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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 143

1889 - Gotha : Perthes
143 rat 1z70 zum Stralsunder Frieden, durch welchen den deutschen Kauf-lenten wieder freier Handel im danischen Reiche gestattet wurdex). Der Sieg legte den Grund zu dem staatlichen bergewicht der Städte im Norden, das sie dann anderthalb Jahrhunderte ausgebt haben. Der dnische Krieg bildet, wie fr die utzere Machtstellung, so fr die innere Entwicklung der Hanse einen Wendepunkt. Fortan ward es Regel, datz alljhrlich der Stdtebund zusammentrat; Mitglieder des Rats, am liebsten die Brgermeister, besuchten die Hansetage; was in Angelegenheiten des Handels beschlossen ward, war verbindlich fr alle Mit-nlieder *) des Bundes; die Beschlsse wurden aufgezeichnet (die sogen. Re= zesse); innerhalb des Bundes bestanden landschaftliche Gruppen, wie die preuischen, Inlndischen, niederlndischen, wendischen Städte; die letzteren waren wie bisher, die eigentlichen Leiter des Bundes und Lbeck, deren Haupt,' das Haupt der ganzen Hanse; dasselbe fhrte in erster Linie die Ge-schfte und bewahrte das hansische Archiv; in seinen Mauern wurden die meisten Versammlungen abgehalten. Verfall der Hanse. Mit der Machtentwickelung der Landes-Herren welche die Städte in strengere Abhngigkeit von sich brachten, abex auch die' Hmanvege'nd^rm sicherten, begannen diemdtevereimgungen und die Hanse zu verfallen; der innerlich geschwchte Bund verlor sein Ansehen im Norden; noch einmal hat Lbeck im 16. Jahrh. einen letzten Kampf fr die alte Macht gewagt. Dort war unter dem Einflsse der Re= formation der aristokratische Rat von der demokratischen Partei gestrzt und Jrgen Wullenweber als Brgermeister an die Spitze der Stadt ge-treten; er begann, als hnliche demokratische Bewegungen in anderen wendischen Stdten (Stralsund, Rostock, Wismar) stattfanden, zur Wiederaufrichtung der alten Hansemacht den Krieg gegen die beiden nordischen Reiche (Dnemark u. Schweden). Indes 1535 wurde die lbische Macht von der vereinten dnisch-schwedischen geschlagen. Jrgen Wullenwebers Ansehn in Lbeck war e " iert; er nutzte seine stdtische Wrde niederlegen 3); Lbeck verlor seine (Stellung als matzgebendes Haupt der Hanse. Zugleich vollzog sich mit der Entdeckung der neuen Welt und der Aufsindung des Seewegs nach Ostindien ein voller Umschwung des Welthandels. Andere Stapelpltze entstanden; der mchtigste wurde Lissabon; Portu-giesen und Spanier wurden zunchst zur See die fhrenden Nationen. Von dem Aufschwnge wurde der westliche Flgel der Hanse, die Städte der Nordsee und insbes. die niederlndischen Städte, mitergriffen; aber von dem alten Stapelplatze. Brgge, zog sich auch hier der Welthandelsstrom zurck, da Antwerpen (am Ausflutz der Scheide) den Seeverkehr an sich zog. Die Ostseestdte dagegen wurden durch die vernderte Richtung des Welthandels aufs empfindlichste getroffen. Dazu kam. datz das zu wirtschaftlicher Selb-stndigkeit erstarkte England im 16. Jahrh. durch Benutzung des Seeweges nach Ar ch an gel (am Ausflutz der Dwina ins weitze Meer) mit Umgehung 1) Durch Annahme des Friedens (1371) gewann Waldemar die Rckkehr nach Dnemark. 2) Man rechnet Ende des 14. Jahrh. etwa 80 Hansestdte. 3) Bald darauf geriet er in die Gewalt seines erbittertsten Feindes, de Erzvischofs v. Bremen; dessen Bruder, Herzog Heinrich v. Braunschweig, lie ihn 1537 in Wolsenbttel (a. d. mittl. Oker) hinrichten.

2. Das Mittelalter - S. 156

1889 - Gotha : Perthes
156 und der Mndung der Weser; von denselben ist der westl. Teil bis zum Dollart (Meeresbusen, in den die Ems mndet) in das Schicksal der burgundischen Niederlande hineingezogen worden. Von den stlichen Friesen (Ostfriesen) zwischen d. Dollart und d. Wesermndung) wurden die um den Jahdebusen von den Grafen von Oldenburg unterworfen; das brige Ostfriesland stand im 14. Jahrh. unter einer Anzahl von Huptlingen, von denen ein Geschlecht im 15. Jahrh. die Herrschaft und die erbliche Gerichtsbarkeit an sich brachte. Whrend die reichsunmittelbaren Städte und Ritter auerhalb der Ver-fassung des Reiches standen (d. h nicht Reichsstnde waren), gewannen die territorialen Städte und die niedere Ritterschaft innerhalb der Landschaft als Land stnde ein feste Stellung: denn zur Erlangung grerer Geldmittel durch Steuern waren die Landesherren auf die Bereitwilligkeit der Stnde (Klerus, Adel, Städte) gewiesen; diese wiederum knpften an die Steuer-bewilligung die Gewhrung von Rechten im Inneren; so wurden mit Rat und Einwilligung der Landschaft Land rechte und Landesordnungen geschaffen, Kriege gefhrt und Landesteilungen vorgenommen. Die gewonnenen Rechte wurden wohl auch in sogen. Freibriefen oder Landesvereinigungen zusammen-gefat und die Huldigung der Stnde (die Verpflichtung zur Unterthanentreue), die beim Antritt der Regierung eines Fürsten in gemeinsamer Versammlung geleistet wurde, von der Besttigung jener Freibriefe abhngig gemacht. Aus jenem Znsammenwirken der frstlichen und landstndischen Gewalt erwuchs mehr und mehr ein selbstndiges Staatswesen. Gegen Ende des 15. Jahrh. fing man auch an, die Teilung der Territorien, die Quelle unendlichen Zwistes und Bruderkrieges, aufzugeben und die Primogenitur als festen Grundsatz anzuerkennen. Die Einheitlichkeit der Regierung fhrte notwendig zur Schaffung , kollcgialischer Behrden, die ihren festen Wohnsitz an dem Hofe (Residenz) der Fürsten hatten; insbes. bildeten sich Gerichtshfe, welche die Rechtspflege des Mittelalters unter dem Einflsse des eindringenden rmischen Rechts von Grund aus umgestalteten (der die Aufnahme des rmischen Rechtes vgl. Abschn. Iv am Schlu). 2. England. Infolge ihrer insularen Abgeschlossenheit blieben die Angelsachsen auch nach ihrem bertritt zum Christentum zunchst auerhalb der feudal-hierarchischen Entwickelung, in welche die christlichen Völker des Festlands eingetreten waren. Die gewaltige Bedeutung nun der normannischen Eroberung und fr an-zsischen Herrschaft liegt darin, da auch England ein Glied der romanisch-germanischen Vlkerfamilie wurde, die das Abendland bildete; es ward ein ritterlicher Lehnsstaat und von den theokratischen Ideen ergriffen, auch hier begann der Kampf der geistlichen und weltlichen Gewalten, auch der England suchte das Papsttum seine universale Herrschaft auszudehnen, hat aber hier zuerst den nationalen Widerspruch erfahren; gerade im Gegensatz zur rmischen Hierarchie ist das aus verschiedenen Bestandteilen erwachsende englische Volk sich seiner Einheit und Zusammengehrigkeit bewut geworden und hat es seine parlamentarische Monarchie begrndet.

3. Das Mittelalter - S. 192

1889 - Gotha : Perthes
reich in der Bildung begriffen war, lebte in Maximilian unwillkrlich die Idee des universalen Kaisertums wieder auf. Gleichzeitig strebten die fran-zfischen Könige nach dem leitenden Einflsse in Italien und schienen durch ihre dortigen Eroberungen die deutschen Könige aus der kaiserlichen Stellung, die nach alter Anschauung an den Besitz Italiens geknpft war, zu verdrngen. Der hochfliegende Geist Maximilians und seine fr weitausgreifende Plne leicht entzndete Natur kannte nun kein greres Ziel als die Herstellung des alten kaiserlichen Ansehens in Italien. Whrend Maximilian versuchte, das deutsche Reich, auf dessen Hilfe er angewiesen war, in jenen Kampf hineinzuziehen, blieben in Deutschland alle Gedanken auf das Innere gerichtet. Man fhlte, da es die hchste Zeit sei, die deutsche Nation aus den trostlosen Zustnden innerer Zerrissenheit und und uerer Machtlosigkeit herauszufhren und zu einer greren Einheit zusammenzufassen. Nunmehr wurden zu den Reichstagen mit gleichem Recht neben Kurfrsten und Fürsten auch die Reichsstdte berufen und hiermit ein 3. Reichsstand geschaffen ^). Mit dem Wormser Reichstage 2) (1495) beginnen die denkwrdigen Versuche einer Reform derreichsverfassnng, bei denen durch Vaterlandsliebe und Gemeinsinn unter den deutschen Fürsten der Erzbischof Berthold von Mainz sich auszeichnete. Bei der vor-geschrittenen staatlichen Zersplitterung und der Unfhigkeit, die das Knigtum in dem letzten Jahrh. bewiesen hatte, schien man uur durch stndische Ein-richtungen dem Reiche helfen zu knnen. So beanspruchten denn die Stnde die oberste Verwaltung und Regierung des Reiches (einen Ausschu aus ihrer Mitte als permanenten Reichsrat), die Besetzung eines obersten Gerichts (Reichskammergericht) und das Recht einer allgemeinen Besteuerung (den sogen, gemeinen Pfennig, die Zahlung eines Gulden jhrlich von einem Vermgen von 1000 Gulden). Den Vorsitzenden der die stndischen Kammer-lichter und die Mitglieder des Reichsrats sollte der König bestimmen. Maximilian zeigte sich anfangs zu einer Beschrnkung seiner Knigs-macht bereit, weil er dadurch die Hilfe des Reichs fr seine kaiserlichen Plne zu erkaufen hoffte; deshalb nahm er auf den Reichstagen bald diesen, bald jenen Punkt an, ohne indes ernstlich die Ausfhrung zu betreiben; als er sah, da ihm jene Hilfe so gut wie gar nicht zuteil ward, wurde er geradezu ein Gegner der ihm verhaten Reform. Dazu kamen andere Hindernisse; die Reichsritterschaft, der eine Steuer unvereinbar mit ihrer Freiheit erschien, strubte sich gegen die Zahlung des gemeinen Pfennigs; die Schweizer Eidgenossen, welche weder die Entscheidungen des Reichskammergerichts noch das Recht der Besteuerung anerkannten, muten bekriegt werden und erlangten, siegreich, in dem Frieden zu Basel 1499 von Maximilian die Freiheit vom Reich 3). 1) Die Kurfrsten. Fürsten und Städte faten ihre Beschlsse in besonderen Versammlungen; darauf trat der Kurfrsten- und Frstenrat zusammen, und dann erst ward ein Einvernehmen mit den Stdten gesucht. Von den Grafen war dem Bunde der Wetterauer (die Wetterau liegt nrdl. v. Frankfurt a. M. zwischen Taunus u. Vogelsberg) und schwbischen Grafen im Frstenrate je eine Stimme eingerumt; die Reichsritter hatten keine Vertretung am Reichstage. 2) Er ist berhmt durch den ewigen Landfrieden" (die Aufhebung des geltenden Fehderechts vgl. S. 119. 2). 3) Ihre volle, rechtliche Loslfung vom Reich ist 1648 ausgesprochen worden.

4. Das Mittelalter - S. 203

1889 - Gotha : Perthes
203 daher die Verfolgungen der altglubigen Fürsten, die nach Madrider Frieden ein persnliches Eingreifen mmt Kaiser erwarten konnten. Daher traten nun auch die entschieden evangelischen Fürsten und Städte unter Fhrung des Landgrafen Philipp von Hessen und des Kurfrsten Johann von Sachsen. Bruders Friedrichs des Weisen (f 1525), engerju= sammen. Durch den Wiederausbruch des italienischen Krieges schien dann abef eine //~7-Regelung der kirchlichen Sache durch den Kaiser frs erste nicht zu erhoffen; diesem Zustande entsprach auf dem 1. Reichstage zu Speier (1536) der Reichstags-abschied, es sollten bis zu dem allgemeinen oder nationalen Konzile Fürsten und Obrigkeiten mit ihren Unterthanen in Glaubenssachen also leben, wie ein jeder solches gegen Gott und I. Majestt hoffe und vertraue zu verantworten". b) Bis zum 2. Reichstage zu Speier (1529). (Grndung / evangelischer Landeskirchen; Entstehung des Protestantismus). Aufgrund des Speierer Reichstagsabschiedes hielten sich die evangelisch gesinnten Stnde fr berechtigt, an die kirchliche Einrichtung der Landschaften zu gehen. Bei der groen Verwirrung, die herrschte, bernahmen notgedrungen, zumal die Bischfe sich von der Reformation fernhielten, die weltlichen Obrig-leiten, Fürsten und Magistrate der freien Reichsstdte, den Aufbau der evange-tischen Kirche; matzgebend war die schsische Kirchenordnung, die Kur-frst Johann mit Hilfe Luthers und Melanchthons durchfhrte. Visitatoren bereisten 15271529 das Land, um mit den fteigewordenen Klostergtern und' sonstigen geistlichen Einknften Pfarren und Schulen neu zu begrnden. Reiche Ausstattung, hoher Rang, ueres Geprnge ward der evangelischen Kirche nicht zuteil; dagegen erhielt sie groe innere Freiheit und damit die Fhigkeit selbstndiger Entwicklung; jede Hierarchie blieb ausgeschlossen; Superintendenten, aus der Mitte der Geistlichen vom Fürsten gewhlt, hielten die uere Ordnung aufrecht; das evangelische Pfarrhaus l) sollte das Vorbild fr das Familienleben der Gemeinde werden; dasselbe lieferte bald dem Staat einen krftigen Nachwuchs von Gelehrten und Beamten. Inzwischen erfolgten die Entscheidungen in Italien, zunchst der Friede des Kaisers mit dem Papste (1529); der 2. Reichstag zu Speier (1529), den der Kaiser ausgeschrieben hatte, zeigte eine starke katholische Mehr-heit; als diese jede Entwicklung und Verbreitung der neuen Lehre verwarf, erklrten die Evangelischen, da in Sachen des Gewissens die Mehr-heit nicht entscheiden drfe und lieen vor versammelten Stnden eine Protestation verlesen. infolge deren ihnen der Name der Protestanten geblieben ist. C. Ier Weichstag zu Augsurg. der Italien, wo er in Bologna aus den Hnden des Papstes im Beisein spanischer und italienischer Groen die Kaiserkrone erhielt 2) (1530), nahte sich Karl V. ;um 2. Male Deutschland, um auf einem allgemeinen Reichstag in Augsburg die Protestan-ten zur Einheit der katholischen Kirche zurckzufhren. Die Hoffnung mute er bald aufgeben, durch persnliche Einwirkung die Fürsten zur Ausgabe des neuen Glaubens zu bewegen. Als dieselben in einer von Melanchthon verfaten Schrift (confessio Aagustana) ihre religise berzeugung darlegten, 1) Luther selbst hatte 1525 Katharina v. Bora geheiratet. 2) Karl V. ist der letzte deutsche König, der in Italien zum Kaiser gekrnt worden ist.

5. Das Mittelalter - S. 234

1889 - Gotha : Perthes
bischof von Trier gilt der Kirche u. dem Frstentum; Hilfe des Kurfrsten von der Pfalz u. des Landgrafen von Hessen. 1523 t Sickingen auf seiner Burg Land-stuhl; t Ulrich v. Hutten auf der Insel Ufnau im Zricher See. 1524 Luther giebt die 1. Sammlung deutscher Kirchenlieder heraus (Geburtsjahr des evangel. Kirchenliedes). Predigt u. Gemeindegesang sind fortan die Hauptbestandteile des evangel. Gottesdienstes. 1524-1525 c) Bauernkrieg in Schwaben, Franken, Thringen (Thomas Mnzer in Mhlhausen). 1525 Vernichtung d. thringisch. Bauern bei Frankenhausen, im S. insbef. durch das Heer des Truchse von Waldburg. Infolge des Bauernkrieges ver-schrft sich der Gegensatz der An-Hnger Luthers u. der rmischen Kirche; die letzteren (oberdeutsche Bischfe, Herzge, von Baiern u. Ferdinand von sterreich) haben sich bereits 1524 zu Regensburg vereinigt; jetzt treten die evangel. Fürsten u. Städte unter Philipp von Hessen u. Kurfürst Johann von Sachsen (Bruder Friedrichs des Weisen f 1525) enger zusammen. Das preuische Ordens-land wird in ein weltl., evangel. Herzogtum umgewandelt (1525). Die Erfolge des Kaisers in Italien (Sieg bei Pavia, Friede zu Madrid) lassen ein Eingreifen desselben in Deutschland erwarten. 1526 1. Reichstag zu Speier; die Rege-lung der kirchl. Angelegenheiten wird wegen des neu ausbrechen-den Krieges in Italien vertagt. 1527-1529 Aufbau der evangelischen Kirche durch die weltl. Obrig-keit; schsische Kirchenordnung; Grndung von evangel. Pfarren u. Schulen. 1529 2. Reichstag zu Speier; eine katholische Mehrheit verwirft die neue Lehre; Aufstellung des protestantischen Grund-satzes, da in Sachen des Gewissens die Mehrheit nicht ent-scheiden drfe. Der Friede zu Eambray ermglicht es Karl V., sich den deutschen Angelegenheiten zuzuwenden. 1530 Karl V. erscheint (der Italien) zum 2. Male in Deutschland. Reichstag zu Augsburg; confessio Augustana. Karl V. droht mit gewaltsamer Unterdrckung der neuen Lehre (also Aufnahme des Wormser Edikts), giebt aber den Protestanten bis zum Frhj. 1531 Bedenkzeit. Ein allgemeines Konzil soll die Einheit der Kirche herstellen (dass. wird erst 1545 in Trient erffnet). Nene auswrtige Kriege nehmen Karl V. in Anspruch. 3. Mchtige Ausbreitung des Pro-testantismus. 1530 Grndung des schmalkaldischen Bundes (Ende 1531 endgltig geordnet), Hauptleute studkurfrst v. Sachsen u. Landgraf v. Hesfen. 1532 Nrnberger Religionsfriede; Zug Karls V. gegen Suleimau. Papst verbindet sich von neuem mit Franz I. (Bermhlung Heinrichs v. Orleans mit der Nichte des Papstes, Katharina v. Medi). 1534 Ulrich v, Wrtemberg wird von Philipp v. Hessen in sein Herzog-tum zurckgefhrt; Niederlage Ferdinands bei Lauffen. Ein-fhrung d. Reformation in Wrt., in dems. Jahre in Pommern (Bugenhagen). 1534-1536 Wiedertufer in Mnster vgl. S. 205. Karl V. ist zur Sicherung der italischen und spanischen Ksten gegen Korsaren in Tunis und Algier beschftigt. Franzi, schliet gegen Karl V. sogar ein Bndnis mit den Osmanen. Protestantis-mn breitet sich der Holstein, Schleswig, Dnemark aus. 1539 Einfhrung der Reformation in Brandenburg durch Joachim Ii. u. dem Herzogtum Sachsen durch Heinrich d. Frommen. Auch in die Bistmer dringt die neue Lehre ein (in Halberstadt, Magdeburg, Kln durch Hermann v Wied). Fast ganz Nord-deutscht, ist protestantisch. Nach dem bertritt des Kurfrsten v. d. Pfalz (1545) sind von den greren weltl. Fürsten nur noch Cleve, sterreich n. Baiern katho-lisch. Nun erst, nachdem d. Re-sormation innert, fest begrndet n. uert, mchtig ausgebreitet ist, versucht Karl V. deren gewaltsame Unterdrckung; durch

6. Das Mittelalter - S. 207

1889 - Gotha : Perthes
207 ziehenden kaiserlichen Truppen den Weg zu verlegen, rief der Kriegsrat aus Rcksicht gegen König Ferdinand zurck. Die feindlichen Heere standen un-: schlssig bei Ingolstadt (a. d. Donau, zwischen Altmhl u. Lech), dann bei Ulm einander gegenber; den Krieg des I. 1546 entschied die Nachricht, da Moritz von Sachsen, mit König Ferdinand verbndet, die kurfrstlich-schsischen Lande besetzt habe. Darauf zog das hessisch-schsische Heer nach Norden ab; die oberdeutschen Städte, schutzlos preisgegeben, aber auch ohne den rechten Opfermut, unterwarfen sich dem Kaiser, ebenso Wr-temberg. Der Kurfürst Johann Friedrich eroberte sein Land zurck, besetzte fast das gesamte Gebiet seines Vetters Moritz und trat mit den lutherisch ge-sinnten Bhmen in Verbindung. Indes, khne Thatkraft, welche die Um-stnde verlangten, fehlte ihm; er stand mit einem schwachen Heere ruhig in Meien, an eine Verbindung mit einem bhmischen Heere denkend, als der Kaiser durch das Vogtland nordwrts gegen ihn heranrckte. Bei Mhlberg |; (a. d. Elbe zwisch. Meien u. Torgau) erreichte dieser den Kurfrsten, der an der rechten Seite der Elbe auf dem Rckzge nach Wittenberg begriffen war. An der Spitze der Reiter setzte Herzog Alba der die Elbe, sprengte die kurfrstlichen Truppen auseinander und nahm den Kurfrsten selbst ge-fangen (1547). Darauf erhielt Moritz (die albertinische Linie) die Kur und einen Teil der ernestinischen Lnder (vgl. S. 152. 2). Philipp : von Hessen, fr den sein Schwiegersohn Moritz von Sachsen und der Kur-frst von Brandenburg verhandelt hatten, unterwarf sich in Halle dem : Kaiser, der ihn heimtckisch gefangen setzte. B. Die Waffenruhe (das Interim). Die bermacht des Kaisertums I frchtend, nahm indes der Papst wieder eine feindliche Stellung gegen Karl V. I ein; zugleich stellte sich das Konzil, auf dem nach dem Wunsche des Kaisers lj eine vermittelnde Stellung eingeschlagen werden sollte, auf den schroffsten Standpunkt und verffentlichte gegen den ausdrcklichen Wunsch des Kaisers auf Befehl des Papstes (Pauls Iii) protestantenfeindliche dogmatische Beschlsse (Heilig-feit der Tradition, Verbindlichkeit der Vulgata, Unfehlbarkeit der Konzilien). ^ Um dem Kaiser alle Einwirkung zu entziehen, verlegte der Papst das Konzil . von Trient nach Bologna (1547). Infolge dieses Zwiespaltes ging Karl V. auf dem Reichstage zu Augsburg (1547) daran, einstweilen selbstndig fr Deutschland die kirchlichen Angelegenheiten zu ordnen (Interim Augusta-num). Abgesehen von dem Zugestndnis der Priesterehe und des Laienkelchs enthielten die bergangsbestimmungen (bis zur endgltigen Entscheidung des Konzils) die alte Lehre. In Sddeutschland, das Karl durch seine Truppen beherrschte, ward das Interim berall eingefhrt; in Norddeutsch-land verwarfen es zwar frei und khn die Städte, welche auerhalb des | kaiserlichen Machtbereiches standen; sie nahmen die aus Deutschland vertriebenen Prediger auf, vor allem Magdeburg, das in kaiserliche Acht geriet; dennoch fing das Interim x) an, auch hier sich auszubreiten; der Kaiser gewann ferner einen bestimmenden Einflu aus das Papsttum; von neuem ward das Konzil I zu Trient erffnet (1551); auch die Protestanten waren von ihm nicht aus- 1) Das Leipziger Interim, das Moritz von Sachsen verfassen lie, enthielt wesentlich I die lutherische Lehre, lie aber katholisches Ceremoniell zu.

7. Das Mittelalter - S. 177

1889 - Gotha : Perthes
177 lief) erwies sich das Konzil unfhig, die gefaten Beschlsse durch-zusetzen; da die beiden schismatischen Ppste noch Anerkennung fanden und gegen die Versammlung in Pisa Einspruch erhoben, so hatte die Christenheit nun gar drei Ppste. In dieser Verlegenheit kam ihr das halb vergessene Kaisertum wieder in Erinnerung; König Sigismund erschien als der be-rufene Leiter eines neuen allgemeinen Konzils; derselbe gewann durch die Gunst der Umstnde ^) die Mitwirkung des Papstes Johann Xxiii. und bestimmte als Ort des Konzils eine deutsche Stadt. Die Wiederherstellung der Einheit der Kirche und eine Reform derselben an Haupt und Gliedern waren die groen Aufgaben des Konstanzer (Kost-nitzer)2) Konzils (14141418), der grten Kirchenversammlung des Mittel-alters. Die Abstimmung nach Nationen offenbarte die eigentmliche Entwicklung des christlichen Abendlandes; zunchst war sie gegen die Stimmen-Mehrheit der italienischen Prlaten gerichtet, die einer Reform der Kurie am wenigsten geneigt waren. Ausgehend von dem Satze, da den Konzilien die hchste kirchliche Macht innewohne, setzte die Versammlung die drei streitenden Ppste ab; da es gelang, dieselben zur Abdankung zu bewegen, so war die Kirchenspaltung endlich beseitigt. Ende des I. 1417 erhielt die wieder geeinigte Kirche in Martin V. ein neues Oberhaupt. Schon im Frhjahr des nchsten Jahres (1418) lste die glnzende Versammlung sich auf4). Die beabsichtigte Reform der Kirche war, trotzdem sie nur die ueren Mibruche beseitigen sollte, im wesentlichen nicht zustande ge-kommen; fr eine tiefer gehende Reformation, wie sie im Wiclifschen Geiste gleichzeitig die Bhmen verlangten, hatte man kein Verstndnis gehabt, viel-mehr hiergegen als gegen eine Ketzerei das alte Mittel der Inquisition an-gewandt. Zie tjussitische Vewegung. Aus den Schriften 6) Wiclifs hatte der Bhme Johann Hu 6), Lehrer an der Universitt Prag, tiefere Kenntnis der Schden der Kirche gewonnen und feine berzeugungen auch ffentlich vertreten. Da an der Universitt die Deutschen als Vorkmpfer kirchlicher Rechtglubigkeit den An-hngern des Hu, die zugleich von schwrmerischer Liebe zur bhmischen (tschechischen) Nationalitt beseelt waren, entgegentraten, so wurde der kirch-Ii che Gegensatz durch den n a tiy^a l en verschrft. Im Verlaufe des Streites nderte Wenzel das Stimmenverhltnis der Nationen im 1) Johann Xxiii. war von Ladislaus von Neapel aus Rom vertrieben worden; die Hilfe, die er von Sigismund erbat, machte dieser von der Berufung eines Konziles abhngig. 2) Kostnitz verderbt aus Konstanz (Constantia). 3) Der englischen, franzsischen, deutschen (dazu rechnete man auch Ungarn, Polen u. Skandinavien), italienischen trat als 5. Nation die spanische 1416 zur Seite. 4) Doch war beschlossen, da das Konzil nach 5 Jahren erneuert werden solle; Martin V. berief es notgedrungen 1423 nach Pavia, verlegte es infolge einer Pest nach Siena (fdl. von Florenz in Toskana), lste jedoch auch diese Versammlung 1424 auf und gebot, da dieselbe erst nach 7 Jahren in Bafel zusammentreten solle. 5) Im Gefolge Annas, der Tochter Karls Iv., Gemahlin Richards Ii., gingen wibegierige Bhmen nach England, um in Oxford zu studieren. Feurige Leute, wie der Ritter Hieronymus von Prag, machten Wiclifs wichtigste Schriften auf der Universitt Prag bekannt. 6) Ursprnglich Johann von Husinec [hu'jsinetz], einem Marktflecken im fdl. Bhmen. Wessel, Lehrbuch der Geschichte. 12

8. Das Mittelalter - S. 159

1889 - Gotha : Perthes
159 In Heinrichs Sohne, Richard Lwenherz (11891199), kamen die ritterlich-kirchlichen Ideen zur glnzendsten Erscheinung: als Held des 3. Kreuzzuges diente er den hierarchischen Plnen. Sein Bruder Johann (ohne Land 11991216) nahm sogar, durch seine Willkrherrschaft mit den Groen zerfallen, das Reich vom Papste als Lehen und verpflichtete sich zu einem Jahreszins, rief aber dadurch einen krftigen nationalen Widerstand hervor. Bon dem gesamten England verlassen, erhielt er nur nach Besttigung des groen Freiheitsbriefes (magna charta liber-tatum), den ihm die Groen vorlegten, 1215 sein Reich zurck. Durch die magma charta suchten zunchst wesentlich die zwei ersten Stnde, die geistlichen und weltlichen Groen, gesetzlichen Schutz gegen die beiden hchsten Gewalten, die ppstliche und knigliche; aber dadurch, da sie in derselben jedem Freien fr Person und Vermgen Rechtsschutz zusicherten, ward jene charta fr die gesamte Nation ein Freiheitsbrief, und da deren Verteidigung bald dazu zwang, das Brgertum zu Hilfe zu rufen, zugleich der Grundstein zu dem stolzen Gebude der englischen parlamentarischen Verfassung. (der den Verlust der franzs. Besitzungen vgl. franzs. Geschichte.) C. Z>ie Witdung der engtischen Wation und die Grundlegung der parlamentarischen Monarchie. Auf Johann ohne Land (f 1216) folgte sein Sohn Heinrich Iii. (12161272); dem Papste dienstbar, regierte er, ohne sich um die beschworenen Rechte zu kmmern; in dem Kampfe, der sich gegen das Knigtum erhob, nherten sich die verschiedenen Stnde; ja Simon von Montsort. Graf von Leicester x) [tester], rief 1265 zum ersten Male Abgeordnete der Ritterschaft und der bedeutendsten Städte mit den g ei st-lichen und weltlichen Groen zu einer Reichsversammlung (Parlament) in London zusammen und lie hier die magna charta besttigen. Mehr noch durch die groen gemeinschaftlichen staatlichen und kirchlichen Beziehungen als durch Verbindungen des Blutes begannen die beiden verschiedenen Nationalitten, das Franzsisch.normannische der Hof- und Adelskreise und das Angelschsische der mittleren und niederen Stnde sich zu dem Englischen zu verschmelzen. Der Nachfolger Heinrichs Iii., sein Sohn Eduard I., gilt bereits als der erste englische Knig2) in diesem Sinne. Eduard I. (12721307) setzte sich das Ziel, die gesamte britische Halb-insel unter seinem Scepter zu vereinigen; in der That unterwarf er die Halb-insel Wales [ue ls] und gab seinem erstgeborenen Sohne den Titel eines Fürsten von Wales, der fortan dem Thronfolger geblieben ist; Thronstreitigkeiten in Schottland gaben dem Könige ferner die Gelegenheit, die Herrschaftsansprche dort zu erneuern (vgl. S. 158. 3). In diesen Kmpfen auf die Beihilfe der Unterthanen angewiesen, gestand er dem Parlament, wenn auch mit innerem Widerstreben, mehr und mehr das Steuerbewilligungsrecht zu, das unter seinem Sohne, Eduard Ii. (13071327), eine Handhabe wurde, 1) in der Mitte des alten Knigreichs Mercia gelegen. 2) Doch wurde zunchst unter Eduard I. das Franzsische statt des Lateins die amtliche Sprache tm Parlament und in den Urkunden, und schwerlich hat einer der drei "sten Eduarde gelufig englisch gesprochen; aber in der 2. Hlfte des 14. Jahrh. breitete Ha das Englische siegreich aus; das Haus der Gemeinen verhandelte nur in dieser Sprache; Wicllf bediente^ sich derselben bei seiner Bibelbersetzung; durch die Dichter Gower [gour] u. (Shaucer [tsdjoajjr] empfing sie noch in dems. Jahrh. gleichsam die hhere Weihe.

9. Das Mittelalter - S. 160

1889 - Gotha : Perthes
160 auch auf die gesetzgeberische Thtigkeit der Krone einen wirksamen Einflu auszuben. Nachdem die Rechte des Parlaments auf Steuerbewilligung und Gesetz-gebung anerkannt waren, bildete sich unter Eduard Iii. (13271377) auch eine feste Form fr die Beratung. Zuerst tagten die 4 Glieder des Parlaments (Prlaten, Grafen u. (groe) Barone; Ritter, Städte) in 4 verschiedenen Ver-Sammlungen; aber allmhlich traten die beiden ersteren in das sogen. Oberhaus *), die beiden anderen in ein Unterhaus od. Haus der Gemeinen zusammen. In den franzsischen (der den engl.-franzs. Krieg vgl. Frankreich) und schottischen Kriegen gewannen die Stnde endlich sogar Teilnahme an den aus-wrt igen Angelegenheiten. / In dieser Zeit, da das englische Volk zum Gefhl nationaler Einheit und gum Bewutsein einer Weltstellung gelangte, versuchte es das Papsttum (Urban V.), den alten Anspruch auf die Oberhoheit der England zu erneuern und den zuerst von König Johann gezahlten Lehnszins 2) einzufordern (1365). Darauf erklrte das Parlament, dem Eduard Iii. die ppstliche Forderung vorlegte, da Johanns Unterwerfung aller Gltigkeit entbehre, da^ i sie dem Krnungseid zuwiderlaufe und ohne Beistimmung der Stnde geschehen^ i sei (1366). Bor dem einmtigen Zusammengehen der Nation und der Krone fielen die Anmaungen des Papsttums zu Boden. Die Wiclifsche Bewegung. Dke'abwehr der ppslc^en Herrschaft vo^ feiten des Parlaments untersttzte mit gelehrten Ausfhrungen Johann Wiclif, Lehrer au der Universitt Oxford (a. d. o. Themse); derselbe zog sich durch sein kraftvolles Eintreten fr die Rechte des Staates die Feindschaft der Geistlichkeit und des Papsttums zu; ein Gericht trat 1377 u. 1378 wider ihn zusammen, mute aber infolge des Einschreitens der Krone und der Londoner , Brger, die drohend in die Versammlung (1378) eindrangen, aufgelst werden. Als dann 1378 die groe Kirchenspaltung die vorhandenen Schden der katholischen Kirche aufdeckte, ging Wiclif khner vor und verlegte den Kampf von dem staatlich-kirchlichen Gebiete auf das rein geistliche. (berwiclifs Lehre vgl. spter das Papsttum). Den geistigen Tod, den er in den Gemeinden erblickte, leitete er von der Unkenntnis der heiligen Schriften ab, in Denen er die alleinige Wahrheit und die Grundlage alles Glaubens sah; daher bersetzte) er die Bibel in das Englische, und der von ihm gegrndete Verein der armen Wander Prediger hatte die Ausbreitung des Wortes Gottes (evangelische Mission) zur ersten Aufgabe) p/p r m t6 Verhngnisvoll fr Wiclifs Werk ward der groe Bauernaufstand des I. 1381, den seine Lehre nud Predigt vornehmlich verschuldet haben sollte. Mit Waffengewalt und Blutgerichten wurde die Einprung von den besitzenden 1) Die Mitglieder des Oberhauses heien Peers, ihre Anrede ist Lords; sie stimmen, jeder fr sich: Ritter n. Brgcr vertreten Gemeinschaften (die sogen. Gemeinen). 2) Der Lehnszins von 1000 Mark, der unter den schwachen Regierungen Heinrichs m. und Eduards Ii. entrichtet worden war, war schon von Eduard I. verweigert und von Eduard Iii. bereits geraume Zeit nicht gezahlt worden. ~ . 3) zuerst das neue, dann das alte Testament, da noch vor 1382 vollendet ^vurde. Eine Durchsicht und berarbeitung des ganzen Werkes kam 4 Jahre nach Wiclifs Tode zum Abschlu. Der bersetzung lag die Vulgata zu Grunde.

10. Das Mittelalter - S. 199

1889 - Gotha : Perthes
199 von Aachen, wo er (Okt.) gekrnt ward, begab er sich nach Worms, um hier auf einem allgemeinen Reichstag (erffnet Jan. 1521) die deutschen Angelegenheiten zu ordnen. Im Februar legte er den versammelten Stnden ein Edikt zur Ausfhrung der ppstlichen Bulle vor; die Stnde ver-langten jedoch mit Rcksicht auf die im deutschen Volke herrschende Bewegung eine Vorladung Luthers, die dann auch an diesen erging. Luthers per-snliche Verteidigung (18. April) machte auf den Kaiser keinen Eindruck; mit einer Achtsernrung Luthers ^) und seiner Anhnger (d. sogen. Worms er Edikt) schlo der Reichstag; ein enger, frmlich abgeschlossener Bund einte Kaiser und Papst; die beiden rmisch-katholischen Ge-walten erklrten der deutsch-evangelischen Reformation den Krieg. Den grten Gewinn vom Reichstage trug das Haus Habsburg davon; das Land des vom schwbischen Bunde verjagten und vom Reichstag in die Acht erklrten Herzogs Ulrich von Wrtemberg wurde nmlich zu sterreichischem Besitz geschlagen. Die gesamten deutsch-habsburgischen Gebiete (vgl. S. 191 ob.) mit Ausnahme der Niederlande gab Karl gleichzeitig seinem Bruder Erzherzog Ferdinand als Erbe und begrndete dadurch die deutsch-habsburgische Linie2). Da Ferdinand in demselben Jahre (1521) Anna, die Tochter Wladislaws, Knigs von Ungarn und Bhmen, heiratete, legte er den Grund zur Erwerbung dieser Knigreiche (vgl. S. 190. 3). 2. Die Begrndung der lutherischen Kirche während der italienischen Kriege (bis zum Augsburger Reichstagsabschied 1530). A. Karls italienische Ieldzge. a) Bis zum Frieden von Madrid (1536). Karl V. begab sich von Worms zunchst nach den Niederlanden, dann nach Spanien (hier 1522 1529); die Durchfhrung des Wormser Ediktes in Deutschland berlie er dem Reichsregiment3), das er fr die Zeit seiner Abwesenheit eingesetzt hatte; sein ganzes Augenmerk richtete er auf den Kampf mit Franz I. um Italien; durch ein spanischdeutsches Heer wurde noch 1521 Mailand genommen; im nchsten Jahre folgte die Vertreibung der Franzosen aus Italien; ein mchtiger Vasall des franzsischen Knigs, der Connetable 4) Bourbon (Graf von Montpensier, durch Heirat Herz. v. Bourbon a. d. mit. Allier) schlo sich an den Kaiser an und unternahm 1523 und 1524 einen Angriff auf Frankreich selbst; zwar sammelte Franz I. ein glnzendes Heer und trieb die kaiserlichen Truppen der die Alpen zurck, aber bei Pavia ward er geschlagen und selbst ge-fangen (1525); in dem Frieden zu Madrid (1526) verzichtete er u. a. 1) Die an sich Luther freundlich gesinnten, aber durch die Leugnung der Unfehlbarkeit der Konzilien von seiner Ketzerei berzeugten Stnde erklrten sich zur Annahme des Edikts bereit, wenn Luther seine Ansichten nicht ndere. Da dies nicht geschah, konnte der Kaiser vermuten, da das Edikt von den Stnden angenommen sei; eine besondere Beratung fand darber nicht statt; erst am 25. Mai wurde den noch anwesenden Stnden in der taifert. Behausung die Achtserklrung gelegentlich zur Billigung vorgelegt; das Schriftstck war bereits am 8. Mai ausgefertigt. 2) 1531 wurde Ferdinand von den Kurfrsten zum Könige erwhlt. 3) eine Vertretung der Stnde, aus 22 Mitgliedern und einem Statthalter, Erzherzog Ferdinand, bestehend, zunchst mit dem Sitze in Nrnberg. 4) Connetable (comes stabuli), Oberfeldherr und erster Beamter der Krone.
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