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Seeräuber setzten um dieselbe Zeit selbst die Hauptstadt
des Reichs in Schrecken 67. Sie wurden schnell von
Pompejus besiegt, weil man in gefahrvollen Zeiten
in Nom nichr steif an festen Formen hing.
69. Gefahren der freien Verfassung von Seiten
einzelner Großen.
Doch rächte sich die zu große Begünstigung einzel-
ner verdienstvoller Männer in Zeiten, wo die Tugend
selten war. Beispiele sind Marius und Pompejus.
Dagegen vergaß man leicht die Verdienste der einst hoch-
gefeierten Wohlthäter, eines Cato, Cicero, den
ein Clo diu s verfolgen durfte. Insgeheim schloffen die
emporstrebendsten Männer, Cäsar, Pompejus und
Crassus eine Verbindung, um sich gegenseitig zu
heben. Als dies erfolgt war, fand Crassus gegen die
Parther 53, Pompejus auf seiner Flucht vor Casar
nach Ägypten 48 den Tod. Der Sieger strebte bereits
nach völliger Umwandlung der freien Verfassung in eine
Monarchie, aber dazu war Rom doch noch nicht genug
vorbereitet. Er wurde erinordet 44, und der innere
Kampf ward nun durch Antonius wieder angefacht.
70. Untergang der Freiheit Roms.
Anfangs widcrsetzte man sich seinen verderblichen
Planen; als aber nach dem Treffen bei Mutina 43
O ctavianus sich mit ihm und Lepidus verband, un-
terdrückten diese Triumvirn den ganzen Staat, ver-
stärkten ihre Heere und siegten endlich entscheidend über
die Freiheitsvertheidigcr unter Brutus und Cassius
Lei Philippi 42. Hierauf theilten sie unter sich die
Provinzen des Reichs. Doch wurde Lepidus schon
36 ausgeschlossen, und zwischen Antonius und Octavian
erhielt sich der mehrmals erschütterte Friede nur bis 31
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Cato Cicero Cäsar Antonius Brutus Antonius Octavian
21
Jj) Bürgerkrieg des Marius und Sulla
88— 72 vor Chr.
Gegenseitige Eifersucht beider; frühere Verdienste und
Charakter derselben. Marius verlangt widerrechtlich den
Oberbefehl im ersten Kriege gegen Mithradatcs den Großen.
Sulla vertreibt ihn aus Rom und behauptet sein Recht, siegt
über Mithradatcs (86), während Marius von einer an Aben-
teuern reichen Flucht nach Rom zurückkehrt, sich blutdürstig
rächt. Der zurückkehrende Sulla vergilt der Gcgcnparthei
mit kalter Grausamkeit (82) und benutzt den Sieg zur Er-
hebung des Senats.
c) Verschwörung des Catilina 63 vor Chr.
Verfall der Sitten in Rom, Ausschweifungen und Ver-
schwendung führen zu Habsucht und Verbrechen. In Cati-
lina's Charakter erkennt man das Zeitalter. Sein Ehrgeiz
und seine Frechheit trotzt der bestehenden Verfassung. Umfang
der Verschwörung, Ausbruch unter Ciccro's Consulate, an
dessen Wachsamkeit und Lhätigkeit die Ausführung des Pla-
ues scheitert. Catilina flieht nach Etrurien, rüstet sich zum
Kriege, wird aber von Petrejus bei Pistoria (62) geschlagen
und bleibt; seine vornehmsten Anhänger waren schon früher
gefangen und hingerichtet worden.
d) Bürgerkrieg zwischeu Cäsar und Pom-
pejus 49 — 45 vor Chr.
Siege des Pompejus und eigenes Glück, alle Kriege die-
ser Zeit völlig zu beenden. Frühere Verhältnisse zu Cäsar,
Verbindung beider mit Crassus 60 vor Chr. Ursach und Ein-
fang der Feindschaft 52 vor Chr., wo Pompejus allein
Consul war und dabei Spanien als seine Provinz iune hatte.
Casar in Gallien verlangte für sich gleichfalls das.consulat.
3n dem darauf entstehenden Kampfe wußte Cäsar, indem er
bloß für seine Erhebung und Alleingewalt kämpfte, sich das
Ansehen zu verschaffen, als vertheidige er die Rechte dcswolks;
der betrogene, nicht minder eitle Pompejus gewann für sich
den Senat. Italien und Spanien unterwarf Casar bald (49),
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Catilina Petrejus Cäsar Cäsar Cäsar Casar
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Rom Cati- Etrurien Spanien Gallien Italien Spanien
59
73. Cultur bet Römer.
Die Römer bilderen sich durch Nachahmung der
Griechen. Livius Andronikus 240, Ennius,
Plautus 180 waren die ältesten ihrer Dichter. Ihnen
folgten Terentius, Pacuvrus, Lucilius, Lu-
cretius, Catullus mit mein* oder weniger Origi-
nalität. In der Prosa strahlt vor allen Cicero hervor,
nicht bloß als Redner, sondern auch als Schriftsteller
über Beredsamkeit und Philosophie, die er von den
Griechen gelernt hatte. Als Geschichtschreiber aus
dieser Periode sind Nepos, Julius Casar und
Sallustius bekannt.
Vierte Periode. Bis auf den Untergang des
weströmischen Reichs 470 nach Chr.
74. Befestig ung der Alleinherrschaft in Rom.
Seit dem Siege bei Actium und nach dem Tode
des Antonius (30) war im Römischen Reiche Niemand
dem Octavian an Macht gewachsen, die Heere, die
Flotten, die Provinzen, die Bürger, der Senat ge-
horchten ihm, aus Sehnsucht nach Ruhe, und weil
er behutsam die Alleinherrschaft vorbereitete, den Schein
derselben vermied, mit dem Einfluß sich begnügte, der
mit unveränderten Namen und Formen der bisherigen
Verfassung vereinbar war. Er übernahm seine Ämter
immer nur auf eine bestimmte Reihe von Jahren,
scheinbar wider Willen und gebeten, und gewöhnte
durch solche Verstellung ein freisinniges Volk allmählig
an Knechtschaft so, daß es sich zuletzt in derselben
glücklich fühlte. Augustuö.
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Extrahierte Personennamen: Livius_Andronikus Nepos Julius_Casar Antonius
63
81. Die Kaiser - es -ritten Jahrhunderts.
Nachdem Commodus, des Philosophen Anto-
ninus Sohn, einem Nero ähnlich bis 192 regiert hatte,
stießen die Prätorianer seinen Nachfolger Pertinax,
den ihr Oberst eingesetzt, vom Thron und verkauften
diesen öffentlich an den Meistbietenden 193. Wie-
derum, wie nach Nero, widersetzten sich diesem Spiele
die Legionen in 3 Provinzen. Septimius Severus
(193 — 211) war Rom am nächsten und behauptete
die auch vom Senat ihm bewilligte Würde gegen die
übrigen. Sein Sohn und Nachfolger Caracalla
war ein Ungeheuer von anderer Art als Heliogaba-
lus (218—222). In der ganzen zahlreichen Reihe
der Kaiser des dritten Jahrhunderts ist keiner bcifalls-
wcrth als Alexander Severus (222—235), der
die Stiftung des Neu - persischen Reichs erlebte,
Decius 250, der die Gothen abwchrte, Aurelian
(270—275), der das unter Gallienus fast aufge-
lösete Reich wieder zusammentrieb, aus Dacien die Le-
gionen zurückzog und Rom befestigte; Probus (280),
der die Deutschen aus Gallien und Pannonien heraus-
schlug, und Diocletian.
82. Constantins Einrichtungen.
Diocletian verfolgte die Christen, aber er verstand
die Granzen des Reichs zu vertheidigen und dazu die
rechten Männer zu wählen (Maximian, Galerius,
Constantius Chlorus). Als er sich 305 in die
Einsamkeit zurückzog, traten bald unter seinen Nach-
folgern die Eifersucht und die Fehden ein, die bei einer
solchen Verfassung der getheilten Macht nur Männer,
die, wie Diocletian, über irdischen Tand erhaben sind,
vermeiden. Aus dem langen Kampf (306 — 323)
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4
17. Dek Karthager Hannibal, 200 vor Chr.
Haß gegen Rom schon im Knaben, große Talente, Aus-
bildnng zum Feldherr» in Spanien, Übergang über die
Rhone und über die Alpen, Siege über die Römer im zweiten
panischen Kriege, besonders beim Trasimcnisehen See (217)
und bei Cannä (216). Seine Feinde in der Heimath ver-
hindern, daß er zu rechter Zeit unterstützt wird, und er strengt
sich vergeblich an sein Vaterland zu retten und zu rächen.
18. Der Römer Scipio, der jüngere Afri-
kaner, 146 vor Chr.
Abstammung, Bildung, Gesinnung. Karthago zerstört
146., Numantia 136.
10. Der Römer Marin 6, 100 vor Chr.
Verdankt sein Emporsteigcn seinen Anlagen zum Krieger
und den Bedrängnissen Roms von Seiten der Deutschen.
Sein Ehrgeiz und seine Rachsucht. Wechsel seiner Schicksale.
20. Mithradates der Große, König von
Pontus, 60 vor Chr.
Thätigkcit, Gewandtheit und Beharrlichkeit, starkes Ge-
dächtnis;. Seine Plane, oft mit Härte und Grausamkeit aus-
gcführt, waren mit römischer Weltherrschaft unverträglich.
Sulla, Lucullus, Pompejus.
21. Julius Casar, 48 vor Chr.
Ausgezeichnete Anlagen, fester Sinn, Ehrgeiz. — Vor-
zügliche Geistes-Bildung. Redner, Staatsmann, Feldherr.
Ausschweifende Lebensweise, Prachtlicbc. Erobert Gallien,
betritt zuerst von den Römern Deutschland, Britannien;
strebt nach der Oberherrschaft in Rom und erlangt sie durch
die Waffen unter republikanischen Titeln und Formen, will
aber König genannt seyn, und fällt deshalb durch eine Ver-
schwörung (44).
22. Augustus, Fürst der Römer seit
30 vor Chr.
Als Jüngling falsch und grausam in Verfolgung der
Mörder Cäsars, seines Großoheims, wozu er sich mit Anto-
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Extrahierte Personennamen: Karthager_Hannibal Hannibal Römer_Scipio Scipio Marin Sulla Julius_Casar Augustus Cäsars
Extrahierte Ortsnamen: Rom Spanien Karthago Numantia Roms Gallien Britannien Rom
56
bessern. Marius verfolgte eigensüchtige Plane an
der Spitze der Volksparthei 88 — 86 (Vcrgl. oben
S. 21.), und seine Anhänger Ein na, Norbanus,
Papirius Carbo, besonders Sertorius in Spa-
nien, waren schwer zu besiegen. Sulla dagegen hob
den Senat über die gebührende Schranke 81 — '79.
In dem Siege jeder Parthei lag der Keim zu neuen
Unruhen. Sulla's Gesetze und Proskriptionen.
67. Empörung der Sclaven und der Bundes-
genossen.
Auch in den Unterjochten und der Menschenrechte
Beraubten erwachte jetzt der natürliche Trieb nach Frei-
heit. In Sicilien erhoben sich die Sclaven unter Eu-
n u s, und vertheidigten ihre Ansprüche drei Jahre mit
gewaffneter Hand 134 —131. In Italien brach '73
ein Krieg der Sclaven und Fechter unter Spartacus
aus, den erst 71 C.ra ssu s bcizulegen vermochte. Die
Bundesgenossen in Italien forderten Bürgerrecht mit
Gewalt 91, und erlangten es nach kurzem, aber hartem
Kriege 88, in welchem vorzüglich Sulla sich ausge-
zeichnet hatte»
6p, Cim drische undmithradatische Kriege.
Gleichzeitig mit diesen innern Stürmen drohten
äußere Feinde Erschütterung. Die Cimbern und
Teutonen machten sich furchtbar 113 —101, und
Nom hatte keinen Überfluß an großen Feldherr». Mi-
1 h r a d a t der Große drohte die östlichen Provinzen, und
vielleicht noch mehr, den Römern zu entreißen 88 —
64. Sulla begnügte sich, um nach Nom zurückzuei-
len, mit seiner Niederlage 86, Lucullus und Pom-
pejus 74 — 64 führten nach einander den schweren
Krieg bis zur Überwindung des Gegners. Auch die
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Papirius_Carbo Sulla Sulla Sulla
20
5. Erschütterungen der inner» Ver-
fassung Roms durch Bürgerkricge
und durch die Verschwörung des
Cati liua.
a) Innere Einrichtung Roms.
Dcr römische Freistaat hatte eine sehr zweckmäßige Ver-
fassung nach und nach in den süns ersten Jahrhunderten seines
Bestehens gewonnen. Die Bewohner desselben waren theils
Freie, theils Sklaven; die Freien theils römische Bürger,
thcils abhängige Bundesgenossen, theils Unterthancn. Die
Bürger wohnten überall im römischen Reich, nicht bloß in
Rom, wo dagegen viele Fremde sich aufhieltcn; die Bundes-
genossen wohnten in Italien, die Unterthancn in den Pro-
vinzen. Große Vorrechte hatten die Bürger, Antheil an dcr
Gesetzgebung in den Comitien und, bei hinreichendem Vermö-
gen, an Staatsämtern, Senat, Richterstcllen und andern
Zweigen dcr Verwaltung. Dcr Senat leitete das Ganze, an
der Spitze desselben die beiden Consuln. Prätoren verwalte-
ten das Recht in Rom und in den Provinzen. Die Quästo-
ren erhoben die Staatseinkünfte und führten darüber Rech-
nung. Censoren wachten über die öffentlichen Sitten, Volks-
tribunc über die Rechte des Volks. Die Heere wurden von
den Consuln oder Prätoren, früher in gefahrvollen Lagen von
einem Dictator befehligt. Alle diese Beamte genossen große
Auszeichnungen, besonders außerhalb Roms, bekleideten aber
ihre Würde nicht länger als ein Jahr, die Dictatorcn nur
6 Monate, die Censoren 18 Monate. Früher gab cs nur 2,
weiterhin 3 Stande (ordiues), den der Senatoren, dcr Rit-
ter und des gemeinen Volks (plebs). Von dem Gleichge-
wicht unter diesen Standen hing die innere Ruhe des Staats
ab. Reibungen waren immer, zuerst zwischen Volk und
Senat, dann zwischen Senat und Rittern; endlich suchten
emporstrcbcnde Große sich selbst durch die Volksparthei über
den ganzen Staat zu erheben. Mit dem Ansehen und der
Unabhängigkeit des Senats ging auch dcr Freistaat zu Grunde.
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60
75. Augustu 6 Regierung.
Und wirklich verdankte ihm das Volk, das nun
doch unfähig der Freiheit war, größere innere und
äußere Sicherheit, Verbesserung der sehr verderbten
Sitten, Belebung geistiger Bestrebungen; das Reich
Vermehrung durch neue Provinzen (Pannonien 35,
Mosten 29, Rätien und Vindelicien 15 vor Chr.) und
gänzliche Beruhigung älterer (Gallien, Hispanien);
die Provinzen eine gerechtere und menschlichere Ver-
waltung; die Stadt bedeutende Verschönerung.
Selbst der König der stolzen Parther Phraates be-
zeigte ihm seine Achtung 20 v. Chr., und die Germa-
nier retteten nur durch die Kühnheit und List ihres Ar-
minius die angestammte Freiheit 9 n. Chr. Beson-
ders merkwürdig ist die Zeit seiner Regierung durch die
Geburt Jesu Christi.
76. Nachfolger aus dessen Hause.
In einem ganz verschiedenen Geiste wirkte sein
Stiefsohn und Nachfolger Tibcrius (14 — 37), der
zwar den bescheidenen Titel Princeps beibehielt, aber
mit Aufhebung der Comitien dem Volk auch den Schein
der Theilnahme an öffentlichen Angelegenheiten entzog,
iin Senat die Freiheit unterdrückte, und durch die heil-
losen iudicia maiestatis den schrecklichsten Despo-
tismus übte. Sein Mißtrauen verfolgte die edelsten
Männer, selbst seinen Neffen Germanicus, der
nicht unglücklich gegen die Deutschen gekämpft hatte.
Dennoch folgte dessen Sohn Casus (Caligula) dem
erdrosselten Tiberius, so wie jenem des Germanicus
Bruder Claudius (41 — 54), weil die Fainilie der
Cäsarn, so lange Mitglieder derselben vorhanden waren,
allein zu der Würde berechtigt schien. Beide verdienten
sie nicht, der wahnsinnige Casus noch weniger als der
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Extrahierte Personennamen: Jesu_Christi Germanicus Caligula Tiberius Germanicus Claudius_(
61
einfältige Claudius; beide starben gewaltsamen Todes,
und Nero, der letzte des Stammes, Enkel des Ger-
manicus, bereitete sich durch Leben und Regierung kein
besseres Schicksal 68.
77. Innerer Zustand.
Daß unter solchen Fürsten der Staat nach außen
rvuchs und den Nachbarn furchtbar blieb, läßt sich eher
erklären, als daß die Bürger solche Herrschaft ertrugen.
Aber die Provinzen erfuhren weniger von der Raserei
und Habsucht der Herrscher, der Pöbel gewann dabei,
der edler Gesinnten waren zu wenig. Die Leibwache,
nach Nero die Legionen, maßten sich an, den Herrscher
zu bestimmen oder doch zu bestätigen, und so erhob sich
in verschiedenen Gegenden bald nach einander und in
dem Raum von 2 Jahren Galba in Spanien, O t h o
in Italien, Vitellius in Gallien, Vespasianus
in Syrien. Durch Bürgerkrieg wurde insonderheit
Italien, der Schauplatz dieser Bewerbung um die
Herrschaft der Welt, verwirrt.
78. Vespasian und seine Söhne.
Erst mit Vespasian kehrte Ruhe und Ordnung zu-
rück, und er verdiente die Würde, die er mit so großer
Einsicht und Mäßigung behauptete. Unter ihm hören
die indicia maiestatis auf, Britanien wird erobert,
die Bataver unter Civilis werden zum Vergleich ge-
zwungen, und gleichzeitig (70) Jerusalem von seinem
Sohne Titus erstürmt. Dieser folgte ihm nachher
(79 — 81) in der Regierung, zur Freude der Mensch-
heit, die bald sehr getrübt ward durch seinen so unglei-
chen Bruder, Domitianus, dessen kalter Despo-
tismus selbst gegen Schriften und Gelehrte wüthete und
die Christen, die seit Tiberius im ganzen Reich sich ver-
breitet hatten, nicht minder als Nero verfolgte.
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Extrahierte Personennamen: Claudius Galba Titus Tiberius
62
79. Die glücklichsten Zeiten des römischen
Weltreichs.
Nachdem Domitian das Ende der Tyrannen ge-
funden, verwaltete kurze Zeit, vom Senate ernannt 96,
der milde Nerva, und mit und nach ihm (98 —117)
der edle Trajanu s, den sich Nerva zum Gehülfen
gewählt hatte, daß Reich der Welt, vermehrte dasselbe
durch Dacien 106, und dehnte es selbst auf Kosten des
parthischcn Reichs jenseits des Euphrats und Tigris
aus. Doch fand sein Nachfolger Hadrian (117 —
138) besser, die natürliche Gränze auf dieser Seite her-
zustellen , und in diesem Umfange genoß das Reich
Ruhm und Glück, so lange es von Kaisern wie die
beiden Antonine (Pius -s 161. Philosophus
P 180) regiert wurde. Doch begannen unter dem
letzter» bereits die Angriffe der Barbaren an der
Donau 167.
80. Ursachen des Verfalls.
Mit den Antoninen hat das alte Rom die Zeiten
seiner Größe und Herrlichkeit verlebt. Von da an be-
ginnt der Fall dieses Weltreichs, der mit jedem Jahr-
hundert sichtbarer wird. Die Einfalle der Barbaren, der
gänzliche Mangel einer gesetzlichen Thronfolgeordnung,
die gänzliche Entartung und Entmuthigung der eigent-
lichen Römer, der militärische Despotismus der Herr-
scher, die sich fortwährend Augusti und ihre Mit-
regenten Cäsaren nannten, auch seit Aurelian sich
mit dem Diadem schmückten; die öfteren und vielfachen
Theilungen endlich, die seit Diokletian üblich wur-
den und die innere Zwietracht und Zerrüttung vermehr-
ten, müssen als die Hauptursachen des Verfalls an-
gesehen werden.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]