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1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 732

1850 - Weilburg : Lanz
732 Die einzelnen Länder Asien's. 5) eßbare Heuschrecken werden gefunden, auch solche, die zuweilen große Verheerungen anrichten; 0) die Fischerei ist von Wichtigkeit. — B. Das Pflanzenreich. Von den vielen und mannigfaltigen Erzeugnissen desselben nur einige! Man bauet 1) viel Getreide, auch Reiß; 2) Obst und edle Früchte finden sich in Fülle; in mehreren Gegenden wird 3) Wein, auch 4) viel Oel gewonnen; 5) der Tabacksbau ist ansehnlich; aus dem Mohn wird 6) Opium bereitet; 7) Manna wird gesammelt; es gedeiht 8) die Baumwollenstaude und im Süden die Palme; 9) Cedern ragen auf dem Libanon empor, und in Klein-Asien und Armenien beschatten 10) schöne Laub- und Nadelholz- Wälder das Land. — C. Das Mineralreich. Edle und unedle Metalle sind in Menge vorhanden; allein der Bergbau ist äußerst vernachläßigt. Mau findet 1) Gold und Silber; es fehlt nicht an 2) Kupfer, Blei und Eisen; mehrere Gegenden liefern 3) Asphalt, Alaun und Meerschaum; 4) der Marmor ist schön; 5) Salz bedeckt weite Strecken, und an mehreren Orten gibt es 6) Naphtha- und Mineralquellen. §. 850. Die Einwohnerzahl wird zu 11 — 12 Millionen angegeben. Sie gehören sehr verschiedenen Völker- schaften. Das herrschende Volk sind die Türken oder Osmanen; die Griechen bewohnen hauptsächlich Klein- Asien und Syrien, wo sich auch, außer in Armenien, viele Armenier finden. Die Gegenden des Libanons sind die Wohnsitze der Maroni ten und Drusen; in den armenischen Hochlanden und in den Ebenen Klein-Asiens gibt's Turko- manen; Kurdistan ist das Land der Kurden; räuberische Araber schweifen in Syrien und Mesopotamien umher; in den Städten hausen viele Juden und in mehreren Gegenden Zigeuner. — Die muhamedanische Religion ist die herrschende; neben dieser sino besonders die griechisch- und die armenisch-christliche Kirche verbreitet. Die Zahl der Armenier im türkischen Reiche wird auf iy2 Mill. geschützt. Ihr geistliches Oberhaupt heißt Katholikos oder Patriarch, n r*ii

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 746

1850 - Weilburg : Lanz
746 Die einzelnen Länder Asien's. vor Allem der Pflege ihrer Pferde, Kameele, Schaafe und Ziegen gewidmet. Auch Karawanen und einzelne Reisende zu berauben, halten sie für einen rechtlichen Erwerbszweig. — Der Gewerbfleiß ist unbedeutend; größere Anstalten zur Förderung desselben sind nicht vorhanden. Die Stoffe zu Kleidungsstücken kommen theils aus Europa, theils aus Ostindien; Waffen liefert die Türkei und Persien. — Wichtig erscheint der Handel. Der Seehandel befindet sich haupt- sächlich in den Händen der Engländer; der Landhandel wird durch Karawanen betrieben. Zu den bcmcrkenswerthcstcn Artikeln der Ausfuhr gehören: Pferde, Kaffee, getrocknete Datteln und Indigo. Dschambo, Dschidda und Mokka am arabischen, Aden an dem gleichnamigen Meerbusen und Maskat am persischen Meere sind die Hauptplätze für den aus- wärtigen Verkehr. — Rur wenig Geld wird im Lande geprägt. §. 86?. Nie war Arabien ein Staat, nicht einmal zur Zeit der gewaltigen Kaliferi. Das Ganze zerfiel und zerfällt noch in mehrere Staaten, deren Verfassung sehr verschieden ist. Bei den Nomadenstämmen findet man noch heute die patriarchalische Negierungsform, wie die biblische Vorzeit sie schildert. Hier gibt's daher eine große Menge Ober- häupter (Scheikh's oder Emir's) der einzelnen Stämme. Mehemed Ali, der alte Pascha von Aegypten, hat einen großen Theil des Landes unter feine Herrschaft gebracht; Aden ist im Besitze der Engländer. Als allgemeines Gesetzbuch gilt der Koran; die Rechtspflege ist äußerst einfach; Alles wird mündlich rnrd auf der Stelle entschieden. §. 868. Die Eintheilnng des Landes in das steinige (peträische), glückliche und wüste Arabien kommt von dem Mathematiker und Geographen Kl. Ptolcmàns (§. 4. der Einl.) her, ist aber und war von jeher den Bewohnern des Landes gänzlich unbekannt. Diese unterscheiden von deit ältesten Zeiten an folgende fünf Provinzen: 4. Hedschas (Hediaz). Dieses ist der nordwestliche Theil des Landes, das sogenannte steinige Arabien, das sich yn Syriens südlicher Grenze längs des arabischen Meerbusens

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 733

1850 - Weilburg : Lanz
I Das türkische Reich. 733 unter welchem Erzbischöfe und Bischöfe stehen. Die niedere Geistlichkeit ist sehr unwissend, aber rein in Sitten und Wandel und dabei — arm; denn sie lebt nur von den Almosen und milden Gaben der Frommen. Auch die Maro- niten, etwa 200,000, sind Christen, die einen Patriarchen haben und zahlreiche Klöster. Ihre Mönche zeichnen sich durch eine sehr strenge Lebensweise ans; die Zahl derselben wird — etwas unglaublich! zu 20 bis 25,000 angegeben. Die Drusen, etwa 70,000, bilden eine muhamedanische Sekte, die sich aber an die Vorschriften des Korans nicht im Mindesten bindet. — Verschieden, wie die Völker, sind auch die Sprachen. Zu den wichtigsten und verbreitetsten gehören die türkische, griechische, armenische, kurdische (ein Dialekt der persischen) und die arabische. — Ueber Kör- perbau und Charakter der Türken s. §. 814 — und der Griechen §. 835. Der Armenier ist von mittleren: Wüchse; seine Züge sind regelmäßig. Sein lebhafter Blick verkündet Ernst; schwarzes Haar umgibt seine Stirne. Er ist mäßig, fleißig, sparsam, ordnungsliebend und gastfrei — und nur Druck und orientalischer Despotismus verschuldet die Flecken, die sich gar häufig in seinem Charakter finden. So ist er versteckt, geizig und kriechend geworden; so hat sich Gewinnsucht und Feigheit seines Herzens bemächtigt; so lebt er nur für Handel und Erwerb. Armenier und Juden sind daher die reichsten Wechsler und Handelsleute in den türkischen Städten. — Die Maroniten sind tapfer, wohlhabend und gastfrei, groß und schön; aus ihren blauen Augen leuchtet Stolz; ihre Kleidung und ihre Waffen zeugen von Prachtliebe. Verbrechen sind bei diesem Volke fast unbekannt. — Der Druse hält viel auf öffentliche Ehre, und Gastfreundschaft ist ihm heilig; er ist unternehmend und tapfer. — Die Turkomanen, deren Zahl in der asiatischen Türkei etwa 4 Va Mill. beträgt, sind fast alle Nomaden. Sie haben kleine Augen; das Gesicht ist platt, der Körper kräftig und gut gebaut, der Wuchs schlank; die Gesichtszüge sind stark und männlich. Ihr Charakter wird sehr ungünstig geschildert.

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 734

1850 - Weilburg : Lanz
734 Die einzelnen Länder Asien's. Trägheit, Aberglauben, Falschheit, Treulosigkeit, Geiz, Hab- und Raubsucht, Rohheit, Grausamkeit und Blutdurst vereinigen sich in demselben. Doch wird auch ihre Tapferkeit, Freiheitsliebe, einfache und mäßige Lebensweise gepriesen. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Milch und dem Fleische ihrer Heerden. — Die Kurden haben große und schöne Augen; ihre Statur ist groß, die Haut weiß; sie sind vortreffliche Reiter und lieben den Krieg. Sie beschäftigen sich mit Viebzucht, leben aber auch vom Raube. Unverletzlich aber ist ihnen die Gast- freundschaft. Der Stamm der Aeziden ist der räuberischeste, der die Beraubten sogar mordet. §. 851. Von höherer oder wissenschaftlicher Bildung sindet sich keine Spur bei der muhamedanischen Bevölkerung des Landes. Das Lesen des Korans gilt bei dieser schon für Gelehrsamkeit. Unwissenheit und Aberglauben — und ihre verderbenvollen Sprößlinge, nämlich Unduldsamkeit und Fanatismus herrschen überall und führen zu blutigen Christen- verfolgungen. Auch bei den Griechen zeigt sich wenig literarische Kultur; besser ist der Unterricht bei den Armeniern. Aeußerst unwissend und roh sind die Nomaden - Völker. Auch die Kunst liegt ganz darnieder; in der Baukunst vermißt man allen Geschmack. §. 852. In mehrern Städten zeigt sich eine bedeutende Industrie — bedeutender, als in den türkischen Städten Europa's. Seiden- und Baumwollenweberei, Färberei, Ger- berei (Saffian) und Stahlarbeiten sind die wichtigsten Zweige derselben. — Beträchtlich ist der See- und Land Handel; jener wird besonders von Briten, Franzosen, Italienern, Oesterreichern und Holländern betrieben; dieser findet durch Karawanen Statt. Seide, Baumwolle, Teppiche, Türkisch- Rothgarn, Rosinen, Oel, Feigen, viele Apothekerwaarcn, Saf- fian u. a. sind die hauptsächlichsten Artikel der Ausfuhr. — Smyrna, Haleb, Damast, Mosul, Bagdad und Bassora gehören zu den bedeutendsten Handelsstädten. — Münzen s. §. 816. §. 853. Regent dieser großen Laydstreckc ist der Sul-

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 800

1850 - Weilburg : Lanz
800 Die einzelnen Lander Asien's. oder sogenannte schwarze Christen. Waldige Berge erheben sich im Innern; die Küste ist eben und sehr ergiebig; zahlreiche Dörfer bedecken das Land. — e) Sumba oder Sandel- bosch, im Süden von Sumbawa und Flores, hat einen Flächcngehalt von 108 Omeilen und malaifche Bevölkerung, die unter eigenen Fürsten steht. Ein Hauptprodnkt ist Sandel- holz. — f) Timor breitet sich im Osten der vorigen aus, umfaßt einen Flächenraum von 418 Qmeilen und zählt 800,000, meist malaifche Einwohner. Hohe und schroffe Berge ragen empor; das Land ist gut bewässert und reich an mannigfachen und wcrthvolleiu Erzeugnissen, zu denen Sandelholz, Zimmet, Sago, Gold u. a. gehören. Man erblickt hier Affenheerden von 2 — 300 Stück. In den Besitz der Insel theilen sich die Niederländer — im südwest- lichen Theile — , die Portugiesen — längs der nordwestlichen Küste — und die einheimischen Häuptlinge, die theils diesen, theils jenen lehnspflichtig sind. — Kupang, eine Stadt an der Südwestküste, mit dem Fort Concordia, ist der Sitz eines niederländischen Statthalters und hat einen 5)afen. — Dilly, eine Stadt an der Nordwestküste und Sitz des portu- giesischen Statthalters, hat einen Hafen, mehrere Kirchen und 2000 Einwohner. §. 936. 3) Die Molukken oder Gewürz-Inseln. Dieser ansehnliche Archipel breitet sich zwischen Celebes und Neu-Guinea ans und begreift eine große Anzahl von Inseln, die theils mittel-, größtentheils aber unmittelbar der Herrschaft der Niederländer unterworfen sind. Sie sind gebirgig; inehrere Vulkane werden auf denselben gefunden; Erdbeben sind eine gewöhnliche Erscheinung; die Luft ist heiß und un- gesund. Vorzüglich wegen ihres Reichthums an Gewürznelken, (300,000 Pfund)/ Muskatnüssen (500,000 Pfund) und Muskatblüthen (150,000 Pfund) sind diese Eilande ein wichtiger Besitz. Die Haraforen (Alforen), die Urein- wohner, welche Ackerbau treiben, bilden die Hauptmasse der Bewohner. Sie sind Heiden und ihre äußere Gestalt ist eben so häßlich und schmutzig, als ihr Inneres gutartig

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 802

1850 - Weilburg : Lanz
802 > Die einzelnen Länder Asien's. gibt es zehn Vulkane; viele Bäche und Flüsse bewässern diese Eilande. Die Witterung, obgleich häufigem Wechsel untere werfen, ist mild und angenehm; zur Zeit des Monsoons- Wechsels toben verheerende Orkane. Der ungemein fruchtbare Boden liefert besonders Kaffee, Zucker, Zimmet, Reiß, Indigo und Baumwolle. — Malaische Stämme bewohnen unter verschiedenen Benennungen diese Länder; sie haben einen gewissen Grad von Gesittung erlangt und zum Theile das Christenthum angenommen. In dem Innern der großem Inseln Hausen Papuas, ein wildes, hernmschweifendes Neger- volk, das noch im Heidenthume lebt. Spanier, Chinesen u. a. Es zeigt sich einiger Gewerbfleiß, und der Handel ist lebhaft. Diese Inseln stehen dem größten Theile nach unter der Herr- schaft der Spanier, die hier einen General-Statthalter haben. Die Einkünfte betragen gegen 4j/2 Mill. Gulden; das Heer zählt 0 — 7000 Mann. Die bemerkenswerthesten Inseln dieser Gruppe sind: 2) Luzon oder Manilla, 2z00 Qmeil. groß, ist gebirgig, vulkanisch und überaus fruchtbar. Die Zahl der Einw. steigt an 2% Mill. — Manilla, die Hauptstadt des ganzen Archipels, breitet sich im südwestlichen Theile der Insel und an einer Bai ans, ist von sehr ansehn- lichen Vorstädten umgeben, hat gerade, breite Straßen, steinerne Häuser und 140,000 Einw. Sie ist der Sitz des Statt- halters; mehrere öffentliche Gebäude zeichnen sich aus; man findet einige Unterrichtsanstalten, und ein wichtiger Verkehr wird getrieben. Einige Meilen südlicher und an derselben Bai liegt Cavite, der eigentliche Hafen der Hauptstadt, das 6000 Einw. zählt und schöne Schiffswerft besitzt. — d) Mindoro, im Süden der Stadt Manilla, 600 Qmeil. groß, mit 13,000 Einw., unter spanischer Herrschaft. — <0 Samar, durch die Straße St. Bernadino von Luzon getrennt, 621 Qmeil. mit 90,000 Einw., unter spanischer Herrschaft. — d) Leyte, im Süden der vorigen, 480 Qmeil. mit 70,000 span. Unterthanen. — e) Negros, im Westen der vorigen, 457 Qmeil. mit 42,000 span. Unterthanen. — l') Panay, im Westen der vorigen, 533qmeil.

7. Zweiter oder höherer Kursus - S. 752

1850 - Weilburg : Lanz
752 Die einzelnen Lander Asien's. wunderlieblichen Blumen sind die Rosen als die duftreichsten der Erde ausgezeichnet. Arm ist das Land an Forstbaumen; Waldungen sind nur ans den Gebirgen zu finden. — C. Das Mineralreich. Iran hat zwar viele Metalle; aber der Bergbau ist schlecht. Man hat Spuren von 1) Gold und 2) Silber und findet 3) Eisen, 4) Kupfer und 5) Blei. 6) Naphtha und 7) köstlicher Bergbalsam (Mmnia liatlva) sind häufig, und 8) Salz ist in so ungeheurer Menge vorhanden, daß weite Ebenen damit bedeckt sind. Auch an- 9) Mineralquellen fehlt es nicht. §. 676. Die Volksmenge wird sehr verschieden ange- geben, dürfte aber nicht über 9 Mill. betragen, so daß nur etwa 450 Menschen auf die Qmeile kämen. — Auch hier müssen wir ansässige Nationen und Nomaden unterscheiden. Zn jenen gehören die Perser (Neu-Perser), das Haupt- volk, die Parsen (Alt-Perser) und Armenier, zu diesen aber die Turkomanen, Araber, Kurden und Lnren. Die Parsen sind die Ueberbleibsel der alten Bewohner des Landes; die jetzigen Perser aber ein Mischlingsvolk, von verschiedenen Nationen abstammend. Die Laren, in des Landes Mitte sich umhertreibend, sind ein eigenes Volk, aber von nngewissein Ursprünge. — Die am weitesten verbreitete Sprache ist die neu-persische, die nicht allein in einer beträchtlichen Anzahl von Wnrzelwörtern, sondern auch in Ableitungssylben und selbst in den grammatischen Formen auf eine auffallende Weise mit der Deutschen übereinstimmt. Auch hört man die persische, armenische und türkische Sprache in diesem Lande; die Hof- und Gelehrten-Sprache ist das Arabische. — Der Religion nach bekennen sich die meisten Bewohner zur Lehre Mnhamed's, dem Islam; die Parsen aber (nur noch 6 — 7000) halten fest an ihrem alten Glauben. Sie sind nämlich Feueranbeter (Gebern) und verehren ein höchstes Wesen, das sie den ewigen Geist nennen, und dessen Symbol das Feuer oder die Sonne ist, als Urquell des Lichtes. Der Stifter ihrer Religion ist Zoroaster (Zerdutsch) im 6. Jahrhunderte vor Chr; ihr

8. Zweiter oder höherer Kursus - S. 753

1850 - Weilburg : Lanz
Iii. Iran. 753 heiliges Buch führt den Namen Zend-Avefta oder das lebendige Wort. Auch Christen — 26,099 Familien armenischer Christen — Juden und Bekenner der braminischen Religion werden geduldet. — Der Perser ist wohlgebaut und von mittlerer Größe; sein Gesicht ist regelmäßig, die Nase gebogen, der Mund klein; die Augen sind schwarz und lebhaft; er hat schwarze Haare und einen glänzend schwarz gefärbten Bart. Pracht und Glanz zieht ihn ungemein an. Seiner Gemüthsanlage nach erscheint er lebhaft, gesprächig, höflich, leichtsinnig und fröhlich — der Franzose Asiens! Mit viel Verstand vereinigt er eine lebhafte, feurige Phantasie. Zu diesen liebenswürdigen Zügen tritt nun aber auch die Schattenseite, und hier zeigt derselbe Mensch sich listig und falsch, lügenhaft und habsüchtig, geschmeidig und kriechend gegen den Mächtigen und Hohen, rauh und hart gegen den Schwachen und Niedrigen. — Die Sitten der Parsen sind sanft; ihre Lebensweise ist streng und mäßig. — Eine eigen- thümliche Gewohnheit derselben ist es, die Körper der Ver- storbenen, statt selbe zu begraben, den Vögeln des Himmels preis zu geben. — Ueber Körperbau und Charakter der Turkomanen s. §. 856, der Araber §. 864 und der Kurden §. 850. §. 877. Die Perser gehören zu den gebildetesten Völkern Asiens; auch ihre Sprache ist sehr ausgebildet, und an Unterricht sän stalten fehlt es nicht bei ihnen. Mit den Moscheen sind Schulen verbunden, welche einige Aehnlichkeit mit unsern Gvmuasien haben; selbst Philosophie wird in denselben gelehrt. Besonders hochgeschätzt ist die Dichtkunst. Dieses Volk besitzt ans älterer Zeit eine reiche Literatur, vor Allem in den Gebieten der Mathematik, Geschichte, Erd- kunde und Poesie. Mehrere Hochschulen sind vorhanden. — Fast alle Künste stehen noch in ihrer Kindheit; nur in der Baukunst haben die Perser sich ausgezeichnet. §. 878. Vor ihren Nachbarn, den Osmanen, verdienen die Perser auch Lob wegen ihres Gewerbfleißes. Sie verfertigen gute Teppiche, Seiden- und Wollenwaaren und

9. Zweiter oder höherer Kursus - S. 823

1850 - Weilburg : Lanz
Xii. Korea. 82». Boden scheint sehr fleißig angebaut zu sein, und ernähret fast alle europäische Hansthiere. Auch findet, man- Jägdwild und Pclzthicrc, baut viel Seide, und die Gewässer liefern eine Menge-Fi sehe. Von Ge drei de arte» finden sich be- sonders Reiß, Weizen und Gerste; cs gedeihet- mannigfaltiges Obst; Baumwolle und Taback werden gewonnen. Das Mineralreich, liefert Gold und Silber, -Eisen, und Blei, hauptsächlich aber viel Salz. §. 971. ' Die Bevolke.ru.ng .wird zu 8/. Million Seelen angegeben und besteht-ans einem Gemische von Ehinesen und -Maiidschn's. Sic' haben, eine eigctic, sehr wohlklingende . Sprache- und' stehen- den Ehinesen au 'Geistesbildung nicht nach. Das Volk bekennet sich, zur Religion des Fo; die. Lehre des Konfuzius gilt bei den höheren Klassen.. Ackerbau und Viehzucht sind die Hauptnahrnngsguellcn; Banmwöllcn- und Seidenzeuge,. Leinwand' und Papier gehören zu den. wichtigsten Erzeugnissen der.'Industrie. Nur nach China- und Japan findet einiger Verkehr Statt;, allen andern Ra- tionen ist das. Land umgänglich. Den Bewohnern selbst ist das Auswandern bei Todesstrafe untersagt .---7- ja-, sogar Fremde, die an der Küste Schiffbruch gelitten, dürfen, das Land niemals wieder verlassen. — Ein erblicher König herrscht über diese . Halbinsel, der sowohl dem Kaiser von 'China, als auch dein von'japan einen jährlichen Tribut'zu ' entrichten hat. Es gibt ein regelmäßiges Heer und zur Bewachung .der Küsten -eine zahlreiche -Flotte, ans Archcr- schiffen mit Kanonen bestehend. — Kingkitao, die-etwa' in des Landes Mitte gelegene Haupt- und Residenzstadt,, besitzt eine ansehnliche Vüchersanimlung. —'Qnclpacrt öder ' Musa, eine Insel im Süden von Korea, hat Meil. im Umfange und ist stark bevölkert. ' . - . ' §.-972. Zwischen Korea,. Japan und Formosa liegen im östlichen Meere die Lieukicu- oder' Lutschn-Jwscln.' Die Zahl derselben soll »9 sein. - Sie bestehen ans zwei Gruppen, voil denen 'die nördliche- Lienkien,' die südliche Mäd schikos im a heißt. Die Größe wird zu 4»6 O Meilen

10. Zweiter oder höherer Kursus - S. 837

1850 - Weilburg : Lanz
Xv. K ñ u k a s i e 11. 837 Sitte und gibt die Veranlassung zu beständigen Fehden, so daß in diesen Berggegcnden nie ein dauernder Friedenszustaud eintritt. Glühend und unaustilgbar ist besonders ihr Haß gegen die Russen, deren geschworene Feinde diese Bergvölker sind. — Viehzucht und Jagd, Räuberei und Krieg gehören zu den Hauptbeschäftigungen, weniger- der Ackerbau. Fast alle Arbeit ist dem weiblichen Geschlechte zugewiesen. Der Gewcrbfleiß ist unbedeutend und beschränkt sich auf die Verfertigung von Waffen, Decken und Mänteln von Filz, gewebten Zeugen und Leder, der nöthigsten Hausgeräthc u. dgl. Nur in den Küstenstädten, so wie in Tiflis und Akalzike findet mehr oder weniger Verkehr Statt; Menschenraub und Sklavenhandel haben noch nicht ausgerottet werden können. — Kaukasien steht unter Rußlaud's mächtigem Scepter; allein die meisten Völkerschaften des Gebirges sind bis jetzt völlig unabhängig, und noch dauert der langjährige Kampf zu ihrer Unterwerfung fort. Das Land steht unter einem General- Gouverneur und wird in sechs Provinzen, die eine militärische Verfassung haben, eingetheilt. 8. 993. Tscherkessien (Cirkassicn) breitet sich im Norden zwischen dem Kuban und Terek und dem Haupt- gebirge aus und erstreckt sich vom schwarzen bis zum kaspischen Meere. Der Boden steigt von den Steppenebenen Rußlaud's nach Süden auf zum Hochgebirge. Man findet warme Bäder in großer Zahl. Die Bewohner sind Tscherkessen, Osseten, Midzschegen und Abasscn. — Añapa, eine kleine Stadt und Festung am schwarzen Meere und im Süden der Kuban-Mündung, hat 3000 Eiuw. und treibt einigen Handel. — L) Daghestan erstreckt sich vom östlichen Ab- hange des Kaukasus bis zum kaspischen Meere. Im Gebirge wohnen Lesgier, ein wildes, grausames, räuberisches Volk, bei welchem Raub und Plünderung als ehrenvolles Geschäft gelten. — Tarku, eine Stadt im Süden von Astrachan und am kaspischen See, zählt 10,000 Einw., die sich mit Land- und Seidenbau, Gewerbe und Handel beschäftigen. — Der- beut, eine Stadt im Südosten der vorigen und am kaspischen
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