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2. Die Weichsel (nur der untere Lauf gehört zu Deutschland,
der übrige zu Rußland).
Nur die Donau fließt nach O., weil sie die deutschen Mittel-
gebirge nicht durchbrechen kann, sie mündet auf der Balkan-H.j.
ins schwarze Meer; Nebenflüsse: r. die Alpenflüsse Jller, Lech,
Inn mit Salzach, * 1. Altmühl, Naab, Regen. *
Infolge seiner Lage (wieweit vom Wendekreise entfernt?) und
des Mangels weit ausgedehnter Hochgeb. hat Deutschland durch-
schnittlich ein gemäßigtes Klima, welches sowohl auf dem Hoch-
lande, wie in der Ebene den Anbau von Nahrungsmitteln, wie
Obst, Korn (im N. mehr Roggen, im S. mehr Weizen), Kar-
toffeln und die Zucht nützlicher Haustiere, wie Pferde, Rinder,
Schafe und Schweine, zuläßt.
Da es ferner reich ist an Erzen (Kupfer, Blei, Eisen) und
Kohlen, so ist es auch stark bevölkert (etwa 52 Mill. Einw., 13omal
soviel wie Braunschweig, l^mal soviel wie Preußen). Der
Religion nach sind die Bewohner teils evangelisch (mehr im N. und
£).), teils katholisch (mehr im S. und W.). Ihrer Abstammung
nach sind sie vorwiegend Germanen. Der Deutsche ist treu,
bieder und gemütlich, zwar bedächtig und nicht so gewandt und
heißblütig wie der Franzose, dafür aber auch nachhaltig und aus-
dauernd, gebildet (Schulzwang, das Land der Schulen).
* [Wie kommt es, dafs der N. nicht wesentlich kälter ist
als der S.? dafs besonders die Gestade der Nordsee mildes
Klima haben? dafs der 0. dagegen kälter ist als der W.?
Welcher Wind bringt im Sommer meist trocknes, heifses, im
Winter meist trocknes, kaltes Wetter? (Kontinentales, ocea-
nisches Klima).
Wie Europa für die Erde, so ist Deutschland für Europa
der geistige Mittelpunkt.
Mit der häufigen Abhängigkeit der Deutschen von aus-
wärtigen Eroberern hängt ihre Vorliebe für das Fremdländische
und ihre oft sklavische Nachahmungssucht desselben zusammen
(französische Mode, Sprache, Sitte u. s. w.). Seitdem die
Deutschen jedoch ein mächtiges Volk geworden sind und sich
ihres Vaterlandes nicht mehr zu schämen brauchen, nimmt
diese Unsitte immer mehr ab.]
Die alte Stammeseinteilung in Sachsen (Nieder-Deutschland),
Thüringer, Hessen, Franken (am Main und Rhein), Schwaben
(vom Elsafs bis Bayern hinein) und Bayern kommt noch heute
in der Sprache, Sitte und Tracht der Bevölkerung, insbesondere
der ländlichen, zum Ausdruck. Ober- und Nieder-Deutschland
(Hoch- und Platt-Deutsch: das-dat, Wasser-Water). *
2*
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: Altmühl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Donau Deutschland Braunschweig Europa Deutschland Europa Sachsen Nieder-Deutschland Hessen Main Rhein Schwaben Nieder-Deutschland
— 77 —
Kairo (Kairo), Sitz des Vice-Königs, welcher dem Namen
nach vom türkischen Sultan, in der That aber von den Engländern
abhängig ist, größte Stadt Afrikas, „das afrikanische Paris (=
Hamburg). In Unter-Ägypten am Meere Alexandria, fr. Welt-
handelsst., später, namentlich seit Entdeckung des Seeweges nach
Ostindien, gesunken, doch jetzt wieder infolge der Eröffnung des
Sues-Kanals, des kürzesten Seehandelsweges von Europa nach
S.-Asien (besonders Indien) und Australien, emporblühend; Eisenb.
nach Kairo und Sues.
§ 44. Die Hochländer Barka und die Berberei.
Barka im O., die Berberei im W.
* In den Gebirgen wohnen Berber, die Urbewohner,
in den Ebenen umherschweifende Beduinen (Araber), in den
Städten gröfstenteils Mauren (ein Mischvolk), grimmige Feinde
der Christen. *
1. Tripolis, Hptst. Tripolis, beherrscht von einem tür-
kischeu Pascha.
2. Tunis, Hptst. Tunis mit bedeutendem Handel, Hptst.
des fr. von der Türkei, setzt von Frankreich abhängigen Bai. Am
Meere die Trümmer von Karthago.
3. Algier, von den Franzosen erobert, Hptst. Algier am
Meere in fruchtbarer Gegend (Dampfschiffahrt nach Marseille,
Aussuhr von Gemüse nach dem n. Europa).
* Die Franzosen haben noch immer mit den Urbewohnern,
den flinken „Söhnen der Wüste", viel zu kämpfen. *
4. Marokko, ein despotisches Kaiserreich (Haß gegen die
Christen, Sklavenhandel); Hptst. Marokko.
§ 45. Die Wüste Sahara,
ein regenloses, heißes, wellenförmiges Hochl., fast so groß wie
Europa. Sie besteht teils aus Sandflächen, die oft zu hohen
Dünen aufgetürmt sind, teils aus hartem Felsboden, gus dem sich
hier und da Geb. erheben. Infolge des mangelnden Regens fehlt
es an Pflanzen und Tieren fast ganz (Strauße, Antilopen und
die reißenden Tiere nur am Rande der Wüste).
* Welches ist die Ursache der Dürre? (siehe Seite 15 f. c).
Die gefährliche Reise durch die Wüste wird den Karawanen
nur ermöglicht durch die Kamele und durch die Dattelpalme,
welche in den quellenreichen Oasen gedeiht. Die w. Oasen
werden von räuberischen Mauren, die ö. von Berbern bewohnt,
welche sich durch Viehzucht (Kamele und Pferde) und Straufsen-
jagd nähren; sie sind auch die Führer der Karawane. Wichtig
ist der Reichtum an Salz (fr. Meeresboden) für das salzarme
Mittel-Afrika. *
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Extrahierte Personennamen: Barka Tripolis Algier
Extrahierte Ortsnamen: Kairo Kairo Afrikas Paris Hamburg Alexandria Ostindien Europa Indien Australien Kairo Tripolis Tunis Frankreich Karthago Algier Marseille Europa Marokko Marokko Europa
— 87 —
Die übrigen Republiken sind: 8. Paraguay und 9. Uru-
guay, Ausfuhr von Fellen und von Fleischextrakt (in Fray-
B e n t o s grofsartige Schlachthäuser für das Rindvieh aus den
Pampas). *
10. Die vereinigten Staaten von Brasilien, so groß wie die
Vereinigten Staaten von N.-Amerika, aber schwach bevölkert, mit
herrlichem Klima, reich an Kaffee, Zucker, Baumwolle u. s. w., in
den Gebirgsflüssen viel Gold und Diamanten. Das Innere meist
undurchdringlicher Urwald, welcher von der Mündung des Amazonen-
stromes bis fast zu den Anden reicht (Kautschuk).
* Bewohner (fast 15 Mill.): Indianer, zur Hälfte noch wild,
in den Wäldern von Jagd und Fischfang lebend (Botokuden u. a.);
Kreolen, Nachkommen von Portugiesen (denen das Land fr. ge-
hörte); viele Neger (Plantagen, doch ist die Sklaverei jetzt ab-
geschafft) und Mischlinge. — Im s. Teile des Landes, welcher
gemäfsigteres Klima hat (wie Italien), viele Ackerbau-Kolonien
von Deutschen, der Hafen Porto Alegre. Nördl. vom Wende-
kreise sind die Plantagen vorherrschend. An der Küste: Per-
nambüco, Ausfuhr des Färbe- und Mahagoniholzes, und Bahia.
Unter dem Wendekreise liegt *
Rio de Janeiro (Riu de Jaueiru, d. h. Januar-Fluß) mit
dem schönsten und größten Hasen der Welt, Hptst., Haupthandelsplatz
für S.-Amerika (Kaffee), Dampfschiffahrt von Bremen und Hamburg.
§ 57. Guyana (Giäua).
* Das Innere (Gebirgsl.) unbekannt; an der heifsen, un-
gesunden Küste Niederlassungen der Engländer, Holländer und
Franzosen, besonders Cayenne (Pfeffer, Kaffee, u. s. w.) mit
Verbrecher-Kolonien. *
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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51 —
reiche Getreidefelder, weiter nach S. Weideflächen und ist am
kaspischen Meere wüstenähnlich.
Das niedrige Ural-Geb. ist in seiner Mitte reich an Edel-
steinen, Gold, Piatina, Eisen [besonders auf der asiatischen Seite,
daher hier Jekaterinburg, Mittelpunkt des Bergbaues].
Die Bewohner sind teils O.-Slawen oder Russen, teils W.-
Slawen oder Polen (jene griechisch-, diese römisch-katholisch).
Das niedere Volk, zwar gutmütig, freundlich und gastfrei, aber
roh und zur Trunksucht geneigt, entbehrt noch fast ganz der
Schulbildung (doch werden jetzt Schulen eingerichtet); die
Bauern waren bis vor kurzem Leibeigene. — [Rußland ist
Übergangsglied nach Asien.] *
In der Mitte von Großrußland die alte Hptst. Moskau
mit bedeutendem Handel und Fabrikwesen, etwas kleiner als Kon-
stantinopel. Auf einem Hügel der prächtige Kreml, Palast des
Zaren.
Die neurussische Hptst. ist das prächtige Petersburg an der
Newa-Müuduug, sehr wichtiger Hafen an der Ostsee, noch größer
als Moskau (1% Mill.).
* [Geschützt wird Petersburg durch die Inselfest. Kronstadt
im finnischen Mb. Ö. von Moskau Nowgorod an der Wolga
(die Messen bilden den Mittelpunkt des asiatisch-russischen
Tauschhandels).] *
Im unwirtlichen N., an der Mündung der Dwina, Ar-
changelks, Ausfuhr von Schiffsbauholz. Im S., an der Mündung
der fischreichen Wolga, Astrachan (an welchem M. ?), Ausfuhr
von Kaviar.
Am schwarzen M. Odessa, Hauptausfuhr von Weizen.
* Die herdenreichen Steppen des Don und Dnjepr sind die
Heimat der Kosaken, [welche als leichte Reiterei zum Schutze
der Grenze benutzt werden (z. B. gegen die unterworfenen Völker
des Kaukasus). Die Hptst. von Klein-Rufsland war Kiew am
Dnjepr (im prächtigen Kloster die Gebeine von russischen
Heiligen, daher das .„slawische Rom"); Pultawa (Karl Xii.
und Peter d. Gr.). Auf der H.i. Krim (Tauris) die nur langsam
wieder aufblühende Hafenst. Sewastopol (Krimkrieg).] *
Zu Rußland gehören noch:
1. die polnischen Länder, besonders Polen, Hptst. Warschau
an der Weichsel, starke Fest.,
* [und Littauen mit Wilna]. Die Bewohner, römisch-
katholische Slawen, hassen die Russen als ihre Unterdrücker.
2. Die meist durch Deutsche angebauten Ostseeprovinzen
mit Riga au der Düna-Münduna, Hauptausfuhr von Getreide,
Holz, Flachs, Hanf, Talg.
* In den Ostseeprovinzen sind die gebildeten Bewohner der
Städte (Beamte, Geistliche, Kaufleute), sowie die Gutsbesitzer
4.*
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Extrahierte Personennamen: Schiffsbauholz Karl_Xii Karl Peter_d
— 17 —
2. In Hinsicht der Religionen unterscheidet man die Christen,
Juden und Mohammedaner von den Heiden.
* Die rohesten Heiden sind in Australien und Afrika (die
Neger beten oft nur einen Stein oder Holzklotz an, dem sie
die rohe Form eines Tieres oder Menschen gegeben haben und
nun eine zauberhafte Kraft zuschreiben [Fetisch]). Gebildeter
sind schon die Heiden in Asien, besonders die Brahmanen in
Vorder- und Hinterindien und die Buddhisten in Tibet, Japan
und China u. a.
Im Gegensatz gegen die Tiere und Pflanzen vermag der
Mensch allein in allen Klimaten der Erde auszuhalten, aber
doch wirken übermäfsige Hitze und Kälte auf die Ausbildung
seiner geistigen Kräfte hindernd ein. Aus diesem Grunde hat
sich in den Gegenden der gemäfsigten Zone (Europa) ein
kräftiger, regsamer Menschenschlag entfaltet: die kaukasische
Rasse. *
Sommer, Erdkunde. 16. Aufl.
2
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Australien Afrika Asien Hinterindien Tibet Japan China Europa
— 68 —
1. Klima. Asien liegt in der kalten, gemäßigten und heißen
Zone.
: Das Innere der Hochländer ist trocken und daher meist
regenarmes Steppenland oder regenlose Wüste (inwiefern hängt
Karte 5.
das mit den Randgeb. zusammen?), die Bewohner sind daher
zu nomadisierendem Hirtenleben gezwungen. *
Nordasien ist fast unbewohnbar und bietet nur Fischern und
Jägern spärliche Nahrung; desto fruchtbarer und bevölkerter sind
die Niederungen Südasiens (Indien, China).
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 69 —
3. Bewohner: im W. Kankasier (Araber, Syrer, meist
Mohammedaner), im O. Mongolen (meist Heiden, * Buddhisten,
Brahmanen *).
§ 33. Russisch-Asien,
größer als Europa, aber nur 4 Mill. Einwohner.
1. Sibirien,
im N.w. Ebene, im S.o. Gebirgsl., spärlich bewohnt von mon-
golischen Hirten-, Jäger- und Fischervölkern (das Renntier) und
von Russen (meist Verbannten). Das Klima ist ein trockenes
(Landklima) mit sehr kaltem Winter und kurzem heißem Sommer.
Das Land vom s. Ural bis zum Altai ist zum Ackerbau geeignet;
dann folgt n. das Gebiet der weiten Nadelholzwaldungen mit
dem Bären und anderen Pelztieren; nach dem Eismeere zu wird
die sumpfige Ebene, deren Boden im Sommer nur auf der Ober-
fläche auftaut, wegen der furchtbaren Kälte im Winter unbe-
wohnbar.
* Am Ural (welche Stadt ?) und am Altai viel Bergbau auf
Gold, Eisen, Platina (zu der Arbeit in den Bergwerken werden
die schlimmsten Verbrecher verwandt. *
Städte: im W.-Sibirien Tobolsk (Pelzhandel); in O.-Sibirien
Jrkutsk, Mittelpunkt des russisch-chinesischen Handels (Thee).
* Auch das Land am untern Amur gehört jetzt den Russen,
sodafs sich ihre Herrschaft von der Ostsee bis zum ochotskischen
Meere ausdehnt (Telegraph von Petersburg-Moskau-Jekaterin-
burg-Irkutsk zum großen Ocean. Eisenb. teils fertig, teils im
Bau begriffen). *
2. Das Tiefland Turan oder Turkestän,
im W. begrenzt durch das kaspische M., im S. und O. durch?,
im N. mit Sibirien zusammenhängend; eine öde, wasserarme
Steppe mit einzelnen, wohl angebauten Oasen, die Heimat räu-
berischer, umherschweifender Türken; jetzt größtenteis von den
Russen unterworfen.
* Der Salzgehalt des muldenartigen Tieflandes und der
beiden Seen (welcher?) läfst schliefsen, dafs Turan fr. Meeres-
boden gewesen ist. Eine Eisenb. führt vom kaspischen M. durch
Turän bis nach Samarkand. *
Die Kaukasus-Länder,
Die f. vom Kaukasus gelegenen Länder haben mildes Klima.
* Der wichtigste Pafs über das unwegsame Geb. führt von
Wladikawkas „Beherrscher des Kaukasus* (welche Eisenb.
endet hier?) nach Tiflis; eine Eisenbahn geht vom schwarzen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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— 71 —
keinen Tempel, keinen Priester, keinen Sonntag), von uralter,
aber erstarrter Bildung, abgeschlossen gegen die anderen Völker,
„die Barbaren". Seitdem sie aber durch die Japaner schimpf-
lich besiegt sind, suchen auch sie ihre Kraft durch Einführung
der europäischen Erfindungen (Eisenbahnen, Fabriken) zu ent-
wickeln. Infolge der Übervölkerung wandern viele Chinesen aus,
besonders nach Indien und Nordamerika, dort sind sie wegen
ihres Fleifses und ihrer Genügsamkeit die gesuchtesten Arbeiter. *
2. Die Mandschurei, größtenteils wüstes Gebirgsl.
* Die gebirgige H.i. Korea ist jetzt ein selbständiges, noch
wenig bekanntes Königreich. *
3. Die menschenleeren Länder des ö. Hochl. sind den Chinesen
tributpflichtig, besonders die Mongolei, die von dem wilden
Hirten- und Reitervolke der Mongolen (Hunnen) bewohnt ist, und
Tibet.
* Das Hochl. ist nur an den Gebirgsrändern bewässert,
sonst wasserarm (woher kommt das?), daher ganz wüst (Gobi)
oder Steppe (Pferde, Kamele, Schafe). Von N. nach S. steigt
das Hochl. an; das südlichste, Tibet, ist daher das höchste,
die asiatische Schweiz, so hoch, wie die höchsten Alpengipfel;
daher nur spärlicher Pflanzenwuchs (Schafzucht, feine Woll-
stoffe). — Der n.w. Teil des Hochl. ist den Russen unter-
worfen. *
§ 37. Hinterindien,
bei dem feuchtheißen Klima ein üppig fruchtbares Land mit
mehreren despotischen Reichen, besonders Siam, in den Fluß-
thälern unabsehbare Reisfelder; Hptst. das prächtige Bangkok.
Auf einer Insel, nahe der H.i. Malakka, das englische Singapur,
Ausfuhr von Reis, Kakao, Zucker, Guttapercha. Bewohner meist
Chinesen.
* Dampfschifflinie Hamburg-(Bremerhaven-)Singapür-Hong-
kong-Yokohäma. Zwischen den 5 fingerartigen Ausläufern des
großen Hochl. liegen fruchtbare Flufsthäler. Das Innere ist
noch wenig erforscht. Den w. Teil, der an Vorderindien stöfst,
haben die Engländer, den ö. Teil, der an China grenzt, die
Franzosen erobert. *
§ 38. Die indischen Inseln,
zu beiden Seiten des Äquators gelegen, daher mit feuchtheißem,
für Europäer ungesundem Klima und einer üppigen Planzenwelt
(Farnkräuter, Bambusrohr, Gewürze, Zuckerrohr, Kaffee).
* Sie bilden den Übergang von Asien nach Australien
(Malaien); gröfstenteils vulkanisch, gehören sie zu der langen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Indien Nordamerika Korea Mongolei Tibet Tibet asiatische_Schweiz Hinterindien Bangkok China Asien Australien
— 76 —
aber im geheimen noch immer betrieben, aber nicht mehr nach
Amerika hin, wo die Sklaverei aufgehoben ist, sondern zu den
mohammedanischen Völkern in der asiatischen und europäischen
Türkei (arabische Händler durchziehen Afrika, schleppen die er-
handelten oder erbeuteten Sklaven nach der Küste, fahren sie über
das Meer nach Arabien und verkaufen dort die wenigen, welche
nicht zuvor den entsetzlichen Anstrengungen der Reise erlegen sind).
— Im N. wohnen kaukasische Völker (meist mohammedanische
Araber), ebenfalls im S. (Engländer, Holländer, Deutsche).
* Die Eigentümlichkeit Afrikas ist Einförmigkeit, so in der
Küstenentwickelung (der ungegliedertste, daher auch unbekannteste
Erdteil), in der Oberfläche und in den Bewohnern (ohne geistige
Entwickelung). [Das Innere Afrikas ist auch deshalb schwer
zugänglich, weil die Flüsse sich aus der Hochebene durch die
Randgeb. bis zum M. in vielen Stromschnellen und Wasser-
fällen durcharbeiten müssen, hier also nicht schiffbar sind.] *
§ 48. Die Stufenländer des Nil.
Der Nil entsteht aus dem Zusammenfluß., bc§ blauen Nil
(Habesch) und des weißen Nil (Quelle s. vom Äquator).
1. Habesch oder Abessinien, „die afrikanische Schweiz",
* mit fruchtbaren, gut bewässerten Stufenländern (Kaffee, Baum-
wolle). Die Abessinier sind zwar Christen, aber roh und un-
gebildet, neuerdings von den Italienern unterworfen. *
2. Nubien, das Stufenland des mittleren Nil, dem Namen
nach dem Vicekönig von Ägypten unterworfen, ein sehr trockenes,
heißes, spärlich bebautes Land;
* im s. Nubien vereinigt sich der blaue mit dem weifsen Nil
bei Ckartüm (Handel mit Negern und Elfenbein). Hptst.
eines neu gegründeten mohammedanischen Reiches, das Nubien
erobert hat und auch Ägypten bedroht. Die negerartigen
Nubier sind Mohammedaner. *
3. Ägypten verdankt, da es zur regenlosen Zone gehört,
seine große Fruchtbarkeit nur den jährlichen Ueberschwemmungen
des Nil, (Baumwolle, Reis, Zucker); bewohnt ist infolgedessen
allein das schmale, langgestreckte Nilthal,
* daher der „heilige" Nil, wie der Ganges. Jenseit der Gebirgs-
mauern, durch welche beide Seiten des Thaies eingeschlossen
werden, beginnt die Wüste. In Unter-Ägypten, wo jene Mauern
mehr zurücktreten, bildet der Nil ein Delta. Infolge der hohen
Abgaben an den König lebt der Landmann trotz der üppigen
Fruchtbarkeit des Bodens in den traurigsten Verhältnissen. —
In Ober-Ägypten die Ruinen der Riesenstadt Theben, in der
Nähe die Katakomben (Mumien). In Mittel-Ägypten bei den
Trümmern von Memphis die Pyramiden; in der Nähe: *
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Habesch
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Afrika Afrikas M. Abessinien Nubien Nubien Nubien Theben Memphis
— 82 —
die Ebenen des riesenhaften, an der Mündung 10 M. breiten
Amazonenstromes, meist undurchdringlicher Urwald, und die
Ebene des Orinoko, ein weites baumloses Grasmeer, doch zur
regenlosen Zeit ein Staubmeer, zwischen Venezuela und Guyaua.
In N.-Amerika erstreckt sich die Tiefebene vom Golf von Mexiko
bis zum Eismeere. Die s. Hälfte umfaßt die weidereichen Prärien
des Mississippi, der in den Golf von Mexiko mündet.
* Nbfl.: r. Missouri und Arkansas, I. Ohio (Oheio). *
Der n. unfruchtbarere Teil, besonders Kanada, ist reich an
Seen. Der Lorenz bildet den Abfluß der 5 großen kanadischen
Seen (der Niagara-Wasserfall).
3. Klima. Amerika erstreckt sich durch alle Zonen; die
wärmeren Gegenden zeichnen sich durch üppigen Pflanzenwuchs aus
(der Urwald; Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee, Tabak u. s. w.);
* die Tiere dagegen sind kleiner als die der alten Welt: das
Lama, „das Kamel der Anden", der Jaguar, die Klapperschlange
u. s. w. Das Klima N.-Amerikas ist rauher als das Europas
unter gleichen Breitengraden (vgl. New-York mit Konstantinopel,
Labrador mit Grofsbritannien; welche kalten Winde haben
wegen der n. Richtung der Geb. hier freieren Spielraum?) *
4. Bewohner. Die Indianer oder Rothäute siud be-
sonders in N.-Amerika im Aussterben begriffen vor der (seit 1492)
eingewanderten kaukasischen Rasse;
* sie haben von den „Blafsgesichtern" nur das Verderbliche,
wie das „Feuerwasser", angenommen, nicht aber das Nützliche
(den Ackerbau). Von den Europäern haben sich im N. mehr
die thätigen, Ackerbau treibenden Germaneil (meist evange-
lisch), im S. (von Mexiko ab) mehr die Romanen (katholisch)
und zwar vorwiegend Spanier und Portugiesen, Kreolen ge-
nannt, angesiedelt. Diese haben statt der schwachen Indianer
die Neger aus Afrika zur Arbeit in den Plantagen und Berg-
werken herbeigeholt. Die Sklaverei ist jetzt jedoch fast überall
aufgehoben, aber ihr Fluch, die Trägheit der Kreolen, ist ge-
blieben. Aufser ihnen wohnen im S. viele Mischlinge: Mulatten
(Weifse und Neger), Mestizen (Weifse und Indianer), welche
meist nur die Fehler der Eltern geerbt haben. Zwischen allen
diesen Bevölkerungsschichten herrscht ein leidenschaftlicher Hafs.
Daher sind fast alle romanischen Staaten trotz ihrer reichen
Natur im Verfall.
5. N.- und S.-Amerika sind einander ähnlich 1. in Hin-
sicht ihrer Gestalt: nach S. spitz zugehend, im N. Inseln vor-
gelagert; 2. in Hinsicht der Bildung ihrer Oberfläche: Zug der
Geb. von S. nach N. (in der alten Welt von W. nach 0., vgl.
die Alpen, den Himälaya); der dadurch bedingte Lauf der
Flüsse von W. nach 0. (in der alten Welt meist von N. nach
S. oder von S. nach N.) u. s. w. und 3. in Hinsicht ihrer Ur-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Venezuela Guyaua N.-Amerika Mexiko Mexiko Arkansas Ohio Kanada Niagara-Wasserfall Amerika Europas New-York Konstantinopel N.-Amerika Mexiko Afrika