein Stück Eisen von beliebiger Form:
so theilt sich die magnetische Kraft dem Eisen mit,
ohne dass der Stein die seinige verliert, und ein
solches magnetisches Eisen nennt man dann einen
künstlichen Magnet, der seine Kraft nie wie-
der verliert, so bald er ruhig hängen bleibt, vor
dem Verrosten verwahret wird und stets Etwas zu
tragen hat. Solche künstliche Magnete sind nun
auch die sogenannten Magnetnadeln, die man-
nigfaltig, besonders von Feldmessern gebraucht
werden, und der Com pass, dessen sich die
Schiffer auf ihren oft so langen Seereisen mit dem
grössten Nutzen bedienen. Ein Compass ist näm-
lich eine kleine, dünne magnetisirte Nadel von
gutem Stahle, die innerhalb eines runden Käst-
chens, auf dessen Boden zugleich eine Windrose,
die die verschiedenen Himmelsgegenden angiebt, ge-
zeichnet ist, genau in ihrer Mitte auf einem senk-
recht stehenden Stiftchen ruhet, und auf demselben
sich frei in horizontaler Richtung bewegen kann.
Da diese Nadeln magnetisirt sind: so drehen sie
«ich auf ihrem Stiftchen stets mit der einen Spitze
nach Norden, und desshalb eben sind sie den Schif-
fern ganz unentbehrlich; denn sind sie durch Stür-
6
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]