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1. Geschichte - S. 110

1913 - Berlin : Oehmigke
— 110 — mehreren Rekognoszierungen aus gut genug. Er befand sich mitten im Strom und erreichte den Steindamm am linken Ufer, ohne sich umzusehen. „Es ist aus, Rolf Kok! Sie haben dich mit dem Obristen tot oder lebendig!" rief er jammernd und jagte weiter. Unschlüssig, ob er sich gegen Havelberg zum Feldmarschalk Karl Gustav, oder gegen Pritzerbe zu dessen Stiefbruder, dem Grafen Waldemar, wenden solle, jagte er fürs erste geradeaus in die lieblichen Sümpfe und Heiden der wackeren Mark Brandenburg hinein. Das waren eilige Tage, und nimmer ist in der Welt so scharf geritten worden wie in diesem Juni des Jahres 1675 in der Mark; sowohl vom Kurhut Brandenburg als auch von der Krone Schweden! Neun Tage schon hatte die kurfürstliche Kavallerie nicht abgesattelt, und nun sprangen auf die Kunde von der Einnahme von Rathenow, im jähen Schreck und aller Verstörung, auch die schwedischen Herren in die Sättel. Von Havelberg brach eilends der Feldmarschall Wrangel auf; von Brandenburg und Pritzerbe sein Stiefbruder. In aller Hast ging der Marsch der beiden so unvorsichtig geteilten Heeresflügel, ein spitzwinklig Dreieck durch Bruch, Moor, Heide und Kieferwald ziehend, auf den durch alte Schlachten berühmten Kremmer Damm zu, um eine Vereinigung daselbst herzustellen und, was noch zu retten war, vor dem zornigen Hausherrn zu retten, ehe kurfürstliche Durchlaucht, die in der Mitte der beiden Schenkel dieses Dreiecks geradeaus ebenfalls einen Strich auf Fehrbellin zogen, den ungebetenen Gästen auch da an der Tür aufwarteten. Drei Tage ritten sie noch, da trafen sie zusammen und geschah die wundervolle Schlacht, die wir leider hier nicht zu beschreiben haben. Unsere Aufgabe ist es, uns nach dem tapferen Korporal Rolf Rolfsort Kok umzutun und zu erkunden, wie es ihm zu Hause weiter erging. Wir haben gesehen, wie auch er sich eilends ausmachte, als er die Ankunft der Brandenburger in Erfahrung gebracht hatte. Obgleich ihn mehr als sechzigjährige Beine trugen, so beflügelte die Vorstellung, daß der Generalfeldmarfchall Derfslinger mit feinen neunundfechzig Jahren hinter ihm fei, feine Schritte auf den Havelbrücken nicht wenig, und er kam richtig noch vor dem alten Herrn in der Stadt Rathenow an.

2. Geschichte - S. 22

1913 - Berlin : Oehmigke
— 22 — dahin, bei Anbruch der Nacht das feindliche Lager zu überfallen. Szupan, ein vornehmer Heerführer, versuchte vergeblich, ihn von diesem Vorhaben abzubringen. Der Herzog bestand darauf und zieh endlich seinen alten, erprobten Diener der Feigheit und Untreue. Da beschloß Szupan, als Streiter das wieder zu erringen, was er als Ratgeber verloren hatte. Die Nacht war still und klar, als die Polen in einiger Entfernung von Lebus geräuschlos über die Oder setzten. Kaum hatte das Heer drüben wieder festen Fuß gefaßt, als etwas geschah, das den Herzog nur noch mehr in seinem Vorhaben bestärken mußte. Aus dem Erlengebüsch schritt ein hageres Weib mit einem großen Siebe zum Strome hinab. Tief tauchte sie es in die dunkeln Fluten, bis es zum Rande gefüllt war. Dann kehrte sie zu dem erstaunten Fürsten zurück. Kein Tropfen entquoll dem Siebe. „Das Zeichen ist dir günstig," sagte sie, „dein ist der Sieg!" Und hoch aufgerichtet ging sie mit dem Wasserbecken vor den erschrockenen Kriegern einher. Allein der Markgraf hatte längst die Zurichtungen für den geplanten Überfall bemerkt und Anstalten zur Abwehr getroffen. Sein Heer war vorteilhaft aufgestellt. Als die Polen nichtsahnend sich dem Schlosse näherten, brach Konrad mit seinen Getreuen hervor und fiel über die ahnungslos Heranziehenden her. Bald war der Sieg erfochten. Jählings ergriffen die Polen die Flucht. Nur der Dunkelheit hatten sie es zu danken, daß nicht ihr ganzes Heer aufgerieben wurde. Gleich beim ersten Angriff war die Wahrsagerin gefallen. Auch Szupan hatte seinen Schwur erfüllt. Wie ein Löwe fechtend, färbte er bald mit feinem Blute die Erde. Als der Sieg errungen war, uahm man das Schloß ein, dessen schwache Besatzung zum Strange verurteilt wurde. Des Markgrafen Absicht war erreicht. Nachdem er seine Rache gekühlt hatte, verließ er das verödete Schloß und zog wieder heimwärts. A. Trinius (Märkische Streifzüge). 9. Berlin und Kölln ums Jahr 1250. Ein heiterer Sommermorgen des Jahres 1250 leuchtet uns. Wie Silber erglänzen an dem klaren, zu immer tieferem Blau sich wölbenden Himmel die duftigen, zartgeformten Wolken.

3. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 83

1883 - Berlin : Oehmigke
— 83 — und sein Land. Im Jahre 1432 zogen sie die Ober abwärts und erschienen zuerst vor den Mauern Frankfurts, fanben aber die Thore der wohlbefestigten Stadt geschlossen und die tapferen Bürger bereit, sie bis auss Blut zu öerteibigen. So konnten sie nichts ausrichten. Vor dem Gubener Thore aber lag ein Kloster der Kartäusermönche. Dieses brannten die Hus-siten mit der Vorstabt nieber und wanbten sich dann seitwärts gegen das ©täbtchen Müllrofe. Aber so wenig fürchteten sich die Frankfurter vor biefen Feinben, daß sie ihnen nachzogen und sie im freien Felbe aussuchten. Sie hatten die Freube, einen Heerhaufen berfelbeu zu zersprengen. Zwar lenkten sie den Schwarm baburch zum zweiten Male gegen ihre Stadt, allein das Vertrauen auf die Festigkeit berfelbeu täuschte die Bürger nicht. Unverrichteter Sache mußten die Hussiten von bannen ziehen. Sie wanbten sich nun die Ober weiter abwärts und brannten das Stäbtchen Lebus mit der Hauptkirche des Bistums und dem Schlöffe des Bischofs nieber, dann bogen sie links von dem Strome ab und wanbten sich auf Müncheberg, Strausberg, Altlanbsberg, welche sie erstürmten und mit den nmliegenben Dörfern nieberbrannten. In zahlreichen Ortschaften lobette das Feuer auf, die Menschen retteten sich in die Wälber; als sie zurückkehrten, fanben sie rauchenbe Trümmer an der Stelle ihrer Wohnstätten. Die Huf-fiten stauben nur wenige Meilen von Berlin; boch wanbten sie sich nicht sogleich gegen die Hauptstabt, fonbern gegen Bernau an der Quelle der Pauke. Sie schlugen ihr Lager vor der Stadt auf und griffen biefelbe „mehrmals und mit wilber Hand" an, würden aber von den tapfern Bürgern jebesmal zurückgeschlagen. Dieser Erfolg ermutigte die Ber-nauer zu einem Ausfalle, bei welchem das Bilb des heiligen ^)eorg ihnen vorangetragen warb; betfelbe war mit voll-ftänbigem Erfolge gekrönt. Die Huffiten würden gänzlich geschlagen, zum Teil versprengt, zum Teil getötet. Ihr Lager mit ihrer Bagage und zahlreichen Waffen fiel in die Hänbe der mutigen Bürger. Wahrscheinlich war biefc Hufsitenfchar nicht das Hauptheer; bieses hatte, wie es scheint, die Ober 6*

4. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 45

1883 - Berlin : Oehmigke
— 45 — 5. Markgraf Waldemar. Der berühmteste aber unter den Anhaltinern nach Albrecht dem Bären war Waldemar, Otto Iv. Brudersohn. Unter ihm erreichte die Mark Brandenburg ihre weiteste Ausdehnung. Er trieb die Polen über die Weichsel zurück und entriß ihnen weite Landstrecken mit der Stadt Danzig, behielt aber nur die seinen Landen zunächst gelegenen Gebiete, die andern gab er dem deutschen Ritterorden, welcher das Land Preußen am Pregel erobert hatte. Als die Stadt Stralsund von vielen Feinden bedroht war, eilte er ihr zu Hülse. Dafür machte der Herzog von Mecklenburg einen Einfall in die Mark. Sofort trat ihm Waldemar entgegen und griff ihn bei Granfee an, obgleich die Zahl seiner Reiter viel kleiner war, als die des Mecklenburgers. Hier wurde von beiden Seiten mit Heftigkeit gestritten. Waldemar kämpfte in erster Linie den Seinen voran. Da wurde sein Pferd von einem Lanzenstoße durchbohrt; es stürzte und fiel auf den Reiter. Als die Mecklenburger das bemerkten, eilten sie herbei, nahmen ihm Schwert und Helm, während er sich nicht rühren konnte. Als Gefangenen wollten sie ihn sort-sühren. Da aber stürzten die Brandenburger mit wildem Feld-gefchrei hinzu, warfen sich auf die Mecklenburger, befreiten ihren Markgrafen, halfen ihm auf ein Pferd und führten ihn zu den Seinen zurück. Der Kampf entbrannte aufs neue. Ein Brandenburger von gewaltiger Kraft bemerkte den Herzog von Mecklenburg im Gewühl, erreichte ihn und versetzte ihm mit seiner Streitaxt einen so mächtigen Hieb über den Helm, daß der Herzog besinnungslos vom Pferde stürzte. Er wäre gefangen genommen, wenn die Seinen ihn nicht gerettet hätten. Bis in den dunkeln Abend hinein tobte die Schlacht; der Verlust auf beiden Seiten war sehr groß; aber sür die Brandenburger war er empfindlicher, weil ihre Zahl geringer gewesen war. In der Nacht zogen sie sich zurück, so daß die Mecklenburger sich den Sieg zuschreiben konnten, weil sie das Schlachtfeld behauptet hatten. Aber sie schlossen mit dem Markgrafen

5. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 80

1883 - Berlin : Oehmigke
— 80 — Kaiser selbst, alle Kurfürsten, Herzöge, Freiherren, Ritter, Knappen, die Erzbischöse, Bischöfe, überhaupt alle Geistlichen mit Ausnahme der Kardinäle nahmen daran teil*) So schloß der ewig denkwürdige, sür die Geschichte unseres Vaterlandes so hochwichtige 18. April des Jahres 1417. 5. Der Kampf in Angermünde. Friedrich hatte mit den Pommern und Mecklenburgern Grenzstreitigkeiten, welche ihn in harte Kämpfe verwickelten. So hielten jene die Stadt Angermünde in der Uckermark lange Zeit besetzt. Im Jahre 1420 machte sich der Markgras daran, dieselbe wieder in seine Gewalt zu bringen. Es gelang ihm das nur zum Teil, denn die Pommern behaupteten sich in dem Schlosse und hielten auch das eine Stadtthor besetzt. Zudem lag Herzog Casimir auf der Lauer, um ihm auch die Stadt wieder zu entreißen. Dieser hatte durch seine Kundschafter erfahren, daß der Markgraf sich zwar aus dem Markte hinter den Wagen verschanzt habe, daß aber sein übriges Kriegsvolk in den Häusern ohne besondere Vorsichtsmaßregeln einquartiert sei, daß außerdem ein märkischer Heerhaufe von vierhundert Reitern unter der Führung des Herrn von Pntlitz außerhalb der Stadt in einen Hinterhalt liege. Man riet dem Pommer, sich aus diesen zuerst zu werfen, ihn zu zersprengen und somit unschädlich zu machen. Allein dieser befolgte den Rat nicht, weil er glaubte, die Stadt leicht überrumpeln und einnehmen zu können. Leicht drang er auch in das Thor ein, welches die Seinen noch besetzt hielten, und da der Kurfürst, ermüdet von den Strapazen der vorigen Tage, innerhalb seiner Wagenburg ruhig schlief, pflanzten die Pommern siegesgewiß ihre Banner in den Straßen auf und ließen das Triumphgefchrei: „Stettin, Stettin, Stettin!" hören. Von solchem Geschrei erwachte *) Riedel, Zehn Jahre. S. 283 ff.

6. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 82

1883 - Berlin : Oehmigke
— 82 — nun begann der Krieg gegen sie. Sigismund bot Reichsheere gegen sie auf, der Papst ließ das Kreuz gegen sie predigen, wie es einst gegen die Türken geschehen war. Raubend und sengend drangen die wilden Scharen in das Land der Böhmen, aber in der Schlacht hielten sie ihnen nicht stand; vor den Schwertern, Sensen, Keulen, vor den mit großen scharsen Sicheln beschlagenen Streitwagen stoben sie davon, wie die Spreu vor dem Winde. Vier Kreuzheere hatten ein solches Schicksal erlitten, der Ruhm der deutschen Tapferkeit schien zu erlöschen. Natürlich begnügten die Hussiten, wie die Böhmen sich nach ihrem Lehrer nannten, sich nicht damit, die Feinde aus ihrem Lande zu verjagen, sie machten auch Einfälle in die Nachbarlande und vergalten den Raub und Brand ihrer Feinde reichlich und mit gleichem Maße. Da wurde ein fünfter Kreuzzug beschlossen. Ein päpstlicher Legat zog durch Deutschland und forderte zum Kriege gegen die Ketzer aus. Zum Anführer des Heeres, welches sich daraus versammelte, hatte der Kaiser den Kurfürsten von Brandenburg ausersehen, dessen Umsicht und Tapferkeit er kennen und schätzen gelernt hatte. Friedrich folgte ungern dem Rufe, denn er, wie alle Einsichtigen, glaubte, es sei wohl möglich, die Hussiten zur Ruhe zu bringen, nur müßte man ihnen zuvor ihre billigen Forderungen, z. B. den Kelch beim Abendmahl, bewilligen und sie selbst in Ruhe lassen. Aber er war dem Kaiser zum Danke verpflichtet und willigte daher ein. Hätte er es lieber nicht gethan! Bald sollte er zu dem Einsehen kommen, daß er nicht an der Spitze eines geordneten Heeres stand, sondern Scharen unter seinem Befehle hatte, welche Räuberbanden glichen. Kaum hatte er den Böhmerwald überstiegen, so begann das Rauben und Plündern. Mit Mühe hielt er das gegen 150 000 Mann starke Heer zusammen und brachte es bis gegen Thauß. Da aber verbreitete sich das Gerücht von dem Herannahen des hussitischen Heeres. Als nun die ersten Böhmen sichtbar wurden, ergriff das Kreuzheer ein panischer Schrecken; was laufen konnte, lief davon, Wagen, Gepäck, Waffen im Stiche lassend (1431). Dieser Zug aber lenkte die Rache der Hussiten auf Friedrich

7. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 136

1883 - Berlin : Oehmigke
— 136 — 31. Die Seeschlacht auf -er Havel. Eines Morgens befahl der Kurfürst Joachim Il dem Bürgermeister Bartholomäus Bier von Spandau, alle Bürger feiner Stadt zusammenzurufen, um feines Befehles gewärtig zu fein. Als diese sich versammelt hatten, wurde ihnen eröffnet, die Bürger von Cöln und Berlin würden auf ihren Schiffen herankommen, die Festung Spandau anzugreifen, sie sollten ihre Stadt verteidigen. Das alles sollte natürlich nur zum Scherze geschehen. Als sie zugestimmt hatten, daß sie das gern thun würden, verteilten des Kurfürsten Beamte Helme und Panzer, hölzerne Spieße und andere Waffen unter sie, Befahlen, die bereitstehenden Handkähne zu besteigen und die Feinde zu erwarten. Bald kamen diese auch aus dem Tegler See herangefahren; kampfesmutig gingen ihnen die Spandauer entgegen. Die Seeschlacht begann mit Angriff und Abwehr, während von den Wällen der Festung der Donner der Kanonen und der Schall der Trompeten die Kämpfenden anfeuerte. Diese gerieten hart auf einander, der Kampf wurde immer hitziger. Ein Spandauer Schiff geriet zwischen zwei Berliner und wurde von diesen so hart angerannt, daß mehrere der Kämpfer in das Wasser fielen. Sogleich eilten Fischer auf ihren Kähnen herbei und zogen sie wieder heraus, wie ihnen diese Aufgabe während des Gefechtes gestellt war. Nachdem man so lange gekämpft hatte, ohne daß einer Partei der Sieg zugefallen war, gab der Kurfürst das Zeichen, daß die Seeschlacht beendet sein sollte. Damit war aber der Kampf überhaupt noch nicht beendet, auf des Kurfürsten Befehl sollte nun die Landschlacht beginnen. Die Ecke zwischen den beiden sich bei Spandau vereinenden Flüssen, zwischen der Festung und der Jungfernheide war zu ihrem Schauplatz bestimmt; hier stellten sich die Berlin-Cölner in zwei Treffen aus, deren erstes die reichen, deren zweites die ärmeren Bürger bildeten, während die Spandauer, welche der Zahl nach dem Feinde bei weitem nicht gleichkamen, in einem Treffen heranrückten. Als

8. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 47

1883 - Berlin : Oehmigke
— 47 — dieses Kloster geriet in Versall, wie die übrigen; nach der Reformation wurde es ausgehoben. Ode und verlassen standen die Gebäude da und verfielen allmählich. Aber die Ruine der einst so stattlichen Klosterkirche steht noch und gewährt in ihrer Waldnmrahmnng einen herrlichen Anblick. Alte Leute erzählen aber, daß sie noch bewohnt sei. Nachdem die Mönche fortgezogen, seien die Unterirdischen, die Zwerge, eingezogen, die aber nur derjenige sehen kann, der Sonntags geboren, also ein Sonntagskind ist. Das Kloster aber ist verwünscht, auch der See daneben. Seit der Zeit haben dort auch die Frösche das Quaken verlernt. 6. Der Mrsteichos }u Rostock.") Ehe Markgraf Waldemar die Rechte und die Freiheit der Stadt Stralsund so tapfer verfocht, hatte er mit verschiedenen nordischen Fürsten gegen die Seestädte gestritten. In dieser Zeit veranstaltete König Erich von Dänemark ein glänzendes Fest vor Rostock, dessen Beschreibung hier folgen soll, weil Waldemar dabei eine Hauptrolle spielte. „König Erich hatte die Einladungsschreiben an eine große Zahl von Fürsten und Herren ergehen lassen, und alle, welche daran teilzunehmen gesonnen waren, hatten den ganzen Winter und Frühling sich dazu gerüstet. Mit dem Ablause des Pfingstfestes brachen alle auf und reisten nach Rostock. Der König kam mit einem starken Gefolge und ließ sogleich die Stadt Rostock wissen, wie er gekommen sei, eine königliche Lustbarkeit in ihr anzustellen. Er erhielt Einlaß. Da sich aber sowohl die Zahl der Danen als auch diejenige des fremden Kriegsvolkes mehrte, ließ der Rat dem Könige sagen, er habe ihn zwar gern in die Stadt aufgenommen, aber nur mit einer bestimmten *) Klöden, Waldemar Ii, S. 88 ff. (verkürzt).

9. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 74

1883 - Berlin : Oehmigke
2. Die Schlacht stuf dem Cremmer Dstmme. Sie ließen sich sogar mit den Herzogen von Pommern iir ein Bünbnis gegen den ^Burggrafen ein. Diese satten in der Zeit der märkischen Anarchie angrenzenbc Gebiete in ihre Gewalt gebracht und fürchteten, daß Friedrich die Auslieferung ber-felben forbern würde. Sie benahmen sich daher feinblich gegen benfelbeit und machten, ermutigt durch die aufrührerischen Edelleute, sogar feinbliche Einfälle in die Mark. Da eilte ihnen friebrich entgegen. An bcr Rähe der Stadt (Sremmen befinbet sich das sogenannte Cremmer Such, eine sumpfige 9iieberung, welche nur auf einem schmalen Damm überschritten werben kann. Hier warf sich Friedrich ihnen entgegen; er selbst stritt tapfer an der Spitze der Seinen. Es ging heiß her, beim an feiner Seite fielen angesehene Ritter, welche ihm aus feiner fränkischen Heimat gefolgt waren, so der Graf von Hohenlohe, die Ritter Kraft von Lentersheim und Philipp von lltenhofen, worüber der Burggraf großen Schmerz empfanb. Ju der Klosterkirche zu Berlin, im Mittelschiffe unweit des Chores, befinbet sich ein Gemälbe; auf bemfelben sieht man einen Ritter knieertb im schwarzen Kleibe, Harnisch und weißen Mantel; die Hänbe wie zum Gebete erhoben. Über dem Silbe zeigt sich ein Abler, schräge geteilt in Schwarz und Rot und baneben ein Wappeufchilb mit zwei über einanber fchreitenbeti Söwen, das Wappen der Grafen von Hohenloh. Vor dem Ritter steht der Heilattb, aus besten fünf Wunben das Blut in den Kelch strömt, Geißel und Rute in den Hänben haltenb. Ilm das Bilb steht geschrieben: „Nach Christi Geburt 1412 verschieb bcr hochgeborne Graf Herr Johann von Hohenlohe, dem Gott gnabe." — Das ist das Grabbenkmal Hohenlohes. Auch ein Denkmal des Ritters von lltenhofen befanb sich früher in berfelben Kirche, ist aber jetzt verfchwunben. Auf dem Schlachtfelbe selbst würde ein Kreuz aufgerichtet, vom großen Kurfürsten und später vom Könige Friedrich Wilhelm Iii. erneuert, welches bort die Erinnerung an die erste Schlacht,

10. Wiederholungsbuch für den geographischen, geschichtlichen, naturkundlichen und deutschen Unterricht in Volks- und Bürgerschulen - S. 52

1872 - Berlin : Oehmigke
52 Kalvin ingenf(Reformirte). 2. inschweden: Gustav Wasa; Stockholmer Blutbad durch Christian Ii. von Dänemark. 3. in Preußen: Hochmeister Albrecht von Brandenburg. i8. Fcb. §. 85. Das Concil zu Trident (1545—63). ^Luthers 1:46 Tod. Im schmalkaldischen Kriege ward Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen vomherzog Moritz von Sachsen und von dem Kaiser Karl V. bei Mühlberg geschlagen. Passauer Ver- '55« trag 1552; darauf der *Religlonsfriede zu Augsburg. i6is— §. 86. Der *30j ähr ige Krieg. Union der Pro- 48 testanten, Liga der Katholischen (Maximilian von Barern). Majestätsbries des Kaisers Rudolf Ii. an die Böhmen. Die protestantischen Kirchen zu Klostergrab und zu Braunau. Graf Matthias Thurn ließ die Räthe Martinitz und Sla- wata aus dem Schlosse zu Prag stürzen. Dem Kaiser Mat- thias folgte 1619 Ferdinand Ii., der in der Schlacht am weißen Berge bei Prag den zum Könige von Böhmen erwählten Pfalzgrafen Friedrich V. besiegte. (Tilly und Ma- ximilian). Tilly schlug den König Christian Iv. von Däne- mark bei Dessau, und Albrecht von Wallenstein (Herzog von Friedland) den Grafen Ernst von Mansfeld bei Lutter am Barenberg in Braunschweig. Stralsund blieb unbezwungen. Das *Restitutionsedict. Gustav Adolf von Schwe- den erzwang sich von Bogislaus Xiv. und Georg Wilhelm den Durchzug durch Pommern und Brandenburg, konnte aber Magdeburg (Otto v. Guericke) gegen Tilly und Pap- penheim nicht retten, siegte dann bei Breitenfeld (bei Leipzig) ^.Nov. und am Lech (Tillys Tod), *fiel bei Lützen (bei Leipzig), 1 wo Wallenstein geschlagen ward; dessen Ermordung zu Eger 1634. Bernhard von Sachsen-Weimar und der schwedische Feldmarschall Horn wurden bei Nördlingen besiegt; Friede zu Prag; nur Landgraf Wilhelm von Hessen-Kassel blieb im Bunde mit den Schweden. Banner und Torstenson. Der französische Minister Kardinal Richelieu förderte die Zerrissen- heit Deutschlands. Im westfälischen Frieden zu Mün- ster und Osnabrück erhielt Frankreich das Elsaß und die bereits 1552 in Besitz genommenen Bisthümer Metz, Toul und Verdun — Schweden Vorpommern — Brandenburg Hinterpommern und das Erzbisthum Magdeburg — Sachsen die Lausitz; die Protestanten bekamen gleiche Rechte mit den Katholiken. — 1630 lösete sich die Hansa auf. §. 87. In Frankreich standen an der Spitze der Reformirten (Hugenotten) Prinz Heinrich von Bourbon (Kö- nig von Navarra) und der Admiral Collgny, an der Spitze der Katholiken die Herzöge von Guise und Katharina von Me- 1572 dicis, Mutter des Königs Karl Ix. ^Pariser Blutho chzeit
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