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1. Das Mittelalter - S. 8

1896 - Bamberg : Buchner
Iii. Religionswesen. 1. Gtterglaube. a) Allmhlich wurden drei Gottheiten den Germanen gemeinsam, Wodan (nordisch Odhin), ursprnglich der Sturmgott, der sich spter zum Himmelsgott und zum hchsten der germanischen Götter erhebt; Wodans Sohn, Donar (nordisch Thor daher Donnerstag), der Gewittergott; Tin (auch Zin, bei den Oberdeutschen auch Ear, daher Dienstag und Ertag nordisch Tyr), der Kriegsgott, der den Beinamen Laxnot, Schjdertgenosse, fhrt. Diese Dreiheit erscheint schon bei Tacitus und kehrt wieder in einem zwar spter: eingeschobenen, aber zweifellos ebenfalls uralten Teil eines schsischen Tauf-g e lob n isses: ec forsacho Thuner ende Wuoden ende Saxnote ende allum them unholdum, the hira genotas sint". Ursprnglich war der hchste Gott Tin (Ti^as-Zeus), Wodan aber ein ingvonischer Stammesgott. Spter wurde Tiu zum Kriegsgott, an die Spitze der Götter trat Wodan. d) Daneben hat jede Gruppe stammverwandter Vlkerschaften wieder besondere Gottheiten. So verehrten die Jngvonen das gleichnamige Geschwifterpaar Nerthns, die Oftgermanen das Bruderpaar Alci. c) Diese Götter (Aseu) wohnen unter Wodans Fhrung im Himmel auf Asgard, auf Erden aber hausen die treulosen Riesen (Thursen), der Götter und der Menschen Feinde, und die Zwerge, die Wasser- und die Waldfrauen. d) der den Gttern thront das Schicksal. Die Götter sind wie die Menschen der Endlichkeit unterworfen; in der Zeit des Gtterendes (ragnark) werden die Götter, wie die Menschen, im Weltbrand (muspilli) untergehen. Aus diesem ersteht eine schnere Welt, in der selige Götter der seligen Menschen thronen. , e) Die Götter wie die Halbgtter der Germanen sind Personifika-tionen der Naturkrfte, der wohlthtigen wie der schdlichen. 2. Gtterbienst. a) Eine Mehrzahl von stammverwanbten Vlkerschaften bilbet einen -religisen Verbanb mit gemeinsamer Verehrung einer Gottheit, mit ge meinsamen Kultussttten (ergl. die griechischen Amphiktyonien). So versammeln sich die swebischen Vlkerschaften alljhrlich in einem Haine der emnonen lzwifcheu Elbe und Oder) zur Verehrung des Ziu, die iug-vou i schen Vlkerschaften auf einer Insel der Nordsee zur Verehrung des Gtter-Paares Nerthus, die oftgermanischen Vlkerschaften in einem Haine der Nahar-valen zur Verehrung des Gtterpaares Aln. Noch in der frnkischen Zeit bilden die Sachsen und Friesen besondere Kultusgemeinschaften.

2. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 34

1909 - Bamberg : Buchner
34 Alte Geschichte. Dort hauste der deutsche Urftamm der Sweben (oder Senmonen). Bei der raschen Zunahme feiner Bevlkerungszahl und feiner Unkenntnis im richtigen Ackerbau reichten ihm jene Lnderstrecken bei Weitem nicht zu feiner Ernhrung. Es entstand Landnot, und diese zwang tausende zum Verlassen ihrer angestammten Heimat. So zweigten sich im Lauf der Zeit immer neue Geschlechter vom Muttervolke ab, um sich nach allen Himmels-richtungen auszubreiten. Rasch wuchsen auch sie sich in den neugewonnenen Sitzen zu selbstndigen Stmmen mit eigener Mundart aus, und diese stieen nun ihrerseits wiederum ganz aus denselben Ursachen wie ihre Voreltern die berschssige Bevlkerung ab. 2. Aus biefe Weise verbreiteten sich die Germanen allmhlich bis an die Ost-' und Nordfee, den Rhein, die Donau und Weichsel, in viele Stamme geteilt, von Kelten und Rmern, Balten und Wenden begrenzt. Aber sie ergossen sich auch nordwrts der das Meer nach Skandinavien und sdostwrts, am rechten Weichselufer hinaus und nach Podolien und Bessarabien hinunter bis an den Nordsaum des Schwarzen Meers und zur Krim. So sitzen von diesen Ostgermanen seit dem 2. Jahrhundert vor Chr. die Baftarneu in Besfarabieu, und feit dem 2. Jahrhundert nach Christus freie. Im Wrfelspiel kann der Freie feine Freiheit verspielen. Aus den Adeligen whlt das Ding (Thing), die Gesamtheit der Freien, mit Vorliebe feine Richter und Ganfrsten, in Kriegszeiten feine Herzoge und Heerknige. Der König wird nur aus dem hchsten Adel gewhlt, der feinen Urfprung auf die Gottheit zurckfhrt (bergt, die Herakliden), und ist oberfter Gerichts- und Feldherr. Ihm zur Seite steht der Priester, der das Heer auch in den Kampf begleitet. Die Germanen kmpften vlkerfchafts-und gefchlechterweife in geschlossenen Haufen oder Vierecken; im Rcken die Wagenburg mit den Weibern und Kindern und dem Tro. Gemeinsan war allen Germanen die Religion. Sie glaubten an Geister und Götter. Die Geister sind bermenschliche, aus Seelen hervorgegangene Wesen als Werwlfe, Schicksalsfrauen. Hexen, Walkren (Walhalla), Elben. Nixen, Waldgerster, Riefen, Wichte. Zwerge und Kobolde, die den Sterblichen bald hold, bald abhold sind. Unter den Gttern stand in ltester Zeit obenan Tiuz (Zeus), der Herr der Götter und Menschen, der alte Schlachtengott der Sweben, darum von den Rmern als Mars bezeichnet. Mit ihm verwandt ist Thor oder Donar, von den Rmern bald als Herkules, bald als Jupiter aufgefat. Er ist der Wetter- und Gewtttergott, der Freund der Bauern. In spterer Zeit wird aber als hchster Gott Wodan verehrt, emst Windgott und Seelenfhrer (wildes Heer, Muotesheer, wilder Jger), dann als Herr des siegenden Geistes der allwissende Allvater und Lenker des Schicksals der Völker. Von den brigen Gttern sind nur bekannt Balder und Loki, das Gute und das Bse. Loki, die Figur des Teufels, verrt christliche Ideen, wie auch die Erzhlung von der Weltschpfung (Weltesche) und dem Weltuntergang (und der Gtterdmmerung bereits eine Vermischung mit christlichen Anschauungen enthlt. i Schweden ist dasselbe Wort wie Sweben; die Ostsee aber ist das Swebenmeer. 142

3. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 152

1909 - Bamberg : Buchner
152 Mittlere Geschichte. Deutschland die Gemter erregte. Es war Doktor Martin Luther, ein Augustinermnch, und zugleich Professor der katholischen Theologie an der Universitt zu Wittenberg, im Nebenamt auch katholischer Stadtpfarrer daselbst. der seine Herkunft wissen wir von ihm selbst, da er eines Bauern Sohn war, und da sein Grovater und Ahn rechte Bauern" in Mhra (unweit von Eisenach) gewesen sind; da sein Vater gen Mans-feld gezogen und ein Berghauer worden" ist. Kurz vorher aber hatte sich derselbe vorbergehen auch in Eisleben aufgehalten, und hier wurde am Tag vor Martini 1483 Luther geboren. 4. Martin Luther hatte eine harte Jugend. Denn anfangs waren seine Eltern arm. Erst spter brachte es der Vater, ein zher, sparsamer und ehrgeiziger Mann, im Schweie seines Angesichts zu einigem Besitz: er erwarb ein Haus, pachtete Gruben und zwei Schmelzfen, wurde Rats-Herr in Mansfeld und hinterlie ein Barvermgen von tausend Talern, damals immerhin einer hbschen Summe. Aus seinem ltesten wollte der Vater etwas Besseres machen, er sollte Jurist werden. Deshalb schickte er ihn in die Lateinschule zu Mansfeld1, hierauf in diejenige zu Magde-brg und zuletzt in die zu Eisenach (1498). Sein Leben fristete der junge Luther auch in Eisenach noch dadurch, da er mit andern rmeren Schlern vor den Husern den Brotreigen sang". Mit 17> Jahren bezog er die Universitt Erfurt (1501), wo ein frischer Ton herrschte. Humanisten lehrten dort (S. 148'), und der Geist des (1481) verstorbenen Theologieprofessors Johann von Wesel, der die Lehre vom Abla, von der Heiligen-Verehrung, vom Fegfeuer u. a. bekmpft hatte, beherrschte auch jetzt noch die dortige Hochschule. Luther widmete sich zunchst dem Studium der Klassiker und der Philosophie, erlangte (1505) die philosophische Doktorwrde und zeichnete sich berhaupt durch seinen Geist, seine Gelehrsamkeit und auch durch seine musikalische Begabung aus. Die ganze Akademie be-wunderte ihn. Nun sollte er zur glckverheienden Jurisprudenz bergehen. Da pltzlich berkommt ihn eine weltsatte Stimmung. Er fhlt Gewissens-Noten. Ein Gewitter, das ihn in Lebensgefahr brachte und ihm die Schrecken des Todes vorstellte, lie ihn den Entschlu fassen, der Welt zu entsagen und bei den Augustinereremiten (vergl. Seite 89) in Erfurt einzutreten. 1 Darber erzhlt Luther selbst: Wir sind gemartert worden der das Deklinieren und Konjugieren, da wir doch eitel nichts gelernt haben durch so viel Stupen, Zittern, Angst und Jammer." An einem Vormittag ist Luther fnfzehnmal wacker gestrichen" worden. Trotzdem vergllte diese harte Erziehung dem Knaben die Lust zu weiteren Studien nicht. 260

4. Das Altertum - S. 35

1905 - Bamberg : Buchner
35 c) aber auch Kronos wurde von seinen Shnen gestrzt und samt den Titanen in den Tartarus verwiesen. Die neuen Götter (Kroniden) teilten sich in die Herrschaft: 1. Zeus erhielt die Herrschaft des Himmels; 2. Poseidon die des Meeres; 3. Hades (Pluto) die der Unterwelt. Daraus ergibt sich die Dreiteilung der Götter in a) obere Götter 0ol vo, ol oiqvioi), b) Meergottheiten (ol d-aaooioi), c) untere Götter (ol xdxo, ol x&vioi). Erst nachhomerisch ist die Zusammenfassung der 12 hchsten Gottheiten unter dem Namen der Olympischen Götter (so genannt nach dem Gtterberg Olymp). a) Die oberen Götter. 1. Zeus (Juppiter): ) in der Natur der Himmelsgott, veyearjyeqeia, xecciveytfg; ) in allen Beziehungen des Lebens der oberste Gott: nazrjq vqv ts d-ev re, der Gott der Könige wie des Volkes, der Familie wie der Fremden. * Die der&mtefte Darstellung war die Kolossalstatue von der Hand des Phidias in Olympia nach Hom. Jl. 1, 528 ff.: rh, nai v.vaverjaiv in' q^Qvai vevae Kqovicov /,i()6oiai 'ga y^alzai ineqqtbaavro vaxzog nqazog dn d&avaxoio- peyav 6'iaeai^ev "Ovfinov. Von den erhaltenen Darstellungen ist die schnste die sogenannte Zeusmaske von Otricli, die rmische Nachbildung eines griechischen Originals. 2. Hera (Juno), die Gemahlin des Zeus, ursprnglich Erdgttin, weiterhin die Beschtzerin der Ehe. * Die berhmteste Statue der Hera war von Polyklst in Argos. Unter den erhaltenen Darstellungen ist am bekanntesten die Juno Ludovisi, eine Kolossalbste von groer Hoheit und Schnheit, frher in der Villa Ludovisi, jetzt im Thermenmuseum zu Rom. 3. Pallas Athene (Minerva): ) im Bereich der Natur die Gttin des thers (von aldo brenne?) und des Gewitters^. naaadg von ndajla) eigentlich die den Blitz Schleudernde; sie trgt als ber-hang die Agis mit dem Haupt der Gorgo (Medusa), um das sich Schlangen als Sinn-bild der Blitze ringeln. ) Weiterhin Gttin des Krieges, aber auch der Klugheit und jeglichen Kunstsinnes. Als solche ist Athene gewappnet aus dem Haupt des Zeus entsprungen. Sie vereinigt die verschiedenen Seiten des griechischen Wesens in sich. 1 Vgl. die Walkren der germanischen Gttersage.

5. Das Altertum - S. 37

1905 - Bamberg : Buchner
37 * Die schnste Darstellung ist der Hermes des Praxiteles, welcher bei den vom Deutschen Reich in Olympia ausgefhrten Ausgrabungen 1877 gefunden wurde. 10. Hestia (Vesta) die Gttin des heiligen Herdseuers. * Am wrdigsten dargestellt in der sogen. Vesta Giustiniani zu Rom, einer Statue im alten, strengen Stil. b) Die Götter des Meeres. 1. Poseidon (Neptunus) ist der Beherrscher des Meeres, zugleich Erderschtterer (iwooiyaiog), auch der Gott der Rosse (wegen der hnlichkeit mit den Wellen'). 2. Amphitrite, die Tochter des Meergreises Nereus, ist die Ge-mahlin des Poseidon; die brigen Nereiden, Tritne und Delphine bilden das Gesolge des Meergottes. Proteus, der verschlagene, alle Gestalten annehmende Meergreis, bezeichnet das Abenteuerliche und Wechselvolle, der unheilvolle Gesang der Sirenen das Lockende und Verfhrerische des Meeres. c) Die Götter der Erde und der Unterwelt. 1. Als Gttin der Erde galt im weitesten Sinne Ga (s. S. 34); auch Rhea (Khbele, magna mater), die Mutter des Zeus, war eine Erdgttin. 2. Gttin des Ackerbaues war Demeter (Ceres). Aus sie wurden alle staatlichen Ordnungen zurckgefhrt, daher Oeo^oyqos. Der sinnige Mythus vom Aufsuchen ihrer durch den Gott der Unterwelt ge-raubten Tochter bezeichnet Vergehen und Wiederaufleben der Natur; vgl. Schillers Klage der Ceres". 3. Dionysos (Bacchus), dessen Dienst in Thracien heimisch war, ist der Gott des Wachstumes, insbesondere des Weinbaues. Seine Begleiter sind der Hirtengott Pan und die bocksfigen, lsternen Satyrn, unter ihnen Silsn, der Erzieher des Dionysos. Aus den Dionysosfeiern entwickelte sich das griechische Drama. 4. Beherrscher der Unterwelt ist Hades (Pluto); seine Gemahlin Per-sephne (Proserplna), die Tochter (xo^) der Demeter (s. o.). Die griechischen Sagen der die Unterwelt bekunden teils das Grauen vor dem Tod (Cerberus, Charou, Styx, Kokytus, Lethe; die armen Schatten"); teils ein Gefhl der Verantwortung nach dem Tode (die Totenrichter Mins, Rhadamanthys, fns; die Bestrafung des Tantus, des Sis^phus, der Dauaideu); endlich auch ein Sehnen nach einem besseren Zustande (die Gefilde des Elysiums auf den Inseln der Seligen, wo alle Edlen und Groen ein leidloses Leben führen). Besonders in den Eleusinischen Mysterien (Geheimdiensten der Demeter und Persephoue) wurden solche Hoffnungen genhrt. 5. Nebengottheiten (Dmonen). Neben den groen Gttern der-ehrten die Griechen das Gttliche in vielen Erscheinungen der sinnlichen wie der geistigen Welt. 1 Die See bumt sich" ist auch den heutigen Sdlndern ein gelufiger Ausdruck.

6. Das Altertum - S. 125

1905 - Bamberg : Buchner
V. Die Griechen suchten seit etwa 1000 v. Chr. Unteritalien auf dem Seewege aus und besiedelten die Ksten, während sie im Innern keinen Boden gewannen. Von den Griechen heit Unteritalien Grogriechenland, auch die Bezeichnung Jonisches" Meer erinnert an die frhen Fahrten der Griechen. Die griechischen Einflsse auf Rom wie auf ganz Italien beginnen viel frher als das Eingreifen der Rmer in die griechischen Verhltnisse. 22. Die rmische Religion. A. Die Vorstellungen von den Gttern. Die Jtaliker der-ehrten wie die Griechen und andere Indogermanen die Krste der Natur: Licht, Wasser, Wind und Wachstum. Aber während die Griechen die ur-sprnglichen Naturgtter immer menschlicher gestalteten (Anthropomorphis-mus, s. S. 34), faten die Rmer die Gottheiten auch spter als Verkr-perungen der Naturkrfte, verbanden jedoch sittliche Begriffe mit den Vor-stellungen von den einzelnen Gttern. I. Die ursprnglichen Naturgottheiten. 1. Als oberster Gott (optimus, maximus) wurde luppiter (d. i. Himmelsvater) verehrt, der Gott des Regens (I. pluvius), des Donners (I. tonans); als luppiter Stator der Gott der Schlacht, auch des Sieges und des Triumphes. Seine Gemahlin ist Iuno, die Gttin des lichten Himmels, Beschtzerin des weiblichen Lebens. 2. Inus (der Leuchtende"), ursprnglich der Sonnengott, sodann der Gott des Wechsels der Zeiten, insbesondere eines jeden Ansanges. Ihm steht zur Seite Diana (die Leuchtende"), ursprnglich die Mondgttin. Dem Janus war der Beginn des Jahres geweiht (Januar"), aber auch alle Durchgnge und Tren waren ihm heilig (ianua die Tre"); der Tempel des Janus wurde im Frieden geschlossen. Der Gott Janus wurde abgebildet mit einem vor-wrts und einem rckwrts gewendeten Gesicht (biceps), das einzige rein rmische Gtterbildnis. 3. Mars (Mavors, Mamers), ursprnglich ein ott der Herden und Felder, bald auch der Kriegsgott. 4. Saturnus, d. i. Saatengott (v. sero, stum); seine Gemahlin ist Ops, d. i. die Gttin des Wohlstandes. Das Saturuusfest (Saturnalia), ursprnglich wohl ein Erntefest, war spter das Fest des goldenen Zeitalters, in dem Saturnus König war, und der Gleichheit aller Menschen.

7. Das Altertum - S. 7

1905 - Bamberg : Buchner
7 a) um 730 gewannen die thiopen die Oberhand der gypten; b) um 670 eroberten die Assyrer Memphis und machten gypten zinspflichtig. 3. Das neue Reich mit dem Sitz der Herrschaft in Unter-gypten von 650625. Nach einer lngere Oberhoheit der thiopischen Könige und einer krzeren der assyrischen Könige gelang die Befreiung des Landes vom Delta aus. Psammetich, bis dahin einer der Statthalter des assyrischen Knigs, beseitigte sich um 650 v. Chr. mit Hilse jonischer und karischer Sldner' aus dem Throne von Sais und ffnete das Land den griechischen Kausleuten. Auch sein Sohn Necho (um 610) suchte den Handel durch Vollendung des schon srher begonnenen Kanals zwischen dem Nil und dem Roten Meere zu frdern2. Unter König Necho wurde Asrika umsegelt. Seine Versuche, die Eroberungen in Asien wieder auszunehmen, fhrten zur Niederlage bei Kar kmisch in Syrien (605). Amsis (um 550), der Zeitgenosse des Cyrus, ein Griechensreund (sein Bndnis mit Polykrates von Samos; Niederlassung der Griechen in Naukratis), starb, als die Perser gegen gypten heranzogen. Sein Sohn und Nachsolger Psammenit erlag 525 bei Pelusium dem Perserknig Kambyses. Die spteren Zeiten gyptens; a) die Zugehrigkeit zum Perserreich seit 525 v. Chr. f. 5; b) die Eroberung durch Alexander seit 332 v. Chr. s. 18; c) das Knigreich der Ptolemer seit 323 v. Chr. f. 20; d) die Zugehrigkeit zum Rmerreich seit 30 v. Chr. s. 38. Iii. Die Kultur der alt'en gypter. 1. Religion. Die gypter verehrten besonders den Sonnengott als den Schpser und Erhalter der Welt. Derselbe hie in den einzelnen Teilen des Landes Ra, Ptah, Ammon, Osiris. Dem Osiris trat spter als weibliche Gottheit Isis, die Mutter Erde, zur Seite. Osiris, die schaffende und belebende Kraft, erliegt dem Typhon, dem Glut-hauch der Sommersonne, und herrscht nun als Serpis in der Unterwelt. Aber Horns, der Sohn des Osiris und der Isis, die Fruchtbarkeit der neuen Jahres, berwindet den Typhon3. 1 Solche griechische Sldner gruben ihre Namen auf gyptischen Tempelwnden ein; das sind die ltesten auf uns gekommenen griechischen Schriftzge. 2 Die Beendigung des Werkes gelang erst dem persischen König Darins I. 3 Eine solche poetische Weiterbildung des lteren einfachen Glaubens he:t Mythus (religise Sagenbildung). Der Sinn des Mythus vom Osiris ist der Kreis-lauf der Natur. ' >

8. Das Altertum - S. 51

1905 - Bamberg : Buchner
51 genossen Solons, zugeschrieben. Nach dem ersten Ephoren wurde in Sparta auch das Jahr bezeichnet. b) Die Lebensw eise (dycoytf) der Spartaner. Das Ziel der Erziehung war Kriegstchtigkeit; auch das Leben im Frieden glich dem Lagerleben. 1. Jugenderziehung. ) Schwchliche Kinder dursten ausgesetzt werden; die Knaben blieben nur bis zum siebenten Jahr unter der Aussicht der Mutter, dann wurden sie ffentlich erzogen, durch stete krperliche bung bei knapper Kost und durch Baden im Eurotas abgehrtet und an unbedingten Gehorsam und Ehrfurcht vor dem Alter gewhnt. ) Die Kenntnisse traten bei der Erziehung zurck, doch wurde die harmonische Ausbildung durch ernste Musik und Reigen nicht versumt. Alljhrlich wurden die spartanischen Knaben am Altar der Artemis bis aufs Blut gegeielt; wer am lngsten aushielt, ohne zu klagen, wurde bekrnzt. Schon Lykurg soll die Gesnge Homers nach Sparta gebracht haben. Besonderes Gewicht wurde auch auf kurzen, treffenden Ausdruck beim Reden gelegt (Aancovigeiv, Aaxcovixa $-fjfiaza). 2. Leben der Erwachsenen im Frieden. Auch die Männer lebten nicht aus ihren Landgtern, sondern gemeinsam in Sparta; selbst der Familien-Vater nahm teil an den gemeinsamen Mahlzeiten {dvqela, ovoolna oder (peiditia), bei welchen die grte Einfachheit herrschte'. Auch die Kleidung war leicht, die Wohnung einfach; die Spartaner schlssen sich mehr und mehr gegen das Ausland ab: Geld aus Edelmetall war untersagt, um den Ver-kehr mit dem Ausland zu hindern; Reisen ins Ausland, auch Ansiedelung Fremder in Sparta war verboten. 3. Der Kriegsdienst. Alle Spartaner waren vom 20. bis zum 60. Lebensjahr dienstpflichtig und zwar als Hopliten (Schwerbewaffnete). Der einfachste Verband war die Gemeinschaft der Tischgenossen (.vcofioria); 16 Enomotien zu 32 Mann bildeten eine taktische Einheit (A6xs, spter iaoq<x genannt) von 512 Mann, in der Schlacht als Phalanx aufgestellt. Die Spartaner schmckten sich zur Schlacht: sie legten Pnrpnrgewnder an, bekrnzten sich und trugen die Waffen blank. Von den Kriegsgesngen, welche den Sturmschritt der Spartaner begleiteten, sind noch Bruchstcke erhalten. * Aus einem anapstischen Marschlied (ipazrjqiov) des Tyrtus: "Aysz\ <5 Hudqtag sidvqov Nun wohlauf, ihr Sohlte der Brger, xovqoi, Ttaziqmv Tvoatazv, Aus Sparta, dem mnnerreichen, aaip phv i'tvv tiqoasod'e, Mit der Linken werfet den Schild vor, qv 'eizojlpvs naaaovzeg- Und herzhaft schwinget die Lanze! (*V <peeo&ai zg wg- Es schone keiner des Lebens; oi> yq ndzqiov z Zjidqza. Denn das ist nicht Brauch zu Sparta. 1 Einen Hauptbestandteil der spartanischen Mahlzeiten bildete die schwarze Suppe", d. h. Schweinefleisch, das mit dem Blut und mit Essig gekocht war.

9. Das Altertum - S. 34

1905 - Bamberg : Buchner
- 34 - semitischen wie der arischen Vlkerfamilie, selbst stammverwandte Nachbarn, wie die Macedonier und die Jtaliker, wurden von den Griechen als Barbaren bezeichnet (dqaqog eigentlich rauh sprechend; vgl. welsch). 7. Religise Vorstellungen und Gebruche der Griechen. 1. Der ursprngliche Glaube. Wie die brigen Jndogermanen, so verehrten wahrscheinlich auch die Griechen neben den verschiedenen Natur-frsten ein hchstes Wesen: den Gott des lichten Himmels Zevg = Oeg. Ein Rest dieses ursprnglichen Gottesdienstes erhielt sich in Dodona, wo man im Rauschen der Bltter einer Eiche den Willen des Gottes zu vernehmen glaubte (lteste Form des Orakels). 2. Ausbildung des Polytheismus. Allmhlich entwickelte sich ein reich gegliederter Gtterstaat: a) Es sanden die Götter verschiedener Stmme, auch einige sremde Gottheiten Aufnahme. b) Die Wirksamkeit der Götter wurde mit dem Fortschreiten der Bildung vielsach von der Natur auf das sittliche (ethische) Gebiet bertragen; z. B. wurde Hermes aus einem Gott der Winde ein Gott des Handels und Verkehrs. c) Durch die Dichter, namentlich Homer und Hesiod, wurde Zusammenhang in die mannigfaltigen Anschauungen gebracht, durch die bildende Kunst erhielten die einzelnen Gottheiten eine feste Gestalt. Dabei konnte nicht ausbleiben, da die Götter vielfach den Menschen hnlich gedacht wurden; die Griechen schufen sich die Götter nach ihrem Bilde (Anthropo- m0rphl*Xtierfetml>ar ist in der Mythenbildung das Bestreben, alte Vorstellungen und dunkle Namen durch neue Sagen zu erklären: tiologische Mythen. So wurde z B der Beiname des Gottes Hermes 'A^yeiq>vti]s als Argostter gefat, wahrend das Wort eigentlich der Hellstrahlende" bedeutet (Volksetymologie). 3. Vorstellungen von der Entstehung der Welt und der Götter (Kosmogonie und Theogonie). Nach Hefiod ist die Welt aus dem Chaos entstanden, indem Uranos (der Himmel) und Ga (die Erde) von selbst sich schieden. Es solgen nun mehrere Generationen von Gttern: a) die Herrschast des Uranos; b) Uranos wurde durch seine Shne, die Titanen^, gestrzt, unter welchen Kronos ( Xqv0^' Saturn) die Herrschast bernahm; 1 Von den Titanen sind zu unterscheiden die Giganten, schlangenfige Riesen, welche den Olymp zu strmen versuchten; s. S. 27. i

10. Das Altertum - S. 36

1905 - Bamberg : Buchner
y) Insbesondere ist sie Hterin der Städte, nofac,, vornehmlich der Stadt Athen, die nach ihr den Namen trug. * Die berhmtesten Statuen der Athene waren von Phidias, von dessen Werken Nachbildungen aus spterer Zeit erhalten sind. Vgl. die sogen. Lemnische Athene in Dresden. Auch die Pallas Giustiniani (spr. Dschustinini) im Vatikan ist eine wrdige Darstellung der Gttin. 4. Phbus Apollo: a) im Bereich der Natur der Licht- und Sonnengott (neben ihm wurde noch Helios verehrt); Abwehrer der Finsternis, Erleger des Drachen Pytho, daher llvd-iog; ) weiterhin der Gott der geistigen Reinheit und Klarheit, also der Shne, der Weissagung, der Dichtkunst, auch der Heilkunde (daher Vater des Asklepios). * Als sieghafter Gott (wahrscheinlich mit dem Bogen, xavzzogog u. iyirjdxog) ist Apollo in der berhmten Statue vom Belvedere (einer Halle des Vatikans) dargestellt; auch als Movaaydzrjg, Fhrer der Musen, wurde er hufig abgebildet in langem Ge-wnde, bekrnzt und die Cither schlagend. 5. Artemis (Diana), die Zwillingsschwester Apollos (beide sind Kinder der Leto, Latona, v. lateo, d. h. der Finsternis): a) im Bereiche der Natur Mondgttin (daneben Selene); ) weiterhin Gttin der Jagd. * Als Gttin der Jagd erscheint sie in der Statue des Louvre zu Paris, der sogen. Diana von Versailles. 6. Ares (Mars): ) ursprnglich ein thracischer Feuergott; ) weiterhin der Gott des Krieges mit Phobos und Eris an seiner Seite. * In ruhender, sinnender Gestalt erscheint Ares in einer Statue des Thermen-museums (frher in der Villa Ludovisi) zu Rom. 7. Aphrodite (Venus), die Gttin der Schnheit und der Liebe; daneben Eros (Amor) und die 3 Charitinnen (Grazien); eine Gttin von asiatischer Herkunft; vgl. die phnicische Astarte. * Die schnste Darstellung ist die Venus von Milo (Melos) im Louvre. 8. Hephstos (Vulcanus), der Gott des Feuers, weiterhin der Schmiedekunst (die Cyklopen seine Gehilfen im tna). Als seine Gemahlin erscheint bei Homer Aphrodite, auch Charis; so wird der ungeschlachten Kraft die Schnheit und Geflligkeit vermhlt. 9. Hermes (Mercurius): ) im Bereiche der Natur der Windgott (dafr spter lus); ) weiterhin der Gtterbote, dem auch die Sorge fr Handel und Wandel zufllt (die Hermessulen als Wegweiser).
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