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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 71

1913 - [s.l.] : Hirt
18. Doktor Martin Luther. 71 sind frhlich, haben auch schne kleine Pferdlein mit goldenen Zznmen und silbernen Stteln. Da fragt' ich den Mann, des der Garten ist, wes die Kinder wren. Da sprach er: Es sind die Kinder, die gern beten, lernen und fromm sind. Da sprach ich: Lieber Mann, ich Hab' auch einen Sohn, heit Hnsichen Luther: mcht er nicht auch in den Garten kommen, da er auch solche schne pfel und Birnen essen mchte und solche Pferdlein reiten und mit diesen Kindern spielen? Da sprach der Mann: Wenn er gern betet, lernt und fromm ist, so soll er auch in den Garten kommen, seine Freuude auch, und wenn sie alle zusammenkommen, Luther im Kreise seiner Familie. (Nach dem Gemlde von Spangenberg.) so werden sie auch Pfeifen, Pauken, Lauten und allerlei Saitenspiel haben, auch tanzen und mit kleinen Armbrsten schieen. Und er zeigte mir eine feine Wiese im Garten, zum Tauzen zugerichtet, da hingen eitel goldene Pfeifen, Pauke und feine silberne Armbrste. Aber es war noch frhe, da die Kinder noch nicht gegessen hatten. Darum konnte ich des Tanzes nicht erharren und sprach zu dem Manne: Ach, lieber Herr, ich will flugs hingehen und das alles meinem lieben Shnlein Hnsichen schreiben, da er ja fleiig bete und wohl lerne und fromm fei, auf da er auch in diesen Garten komme; aber er hat eine Muhme Lene, die mu er mitbringen. Da sprach der Mann: Es soll ja sein, gehe hin und schreibe ihm also. Darum, liebes Shnlein Hnsichen, lerne und

2. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 80

1913 - [s.l.] : Hirt
80 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. 20. Bismarck. Es stehet in Gottes Hkinden, da es einem Regenten gerate; derselbe gibt ihm einen lblichen Kanzler." ^ugenit \Otto von Bismarck stammte aus altem mrkischen Adelsgeschlechte, aus dem schon viele den Hohenzollern in Treue gedient hatten. Er wurde geboren zu Schnhausen in der Altmark am 1. April 1815. Die ersten Jahre verlebte er auf dem Gute seiner Eltern, spter kam er in Pension nach Berlin, um hier das Gymnasium zu besuchen. Nach Be-endigung seiner Schulzeit wurde er in Gttingen ein lustiger Student. Er studierte die Rechtswissenschaften und ist nach dem Examen auch einige Zeit Referendar oder, wie es damals hie, Nuskultator gewesen. Weil er sich aber nach dem Lande zurcksehnte, so nahm er bald seinen Abschied und wurde Landwirt. Das Gut, worauf er wohnte, lag in Pommern und hie Kniephof. Weil es dort aber hufig sehr lustig zu-ging und deshalb viel getrunken wurde, nannten es die Nachbarn den Kneiphof" und ihn den tollen Bismarck". Nach dem Tode seines Vaters bernahm er das Stammgut der Familie, Schnhausen, und schrieb sich seitdem von Bismarck-Schn-Hausen". mit^Johanna Seilte Leute hatten ihren Herrn, der während einer bung als tiotamertt= Offizier seinem Burschen unter eigener groer Gefahr das Leben ge-rettet hatte, sehr gern. So war allgemeine Freude, als er sich mit Johanna von Puttkamer, die er auf der Hochzeit seines Freundes kennen gelernt hatte, verheiratete. Verschieden waren die beiden, wie im uern, so auch im Wesen. Er eine Reckengestalt, sie ein zartes Mdchen; er strmisch, ja aufbrausend, sie sanft und mild. Doch wo das Strenge mit dem Zarten, wo Starkes sich und Mildes paarten, da gibt es einen guten Klang". Seine Frau ist ihm das Liebste auf Erden gewesen bis zu jenem trben Novembertage 1894, als sie nach fast fnfzigjhriger Ehe ihm in die Ewigkeit voranging. Drei Kinder, zwei Shne und eine Tochter, erhhten ihnen das Glck der Ehe. In seinem Hanse hat Bismarck, wenn die Strme des Lebens ihn umbrausten, immer einen ruhigen Hafen des Friedens gefunden. Das dankt das deutsche Volk Johanna von Bismarck bis bers Grab hinaus. Bismarck als Bald erging der Ruf feines Knigs an ihn, der ihn aus dem in Frankfurt. Frieden des Landlebens zur Arbeit fr Preuens, fr Deutschlands Gre hinausrief. In den aufgeregten Tagen von 1848 und der Zeit darauf hatte sich Otto von Bismarck immer als ein tapferer Kmpfer fr des

3. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 1

1913 - [s.l.] : Hirt
I. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums. 1. Cyrus. Ein sehr mchtiges Volk in Asien waren die Meder. Ihnen waren egr neben vielen anderen Vlkern die Perser unterworfen. Der König der Meder hie Astyages. Dieser trumte einmal, seine Tochter Malidane gsse aus einem Kruge so viel Wasser aus, da ganz Asien davon ber-schwemmt wurde. Die Traumdeuter, die er befragte, sagten: Dieser Tronin, o König, bedeutet, Maudane wird einen Sohn bekommen, der wird König werden an deiner Statt." Da wollte der König sie keinem der vornehmen Meder, sondern einem Manne aus dem unterworfenen Perservolke zur Frau geben. Denn er dachte, der Sohn eines Persers kann doch niemals König der Meder werden. Und so geschah es. Da trumte der König abermals. der Marti)eine erhob sich ein Weinstock, der ganz Asien berschattete. Die Traumdeuter legten diesen Traum aus wie den ersten. Da lie er Mandane zu sich kommen, und als sie einen Sohn bekam, den sie Cyrus nannte, bergab er das Kind einem seiner Vertrauten, Harpagos, der sollte es umbringen. Harpagos aber gab das Knblein einem Hirten mit dem Befehl, es in der Wildnis auszusetzen. Des Hirten Frau hatte auch etilen kleinen Knaben gehabt, der war ihr gestorben, und sie bat ihren Mann, das lebende Kind aufziehen zu drfen. Die Rettung Als nun des Harpagos Diener kam, zeigte ihm der Hirte sein totes Kind, und es wurde an des Cyrus Statt prchtig begraben. Cyrus selbst aber wuchs als der Sohn des Hirten auf. Einmal spielte er mit anderen Knaben ^Mseiueu ein Spiel, in dem er zum König gewhlt wurde; alle gehorchten ihm, 6nfcl-nur der Sohn eines vornehmen Meders wollte nicht gehorchen. Da lie ihn Cyrus von den anderen schlagen. Weinend lief der zu seinem Vater, und dieser erbat vom Könige die Bestrafung des frechen Hirtenjungen. Der König lie den Hirten sowie seinen Sohn vor sich kommen. Aber Cyrus behauptete, er habe den ungehorsamen Spielgefhrten mit Recht schlagen lassen. Dem Könige gefiel die frische Art des Jungen; je lnger et ihn ansah, desto mehr siel ihm die hnlichkeit mit seiner Tochter auf. Er forschte nach, und so kam die Wahrheit an den Tag. Da die Traum-deuter erklrten, anch der Traum des Knigs sei dadurch, da Cyrus im Spiel König gewesen sei, in Erfllung gegangen, so behielt Astyages den Wagner-Lampe, Sagen und Lebensbilder. Ii. 3. Aufl. 1

4. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 30

1913 - [s.l.] : Hirt
30 Er war gerne heiter und freundlich, aber er konnte auch furchtbar zrnen und strafen. Der mchtige König fhlte sich nirgends glcklicher als im Kreise seiner Familie, fr die er zrtlich und gewissenhaft sorgte. Seine Shne und Tchter lie er zunchst in den Wissenschaften unterrichten. Dann wurden die Shne nach Frankensitte zu tchtigen Kriegern erzogen, Reiten, Geschicklichkeit in der Fhrung der Waffen lernten sie, die Jagd war ihre Erholung. Die Tchter wurden zu huslicher Ttigkeit an-gehalten und sollten fleiig mit Rocken und Spindel umgehen. Kein Gewand war ihm lieber als das, zu dem sie selbst das Tuch gearbeitet hatten. Niemals speiste er ohne seine Kinder zu Hause, nie machte er ohne sie eine Reise. Aufgewachsen unter Kriegsleuten und voller Lust an den Gefahren und Beschwerden, die Krieg und Jagd mit sich bringen, suchte er doch bis in sein hchstes Alter hinein sein Wissen zu vermehren. Als Mann noch lernte er die damals seltene Kunst des Schreibens, und in schlaflosen Stunden bte er die schwertgewohnte Hand in der Fhrung des Griffels. Indes brachte er es hierin trotz seiner Bemhungen nicht weit, da er es zu spt angefangen hatte. Karl hat in seinem Reiche alle deutschen Stmme geei^^ iic nuter=_ Dreiig Jahre kmpfte er dabei gegen die freiheitliebenden Sachsen. ro@5ner we sich in ihren Wldern und Smpfen mit List und Gewalt gegen die Unterwerfung strubten. Einen König, der alle Krieger zum Kampfe gegen den Feind gefhrt htte, hatten sie noch nicht; sie whlten den tapfersten Krieger zu ihrem Herzoge, der aber nach Beendigung des Krieges sein Amt wieder niederlegte. Widnkind so hie er war unermdlich im Kampfe, so da der Krieg mit immer grerer Erbitterung gefhrt wurde. Ein frnkisches Heer war von den Sachsen, die schon wiederholt Unterwerfung gelobt, und von denen viele sich hatten taufen lassen, durch einen berfall vernichtet worden. Furchtbar W- die Rache des erzrnten Knigs, der selbst mit gewaltiger Macht in Sachsen einfiel. Viele gefangene Sachsen wurden zu Verdeu au der Aller hingerichtet. Er erreichte aber durch diese Hrte nicht einmal seinen Zweck, die Sachsen von allen ferneren Aufstandsversuchen abzuschrecken. Im Gegenteil: als Widukiud jetzt racheschnaubend durch die Gauen seiner Landsleute eilte, strmten ihm so groe Scharen von Kriegern zu, da er statt der kleinen Kmpfe, auf die er sich bisher hatte beschrnken mssen, zwei groe Feldschlachten wagen konnte. Zu seinem Unglck; denn gnzlich besiegt mute er nun einsehen, da jeder Widerstand gegen die Kriegskunst Karls vergeblich sei. Zur Weihnachtszeit kam er (785) an das Hoflager des Frankenknigs, um sich taufen zu lassen. Seinem Bei-spiele folgte die Mehrzahl der Sachsen.

5. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 66

1913 - [s.l.] : Hirt
66 H. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. nicht nach des Entdeckers Namen wurde die Neue Welt" benannt, sondern nach dem Vorschlage eines deutschen Gelehrten nach dem Florentiner Amerigo Vespucci, der in seiner Beschreibung behauptete, zuerst das Fest-laud betreten zu haben, und der von dem Lande Karten gezeichnet hatte. >citc?enent- ^U(i) noch Kolumbus fanden sich khne Männer, die sein Werk fort-bedungen, setzten. So zog 1519 Ferdinand Cortez gegen Mexiko und eroberte dieses silberreiche Land, während 1531 Franz Pizarro das. Goldland Peru fr Spanien gewann. 152022 umsegelte Magelhaes zum erstenmal die ganze Erde. Er selbst fand dabei zwar seinen Tod, aber einige seiner Begleiter kehrten lebend von der groen Fahrt zurck.^)' Der Einflu, den diese Entdeckungen ausbten, war ein unerme-licher. Die Staaten Europas, die am Atlantischen Ozean lagen, kamen zu groer Bedeutung; aus Amerika strmten besonders nach Spanien groe Mengen von Gold und Silber, dafr verlieen aber viele Spanier ihr Heimatland, um jenseits des Wassers ihr Glck zu suchen. Die Handelsstdte des Mittelmeeres, besonders Venedig, verloren aber viel von ihrer alten Bedeutung. 18. Doktor Martin Luther (10. November 1483 bis 18. Februar 1546). 132 in armer Bergmann in Eisleben, Luther, hatte einen Sohn Martin; diesen erzog er nach der Sitte der Zeit streng und hart; er prgte ihm aber zugleich Gottesfurcht und Wahrheitsliebe tief ein. Auch die Mutter, so warm sie ihn liebte, zchtigte ihn, weil er eine Nu genommen hatte, einmal bis aufs Blut. Aber die Eltern darbten, um die Kinder vorwrts zu bringen, und arbeiteten schwer und rastlos; das ver-go ihnen der Sohn zeitlebens nicht. Martin war so begabt, da der Vater hoffte, er werde es einmal weit bringen. Deshalb wurde er in die Schulen nach Magdeburg und Eisenach geschickt, wenn es auch nicht leicht war, die dazu ntigen Mittel aufzubringen. Unter den grten Entbehrungen mute er sich dort selbst den Lebensunterhalt erwerben; gutherzige Leute untersttzten ihn. Er zog mit anderen armen Knaben, fromme Lieder singend und dafr um ein Almosen bittend, in der Stadt umher. Einmal war er in Eisenach schon vor mehreren Tren abgewiesen worden; da bemerkte eine Frau Cotta, wie andchtig und mit einer wie hbschen Stimme gerade Luther sang, und wie herzlich er betete. Sie nahm ihn an ihren Tisch, gewann ihn sehr lieb und gab ihm manche gute Lehre. In der Schule machte er 1

6. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 70

1913 - [s.l.] : Hirt
70 It. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. sich von vornherein zu der krftigen Natur Luthers hingezogen gefhlt und sich ihr untergeordnet hatte. Luther erkannte seinerseits den Wert Melanchthons neidlos an. Tressend verglich er sich selbst mit dem groben Waldarbeiter, der Kltze und Baumstmpfe ausroden mu, um das Land zuzurichten fr den Anbau, und den Freund mit einem Grtner, der die Pflnzlein fein suberlich begiet und mit Lust hegt und pflegt. Ohne diese Vereinigung von Kraft und Lindigkeit wrde die Kirchenverbesserung nicht zustande gekommen fetxzz<y' Fortgang Es galt nicht nur Nmruche abzuschaffen, sondern auch eine neue Reformation. Kirche aufzurichten; es mute die eingerifsene Unwissenheit der Geistlichen beseitigt werden. Da aber Luther den Lehren der Bibel gem auch den schlichten, einfachen Leuten, besonders den Hausvtern, eine kurze An-leitung der die christlichen Lehren geben wollte, schrieb er seinen Katechis-mus. Besonderen Wert legte er auf die Unterweisung der Jugend; er befrwortete allenthalben die Einrichtung von Schulen, und Melanchthon war auch hierbei sein treuester Gehilfe. Ihr Glaubensbekenntnis legten die Evangelischen auf dem Reichstage zu Augsburg (1530) ab. Luther selbst durfte hier, da er noch in des Reiches Acht und der Kirche Bann war, nicht erscheinen. Ungefhr in dieser Zeit hat er das Lied gedichtet: Ein' feste Burg ist unser Gott." Der Sohn Friedrichs des Weisen von Sachsen, Johann, verdiente sich durch sein treues, wpferes Festhalten am Evangelium den Ehrennamen der Bestndiges--^ Nach Luthers Vorbild hatte viele Mnche und Nonnen die Klster verlassen. Nun entschlo er sich auch zu heiraten, was den katholischen Geistlichen und natrlich auch den Mnchen verboten war. Familien- Katharina von Bora, eine ehemalige Nonne, nahm er zum Weibe. Aus vater. dem ehelofen Mnch wurde ein deutscher Hausvater. Und eine gute Pfarrersfrau war fein lieber Herr Kthe", wie er sie scherzend gern nannte. Leicht hatte sie es nicht, fr des Hauses Notdurft zu sorgen; denn der Doktor Martin schenkte Bittenden mehr, als er selbst entbehren konnte. Gastfreundlichkeit und Mildttigkeit sind schon die Kennzeichen dieses ersten evangelischen Pfarrhauses. Traulich war das Verhltnis zu seinen Kindern. An seinen ltesten Sohn Hans schrieb er, als dieser vier Jahre alt war, folgenden Brief: $Sisnan uni) F^ede in Christo, mein liebes Shnichen. Ich sehe gern, da Du wohl lernest und fleiig betest. Tu also, mein Shnichen, und fahre fort; wenn ich heimkomme, will ich Dir einen schnen Jahrmarkt mitbringen. Ich wei einen hbschen lustigen Garten, da gehen viele Kinder innen, haben goldene Ncklein au und lesen schne pfel unter den Bumen und Birnen, Kirschen und Pflaumen, singen, springen und

7. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 73

1913 - [s.l.] : Hirt
19. Wallenstein und Gustav Adolf. 73 Bald zeichnete er sich als tapferer und verstndiger Kriegsmann aus und erwarb sich die Gunst einer beraus reichen Witwe, die er dann Ansehen, heiratete. Nach ihrem bald eintretenden Tode verfgte nun Wallenstein -fein. Mmmn war die Letzte ihrer Familie gewesen frei der ge-walkige Geloinun? '^M^rsch^u^erte sie nicht, sondern verstand sie klug zu verwenden. Fr den jungen Erztp^zog Ferdinand von Steier-mark, den spteren Kaiser, warb er zweihundert Dragoner an und unter-hielt sie auf eigene Kosten. Tglich hielt er an feiner Tafel viele Offiziere frei und sorgte fr seine Soldaten beinahe mehr als fr sich selbst. So machte er sich im ganzen Heere beliebt. Auch bei dem Erzherzog kam er in groe Gunst. In noch engere Verbindung mit hohen, einflureichen Personen ^ Waven-kam er durch seine zweite Ehe. Er vermhlte sich mit der Grfin Jsabella ftein-von Harrach, der Tochter eines bei Ferdinand sehr einflureichen Rates. Es war eine glckliche he. Wallenstein war ein zrtlicher Gatte, und Jfa-bella erwiderte seine Neigung; eine Tochter verband die Gatten noch inniger. Die Zeit, in der Wallenstein lebte, war ganz dazu angetan, einen hochstrebenden, tatkrftigen Kriegsmann emporzutragen, f Es tobte seit 1618 der Krieg, der dreiig Jahre lang die Fluren jl^igs| Deutschlands verheeren und unsgliche Leiden der unser Vaterland bringen sollte. Es war dieser Krieg der letzte groe gewaltsame Versuch, den die katholische Kirche und der Kaiser, der katholisch war, machten, die Evangelischen gnzlich zu unterdrcken und womglich zum katholischen Glauben zurckzufhren. Da wurden tchtige Offiziere begehrt, zumal wenn sie es verstanden, Soldaten um sich zu versammeln und an sich zu fesseln. Das war bei Wallenstein der Fall. Er verhalf dem Erzherzog Ferdinand wesentlich dazu, König von Bhmen und Kaiser von Deutschland zu werden^ Die Bhmen hatten sich der Herrschaft Ferdinands, der schon als Bhmen.'" ein grimmer Feind der Evangelischen bekannt war, aus Furcht, da er auch sie wie seine Untertanen in Steiermark katholisch machen mchte, entzogen und zu ihrem Könige das Haupt der Reformierten gewhlt, den Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz. So brach der groe Krieg aus, der nicht nur Bhmen und sterreich, sondern ganz Deutschland, ja die meisten Lnder Enropas in seinen Kreis hineinzog. Ferdinand hatte kein Heer und auch keiu Geld, ein solches anzuwerben. Zwar half ihm fein Jugendfreund, der Herzog Maximilian von Bayern, der mit ihm in derselben Schule von Jesuiten erzogen worden war; fr feine Hilfe beanspruchte er aber Belohnung. Gern htte deshalb der Kaiser ein eigenes Heer gehabt, um der Hilfe Maximilians nicht mehr zu bedrfen. Deshalb war er sehr erfreut, als Wallenstein ihm anbot, ein Heer von

8. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 106

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
106 "ach franzsischer Mode, sa auf seinem Zimmer in Schlafrock und Pantoffeln, las eifrig franzsische Schriftsteller und machte zu seinem Vergngen franzsische Gedichte, oder er blies die Flte, worin er es bis zur Meisterschaft gebracht hatte. Die religisen bungen im Schlosse langweilten ihn, die Unterhaltung im Tabakskollegium war ihm zu wenig geistreich, und an der Jagd, die sein Vater besonders liebte, fand er kein Vergngen. Friedrich schenkte gern Bedrftigen, und die eigenen Bedrfnisse erforderten ebenfalls viel Geld. Vater und Sohn stimmten also in manchen wesentlichen Punkten durchaus nicht berein, und da ferner der König den aufstrebenden Geist seines Sohnes verkannte, so geschah es, da zwischen beiden eine Spannung entstand, die immer grer wurde. Dazu kam noch, da sich der König oft vom Zorne hinreien lie, den Prinzen ffentlich mit harten Worten schalt und von seinem Zchtigungsrecht nicht selten in der empfindlichsten Weise Gebrauch machte. Fritz ist ein Quer-pfeifer und Poet," pflegte er wohl zu sagen, er macht sich nichts aus Soldaten und wird mir die ganze Arbeit verderben." Die Kluft zwischen Vater und Sohn erweiterte sich noch mehr, als die Mutter, die Knigin Sophie Dorothea, zwischen ihren Kindern und den Kindern ihres Bruders, des Knigs von England, eine Doppelheirat einzuleiten suchte. Beeinflut von dem sterreichischen Gesandten Seckendorf, dem eine Verbindung zwischen Preußen und England nicht genehm war, wollte der König von der geplanten Vermhlung nichts wissen, wnschte vielmehr die Verbindung seines Sohnes mit der Prinzessin Elisabeth von Braunschweig-Bevern. Der Fluchtversuch. Durch eine Flucht zu seinem Oheim, dem Könige von England, suchte sich der Prinz aus seiner harten Lage zu befreien. Zwei befreundete Offiziere, von Katte in Berlin und von Keith in Wesel, wurden mit ins Vertrauen ge-zogen. Schon war alles zur Flucht bereit, da scheiterte das Vor-haben. Der Leutnant von Keith entkam glcklich, Friedrich aber und von Katte wurden gefangen genommen und beide nach der Festung Kstrin geschickt: von Katte wurde zum Tode verurteilt und auf dem Gefngnisplatz von Kstrirt vor den Fenstern Friedrichs hingerichtet. Der König sah in dem Plane seines Sohnes eine Lieb-losigkeit gegen den Vater, eine Schdigung des Ansehens des Staates und vor allem eine soldatische Pflichtvergessenheit. Er stie deshalb den Kronprinzen ms

9. Griechische und römische Geschichte - S. 12

1913 - Leipzig : Hirt
12 I. Die Griechen. 4 Wie viele mnnliche und wie viele weibliche Gottheiten gehren zum Zwlf-gtterkreise? Welche sind mehr Naturgottheiten, und welche werden mehr auf mensch-liche Verhltnisse bezogen? 6. Von den untergeordneten Gottheiten sind auer dem schon ge-nannten Dionysos folgende die wichtigsten: Themis, die Gttin der Gerechtigkeit, wurde mit Wage und Schwert dargestellt. Die buntfarbige Iris ist die Gttin des Himmel und Erde verbindenden Regenbogens und Botin der Hera, deren Auftrge sie von einem Ende der Welt zum andern windesschnell bringt. Mit Blumen und Frchten bekrnzt er-scheinen die drei Hren, die Gttinnen der Jahreszeiten. Die neun Musen, die Begleiterinnen Apollons, beschtzen Knste und Wissen-schasten, besonders die Dichtkunst. Herr der Winde ist los, und das Erscheinen des Sonnengottes verkndet morgens die rosenfingerige" Eos. Hebe ist die Gttin der ewigen Jugend und Dienerin der Olym-pier. Auch kannten die Griechen Schicksalsgttinnen, Gttinnen der Anmut, eine Siegesgttin und noch viele andere Gottheiten geringerer Hoheit. 7. Die Unterwelt. Keiner dieser Götter kann die Unterwelt, das Reich des Todes, betreten. Doch fhrt Hermes die Seelen der Ver-storbenen bis an die Grenze, den Flu Styx. Sie fahren in einem Boote hinber und zahlen dem Fhrmann Sharon einen Obolus (13 Pf.). Drben trinken sie aus Lethe, dem Quell der Vergessenheit, und führen im Hades ein Schattenleben. Besondere Lieblinge der Götter wohnen auf der Insel der Seligen, Elysinm. Verbrecher (Tntalos, Sisyphos, die Danaiden) erleiden ewige Strafe. Der Herrscher der Unterwelt ist der Gott Plutou. Seine Gemahlin, die Tochter der Demeter, heit Persephne. Zu Plutous Gefolge gehren die Rachegttinnen, die schlangenhaarigen, zhnefletschenden Erinnyen. 8. Die Totenbestattung. Da die Seele nach allgemeinem Glauben ruhelos am Ufer des Styx umherirren mute, solange der Leichnam nicht bestattet war, galt die Totenbestattnng als eine heilige, religise Pflicht. Beide Arten, das Verbrennen und das Begraben, waren (wie auch bei den Rmern) nebeneinander in bung. Die Grber befanden sich in lterer Zeit innerhalb der Stadt in der Nhe der Huser, spter auf einem bestimmten Platze vor den Toren der Städte. Bei der Bestattung wurden Tieropfer dargebracht; Frauen legte man fters Schmucksachen, Mnnern Waffen ins Grab. Gegen den von Reichen vielfach bei Be-grbnisfeierlichkeiten getriebenen Aufwand schritt in spterer Zeit die Ge-setzgebuug ein. 9. Das Delphische Orakel. Gro war das Verlangen der Griechen, in die Zukunft zu sehen. Vor allem besa die Gabe der Weissagung der Lichtgott Apollou. Daher wanderte, wer fr die Zukunft ntzliche Wei-snngen und Ratschlge haben wollte, mit Vorliebe nach dem Tempel dieses Gottes in Delphi. Hier sa auf ehernem Dreifu der dem Munde

10. Griechische und römische Geschichte - S. 42

1913 - Leipzig : Hirt
42 Ii. Die Rmer. 21, 22 Vom Konsulat war schon das Amt der Zensoren abgezweigt worden. Sie schtzten das Vermgen der Brger ab und bestimmten danach die Steuern; auch lag ihnen die Ernennung der Senatoren und die Beaus-sichtigung der Sitten ob. Beim Erla des Gesetzes von 367 wurde die Gewalt der Konsuln nochmals verkrzt durch Einsetzung der Prtoren, der obersten Richter. Doch verschafften sich die angesehenen Plebejer nach und nach zu allen mtern Zutritt, und der stndische Unterschied zwischen Patriziern und reichen Plebejern hrte auf. In der Folgezeit schlssen sich die vornehmen Geschlechter beider Stnde gegen die brige Masse des Volkes ab und bildeten den neuen Amtsadel, die Nobilitt. Bon welchen Beamten gingen die wichtigsten Neuerungen aus? In welcher Beziehung stehen die inneren Kmpfe zu den ueren in Beziehung? Was fr einen Charakter bekam die Verfassung durch das Gesetz des Jahres 367? 22. Religises und brgerliches Leben. 1. Die Gtterwelt. Die Religion der Jtaliker war mit der grie-chischen ursprnglich verwandt (woraus erklrt sich das?). Um so leichter ging bei der starken Beeinflussung Roms durch die griechische Bildung (griechische Kolonisation in Italien!) die Verschmelzung der rmischen Götter mit den griechischen vor sich, die sich im Zwlfgtterkreise zeigt: 1. Jupiter (Zeus). 2. Juno (Hera). 3. Neptnnus (Poseidon). 4. Ceres (Demeter). 5. Apollo. 6. Diana (Artemis). 7. Vulkanns (Hephstos). 8. Vesta (Hestia). 9. Mars (Ares). 10. Venus (Aphrodite). 11. Merkurius (Hermes). 12. Minerva (Athene). Auch untergeordnete griechische Gottheiten ( 4, 6) finden wir bei den Rmern wieder, zum Teil mit rmischen Namen, so die drei Parzen (Schick-salsgttinnen), die drei Grazien (Gttinnen der Anmut), Aurora (Eos), Viktoria (Siegesgttin) und Amor (Gott der Liebe). Altitalische Götter waren Saturuus, der Vater des Jupiter, und Janus, der Gott des Ein- und Ausgangs. An Tren und Toren sah man den Kopf des Janus mit zwei Gesichtern. Seine von Numa erbaute Tempelhalle wurde beim Auszuge des Heeres geffnet, beim Eintritt des Friedens geschlossen. 2. Der Gtterdienst war an zahlreiche Frmlichkeiten (Zeremonien) gebunden, deren Nichtbeachtung bei Gebet und Opfer den Zorn der Götter erregte. Jede Familie hatte ihre Hausgtter um den Herd, denen der Vater Opfer darbrachte. Doch war die Religion vor allem Staatssache wie bei den Griechen. Die Priester, an deren Spitze der Oberpriester (Pontifex Maximus) stand, waren Staatsbeamte und bildeten meist Kollegien. Ein solches Kollegium waren die Vestalischen Jung-franen, die das ewige Feuer im Tempel ihrer Gttin zu unterhalten hatten.
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