Producto.
23
K. (Dnjepr — Weichsel), b) in Schweden: Lrol hätt a K.
(Göthaelf). c) in England: Orforderk. (Themse — Humber),
Bridgewater (britschwater) K. (Manchester — Leverpool), d)
in Schottland: Glasg ower und Kaledonischer K. (O. u. W.
Küste), e) in Frankreich: Südkanal (Mittelländ. Meer —
Garonne), Kanal von Dijon (Rhone — Seine), k) in Spa-
nien: Kaiserk^anal (am Ebro), g) in Preußen : Brom berger
K. (Weichsel — Oder), h) in Deutschland: Eider K. (Nord—•
Ostsee), Mühlroser K. (Oder —Elbe), i) tn Ungarn: Franz
K. (Donau — Theiß K.). k) in Holland der Nordhollän-
dische K. l) viele Kanäle in Norditalien, Holland und Belgien.
Producto.
§. 68. Ol und Südfrüchte gedeihen in Spanien, Portu-
gal, Italien, Dalmatien, Griechenland, Türkei, auf den Inseln
des Mittelmeers, selbst an der S. Küste von Frankreich; Wein
in allen genannten Ländern, aber auch in Frankreich und Süd-
und Mitteldeutschland, Ungarn und S. Rußland, Getreide noch
in Südnorwegen, Südschwcdcn und Mittelrußland. In S. Eu-
ropa baut man fast nur Mais, Weizen, Spelz u. Gerste, in den
nördlichsten Gegenden von Schottland, Norwegen, Schweden und
Rußland, wo noch Getreidebau möglich ist, fast nur Gerste und
Hafer; Rocken am meisten in Mitteleuropa, jedoch in S. Deutsch,
land, Ungarn, Frankreich und England weniger als Weizen. Ohne
Benutzung wächst in Sizilien Zuckerrohr, und in Süditalien
und Spanien kommen auch Dattelpalmen fort. Holz ist nur
in Norwegen, Schweden, Mittclrußland, Polen, S. Deutschland,
Ungarn und in der Türkei in Überfluß; Kartoffeln werden in
Nord- und Mitteleuropa, nirgend mehr als in Deutschland, ge-
bauet. Reis in Italien, S. Ungarn, Türkei. Taback in Un-
garn, Türkei und Deutschland; Flachs in ganz Mitteleuropa,
besonders in Belgien, Deutschland und Irland; Hanf besonders
in Rußland; Baumwolle nur in Südeuropa. Viehzucht ist
über ganz Europa verbreitet; Pferde besonders in England, Un-
garn; aber auch in Deutschland, Dänemark und Spanien; Esel
am meisten in Südeuropa; Rindvieh in England, Holland,
Dänemark, Schweiz, Ungarn; Schafe in England, Spanien und
Deutschland; Schweine am meisten in Polen, Ungarn und Ruß-
land; Nenntbiere in Lappland und Nordrußland; Kamele in
der Türkei und S. Rußland; Pelzthiere in Nordeuropa; Wild
besonders in Rußland und Deutschland; Hunde in England und
Dänemark; Seehunde an den Küsten der Nord- und Ostsee;
Bienenzucht in Deutschland, Polan, Rußland; Seidenraupen
in ganz S. Europa; Spanische Fliegen in Spanien; Zug-
tz e »schrecken in der Türkei, S. Rußland, Siebenbürgen und
Ungarn; Häringe bei Schottland und in der Ostsee; Wallfische
im Eismeer; Hausen in der Wolga und Donau; Perlen und
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Mühlroser_K. Franz
K. Franz
Extrahierte Ortsnamen: Schweden England Schottland Frankreich Dijon Deutschland Nord—•
Ostsee Ungarn Holland Nordhollän- Norditalien Holland Belgien Spanien Italien Dalmatien Griechenland Türkei Frankreich Frankreich Mitteldeutschland Ungarn Schottland Norwegen Schweden Mitteleuropa Ungarn Frankreich England Sizilien Süditalien Spanien Norwegen Schweden Polen Deutschland Ungarn Türkei Überfluß Mitteleuropa Deutschland Italien Ungarn Türkei Deutschland Mitteleuropa Belgien Deutschland Irland Südeuropa Europa England Deutschland Spanien Südeuropa England Holland Dänemark Schweiz Ungarn England Spanien Deutschland Polen Ungarn Lappland Türkei Nordeuropa Deutschland England Ostsee Deutschland Europa Spanische Spanien Türkei Ungarn Schottland Ostsee Donau
24
Europa. Der Mensch. Wolksstämme.
Edelsteine giebt es wenig und von geringer Schönheit, aber
vorzüglichen Marmor in Italien, Deutschland und Norwegen;
der feinste Porzellanthon in Frankreich und Deutschland; Salz
besonders in Deutschland und Galizien; Steinkohlen besonders
in England, Belgien und Frankreich; Gold in Ungarn, Silber
in Deutschland, Quecksilber in Deutschland und Spanien; Zinn
in England und Deutschland; Kupfer und Eisen in Norwegen,
Schweden und Deutschland; Blei in Deutschland, Torf in Hol-
land, Norddeutschland, Dänemark, Irland.
Der Mens ch.
V o l k s st a m m e u n d Sprachen. Zahl.
§. 69. Alle Europäer, mit Ausnahme der Lappländer, Sa-
mojeden, Kalmükken, Baschkiren und Kirgisen, gehören zum Kau-
kasischen Menschenftamme. Man unterscheidet sechs Haupt-
volksstämme. 1) Der Germanische Stamm. Dazu gehören
die Deutschen, Schweden, Dänen, 'Normänner, Isländer, Hol-
länder und Schweizer. 2) Der Keltische Stamm, in England,
Schottland, Irland, Frankreich und Belgien, mit Germanen stark
vermischt. Z) Der Slavische Stamm, in Rußland, Polen, Ga-
lizien, auch sehr zahlreich in Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien,
Slavonien, Dalmatien, Türkei und den östlichen Theilen von
Deutschland. 4) Der Finnische Stamm, zu welchem die Finnen
und auch die eigentlichen Ungarn oder Madjaren gezählt werden.
5) Der Tatarische Stamm, zu dem die Türken und die Tata-
ren in Rußland gehören. 6) Der Griechische Stamm begreift
die Griechen. Noch wohnen in Europa zerstreuet Juden und Zi-
geuner; in der Türkei wohnen noch Wlachen und Arnauten
oder Albanesen. Zahlreich sind die Armenier in der Türkei,
in S. Rußland, auch in Ungarn, Galizien und Polen. — Jeder
Volksstamm redet eine besondere Hauptsprache, die sich aber in der
Länge der Zeit in viele zum Theil sehr verschiedene Sprachzweige
und Mundarten getheilt hat. So ist z. B. die Deutsche, Englische
und Schwedische Sprache sehr verschieden, obgleich man es allen
ansieht, daß sie aus einem Sprachenstamme entstanden sind. Die
Sprache der Franzosen, Spanier und Italiener ist größtentheils
Lateinischen Ursprungs; zum Theil auch die Englische.
§. 70. Die Zahl aller Europäer ist etwa 220 Millionen; da-
von wohnen in
Rußland - - - - 55 Mill. Preuß. Staat - - 12? Mill.
Deutschland - - - 35 — Ungarn - - - - ii —-
Österreichisch. Staat 33 — Türkei - - - - 10 —
Frankreich - - - 3* — Irland - - - - 7-1 —
Brittischer Staat - 23 — Neapel - - - - 7 —
Spanien - - - r H — Galizien - - - - 4s —
Italien - - - - 21 — Lomb. Ven. Staat 4? —
England - - - - 12? — Sardinisch. Staat - 4-2' —
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TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Italien Deutschland Norwegen Frankreich Deutschland Deutschland Galizien England Belgien Frankreich Ungarn Deutschland Deutschland Spanien England Deutschland Norwegen Schweden Deutschland Deutschland Norddeutschland Dänemark Irland Schweden England Schottland Irland Frankreich Belgien Polen Ungarn Kroatien Dalmatien Deutschland Ungarn Europa Türkei Ungarn Galizien Polen Deutschland Ungarn Frankreich Irland Neapel Spanien Galizien Italien England
Deutschland.
(S. Karte der Planigloben, Europas und Deutschlands.)
Allgemeine Betrachtung.
I. N a m e. „Deutschland" heißt „Volksland". Der Name
ist abzuleiten aus thinda oder diota oder Met, b. h. Volk, also
dietland — Volksland.
Ii. ß o ß e. a) zum Pal. Deutschland liegt so zwischenäqna-
tor und Nordpol, daß es über den 45°, den mittleren Brei-
tengrad, etwas hinansaesckwben ist. Sein s ü d l i ch st e r Ort ist
der Weiler Einödsbach am Fuße der Mädelergabel, unter
470 16' nördlicher Breite. Der nördlichste Ort liegt in der
Nordostspitze Ostpreußens und ist das Dorf Nimmersatt,
unter dem 55° 54' nördlicher Breite. Die Nordsnd-Ausdehnung
beträgt mithin beinahe 9 Breitengrade oder 950 Kilometer.
In der Westost-Ausdehnung erstreckt sich Deutschland über
17 Meridiangrade oder 1180 Kilometer (b. 5° 52' bis 22 0 53'
östl. v. Gr.)
b) in Europa. Wie Europa im Mittelpunkt der Land-
halbkugel,^ so liegt Deutschland im Zentrum Europas.
Es ist gleichsam eingekeilt zwischen Romanen und Slawen und
bildet das Kernland Mitteleuropas. Als solches ist es in man--
cher Hinsicht vor anderen bevorzugt, in seiner politischen
Stellnng aber den größten Schwierigkeiten ausgesetzt. Unter
seinen acht Nachbarn befinden sich drei Großmächte. Krieg und
Brieden hänaen stets in der Hauptsache von der Stimmung der
Nachbarschaft ab, wenn Deutschland nicht durch ein wohlge-
schultes Heer und eine achtunggebietende Flotte in Verbindung
mit einer zwar vorsichtigen, aber doch jederzeit energischen Ver-
tretung im Auslande sich Respekt zu schaffen und zu erhalten
vermag, denn „es kann der Frömmste nicht im Frieden leben,
wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt".
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Europas Deutschlands Deutschland Weiler_Einödsbach Nordostspitze_Ostpreußens Deutschland Europa Europa Deutschland Europas Mitteleuropas Deutschland
— 12 —
Mit dieser Kernlage ist auch verbunden, daß von jeher
fast alle großen aeschicbtlichen Ereignisse, welche Enrova be-
wegten, auf deutschem Boden ansgefochten wurden. Aus der
centralen Lage ist es gleichfalls erklärlich, warum oft einzelne
Teile des Landes in französischen, englischen, dänischen, schwe-
dischen und russischen Känden waren, ferner erklärt sich aus
dieser Lage daß sich an seinen Grenzen eine größere Anzahl von
Zwischen- oder Übergangsländern bildete (Schleswig Ost-
preußen, Böhmen, Mähren, Tirol, Schweiz, Lothringen,
Luxemburg, Belgien, Holland).
Die Grenzen Deutschlands sind in? Süden durch Gebirgs-
land, im Norden durch Meere geschlossen, im Osten und Westen
aber zum größten Teile offen. Kier mnß also durch gewaltige
Festungsanlagen ein künstlicher Schntzwall errichtet werden. Es'
sind dies im Osten vor allem die Festungen Posen, Thorn,
Danzia, Königsberg und Glogan. Jedoch-ist Deutschland auch
stets hestrebt gewesen, dnrch freundschaftliche Verbindungen
nach Osten hin den russischen Bären in friedlicher Rnbe zu
halten.
Eine weit größere Wachsamkeit erfordert die Westgrenze,
wie die fiir Deutschland meist trüben Erfahrungen der Bergan-
genheit lehren. Infolgedessen ist hier eine geschlossene Kette
von Festungen anaelegt (Straßburg, Metz, Diedenhofen,
Mainz, Koblenz, Köln, Wesel), die aber doch noch nicht die
Stärke der französischen Gegenkette erreicht.
Seit Deutschland in die Neibe der Kolonialmächte getreten
ist dnrch die Erwerbung seiner Besitzungen in Afrika und Au-
stralien, ist es gleichzeitig in Rivalität mit dein weltgebietenden
England gekommen. Das hatte zur Folge, daß es neben seiner
wachsenden Kandelsflotte, durch die es die günstige Lage der
Nordsee zum offenen Ozean durch Anknüpfung überseeischer
.^andelsbeziebunaen auszunutzen begann, sogleich auch an den
Bau einer schlachtentiichtigen Krieasflotte gehen mußte. Nur
durch die stetige und zeitgemäße Weiterentwicklung der Flotte
kann dem deutschen Lande der an Nord- und Ostsee notwendig
aewordene und fiir den überseeischen Sandel und Verkehr
jederzeit erforderliche Schutz garantiert werden.
Iii. Diebodengestalt. Deutschland lehnt sich an den
kräftigsten Wall des großen europäischen Faltengebirgszuges,
-an das Hochgebirge der Alpen an. Nach Norden hin geht es in
das niedrigere deutschemittelgebirge und schließlich in dietief-
ebene über. Damit senkt es sich also von Süden nach Norden,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Enrova Metz
Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Lothringen Luxemburg Belgien Holland Deutschlands Posen Thorn Danzia Königsberg Deutschland Deutschland Mainz Koblenz Wesel Deutschland Afrika England Nordsee Ostsee Deutschland
— 190 —
Ii. Bedeutung. Das Land ist reich an sehr ergiebigen
Eisenlagern. Um 1867 einen Krieg zwischen Deutschland und
Frankreich zu vermeiden, wurde Luxemburg für neutral erklärt,
von den Deutschen nicht weiter mehr mit Besatzung versehen,
und es wurden die Festungswerke der Stadt Luxemburg ge-
schleift. In wirtschaftlicher Hinsicht ist es bis heute noch eng
mit Deutschland verknüpft. Es gehört dem deutschen Zoll-
vereine an und hat seine Eisenbahnen der Direktion Elsaß-
Lothringens unterstellt.
Städte: Luxemburg.
Großbritannien und Irland.
I. L a g e. Es liegt vor der Nordwestküste Europas und hat
also eine R a n d l a g e zu seinem Erdteil. Die schmale Meeres-
straße von Dover ermöglicht die bequeme Verbindung mit
Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland, Früher mußte
ihm diese Randlage nachteilig bleiben. Das änderte sich
nach der Entdeckung Amerikas. Jetzt kam in Betracht, daß Eng-
land in der Mitte der Landhalbkugel liegt, in dieser Hin-
sicht also eine Zentrallage hat. Und nun mußte es auf
dem vou Natur vorgezeichueteu Wege nach und nach zu der
Weltherrschaft gelangen, die es hente unstreitig besitzt.
Aber nicht nur seine Zentrallage hat es auf diese Höhe ge-
führt, sondern auch die übrigen äußerst glinstigen Faktoren
seiner Küsten-, Boden- und Menschenverhältnisse, wie aus fol-
gendem ersichtlich ist.
Ii. Küstenverhätni s s e. England hat durchweg
die besten Küsten- und Hafenverhältnisse. Überall schneidet das
Meer fjordartig tief in die Jnselkörper und bildet paarweife
gegenüberliegende Busen, „Firth" (firß), genannt (im 0
Themse-, W a s h -, H u in b e r -, Firth o f Förth,
M o r a y - Busen, im W Busen von Bristol, Liverpool,
Salway, Clyde und L o r n). Ahnlich ist mich Irland zer-
schnitten.
Iii. Inseln. Außer den Hauptinseln England,
Schottland und Irland hat das Meer^noch eine ganze
Anzahl kleinerer Sprengstücke geschaffen. Sie liegen bald
einzeln (Wight, A n g l e f e y, Man), bald in Gruppen und
Ketten (S h e t l a n d Orkney - Inseln, H e b r i d e n und
S c i l l y - Inseln). Als Rest des ehemaligen englischen Be-
sitztums auf französischem Boden gehören noch die Nor-
m a n n i s ch e n Inseln zu England.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Clyde
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Luxemburg Luxemburg Deutschland Lothringens Luxemburg Irland Europas Dover Frankreich Belgien Holland Deutschland Amerikas England Bristol Liverpool Salway Irland England Schottland Irland England
— 39g —
d. h. Buchtleute, fuhren sie nach L, machten die Küsten Deutsch-
lands, Frankreichs, Englands, Spaniens, Nordafrikas,
Italiens, ja sogar Griechenlands und Kleinasiens jähr-
hundertelang unsicher und entdeckten, nach W steuernd, Island,
Grönland und Amerika.
Befnhren die N o r m a n neu, die Stammväter der
heutigen Norweger, die Küsten des Atlantischen Ozeans, so
machten sich die Waräger, die Stammväter der Schweden,
zu Herren der Ostsee, drangen tief in das Innere Osteuropas
vor und kamen 865 auf zweihundert Booten sogar ins
Schwarze Meer bis nach Konstantinopel. Auf diesen Zügen
sind sie auch die Gründer des russischen Reiches geworden.
Die ruhmvolle Vergangenheit hat in der Brust des Nor-
wegers und Schweden bis auf den heutigen Tag ein stolzes
Selbstbewußtsein und eine große Liebe zum Vaterlande er-
starken lassen.
Norweger und Schweden stimmen noch darin überein, daß
beide religiöse, gewissenhafte, ehrliche, uneigennützige, gastsreie
Naturen sind. Jedoch ist der Norweger weit ernster, zurück-
haltender als der Schwede, dem man eine größere Beweglich-
keit des Geistes und Körpers, eine gewisse Grazie in seinen
Bewegungen nachsagt und darum auch wohl den „F ran-
z o s e n des Nordens" nennt.
Diese Bezeichnung wird auck> schon durch gewisse Gegen-
sähe im Körperbau beider gerechtfertigt. Der Norweger ist
von starkem Knochenbau, vollem Gesicht, mittlerer Gestalt, der
Schwede dagegen von schlanker, hoher Person und hegt eine
große Liebe zu Gesang, Farben, Blumen und prächtigen
Trachten.
e) Der Däne. Der Däne ist ans der Verschmelzung
von Sachsen, Friesen und Goten hervorgegangen. Er steht
in nächster verwandtschaftlicher Beziehung zu Deutschen,
Norwegern und Schweden. Aber die deutsche Verwandtschaft
Null er nicht hören. Sie ist ihm verhaßt, weil .die deutschen
Herrscher zeitweise ibre starke Faust auf den Dänen ruhen
ließen. Aber auch Dänemark hat vom 9. bis 11. Jahrhundert
einmal eine gefürchtete Kriegsmacht vorgestellt. Norwegen,
Schweden und England waren mit ihm vereint. 1042
machte sich England, 1523 Schweden und 1814 Norwegen frei.
Das dänische Volk ist ein großer, kraftiger Stamm. Je-
doch haben wir zwischen dem langen, bedächtigen, blondhaari-
gen, blanängigen Jütländer, der zu den längsten Men-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Englands Spaniens Nordafrikas Italiens Griechenlands Kleinasiens Island Amerika Schweden Ostsee Osteuropas Konstantinopel Schweden Schweden Sachsen Schweden Norwegen Schweden England England
110
Die Deutschen in der Südsee. Schluß. \
— etwa 500 — auf Honolulu am Groß- und Kleinhandel wesentlich beteiligt. Dazu
sind in der blühenden Zuckerrohrwirtschast der größeren Plantagen gegen 2 Millionen
Mark angelegt.
8cklukbetracktung.
Bitter not tut Uns eine starke deutsche 5lotte. Dieser Ausspruch unseres Kaisers
drängt sich uns mit zwingender Gewalt auf, wenn wir bedenken, daß unsere Kriegs-
flotte nach Zahl und Gesamtdeplacement der 5chiffe erst den fünften Platz unter den
Flotten der Großmächte einnimmt, während wir die zweitgrößte Handelsflotte der tdelt
besitzen, und viele Tausende unserer Volksgenossen in Übersee und viele Milliarden
deutschen Kapitals des Reichsschutzes bedürfen.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
245
Hannover vor Bewunderung der brittischen Größe sich brittische
Erfahrungen anzueignen und in diesem Sinne für das Stamm-
land der George zu arbeiten. Die Geheimenräthe der Leinestraße
und der Herrenhäuser-Allee rühmten sich, 17 Millionen Thaler
in ihren Kriegsgewölben bar (also zinslos und todt!) liegen zu
haben, so lange bis der siebenjährige Krieg den größten Theil
derselben verschlang und der Rest in den französischen Revolu-
tionsstürmen draufging. Das Geld wäre nicht spurlos verschwun-
den, wenn man es für Urbarmachung wüster Strecken und für
Hafenbauten und Schiffe verwendet hätte.
Durch den Wiener Congreß kam Ostfriesland mit der schiff-
baren Seite des Dollart und der Stadt Emden an Hannover.
Emden war ein alter Hafen- und Handelsplatz. Schon zum
Kreuzzug Ludwigs Ix. von Frankreich (1250) stellte dasselbe
eine ansehnliche Zahl Schiffe; die Friesen insgesammt hatten
50 Fahrzeuge zugesagt, welche sich bei der Insel Borkum sam-
melten. Später (1431 — 39 und 1448—53) herrschten, gegen
innere und äußere Feinde herbeigerufen, die Hamburger in Em-
den, und diese Hanseaten sorgten, aus Eifersucht gegen die Hol-
länder, durch Hafenbauten und Handhabung des Stapelrechts
(„Vorbeifahrtsrecht") sehr angelegentlich für die dortige Schifffahrt.
Auch unter den ostfriesischen Grafen zeigte sich große Regsamkeit
an der Emsmündung, und die Verträge, welche Graf Edgar Ii.
mit Schottland und Schweden schloß, gestatteten den dortigen
Seefahrern und Häringsfischern erfreulichen Spielraum. Aus den
Zwisten zwischen England und Holland zog Emden erhebliche
Vortheile, nur stand es zu isoliert, um den Handel dauernd an
sich zu fesseln. Als die beiden freien Reichsstädte an der Unter-
Weser und Unter-Elbe beim Kaiser (1601) durchsetzten, daß den
Engländern die deutschen Häfen verboten wurden, erlitt Emden
große Verluste, zumal die Wassergeusen (in Holland) ebenso ge-
fährliche Freunde, wie die Spanier gefürchtete Feinde waren. An
Preußen gelangt, gewann Emden, wenn auch nur bedingungs-
weise, ein kräftigendes Hinterland. Friedrich der Große verlieh
1751 das Freihafen-Privilegium; 1769 wurde die Handelsbank
zu Emden gegründet, und 1780 und in den folgenden Jahren
segelten drei große Schiffe von dort nach Canton in China und
selbst unter den mißlichen Verhältnissen von 1805 gingen noch
zwei Kauffahrer nach Ostindien unter Segel. Im Jahre 1806
verlor Emden zwei Drittel aller seiner Schiffe, theils an Frank-
reich, theils an England. Um so mehr war es Pflicht für Han-
nover, den Schaden, welchen die französische Herrschaft und die
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwigs Edgar_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Herrenhäuser-Allee Ostfriesland Emden Hannover Emden Frankreich Borkum Schottland Schweden England Holland Emden Holland Emden Emden China Ostindien England
259
Volk, wie es ein Land ist. Auf alle Fälle aber überwiegt das
Treffliche und Erfreuliche in diesem Gesammtcharakter das Unlieb-
same und Abstoßende bedeutend, und mit vollem Rechte werden
die Bewohner der Herzogtümer den besten Stämmen der deut-
schen Nation zugerechnet. Nach vr. M 0 nj Busch.
b. Belgien und Holland.
1. Belgien. Land und Volk.
Die südlichen Niederlande (Gallia Belgica, Belgium, la
Belgique), die durch ihren Reichthum und ihre Handelsthütigkeit
die Macht des burgundischen Hauses begründet hatten, standen
seit Karl V. (geboren zu Gent 1500) unter spanischer, dann
unter österreichischer, darauf unter französischer Herrschaft, seit
1815 waren sie mit Holland unter dem Namen des Königreichs
der Niederlande vereinigt. Die Revolution von 1830 trennte Bel-
gien gewaltsam von Holland, 1831 wurde das Königreich Belgien
von den 5 Großmächten Europas, aber erst 1839 von Holland
anerkannt. Dieser jüngste Staat Europas zählte auf nur 536 H)M.
4,548,507 Einw. (nach der Zählung von 1854); 1,190,656
lebten in den Städten, 3,357,851 auf dem Lande. Die 9
Provinzialhauptstädte hatten zusammen 579/974 Einwohner.
Am 31. December 1856 betrug die Volkszahl Belgiens 4,611,066,
wovon 1,214,791 in den 86 Städten des Landes und 3,396,275
in den 2445 Landgemeinden wohnten; auf je 119 Bewohner
kam 1 Militärperson. In keinem Staate Europas leben die
Menschen so dicht zusammengedrängt, wie in Belgien. In den
beiden Flandern (Ost- und Westflandern), auf einem Raume von
114 lum. beträgt die Volksdichtigkeit 12,500 Menschen auf
die Quadratmeile, in Deutschland durchschnittlich nur 3500, im
Regierungsbezirk Düsseldorf, dem am dichtesten bevölkerten des
preußischen Staates, 10,166 *). Freilich ist — oder war vor einigen
Jahren — in Westflandern der 5. Mensch ein Hülfsbedürftiger,
in Ostflandern und Brabant der 7., in Lüttich und Namür der
9., und in der mit Wäldern bedeckten Provinz Luxemburg erst
der 60. Mensch.
Boden. Von der gesummten Vodenfläche sind etwa 66
Procent als Ackerland und Wiesen der Landwirtschaft gewidmet,
25 Procent mit Holz bestanden oder noch zu Ackerland bestimmt
und 9 Procent unbebaut. Belgien ist im Süden gebirgig: Zweige
der Ardennen oder Argonnen reichen von Frankreich ins Land
') Vergl. S. 168.
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TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Holland Belgien Holland Niederlande Holland Belgien Europas Holland Europas Belgiens Europas Belgien Flandern_(Ost- Westflandern Deutschland Westflandern Ostflandern Lüttich Luxemburg Frankreich
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und Neid betrachtet, besonders sucht sich der Süden Frankreichs der
herrischen Zucht der Hanptstadt zu entziehen. Die Spitze der
Centralisation ist die Befestigung von Paris, die unter der
Dynastie der Orleans zu einer Lebensfrage erhoben wurde. Thiers
äußerte sich unter anderm darüber in seinem damals abgestatteten
Berichte also: „Zu diesem Umstand (Berlin liegt von der fran-
zösischen Grenze 182 Lienes, auf dem Wege drei große Flüsse
und starke Festungen; Wien 216 Lieues über Rhein, Donau,
Lech, Inn, Festung Ulm; dagegen Paris kaum 60 Lieues von
der Nordgrenze, dazwischen nur Gewässer von geringer Bedeu-
tung) kommt noch ein anderer, ganz politischer Natur: Preußen,
Spanien, Oesterreich, England sogar, sind nicht so compact wie
Frankreich. Unser schönes Land hat einen unermeßlichen Bortheil,
es ist aufs innigste vereint. Nie, zu keiner Zeit hat ein so großes
Reich eine so vollendete Einheit gezeigt. 36 Millionen Menschen
führen auf einem Boden von nicht sehr großer Ausdehnung
ein und dasselbe Leben, sie fühlen, denken und sprechen in glei-
cher Weise fast zu gleicher Zeit, was man den Einrichtungen der
Presse, welche das Wort in wenigen Stunden von dem einen
Ende Frankreichs zum andern bringen, sowie den administrativen
Mitteln, welche in wenigen Minuten einen Befehl nach den ent-
ferntesten Punkten des Landes tragen, verdankt; dieses große
Ganze denkt und bewegt sich wie ein einziger Mensch. Frankreich
erhält durch dieses compacte Ganze eine Stärke, welche viel
größere Reiche, denen das ungeheure gleichzeitige Zusammenwirken
fehlt, nicht besitzen. Diese Vortheile hat es aber nur unter der
Bedingung eines einzigen Centrums, von dem der gemeinsame
Impuls ausgeht und welches das Ganze in Bewegung setzt. Es
ist Paris, welches durch die Presse spricht und durch den Tele-
graphen Befehle gibt." Es kann nicht geleugnet werden, daß
Frankreichs geschlossene Ganzheit hier mit dem geographischen
Hochblick des politischen Genies gewürdigt ist, es kann nicht ge-
leugnet werden, daß die Portheile der Centralisation im günstig-
sten Lichte hervorgehoben sind, aber der Minister-Berichterstatter
deckt ohne es zu wollen auch zugleich die ganze Blöße der ge-
rühmten Vortheile durch den Zusatz auf: „führt einen Schlag
auf dieses Centrum, so fühlt sich Frankreich wie ein Mann, der
auf den Kopf getroffen ist." Allerdings soll durch die Befestigung
ein solcher Schlag unmöglich gemacht werden, aber ist sie nicht
eben das indirecte Bekenntniß wirklich gegründeter Furcht? Ist
nicht das befestigte Paris mehr eine stillschweigende Aufforderung
für auswärtige Feinde als ein Schreckmittel? Wenn ein Schlag
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TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
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