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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 44

1842 - Zwickau : Zückler
— 44 - cben muthwillig zertreten; nie einen Strauch oder Baum ohne Noch vernichten, oder auch nur beschädi- gen; nie das Vieh an Orte treiben, wo unter hohem Grase junge Waldungen emporsprossen für künftige Geschlechter, damit wir uns nicht an Gottes schöner Natur undankbar versündigen! Wo sich noch ein lee- res Plätzchen auf unserem Grund und Boden findet, das wollen wir vielmehr, wenn es für keinen andern Zweck zu benutzen ist, urbar machen und anpfianzen mit allerlei nützlichen Baumen und Straüchern, damit auch die Nachwelt sich Gottes schöner Natur in rei- chem Maße erfreuen könne und nach Jahrhunderten noch uns segne! Iii. Das Mineralreich. Die Thiere und Pflanzen mannten wir, weil sie Leben und gewisse Werkzeuge oder Organe haben, sich selbst zu nähren und zu erhalten und von innen heraus wachsen, organische Körper. Diese Alle trägt und nährt die große Erde, wie eine sorgsame Mutter. Es ist daher wohl billig, daß wir uns nun auch von ihr selbst, die außer den Thieren und Pflan- zen nicht nur auf ihrer Oberfläche, sondern auch und ganz vorzüglich tief in ihrem Innern die herrlichsten und kostbarsten Schätze enthält, die wir unorgani- sche Körper oder Mineralien nennen, mit einander unterhalten. Zwar haben alle Mineralien, sie mögen heißen, wie sie wollen, Erden, Steine, Salze, brenn- bare Mineralien, Metalle, wie man sie ge- wöhnlich eintheilt, weder Leben, oder Wachsthum von innen heraus, noch irgend eine Empfindung, oder d e Fähigkeit, sich selbst zu bewegen; dessen ungeachtet zeü- gen sie eben so gut, als die Thiere und Pflanzen, von der unendlichen Größe und Güte ihres Schöpfers, und sind auch außerdem für uns Menschen, weil wir sie so viel- und mannigfach benutzen, von so großer Wich- tigkeit, daß es wohl der Mühe werth ist, sie wenig- stens der Hauptsache nach etwas genauer kennen zu lernen.

2. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 46

1842 - Zwickau : Zückler
46 drechselt; im Seifenstein und in der spanischen Kreide, welche gern alles Fett an sich ziehen und daher zum Vertilgen der Fettflecke aus Kleidern zu ge- brauchen sind; im Asbest, der wegen seines faserigen Gewebes und wegen seiner Biegsamkeit sich sogar zu unverbrennlichen Dochten und zu Leinwand verarbeiten läßt, die man durch Feüer, ohne daß sie dadurch lei- det, vom Schmutze reinigen kann. 6) Die Schwer- erde, die deshalb so genannt wird, weil sie schwerer, als alle andere Arten ist, findet man vorzüglich im Schwerspath und in dem sogenannten Bononi- schen Stein oder Bologneserspathe, der die merkwürdige Eigenschaft besitzt, daß.^er das Sonnen- licht, das er einmal eingesogen hat, lange Zeit noch im Finstern wieder zurückstrahlt, also im Finstern leuchtet. Die Schwererde wird mannigfaltig benutzt, besonders als Zusatz zu den Zeichenstiften und beim Fertigen des Bleiweißes. Noch ist übrig e) die Kie- selerde. Sie giebt, mit Laugensalz geschmolzen, das Glas und ist in den härtesten Steinen enthalten, z. B. in Quarz, Feüerstein und Probierstein, welchen letztem besonders die Goldschmiede gebrauchen, um aus der Farbe eines mit Gold und Silber auf ihm gemach- ten Striches die Echtheit dieser Metalle zu prüfen. Kleine Quarze und Kieselsteinchen in Menge beisam- men nennt man Sand, und sind diese Steinchen durch allerlei Erden zu größer» festen Masten verbun- den: so nennt man diese Steinmaffen Sandstein, von welchem es ganz große Gebirge giebt. (Pirnaischer Sandstein.) Von den Steinen. Steine sind eigentlich nichts Anderes, als ver- härtete Erden. Zwar haben wir schon von allerlei Stei- nen gesprochen; doch giebt es deren noch unendlich viele andere, die hier freilich nicht alle genannt werden kön- nen. Nur von den Edelsteinen noch einige Worte. Sie sind die härtesten und schönsten unter allen Steiu- arten und, weil sie sehr selten sind, auch die theüer- sten. Oben an stehet der Diamant, der jedoch mehr zu den verbrennbaren Mineralien, als zu den eigent- lichen Steinen zu rechnen ist, da er trotz seiner groß-

3. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 48

1842 - Zwickau : Zückler
48 irt kleinen Teichen von der Sonne so lange ausdampfen laßt, bis das freilich weniger gute, graue und bitter- schmeckende Salz trocken auf dem Boden liegt; thcils aus Salzquellen (Quellsalz), die das beste lie- fern, indem man das O-uellsalzwasser in großen Kes- seln so lange kocht, bis das schöne, weiße und feine Salz, das alle Tage auf den Tisch kommt, zurückbleibt; theils aber auch aus Steinen (Steinsalz) ge- winnt« Dieses Steinsalz wird, wie das Metall, tief aus der Erde herausgeholt. Das größte Steinsalz- Bergwerk befindet sich in Gallizien, in der Nähe des Städtchens Wieliczka, welches seit 1251 bestehet. Über 300 Ellen tief muß man hinabsteigen, und kommt man endlich unten an: so findet man eine hohe ge- raümige Höhle, die gegen 30.,009 Ellen lang und auf 1000 Ellen breit ist. Man kann dieses Bergwerk mit einem großen weiten Thale verglichen, in welchem sich ordentliche Heerstraßen, die mit Menschen, Wagen und Pferden bedeckt find, dahinziehen, ja wo man sogar kleine Dörfer, Bäche mit süßem Waffer, über welche Brücken führen, und viele andere Dinge antrifft, die in Erstaunen setzen. Tausende von Arbeitern sind dort Jahr aus Jahr ein mit dem Brechen des Salzfteineö beschäftiget. Alles, Wohnungen, Kapellen.mil Altä- ren, Kreüzbilder und die Saülen, die die ungeheüre Decke halten, ist aus Salzftein gehauen und strahlt von den vielen, fortwährend brennenden Lichtern so hell, daß man sich in ein Feenschloß der Mährchen- welt versetzt glaubt. — 3) Die brennbaren Mineralien find alle diejenigen, die im Feuer brennen, und, wenn sie von fester Art sind, sich nicht im Waffer, wohl aber im Öle aufiöscn. Unter die ersten gehört der Schwefel, der theils gediegen gefunden, theils aber auch aus Schwefelkies und anderen Mineralien erst auf künstliche Weise .gewonnen wird. Ferner das Reiß- blei, dessen feinere Sorten die Bleistifte liefern, wäh- rend man das schlechtere zum Färben der Öfen ge- braucht. Die Steinkohle, die aus Erde und ver- schüttetem Holze bestehet, welches mit Erdöl durchzogen

4. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 52

1842 - Zwickau : Zückler
7" — 52 — hat einen silberhellen, schönen Glan;. Nur in sehr großer Kälte wird cs ziemlich hart und laßt sich dann auch hämmern. Durch große Hitze kann man es auch verdampfen. Es wird vielfach benutzt, besonders zu Wettergläsern (Barometern) und Wärmemessern (Ther- mometern) ; außerdem wird es besonders in den Schmelz- Hütten, wo es das Silber von fremden Erzen trennen hilft, von den Goldschmieden zum Vergolden und Ver- silbern und in den Apotheken als Arzenei benutzt. Zn den Halbmetatten gehört 2) der gefährliche Arsenik, ein furchtbares Gift. Er findet sich sowohl gediegen in blättriger Gestalt, als auch als Kies und als Kalk. Seine Farbe fist bleiartig. Man benutzt ihn beim Schmelzen vieler Metalle, besonders der Platina; auch verfertiget man aus ihm die bekannte gelbe Farbe, das Rauschgelb, ferner das Arsenikmeht oder Mau- se g ist und den Flic gen stein. Wer mit diesem Gifte zu thun hat, muß die größte Vorsicht dabei an- wenden ; denn die kleinste Portion davon kann Men- schen und Thiere unter den heftigsten Schmerzen töden. Ferner sind noch zu merken: 3)e bcr Kobal t, woraus man die schöne, aber sehr theüre blaue Mineralfarbe macht, die man auch Smalte nennt. Er ist eben- falls, wie die meisten Halbmetalle, giftig. 4) Der Wißmuth. Er sieht silberweiß, gclblichröthlich und schillert oft sehr schön. Man braucht ihn häufig zum Löthen (Schnellloth.) Auch macht man aus ihm die für die Haut sehr nachtheilige weiße Schminke. 5) Das Spieß glas oder Antimonium, welches, mit Blei vermischt, das halbhartc Metall giebt, woraus die Buchdrucker ihre Buchstaben gießen. Endlich 6) der Braunstein, der zum Glasiren der Töpfe, zur Bereitung der Lebenslust (des Sauerstoffgafes) und des weißen Glases gebraucht wird; auch er ist als gif- tiges Mineral mit großer Vorsicht zu behandeln. Da- her ist cs nöthig, ncüe Töpfe vor dem Gebrauche erst auszukochen, überhaupt sollte man mit allen metalle- nen Gefäßen sehr vorsichtig umgehen. Milch, Essig und andere Saüren, auch Fett in kupfernen oder zin- nernen Gefäßen auch nur eine Nacht hindurch aufbo- wahrt, können leicht zu Gift werden.

5. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 3

1842 - Zwickau : Zückler
3 Blätter aus der Luft einfaugen, und diese Säfte in ihnen in Bewegung sind: so lange sagt man von Thie- ren und Pflanzen, daß sie leben. Alles dagegen, was diesen Kreislauf der Säfte in Thieren und Pflan- zen stört und hemmt, bringt ihnen den Tod. Die Pflanze wird welk und verdorrt endlich, sobald man sie der Luft, des Lichts und des Wassers beraubt, oder sie abschneidet. Das Thier stirbt, sobald es ihm an der nöthigen Nahrung, Luft und Wärme fehlt, oder wenn man ihm die Adern öffnet und das Blut ent- zieht. Insofern, geliebte Kinder, sind also Thiere und Pflanzen einander ganz ähnlich; aber sie sind auch wieder in gar mancherlei Beziehung wesentlich von ein- ander verschieden, so, daß wir den Thieren viele Vor- züge vor den Pflanzen einraümen müssen. Die Thiere sind lebendige und beseelte or- ganische Geschöpfe, die Empfindung haben, sich zum größten Theil von einem Orte zum andern nach Willkür bewegen und sich deßhalb ihre Nah- rung selbst suchen, auch dieselbe durch Eine Mund- öffnung in den Magen bringen können. Die Pflan- zen hingegen sind zwar auch belebte organische Wesen, aber unbeseelt; können sich auch nicht nach Willkür von einem Orte zum andern bewegen; auch nehmen sie ihre Nahrung blos durch die Poren ihrer Wurzeln, Rinde und Blätter zu sich, so wie ihnen auch, mit Ausnahme nur sehr weniger, alle Empfindung fehlt. Außerdem giebt eö aber noch eine Art von Naturkörpern, die gar keine von allen den Eigenschaften besitzen, die wir so eben an den Thie- ren und Pflanzen kennen gelernt haben; bei welchen gar kein Umlauf der Lebenssäfte, kein Wachsthum von innen heraus, keine Fortpflanzung durch sich selbst, keine Empfindung und keine willkürliche Bewegung Statt findet; die also gar kein Leben haben, sondern leblos find. Man nennt diese Körper zum Unter- schiede von Thieren und Pflanzen unorganische Kör- per, oder mit einem Worte: Mineralien. Dieß sind die Steine, Salze, Erden und Metalle. Demnach zerfallen also alle Naturkörper unserer Erde in drei sogenannte große Reiche, nämlich in das Thier- reich, Pflanzenreich und Mineralreich. 4 2

6. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 55

1842 - Zwickau : Zückler
55 deßhalb allgemeine nennt, und durch die die Kör- per für uns brauchbar werden können. Jeder Körper, selbst wenn er erst durch das Ver- größerungsglas. von uns wahrzunehmen wäre, hat nämlich zunächst eine dreifache Ausdehnung, nach Breite, Länge und Dicke. Dieser Eigen- schaft allein verdanken wir die unendlich große Man- nigfaltigkeit in den Formen der Figuren, wie denn auch daraus nothwcndig folgt, daß jeder Körper einen gewissen Raum einnehmen muß, und daß also da, wo sich eben jetzt ein Körper befindet, zu gleicher Zeit nicht auch ein anderer sein kann. Dieß nennt man die Undurchdringlichkeit der Körper. Ebenso be- finden sich in und an jedem Körper kleine, mit Luft angefüllte Zwischenraümchen (Poren), die bei dem Badeschwamm freilich viel merklicher sind, als bei den Metallen. Diese Porosität, welche die Körper bald lockerer, bald dichter macht, ist eine höchst weise Ein- richtung des Schöpfers, da ohne sie kein Körper von dem Menschen bearbeitet werden könnte, jeder folglich für ihn ganz unnütz sein würde. Sie ist dann auch der Grund, warum sich der eine leichter, der andere schwerer bearbeiten läßt. Den Raum, den jeder Kör- per einnimmt, nennen wir den Ort des Körpers. Verändert nun ein Körper seinen Ort, entweder durch eigne, oder durch fremde Kraft: so sagen wir: Er be- wegt sich. In der Beweglichkeit der Körper liegt demnach nicht nur der Grund, daß wir dieselben fort- schaffen, daß wir fahren, drechseln, spinnen und viele andere Arbeiten verrichten können, sondern daß auch Himmel und Erde mit Allem, was auf ihr ist, sei- nen Standpunkt fortwährend verändert. Ohne Bewe- gung aber, wie leblos würde uns die ganze Schöp- fung erscheinen! wie unendlich viel an Reiz für uns verlieren! Vermöge ihrer Porosität lassen sich alle Körper zertheilen und besitzen daher Theilbarkeit, was ebenfalls eine sehr wohlthätige Eigenschaft ist, von de- ren Nutzen wir uns bei dem Dufte der Blumen, beim Raüchern, Schreiben, Malen u. s. w. überzeügeu kön- nen. Bei aller, oft ins Unendliche gehenden Theilbar- keit haben alle Körper doch auch einen gewissen Zu-

7. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 57

1842 - Zwickau : Zückler
57 Wasser, der Wein, das Bier:c., die auch, weil sie ausgcgossen werden können und sich in kleinen Mas- sen zu einzelnen Tropfen, die aus der allgemeinen Ei- genschaft der Körper, dem Zusammenhänge, zu erklären sind, zusammcnziehcn, tropfbare Flüssig- keiten heißen; ferner alle Luftarten, die man, weil sie sich sehr zusammcnprcsscn und noch mehr aus- dehnen lassen, elastische Flüssigkeiten nennt. Außerdem sagt man von einem Körper, z. B. vom Steine, er sei hart, wenn er sich nur mit Mühe theilen laßt; durchsichtig, wenn er nicht alle Licht- strahlen zurückwirst, sondern einiget oder auch alle durch sich hindurch läßt. Welche Körper nun undurchsich- tig heißen, bedarf keiner Erwähnung. Zähe sind diejenigen, welche, obgleich man sie hin - und hcrbie- gen kann, doch nicht zerbrechen, z. B. die Weiden- ruthe, das Fischbein und andere; spröde dagegen die- jenigen, die leicht, wie das Glas, brechen oder sprin- gen; biegsam diejenigen, die ihren Zusammenhang nicht verlieren und nicht brechen, wenn man auch ihre Gestalt durch Biegen oder Drücken verändert, z. B. Gold, Silber, Zinn rc. Elastisch endlich nennt man alle diejenigen Körper, welche, wenn sie gebogen oder zusammengcprcßt werden, sogleich ihre ursprüng- liche Gestalt wieder einnchmen, sobald die beugende oder pressende Kraft nachlaßt. Welchen wichtigen Ge- brauch wir aber von der Elasticität machen, das zei- gen uns^ schon unsere Taschenmesser, Thürschlösser und Polsterstühle, alle Uhr- und Wagenfedern rc. Von der Luft. Die Luft, die wir zwar nicht sehen, wohl aber öfters fühlen, ist ein so außerordentlich feiner Körper, daß sic überall hindringt und selbst die kleinen Zwi- schenraüme in den Körpern, wenn sie nicht besonders vor ihr verschlossen sind, ausfüllc. Man nennt sie da- her mit Recht einen flüssigen Körper. Zugleich ist die Luft aber auch ein äußerst elastischer Körper; denn sie läßt sich zum Beispiel vermittelst der Luftpumpe so zusammen pressen, daß sie 1300mal weniger, und wie- der so ausdchncn, daß sie 13000mal mehr Raum »in-

8. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 63

1842 - Zwickau : Zückler
63 könnte, doch gerade durch seine Winde uns seine Weisheit und Güte kund thut. Durch die Winde reiniget er die Luft von schädlichen Dunsten und schlitzet uns so vor vielen Krankheiten; die Winde vermindern die zu grosse Hitze und Kalte, trock- nen die zu feuchte Erde aus und feuchten die zu trockene wieder an, iadem sie uns aus fernen Ge- genden, oft über das Meer herüber, die Wolken und mit diesen den Regen bringen. Sie streiien den Samen der Baüme und Gräser umher, bewegen die Meere, dass sie nicht faul werden, treiben die Schiffe und schütteln die Baüme, damit in diesen die Säfte gehörig im Umlaufe bleiben. Zu hüten haben wir uns indessen vor dem Winde, sobald wir stark erhitzt sind; denn ein zu schnelles Ab- kühlen unseres Körpers kann uns leicht eine schwere Krankheit bringen. Übrigens hat der Wind auch auf das Wetter einen mächtigen Einfluss; unser Ostwind bringt uns 'gewöhnlich trockene Witte- rung, der Westwind Regen, der Südwind Wärme, der Nordwind aber Kälte. Vom Wasser. Das Wasser in seinem reinen Zustande ist ein flüssiger, farbeloser, durchsichtiger, geschmack- und geruchloser, auch ziemlich schwerer Körper; denn er ist 800 mal schwerer, als eine gleichgrosse Masse atmosphärischer Luft (spezifisches oder eigentümliches Gewicht). Es findet sich jedoch in der Natur nie ganz rein, sondern stets mit einer Menge fremdartiger Theile, besonders mit allerlei Erd - und Salztheilchen und mit verschiedenen Luft- arten vermischt, wodurch es nicht nur öfters eine bestimmte Farbe, sondern auch Geruch und Ge- schmack erhält. Mit ihm lassen sich viele andere Körper, besonders alle Salze, leicht auflösen. Dass das Wasser ein fortwährendes Bestreben aüssert, sich mit der atmosphärischen Luft zu vereinigen, aus welcher es zu seiner Zeit als Regsn oder Ne- bel wieder herabfällt, ersehen wir daraus, dasg nasse Wäsche oder andere feüchte und nasse Ge,

9. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 80

1842 - Zwickau : Zückler
80 entstehet, daß sich die Sonnenstrahlen in dem herab- fallenden Regen oder in den Wasserdünsten der Luft brechen und so die schönen Farben Hervorbringen. Noch muß ich bemerken, daß bisweilen faules Holz, be- sonders alte Weiden, des Nachts einen hellen Schein von sich geben und schon manchen unwtffenden und darum aberglaübischen Menschen in große Furcht ge- setzt haben. Ferner hat man auch einen durch Kunst bereiteten leuchtenden Körper, den man Phosphor nennt. Man kann damit Buchstaben und andere Fi- guren an die Wand malen, die im Finstern lange hell leüchten. Endlich giebt es einige Thierchen, z. B. den Feüerwurm, die Feüerfliege und das Johan- niswürmchen, welche zu gewissen Jahreszeiten im Dunklen leuchten. Vom ^Viaz06li8mu8. Auch dieser ist eine geheime Kraft der Erde, die wir aber eben so wenig, wie die der Electri- cität, der Wärme, des Lichtes u.s. w. erklären, son- dern von der wir nur, weil wir ihre Wirkung be- merken, sagen können, dass sie wirklich vorhan- den sei. Es linden sich nämlich hie und da, beson- ders in manchen Eisenbergwerken, gewisse schwarz- graue, ziemlieh harte, schwere und spröde Steine, welche die merkwürdige Eigenschaft besitzen, dass sie, wenn man sie in Eisenfeilspäne taucht, diesel- den an sich ziehen und besonders an zwei gerade entgegengesetzten Stellen festhalten; dass sie fer- ner, wenn man sie an einem dünnen, ungedreh- ten Faden aufhängt, oder vermittelst eines Bret- chens auf dem Wasser frei schwimmen lässt, sich mit einer Seite stets ziemlich genau nach Mitter- nacht oder Norden richten. Diese Steine nennt man Magnetsteine und die geheime Kraft der- selben Magnetismus. Dass der Magnetismus ebenfalls ein aüsserst feiner Körper sei, gehet daraus hervor, dass er durch andere Körper, die nicht eisenhaltig sind, hindurch wirkt, so dass man damit z. B. eine feine Nähnadel, die auf einem zinnernen Teller, üder

10. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 81

1842 - Zwickau : Zückler
81 auch blos auf dem Tische liegt, mit einem darun- ter gehakenen Magnetsteine noch bewegen kann. Die beiden Stellen am Magnetsteine, wo seine An- ziehungskraft am stärksten ist, und die, wenn der Magnet frei hangt oder schwimmt, sich stets nach Norden und Süden wenden, heissen Pole (Nord- und Südpol). Bringt man zwei Magnete, die sich frei bewegen können, an einander: so ziehen sie sich gegenseitig an, wenn ungleichnamige Pole zu- 8ammentreifen, d. h. wenn der Nordpol des einen dem Südpole des andern — oder umgekehrt — sich nähert; stossen aber einander ab, sobald Nordpol mit Nordpol, oder Südpol mit Südpol zusammen gerathen. Daher nennt man auch die ungleichna- migen Pole freundschaftliche, die gleichna- migen dagegen feindschaftliche Pole. Be- streicht man mit einem Magnetsteine in bestimmter Richtung ein Stück Eisen von beliebiger Form: so theilt sich die magnetische Kraft dem Eisen mit, ohne dass der Stein die seinige verliert, und ein solches magnetisches Eisen nennt man dann einen künstlichen Magnet, der seine Kraft nie wie- der verliert, so bald er ruhig hängen bleibt, vor dem Verrosten verwahret wird und stets Etwas zu tragen hat. Solche künstliche Magnete sind nun auch die sogenannten Magnetnadeln, die man- nigfaltig, besonders von Feldmessern gebraucht werden, und der Com pass, dessen sich die Schiffer auf ihren oft so langen Seereisen mit dem grössten Nutzen bedienen. Ein Compass ist näm- lich eine kleine, dünne magnetisirte Nadel von gutem Stahle, die innerhalb eines runden Käst- chens, auf dessen Boden zugleich eine Windrose, die die verschiedenen Himmelsgegenden angiebt, ge- zeichnet ist, genau in ihrer Mitte auf einem senk- recht stehenden Stiftchen ruhet, und auf demselben sich frei in horizontaler Richtung bewegen kann. Da diese Nadeln magnetisirt sind: so drehen sie «ich auf ihrem Stiftchen stets mit der einen Spitze nach Norden, und desshalb eben sind sie den Schif- fern ganz unentbehrlich; denn sind sie durch Stür- 6
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