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1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 46

1873 - Kempten : Dannheimer
46 (Lneviller Friede) 1801. Anno 1804 fegte er sich die Kaiserkrone auf (2 Dec.), dekriegte sterreich 1805 (Ulm, Austerliz), Preußen 1807 (Jena, Eylau, Tilsit, Westfalen), Spanien 1808, sterreich abermals 1809 (Aspern, Edling, Wagram; Andreas Hofer f 1810). Dann lie er sich von seiner Gemahlin Josephine (Beauharnais) scheiden und heiratete die sterreichische Prinzessin Marie Luise, die ihm 1811 einen Sohn, den nig von Rom, gebar. Nun stand er auf der Hhe seines Glcks. Anno i 8 I i zog er gegen Rußland mit 600,000 Kriegern (Smolonsk, Moskwa, Berezina), a/er Hunger, Klte und Schwert rieb sein Heer auf. Preußen erhob sich und auch sterreich trat dem Bnrni gegen Frankreich vi. Strme Blut flen bei Banzen, Ltzen, Jtcrbogk, Dresden, au der Kazbach und in der Leipziger Vlkerschlacht, 1618 Oktober. Napoleon, der den Rhein zurckgeschlagen, mute absanken und erhielt die Insel Elba als souvernes ' Frstenthum. Er landete wiener in Frankreich am 1 Mrz 1815, wurde jedoch von Wellington und Blcher bei Waterloo den 28 Juni besiegt und als Gefangener nach Helena abgefhrt, wo er den 5 Mai 1821 starb. I m Kriege m i t R l a n d 1812 war Napoleon 1 bis Moskau vorgedrungen. Diese Stadt hatte damals 300,000 Einwohner, 1000 Kirchen und Kapellen, viele Palste und groartige Woaretilager. Das kaiserliche Residenzschlo, der Kreml, war zugleich eine Festung. Die Russen halten die Stadt gerumt, Strflinge steckten sie auf hheren Befehl tu Brand und die Franzosen muten den Rckzug antreten. Dieser verwandelte sich in ein grauenvolles Unglck. Klte, Hunger und Fcinoe rieben das He r vollstndig auf. Tausende starben an Erschpfung, verhungerten, erfroren; grenzenlos war das Elend. Beim bergang der die Beresina drngten sich Fuvolk, Reiterei, Geschz und Tro; die feindlichen Karttschen l,agclteu vernichtend in diewir^ rot Haufe--. Hunderte wurden getdtet, verwundet, zertreten, zer-stampft, in die angeschwollenen Fluten gestrzt. chzen, Angstgeheul, Toben und Fluchen erfllten die Luft. Nun lste vch alle Ordnung auf; Kanonen, Gepck, Beute und Raub, alles gierig zu Grnnde. Die Franzosen und ihre Verbndeten bten 400,000 Mann ein. Napoleon selbst bestieg einen Schlitten und eilte der Wilna, Warschau, Dresden, Leipzig, Mainz nach Paris, um ein neues Heer zu bilden und 1813 ins Feld nach Schlesien und Sachsen zu führen. Die anno 1813 bis 1815 gegen den franzsischen Kaiser Na-

2. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 47

1873 - Kempten : Dannheimer
poleon 1 von den Deutschen gefhrten Kriege heit man die Frei-h e i t s k r i e g e. Anfangs standen die Ostreicher, Bayern, Sachsen, Wrttemberger, B^denscr und Hessen noch auf Seiten der Franzosen. Der König Friedrich Wilhelm Iii von Preußen (Jork, Stein, Scharn-Horst, Lzow, Blcher) erlie einen Aufruf an fein Volt und Heer (17 Miz) und dieses erhob sich begeistert fr die Befreiung des Va^ terlaudes von der Fremdherrschaft. Bei Ltzen und Bauzen wurde hep tig gekmpft. Da Napoleon im Waffenstillstand vom 5 Juni bis 10 August beu Frieden nicht eingieng, trat auch sterreich, Schweden und Bayern zu den Preußen und Russen der. Nach deu blutigen Kmpfen bei Grobeeren, an der Kazbach, bei Dresden, Kulm und Nol-lendorf, Dennewiz, Wartend in g entschied die Vlkerschlacht bei Leipzig am 16, 18 und 19 Oltober 1813. Die Franzosen zogen ub und die Verbndeten rckten der bcu Rhein in der Nenjahrsnacht 1814. (Bit emie, L.i Rothicre, Monterau, Laon, Arcis sr Anbe). Paris kapi-tnljrte am 31 Mrz, Napoleon entsagte der Krone und erhielt die Insel Elba zum Frstenthum. Ludwig X v 111 wurde König von Frankreich. Aber am 1 Mrz 1815 kehrte Napoleon nach Franko eich zurck. Die Schlacht bei Waterloo oder Belle Atlicin.ce am 18 Juni (Wellington, Blcher) endete sein Regiment. Fliehend fiel er den Englndern m die Hnde, wrbe nach Helena gefhrt und starb hier als Gefangener den 5 Mai 1821. Napoleons Sohn, der Herzog von Reichstdt, f 1832, seine Gemahlin Marie Luise als Herzogen von Parma 1847. Schiller, Wieland und Gthe sind hechberhmte Dichter. Friedrich Schiller wurde geboren d. 10 Nov. 1759 zu Marbach a. N. und studirte Medizin auf der hohen Korls-Akademie zu Stuttgart. Hernach winde er Professor zu Jena lei Weimar. Unter seinen (Schichten ragen Hervor: Die Glrcee, die Brgschaft, der Taucher, die Kraniche des Jbyk'us; unter seinen Schauspielen: Die Ruber, Wilhelm Tell, Wal-lenitein, Maria Stuart, Fiesko, Dou Carlos, die J.iugfrau vou Orleans ; unter seinen prosaischen Schriften: Die Geschichte des 30jy-rigen Kriegs und des Abfalls der Nieberlanbe. Er starb 1805. Christof Martin Wielanb, ausgewachsen zu Biberach 1733, war zuerst Kanzleibirektor in seiner Baterstabt, dann Erzieher des Prinzen von Weimar und Hosrath und staxb 1813. Von seinen Schnften find zu nennen: Obcron, Agathon, Geschichte der Abderiten und bersezungen von alten Klassikern. Wolfgang Gthe, geboren in Frankfur t 1749 war Minister zu Weimar, er starb 1832. Zahlreich siud feine Werke: Gedichte, Hermann und Dortthea, Iphigenie, Tasfo, Egmont, Gz

3. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 49

1873 - Kempten : Dannheimer
40 nach den deutschen Provinzen auf dem linken Ufer dieses Stroms. Daher wollten sie Deutschland uneinig erhalten und in eitler Selbst-berhebuug beherrschen. Unter leerem Vorwand (Olivier, Benedetti, Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen) erklrten sie am 18 Juli 1870 den Krieg an Preußen; es sollte fr frhere Siege (König grz oder Sadowa) gedemthigt werden. Aber Nord- und Sddeuts ch-laud vereinigten sich zur Abwehr. Napoleon Iii hatte sogar rohe Turkos aus Afrika herbeigezogen. Bei Saarbrcken, Weienburg, Wrth (G Aug-) wurde zueist gekmpft. Die franzsische Nheinarmee unter dein Marschall Mac Mahon wurde geschlagen, Straburg wurde eingcschlos-sen, beschossen und am 25 Sep. bcsezt. Die Deutschen rckten mit starker Macht vor. Bei Mars la Tour (16 August) und bei Grave-lotte (18 August) geschahen mrderische Schlachten. Der Marschall .Bazaine wurde in die Festung Metz getriebm und am 1 und 2 September waren die Deutschen bei Sedan siegreich. Napoleon und 80,000 Franzosen muten sich gefangen geben, jener wurde nach Wilhelmslilie bei Kassel gebracht. ' ' b) Auf diese Nachrichten entstand in Paris eine ungeheure Auf-^gun^. Der Kaiser wurde abgesezt und Jules Favre, Gambetta und Trochu leiteten die neue Republik. Eine starke deutsche Armee um-zmgclte Paris, Metz mute sich am 27 Oktober 1870 mit 173,000 Mann und unermelichen Vorrthen ergeben. Wie Helden kmpften die Deutschen bei Orleans, Tours, Champygni, Amiens. Auch die Freischaaren Garibaldis wurden zersprengt. Bei Mmpelaard und -Msort gab es vom 15 bis 18 Januar blutige Gefechte; General Werder tneb sogar 80,000 Franzosen unter Bonrbaki in die Schweiz, V J* ^ari*' vom Hunger gedrckt und beschossen, kapitnl.rte oan 3xan*a1, 26 Febr. wurde endlich der Friede unterzeichnet. I. ~ lamcn 6um deuischeu Reiche und Frankreich mute 5 Mil-liaiben Franken (1330 Millionen Thaler Kriegskontribution) bezahlen. "(9 (>0,te 230 Tage gctaucrt. Am 18 Januar 1871 wurde Smg Wilhelm zu Versa ll-S als deutscher Kaisir ausgerufen. Mai-i<J Commune, Brand der Tuilerieu, Thiers: Napoleou f zu Ch>>lhu st, 9 Januar 1873).

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 147

1826 - Kempten : Dannheimer
0 147 Obne feste Haltung wogten am frühen Morgen (23. Sept. 1322) Oesterreichs Streithaufen an den Anhöhen Mühldorf herum, erst als Johannes mit fernen Böh. wen vordrang und die Reiter von Niederbaiern -um Angriff ansprengten, nahmen sie geschlossene Stellungen. Mit höchster Anstrengung, mit unglaublicher Ausdauer kämpften die Schwerbewaffneten bis zum Mittage, viele unterlagen, keiner wich von der Stelle, unerschütterlich fochten die Böhmen unter Pfetlwolken, bis sie von den leichten Geschwadern der Ungarn umzingelt und von den Rittern Oesterreichs überraunt wurden, ihr König Io. Hannes verlor daü Pferd unter dem Leib, ein feindli- cher Ritter half ihm auf, Unordnung und Flucht verbrei. tete sich im ersten Treffen Ludwigs, viele hundert Böh. men und Baiern wurden niedergestochen, viele gefangen, schon vernahm man am blutigen Kampfplatze den Sie. geöruf der Oesterrcicher. Jetzt führte Schwepper. mann, mit rußiger Besonnenheit, eine Schaar der ge. harnischten Ritter Baierns aus der Heeresmilte mit ge. fällten Sperren gegen die Bogenschützen des Feindes, und durchbrach ihre Reiben; der eben so schnelle als kräftige Angriff veranlaßre bei den Oefterretchern ein Zurückwei. chen, während die fliehenden Böhmen hinter dem vor. dringenden baierifchen Fußvolk sich wieder sammelten, um an dem neueröffneten Treffen Theil zu nehmen. Diesen Zeitpunkt erkennt Schweppcrmanns Fcldherrnsinn für entscheidend, mit forschendem Blicke beobachtet er ge- riau die Heerschaar Oesterreichs, er sieht Friedrich den Schönen im Schimmer der Goldrüstung auf präch. tigem Streitrossc, wie er mulhvoll und tapfer feine Haufen befehligt, die Ordnung zu erbalten sucht. Die Sonne begann sich zu neigen, die Kräfte der Streiter ermüdeten, da gab der tapfere Schw epp ermann das verabredete Zeichen; der jenseits des Isen dem Feind Himer Anhö. hen verborgen gebliebene Burggraf Friedrich von Nürnberg, Ludwigs Vielgetreuer, brach mit 400 Rittern hervor; täuschend unter Oesterreichs Banner durch, wadeten diese gerasteten und erprobten Helden den Isen, und näherten sich der österreichischen Flanke; alle Krieger Friedrichs jubelten, weil sie Herzog Leopolds Reiter 10 *

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 148

1826 - Kempten : Dannheimer
i4a 0 zu erblicken glaubten, wie schrecklich sahen sie sich aber getauscht/- als die vermeintliche Hilföschaar vernichtend eindrang; ein mörderischer Kampf beginnt, die Gewalt- hausen der Oesterreicher sehen sich rasch umrungen, Ver- zweiflung, Tod oder Flucht zeigt sich in ungeheurer Ver- wirrung, alles wankt und weicht, Herzog Heinrich von Oesterreich gibt sich'in großer Lebensnoth mit dem Banner des Heeres überwunden; nur Friedrich der Schöne stand unerschüttcrt, als wahrer Heldensohn Habsourgs, im furchtbaren Getümmel; Rettung wurde ihm unmöglich; denn der Rückweg zur Brücke von Mühl- dorf war abgeschnitten; Ritter Conrad Rindsmaul, Pfleger von Neustadt an der Donau, der Baiern An- führer, setzte dem schönen Friedrich hart zu, er er- kannte ihn am prächtigen Wappenrock seines Hauses, ge- rödter siel Friedrichs Roß, er mußte sich an Rind 6- maul ergeben, sein tugendlich Ehrenschwerdt empfing der Burggraf von Nürnberg, welcher den gefange- nen Gegenkönig aus dem Getümmel führte! — König Ludwig war stets in der Heeres Mitte seiner Krieger, er trug einen schlichten blauen Wappenrock mit weißen Kreuzen besäet, um gegen innere Verrätherei, wie gegen die auf seine Person besonders gerichteten Angriffe des österreichischen Adels Sicherheit zu haben; mehrmal war er demungeachtet in großer Gefahr, und als im zweiten Treffen ihn mehrere feindliche Reiter hart umgaben, ret- teten des Kaisers Roß und Leben die tapfern Bäcker- knechte der Stadt München. Die ganze Vchenwiese bei A mp fing war mit Erschlagenen und Verwundeten bedeckt» mehr als 1400 des Adels von Oesterreich, Steuer und Salzburg wurden, wie im Fischernetze, gefangen; also entscheidend endete sich für Baiern die Schlacht bei Mühldorf, eine der merkwürdigsten im ganzen Mittelalter. K. L u d w i g begrüßte den gefangenen Friedrich holdselig mit den Worten: — Es freuet mich Oheim, Euch zu sehen: — In der festen Burg Trauünitz an der Pfreimt bei Nabburg kam der fürstliche Gefangene in sichere Verwahrung, ehrlich wurde er hier gehalten, keine Fesseln drückten ihn, unter strenger Aufsicht blieb er sei- nem Kummer überlassen/ obwohl von Seite Oesterreichs

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 268

1826 - Kempten : Dannheimer
Stadt Innsbruck. Die Baiern hatten sich m de» vordringendcn Oesterreichern zurückgezogen, welche am 16. April München besetzten, von wo sich der baieri- fche Hof nach Dill in gen begab. Da kam der ersehnte Napoleon am 17. April nach Donauwörth und am 18. über Neu bürg nach Ingolstadt. Nach den Gefechten bei Pfaffenhofen und bei Tann (19. April) siegte Napoleon am 20. April 1809 in der blutigen Schlacht bei Abensberg durch die hohe Be- geisterung und unerschütterliche Tapferkeit der Baiern *), die an diesem ewig denkwürdigen Kampftage alle Erwar- lungen deö französischen Kaisers übertrafen; auch die treu brüderlichen W ü r t e m b e r g e r und die fran- zösischen Divisionen Morand und G u d i n nahmen rühmlichsten Antheil an dem entscheidenden Sieg, der die Flanke der Oesterreicher entblößte, so daß Napoleon am 21. April schon gegen Landshut ziehen konnte; um die Oesterreicher über die Isar zu drücken. Die Baiern und Franzosen drangen da über die brennende Isarbrücke in die Stadt, und auf dem rechten Isarufer zog Masse na gegen die Oester re ich er. Während Dieses Kampfes hatten die Oesterreicher (20. April) Re- gensburg zur Capitulacion gezwungen. Von Lands- hut wandte sich nun Napoleon nördlich, und schlug bei Eckmühl (22. April) den Erzherzog Earl mit vier österreichischen Armeekorps. Regensburg gieng Den 23. April, nach einem hartnäckigen Kampfe, in dem Napoleon selbst am Fuße leicht verwundet wurde, im Sturme an die Franzosen über. Noch kämpfte Hiller, der hier zu bedachtsame, kriegserfahrne Held, in Vcr- bindung mit dem von München kommenden General Jet- lach ich bei Neumark (24. April) gegen die Baiern unter dem tapfer» Wrede; Bessieres unterstützte die *) Napoleons Anrede an die Baiern vor der Schlacht, siehe Ii. Heft der Beobachtungen und histor. Sammlung wichtiger Ereignisse aus dem Kriege zwischen Frankreich, dessen Verbündeten und Oesterreich im Jahre 1809- Weimar 1809. — Kriegsgeschichte der Baiern von Eisen mann. München 1316« Lindauer. S. 259- Thk.

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 269

1826 - Kempten : Dannheimer
—o— 269 letztern , und dadurch sahen sich die Oefterreicher zum Rückzüge genöthigt. Am 26. April forcirten Masse na, Lannes und Besseres den Uebergang über den Inn. Lefebvre besetzte am 29. April Salzburg. Der Kriegsschauplatz war nun, mir Ausnahme von Tyrol, auf österreichischem Boden. Napoleon erschien vor den Thoren von Wien, wo die wahre Lage der Dinge streng verschwiegen wurde; mit unbeschreiblichem Jubel feierte man dort den großen Sieg Oesterreichs bei Regensburg. Der unglückliche Erfolg des Krieges konnte nun nicht mehr verheimlichet werden; als man Anstalten traf, die Hauptstadt der Monarchie gegen den art- dringenden Feind zu vertheidigen. Doch ohne Schwerdt. streich zogen sich die Oesterreicher auf das linke Donau- ufer; die Franzosen besetzten Wien. Bei Aspern bis. deie sich aber ein für Oesterreichs Waffen ehre unsterblicher Kampf, der Erzherzog Car! schlug hier am 21. und 22. Mai 1809 die Franzosen voll- ständig, deren Verbindung durch die Zerstörung der Brücken gänzlich abgeschnitten war; so ruhmvoll der Sieg, so löwenkühn der österreichische Feldherr und seine kraftvollen Truppen stritten, so wenig entschied der mör. derische Kampf dieser -Tage über den Ausgang des Krie. ges. Napoleon mit den Trümmern seines Heeres, wäre nur bei einiger Verfolgung und Benützung des Sie. geö, der Gefangene des Erzherzogs Car l geworden. Statt die Bedeutenbeit dieses großen Sieges zu erkennen, — ruhte man aus vor der Freude über die Wendung des Kriegöglückes. Man Ueß Napoleon ungestört bte Ankunft seiner italienischen Armee erwarten, die Eugen, der Vicekönig ihm zuführle; er vereinigte sich mit derselben und gewann die Riesen-Schlacht bei Wagram (5. und 6. Juli), an deren lange zweifelhaften Entschei- düng die Barern, unter Wrede6 Führung ruhm- vollsten Antheil nahmen, und die zuerst bei Znaim eineu Waffenstillstand; dann den Frieden von Wien (14. Ocl. 1809) herbetführte. — Im Tyrol wurden die Baiern, welche dem österreichischen Anführer von Cha* steler entgegenzogen, bereits am 10. April von deu Einwohnern deö Pusterthalö angegriffen. Kaum war

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 270

1826 - Kempten : Dannheimer
270 0 Innsbruck von den Oesterreichern und Tyroler Bauern am 12. Aprrl besetzt, alü Chasteler den Landsturm auaemein aufbot» und dessen Bewegung leitete. Die Be- wohner von Vorarlberg griffen ebenfalls zu den Waf- fen und machten, vereint mit Tnrolern, räuberische Etrelfzüge nach Kempten, Memmingen und Kaufbeuern. Zwei baierische Korps, von dem Kron- prinzen Baierns und Wrede angeführt, rückten unter dem Oberbefehl des Marschalls Lefebvre in Tyrol ein. Dre warnende Proelamalion des letztern vom 1. Mai blieb ohne Erfolg Die Batern erstürmten am it. Mai dle Passe Loser und Srub, schlugen die Oester- reicher am 13. Mai bei Vorgel, nöthigken sie zur Auf. Hebung der Blokade von Kufstein, zerstörten am 15. Mai Schwatz, und besetzten Innsbruck. Kaum aber folgten die Baiern der großen Armee; so entflammte sich der Aufruhr in Tvrol von neuem, und nöthigte ein Korps der Baiern wieder nach Tyrol zurück. Selbst späterhin, als nach dem Waffensitllstande von Znatm, das österreichische Hilfskorpö Tnrol verlassen hakte, dau- erte der Aufstand mit blinder Wuth und gräßlichen Ver. Heerungen unter den berüchtigten Häuptlingen: Teimer und dem Sandwtrth Andreas Hofer noch fort, und verbreitete sich biö in die salzbur gischen Gebirge. Der Wangen und Lindau hatte ein vereinigtes Korps von Franzosen, Baiern, Wurrembergern und Badnern gegen die listigen Vorarlberger zu kämpfen. Im Monat August erlitten die Baiern und die herzoglich sächsischen Truppen in^er Nahe von Brtren einen be- deutenden Verlust. Selbst nach abgeschlossenem Wiener Frieden mußte Tyrol von den Franzosen und Baiern mit Strenge in seine vorigen Verhiltmsse zurückgebracht werben; die kurzsichtige Menge nahm die durch Eugen, Vicekönig von Italien angeborene Amnestie nicht an. — Da ward endlich daö Land mit Waffengewalt unterworfen, der böse Rebellengeist gebän- digt, und Andreas Hofer, der bis zum letzten Flin- tenschuß, alö kühner Verfechter der traurigen Volkg- verirrung an der Spitze der Bewaffnung stand, sah sich plötzlich von seinen Schaaren verlassen; er floh mir

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 279

1826 - Kempten : Dannheimer
279 ropas auf deutschem und französischem Boden; —* wie und wo erfolgte der Friedenöschluß? Antw. Die ernstlichen Verhandlungen zwischen dem Kabinet von St. Petersburg und dem französischen Hof, wegen gewaltsamer Vereinigung des Herzogthums Ol- denburg mit Frankreich; die von Napoleon an Ruß- land verlangte Schließung aller Häfen gegen englische Schiffe, und die von Rußland dagegen gestellte Forde- rung, daß der preußische Staat und seine Festungen von französischen Truppen gänzlich geräumt werden sollen, veranlagte den furchtbaren Kriegszug aller Streitvölker des Südens von Europa gegen Norden. Gezwungen durch Frankreichs militärische Allgewalt gab Baiern sein Bundes Contingent mit 30,oöo Mann, nicht ohne empfindliche Erklärung der Unannehmlichkeit, für ein ganz fremdes, auswärtiges Interesse und für Napoleon- Persönlichkeit, sich anstrengen zu müßen. — Noch einmal erschollen zu Dresden im Mai 1812 um Napoleon- goldnen Herrscher. Stuhl die Huldigungen des südlichen Europas, selbst Oesterreichs Kaiser und Preußens König erhöhten hier den Glanz des durch seine bewaffneten Völker- schaaren furchtbaren Imperators; doch traue niemand dem tückischen Geschick.' es bekränzte hier noch das Haupt des Günstlings in dem Augenblick, wo es schon das gezuckte Opferbetl schwang! — Am 24. und 25. Juni 1812 setzte eine unübersehbare Heersäule von 500,000 muthvolleu kräftigen Kriegern gegen Rußland über den Riemen; Napoleons ganze Macht war in Thätig- keit, 20,000 Preußen, und 50,000 Oesterreicher unter Schwarzenberg, schlossen sich an Frankreichs sieggewohnte Adler an. Die Mehrzahl der Baiern nahm, unter heftigen Gefechten, feste Stellung gegen Wittgenstein bei Polozk an der Düna, sie sollten sich in Ver- bindung mit andern Korps den Weg nach Riga und Petersburg öffnen; fühlten sich aber im August schon so erschöpft, daß sie erneuerte Angriffe nicht mehr wagten. General Deroy, der alte tapfere Krieger, fiel, mit dem Degen in der Faust, durch Feindes Kugeln! — Napoleon und Davoust, Prinz Eugen und Mü- rar drangen mit der Hauptmacht gegen Moskau vor.

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 284

1826 - Kempten : Dannheimer
284 i. März 4815 gelandet habe» — Dieser politische Blitz schlug in hie Thurmspttze der europäischen Diplomatie ein, die gemeinsame Gefahr vereinigte schneit die unzu- friedenen Gemüther. Vom 13. bis 25. März wurden nun die Unterhandlungen durch gegenseitige Nachgiebig, keil geschloffen. Rußland erhielt Polen; Oesterreich Ostgallizieu, die Oberherrschaft über Italien und den Besitz fast alter alten Erbstaaten; Preußen Posen und mehr als die Hälfte von Sachse»/ nebst einem-'Theit des Niederrhems; das neue Königreich dek^Nieder- lande wurde als ein starkes Bollwerk gegen Frankreich errichtet; Genua, obgleich dem Prinzen Eugen zuge- dacht, siel an Sardinien; auch der Papst wurde befriediget, und die Deutschen beruhigte man eilig zum Schluffe noch durch die Errichtung einer Bun- desacre. — Mit thätigster Anstrengung ward der neue Feldzug eröffnet. Die Bourbone im Besitz der französi. scheu Heeresmacht stohen verwirrt aus Paris, Napo. leon öffnete sich, unter Jubelruf alles Volkes in Frank- reich frei Len Weg in die Tuillerien, und die Truppen, die man gegen ihn ausziehen ließ, verherrlichten am 20. März seinen Triumpheinzug in der Hauptstadt des wie- Lergebornen französischen Kaiserreichs. In einem Augen- blick ward dir alte kaiserliche Negierung wieder berge- stellt, und den Hauptmächten dies Ereigniß durch das auswärtige Ministerium angekündigt. Am 1. Iunius 4815 wurde Napoleon vom Volke Frankreichs aufs neue als Kaiser anerkannt und begrüßt; er sam- melte dann am 14. Juni bei Beau mont rasch eine furchtbare Streitmacht. Mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit eilten aber auch dir Heere der Verbündeten Frankreichs Grenzen zu. Napoleon eröffnete am 15. und 16. Iunius seinen Angriff gegen die Preußen, hei Thuin, Lobes und Fleurus an der Sambre; Blücher wurde geschlagen; um nun den Weg von Dalerloo-uach Brüssel zu gewinnen, wendete sich Napoleon gegen Wellington, doch der englische Held leistete am 18. Iunius einen unerschütterlich festen Widerstand, und besiegte dadurch die ungestümme Lebhaft tigkeik Napoleons, der dir Schlacht von Waterloo
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