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1. Schulj. 4 - S. 19

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 19 — werter und lieber geworden". Und sie war glücklich, „die Liebe des besten Mannes zu besitzen". Die später entlassenen Offiziere litten bittersten Mangel. Viele traten aus Not in den Dienst der Bauern oder wurden Waldarbeiter. Zuerst wurden alle durch Königsberg durchziehenden Offiziere an der königlichen Tafel gespeist; man mußte es aber bald einstellen, da man selbst nicht genug hatte. Der edlen Königin brach das Herz über soviel Unglück. 1810 verschied sie zum großen Herzeleid der Ihrigen. Im still gelegenen Mausoleum zu Charlottenburg ist ihre letzte Ruhestätte. 4. Die Befreiungskriege. 1812 zog Napoleon mit gewaltiger Heeresmacht nach Rußland, wurde aber durch den Brand Moskaus zum Rückzüge gezwungen. Hunger, Schnee und Kälte vernichteten das Heer. Der Übergang über die Beresina vollendete das Werk, und nur 1600 Bewaffnete von 600 000 überschritten wieder die preußische Grenze. Nun begannen Preußen (Blücher), Rußland, Österreich und Schweden den Befreiungskrieg. Durch die große Völkerschlacht bei Leipzig, 1813, wurde Napoleons Macht in Deutschland gebrochen. Die Verbündeten eroberten Paris und verbannten Napoleon nach der Insel Elba. Als Napoleon wieder in Frankreich erschienen war, wurde er 1815 bei Waterloo in Belgien besiegt und nach der Insel St. Helena verbannt, wo er starb. An die Stelle des Deutschen Reiches trat der Deutsche Bund unter Österreichs Führung. X. Iie Kerzöge Karl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm von Irannschweig. 1. Das Herzogtum Braunschweig zur Zeit des Siebenjährigen Krieges. Der Siebenjährige Krieg hatte den braunschweigischen Landen schwere Verwüstungen gebracht. Durch die Österreicher waren Grafschaft und Stadt Blankenburg gebrandschatzt, durch die Franzosen Gandersheim und Wolfenbüttel ausgeplündert worden. Die Einnahme und Brandschatzung der belagerten und geängstigten Hauptstadt hatte der in Eilmärschen heranziehende Prinz Ferdinand von Braunschweig verhindert. Die feindlichen Erpressungen und die verhältnismäßig große Zahl Soldaten, welche als Söldner sehr teuer waren, außerdem die Prachtliebe und Verschwendung des Herzogs Karl I. stürzten das zwar fruchtbare, aber doch immerhin kleine Land in Schulden (fast eine Million Taler). 2. Karl Wilhelm Ferdinands Fürsorge. Er bezahlte die Schulden seines Vaters, indem er ähnlich wie Friedrich der Große für Ackerbau, Handel und Gewerbe sorgte und selbst sehr einfach lebte. Die Beamten hielt er streng zu ihrer Pflicht an, verminderte den Bauern die Zehnten und Herrendienste, verbesserte die Krankenhäuser und Waisenanstalten und förderte den Bergbau des Harzes. Nach Ausbruch der französischen Revolution führte er ein preußi- 2*

2. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 18

1880 - Danzig : Axt
18 I. Teil. Bilder aus der Geschichte. Friedrich Wilhelm Ii. Friedrich Wilhelm Iii. Sorge fürs Land. Nachdem nun endlich Frieden im Lande war, bemühte sich Friedrich der Große redlich, das gut zu machen, was der Krieg seinem Lande geschadet hatte. Die abgebrannten Ortschaften wurden wieder aufgebaut, unter die Notleidenden Unterstützungen an Geld verteilt, sowie Saatkorn und Pferde für den Ackerbau. Fremde Ansiedler, die er ins Land zog, machten große wüstliegende Landstrecken urbar, und Handel und Gewerbthätigkeit blühten empor. Der alte Fritz. In seinen letzten Lebensjahren hieß Friedrich der Große bei seinem Volke nur: „der alte Fritz." Stets erschien er in einem schlichten blauen Überrock, einen dreieckigen Hut auf seinem Haupte, den Krückstock in der Hand. Ritt er von Potsdam nach Berlin, so drängten sich die Kinder an ihn heran, wischten den Staub von seinen Stiefeln und warfen unter Hochrufen ihre Mützen in die Luft. Einst wurde es ihm doch zu arg, und er befahl ihnen in die Schule zu gehen, indem er scherzhaft drohend den Krückstock hob. Da riefen die mutwilligen Buben: „Der alte Fritz will König sein, und weiß nickt einmal, daß Mittwoch nachmittags keine Schule ist." — Die iin Kriege ertragenen Strapazen bereiteten dem Könige in seinem Alter große Leiden. Im Jahre 1786 wurde er so krank, daß er nicht mehr im Bette liegen, sondern Tag und Nacht auf seinem Sessel sitzend zubringen mußte. Mit großer Geduld aber ertrug er die heftigsten Schmerzen. Er starb (1786) 74 Jahre alt, nach 46-jähriger segensreicher Regierung. Sein Volk betrauerte ihn ausrichtig. 35. Friedrich Wilhelm Ii. 1786-97. Sorge für sein Land. Nach dem Tode Friedrichs des Großen bestieg seines Bruders Sohn, Friedrich Wilhelm Ii., den Thron. Während seiner elfjährigen Negierung schuf dieser viele segensreiche Einrichtungen im Lande. Das herrliche Brandenburger Thör- in Berlin ließ er erbauen und beschäftigte viele Menschen dabei, wie auch an andern großen Bauten. Er legte Chausseen an und beförderte auf jede Weise den Erwerb seiner Unter- thanen. Außerdem gab er ein neues Gesetzbuch heraus, das „preußische Landrccht" genannt. Die französische Revolution. Im Jahre 1789 brach in Frankreich eine große Revo- lution aus, weil dorr niemand mehr weder für Gesetz noch Religion Achtung hatte. Es begann daher in jenem Lande eine schreckliche Zeit. Tausende von Menschen, ja selbst der König und die Königin von Frankreich wurden unschuldig hingemordet. Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen verband sich mit Österreich, um mit einem Heere in Frankreich Ruhe zu stiften. Da dies aber nicht gelang, so mußte er mit den Franzosen endlich Frieden schließen, indem er ihnen die Länder auf der linken Rheinseite zusagte. Zweite und dritte Teilung Polens. 1793 und 1795. Der letzte Markgraf von Anspach und Bayreuth trat im Jahre 1792 freiwillig seine Länder an Preußen ab, in- dem er die Regierung niederlegte. Fast zu gleicher Zeit beschlossen Rußland, Österreich und Preußen eine abermalige Teilung des unruhigen Polenlandes. Preußen erhielt außer Danzig und Thorn Großpolen. Der Kern dieses Landes ist ungefähr die heutige Provinz Posen. Obgleich die Polen sich unter ihrem tapfern Feldherrn Kos einszko zur Wehre setzten, kam es doch 1795 zu einer dritten Teilung ihres Landes. Preußen erhielt daö Land links von der Weichsel mit der Hauptstadt Warschau. 36. Friedrich Wilhelm Iii. 1797-1840. Preußens Demütigung. Napoleon, der Kaiser der Franzosen, hatte Preußen durch seinen Übermut schwer gekräntt. Ein Krieg Preußens mit den Franzosen war daher unvermeidlich. Leider wurden zwei preußische Hauptheere, das eine bei Jena (in Sachsen-Weimar-Eisenach), das aildere bei Auerstadt (in der Provinz Sachsen) von den Franzosen gänzlich geschlagen. Es geschah dies am 14. Oktober 1806. Trotz- dem die Preußen mit gewohnter Tapferkeit fochten, mußten sie doch dem Feinde erliegen. Darauf zog Napoleon in Berlin ein und fast alle Festungen in: Lande ergaben sich. Friede zu Tilsit. 1807. Schlver wurde es Friedrich Wilhelm Hi., den Frieden zu Tilsit zu unterzeichnen; denn dieser kostete ihm die Hälfte seines Reiches. Es blieben chm nur Schlesien, Pommern, Brandenburg östlich von der Elbe, Ostprenßell llltd ein Stückchen von Westpreußen. Dazu hatte das ausgesogene Land 90 Millionen Mark Kriegssteuern zu zahlen. Der König als Landesvater. Einfach und im schlichten blauen Oberrock ging der König mitunter ohne Begleitung in Potsdam umher; doch war seine Erscheinung so edel und würdevoll, daß man ist ihm sogleich den König erkannte. Sehr bestrebt

3. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 20

1880 - Danzig : Axt
20 I. Teil. Bilder aus der Geschichte. Der zweite Freiheitskrieg, Friedrich Wilhelm Iv. Schlacht bei Leipzig. 1813. Nun verbündeten sich, mit Ausnahme der Türken, alle Völker Europas. Sie stellten ein Heer von 300 000 Mann den 200000 Kriegern Napoleons gegenüber. Zunächst wurde das französische Heer bei Großbeeren, in der Nähe von Berlin, und bei Dennewitz, in der Nähe von Wittenberg, geschlagen. Am 16. Oktober entbrannte bei Leipzig eine heiße Schlacht, welche am 18. und 19. Oktober fortgesetzt wurde. Es war dies die gewaltige Völkerschlacht bei Leipzig. Um- sonst bot Napoleon seine ganze Kriegskunst aus; er wurde besiegt, linb die Schlacht hatte ihm an 70 000 Mann gerostet. Doch auch die Verbündeten hatten große Verluste. Friede. Napoleon flüchtete mit dem Überreste seines Heeres nach Paris; die Verbündeten aber rückten über den Rhein ihm nach. Eine schnell gerüstete neue französische Armee wurde (1814) vor Paris abermals geschlagen, und die verbündeten Herrscher zogen in Paris ein. Es wurde hier Frieden geschlossen; denn nun war die schmachvolle Knechtschaft von unserm Vaterlande genommen. Napoleon wurde des Thrones entsetzt und erhielt die Insel Elba im Mittelmeer als einziges Besitztum. 39. Der zweite Freiheitskrieg. 1815. Napoleons Wiederkehr. Um über die Verteilung der eroberten Länder zu beraten, traten die Fürsten Europas zu einer Versammlung (Kongreß) tu Wien zusammen. Sie konnten aber nicht sogleich einig werden. Kaum hörte Napoleon davon, als er die Insel Elba verließ und nach Frankreich eilte. Hier wurde er freudig empfangen und im Jubel nach Paris geleitet. Schlachten bei Ligny (linji) und Waterloo in Belgien. (16. intb 18. Juni.) Die Nachricht von Napoleons Rückkehr beseitigte bei den Verbündeten schnell jede Un- einigkeit, und sie zogen wiederum mit ihren Heeren Frankreich zu. Doch auch Napoleon rückte an der Spitze seines rasch gesammelten Heeres vor. Am 16. Juni 1815 warf er sich bei dem Dorfe Ligny mit einem solchem Ungestüm auf die Preußen, welche von Blücher angefiihrt wurden, daß diese weichen mußten. Zwei Tage später, am 18. Juni, griff Napoleon die Engländer bei Waterloo an. Wellington, der An- führer der Engländer, rief zagend: „Ich wollte es wäre Nacht oder die Preußen kämen." Denn den ganzen Tag wütete die Schlacht ohne Entscheidung. Der Tag neigte sich bereits, als Blücher mit seinem Heere eintraf, und nun itnirbe der Feind besiegt, und die Franzosen ergriffen die Flucht. Darauf rückten die Verbündeten wiederum in Paris ein, und man schloß hter den zweiten Pariser Frieden. Napoleon aber wurde nach St. Helena, einer einsamen kleinen Insel nn atlantischen Ocean verbannt, wo er später starb. Preußen erhielt die Hälfte des Königreichs Sachsen, die Länder zwischen Elbe und Rhein, die Herzogtiimer Jülich und Berg und andere Gebiete. Fortan bildeten die deutschen Staaten den „deutschen Bund". Am sogenannten Bundestage zu Frankfurt am Main sollten die Gesandten tinter dem Vorsitze Österreichs ferner über die Geschicke Deutschlands entscheiden. 40. Friedrich Wilhelm Iv. 1849-61. Der Landesvater. Als Friedrich Wilhelm Iii. im Jahre 1840 starb, bestieg sein ältester Sohn als Friedrich Wilhelm Iv. den Thron. Er war ein milder friedliebender Herrscher, beförderte Künste und Wissenschaften, und sein Volk nannte ihn den „Gerechten." „Ich und mein Haus wir wollen dem Herrn dienen", war sein Wahlspruch. Das Jahr 1848 brachte ihm indessen bittere Kränkungen; denn ein Aufruhr, der in Frankreich begonnen, verbreitete sich durch das ganze Preußenlaud. Es kam an einigen Orten sogar zum blutigen Kampfe. Um sein Volk zufrieden zu stellen, gab der König demselben eine Verfassung, d. i. ein Grund- gesetz und suchte auf jede Weise dem Lande den Frieden zu erhalten. Man bot ihm die deutsche Kaiserwürde an; diese lehnte er jedoch ab. Während seiner Regierung erwarb Friedrich Wilhelm Iv. den Jahdebusen an der Nordsee und legte hier einen Kriegshafen für die preußische Marine an. Wohin der König gehört. Auf einer Reise, die der König unternahm, wurde er in einem Dorfe von der Schuljugend feierlich begrüßt, und ein kleines liebliches Mädchen sagte ihm ein Gedicht ans. Nach Beendigung desselben lobte der König das Kind und sagte: „Durch dein Gedicht hast du mich sehr erfreut; aber kannst du mir auch beantworten, was ich dich fragen werde?" Damit zeigte er dem Kinde eine Apfelsine und fragte: „Wohin ge- hört das?" „Ins Pflanzenreich" erwiderte das Kind. „Wohin gehört aber das?" fragte der König weiter, indem er ein Goldstück vorzeigte. „Ins Mineralreich." „Wohin gehöre

4. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 22

1880 - Danzig : Axt
22 I. Teil. Bilder aus der Geschichte. Der dänische Krieg. Der deutsche Krieg. Kaiserpaares waren unzählig. Wir aber sprechen noch heute: „Gott schütze und segne das ganze kaiserliche Haus." 42. Der dänische Krieg. 1864. Ursache. Schleswig-Holstein, unter der Herrschaft der Danen stehend, wurde von diesem Volke in seinen Rechten arg verletzt. Besonders wurde von Dänemark danach gestrebt, die deutsche Sprache in Kirche, Schule und Hans zu unterdrücken. Das Land rief deshalb Deutschland zum Schutze herbei. Um nun mit Erfolg vorzugehen, verband sich Preußen mit Österreich und rückte unter dem Oberbefehl des alten Feldmarschall W rang el 1864 in Schleswig-Holstein ein. Schlacht bei Düppel. Sieben Wochen dauerte die Belagerung; da geschah endlich am 1&. April die entscheidende Schlacht bei Düppel. Die Düppeler Schanzen gewährten den Dänen eine sehr sichere Stellung; doch wurden auch diese mit größter Todesverachtung und heldenmütiger Tapferkeit von den Preußen erstürmt. Prinz Friedrich Karl, ein Neffe von Kaiser Wilhelm, befehligte hier die Truppen. Durch die spätere Eroberung der Insel Alsen wurden die Dänen gänzlich gedcmütigt, und sie baten um Frieden. Dieser wurde denn auch am 30. October 1864 abgeschlossen, und Dänemark trat die Herzog- tümer Schleswig-Holstein nebst Lauenburg an Österreich und Preußen ab. 43- Der deutsche Krieg von 1866. Ursache. Nach der Eroberung von Schleswig-Holstein kam Österreich und Preußen wegen der Verwaltung dieses Landes in Zwiespalt. Es kan: darauf sogar durch Österreichs Veranlassung dazu, daß der deutsche Bund sich als Gegner Preußens erklärte und es mit Waffengewalt zum Gehorsam zwingen wollte. Da zog Preußen das Schwert gegen Österreich und seine Verbündeten und löste den deutschen Bund auf. Die preußische Armee. In kurzer Zeit war das preilßische Heer schlachtbereit. Da Preußen aber eine lvcit größere Macht gegen sich hatte, so fand es für nötig, das Heer zu teilen, und es erfolgte der Einmarsch in das feindliche Land. Hessen, Sachsen und Hannover wurde:: von den Preußen eingenommen. Zu den Befehls- habern der einzelnen preußischen Armeen gehörten der Kronprinz von Preußen, Prinz Friedrich Karl, Herwarth von Bittenfeld und Vogel von Falkenstein. Köniligräpodersadowa am3.Juli. Beiköniggrätz inböhmen kam es zwischen Preußen und Österreich zum entscheidenden Hauptkampf. Die Österreicher unter Benedek fochten h:er mit großer Tapferkeit. Unsere Preußen unter Friedrich Karl und Herwarth wurden mit einen: entsetzlichen Eisenhagel begrüßt und standen in großer Gefahr. König Wilhelm überwachte die Schlacht, und als Bismark ihn bat, sich dein Granatfeuer nicht auszusetzen, sprach er: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht." Noch zur rechten Zeit eilte der Kronprinz von Preußen mit seiner Armee dem übrigen Heere zu Hilfe, und so hatten „die Preußen durch ihre große Tapferkeit die Schlacht gewonnen. Den fliehenden Österreichern eilten s:e bis Wien nach. Um die Gefahr von seiner Hauptstadt abzuwenden, bat der österreichische Kaiser um Waffenstillstand. Bald daraus wurde auch der Friede ge- schlossen. Österreich hatte au Preußen 120 Millionen Mark Kriegskosten zu zahlen und entsagte dem Mitbesitz Schleswig-Holsteins. Außerdem erhielt Preußen Hannover, Hessen, Nassau und die freie Reichsstadt Frankfurt a. M. Darauf gründete Preußen den norddeutschen Bund, welcher aus 22 Staaten bestand. 44. Der deutsch-französische Krieg. 1870—71. Ursache. Schon längst hatten die Franzosen neidisch auf den Kriegsruhm Preußens geblickt und wollten durchaus eine Kräftigung und Einigung Deutschlands verhindern. Napoleon Iii. wollte den Rhein zur Grenze zwischen Deutschland und Frankreich machen. Er suchte daher nach irgend einem Vorwände, uns den Krieg zu erklären. Im Jahre 1870 sollte sich dieser Wunsch erfüllen. Spanien war nämlich damals ohne König und bot dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern die Krone an. Da meinten die Franzosen, wenn sie das geschehen ließen, würde Preußens Macht zu groß werden. Unser König, der nur den Frieden wollte, erklärte, sich in die spanischen Ange- legenheiten nicht mischen zu wollen, und der Erbprinz lehnte die Annahme der Krone ab. Frankreich, weit entfernt, sich jetzt zu beruhigen, schickte seinen Botschafter Benedet ti zu unserm Könige, der zur Zeit in Ems eine Badekur gebrauchte. Benedetü forderte J

5. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 23

1880 - Danzig : Axt
Der deutsch-französische Krieg. 23 nun eine bestimmte schriftliche Erklärung des Königs, niemals seine Einwilligung dazu zu geben, daß ein Hohenzvller den Thran Spaniens besteige. Der König, über diese freche Zudringlichkeit empört, ließ den Gesandten unverrichteter Dinge abziehen. Frankreich wütend dariiber, erklärte uns den Krieg. Vorbereitung zum Kriege und erste Kämpfe. Da verließ der König Ems und eilte nach Berlin, wo sein getreues Volk ihn mit Begeisterung empfing. Überall er- klang das Lied: „Die Wacht am Rhein." Deutschland im Norden und Süden war einig, geyen den Feind unseres Landes in den Krieg zu ziehe::. Der König und seine Getreuen, Brsmarck und Roon und der „schweigsame Schlachtendenker" Moltke, arbeiteten Tag und Nacht an den nötigsten Vorbereitungen zum Kriege. Wenige Tage genügten, und die deutschen Truppen standen 400 000 Mann stark an Frankreichs Grenze. Man hatte dieselben in 3 Armeen geteilt. Steinmetz führte die erste durch die Rheinprovinz. Die zweite führte Friedrich Karl durch die Pfalz. Unser Kronprinz aber führte die dritte und befand sich am Oberrhein. Zwei große französische Heere standen den Deutschen gegenüber, das eine bei Straßburg unter Mac Mahon, das andere bei Metz unter Bazaine (basahn). Unser Kronprinz erfocht die ersten Siege bei Weißen bürg und Wörth im Elsaß über die Franzosen. Die Kämpfe um Metz, I4.,L6.,18. August I870.General Bazaine zog sich ganz nach der starken Festung Metz. Hier kam es z:t den furchtbaren Schlachten bei Courcelles (kurßäl) unter Steinmetz, bei Mars la Tour unter Friedrich Karl und bei Gravelotte, wo der König selbst den Oberbefehl übernahm. Ueberall wurden die Franzosen geschlagen und zuletzt die Armee Bazaines in Metz eingeschlossen. Sie konnte daher nicht mehr im Felde erscheinen. Schlacht bei Sedan. (30., 31. August, 1. September 1870.) Um Bazaine ans Metz zu befreien, eilte Mac Mahon mit seinen Truppen herbei. Bei Sedan kan: es am 30. und 31. August zur heißen Schlacht, in der ans beiden Seiten mit wahrem Heldenmute gekämpft wurde. Mac Mahon wurde verwundet, und der französische General v. W impffen übernahm die Führung seinesheeres, bei welchem sich auch Napoleon befand. Als letzterersah, daß alles verloren war, stellte er sich unserm Könige als Kriegsgefangener, inden: er demselben seinen Degen überreichte. Mit dem Kaiser ergab sich das französische Heer von 86000 Mann/Wilhelmshöhe bei Kassel wurde Napoleon als Aufenthaltsort mrgewiesen. Der Belagerungskrieg. Die Franzosen fielen nun von Napoleon ab und er- klärten, Frankreuh sei jetzt eine Republik. Sie meinten, Napoleon sei schuld an ihrem Unglück. Die Kaiserin Eug enie nmßte fliehen, und die neugewählte Regierung setzte den Krieg mit großer Beharrlichkeit fort. Inden: ein Teil der deutschen Armee zur Belagerung von Metz zurückblieb, rückte ein anderer gegen Paris vor. Indessen ergab sich die belagerte Festung Straßburg und einen Monat später Metz. Hier wurden 180000 Franzosen kriegsgefangen genommen. Nach vielen Gefechten und Känlpfen und unsäglichen Beschwerden der deutschen Armee wurde endlich an: 19. Januar 1871 ein Waffenstillstand geschlossen. Friede und Gründung des deutschen Reiches. Darauf erfolgte endlich der heiß ersehnte Friedensschluß. Frankreich mußte Elsaß und Lothringen an Preußen abtreten und anßerden: 4000 Millionen Mark Kriegskosten zahlen. Auch das „deutsche Reich" wurde neu gegründet, und König Wilhelm I. erhielt für sich und seine Nachkommen die deutsche Kaiserwürde.

6. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 54

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I — 54 — Frieden (1660) wurde dem Kurfürsten die Unabhängigkeit des Herzogtums Preußen, die ihm schon vorher von Schweden und Polen zugesichert war, bestätigt. 7. Ringen des Großen Kurfürsten gegen die französische Eroberungssucht. In Frankreich regierte zur Zeit des Großen Kurfürsten Ludwig Xiv. Dieser führte unaufhörlich Krieg mit seinen Nachbarn; besonders hatte Deutschland von ihm zu leiden. Wollte er doch den Rhein zum Grenzfluß zwischen Frankreich und Deutschland machen. Der einzige von allen deutschen Fürsten, der diese Gefahr rechtzeitig erkannte, war Friedrich Wilhelm. Als nun Ludwig Xiv. in einem Kriege mit den Holländern die linksrheinischen Länder des Kurfürsten besetzte, verband sich der Kurfürst mit Holland und rückte an den Rhein. Ihm folgte auch der Herzog Rudolf August von Braunschweig, und seine Truppen kämpften bei Holzheim, Türkheim, Mainz und Trier tapfer gegen den Erbfeind Deutschlands mit. Leider konnte der Kurfürst nichts ausrichten und mußte mit Frankreich Frieden schließen (1673). Als dann aber ein Jahr darauf die Franzosen in die Pfalz einfielen und hier alles verwüsteten, rückte Friedrich Wilhelm abermals au den Rhein und stellte sich dem Erbfeinde Deutschlands entgegen. 8. Einfall der Schweden. Während er nun mit seinen Truppen ant Rhein stand, fielen die Schweden, von den Franzosen aufgewiegelt, in-sein Land ein. Als der Kurfürst davon erfuhr, eilte er sofort in die Heimat. Die Bauern, die eine Art geordnete Landwehr bildeten, hatten sich unterdessen mit Sensen und Heugabeln bewaffnet und waren gegen die Schweden ausgezogen. Ihre Fahnen trugen die Inschriften: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfürsten mit Leib und Blut." Sie vermochten jeboch nichts auszurichten. 9. Fehrbellin. Ehe sich's die Schweden versahen, war der Große Kurfürst mit feiner Armee in der Mark. Eiligst zogen sie sich nun hinter den Rhin (Nebenfluß der Havel) zurück. Aber am Morgen des 18. Juni 1675 kam es bei Fehrbellin zur Schlacht. Den 6000 Reitern des Kurfürsten stattb die doppelte Zahl des Feinbes entgegen. Der Kurfürst selbst stürzte sich in den Kampf, und mancher Feind warb von seiner Hand zu Bobert geschmettert. Als die Dragoner ihren Führer verloren, stellte er sich au ihre Spitze und rief: „Getrost, tapfere Soldaten! Ich, euer Fürst und Hauptrnauu, will siegen oder zugleich mit euch sterben!" Einmal war er während des Kampfes dicht von Feinden umringt; er schien verloren. Da sprengten 9 Dragoner heran und hieben ihn wieber heraus. 10. Stallmeister Froben. Der Kurfürst ritt in dieser Schlacht einen Schimmel. Das hatten die Schweden entbeckt und richteten fortwährend ihre Geschosse auf ihn. Dicht um ihn herum pfiffen die Kugeln, und er war in großer Lebensgefahr. Dies merkte sein Stallmeister Froben. „Herr Kurfürst," ruft er, „Euer Schimmel ist scheu, gebt ihn mir und besteigt meinen Braunen." Der Kursürst, nichts ahttettb, geht auf den Tausch ein. Wenige Minuten später sinkt der edle Froben, von einer Kugel tödlich getroffen, vom Pferde. Er war ein Opfer seiner Treue geworden. (Ob Sage, ob Wahrheit, ist noch unentschieden.) (Deutsche Jugend 5, Anhang S. 304: Fehrbellin.) 11. Friede. Der Kurfürst hatte einen glänzenden Sieg gewonnen. Im nächsten Winter vertrieb er die Schweden gänzlich ans Pommern; er hoffte nun,

7. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 72

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 72 — verschiedenen Kriegen durch sein Feldherrngeschick aus. 1802 machte er sich zum ersten Konsul der Republik und 1804 zum Kaiser bort Frankreich. In unaufhörlichen Kriegen ließ er Väter und Söhne, Greise und Jünglinge hinschlachten, und bald zitterte nicht nur Frankreich, sondern ganz Europa vor dem Gewaltigen. 48. Friedrich Wilhelm Iii., König von Preußen, 1797—1840, urtb die Befreiungskriege, 1813 u. 15. a. Friedrich Wilhelm Iii. 1. Als Kronprinz. Luise. Der Kronprinz Friedrich Wilhelm machte 1792 den Feldzug mit, den sein Vater damals gegen Frankreich unternahm. (S. 55.) In dieser Zeit sah er in Frankfurt a. M. zum erstenmal seine spätere Gemahlin, die Prinzessin Luise von Mecklenburg-Strelitz. Ein Jahr darauf vermählte er sich mit ihr. Das junge Paar führte ein so einfaches, häusliches Leben, wie es damals nicht einmal in reichen Bürgerhäusern, noch viel weniger am Hofe üblich war. Am liebsten verweilte das junge Paar in Paretz, einem Dorfe bei Potsdam. Dort hatte Friedrich Wilhelm ein sehr einfaches Landhaus bauen lassen. Darin sah man keine kostbaren Möbel und Teppiche, keine seidenen Decken und Vorhänge, weder Gold- noch Silbergerät. Alles war sehr einfach. Luise hieß hier die „gnädige Frau von Paretz", und am Erntefeste der Bauern mischte sich das fürstliche Paar sogar unter die Tänzer. Gewöhnlich ging dann auch die Königin in die Buden und kaufte für die Kinder des Dorfes allerlei Süßigkeiten ein. Dabei drängten sich die Kleinen dicht an sie heran und riefen: „Mir auch was, Frau Königin!" Luise war eine Landesmutter, wie sie selten gefunden wird. Alle Untertanen waren ihr ans Herz gewachsen, besonders aber die Armen. Wo sie ein altes Mütterchen am Wege sah, reichte sie ihm mit freundlichen Worten ein Geldgeschenk, und auf der Straße spielende Kinder nahm sie nicht selten aus deu Arm und liebkoste sie. Auf einer Reise wurde die Königin einst von 19 kleinen Mädchen in weißen Kleidern begrüßt. Bald aber erfuhr sie, daß es anfänglich 20 Mädchen gewesen seien, das eine sei wieder nach Hanse geschickt, weil es zu häßlich gewesen sei. Sofort ließ sie das zurückgeschickte Kind holen, küßte es und sprach mit ihm überaus freundlich. (Deutsche Jugend 3, S. 127: Die geraubte Blume — und S. 128: Die Königin Luise als Wirtin.) b. Der unglückliche Krieg 1806—1807. 1. Rheinbund. Auflösung des deutschen Kaiserreichs. 1806 stiftete Napoleon den sogenannten Rheinbund. 16 deutsche Staaten (Bayern, Württemberg, Baden, Darmstadt, Nassau u. a.) traten dem Bunde bei und stellten sich damit unter den Schutz Napoleons. Viele kleinere Reichsfürsten, deren Gebiet im Bereiche dieses Rheinbundes lag, wurden ihrer landesherrlichen Rechte entkleidet und Untertanen der ihnen zunächstliegenden Rheinbundstaaten. Da legte Franz Ii., der 49. Kaiser Deutschlands, die deutsche Kaiserkrone nieder. (Schon 1804 hatte er den Titel „Kaiser von Österreich" angenommen. Diesen Titel behielt er nun bei.) Damit hatte das beinahe tausendjährige Deutsche Reich sein Ende erreicht. (Wer hat es wieder aufgerichtet?) 2. Preußens Kriegserklärung und Niederlage. Um Preußen zum Kriege zu reizen, verletzte Napoleon es auf die schmachvollste Weise. So besetzte er 5. B. einen preußischen Bezirk am Rhein und verlangte, daß Preußen allen englischen Schiffen Häfen und Küsten verschließen solle. Im ganzen Lande war

8. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 49

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 49 — 11. Wallensteins Tod. Im Jahre 1634 fand auch Wallenstein seinen Tod. Er wurde in seinem Schlafzimmer zu Eger von zweien seiner Hauptleute ermordet, weil er mit den Schweden heimlich unterhandelte und so Verrat gegen den Kaiser übte. 12. Die letzten Kriegsjahre. Nach dem Tode Gustav Adolfs übernahm der kühne Herzog Bernhard von Weimar den Oberbefehl über das schwedische Heer, wurde aber bei Nördlingen (1634) vollständig von den Kaiserlichen geschlagen. Nun fielen die meisten deutschen Fürsten von den Schweden ab, deren Macht durch die verlorene Schlacht gebrochen war. Alles sehnte sich jetzt nach Frieden. Da aber fachte Frankreich aufs neue die Fackel des Krieges an und schloß mit den Schweden ein Bündnis, um so die Macht Deutschlands zu schwächen und die Länder am Rhein an sich zu reißen. So dauerten die Schrecken des Krieges noch 13 Jahre, in denen sich der Sieg bald auf die Seite der Kaiserlichen, bald auf die der Schweden neigte. Furchtbar waren die Greuel, die in dieser Zeit von den Truppen verübt wurden. Nicht nur bei den Landsknechten, sondern auch bei den Schweden war die alte Sitte geschwunden, und der Ruf: „Die Schweden kommen!" verbreitete Schrecken und Entsetzen rings umher. 13. Friede. Endlich, im Jahre 1648, ward zu Münster und Osnabrück der „Westfälischefriede" geschlossen. Den Evangelischen ward Religionsfreiheit zugesichert. Deutschland aber verlor kostbare Grenzländer, so vor allem einen Teil des schönen Elsaß, der von Frankreich in Besitz genommen wurde. (Straßburg jedoch blieb bei Deutschland.) Die Schweiz und die vereinigten Niederlande wurden als selbständige Staaten anerkannt. Schweden erhielt die Insel Rügen und Vorpommern mit Stettin. 14. Folgen des Krieges. Durch diesen langen Krieg war Deutschland in manchen Gegenden fast zur Einöde geworden. Tausende von Städten und Dörfern lagen in Schutt und Asche, und ihre Bewohner irrten heimatlos umher. Die Felder lagen unbebaut da: denn es fehlte an Saatkorn und noch mehr an Zugvieh. Zwei Drittel der Bewohner waren durch das Schwert oder durch Hunger und Pest dahingerafft worden. Roheit und Sittenlosigkeit hatten überhand genommen. In den Wäldern hausten Räuber; sie fielen über die Reisenden her oder brachen in die Dörfer ein. Not und Elend herrschte überall. Es dauerte an zweihundert Jahre, bis Deutschland sich vollständig wieder erholt hatte. Auch das Land Braunschweig war in dem langen Kriege übel zugerichtet worden. An 300 Ortschaften waren niedergebrannt oder verwüstet, über die Hälfte der Bewohner hatten das Schwert, der Hunger und die Pest dahingerafft. Die Felder lagen wüst da, und in den Wäldern gab es mehr Wölfe als Menschen. Die Lebensmittel standen unerschwinglich hoch im Preise. Ein Himten Weizen kostete 8 Taler, ein Himten Roggen 5 Taler, ein Pfund Butter 27 Mariengroschen. Besonders furchtbar wüteten die Horden Tiüys im Lande (S. 30). Die Stadt Braunschweig jedoch hat während des Krieges nie einen Feind in ihren Mauern gehabt, sie hielt sich ihn durch Kriegssteuern fern. Aber kein anderer Ort blieb vom Kriegselend verschont. Die Stadt Helmstedt litt furchtbar. Ein Drittel der Bewohner wurde von der Pest dahingerafft. (Deutsche Jugend 4, S. 207: Helmstedt.) Gandersheim wurde mehrmals rein ausgeplündert, so daß nach dem Friedensschlüsse mehrere Straßen ganz wüst lagen. Besonders hart wurde auch Königslutter mitgenommen. Die Stadt war 1640 so verödet, daß fein Mensch, kein Tier mehr darin zu finden war. Im Elme lag drei Jahre lang eine Bande von „Schnapphähnen" (S. 6), die die ganze Gegend umher unsicher machte. Auch die Leute im Harz und Solling suchten sich vom Räuberhandwerk zu nähren und überfielen die Reisenden und selbst Tillysche Sol-

9. Fragenheft zur Erdkunde - S. 37

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Welche Umstände begünstigen in Frankreich die Anlage zahlreicher Kanäle? Welchen Einfluß hat das Seeklima des Westens ans den Pstanzenwnchs? Wie heißen die besten Weingegenden Frankreichs? Warum ist die Viehzucht in Frankreich nur von mäßigem Umfang? Wo ist in Frankreich der Seidenbau zu Hause? Worin hat die Unfruchtbarkeit des Landstriches südlich der Garonnemündung ihren Grund? Welche Städte des Tieflandes liegen a) an der Somme, d) an der Seine, c) an der Loire, d) an der Garonne, e) am Meer? Welchen Rang nimmt Paris unter den Hafenstädten Frankreichs ein? Welchen Rang nimmt Paris unter den Fabrikstädten Frankreichs ein? Wie sind die Boulevards entstanden? Wie sieht es aus deu Elysäischen Feldern aus? Welche großartigen Bauwerke hat Paris auszuweisen? In welchem Maße ist Paris befestigt? Welche Bedeutung hat Versailles in der deutschen Geschichte? Warum ist der Norden der am meisten bevölkerte Landesteil Frankreichs? Welche beiden Landschaften liegen zwischen der Seine- und Loire-Mündnng? Welche großen Kriegshäfen liegen in diesen Halbinseln? 2. Der gebirgige Teil Frankreichs. Welche hohen Gebirge hat Frankreich an der Süd- und Ostgrenze? Von welchem Umfang ist das französische Mittelgebirge? Worauf deuten die ausgebrannten Krater im südlichen Teil des französischen Mittelgebirges hin? In welcher Gegend des französischen Mittelgebirges wird Bergbau auf Steiu- kohlen und Eisen betrieben? Vergleiche die Erträge des französischen Bergbaues auf Kohlen mit denen von England und Deutschland! Woher rührt der Mangel an Bau- und Brennholz in Frankreich? Wie heißen die Hanpthandelsorte für Schaumwein in Frankreich? Vergleiche die Weinproduktion in Frankreich mit derjenigen der auch Wein bauenden europäischen Länder! Warum kann im Süden Frankreichs die Zucht des Seidenspinners sehr stark betrieben werden? Von welchem riesigen Umfange sind die Anlagen für Seidenweberei in Lyon? Welche deutsche Konkurrenz hat das Absatzgebiet der Lyoner Seidenfabriken bedeutend verringert? Bestimme die Lage der Provence! Welche Produkte beziehen wir aus der Provence? Entwirf eine Schilderung des herrlicheu Klimas und des üppigen Pflanzenwuchses der Provence! Wie heißen die bedeutendsten Städte der Provence? Welchen bedeutenden Kriegshafen hat Frankreich am Mittelmeer? Wie heißen die berühmten klimatischen Kurorte an der französischen Küste des Mittelmeeres? Bringe die Schlachtorte aus dem Deutsch-Frauzösischen Krieg in eine Reihe!

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 613

1843 - Altona : Schlüter
254. Napoleon. Im I. 1789 Ausbruch der französischen Revolution. S. S. 538. Der französische Qbergencral Napoleon Bonapartc (geb. 1768 auf Corsita) führt die Franzosen in Italien von Sieg zu Sieg. stiftet daselbst eine neue Republik, verwandelt auch den Kirchenstaat nach Gcfangcnnchmung des Papstes in eine römische Republik, die Schweiz in eine helvetische, und verlangt die Abtretung deö linken Rheinufers. 1798 sendet Frankreich Napoleon nach Egypten; cs wird fast ganz erobert; aber Italien während dessen wieder verloren. Na- poleon kehrt zurück, errichtet in Frankreich die Consularregicrung. schickt ein Heer unter Moreau nach Deutschland, und während dieser siegreich bis Wien vordringt, geht er selbst über die Alpen, erobert Italien wieder und erzwingt im Frieden zu Lüncv ille die Abtretung des linken Rheinufers, die Anerkennung der bisher geschaffenen Republiken und die Umbildung Toökana's in das Könige. Etrurien. 1801 stellt Bonapartc als erster Eonsul durch einen Vertrag mit dem Papste die römische Kirche in Frankreich wieder her, und läßt sich 1804 unter dem Namen Napoleon zum erblichen Kaiser der Franzosen erklären und vom Papste Pius Vii. salben. — Darauf verwandelt er die italienische Rcpnblick in das Königreich Italien und vereinigt einen andern Theil Jtalicn's mit Frankreich. Napoleon, mit Baiern, Baden und Würtcmbcrg verbündet, dringt rasch in Deutschland ein und nöthigt durch die Besetzung Wien's und durch die Schlacht bei Austerlitz Österreich zum Frieden und zur Abtretung bedeutender Ländcnheile, so wie zur Anerkennung der an Baiern und Würtcmbcrg verliehenen Königswürde. Neapel gibt er seinem Bru- der Joseph, macht Holland zu einem Königreich für seinen Bruder Ludwig, und seinen Stiefsohn Eugen Beauharnois zum Vice- konig von Italien. — Um Deutschland allmälig zu unterjochen, ersann er die Stiftung des Rheinbundes (von 16 deutschen Fürsten) unter seinem Protcc- torate, und bewirkte dadurch die Auflösung des fast tausendjäh- rigen römisch-dcutschen Reiches. Die Kriegserklärung Preußcn's, das von Napoleon schmählich verletzt worden » gab ihm hierauf Gele- genheit zur weitern Verfolgung seiner Weltherrscherplane. Die für Preußen so unglückliche Schlacht bei Jena (1806) führte zur Be- setzung Berlin's. und die Schlacht bei Friedland (1807) zum Frie- den von Tilsit, in welchem Friedrich Wilhelm Iii. sein halbes Kö- nigreich verlor. Andere Ergebnisse dieses preuß. Krieges waren die Bildung des Königreichs We ftp ha len aus hessischen, braunschweigi- schen, hannöverschen und preuß. Ländern für seinen Bruder Hierony- mus, der Beitritt Sachsen's zum Rheinbund und seine Erhebung zum Königreich, so wie die Bildung eines Herzogth umö Warschau für Sachsen. Da während dieses Krieges England durch Nelson's Sccsieg bei Trafalger die sranz. und spanische Seemacht vernichtet hatte, schloß Napoleon die Engländer mit ihrem Handel vom Fcstlandc aus und
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