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1. Abth. 1 - S. 292

1830 - Hannover : Hahn
292 Niederlande. gerecht. In wissenschaftlicher Hinsicht steht die Nation seht nicht so hoch altz die Deutsche, und wenn gleich Holland ausgezeichnete Männer in vielen Fächern des Wissens und in der Kunst hervorgebracht hat, so ist doch die glänzendste Periode der Literatur dort schon hinter der Gegenwart. Nicht mit Unrecht wirft man den Cr. der nördlichen Pro- vinzen ein starres Festhalten am Alten in Wissenschaft und Religion vor; weit freier bewegt sich der S. Niederländer, dem es aber auch an Gründlichkeit fehlt. Die Kunst scheint ziemlich verwaiset, weder Maler (man denke an die glänzenden Namen des Xvl. u. Xvii. Jahrh.) noch Bildhauer, noch Musiker der jehigen Zeit haben besonderen Ruhm. Unstreitig herrscht in den N. Provinzen mehr Aufklärung als in S. Für eigentlich literarische Bildung ist indeß auch in N. mehr geschehen, als für den Volksunterricht. Man zählt 6 Universitäten und über 100 Athenäen und Gymnasien, mehr als 70 Gelehrten- und Künstler- vereine, und mancherlei wissenschaftliche u. Kunstsammlungen.— Die Niederlande waren vor Jahrhunderten in viele kleine Staaten getrennt, die, obgleich sie nach dem Vertrage zu Verdun zu Deutschland gehör- ten, sich doch seit dem Xi. Jahrhunderte unabhängig machten und end-" lich fast alle dem Hause Burgund unterworfen wurden. Nach dem Aussterben desselben mit Karl dem Kühnen 1477 kamen sie an dessen Tochtermann Maximilian!, von Deutschland und dessen Sohn Karl V. Sie wurden 1512 wieder mit dem Deutschen Reiche, als Burgundischer Kreis, vereinigt, und genossen große Vor- rechte. Die 17 Provinzen, welche sie bildeten, waren theils Herzogthü- mer, theils Grafschaften, theils freie und bischöfliche Staaten. Nach Karls V. Zurücktritt von der Regierung 1555 sielen sie an Phi- lipp Ii. von Spanien, der, ihre Vorrechte nicht achtend, und voll Haß gegen den sich immer mehr verbreitenden Protestantismus durch den harten Druck seiner Statthalter Granvella und Alba das gemißhandelte Land zur Empörung zwang. Im Jahre 1579 erklär- ten sich in der Utrechter Union die 7 nördlichen Provinzen Hol- land, Seeland, Utrecht, Geldern, Overyssel, Gronin- gen und Friesland für unabhängig, und behaupteten nach langem blutigen seit 1566 unter Leitung der beiden Prinzen v. Nassauora- nien, Wilhelm (71583) u. Moritz (71625), geführten Kampfe im Frieden zu Antwerpen (1609) und Münster (1648) ihre Un- abhängigkeit. Immer blühender ward durch die Eroberung der Portu- giesischen Colonien in Indien ihr Handel, immer größer ihre Seemacht. Hernach entstanden aber innere Unruhen. Das Haus Oranien machte allmählig seine St a t t h a lt e r w ürde in allen Provinzen erb- lich , erbitterte zuletzt durch Preußens bewaffnete Einmischung (1786) die Gegenparthei, und erleichterte den Franzosen die Eroberung des Landes 1794. Es entstand die Batavische Republik, die endlich nach verschiedenen Verfassungsveränderungen 1806 in das Königreich Holland verwandelt wurde, und Bonapartes Bruder, Ludwig, zum Regenten erhielt. Längst schon waren die Colonien von England erobert, die Seemacht vernichtet und der Handel gänzlich zu Grunde gegangen. Ludwig legte 1810 die Regierung zu Gunsten seines Soh- nes nieder, aber der Franzos. Kaiser vereinigte wenige Wochen hernach

2. Abth. 1 - S. 428

1830 - Hannover : Hahn
428 Frankreich. niälig, neue Provinzen wurden mit der Krone vereinigt und die Eng- länder vertrieben; nur Calais blieb ihnen bis 1558, und die Norman- nischen Inseln gehören ihnen noch jetzt. Unter den Bourbons, seit Heinrich Iv. (1589 bis 1610), stieg Frankreich bis zu seinem jetzigen Umfange. Unumschränkt war die Macht der Könige geworden und Ludwig Xiv. (1643 bis 1715) stand fast als Gebieter Europas da. Unter ihm sorgte der Minister Colbert besonders für Colonien, Han- del und Fabriken, die sich seit dieser Zeit zu ihrer jetzigen Blüthe ho- den, aber fast nie endende Kriege und Verschwendung eines üppigen Hofes unter ihm und seinem Nachfolger Ludwig Xv. (1715 bis 1774) stürzten das Land in eine ungeheure Schuldenlast, die nur der Bürger und Bauer tragen mußte; daher die Rev olution (1789), die Frank- reich durch alle Schrecken der Anarchie und des Wechsels der Verfassung führte (Hinrichtung Ludwigs Xvl., 1793, 21. Jan.), bis Napoleon Bonaparte den Sturm beschwichtigte, und seit 1799, M. Deebr. als Konsul, seit 1804, 18. Mai als Kaiser, das Reich "zu einem Um- fange und Einflüsse erweiterte, den es seit Karl dem Großen nicht ge- habt hatte. Es reichte von der Ostsee bis zur Tiber und umfaßte ei- nen Raum von mehr als 13,500 Q.m. mit 42mill. E., worunter 28 Mill. Franzosen, 6l Mill. Italiener, 4^ Mill. Niederländer, 4mill. Deutsche, in 130 Departements. Dazu kamen noch die völlig abhän- gigen Italienischen, Jllyrischen und Deutschen Provinzen— 2500q.m. 8 Mill. E. und die verbündeten Staaten, Spanien, Neapel, Schweiz, der Rheinbund, Warschau rc. — 18,800 Q.m. mit 35mill. E. Na- poleon wurde 1814, 3. April gestürzt und die beiden Pariser Friedens- schlüsse 1814 und 1815 führten mit den Bourbons das Land auf seine alte Gränze von 1789 mit geringen Veränderungen zurück*), gaben ihm aber zugleich eine Verfassung, durch welche die alte durch die Revolution schon vernichtete Macht des Adels und der Geistlichkeit in Schranken gehalten, die königl. Gewalt gemildert und die gleichen Rechte aller Staatsbürger gesichert werden sollten Der König ist K ar l X., geb. 1757, regiert seit 1824. Er hat die vollziehende Gewalt, er allein ertheilt Ämter und Würden, von ihm hangt Krieg und Friede ab, aber die Gesetzgebung und das Recht, Auflagen zu erheben, theilt er mit den Reichsständen, Kammern. Der Thronerbe heißt Dauphin, der älteste Bruder des Königs Monsieur. Die höch- sten Staatsbehörden sind der Kabinetsrath und der Staats- rath, unter denen 8 Minister die einzelnen Zweige der Staatsver- waltung leiten. Das oberste Gericht ist der Cassationshof, unter welchem die Assisenhöfe, einer in jedem Departement, eigentliche Criminalgerichte, in denen neben den Richtern Geschworne sitzen, 26appelationshöfe, Tribunäle, Handels- und Friedens- gerichte stehen. Das ganze Land theilte sich vor der Revolution in 34 sehr ungleiche Provinzen, seit 1760 sind aber mit Inbegriff von Korsika aus diesen 86departements gebildet, an deren Spitze Prä- *) Es wurde das Herzogthum Bouillon, die Festungen Philippeville, Marienburg, Saarlouis und Landau und zwei kleine Districte ab- getreten.

3. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 148

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Europa Kwer wenigstens Unterhalt nach den, Elsaß, von Schlesien Beute fanden Böhmen an Unterschied Von Meklenburg Rhein trieben sich die Heere bald siegend, bald besiegt umher, schon mußten mehrere Provinzen vermieden oder in stürmischer Eile durch- schritten werden, weil sie, zu völligen Wüsten geworden, selbst dem Soldaten keine Nahrungsmittel mehr darboten. Auch der edle Bernhard von Wei mar, welcher mit französischer Hülse das ihm verheißene Elsaß erobert hatte, starb 1639 nach der allgemeinen Meinung' an Gift, welches Frankreich ihm gemischt hatte. Die Siege Torstenson's und Wrangel's 1643 und die Ein- nahme von Prag durch den schwedischen General Königsmark 1648 führten endlich den lange ersehnten Frieden herbei. Schon seit 7 Jahren hatte man davon geredet, und seit 1642 saßen Gesandte des Kaisers, der Prote- stanten und Schweden zu Osnabrück, und des Kaisers und Frankreichs zu Münster; aber das abwechselnde Kriegsglück hatte bisher die Forderungen bald gesteigert, bald gemäßigt, und erst die letzten Siege der Schweden ver- mochten Ferdinand, dem damals kein Heer mehr übrig blieb, ernstlich an den Frieden zu denken, welcher anr 24. October 1648 unterzeichnet und unter dem Namen des westphälischen bekannt ist. Wie der Krieg, so war auch dieser Friede höchst verderblich für Deutschland und nur als die traurige Frucht der äußersten Noth und gänzlichen Erschöpfung zu betrachten. Deutschland verlor dadurch für immer das herrliche Elsaß und die drei lothringischen Bisthümer Metz, Toul und Verdun, welche an Frankreich für seine arglistige Hülfe abgetreten wurden. Schlimmer als dieser Verlust war die nun als gesetzlich anerkannte Einmischung Frankreichs in die deut- schen Angelegenheiten. Auch das schwache Band der Erinnerung, welches die Schweiz noch an das Reich knüpfte, ward nun gänzlich zerrissen. Schweden erhielt als Entschädigung für seine Anstrengungen den besten Theil von Pommern, die Stadt Wismar, die ehemaligen Bisthümer Bre- men und Verden und eine bedeutende Geldsumme. Brandenburg, welchem nach alten Verträgen ganz Pommern, dessen Herzöge ausgestorben, hätte zufallen müssen, ward durch Magdeburg und Halberstadt entschädigt. Auch die Unabhängigkeit Hollands ward jetzt erst von Spanien feierlich anerkannt. Für die innere Ruhe ward insofern gesorgt, daß die völlige Freiheit der Lutheraner sowohl als der Reformirten anerkannt und ihre Rechte sowie die der Katholiken genau bestimmt wurden. Dagegen aber war auch nun das Reich mehr als je in sich zerfallen, die Kaiserwürde zu einem leeren Titel herabgesunken und das Reich, wehrlos und ohnmächtig nach außen, dem verderblichen Einfluß fremder Politik mehr als je preisgegeben. Ver- schwunden war der alte allgemeine kriegerische Sinn, und stehende Heere, den kleineren Fürsten unerschwinglich und selbst den größeren eine drückende Last, halfen auch' die letzte Spur der Freiheit unterdrücken. Seitdein herrschte in Europa, vorzüglich aber in Deutschland, jener rohe, starre und gesinnungslose Soldatensinn, welcher einen Theil des Volkes zu seelenlosen Maschinen herabwürdigt, um die größere wehrlos -und unkriegerisch ge wordene Menge ungestraft zu unterdrücken. — Dennoch war der 30-jährige Krieg, bei allem Unheil, welches er über Deutschland brachte, bis auf unsere Tage der letzte Krieg, »voran Volk und Gesinnung Theil nehmen konnten. Seitdem bis zum Jahre 1813 waren alle Kriege in Deutschland, wie

4. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 149

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 149 glänzend sie auch im Einzelnen geführt wurden, doch nur das traurige Werk einer elenden Berechnung und habsüchtigen Politik. — Ueber alle Beschrei- bung elend war der Zustand, in welchen der 30-jährige Krieg Deutschland "'anze Provinzen waren im buchstäblichen Sinne verödet versetzt hatte. und die Bevölkerung hatte überall außerordentlich, nach Einigen um die Hälfte, abgenommen. Die ehemals blühenden Gewerbe waren verschwunden und auch dadurch Deutschland von den rasch fortschreitenden Franzosen, Holländern und Engländern abhängig geworden. Aller Handel war zerstört und lag gänzlich darnieder; alle Städte, alle Fürsten waren verarmt und verschuldet. Ganz besonders auffallend war die Wirkung dieser trostlosen Zeit auf die geistige Bildung der Deutschen. Man erschrickt, wenn man die edle Liebe zu den Wissenschaften, wie sie zur Zeit der Reformation blühte, und die herrliche kraftvolle Sprache Luther's mit dem Geist und den Pro- vucten des darauf folgenden Jahrhunderts vergleicht. Lrckher's Geist und Sprache fand keine Nachfolger; eine dürftige, geistlose Polemik, spitzfindige dogmatische Streitigkeiten, durch den Gegensatz der Lutheraner und Refor- mirten geweckt und genährt, verdrängten gänzlich den edlen Geist und die gediegene Sprache jenes großen Mannes. Ein ganzes Jahrhundert nach Luther hat Deutschland keinen erträglichen Schriftsteller aufzuzeigen, und selbst die Sprache, durch spanische, italienische und später besonders franzö- sische Floskeln entstellt, war in geistlose Barbarei versunken. Bon jener Zeit an schrieb sich eigentlich jenes Unwesen, daß an Höfen und in den höheren Ständen die vaterländische, freilich verwilderte Sprache, deren edle Denkmale vergessen waren, verachtet und durch französische Sprache und Denkweise gänzlich verdrängt wurde. Seit dem westphälischen Frieden versank das deutsche Reich immer mehr in Ohnmacht und Schwäche, und eine Reihe von Demüthigungen, welche es von dem übermüthigen Frankreich erfuhr, waren die unvermeidlichen Folgen dieses traurigen Zustandes. Die kaiserliche Macht war, bei der souverainen Gewalt der bedeutenderen Fürsten, gebrochen; Eifersucht und persönliche Rücksichten beherrschten die Fürsten, und eine Unendlichkeit von beschwerlichen Formen verzögerte jeden Reichsbeschluß und lähmte die Aus- führung. Daher als Ferdinand Iii. 1657 gestorben und sein Sohn Leo- pold I., ein gutmüthiger, aber kraftloser Fürst, ihm gefolgt war, durste Ludwig Xiv. es wagen, 1680, sogenannte Reunions- (Vereinigungs-) Kammern niederzusetzen, welche unter den nichtigsten Vorwänden ganze Di- stricte am Rhein und in Lothringen, mitten im Frieden, als ihm zukom- mende, zu anderen an Frankreich abgetretenen Provinzen gehörende Länder in Beschlag nahmen; ja 1681 sogar ohne irgend einen Schein des Rechts sich rer freien Reichsstadt Straßburg zu bemeistern. Der Kaiser, in seinen eigenen Staaten von den Türken bedrängt, welche 1683 selbst Wien bela- gerten, konnte es nicht hindern, und ward selbst nur durch die Hülfe des tapferen Johann Sobieskh, Königs von Polen, gerettet. Nicht zufrieden mit diesen unerhörten Anmaßungen, verlangte Ludwig 1685 im Namen der Herzogin von Orleans, Schwester des letzten Kurfürsten von der Pfalz, dessen Länder als eine jener Prinzeß gebührende Erbschaft, und auf die Weigerung des Reichs ließ er die unglückliche Pfalz diesseit und jenseit des Rheins durch Turenne 1688 unglückliche Mordbrennerart verw durch

5. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 150

1869 - Braunschweig : Schwetschke
150 A. Eurrpa. den Frieden zu Ryswhk 1697 beendigte, aber schwach geführte Reichskrieg brachte keine Veränderung in diesen Zustand der Dinge. Ein größerer Krieg, den alle Mächte voraussahen, zog damals die ganze Aufmerksamkeit der Fürsten auf sich. Karl Ii., der letzte König von Spanien ans dem österreichischen Hause, hatte, dem Tode nahe, sein Reich dem zweiten Sohne Leopolds, dem Erzherzog Karl, zugedacht; Frankreichs Künste aber brachten es dahin, daß er zuletzt noch durch sein Testament einen französischen Prin- zen Philipp zu seinem Erben ernannte. Hierüber entstand der in ganz Europa, vorzüglich aber in Spanien, Italien, den Niederlanden und Deutsch- land niit Erbitterung geführte spanische Erbfolgekrieg 1702—1714. Die anfänglich glücklichen Franzosen wurden 1704 von dem Prinzen Engen, dem kaiserlichen Feldherrn, und dem englischen Herzog von Marlborough bei Hochstädt oder Blennheim an der Donau gänzlich geschlagen und erlitten auch in den Niederlanden mehr als einen bedeutenden Verlust. Dem deut scheu Reiche aber kam davon nichts zu gut; Leopold starb 1705, sein Sohn und Nachfolger Joseph I. schon 1711, und so wurde dessen jüngerer Bru- der Karl, eben der, welcher um die Krone Spaniens focht, znm Kaiser er- wählt. Dieser Umstand kühlte den Eifer der Engländer und Holländer mächtig ab, welche selbst nicht gern die alte Monarchie Karls V. wieder- herstellen mochten; und so kam es nach vielen Siegen über die Franzosen zu dem nachtheiligen Frieden von Rastatt und Baden 1714, durch welchen Frankreich im Besitz aller seiner Deutschland entrissenen Länder blieb. Karl Vi. führte einen glücklichen Krieg gegen die Türken, das Reich aber blieb im Frieden, und der Kaiser hatte keine wichtigere Angelegenheit, als durch die sogenannte pragmatische Sanction seiner einzigen Tochter Maria Theresia den ungetheilten Besitz seiner Staaten zu sichern. Wie wenig ihm dies trotz der Einwilligung der größeren Mächte gelungen, zeigte die Folge nur allzusehr. Kaum war Karl 1740 gestorben, als auch von allen Seiten Ansprüche an seine Erbschaft gemacht wurden; die ernstlichsten waren die Friedrichs Ti. von Preußen. Die weise und kraftvolle Regierung des großen Kurfürsten von Brandenburg Friedrich Wilhelm, 1640—88, hatte für seine Staaten die Wunden des 30-jährigen Krieges unerwartet schnell geheilt; seinem Sohne Friedrich 1. war es gelungen (am 18. Januar 1701) die Königswürde zu erlangen, und dessen Sohn und 'Nachfolger Friedrich Wilhelm I., 1713—40, hatte durch einen strengen, aber wohlgeordneten Haushalt und außerordentliche Sparsamkeit seinem Sohne, dem großen Friedrich, einen reichen Schatz, ein vorttefflich geordnetes Land und ein nach der damaligen Art unübertrefflich abgerichtetes Heer von 80,000 Manu hinterlassen. Im Besitz solcher Kräfte, voll Geist und Muth benutzte Fried- rich den Zeitpuntt, alte gegründete Ansprüche seines Hauses auf einige schlesische Fürstenthllmer geltend zu machen. Noch im December 1740 rückt er in Schlesien ein, und zwei Siege, bei Molwitz 1741 und bei Chotusitz oder Czaslau 1742, führen in dem nämlichen Jahre den Breslauer Frieden herbei, wodurch Preußen den größten Theil von Schlesien erwirbt. Der zweite schlesische Krieg, 1744—45, worin Friedrich abermals bei Hohen- friedberg, Soor und Kesselsdorf siegt, bestätigt ihm durch den Dresdener Frieden den ruhigen Besitz von Schlesien. Indeß war der Kaiser Karl Vii. von Baiern, ein ohnmächtiger Gegner Oesterreichs, 1745 gestorben und

6. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 151

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 151 Maria Theresia'« Gemahl Franz I., Herzog von Toscana, aus dem Hause Lothringen ward zum Kaiser gewählt. Tief empfand Oesterreich den Ver- lust Schlesiens, und ein furchtbares Bündniß von Oester-reich, Rußland, Frankreich, an welche später sich noch Schweden und das Reich anschlossen, asch Friedrich die ganze sächsische Armee gefangen nahm. Dies war der Anfang des siebenjährigen Krieges, 1756 welchem Friedrichs schütterlicher Muth mit äußerst geringen Kräften einer ungeheuren Uebermacht im Ganzen siegreich die Wage hielt und sich bei einzelnen Unfällen, die ihn trafen, gerade in seiner vollsten Größe zeigten. Das thatenreichste Jahr den Feldherrnruhm Friedrichs. Schlacht für (6. Mai), geschlagen in der bei Collin (18. Juni), muß er Böhmen räumen; die Russen überschwemmen ganz Preußen, die Oesterreicher erobern Schlesien und streifen bis Berlin; dennoch aber siegte Friedrich (6. Novbr.) bei Roßbach über die Franzosen, eilt nach Schlesien, vernichtet eine öster- reichische Armee bei Leuthen (5. Decbr.) und hat am Ende des Jahres ganz Schlesien mit Ausnahme einiger Festungen wiedererobert. Minder glänzend sind die folgenden Jahre; die Russen werden zwar bei Zorndorf 1758 ge- schlagen, siegen aber im folgenden Jahre bei Kunersdorf. Mehrere andere Unfälle hatten Friedrich geschwächt; die Schlacht bei Liegnitz und der große Sieg bei Torgau 1760 gaben ihm in Schlesien und Sachsen das Ueber- gewicht wieder; doch wäre er bei gänzlicher Erschöpfung seiner Kräfte und bei ausbleibenden Hülfsgeldern Englands wohl endlich unterlegen, wenn ihn nicht 1762 der Tod seiner erbitterten Feindin Elisabeth von Rußland ge- rettet hätte. Matter ward nun der Krieg von Allen geführt, und der Hn- bertsburger Friede endigte 1763 den großen Kampf, ohne daß Friedrich auch nur das Geringste von seinen Staaten eingebüßt hätte. Dies Empor- kommen Preußens trug wesentlich zur Zerstörung der alten Reichsverhält- nisse bei. — Seinem Vater folgte Joseph Ii. aus dem Kaiserthron 1765, voll Bewunderung der Größe Friedrichs und mit dem Wunsche, gleich ihm der Schöpfer einer neuen Zeit für seine Staaten zu werden; doch behielt Maria Theresia bis zu ihrem Tode 1780 die Regierung ihrer Länder. Die erste Theilung Polens, 1772, in welcher Preußen Westpreußen, doch ohne Danzig und Thoru, und später den Netzedistrict, Oesterreich einen Theil von Galizien, und Rußland bedeutende Provinzen erwarb, sowie der baier- sche Krieg, 1778—79, in welchem Friedrich noch einmal zur Vertheidigung Baierns gegen Oesterreich die Waffen ergriff, störten im Ganzen nicht die Ruhe Deutschlands. Nach dem Tode Maria Theresia's griff Joseph das Werk der Verbesserung in seinen Staaten mit redlichem, aber allzu raschem Eifer an. Er erbitterte die Geistlichkeit durch Aufhebung vieler Klöster und andere Neuerungen, die Ungarn durch gewaltsame Einführung der deutschen Sprache, vorzüglich aber die Niederländer, welche sowohl aus ihre religiösen Einrichtungen als auf ihre bürgerlichen Freiheiten höchst eifersüchtig waren. Ein unglücklich geführter Türkenkrieg vollendete das Mißvergnügen, und als Joseph im Februar 1790 unerwartet starb, hinterließ er seinen Bruder . - - _ ___________ ' mm • Y f • » Herzog schwierigsten

7. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 157

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vit. Deutschland. 157 Radde, A. Bastian u. A.; in Australien und Neu Leeland Leichardt und Haast, letzterer ist der wissenschaftliche Erforscher der Alpen von Neu Seeland. Ganz besonders aber ist Afrika mit Porliebe von Deutschen er- forscht : es sind hier zu nennen Hornemann, Heinrich Barth, Vogel, Overweg, v. Beurmann, G. Rohlfs, v. Heuglin, Munzinger, von der "Decken und dessen Begleiter O. Kersten und R. Brenner, die Mssionäre Krapf und Rebmann, ferner Ruppel, Russegger, Kolsckv, Manch u. A. In Hinsicht auf wissenschaftliche oder kartogra- vbiicke Verarbeitung und Darstellung des geographischen Stoffs nehmen die Deutschen unbestritten den ersten Rang ein: die verdientesten der Gegen- wart sind Oscar Peschel, Karl Andree, Heinrich Kiepert, Au- gust Petermann, Henry Lange, H. Berghaus, v. Sydow u. A. Als Verfasser von Handbüchern ftir die Länder- und Völkerkunde sind zu nennen Cannabich, Blanc, Vollrath Hoffmann, Stein, Wappäus, Heinrich Berghaus, v. Roon, v. Klöden, Daniel. Auf dem Gebiet der Geschichtsschreibung wirken und wirkten besonders in neuester Zeit Ranke, Leo, Pertz, Droysen, Dahlmann, Gervi- nus, v. Sybel, Häusser, v. Giesebrecht u. A. Die Gescbichte der neuesten Zeit, seil dem Ausbruche der französischen Revolution haben wir unter Frankreich bereits kennen gelernt und holen daher hier nur dasjenige nach, was, mehr zur deutschen Geschichte gehörend, dort nicht angeführt werden konnte. — Die in den Gemüthern aller Fürsten durch die in Frankreich ausgebrochenen Unruhen veranlaßten Besorgnisse; der Wunsch, die alte Ordnung und das Ansehen des Königs dort wieder herzustellen, veranlaßten Oesterreich und Preußen, sich durch den Vertrag von Pilnitz 1791 enger zu verbinden. Leopold erlebte den Ausbruch des Krieges nickt, und sein Sohn Franz Ii. ward sein Nachfolger. Die Fran- zosen, weit entfernt, die verbündeten Monarchen zu siirchlen, erklärten ihnen selbst 1792 den Krieg. An der Spitze eines zu schwachen Heeres von Oesterreichern und Preußen drang der Herzog von Braunschweig in die Champagne ein, fand aber bald, wie sehr die hochgespannten Erwartungen der Entigramen ihn getäuscht, und mußte nach einigen unbedeutenden Vor- tbeilen einen durch Mangel, ungünstige Witterung und dadurch erzeugte Krankbeilen hockst verderblichen Rückzug antreten. In den 'Niederlanden wie am Rhein wart nun mit Erbitterung gefochten; allein trotz einiger Sieze der Oesierreicker und Preußen blieb doch im Ganzen genommen das Uebergewickt aus Leiten der Franzosen. Dies und der in Polen ausge- brochene allgemeine Aufstand, welcher Preußen auch dort einen gefährlichen Krieg zu führen nöthigte, bewog diese Macht zu dem Baseler Frieden 1795 mit Frankreick, wodurch das linke Rheinufer preisgegeben, das nördliche Deutschland aber wenigstens durch eine von Preußen besetzte Demarcations- linie gedeckt wurde. Oesterreich beharrte noch 2 Jahre auf dem Kriegs- schauplätze: als aber Bonaparte 1796 in einem glänzenden Feldzuge ganz Oberitalien erobert und im folgenden Jahre selbst in die .österreichischen Erbslaaten vorgedrungen war, während Moreau in Deutschland die vom Erzherzog Karl zescklagene Armee Jourdan's aus einem meisterhaften Rück- züge aus Baiern bis an den Rhein führte, kam der erste Friede mit Frank- reich zu Campo Formio 1797 zu Stande, und in dem darauf folgenden

8. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 158

1869 - Braunschweig : Schwetschke
158 A. Europa. Congreß zu Rastatt ward die Abtretung des linken Rheinufers bestätigt, sowie die Aufhebung der geistlichen Fürstenthümer zur Entschädigung der durch jene Abtretung verlierenden Fürsten beschlossen. Dieser sowohl als die folgenden Friedensschlüsse mit Frankreich waren, bei dem immer weiter um sich greifenden Ehrgeiz der Republik und mehr noch ihres neuen Ober Hauptes Bonaparte, in der That nur als Waffenstillstände zu betrachten, welche von der augenblicklichen Noth abgeschlossen, durch neu erwachte Hoff- nungen aber bald wieder gebrochen wurden. So trat Oesterreich abermals, durch Rußland unter Paul I. 1799 verstärkt, auf den Kampfplatz, und unter Suwarow's Anführung war bald ganz Italien, mit Ausnahme Ge- nuas, erobert. Als aber die Russen bei Zürich von Massena geschlagen und aus der Schweiz vertrieben worden, zog Kaiser Paul, sich von seinem Verbündeten verrathen glaubend, seine Truppen zurück. Oesterreich setzte allein den Kampf fort. Indeß war Bonaparte aus Aegypten zurückgekehrt und hatte sich zum ersten Consul der Republik ernennen lassen; er drang 1800 über die Alpen in Italien ein, und die einzige, von den Oesterreichern unter Melas schon beinahe gewonnene Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800) setzte ihn in Besitz dieses ganzen Landes, während Moreau ebenfalls in Deutschland bei Hohenlinden siegte. Der Friede von Lüneville 1801 war die erzwungene Folge dieser Begebenheiten. Oesterreich gewann das Benetianische und erkannte dagegen die neuen Schöpfungen der Batavischen, Helvetischen, Cisalpinischen und Lignrischeii Republiken an. Nach längeren Unterhandlungen wurden durch die sogenannte Säcularisatton 1803 die geistlichen Fürstenthümer aufgehoben, um damit die weltlichen Fürsten zu entschädigen. Oesterreich bedurfte nach so langem Kampfe der Ruhe und mußte es geschehen lassen, daß Bonaparte in Verfolg seines Krieges mit England Hannover besetzte; auch Preußen schwieg zu dieser Verletzung des deutschen Reiches. Die bald folgenden Ereignisse vorahnend oder weil Bo- naparte sich als Napoleon I. zum französischen Kaiser erklären ließ, nahm Franz Ii. im August 1804 als Franz I. den Namen eines österreichischen Erbkaisers an, und neue Rüstungen verkündigten den baldigen Ausbruch eines neuen Krieges. Er begann 1805. Die Oesterreicher drangen bis Ulm vor, wurden hier geschlagen, und ein großer Theil ihres Heeres unter Mack ergab sich zu Kriegsgefangenen; Wien ward von dem Feinde besetzt, und die zu spät zu Hülfe herbeigeeilten Russen wurden in Verbindung mit den Trümmern des österreichischen Heeres noch am 5. December bei Austerlitz in Mähren geschlagen, worauf noch in demselben Jahre der Presburger Friede den Krieg beendigte. Oesterreich verlor dadurch das Benetianische, Tirol und alle seine Besitzungen in Schwaben und am Rhein (Vorder- Oesterreich). Preußen, welches schon gerüstet dastand und durch Verletzung seines Gebiets inehr als zu gerechte Ursache zum Kriege hatte, ließ sich durch die Siege Napoleons abschrecken und trat durch den Wiener Vertrag selbst Anspach und Baireuth, Neufchatel und Cleve gegen den ungewissen und aus jeden Fall ungerechten Besitz von Hannover ab; doch war das gegenseitige Mißtrauen einmal entzündet und der nahe Bruch zwischen Preußen und Frankreich unvermeidlich. Indessen hatten die minder mächti- gen Fürsten Deutschlands, theils von der Noth gezwungen, theils auch wohl aus Begier nach Vergrößerung und Titeln, sich an Frankreich angeschlossen:

9. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 159

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 159 Baien, und Württemberg wurden zu Königreichen, Baden und Darmstadt zu Großherzogthümern mit Gebietserweiterungen erhoben; die Fürsten wur- den für souverain erklärt unter dem Protectorat Napoleons und bildeten nun in der engsten Verbindung mit Frankreich den Rheinbund (s. Bd. I. S. 528). Zugleich waren durch diesen mittelst der Mediatisirung eine Asenge kleiner Reichsfürsien verschlungen und anderen Staaten einverleibt worden. Das deutsche Reich war hierdurch aufgelöst, und 1806 legte Kaiser Franz die deutsche Kaiserkrone nieder. Zu spät versuchte Preußen 1806, in Verbindung mit Sachsen und in Hoffnung auf russischen Beistand, den Kampf mit Frankreich und allen ihm verbündeten Ländern. Die einzige Schlacht bei Jena und Auerstädt, 14. Oktober 1806, vernichtete alle Hoff- asch sieger- preußischer Festungen erleichterte den Franzosen das schnelle Vordringen. Auch Friede preußische überschritten Preußisch-Eilau, 8. Februar 11 Franrosen bei Friedland über di sehen Elbe und Rhein, aus welchen wie aus Hessen und Hannover das neue Königreich Westphalen zusammengesetzt wurde, und das ganze ehemalige Südpreußen, welches unter dem Namen eines Herzogthums Warschau dem ernannten und in den Rheinbund getretenen Kurfürsten von Nur noch in Oesterreich lebte für Deutschland ein zum Sachsen gegeben ward. Funken der Hoffnung, und die dort allgemeine Stimmung ließ allerdings die größten Anstrengungen erwarten. Der Zeitpunkt 1809 schien günstig: Napoleons beste Heere wareii in Spanien in einem verzweifelten Kampfe begrissen, und in ganz Deutschlaiid regte sich Hoffnung und innige Theil- nahme für Oesterreich. Noch einmal sollten Napoleons überlegene Talente ~ is volle Maß der Unterjochung und Schmach em- pfinden. Die Schlachten bei Abensberg, Thann, Eckmühl un 20.—22. April 1809, vernichteten einen bedeutenden Theil der österreichi- schen Heere; die deutschen Fürsten, vielleicht zum Abfall geneigt, blieben dem Rheinbünde getreu; nur die Tiroler erhoben sich mit Heldenmuth unter Andreas Hofer's Anführung, und zum zweiten Male zog Napo- leon als Sieger in die Kaiserstadt ein. Der Sieg des Erzherzogs Karl bei Aspern 21.—22. Mai, erweckte schöne Hoffiumgen; in dem erschöpften Preußen regte sich lebhafte Theilnahme, und eine kleine Heldenschaar unter dem Major Schill wagte auf ihre eigene Hand, das Zeichen zum Los- brechen zu geben. Auch diese Hoffnungen wurden vereitelt, Schill fiel in Stralsund durch Mitwirkung Dänemarks; die Schlacht bei Wagram, 5.—■ 6. Juli, endete den Krieg, und nur der vertriebene Herzog von Braun- schweig an der Spitze eines kleinen Heeres durchzog rühmlich Deutschland, von Böhmen bis an die Nordsee, um sich nach England einzuschiffen und die Franzosen in Spanien wieder aufzusuchen. Durch den Frieden von Wien, 14. Oktober, verlor Oesterreich alle Verbindung mit dem Meere, mußte die edlen Tiroler ihrem Schicksale überlassen und sich zu dem harten Opfer entschließen, sich mit seinem Erbfeinde durch die Vermählung der Erzherzogin Marie Louise mit Napoleon 1810 zu verbinden. Jetzt war

10. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 160

1869 - Braunschweig : Schwetschke
160 A. Europa. Deutschland völlig unterjocht, und Napoleon benutzte seine Macht so schonungs- los, daß er ohne weiteren Grund als sein Belieben den nordwestlichen Strich von Deutschland, die Mündungen der Weser, der Elbe bis jenseit Lübeck an die Ostsee mit dem französischen Reiche vereinigte und fortfuhr, die Hülfstrnppen der minder mächtigen Fürsten in Spanien aufzuopfern. Der Feldzug nach Rußland 1812 war Napoleons größter, aber auch letzter Triumphzug, auf welchem ihn nicht allein der ganze Rheinbund, sondern auch ein preußisches und ein österreichisches Hülfscorps begleiteten. Der Winter 1812 vernichtete unwiederbringlich seine Macht, und dem General Dort ward das Verdienst, durch einen Vertrag mit den Russen, welchen der König später bestätigte, das erste Zeichen der wieder auflebenden deutschen Freiheit zu geben. 'Nach einigen Monaten des ängstlichen Harrens erscholl endlich der Ruf des Königs an sein längst vorbereitetes Volk, und ganz Preußen erhob sich in Waffen. Zweimal täuschte noch der Sieg unsere Hoffnungen in den rühmlichen Schlachten bei Groß-Görschen oder Lützen, 2. Mai, und bei Bantzen, 20. und 21. Mai 1813. Der Waffenstillstand vom 4. Juni bis 10. August vollendete Preußens und Rußlands Rüstun- gen, Oesterreich schloß sich an die gemeinsame Sache, und eine Reihe von Siegen, welche die Völkerschlacht bei Leipzig am 16.—10. Oktober krönte, trieb Napoleon, noch unterwegs bei Hanau von den Baiern angegriffen, über den Rhein zurück. Alle Fürsten des Rheinbundes, Baiern zuerst, eilten, dem Rheinbünde zu entsagen, und vereinigten ihre Truppen mit den Verbündeten. Am Rhein trat einige Waffenruhe ein, und noch wäre es dem Verblendeten möglich gewesen, einen leidlichen Frieden zu erlangen; als er aber auch diesen ausschlug, drangen Oesterreicher und Russen durch die Schweiz, Blücher mit Preußen und Russen am 1. Januar 1814 bei Caub über den Rhein und unaufhaltsam nach Frankreich hinein. Die Siege bei Brienne, Laon, Füre-Champenoise und endlich am 30. März bei Paris, öffneten den Verbündeten die Thore von Paris und stürzten 'Napoleon vom Er entsagte, erhielt die Insel Elba als Fürsteltthum, und die Bourbons kehrten auf den Thron ihrer Väter zurück. Der erste Friede von Paris, 30. Mai 1814, ließ Frankreich die allen Grenzen von 1792, selbst noch mit einigen Ertveiterungen im Elsaß lind Savoyen. Um die so hochwichtigen und so verwickelten Angelegenheiten Deutschlands zu be- richtigen, begaben sich die meisten verbündeten Monarchen persönlich auf den Congreß zu Wien, 1. August 1814, wo es über die Entschädigungen, welche Preußen billig verlangte, zu sehr ernstlichen Erörterungen kam; endlich ward ihm das jetzige Großherzogthlim Posen und Schwedisch-Pommern, die nördliche Hälfte von Sachsen und mehrere Provinzen an beiden Ufern des Rheins zugesprochen, wogegen es andere an Hannover abtrat und dadurch nur kaum wieder den Flächeninhalt und die Menschenzahl von 1806 erlangte. Baiern erhielt als Entschädigung Würzburg und Aschaffenburg, Lanenburg kam an Dänemark rc.; nur Sachsen verlor die Hälfte seiner Besitzungen. Es ward ferner entschieden, daß Deutschland ein Bund fouverainer Staaten, der deutsche genannt, sein sollte, und die ersten Grundzüge der künftigen Verfassung wurden in der sogenannten Bundesacte voni 8. Juni 1815 ent werfen. Mitten aus diesen Verhandlungen rief die unerwartete Rückkehr Bonapartes die Fürsten wieder zu den Waffen. Die Preußen und Engländer Throne.
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