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1. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 93

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
93 Deutschlands Heer und Flotte. ______§ 47 Abb. 3, § 46. Die Hauptwaren der deutschen Einfuhr. Einzelstaaten. Mit diesen 18 Milliarden Mk. Schulden stehen wir mit England (15vs) und Rußland (19) ziemlich auf gleicher Stufe (Frankreich 25 Milliarden). b) Ter Etat (= Voranschlag). Das Deutsche Reich gebraucht zurzeit jährlich fast 3 Milliarden Mark, davon für Heer und Marine reichlich 1 Milliarde (Heer 780 Mill. Mk., Marine 330). Der Staat bekommt dieses Geld hauptsächlich a) aus Zöllen und Verbrauchssteuern (söge- nannten „indirekten" Steuern; z. B. Kornzoll 250 Mill. Mk., Zuckersteuer 150, Branntwein- steuer 180 Mill. Mk.) und b) aus den Beiträgen der Einzelstaaten (den sogenannten Matrikularbeiträgen; 1909: 230 Mill. Mk.). — Was die Einzelstaaten für sich bedürfen, be- kommen sie von ihren Bürgern in der Hauptsache als „direkte" Steuern, d. h. als Steuern, die der einzelne je nach Einkommen und Vermögen zahlen muß (Einkommensteuer, Vermögenssteuer). Die Gesamtbelastung mit Steuern (direkten und indirekten) beträgt auf den Kopf der Be- völkerung in Frankreich 60, in England 40, in Deutschland 30 Mk. Davon entfallen auf Heer und Flotte in Frankreich 25, in England 31, in Deutschland 19 Mk. <— Vereinigte Staxdßw England — 39 Schiffe, mit 685 Taus, t. 88 Schiffe mit 1371 Taus. t/. 8. Heer und Flotte. 1. Unsere offenen Grenzen und unsere zahlreiche Nachbarschaft zwingen uns, ein starkes Heer zu halten (s. auch § 4, 3!). Ständig unter den Waffen (Friedensstärke) stehen rund 600000 Mann (622 500; in Frankreich trotz der geringeren Bevölkerungszahl 604 000, in Rußland 1 200 000). Davon sind 400 000 Mann Infanterie (216 Regimenter), 75 000 Mann Kaval- lerie, 70 000 Mann Feld- und 27 000 Mann Fußartillerie. Die Heere der Einzelstaaten, außer dem bayrischen, stehen unter der Oberleitung des preußischen Kriegsministeriums. Bayern verwaltet sein Heer selbst und stellt es nur im Kriegsfalle unter den Oberbefehl des Kaisers, der im Frieden das Recht der Besichtigung hat. Die gesamte deutsche Armee ist in 23 Armee- korps eingeteilt, nämlich das I., Ii. und Iii. bayrische, das I. bis Xix. Armeekorps und die preußische Garde. (Zu welchem Armeekorps gehört deine Heimat?) — Die kleinste Einheit bei

2. Mitteleuropa - S. 76

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Der Rhein von Basel bis Bingen. 76 Abb. 70. Straßburger Münster. bare Ebene. Lies vom Atlas ab: Welches Ge- birge erblickt man im Westen? welches im Osten? — Straßburg ist eine der stärksten deutschen Festungen. Früher war eine be- festigte Stadt immer mit Mauern oder Wäl- len umgeben. Vor den heutigen Kationen schützen die aber nicht genügend. Man baut deshalb in einer Entfernung von 1—1 y2 Stunden rings nm die Stadt viele kleine starke Einzelfestungen, so daß der Feind gar nicht an die Stadt herankommen kann (Abb. 71). Eine solche Einzelfestung, die von einigen hun- dert Soldaten besetzt ist, nennt man ein Fort (sprich fohr). Straßburg wird von 14 solcher Forts umgeben, von denen die meisten im Westen liegen. (Weshalb wohl?) Sie werden meist nach berühmten Heerführern benannt, z. B. Fort Moltke, Fort Roon, Fort Kronprinz usw. Straßburg hat im Süden auch noch einen Teil der Festnngsmauern aus der Zeit vor dem letzte» Kriege. In vielen andern Festungen hat man die Mauern und Gräben beseitigt (z. B. in Eöln) oder beseitigt sie jetzt (z. B. in Mainz), so daß diese Festungen bloß noch Forts haben. An Stelle der „geschleiften" Wälle ent- stehen dann immer herrliche Anlagen, Spaziergänge (Promenaden) und Villen- viertel (was sind das?). Weit südlicher an demselben Fluß, an dem auch Straßburg liegt (Jll), sehen wir eine andere Großstadt^. Es ist die Fabrikstadt Mülhausen (Skizze 80, Nr. 1), Ü = 100000 Einw., in der 20000 Arbeiter an Webemaschinen Banmwollzenge machen. Von Straßburg flußabwärts liegt reichlich eine Stunde vom Rhein entfernt Karlsruhe (Skizze 80, Nr. 3), O = 150000 Einw., der Wohnsitz (die Residenz) des Großherzogs von Baden. Vom Schloß aus führt etwa ein Dutzend Straßen strahlenförmig südwärts in die Stadt hinein. Nordwärts führen andere Strahlenwege in schöne Anlagen und in einen Wald (Abb. 72). Da, wo der Neckar (siehe § 77) in den Rhein mündet, liegt die badische Handelsstadt Mann- heim (Skizze 80, Nr. 5), O = 200 000 Einw. Auch in dieser verlaufen die Straßen regel- mäßig, aber schachbrettförmig, d. h. sie schneiden sich alle rechtwinkelig. Die großen Rheinschiffe können nur bis zu dieser Stadt den Fluß hinauf- 1 So nennen wir die Städte von 100 099 Einw. und darüber. Abb. 71. Straßburg und seine Festu ngswerke.

3. Mitteleuropa - S. 98

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 95 Wie Deutschland vor feinden geschützt wird. 98 König ernannt, zum Teil sind es die Bürgermeister der größten Städte, die Ver- treter der Universitäten usw., auch die königlichen Prinzen gehören zum Herren- haus. Herrenhaus und Abgeordneteichaus beraten für sich. Sind sich beide Häuser auch über ein Gesetz einig geworden, so wird es doch erst gültig, wenn der König es genehmigt. — Die obersten Beamten des Königs heißen Minister. — An der Spitze jeder der 12 preußischen Provinzen steht ein Ob er Präsident. Die Provinzen werden in Regierungsbezirke eingeteilt. (Die meisten Regiernngs- bezirke hat die Provinz Hannover, nämlich 6; Schleswig-Holstein bildet nur einen Regierungsbezirk.) An der Spitze eines Regierungsbezirks steht der Regiernngs- Präsident. Jeder Regierungsbezirk wird in Kreise eingeteilt (im ganzen 577). Jeder Landkreis wird durch einen Land rat verwaltet. (Wo wohnt unser Oberpräsident? Präsideut? Landrat?) Wie Deutschland vor Feinden geschützt wird. (Heer, Flotte, Festungen.) Jeder Staat muß sich vor feindlichen Angriffen schützet:. Wir Deutschet! haben dazu gauz besondere Veranlassung, denn wir wohnen in der Mitte Europas, können also von allen Seiten angegriffen werden. Das ist auch mehr als einmal geschehen (Siebenjähriger Krieg, Dreißigjähriger Krieg). Im Süden habe» wir etwas Schutz durch die Alpen, im Norden durch die See, aber im Osten und Westen siud die Grenzen offen. — Zu unferm Schutze halten wir zunächst ein großes Heer. Es zählt im Frieden reichlich 600 000 Mann. (Fast ebenso groß ist das französische Heer; das russische ist doppelt so groß.) Die Fußsoldaten heißen In- fanteristen, die Soldaten zu Pferde Kavalleristen (z. B. Husaren, Ulanen, Dragoner), die Soldaten bei den Kanonen Artilleristen. Die Infanteristen (und die Fahrer bei der Artillerie) dienen 2 Jahre, die übrigen Soldaten 3 Jahre. Alle werden im ganzen 7 Jahre zum Heer gerechnet. Später gehören sie zur Landwehr. Im Kriege können gleich 2x/2 Millionen Soldaten ausgestellt werden. Damit ein siegreicher Feind nicht ungehindert vordringen kann, werden Festungen gebaut, ganz besonders an den Grenzen (siehe bei Straßburg, § 75). Wir kennen im Westen die Festungen Straßburg, Metz, Mainz und Cöln, im Osten Königsberg, Danzig, Posen, Thorn, Küstrin; ferner Magdeburg, Ulm, Ingolstadt. Um uns auch zur See verteidigen zu können, haben wir viele Kriegsschiffe gebaut. Dafür hat ganz besonders unser jetziger Kaiser, Wilhelm Ii., gesorgt. Wir haben jetzt 32 große Kriegsschiffe. Ebensoviel hat auch Frankreich; England dagegen besitzt 72. Unsere neuesten und größten Schiffe heißen: Nassau, West- falen, Rheinland. Unsere größten Kriegshäfen find Kiel und Wilhelms- Häven.

4. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 146

1888 - Leipzig : Teubner
146 1756 rckt Friedrich in Sachsen ein und besetzt Dresden. Wie rechtfertigt er seine scheinbar gewaltthtige Handlungsweise (denke an das Vorgehen gegen die schsische Kurfrstin l). Das schsische Heer wird bei Pirna eingeschlossen und, nachdem das streichische Entsatzheer bei Lobositz geschlagen war, gefangen genommen. . 186. Im Jahre 1757 droht ein gemeinsamer Angriff der jetzt wohlgersteten Feinde, denen noch das deutsche Reich und Schweden beitreten. Wie werden im voraus die preuischen Provinzen ver-teilt? Friedrich rckt in Bhmen ein und gewinnt durch den Heldentod Schwerins die Schlacht bei Prag. Dem zum Entsatz der Festung heranrckenden Daun eilt Friedrich entgegen, wird aber bei Kollin (zum erstenmal!) besiegt und zum Rckzug aus Bhmen gentigt. Welchen Eindruck macht diese Niederlage bei Freund und Feind? Unglck der Unglck dringt auf den König ein. Tod seiner Mutter und eines seiner Brder. Die Russen fallen in Ostpreuen ein und schlagen ein Heer Friedrichs, nutzen indes den Sieg nicht aus. Denke an die Krankheit der Kaiserin Elisabeth und an die Verehrung Peters, des mutmalichen Thronfolgers, fr Friedrich! Ein franzsisches Nordheer hatte sich Hannovers bemchtigt; ein zweites franzsisches Heer unter Soubise dringt gegen Sachsen vor. der alles Un-glck hebt sich des Knigs Heldenkraft. Friedrich lt einen Teil seines Heeres zur Deckung Schlesiens zurck; mit dem anderen schlgt er die siegesbermtigen Franzosen und das Reichsheer bei Robach in die schimpflichste Flucht (der khne Reitergeneral Seydlitz). Durch diesen Sieg wurde Friedrich fr alle echten Deutschen zum Nationalhelden, zum Rcher der schmachvollen Demtigungen, die Deutschland so lange von den Franzosen erlitten hatte. Wie zeigte sich deutsches Brudergefhl auf dem Schlachtfelde? Trotz der vorgerckten Jahreszeit (Dezember) wendet sich Friedrich gegen die stlicher, die das preuische Heer geschlagen und Schlesien erobert hatten (Tod seines Lieblings Winterfeld). Der König hlt eine begeisterte Ansprache an seine Offiziere und schlgt mit der Potsdamer Wachtparade" den fast dreimal strkeren Feind bei Reuthen; Nun danket alle Gott!" Denke an die Wechselflle dieses glorreichen Jahres! . 187. Die Abwehr der Franzosen berlie Friedrich von nun an dem Herzog Ferdinand von Braunschweig, welcher mit Gla

5. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 169

1888 - Leipzig : Teubner
169 fhige Jugend zur Bildung freiwilliger Jgerkorps auf. Am 28. Februar schlo er mit Rußland ein Angriffs- und Ver-teidiguugsbudnis zu Kalifch. Am 17. Mrz erlie der König den Aufruf An mein Volk"; das eiserne Kreuz. Mit Gott fr König und Vaterland!" Das Volk steht auf, der Sturm bricht los!" Die Freischar des Majors von Ltzow; Theodor Krner, ein Snger und ein Held, griff zu Leier und Schwert" und besiegelte das, was er sang, mit dem Tode. Erzhle von der Opferfreudigkeit der Frauen Preuens! (Rckerts Geharnischte Sonette.) Vom Rheinbund sagten sich nur Mecklenburg und Dessau los. Schweden, wo der franzsische Marschall Bernadotte zum Kronprinzen erwhlt war, trat, nach Norwegen begierig, der Koalition bei. Die Hamburger befreiten sich mit russischer Hilfe (Mrz), wurden aber spter (Ende Mai) von Davoust geknechtet und ent-setzlich mihandelt. (Denke an die 25 Ooo armen Einwohner, die mitten im Winter ausgetrieben wurden! Rckert, Drei Grber zu Ottensen.) Mit gewaltiger Thatkraft fhrte Napoleon frische, wenn auch . 223. ungebte junge Mannschaften auf den Kampfplatz (die Klage der franzsischen Mtter!) und errang, auf dem Marsche angegriffen, der die Russen und Preußen den Sieg bei Ltzen oder Gro-Grschen (2. Mai), aber mit schweren Opfern. Scharnhorst verwundet, starb zu Prag (, Will mit Blut um ftreich werben", Schenkendorf). Friedrich Wilhelm Iii sah sich schon wieder in Memel. Napoleon zog in Dresden ein, dessen Bewohnern er um ihres Knigs willen verzieh (!); dann schlug er die Verbndeten abermals bei Bautzen (21. Mai); Nach einem solchen Blutbad keine Resultate, keine Gefangene!" Beiderseitige Erschpfung fhrte zum Waffenstillstnde, der von Anfang Juni bis Mitte August dauerte. Ostreichs Friedens-Vorschlge wurden von Napoleon zurckgewiesen; welche Forderungen erschienen ihm zu hoch? Napoleon und Metternich in Dresden. Ostreich erklrte den Krieg an Frankreich; England zahlte Hilfsgelder. Napoleons Hauptmacht stand bei Dresden. Die Verbndeten stellten drei Heere auf: das Hauptheer unter dem ftreich er Schwarzenberg in Bhmen; hier befanden sich die drei Monarchen mit ihren Garden,

6. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 171

1888 - Leipzig : Teubner
171 Am 18. Oktober kmpfen die Franzosen gegen eine groe bermacht. Napoleon selbst weist bei Probstheida alle Angriffe Zurck, aber auf anderen Punkten werden seine Truppen bis hart vor die Thore Leipzigs gedrngt. Der Rckzug wird beschlossen. Napoleon auf dem Windmhlenberg. Am 19. Oktober erstrmen die Verbndeten Leipzig. Vor-zeitige Sprengung der Elsterbrcke; Tod des polnischen Fürsten Poniatowski. _ Napoleon wird nur lssig verfolgt; die Nerveufieber-Armee. 225. Bei Hanau schlgt der verwundete Lwe" den bayrischen General Wrede nieder. Wie die Bayern schon vor der Schlacht bei Leipzig, so schlieen sich jetzt die brigen Staaten des Rheinbundes den Verbndeten an. Die vertriebenen Fürsten kehren zurck (welche?). Einen Frieden, der ihm die Rheingrenze sichert, schlgt Napoleon aus und macht neue Rstungen. Erst gegen Anfang des neuen Jahres (1814) rcken die Verbndeten in Frankreich ein, Blcher in der Neujahrsnacht bei Caub der den Rhein, Schwarzenberg bei Basel, Blow von Holland aus. Schwarzenberg marschiert lngs der Seine, Blcher lngs der Marne auf Paris zu. Napoleon schlgt die getrennten Haufen des schleichen Heeres in vier Gefechten; Blchers Gefahr bei Etoges (Hier schlug das Herz der ganzen Koalition")."') Auch die Haupt-armee wird zum Rckzge gezwungen. Da die Friedensverhandlungen in Chatillon an der Hartnckig-keit Napoleons scheitern, beschlieen die Verbndeten seine Absetzung. Blcher verbindet sich mit Blow und schlgt Napoleon bei Laon. Napoleons letzter tollkhner Plan, den Feind durch Bedrohung der deutschen Grenze von Paris abzuziehen, milingt. Die Verbndeten ziehen, nachdem Blcher den Montmartre erstrmt hatte, am 31. Mrz als Befreier" in Paris ein. Napoleon verzichtet am 11. April zu Foutaineblean fr sich und seine Erben ans die Krone, da die Marschlle ihn aufgeben; fein Abschied von der alten Garde (los adieux de Fontainebleau"). Er wird nach Elba verbannt. Ludwig Xviii., der ltere Bruder Ludwigs Xvi., kehrt zurck. 226. Int (ersten) Pariser Frieden wird Frankreich sehr glimpflich be-handelt: die Grenzen von 1792 (wie steht es mit dem linken *) Beitzke, Geschichte der Freiheitskriege, Ii, 265.

7. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 190

1888 - Leipzig : Teubner
- 190 .258. Die sddeutschen Fürsten, voran König Ludwig Ii. von Bayern, stellten ihre Truppen unter Preuens Fhrung (wider Erwarten der Franzosen!). Vom Fels bis zum Meer" erhob sich das deutsche Volk; die Begeisterung der Freiheitskriege war wieder erwacht; das eiserne Kreuz. Das Wogen der Volksstimme begleitete uns in den Kamps!" (Bismarcks Worte.) Die franzsischen Truppen waren noch nicht kriegsbereit. Dagegen erfolgte mit gewohnter Schnelligkeit der Aufmarsch des deutschen Heeres in drei Armeen: die erste Armee auf dem rechten Flgel unter General von Steinmetz, die zweite Armee in der Mitte (bei Mainz) unter Prinz Friedrich Karl, die dritte Armee auf dem linken Flgel unter Kronprinz Friedrich Wilhelm, unter ihm die sddeutschen Truppen. König Wilhelm bernahm den Oberbefehl, Moltke leitete den Feldzug. 259. Bald gingen die Deutschen zum Angriff der die Grenze vor. Der Kronprinz schlug bei Weienburg einen Teil von Mac Mahons Heer und besiegte diesen selbst am 6. August in der furchtbaren Schlacht bei Wrth. Gleichzeitig (am 6. August) erstrmte General von Steinmetz mit groen Verlusten die starkverschanzten Spicher er Hhen bei Saarbrcken. Die Franzosen zogen sich auf die Mosellinie zurck. Bazaine suchte der Verdun nach Chalons zu gelangen, wurde aber durch die mrderischen Schlachten bei Vionvilte n. Mars la Tour (16. August) und bei Gravelotte u. St. Privat (18. August) festgehalten, in die Festung Metz geworfen und dort von Prinz Friedrich Karl eingeschlossen. 260. Mac Mahon versuchte an der Spitze eines neugebildeten Heeres, Metz zu entsetzen, wurde aber gegen die belgische Grenze zurckgedrngt und durch die blutige Schlacht bei Sedan (1. September) in der Festung umzingelt. Napoleon Iii. ergab sich dem König Wilhelm. Nach vergeblichen Unterhandlungen, die zwischen Moltke und Wimpffen in der Nacht stattfanden,*) kam am anderen Morgen Napoleon mit Bismarck in einem Weberhuschen bei Douchry zusammen. Daun erfolgte (am 2. September) die *) Anton von Werner, Kapitulation von Sedan.

8. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 192

1888 - Leipzig : Teubner
- 192 Wendung des Kriegslaufs erdacht hatte, scheiterte: Der General Bourbaki sollte gegen Sdosten vorrcken, das Heer Werders vernichten, Belfort entsetzen und durch einen Einfall in Sd-deutschend das deutsche Belagerungsheer von Paris abziehen. Aber Bourbaki wurde bei Belfort geschlagen; sein Heer ging auf das neutrale Gebiet der Schweiz der und wurde daselbst entwaffnet. Inzwischen war vor Paris inmitten des Kriegslaufes als herrlichste Frucht des ganzen Feldzugs die Einheit des deutschen Vaterlandes vollendet worden. Die sddeutschen Staaten be-schlssen unter Vorantritt Bayerns die Vereinigung mit dem Nord-deutschen Bunde. Auf Antrag des Knigs Ludwigs Ii. von Bayern boten smtliche deutschen Fürsten und die drei freien Städte dem König Wilhelm I. die erbliche deutsche Kaiserkrone an. Am 18. Januar 1871 fand in Versailles (!) die feierliche Verkndigung des Kaisertums statt. 264. der vier Monate trotzte Paris der Belagerung. Als aber zuletzt die deutschen Geschtze Teile der inneren Stadt in Brand setzten, und als die Lebensmittel auf die Neige gingen, schritt man zu Unterhandlungen wegen der bergabe; am 28. Januar 1871 kapitulierte Paris. Damit war der Widerstand Frankreichs gebrochen. In Versailles wurden die Friedensunterhandlungen zwischen Bismarck und Thiers gefhrt. Dieselben bestimmten: Frankreich tritt Elsa (auer Belfort) und Deutsch-Lothringen an das Deutsche Reich ab. Frankreich zahlt eine Kriegskostenentschdigung von 5000 Millionen Franken. Am 1. Mrz marschierte ein Teil der deutschen Truppen durch den Triumphbogen der Champs Elysees in Paris ein. Auf Grund jener Bestimmungen kam am 10. Mai 1871 der Friede zu Frankfurt a. Main zustande. 265. Der deutsche Eiuheits- und Kaisertraum war erfllt. Nach langen Zeiten der Erniedrigung, des vergeblichen Hoffens und Strebens war das deutsche Kaisertum in Macht und Ansehen wiedererstanden. Am 21. Mrz 1871 trat der erste Reichstag des neuen deutschen Reiches zusammen. Der König von Preußen ist als deutscher Kaiser das Oberhaupt des Bundes. Die (25) Regierungen werden vertreten durch den Bundesrat. Elsa-Lothringen ist un-

9. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 165

1888 - Leipzig : Teubner
- 165 - Franzosen die unentschiedene Schlacht bei Preuisch - Eylan. Friedrich Wilhelm Iii. hielt fest an dem russischen Bndnis trotz der Versprechungen Napoleons. Im Juni 1807 wurden die Russen von Napoleon bei Fried-land geschlagen. Bei einer Zusammenkunft auf dem Niemen verlockte Napoleon den Kaiser Alexander durch gleisnerische Vorstellungen von einer Teilung der Weltherrschaft. Im Frieden von Tilsit 1807 verliert Preußen alle Lnder westlich von der Elbe (das Knigreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel unter Jrme Bonaparte), ferner die in den beiden letzten polnischen Teilungen gewonnenen Gebiete (das Herzogtum Warschau an den König von Sachsen). Nur die Hlfte des Reiches bleibt dem König aus Rcksicht fr den Kaiser von Rußland". Preußen darf nur 42 000 Mann halten. Bis zur Zahlung der fast nrt-erschwinglichen Kriegskosten bleiben franzsische Truppen im Lande. Vergeblich hatte die Knigin Luise in einer Zusammenkunft mit Napoleon versucht, die harten Bedingungen zu mildern. (Dem Ruhme Friedrichs war es erlaubt, uns der unsere Krfte zu tuschen, angenommen, da wir uns getuscht haben!") Der Krieg in Spanien. Ostreich im Jahre 1809. Napoleon hatte 1806 von Berlin aus die Kontinentalsperre . 215. gegen England verfgt. Was bezweckte dieselbe? Napoleon benutzte die Zwistigkeiten in der spanischen Knigs-familie, lockte Vater und Sohn (Ferdinand Vii.) nach Bayonne und zwang sie zur Abdankung. Sein Bruder Joseph wurde König von Spanien, sein Schwager Murat König von Neapel. In Spanien entbrannte ein furchtbarer Volksaufstand, welcher, oft-mals niedergeworfen, immer wieder von neuem losbrach und bis 1814 tobte. Hier erhob sich zuerst das Volkstum gegen den Zwingherrn, das dieser immer miachtet und gehat hat. Auf dem Frstentag zu Erfurt (das Parterre von Knigen) knpfte Napoleon den Freundschaftsbund mit Alexander noch fester auf Grund der Verabredungen von Tilsit; dann drang er selbst sieg-reich bis Madrid vor. Aber nach seinem Weggang wtete der Kampf fort. Die. Englnder unter Wellington untersttzten denselben mit Erfolg. 1809 erlag Saragossa nach heldenmtiger Verteidigung. Aus Furcht vor der immer mehr wachsenden Macht Napoleons . 216. erklrte Ostreich 1809 den Krieg, gesttzt auf die freudige Be-

10. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 185

1888 - Leipzig : Teubner
185 Danewerk. Die streicher holen den abziehenden Feind bei versee ein und bleiben in einem blutigen Gefechte Sieger. Die Preußen unter Prinz Friedrich Karl beginnen die Belagerung und Beschieung der starken Dppeler Stellung auf der Halbinsel Sundewitt. Am 18. April 1864 werden die Dppeler Schanzen mit Sturm ge-nommen. Die Dnen fliehen auf die Insel Alfen. Inzwischen war von den Verbndeten auch die Grenze Jtlands . 249. berschritten, und bald war die Halbinsel bis zum Limsjord besetzt. Auch zur See wurde gefochten, bei Rgen und bei Helgoland. Die fremden Mchte, welche das Londoner Protokoll unter-zeichnet hatten, vermittelten einen Waffenstillstand und erffneten eine Friedenskonferenz in London. Aber Preußen und Ostreich sagten sich von dem Londoner Protokoll los, und alle Vorschlge scheiterten an der Hartnckigkeit Dnemarks. Der Krieg begann von neuem. Die Preußen setzten am 29. Juni nach Alfen der und vertrieben die Dnen von der Insel. In Kopenhagen sank der Mut. Bald wehten die deutschen Fahnen in Skagen; die friesischen Inseln (welche sind das?) wurden durch die streicher von den Dnen befreit. Dnemark bat um Frieden und trat am 30. Oktober 1864 in Wien Schleswig-Holstein und Lauenburg an streich und Preußen ab. Die Bundestruppen (Sachsen und Hannoveraner) rumten Holstein. Der deutsche Krieg von 1866. Der gemeinsame Besitz der Herzogtmer und die Frage, was . 250. aus denselben werden solle, fhrte bald zu Zerwrfnissen zwischen den beiden deutschen Gromchten. Ostreich und die anderen deutschen Staaten schlugen die Einsetzung des Herzogs von Augustenburg vor. Preußen wollte die Bildung eines neuen deutschen Kleinstaates nicht zulassen; es wnschte selbst in den Besitz dieser Lnder zu kommen. Jedenfalls verlangte Preußen fr den Fall der Einsetzung des Augustenburgers, da die Kriegs- und Seemacht der Herzogtmer (der Kieler Hafen!) unter seine Fhrung gestellt wrden, um diesen vorgeschobenen Posten des Deutschtums besser verteidigen zu knnen. ftreich aber wies diese Bedingung zurck. Noch einmal wurde der offene Bruch hinausgeschoben durch die bereinkunft zu Gast ein (14. August 1865): Preußen bernimmt vorlufig die Verwaltung Schleswigs, Ostreich diejenige
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