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1. Das Mittelalter - S. 4

1893 - Leipzig : Dürr
— 4 — germanischen Gottheiten mit römischen Götternamen (z. B. Merkur), und die christlichen Priester suchten mit allem Eifer die heidnischen Vorstellungen auszurotten. Als den höchsten Gott verehrten die alten Deutschen Wodan (nordisch Odin), den Gott des Himmels. Sie stellten sich ihn vor als einen großen Mann in einem gefleckten Mantel, den Hut tief in die Stirn gedrückt, unter der sein einziges Auge (das Sonnenauge) hervorleuchtete. Raben, die ihm heiligen Vögel, flüsterten ihm zu, was auf der Erde vorging. Er erscheint auch als Sturmgott, in wilder Jagd an der Spitze der abgeschiedenen Seelen über Wälder und Abgründe hineilend. Als Schlachtenlenker verleiht er Sieg, giebt seinen Lieblingen unwiderstehliche Waffen und bestimmt (kürt) diejenigen, welche fallen sollen. Aber auch Segenspender ist er und erfüllt als solcher die höchsten Wünsche der Sterblichen. Seine Gemahlin ist Frigg, die Himmelskönigin, welche den Fluren gedeihlichen Regen sendet und die Familien behütet. Hohes Ansehen genoß ferner Thor, der Donnergott, welchem zu Ehren wohl auch ein Tag der Woche Donnerstag benannt worden ist. Auf einem mit Böcken bespannten Wagen fährt er, so sagte man, durch die Luft und schwingt seinen gewaltigen Hammer, der immer wieder in seine Hand zurückkehrt. Oft kämpft er gegen die Riesen, die, ihrer Kraft vertrauend, der Götter spotten, oder gegen Drachen, die das Land verwüsten. Vor der Schlacht sang man ihm zu Ehren Lieder und rief ihn als den siegverleihenden Gott um seinen Beistand an. Da aber das Gewitter auch Segen und Fruchtbarkeit über die Erde verbreitet, so verehrte man ihn ferner als den Belebenden, den Gott des Frühlings und der Fruchtbarkeit des Ackers. Und weil der Blitz das wohlthätige Feuer zu entzünden vermag, so dachte man sich Thor endlich als den Geber des Herdfeuers, als den Begründer des Familienlebens und den Beschützer der Sippen (Verwandtschaft). Freia, die schöne Göttin und ebenfalls die Hüterin der Ehe sowie die Spenderin der fruchtbaren Witterung, des Feldsegens, dürfte wohl mit Wodans Gattin Frigg dieselbe mythologische Person sein. Ihr war der Freitag geweiht. Tiu, der Kriegsgott, ist fast nur dem Namen nach bekannt, an ihn sollte der Dienstag erinnern.*) Eine hervorragende Rolle in der urgermauischeu Götterlehre war Balder zugeteilt, dem Guten. Er ist recht eigentlich als der Sommersonnengott aufzufassen. Aber wie die Sommersonne den Herbststürmen und den Winternächten er- *) Es scheint, daß Tiu (—Zeus) ursprünglich der höchste Gott war, der von den Germanen in ihrer asiatischen Heimat verehrt wurde. Als Kriegsgott behielt er auch später noch eine hohe Bedeutung.

2. Das Mittelalter - S. 59

1893 - Leipzig : Dürr
— 59 — nie. Seinen Feinden war er furchtbar, seinen F-reunben, seiner Familie, seinen treu ergebenen Dienern, den Armen und Bedrängten offenbarte sich die milde, weiche Seite seines Wesens. In feiner nächsten Umgebung herrschte die größte Einfachheit. Er selbst kleidere sich am liebsten in Stoffe, die seine Töchter gewebt hatten, nur zweimal legte er in Rom kostbare Gewänder an. Die Thätigkeit war sein Lebenselement. Oft stand er in der Nacht aus und arbeitete, wenn ihn ein großer Gedanke beschäftigte. Des Morgens schon beim Ankleiden hörte er streitende Parteien und fällte Urteile. Bis zu Mittag war er unermüdlich thätig, keine Minute durfte ungenützt verstreichen, nach Tische ruhte er gern einige Zeit, nachdem er die Kleider abgelegt und sich zu Bett begeben hatte. Sobald er auswachte, begann er den Tag mit frischer Kraft von neuem. Mit Regierungssorgen uitb geistigen Arbeiten wechselten körperliche Übungen. Im Reiten, Jagen, Schwimmen that es ihm keiner gleich. Auf der Jagb mußten ihn auch seine Söhne und Töchter begleiten, die er zärtlich liebte, besonbers die Tochter. Es erfreute sein Herz, wenn die hohen Jungfrauen im langen Reitgewanb, das Haar mit Goldfäden durchzogen, sich in das fröhliche Jagdgetümmel auf dem Hofe mischten und ihre Rosse bestiegen. Gleiche Liebe brachte er der Gattin entgegen. Die dritte, Fastral)a, eine leidenfchaftlichliche, launische Frau, liebte er so sehr, daß er sich selbst durch ihre Intriguen, die ihn zweimal zu strengem Gericht über ihre Anhänger zwangen, in feiner Zuneigung nicht beirren ließ. Wie vertraulich er mit den zur Akademie gehörigen Freunden verkehrte, ist schon erwähnt worden. Diese Mischung majestätischer Kraft und rein menschlicher Gefühlsäußerungen gaben später der Sage Stoff, ihn zum Helden von wunderbaren Begebenheiten zu machen. In der Rolands- fage erscheint er als der fromme Streiter Gottes und feine zwölf Palatine als die Träger des Gottesstaates, den er auf Erden errichtet hatte. Wie im Jnlande, so war er auch in weiter Ferne ein Gegenstand der Bewunberung. Der Kalis Harun al Raschib ehrte ihn durch eine Gesandtschaft, die ihm kostbare Geschenke, unter anderem einen Elephanten und eine Wasseruhr überreichte. Karl erwiderte die Aufmerksamkeit mit einer Sendung schöner Pferde und Hunde. Ant 28. Januar 814 starb Karl in Aachen, wo er der heilenden warmen Bäder wegen gern verweilte, im 72. Jahre seines Lebens In der Marienkirche wurde er begraben. Daß er sitzend, mit der. Krone auf dem Haupte und dem Seepter in der Hand, in einem Gewölbe bestattet worden sei, ist nur eine Sage, die das Außerordentliche seines Wesens noch mit Tod und Grab verwebte. Pfalz, Geschichte. Ii. 5

3. Das Mittelalter - S. 5

1893 - Leipzig : Dürr
siegt, so ward Balder von Hodhr, dem Blinden, dem Gotte der Finsternis, getötet. Weil Balder so gut war, erzählt die Sage, nahmen die Götter (Äsen) von allen lebendigen und leblosen Dingen einen Eid, daß sie ihrem Lieblinge nicht schaden wollten. Nur die Mistelstaude vergaßen sie, welche sehr klein ist. Dann stellten sie Balder in ihren Kreis und schossen oder warfen nach ihm, um die Wirkung des Eides zu erproben. Nichts verwundete ihn. Da ersann Loki, der Dämon des verzehrenden Feuers, eine schlimme List. Er gab dem blinden Hödhr einen Mistelzweig in die Hand und forderte ihn auf, nach Balder zu werfen. Dieser that es, und Balder fiel tot zur Erde. Die Wohnung der Götter war Walhalla, dort thronte Wodan auf dem höchsten Sitze. Hier versammelte er auch die gefallenen Helden (die Einherier) um sich. Sie schmausten und zechten in der großen Halle oder kämpften znr Abwechselung miteinander im Hofe Walhallas; wer fiel, stand nach dem Spiele wieder ans und folgte den übrigen zu dem Mahle. Die Einherier waren die von Wodan zu seinen Kampfgenossen erkorenen Streiter, ihre Schar mußte sich ununterbrochen vergrößern, denn mit ihnen wollte Wodan den letzten Kampf mit den Urriefen ausfechten. Feierlich sandte er seine Botinnen, die Wal-kyrien (Schlachtenjungfrauen), hinab auf die Schlachtfelder, damit sie die gefallenen Helden auf ihr Roß nähmen und zu ihm hinauf nach Walhalla brächten. Es ist merkwürdig, daß die Germanen sich ihre Götter nicht als ewig dachten. Im letzten Kampfe mit den Urgewalten, im großen Weltbrande, sagten sie, werden Himmel und Erde, alle Götter und alle Menschen untergehen, aber aus den Trümmern wird eine neue Welt und ein neues Göttergeschlecht entstehen. Außer den angeführten wurden von den alten Deutschen noch andere Götter und Göttinnen verehrt, so z. B. die Lichtgöttin Ostara die Erdgöttin Nerthns, die Göttin der Unterwelt Hella, ferner die Nornen, die Schicksalsgöttinnen, welche ähnlich wie die Parzen den Lebenslauf des Menschen leiten und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in ihrer Hand hallen. Auch an halbgöttlichen, dämonischen Wesen fehlte es nicht. Neben den schon erwähnten Riesen wnrden die zanberkundigen und goldschürfenden Zwerge gefürchtet, die dem Geschlechte der Schwarzelfen (Alben) angehörten. Außer den Schwarzelfen gab es auch Lichtelfen; mächtig und bedeutsam war dieses Geschlecht der Elfen, welches weit verbreitet über die Erde das Leben in allen Höhen und Tiefen darstellte. Die Germanen waren zu der Zeit, als die Römer mit ihnen zusammentrafen, schon in dem Besitze einer gewissen Kultur. Sie schmie-

4. Unser Vogtland - S. 9

1899 - Leipzig : Dürr
I. Abteilung. 1. Aes Mauern Knaben Gruß an sein Vogtland. Gott grüße dich, lieb Heimatland, wo meiner Kindheit Wiege stand, wo Mutterschoß mich liebend trug, wo ich gelernt den ersten Sprnch. Ich grüße euch, ihr Vogtlaudhöh'u, wo nnsre Herden weidend gehn, wo ich auch darf ein Hirte sein und war' auch nicht die Herde mein. Ich grüße euch, ihr Thäler all, dich, Bächleiu, mit dem Wasserfall, wo ich gern möcht' ein Fischer sein und war' auch nnr die Beute klein. Ich grüße dich, mein Vogtlandwald, wo sroh der Vöglein Lied erschallt, wo ich auch darf ein Jäger sein und war's auch ohne Vüchselein. Ich grüße dich, du Wiesengrnnd, von Falteru und vou Blumen bunt, und euch, ihr Felder, saatengrün, wo bald auch ich darf Furchen ziehn. Ich grüße euch, ihr Dörfchen all, wo's Glöcklein klingt mit Hellem Schall, wo's Kirchlein schaut so weit hinaus, wo's Hüttlein steht, mein Vaterhaus. Und wird dir's, Bub, im Städtchen drin zu eng und trüb in deinem Sinn, verlaß' die Stub', verlaß' das Haus und komm' zu mir aufs Laud heraus! Daun drück' ich dir die Bruderhand, dann grüßen wir vereint das Land: „Gott sei mit dir in Freud' und Leid, mit dir, lieb Vogtlaud, allezeit!" 2. Jas Wogttand. Du nennst dich, liebes Kind, nach dem Vogtlande, in dem du geboren bist und noch heute lebst, einen Vogtländer, eine Vogtländerin. Aber kennst du auch deine Heimat? — So laß dir etwas von derselben erzählen. 1. Das Vogtland ist der südwestlichste Teil des Königreichs Sachsen. Seinen Namen trägt es nach den „Vögten", die es zuerst beherrschten. Früher gehörten zun, Vogtland auch die Fürstentümer Renß und Teile des heutigen Bayern und Böhmen. Das jetzige sächsische Vogtland kam im 16. Jahrhundert an das Kurfürstentum Sachsen-Wittenberg. An ihm blieb

5. Unser Vogtland - S. 25

1899 - Leipzig : Dürr
In der Nähe von Kauschwitz ging im Syragrnnde ein Wolkenbruch nieder. Der Syrabach wurde im Nu zum wütenden Strome und wälzte seine Wellen wie tobende Meereswogen dahin. Alles, was ihnen im Wege stand, rissen die Fluten mit sich fort. Da, wo die Syra beim Syraner Thore in die Stadt eintrat, lagen vor der Lohmühle zahlreiche Baumstämme. Diese wurden vom Wasser emporgehoben und quer vor das Thor gelegt. Dadurch staute sich das Gewässer zu bedeuteuder Höhe auf, bis der furchtbare Druck das altersschwache Gemäuer über den Hausen warf. Furchtbar war, was nun geschah. Der am Thor liegende Gasthof „Zum Herz" war in wenigen Minuten verschwunden. Haushoch wälzten sich die Fluten durch die enge Gasse uach dem „Komturhofe". Die an der Syra stehenden Häuser wurden von den mit Blitzesschnelle dahinschießenden Baumstämmen durchlöchert, so daß sie einstürzten. Mit zahllosen Trümmern, ganzen Dächern, Balken, Gerätschaften war der Strom bedeckt. Und mitten unter diesen Trümmern erblickte man schwimmende Tiere, selbst Menschen, welche mit dem empörten Elemente um ihr Leben kämpften. Es war ein herzzerreißender Anblick! An den Ufern standen die Leute und jammerten. Vor dem Brausen der Fluteu und dem Krachen der einstürzenden Gebäude hörte man kaum den Hilferuf der Unglücklichen. Aus den oberen Stockwerken, von den Dächern schrie es um Hilfe. So sehr sich auch edle Menschen anstrengten, den Ge- sährdeten Hilfe zu bringen, war es doch nicht möglich, alle zu retten. Ganze Häuser wurden mit allem, was darin und darauf war, vou den Fluten verschlungen. 26 Menschen fanden in dieser Unglücksstunde einen jähen Tod. Ein Bürstenbinder, Namens Reiher, stürzte mit seiner siebzehnjährigen Tochter in den Strom; die Tochter ertrank und wurde vou der Flut hinweg- gespült; doch dem Vater gelang es, sich von Zeit zu Zeit aus den Wellen emporzuarbeiten. Nach jedem wiederholten Versuche, durch die um ihn schwimmenden Trümmer und Balken sich zu retten, wurde er immer von neuem in die schauerliche Tiefe hinabgestoßen. Schon begann seine Kraft zu ermatten, da glückte es ihm endlich, einen Baumstamm zu umklammern, der ihn auf den über 400 Schritte entfernten Weidenanger trug, wo er sich rettete. Wie schwer es ihm ward, fein Leben zu erhalten, davon zeugte seine Gestalt. Seine Kleider waren ihm vom Leibe gerissen, und von dem Treibholz war sein Körper über und über mit Wunden und Beulen be- deckt. Noch wunderbarer war es, daß selbst eine Frau, Namens Petzold, der Gewalt des Stromes entgehen konnte. Nach dem Einstürze ihrer Wohnung wurde auch sie von den Wellen über den Mühlgraben, ja sogar bis über die Elster fortgerissen. Gleichwohl aber wußte sie sich immer wieder über dem Wasser zu erhalten und wurde auf dem jenseitigen Elster- user mittelst eines Hakens aus der Strömung gezogen. Leider aber wurde ihr die Freude über ihre eigene Rettung durch den Verlust dreier Kinder verbittert. Ein Knabe von 11 Jahren, der Sohn des obengenannten Bürsten- binders Reiher, ward in den Garten der Superintendentnr, durch welchen der Strom ein zweites Bett gerissen hatte, getrieben. Schon war er unter- gesunken, da erfaßte er einen Baumstamm, kletterte an ihm hinauf und saß dort, von der Anstrengung sich erholeud. Aber ach! der Baum wurde entwurzelt, und der arme Knabe, der sich schon gerettet glaubte, sank von

6. Unser Vogtland - S. 62

1899 - Leipzig : Dürr
— 62 — dem Walde heraus; niemand dnrfte es wagen, seine Wohnung zu ver- lassen und seiner Arbeit nachzugehen. Da beschloß man, es solle ein Be- wohner nach dem andern, Männer und Fraueu, Jünglinge und Jungfrauen zum Lindwurm in ven Wald gehen und ihu töten, oder ihm Zur Speise dienen. Aber niemand wollte der erste sein. So mußte das Los entscheiden, wer den Anfang machen solle. Und das Los traf ein schönes, frommes, junges Mädchen, das einzige Kind des Müllers von Syran. Alle hatten das brave Mädchen lieb und bedauerten es herzlich; aber niemand wußte Rat noch Hilfe. Ihr Bater und ihre Mutter vergingen fast vor Jammer und Schmerz. Das junge Mädchen selbst aber war vor Schrecken und Angst schon jetzt halbtot; denn am nächsten Morgen sollte es in den Lindwurms- wald gehen, und ein schrecklicher Tod war ihm da gewiß. Nuu hatte aber der Müller einen braven und tüchtigen Knecht; der war ein kluger und gewandter und dabei riesenstarker Bursche und hatte einen fröhlichen und unerschrockenen Sinn; denn er fürchtete von Herzen Gott. Als die Not und das Herzeleid im Müllerhause auf das höchste gestiegen waren, faßte sich der Knecht ein Herz, trat vor die Müllersleute und sprach: „Höret auf zu weinen und fasset frischen Mut; denn ich will morgen für enre Tochter zu dem Lindwurm gehen. Gott wird mir bei- stehen, daß ich das Untier besiege. Kann ich ihn aber nicht überwältigen, so will ich gern für eure Tochter sterben." Da wollte zwar das Mädchen nicht zugeben, daß der Jüngling sich für sie opfere; als aber dieser ganz getrost redete und fest auf seinem Sinne blieb, so gaben die Eltern ihre Zustimmung, und auch das Mädchen willigte mit freudiger Hoffnung endlich darein. Am andern Morgen aber ging der unerschrockene Mühl- knecht, uur mit einer großen starken Heugabel bewaffnet, in den Lindwurms- wald. Die herzliche Fürbitte der Müllersleute und die Segenswünsche der ganzen Gemeinde begleiteten ihn. Bald kam ihm der grimmige Lindwurm wutschnaubend entgegen und sperrte schon den gewaltigen Rachen aus, ihn zu zerreißen. Aber schnell sprang der flinke Bursche auf die Seite. Als das Tier sich nach ihm wenden wollte, kehrte es ihm den ungepanzerten, weichen Bauch zu. Da faßte der Bursche mit beiden Händen fest seine starke, spitze Gabel und stieß sie tief in den Leib des gewaltigen Tieres. Ins Herz getroffen wand sich der greuliche Wurm kraftlos am Boden und lag nach wenigen Minuten tot zu deu Füßen des glücklichen Jünglings. Innig Gott für seinen Beistand dankend, eilte der tapfere Drachentöter znm Dorfe zurück und verkündete die Vernichtung des übermächtigen Feindes. Von der gesamten Bewohnerschaft wurde er mit Freude und Jubel als Erretter begrüßt und mit Dankesbezeigungen überschüttet. Die größte und innigste Freude aber herrschte in der Mühle. Als Zeichen ihrer Dankbarkeit gegen Gott wurde vou dem Müller und der Syrauer Gemeinde auf der Höhe des Lindwurmberges ein schönes Kirchlein erbaut. Jahrhunderte laug stand das Kirchlein unversehrt, bis es vor langer, langer Zeit zerstört ward und gänzlich in Trümmer fiel. Weil aber vom Dorfe ein weiter Weg nach der Lindwurmskirche war, so ward sie nicht wieder ausgebaut, sondern eine neue Kirche im Dorfe errichtet. In derselben wurde ein schönes Bild, das die mutige That des Mühlknechtes darstellte, angebracht. Lange soll es in der Kirche gehangen haben, später aber verloren gegangen sein.

7. Unser Vogtland - S. 64

1899 - Leipzig : Dürr
— 64 — Sohn Jürge auch eine recht reiche Frau gehabt. Drum war's seiu größter Ärger, daß sich Jürge die Treukners Veronika zur Braut erkoren hatte und auch heiratete. Und obwohl die jungen Leute sehr gut zusammen paßten und sehr glücklich miteinander waren —- Gott hatte ihnen auch ein Töchterlein geschenkt — der alte Klausberger brachte es so weit, daß Jürge die Veronika verließ und sich mit der Tochter des Kaufmann Fleischer in Pausa verheiratete. Von Glück und Friedeu war in dieser Ehe nun freilich keine Spur Zu entdecken. Alle Tage gab's Zank und Streit. Jürge ergab sich vor Ärger über seine Frau dem Trünke, und noch ehe vier Jahre ver- gangen waren, trug man ihn, den am Säuferwahnsinn Verstorbenen, hinaus zur letzten Ruhe. Niemand ging mit zu Grabe. Niemand beklagte ihn. Hier, sagte man, hat der Himmel seine Vergeltung für eine böse That geübt. Er hat's an Trenkners verdient. Viele Jahre, Wohl mehr als dreißig, waren seit diesem Begräbnisse vergangen. Der alte Klansberger war während dieser Zeit auch eines uu- natürlichen Todes gestorben. Da mußte wegen eines notwendigen An- banes an die Kirche ein Teil der Gräber beseitigt werden. Unter diesen be- fand sich auch dasjenige des Jürge Klausberger. Als man es öffnete, sand man ein ganz wohlerhaltenes Gerippe. Es hing zu aller Verwuuderuug in den Gelenkbändern so fest zusammen, als wären die Knochen durch starken Draht verbunden, während in allen anderen aufgebrochenen Gräbern die Gerippe zerfallen waren. Das ganze Dorf lief ob dieser Merkwürdigkeit zusammeu, und die alten Leute sagten: „Der Treubruch läßt deu Jürgeu Klausberger nicht Staub und Asche werden." Auch beim Wegschaffen ins Beinhaus blieb das Gerippe gauz, obwohl die Baueru uicht gerade zart damit umgingen. Es war nach der Meinuug der Leute gewiß, daß auf diesen Überresten des Jürge der Baun einer unsichtbaren Macht lag, der sie fest zusammenhielt. Wie sehr auch oft der Sturm durch das Gitter des Beiuhauses eindrang und unter seinem gewaltigen Brunsen die schlotternden Knochen des Klappermanns geschüttelt wurden, sie blieben fest zusammen- gcsügt. Von nah und fern kamen die Leute uach Thierbach, um den Klapper- mann zu seheu. An zwanzig Jahre lang hing das Gerippe an einem Nagel im Bein- Hanse zu Thierbach, und wie alles in der Welt der Gleichgiltigkeit der Menschen verfällt, so war das auch mit ihm der Fall. Nur uoch selteu gedachte jemand sein. In Thierbach selbst war im Verlause der Zeit so mauches auders geworden. Die Wunden des 30jährigen Krieges waren allmählich vernarbt. Ein neues Geschlecht war herangewachsen, und auch einige neue Ansiedler- bewohnten das Dorf. Zu diesen gehörte der Kantor Altmaun, den die ganze Dorsbewohnerschaft wegen seines freundlichen Wesens lieb gewann. Zu seiner Familie gehörten außer ihm noch drei Personen, seine Frau, seine Tochter Susanne, ein juuges, schmuckes Mädchen von etwa 18 Jahren und eine hochbejahrte Greisin, die Großmutter der Frau Kautoriu. Die 80jährige Großmutter war trotz ihres Alters immer noch recht auf deu Beinen und schaffte in Haus und Wirtschaft, was ihre Kräfte nur immer vermochten. Deshalb war sie allen lieb, besonders aber der Susanne wie ans Herz gewachsen. Das juuge, lebhafte Mädchen würde nicht einen Bissen genossen haben, wenn nicht ihr herzliebes Urgroßmütterchen davon bekommen hätte. Aber auch die greise Frau hatte das hübsche Großeukelcheu vou Herzen lieb,

8. Unser Vogtland - S. 129

1899 - Leipzig : Dürr
— 129 — Sohn des begüterten Bauers Johann Martin Schmidt in Rothenacker, einem renßischen, in das sächsische Kirchdorf Mißlarenth^) eingepfarrten Dorfe. Der Name Küntzel wurde ihm nach seinem Großvater beigelegt. Der bei seinem Begräbnisse verlesene Lebenslauf sagt darüber: „Der Groß-Vater vom Vater hatte geheißen Conrad Schmidt, und wie an vielen Orten, sonderlich unter gemeinen Leuten, der Brauch, daß der Nähme Conrad in Knntz verwandelt wird, also ist er, da er noch ein Kind gewesen, Küntzlein oder Küntzel genannt worden, welcher Nähme Küntzel ihm nicht allein geblieben, sondern ist auch, (weil derer so den Nahmen Schmidt gehabt, in gemeldtem Rothen-Acker viel gewesen) seinen Nachkommen zu einem Beynahmen erwachsen, welches Beynahmens auch der selig ver- storbeue Herr Nicolaus sich uicht geschämet, sondern denselben seinem Groß- Vater zu Ehren öffentlich geführet, welches auch von seinen Kindern und Kindes-Kindern uoch stets wird in acht genommen." 2. Obgleich Nicolaus' Vater das größte Bauerngut im Dorfe besaß, wuchs doch der Kuabe, der das einzige Kind seiner Eltern war, ohne allen Schul- Unterricht auf. Vou seiner lieben Mutter uur lernte er durch Vorsagen einige Gebete und die Hauptstücke des Katechismus; sonst aber lernte er nichts, weder Lesen noch Schreiben. Da er noch kleiner war, mußte er die Kühe hüten, und als er das nicht länger thun wollte, weil er schon 16 Jahre alt geworden war, mit den Pferden zu Acker fahren. Da dingte der Vater einen Jungen, der die Kühe hüten sollte. Der hatte lesen gelernt, brachte ein Abc-Bnch mit ins Hans und bekam in Nicolaus den eifrigsten Schüler. Das Abc ging ihm gar leicht ein, daß er's in ein oder zwei Tagen konnte. Das Buchstabieren aber wollte ihm schon etwas schwerer fallen. Da nahm er das Buch mit aufs Feld und ließ sich von dem Hüteknaben das Buchstabieren am Vaterunser zeigen. Der Vater freilich war mit dem Wiffeusdrauge seines Sohnes gar nicht ein- verstanden und sagte: „Wenn ich meine, ihr seid in meiner Arbeit, so steckt ihr in einem Winkel, sehet in das Buch und versäumt mir die Arbeit." Da begrüßte es der Knabe mit Freuden, daß er ein böses Bein bekam und in der Stube bleiben mußte; nun konnte er ungehindert die Sonntags- evangelien lesen den ganzen Tag. Nur machten ihm darin einige schwerere Wörter, wie Propheten, Kephas n. dergl., die auch der Hüteknabe nicht aus- zusprechen verstand, rechte Sorge. Da hörte er denn, als er wieder gesund war, iu der Kirche mit großem Eifer auf den Pfarrherrn, wie der dieselben Wörter aussprach. 3. Als nun Nicolaus die deutsche Schrift lesen konnte, bekam er Lust, die lateinische Sprache zu erlernen. Hierin war er ganz sein eigener Lehrer. Von einem Verwandten hatte er einen lateinischen Katechismus be- kommen und hielt nuu den lateinischen neben den deutschen und dachte, es müßten doch die Wörter in dem einen denselben Sinn haben wie in dem *) Das Kirchdorf Mißlareuth liegt hart an der Grenze des Vogtlandes und zwar dort, wo man in wenigen Minuten vier Länder betreten kann: Sachsen, Bayern, Reuß j. L. und Preußen. (?s liegt in einer Höhe von 620 m, also ungefähr 10 in höher als die Stelzenhöhe und 100 m höher als der Kemmler bei Plauen. Sein von der Morgen- sonne beleuchteter Turm grüßt freundlich zum Bewohner vou Schöneck hinüber; nach ihm fragt der Besucher des Döbraberges im Frankenwald und des Epprechtsteines im Fichtelgebirge. Unser Vogtland. Z.neudruck. 9

9. Unser Vogtland - S. 131

1899 - Leipzig : Dürr
— 131 — hätte, er hätte kaum so viele Sprachen auff einmahl beysammen zu sehen bekommen." Geradezu bewunderungswürdig aber ist heute noch die Sicher- heit und Schönheit seiner Schriftzüge. Er, der noch im 16. Lebensjahre nicht einen Buchstaben schreiben konnte, brachte es — wohlgemerkt: ohne Lehrer — zur Meisterschaft im Schönschreiben. Vom Kurfürsten Johann Georg I. erhielt der gelehrte Bauer als Be- lohnung eine zehnbändige Bibel in deutscher und lateinischer Sprache und 33 Thaler — eine stattliche Summe, wenn man bedenkt, daß der Fürst sehr sparsam war und einmal einem Bauer, der ihn aus dem Wasser ge- zogen und dadurch vom Tode gerettet hatte, nur 10 Thaler zustellen ließ. Der Fürst von Gera aber verlieh dem gelehrten Bauer Steuerfreiheit und das Recht, den Titel Herr zu führeu. 5. Um die Zeit, da unser berühmter Landsmann durch den Krieg viel von seinem Besitztum verloren hatte, beschäftigte er sich außer mit Sprachen auch mit Arznei- und Himmelskunde. Darum redeten ihm seine Freunde zu, aus seinen gelehrten Kenntnissen eine Einnahmequelle zu machen und Kalender zu schreiben. Nach einigem Sträuben entschloß er sich, dem wohlgemeinten Rat zu folgen, und so erschien i. I. 1653 der erste Schmidt-Küntzelsche Kalender. Dieser erste Versuch gelang über alles Erwarten. Der Kalender wurde viel gekauft, und der Verfasser erwarb sich neue Freunde und Gönner, was ihm den Mut gab, auch fernerhin Kalender zu schreiben. Ja selbst nach seinem Tode, bis herein ins 18. Jahrhnndert, erschienen sie noch in der- selben Gestalt und unter demselben Titel weiter, so beliebt waren sie ge- worden. Auch einträglich war das Kalenderschreiben; die Lage Schmidt-Küutzels besserte sich jedes Jahr. Doch zog es ihm auch vielerlei Anfeindungen und Schmähungen zm. 6. Viele konnten es nicht begreifen, wie ein Bauer, der nicht einmal eine Dorfschule besucht hatte, zu derartigen Kenntnissen hatte kommen können. Es konnte nicht anders sein: er hatte mit dem Teufel einen Bund ge- schlössen. Und so müssen wir denn sehen, wie der Mann mit dem klaren Verstände und dem Ricsenfleiße ringen und kämpfen muß gegen die Dumm- heit und den thörichten Aberglauben seiner Zeit bis an sein Lebensende. Am 28. Juni 1671 wurde die irdische Hülle dieses großen Geistes dem kühlen Schoß der Erde übergeben. Die Grabstätte, eine der vordersten auf dem Mißlareuther Kirchhofe, wird durch ein Denkmal gekennzeichnet, das die dankbare Gemeinde Rothenacker errichten ließ. Bedenken wir, daß unser Landsmann Nicolaus Schmidt aus einem unwissenden Bauerukuaben zu einem anerkannten Gelehrten wurde, vollständig aus eigener Kraft, durch riesigen Fleiß, in einem abgelegenen Dorfe, und zu einer Zeit, da Unwissenheit und düsterer Aberglaube breite Schichten der Bevölkerung beherrschte, da der gräßliche dreißigjährige Krieg jeglichen Drang nach Wissen erstickte, so erscheint er als ein Stern erster Größe, dessen Glanz auch uns noch — nach mehr als 20o Jahren — mit Bewunderung und Freude erfüllt. 9*

10. Unser Vogtland - S. 136

1899 - Leipzig : Dürr
— 136 — Herzogtums Mecklenburg, ging nach Berlin, nach Leipzig, sah zweimal das Alpenbad Gastein — doch nirgends fand er Hilfe. Das schwerste Leiden für ihn war, daß er nicht mehr schreiben, später wegen Schwäche der Halsmuskeln nicht mehr lesen und zuletzt nur noch mit großer Anstrengung sprechen konnte. Das war eine traurige Zeit! Soweit nur irgend möglich, erleichterte ihm seine treue Gattin durch die aufopferndste Pflege fein schweres Leiden. Seine besteu Freunde kamen alle Donnerstag abend zusammen, um den kranken Dichter durch Gespräch und Vorlesen ans ein Stündchen zu unterhalten und zu erheitern. Auch aus der Ferue kam manchmal ein Lichtblick in seine Leidensnacht. Schillers Tochter unterhielt mit ihm aus Dankbarkeit für einen Festgruß zum Schillerfeste einen regen Briefwechsel- die Großherzogin Elisabeth erfreute ihn oft durch sinnige Geschenke; zwei junge Freunde ver- anstalteten mit vielen Mühen eine Gesamtausgabe seiner Werke und brachten so seinen letzten und sehnlichsten Lebenswunsch in Erfüllung. Aus ganz Deutschland kamen Grüße und Ehrenbezeugungen, als Mosens Werke er- schienen waren; die Deutschen in Amerika sandten als Glückwunsch ein prachtvolles Album; die Bürger der Stadt und des Landes Oldenburg hingen mit inniger Herzlichkeit und rührender Verehrung an ihrem kranken Dichter; die brave Tyroler Sängergesellschaft Holaus konzertierte nie in Oldenburg, ohne an seinem Krankenbette ihm seinen „Andreas Hofer" zu singen. Alleiu, so schön diese Lichtblicke waren, immer wieder wurden sie verschlungen durch die dunkle Nacht seiner Schmerzen. 22 Jahre litt und rang er, bis er endlich am 10. Oktober 1867 nachmittags "2 3 Uhr sanft sein Auge schloß. Auf dem Friedhofe zu Oldenburg fand er die ewige Ruhe; zwei Fichten aus seinem lieben Vogtlande beschatten sein Grab. „So lange rauscht vogtländ'scher Tannenwald, so lange in den grünen Einsamkeiten Kreuzschnabels Lied geheimnisvoll verhallt, so lange Quellen von den Bergen gleiten; So lange lebt er fort! Bringt einen frischen Kranz, schmückt ihn mit düftereichen Pnrpurrofen, daß neu erstrahle nun im Festesglanz der Heimat Stolz und Liebling, Julius Mosen!" 13. Gedichte von Julius Mosen. 1. Der Kreuzschnabel. Ich war beim Vogelsteller Er wüßt von jedem Vogel wohl oft in frommer Ruh' ein Liedchen wunderhold; die ganze Nacht im Walde in der berußten Stnbe und that kein Auge zu. wuchs Helles Märcheugold.
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